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Joan Fontaine stirbt im Alter von 96

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Joan Fontaine tot

Bild aus Rebecca (1940)

Quelle: The Hollywood Reporter

Die Filmwelt hat eine weitere Legende verloren. Nach Peter O’Tooles Tod im Alter von 81, erreicht uns jetzt die Meldung, dass de Oscargewinnerin Joan Fontaine (gebürtig Joan de Beauvoir de Havilland) ebenfalls gestern verstorben ist, im stolzen Alter von 96.

Auch wenn Fontaine seit fast 50 Jahren nicht mehr in Kinofilme zu sehen war (ihr letzter Film war der Horrorstreifen von 1966 The Witches vom berühmten britischen Hammer-Studio), hinterließ sie dennoch eine Spur in der Filmgeschichte, an die man sich erinnern wird. Nach anfangs schwierigen Karrierestart, gelang Fontaine der Durchbruch 1939 mit George Cukors Ensemble-Komödie Die Frauen, woraufhin sie der Regiemeister Alfred Hitchcock für seinen ersten US-amerikanischen Film Rebecca verpflichtet hat. Als die zweite Mrs. de Winter wurde Fontaine für Rebecca erstmals für den Oscar nominiert. Der Film selbst gewann (als einzige Hitchcock-Produktion) den Oscar als "Bester Film". Nur ein Jahr später wurde sie für Hitchcocks Verdacht (OT: Suspicion) wieder nominiert und gewann diesmal den Oscar als "Beste Hauptdarstellerin" – gegen ihre Schwester Olivia de Havilland, die für Das goldene Tor (OT: Hold Back the Dawn) nominiert war. Ihre dritte Nominierung erhielt Joan Fontaine 1944 für Liebesleid (OT: The Constant Nymph). Fontaine und ihre Schwester de Havilland sind die einzigen Geschwister, die jemals beide Oscars für Hauptrollen gewonnen haben. Die Rivalität und Antipathie der beiden füreinander war lange bekannt und begann noch in der frühen Kindheit der beiden. Ihre Beziehung war geprägt von Streit, Missgunst und Ablehnung. Als Fontaine dann 1975 angeblich nicht einmal zur Beerdigung der gemeinsamen Mutter eingeladen wurde, folgte endgültige Funkstille zwischen den beiden, die bis Fontaine’s Tod anhielt. Ende der Siebziger hat Fontaine sich dazu folgendermaßen geäußert (aus dem Englischen):

Ich habe zuerst geheiratet, ich gewann den Oscar vor Olivia und wenn ich als erste sterbe, wird sie zweifelsohne wütend sein, weil ich sie auch diesbezüglich geschlagen habe.

Philomena (2013)

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Philomena (2013) Filmkritik

Philomena, GB/FR/USA 2013 98 Min Regie: Stephen Frears Mit: Judi Dench, Steve Coogan, Sophie Kennedy Clark, Anna Maxwell Martin FSK: n. n. b. Kinostart: 27.02.2014 Internationale Website

Ein ungleiches Paar begibt sich in „Philomena“ auf die Fährte eines zur Zwangsadaption freigegeben Kindes. Was hier vorerst ernst und eher gräulich bis düster anmutet, entpuppt sich als hervorragend besetzte Tragikomödie und nicht zuletzt als brillanter Charakterfilm. Judi Dench (u.a. bekannt als „M“ aus mehreren James-Bond-Filmen) und Komiker Steve Coogan („Our Idiot Brother“) geben ein zum Schießen komisches Pärchen wie Paul und Klärchen ab und setzen pointierte Lachhöhepunkte und emotionale Dämpfer geschmeidig um. Regisseur Stephen Frears („Die Queen“) ist mit dem Dreh auf englischem Boden erprobt und offenbart britischen Humor und die phänomenale Annäherung völlig anders denkender Menschen.

Philomena (2013) Filmbild 1Reporter und Journalist Martin Sixsmith (Steve Coogan) geht schwanger mit sich, in welcher Form er endlich wieder einen wohlwollend-rezipierten schreiberischen Geniestreich für die Welt parat hat. Für weichgespülte menschelnde Geschichten oder sonstige Tränendrüsendrücker scheint er keinen Finger krumm machen zu wollen; vielmehr straft er solche Weltlichkeiten mit abgehobener Verachtung. Allzu wählerisch kann er leider nicht sein, denn er ist kürzlich durch einen Schnitzer den Job als PR-Berater von Tony Blair losgeworden. Auf einer Dinner-Party wird Sixsmith von Caterin Jane (Anna Maxwell Martin) auf die bewegende, menschelnde Geschichte ihrer Mutter, der Irin Philomena Lee (Judi Dench), aufmerksam gemacht. Sixsmith willigt ein, sich mit Philomena zu treffen und beißt – eine gute Story witternd – an. Die katholische, warmherzige und bodenständige Ex-Klosterbewohnerin berichtet von ihrem unehelichen Sohn Anthony, welcher ihr vor 50 Jahren von den Klosterschwestern zur Zwangsadaption entrissen wurde. Ab diesem Zeitpunkt beginnt eine investigative Reise in Philomenas Vergangenheit der zwei ungleichsamen Weggefährten auf den Spuren von Anthony.

Philomena (2013) Filmbild 2Es handelt sich bei „Philomena“ um einen starken Charakterfilm. Das Jahr 2013 hat zwar einige großkalibrige Kracher in diesem Bereich zu bieten, so sei das Gespann Dench-Coogan im Speziellen mit gewichtigen Lobliedern zu besingen. Überraschenden Darbietungen lässt uns vor allem Komiker Coogan teilhaft werden. Sonst klassischerweise eher dem Slapstick-, Blödel-, Klamaukuniversum zuzuweisen, bringt er hier eine unerwartete Rolle auf den Plan und tritt ebenfalls als Co-Autor beim Drehbuch in Erscheinung. Grimassen-Star Jim Carrey schaffte dies mitreißend in „Vergiss Mein Nicht“, „Hangover“-Aushängeschild Zach Galifaniakis überzeugte ernst in „It’s Kind of a Funny Story“ und zuletzt bewies zum Beispiel Will Forte in „Nebraska“ sein Talent für seriösere Rollen. Bisher war letzterer bekannt als persiflierender MacGyver-Alter-Ego „MacGruber“ von „Saturday Night Live“. Es ist höchst erfreulich, wenn solche Überraschungspakete auch noch dermaßen gut funktionieren und die gewohnten Seh-Erwartungen niederwalzen. Coogan selbst legte die persönliche Messlatte sehr hoch, da er neben Weltstar Judi Dench nicht untergehen wollte. Glückwunsch! Dieses Vorhaben ist Steve Coogan zu 100% gelungen. Judi Denchs „Philomena“ ist vielschichtig und verlangt eine wohlige und stimmige Ausbalancierung zwischen quirlig, unverblümt, geradeaus und erschütterter, tieftrauiger und gleichzeitig warmherziger, vergebender Verletzlichkeit. Diese Schere oder gar der Widerspruch in sich von Stärke und Zerbrechlichkeit vermag eine Schauspielerin wie Dench zum Glück sehr natürlich und absolut glaubwürdig zusammenzuführen, um stets auch die schwermütigeren Töne des Films zu treffen.

Philomena (2013) Filmbild 3Zusammen decken die beiden gegensätzlichen Personen nach und nach einen Skandal auf, denn das konservative Kloster verkaufte Kinder an gut betuchte Amerikaner, um den Klingelbeutel zu füllen. Dabei vernichteten die Schwestern mutwillig sämtliche Unterlagen, um ein Wiederfinden der in Sünde gezeugten Kinder und ihrer lasterhaften Mütter zu unterbinden. Für Sixsmith wird die Nachforschung mittlerweile zur persönlichen Chefsache und er ist hin- und hergerissen, ob er diese Story ausschlachten soll oder nicht. Für ihn steht jedenfalls fest, die Verantwortlichen mit ihren Verbrechen zu konfrontieren. Philomena bewahrt sich dahingehend ihre erstaunliche Warmherzigkeit, Bereitschaft zur Vergebung und Contenance, obgleich sie in ihren Grundfesten stürmisch erschüttert wird. Es prallen hier nicht nur die Weltanschauung, Klassenunterschiede und Lebensstile von der katholischen Philomena und dem kosmopolitischen Sixsmith aufeinander, sondern auch der Umgang mit einem zerrütteten Verhältnis zum Glauben. Sixsmith empfindet kein Bedürfnis nach Vergebung, denn beim Kampf zwischen engstirniger, verblendeter Prüderie und  toleranter Weltoffenheit gewinnt für ihn glasklar eine moderne, zeitgemäße Gesinnung. Trotz der erzkatholischen Sozialisation Philomenas, gelingt es ihr, einen offenherzigeren und gelasseneren Lebenswandel als sonstige konservativ aufgewachsene Katholiken zu pflegen. Letztendlich wurde die Geschichte in Buchform von Martin Sixsmith mit dem Titel „The Lost Child of Philomena Lee“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zugleich wurde Philomena Lee zum Symbol und Sprachrohr der beraubten, enteigneten Mütter und deren Kinder.

Der filigrane Balanceakt ist bei diesem Film vollends geglückt. Sehr schnell hätte solch ein Film in starre, beleidigende Plattitüden und impotente, polemische Religionskritik mit großen Lachern kippen können. Lacher bleiben ob der fiesen Thematik hier und da viel eher schon mal im Halse stecken. Die Drehbuch-Autoren Jeff Pope und Steve Coogan bewiesen Fingerspitzengefühl, wurden schließlich auch mit Recht bei den 70. Internationalen Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet. Dennoch kommen die „bösen Nonnen“ nicht gut weg bei dieser wahren und unfassbaren Geschichte. An manch blasphemischen Äußerungen, kritischen Passagen oder dem in diesem Fall gerechtfertigten blanken Fingerzeig auf „in Barmherzigkeit handelnde Katholiken“ Anstoß nehmenden Kinogänger, ist „Philomena“ dahingegen nicht zu empfehlen. Wäre diese Geschichte nicht wahr, könnten aufgrund einiger krasser Zufälle (wie das Leben so spielt) leichte Vorwürfe in Richtung „konstruiert“ und „gerafft“ laut werden.

Trailer

Filmlegende Peter O’Toole ist tot

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Peter O'Toole tot

Quelle: BBC

Es ist ein trauriger Tag in der Filmgeschichte. Der achtfach oscarnominierte Schauspielveteran Peter O’Toole ist verstorben. In einem Statement gegenüber BBC gab sein Agent bekannt, dass O’Toole in einem Londoner Krankenhaus den Kampf gegen eine lange andauernde, zunächst nicht näher bezeichnete Krankheit verloren hat. Er war 81 Jahre alt. Erst letzten Sommer, kurz vor seinem 80. Geburtstag, verkündete der gebürtige Ire seinen Rückzug vom Filmgeschäft mit dem Statement "Ich bin nicht mehr mit dem Herzen dabei und das wird sich auch kaum noch ändern".

In einer 50 Jahre umfassenden Karriere schenkte O’Toole den Zuschauer viele unvergessliche Darbietungen, doch eine wird für immer mit ihm assoziiert werden und ihn in den Augen vieler unsterblich machen – die Titelrolle in David Leans Wüstenepos Lawrence von Arabien. Der Film gewann sieben Oscars, darunter als "Bester Film" und brachte O’Toole seine erste Oscarnominierung ein. Er verlor jedoch gegen Gregory Peck in Wer die Nachtigall stört. Das sollte allerdings nicht die erste Nominierung und Niederlage bleiben. In den nächsten 20 Jahren wurde er für seine Performances in Becket, Der Löwe im Winter, Goodbye Mr. Chips, The Ruling Class, Der lange Tod des Stuntmans Cameron und Ein Draufgänger in New York nominiert – jedes Mal erfolglos. Als er dann 2007 nach mehr als 20 weiteren Jahren seine achte Nominierung (jedes Mal als Hauptdarsteller!) für Venus erhielt und gegen Forest Whitaker (für Der letzte König von Schottland) den Kürzeren ziehen musste, stellte er einen Rekord auf. Niemand wurde so häufig für einen Oscar nominiert, ohne ihn jemals zu gewinnen. 2003 gab es einen Ehrenoscar, den er zunächst abgelehnt hat und bat, ihm ihn erst zu geben, wenn er 80 ist. Er sei noch voll im Spiel gewesen, meinte er damals, und würde ja vielleicht noch den "richtigen" gewinnen. Letztlich nahm er die Auszeichnung aber dennoch an.

Ob O’Toole nun einen Oscar gewonnen hat im Laufe seiner langen und beeindruckenden Karriere oder nicht, ist am Ende nicht so wichtig. Dass er zu den ganz Großen Hollywoods gehörte, das weiß jeder und daran würde auch ein Oscar nichts ändern. Immerhin befindet er sich damit in bester Gesellschaft von seinem Kumpel Richard Burton (sieben Noms ohne Siege) und Meisterregisseuren wie Stanley Kubrick, Robert Altman und Alfred Hitchcock, die ebenfalls nie einen Academy Award erhielten. Wie sie wird auch O’Toole in die Filmgeschichte als eine Legende eingehen.

Die Oscar-Vorauswahl für "Bestes Makeup" von 2013 ist da

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Oscars 2018 Moderator

Während gefühlt täglich aus jeder halbwegs großen Stadt der USA die Preise der regionalen Filmkritikerverbände eintrudeln, ist es für jeden, der das Oscar-Rennen genauer verfolgt natürlich noch interessanter, wenn Neuigkeiten von der Academy selbst kommen. Wie schon in der Kategorie "Beste visuelle Effekte", gibt es auch in der Kategorie "Bestes Makeup" (vor kurzer Zeit umbenannt in "Best Make-Up and Hairstyling", um die Haarstylisten nicht zu vernachlässigen) jedes Jahr eine Vorauswahl von sieben Filmen, von denen schließlich drei für den Oscar nominiert werden. Folgende sieben Filme haben es dieses Jahr in die Vorauswahl geschafft:

  • American Hustle
  • Dallas Buyers Club
  • Der große Gatsby
  • Hänsel & Gretel: Hexenjäger
  • Die Tribute von Panem – Catching Fire
  • Jackass: Bad Grandpa
  • Lone Ranger

Die Vorauswahl vom letzten Jahr könnt Ihr hier sehen. Von den sieben Filmen in der letztjährigen Vorauswahl wurden letztlich Der Hobbit – Eine unerwartete Reise, Les Misérables und Hitchcock nominiert, wobei Les Misérables an Ende den Preis gewonnen hat. Als Faustregel gilt, dass die Filme, die in dieser Kategorie nominiert werden und auch eine Nominierung bei den Oscars als "Bester Film" vorzuweisen haben, immer einen Vorteil haben in dieser Kategorie. Im Falle des diesjährigen Oscar-Rennens wären die Kandidaten dafür American Hustle oder vielleicht noch Dallas Buyers Club. Es ist aber nicht sicher, dass die beiden tatsächlich für ihr Makeup bzw. das Hairstyling nominiert werden. Was besonders an der diesjährigen Vorauswahl auffällt, ist das Fehlen von Der Hobbit – Smaugs Einöde und von Star Trek into Darkness. Der erste Star Trek hat seinerzeit den Oscar für das "Beste Makeup" gewonnen und zwei der bisherigen vier Mittelerde-Filme von Peter Jackson (Die Gefährten und Die Rückkehr des Königs) haben es ebenfalls geschafft. Lediglich Die zwei Türme erhielt keine Nominierung für das Makeup. Dass Der Hobbit – Smaugs Einöde es aber nicht einmal unter die ersten sieben in der Vorauswahl geschafft hat, ist also sehr befremdlich. Vielleicht sahen die Wähler hier einfach nichts Neues verglichen mit dem Vorgänger… Was mich hingegen freut, ist dass Jackass: Bad Grandpa es in die Vorauswahl geschafft hat. Stellt Euch das mal vor – ein oscarnominierter Jackass-Film. Das wäre auch wohl verdient, denn das Makeup von Johnny Knoxville als Irving Zisman ist klasse! Es wäre auch nicht das erste Mal, dass nicht gerade "oscarreife" Filme in dieser Kategorie nominiert werden – man denke nur an Norbit mit Eddie Murphy oder Klick mit Adam Sandler.

Doppelsieg für Her bei den Filmkritikern von Detroit und San Diego

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Filmkritikerpreise San Diego

Quelle: San Diego Film Critics Society, Detroit Film Critics Society

Nicht alles Filmkritikerverbände haben sich dem Siegeszug von Steve McQueens 12 Years a Slave angeschlossen. Bei den kürzlich vergebenen Filmpreisen der San Diego Film Critics Society und der Detroit Film Critics Society ging der Film trotz zahlreicher Nominierungen leer aus. Beide Verbände kamen zu ähnlichen Ergebnissen und prämierten (wie bereits das National Board of Review) Her als "Besten Film" und Alfonso Cuarón als "Besten Regisseur" für Gravity. Wie auch schon die meisten regionalen Kritikerverbände vor ihnen, gingen die Preise für den "Besten Nebendarsteller" an Jared Leto, der für seine Performance in Dallas Buyers Club zu den sichersten Favoriten dieses Jahr gehört. Cate Blanchett konnte sich in San Diego mit Blue Jasmine erneut als "Beste Hauptdarstellerin" durchsetzen, musste sich aber in Detroit gegenüber Brie Larson geschlagen geben. Larson wurde für ihren Auftritt im winzigen Indie Short Term 12 ausgezeichnet. Short Term 12 gewinnt seit Wochen langsam aber sicher an Fahrt im Oscar-Rennen, könnte aber letztlich seinem kleinen Einspielergebnis zum Opfer fallen. Wie so häufig glänzte die San Diego Film Crititc Sociey mit einigen exzentrischen Gewinnern, darunter Emmanuel Lubezki für die "Beste Kamera"…allerdings nicht für Gravity, wie bei den meisten anderen Kritikerverbänden, sondern für Terrence Malicks To the Wonder. Sicher, To the Wonder hat auch tolle Bilder gehabt (wahrscheinlich der größte Pluspunkt des Films), dennoch erscheint diese Wahl etwas ungewöhnlich, ebenso wie die Auszeichnung von Shailene Woodley (The Spectacular Now) als "Beste Nebendarstellerin" gegen Konkurrenz wie Luptia Nyong’o (12 Years a Slave) und Jennifer Lawrence (American Hustle). In einem anderen Punkt waren sich die beiden Verbände ebenfalls einig: der Preis für das "Beste Ensemble" ging an die hochkarätige Besetzung von American Hustle. Unten könnt Ihr die Preisträger auf einen Blick sehen:

San Diego Film Critics Society Awards 2013:

Bester Film

Her

Beste Regie

Alfonso Cuarón (Gravity)

Bester Hauptdarsteller

Oscar Isaac (Inside Llewyn Davis)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett (Blue Jasmine)

Bester Nebendarsteller

Jared Leto (Dallas Buyers Club)

Beste Nebendarstellerin

Shailene Woodley (The Spectacular Now)

Bestes Ensemble

American Hustle

Bestes Originaldrehbuch

Spike Jonze (Her)

Bestes adaptiertes Drehbuch

Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke (Before Midnight)

Beste Kamera

Emmanuel Lubezki (To the Wonder)

Bester Schnitt

Christopher Rouse (Captain Phillips)

Beste Ausstattung

Catherine Martin and Karen Murphy (Der große Gatsby)

Beste Filmmusik

Arcade Fire (Her)

Bester Dokumentarfilm

The Act of Killing

Bester Animationsfilm

Wie der Wind sich hebt

Bester ausländischer Film

Drug War

Detroit Film Crititcs Society Awards 2013:

Bester Film

Her

Beste Regie

Alfonso Cuarón (Gravity)

Bester Hauptdarsteller

Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club)

Beste Hauptdarstellerin

Brie Larson (Short Term 12)

Bester Nebendarsteller

Jared Leto (Dallas Buyers Club)

Beste Nebendarstellerin

Scarlett Johansson (Her)

Bestes Ensemble

American Hustle

Bestes Drehbuch

Spike Jonze (Her)

Bester Dokumentarfilm

Stories We Tell

Größter Durchbruch

Brie Larson (Short Term 12)

The Legend of Hercules – Zweiter Trailer kaum besser als der erste

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Quelle: Summit Entertainment

Etwas heutzutage als abwertend als "Produktion auf TV-Niveau" zu bezeichnen, ist eigentlich unfair gegenüber hochwertigen Serienprodukten wie "The Walking Dead", "Game of Thrones" oder "Breaking Bad". Insbesondere "Game of Thrones" hat gezeigt, dass Fantasyunterhaltung im Fernsehen sich nicht hinter Kinoproduktionen zu verstecken braucht, Dennoch ist "TV-Niveau" das erste Wort, das mir einfällt, wenn ich den neuen Trailer zu Renny Harlin’s The Legend of Hercules sehe, dem ersten von zwei Hercules-Filmen, die kommendes Jahr in die Kinos kommen. Dabei denke ich allerdings eher an das TV-Niveau von "Xena", "Highlander"…oder eben "Hercules" mit Kevin Sorbo. Okay, das ist vielleicht zu hart, aber das zeigt wohl meine Frust darüber, dass Harlin mit dem angeblichen $70-Mio-Budget nichts Besseres hinbekommen konnte. Schon der letzte Trailer machte kaum Hoffnungen und der neue wirkt leider immer noch wie "Spartacus"-lite trifft auf Kampf der Titanen mit einem ausdruckslosen Kellan Lutz in der Titelrolle. Im Vergleich dazu wird wahrscheinlich schon Brett Ratners Hercules mit Dwayne "The Rock" Johnson wie feinstes Popcornkino aussehen…

Übrigens wurde der Filmtitel, wie einigen vielleicht schon aufgefallen ist, von Hercules: The Legend Begins sehr kurzfristig zu The Legend of Hercules geändert. Vielleicht wurde auch den Studioköpfen klar, dass es wenig Sinn macht, bei diesem Film anzudeuten, es handle sich um das erste Kapitel einer Filmreihe. Es wird wahrscheinlich (hoffentlich?) bei einem Film bleiben.

In die US-Kinos kommt der Film am 19.01.2014. Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest.

Er ist da! Der erste Teaser zu Christopher Nolans Interstellar

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Es gibt wahrscheinlich keinen Film nächstes Jahr, bei dem sich die meisten Filmfans in ihrer begeisterten Vorfreude so einig sind wie Christopher Nolans Interstellar, der voraussichtlich am 6.11.2014 in die deutschen Kinos kommen wird. Das ist auch nicht schwer zu verstehen, kann Nolan doch eine der besten Mainstream-Filmografien unter allen Regisseuren seiner Generation vorweisen. Von Memento über seine Dark-Knight-Trilogie bis Inception – Nolan begeisterte mit seinen Filmen Kritiker ebenso wie das Massenpublikum. Die Diskussion darüber, welcher denn sein stärkster Film sei, kann endlos laufen. Dass der 43-jährige Engländer bis heute keine Oscarnominierung für seine Regie erhalten hat, gilt als einer der größten Fehltritte der Academy in den letzten zehn Jahren (ernsthaft: wie konnte man seine Regie bei Inception einfach ignorieren?!). Doch es ist nicht nur Nolans Name auf dem Projekt, der für so viel Begeisterung sorgt. Dazu kommt noch, dass in einer Zeit, in der Blockbuster von endlosen Sequels, Remakes und Comicbuchverfilmungen beherrscht werden, man sich auch nach einem komplett originellen Film sehnt. Das war einer der Gründe, warum Filme wie Inception oder Gravity für so viel Furore sorgten. Und wie häufig bekommt man eigentlich als Kinogänger heutzutage ernsthaften Science-Fiction-Stoff im Blockbuster-Kino serviert, das nicht gerade aus der Star-Trek- oder Star-Wars-Welt stammt?

Zu guter Letzt ist Interstellar auch ein Projekt, von dem man auch vor Nolans Beteiligung viel gehört hat. Ursprünglich sollte der Film nämlich von niemand Geringerem als Steven Spielberg inszeniert werden, der das Projekt allerdings zugunsten anderer Verpflichtungen aufgegeben hat. Interstellar soll auf tatsächlichen Forschungsergebnissen des berühmten theoretischen Physikers Kip Thorne zu Wurmlöchern beruhen, der beim Projekt Nolan beratend zur Seite stand. Viel mehr ist über den Film auch nicht bekannt, als dass eine Gruppe von Forschern sich aufmacht, um ein solches Wurmloch zu erkunden. Gerüchten zufolge soll ein Teil des Plots sich darum drehen, dass auf der Erde alle Getreidevorräte zu Ende gehen und die Forscher versuchen, anbaufähiges Getreide auf ihrer interstellaren Reise zu finden. Begibt sich Nolan unter cinematische Öko-Aktivisten? Das werden wir noch sehen. Warner Bros. (die den Film international vertreiben, während Paramount den Vertrieb in den USA übernimmt) hat den ersten Teaser-Trailer zu Interstellar veröffentlicht. Wie man es von Nolans Filmen mittlerweile gewohnt ist, gibt es hier nicht viel zu sehen. Auch von der tollen Besetzung, zu der u. a. Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain, Wes Bentley und Michael Caine gehören, ist hier nur McConaughey zu sehen. Details zum Plot erhält man nicht und der Großteil des Teasers besteht aus historischem Archivmaterial – doch allein die Idee, die allerersten Bilder aus dem neuen Christopher-Nolan-Film zu sehen ist doch aufregend, oder? Urteilt selbst.

https://youtu.be/7FihR41umGM

Eine kleine Neuerung gibt es übrigens bei Interstellar verglichen zu den bisherigen Nolan-Filmen – einen neuen Kameramann. Da Nolans Stamm-Kameramann Wally Pfister (der für Inception mit einem Oscar ausgezeichnet wurde), damit beschäftigt war, mit Transcendence sein Regiedebüt zu drehen, musste Nolan sich anderweitig umsehen. In Hoyte Van Hoytema fand er aber einen großartigen Ersatz. Er sorgte bereits für die atmosphärischen Bilder von So finster die Nacht, Dame, König, As, Spion und The Fighter.

Emilia Clarke ist Sarah Connor!

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Emilia Clarke in

Emilia Clarke als Daenerys Targaryen in "Game of Thrones" © HBO Television

Quelle: Deadline

Die Suche nach der neuen Sarah Connor hat ein Ende. Wie es sich bereits seit längerer Zeit abgezeichnet hat, geht die Rolle nun offiziell an Emilia Clarke, die als Daenerys Targaryen in HBOs Hitserie "Game of Thrones" Millionen von Fans weltweit für sich gewonnen hat. Im Terminator-Reboot wird sie erneut unter der Regie von Alan Taylor spielen, der diverse "Game of Thrones"-Folgen inszeniert hat und dieses Jahr mit Thor – The Dark Kingdom seinen größten Erfolg landete. Bereits letzte Woche haben wir berichtet, dass die beiden Finalistinnen Emilia Clarke und Brie Larson (Don Jon) seien. Clarke hatte allerdings wegen ihrer großen Fangemeinde und der Serienverbindung zum Regisseur immer bessere Karten.

Wie wir gestern berichtet haben, steht Jason Clarke weiterhin in Verhandlungen für die Rolle von Sarah Connors Sohn John. Wer sich jetzt wundert, warum John Connor älter sein wird als seine Mutter – Zeitreisen werden wieder ein zentrales Thema im Film sein. Clarke ist jedoch nicht die erste Person an Bord des Films. Seit der Ankündigung des Reboots steht auch der Alt-Terminator Arnold Schwarzenegger unter Vertrag.

Neben der Rolle von John Connor gilt es übrigens auch noch Johns Vater Kyle Reese zu casten. Zuletzt waren Garrett Hedlund, Taylor Kitsch und Nicholas Hoult im Gespräch.

Eine kleine Zusatzinfo am Rande – Clarke wird somit zur zweiten Schauspielerin bei "Game of Thrones", die Sarah Connor gespielt hat, Vor ihr hat es Lena Headey (Cersei Lannister) in "Terminator – Die Sarah Connor Chroniken" vorgemacht.

Der Filmkritikerverband von Chicago gibt seine Nominierungen bekannt

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CFCA Nominierungen 2013

Quelle: Chicago Film Critics Association

Nach den Filmkritikerverbänden von New York und Los Angeles ist die Chicago Film Critics Assocation der drittwichtigste Verband von dem Filmkritikern einer US-Stadt und hat in Vergangenheit den einen oder anderen Überraschungstreffer im Bezug auf die Oscars gelandet, allen voran als 2005 L. A. Crash als Sieger in Chicago gekürt wurde und später völlig überraschend den "Bester Film"-Preis bei den Oscars gewann. In den letzten 24 Jahren hat aber insgesamt nur in acht Fällen der "Bester Film"-Gewinner der CFCA-Awards auch bei den Oscars den Hauptpreis abgeräumt. Dies ist übrigens das erste Jahr seit langer Zeit, in dem der berühmte und kürzlich verstorbene Chicagoer Kritiker Roger Ebert bei diesen Preisen nicht mit abgestimmt hat.

Dieses Jahr ist der Favorit hier ganz klar und dieser stimmt mit dem allgemeinen Bild des bisherigen Oscar-Rennens vollkommen überein – mit 11 Nominierungen führt 12 Years a Slave klar vor seinen Konkurrenten. Mit deutlichem Abstand folgen Spike Jonzes Her und Alfonso Cuaróns Gravity mit jeweils sieben Nennungen. Die meisten Nominierungen bedeuten aber nicht, dass der Film auch die meisten Preise abräumen wird. Letztes Jahr führten The Master und Beasts of the Southern Wild mit jeweils 10 Noms die Liste an; bei der Vergabe triumphierte jedoch Zero Dark Thirty mit fünf Preisen. Keiner der drei Filme schnitt dafür gut bei den Oscars ab.

Insgesamt sind die Nominierungen dieses Jahr nicht besonders ausgefallen oder überraschend. Verwunderlich ist nur, wie sehr wieder von den Kritikern Captain Phillips übergangen wurde – weder Hanks noch Greengrass noch der Film wurden nominiert. Lediglich Barkhad Abdi erhielt zwei Nominierungen. Auch The Wolf of Wall Street bleibt weiterhin leicht hinter den Erwartungen zurück – weder Scorsese noch DiCaprio noch der Film selbst wurden nominiert.

Besonders gut kam Blau ist eine warme Farbe weg, bei dem seine beiden Darstellerinnen nominiert wurden, eine sogar doppelt. Dafür wurde Judi Dench als Hauptdarstellerin für Philomena unverständlicherwiese nicht nominiert. Der Film musste sich mit einer Nennung für sein Drehbuch begnügen. Weiterhin zeigt Brie Larson (Short Term 12) etwas Stärke und könnte sich als eine große Überraschungskandidatin unter die Oscar-Nominees schmuggeln.

Hier ist die komplette Liste der diesjährigen Nominierungen:

Bester Film

12 Years a Slave
Amerian Hustle
Her
Gravity
Inside Llewyn Davis

Beste Regie

Joel Coen & Ethan Coen (Inside Llewyn Davis)
Alfonso Cuarón (Gravity)
Spike Jonze (Her)
Steve McQueen 12 Years a Slave)
David O. Russell (American Hustle)

Bester Hauptdarsteller

Bruce Dern (Nebraska)
Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)
Oscar Isaac (Inside Llewyn Davis)
Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club)
Robert Redford (All is Lost)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett (Blue Jasmine)
Sandra Bullock (Gravity)
Adèle Exarchopoulos (Blau ist eine warme Farbe)
Brie Larson (Short Term 12)
Meryl Streep (Im August in Osage County)

Bester Nebendarsteller

Barkhad Abdi (Captain Phillips)
Michael Fassbender (12 Years a Slave)
James Franco (Spring Breakers)
James Gandolfini (Genug gesagt)
Jared Leto (Dallas Buyers Club)

Beste Nebendarstellerin

Scarlett Johansson (Her)
Jennifer Lawrence (American Hustle)
Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)
Lea Seydoux (Blau ist einwe warme Farbe)
June Squibb (Nebraska)

Bestes Originaldrehbuch

American Hustle, Eric Warren Singer & David O. Russell
Blue Jasmine, Woody Allen
Her, Spike Jonze
Inside Llewyn Davis, Joel Coen & Ethan Coen
Nebraska, Bob Nelson

Bestes adaptiertes Drehbuch

12 Years a Slave, John Ridley
Im August in Osage County, Tracy Letts
Before Midnight, Richard Linklater, Julie Delpy & Ethan Hawke
Philomena, Steve Coogan & Jeff Pope
The Wolf of Wall Street, Terence Winter

Bester fremdsprachiger Film

The Act of Killing
Blau ist eine warme Farbe
Die Jagd
Das Mädchen Wadjda
Wie der Wind sich hebt

Bester Dokumentarfilm

20 Feet from Stardom
The Act of Killing
Blackfish
The Armstrong Lie
Stories We Tell

Bester Animationsfilm

Die Croods
Der Mohnblumenberg
Wie der Wind sich hebt
Die Monster Uni
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren

Beste Kamera

12 Years a Slave
Gravity
Her
Inside Llewyn Davis
Prisoners

Beste Filmmusik

12 Years a Slave
Blancanieves
Spring Breakers
Gravity
Her

Bestes Szenenbild

12 Years a Slave
Gravity
Her
Inside Llewyn Davis
Der große Gatsby

Bester Schnitt

12 Years a Slave
American Hustle
Gravity
Upstream Color
The Wolf of Wall Street

Vielversprechendste(r) SchauspielerIn

Barkhad Abdi (Captain Phillips)
Chadwick Boseman (42)
Adèle Exarchopoulos (Blau ist eine warme Farbe)
Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)
Tye Sheridan (Mud)

Vielversprechendste(r) FilmemacherIn

Lake Bell (In a World…)
Ryan Coogler (Fruitvale Station)
Destin Cretton (Short Term 12)
Joshua Oppenheimer (The Act of Killing)
Joseph Gordon-Levitt (Don Jon)

Box-Office Welt – Das Panem-Feuer lodert weiter

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6.-8.12.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Screendaily, Rentrak

Es bleibt nicht mehr viel Zeit bis Der Hobbit – Smaugs Einöde die Herrschaft über die internationalen Kinocharts übernehmen und bis ins nächste Jahr verteidigen wird. Ein weiteres Wochenende an der Spitze war jedoch Die Tribute von Panem – Catching Fire vergönnt, der in der dritten Runde weitere $42,9 Mio einnahm und sein Einspiel auf $340,9 Mio außerhalb von Nordamerika brachte. Damit hat das Sequel das Endergebnis seines Vorgängers deutlich übertroffen und wurde zum 11. Film von 2013, der international die $300-Mio-Schallmauer durchbrochen hat. Auch bis $400 Mio sollte es nicht mehr allzu lange dauern. Mit $43 Mio nach 17 Tagen gehört Catching Fire in Großbritannien bereits zu den sieben erfolgreichsten Filmen des Jahres. In Deutschland spielte der Film bis dato $30, Mio ein –  52% mehr als der erste Film während seiner gesamten Laufzeit. Mit $26,9 Mio hat Catching Fire auch in China seinen Vorgänger übertroffen. Aus Russland stammen $22,6 Mio – etwa 69% mehr als das Endergebnis von The Hunger Games. Frankreich kann nach nur zwei Wochen stolze $19,2 Mio vorweisen, 32% über dem Gesamteinspiel des Vorgängers. In Brasilien nahm der Film nach vier Wochen $15,5 Mio ein – etwa 52% mehr als das Original insgesamt hatte. Nur noch Japan liegt jetzt vor dem Film und angesichts hefiger Konkurrenz seitens Der Hobbit 2 wird Catching Fire gegen Ende des Monats ziemlich schnell von der Bildfläche verschwinden. Nichtsdestotrotz sollten etwa $410-420 Mio für den Film möglich sein.

Disneys Die Eiskönigin – Völlig unverfroren löste Gravity endlich als den ewigen zweitplatzierten Film an den internationalen Kinokassen ab und brachte am Wochenende $30,6 Mio von 23 Ländern ein. Der Großteil davon kam von den Starts in Frankreich und Großbritannien sowie von dem zweiten Wochenende in Deutschland. Nach zwei Wochen steht der Animationsfilm bei $55,9 Mio außerhalb von Nordamerika und hat noch viele große Märkte sowie die gesamte Weihnachtszeit vor sich. Als offensichtlicher Vergleich zu Die Eiskönigin bietet sich Disneys Rapunzel – Neu verföhnt an – das letzte animierte Märchen von Disney, das 2010 international auf mehr als $390 Mio kam und weltweit nur knapp an der $600-Mio-Grenze scheiterte. In Frankreich startete Die Eiskönigin mit sehr starken $9,2 Mio etwa 22% über Rapunzel und legte bei weitem den besten Start für einen Animationsfiom dieses Jahr hin sowie den fünftbesten Start des Jahres. In Großbritannien war das Ergebnis weniger umwerfend – die $7,7 Mio, die Die Eiskönigin dort zum Start ergatterte, lagen 5% unter dem Startwochenende von Rapunzel und auch Animationsfilme wie Die Croods und Ich – Einfach unverbesserlich 2 starteten dort dieses Jahr besser. Mit den Weihnachtsferien im Rücken sollte Die Eiskönigin aber mindestens $35 Mio erreichen. In Deutschland blieb Die Eiskönigin mit $6,3 Mio auf Vorwochenniveau und liegt mit $14,9 Mio nach 11 Tagen etwa 25% vor Rapunzel im gleichen Zeitraum. In Polen gelang dem Streifen sogar eine Steigerung von 38% gegenüber seinem Startwochenende, sodass er nach zwei Wochen bereits $2,9 Mio eingespielt hat – etwa 70% mehr als Rapunzel im gleichen Zeitraum. Auch in Spanien ging es um 14% bergauf, doch die $8 Mio nach zwei Wochen liegen immer noch knapp 27% hinter Rapunzel im vergleichbaren Zeitraum. Insgesamt sieht es für Die Eiskönigin – Völlig unverfroren nach einer gesunden Steigerung gegenüber seinem Vorgänger aus, insbesondere wenn der Film in China starten darf. Ich rechne mit nicht weniger als $420 Mio international und mehr als $670 Mio weltweit (also inkl. Nordamerika).

Mit geschätzten $10 Mio ging der dritte Platz der internationalen Kinocharts an Gravity, der sein vorläufiges Einspiel außerhalb von USA/Kanada damit auf $379,3 Mio brachte. Davon stammen phänomenale $67 Mio aus China, wo der Film bereits in die Jahres-Top-10 von 2013 aufgestiegen ist. In Frankreich ist der Film mit $37,8 Mio an Django Unchained vorbeigezogen und belegt aktuell Platz 3 unter den umsatzstärksten Filmen von 2013. Der Spitzenplatz bleibt dabei weiterhin in greifbarer Nähe. Großbritannien steuerte am Wochenende weitere $1,8 Mio bei und ermöglichte dem Film ein vorläufiges Gesamteinspiel von $39,7 Mio in dem Markt – genug für Platz 8 der Jahres-Charts. Damit hat Gravity Hits wie Fast & Furious 6 und Star Trek into Darkness in dem Markt überholt. Japan steht Gravity noch bevor und sollte sich für einen Film wie diesen als ziemlich ertragreich erweisen. Ich gehe daher von einem internationalen Gesamteinspiel oberhalb von $430 Mio aus. Weltweit hat er also weiterhin gute Chancen auf $700 Mio.

Captain Phillips eröffnete mit $1,8 Mio auf Rang 2 in Russland und sammelte am Gesamtwochenende international etwa $6,1 Mio ein. Damit hievte der Thriller sein vorläufiges Gesamtergebnis auf $94,6 Mio. Das ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass der Oscar-Hype dem Film noch bevorsteht. Mit $25,3 Mio bleibt Großbritannien sein umsatzstärkster Markt, gefolgt von $8,4 Mio aus Australien. Mittlerweile ist der Film in allen großen Märkten angelaufen (es sei denn, er wird irgendwann noch in China starten) und sollte seine internationale Box-Office-Performance mit etwa $110 Mio beenden. Abgesehen von Toy Story 3 und den Dan-Brown-Verfilmungen The Da Vinci Code und Illuminati, wäre Captain Phillips dann Tom Hanks' größter internationaler Erfolg seit Terminal vor neun Jahren.

Thor – The Dark Kingdom spielte am Wochenende zusätzliche $,4 Mio ein und brachte  sein internationales Einspiel auf $416,7 Mio nach mehr als einem Monat. Weltweit überschritt der Streifen damit die $600-Mio-Barriere und gilt daher als Erfolg auf ganzer Linie für Disney/Marvel, auch wenn er natürlich nicht an die Zahlen von Iron Man 3 ($1,215 Mrd weltweit) herankommt. Mit Japan in petto sollten ihm insgesamt $430-440 Mio außerhalb von Nordamerika möglich sein.

Auch das Horror-Remake Carrie spielte am Wochenende international $5,4 Mio ein und erhöhte sein vorläufiges Einspiel auf $38 Mio. Am Wochenende startete der Film mit $1,2 Mio (inkl. Previews) auf Rang 4 in Deutschland, mit $0,9 Mio auf Platz 3 in Brasilien und $0,95 Mio auf Platz 5 in Spanien. Sein bislang erfolgreichstes Territorium ist Russland, wo er etwa $9 Mio eingenommen hat – mehr als Horrorfilme wie Mama, Possession und Evil Dead. Carrie steht nur noch eine Handvoll größtenteils kleinerer Märkte bevor, jedoch sollte der Film trotzdem mindestens $50 Mio international erreichen, was für einen Horrorstreifen sehr solide ist, insbesondere, wenn man bedenkt, dass der Film in den USA nicht blendend gelaufen ist.

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 überquerte nach einem $3,7-Mio-Wochenende die magische $100-Mio-Grenze an den Kinokassen außerhalb von Nordamerika und steht jetzt bei $101,8 Mio. In den meisten Märkten liegt der Film (teilweise deutlich) vor seinem Vorgänger. Zur Weihnachtszeit wird der Film in Italien, Belgien und Portugal starten, kommendes Jahr stehen noch Frankreich, Türkei, Niederlande und Dänemark an. Der erste Film spielte in diesen Ländern mehr als $26 Mio ein, für das Sequel ist jedoch eine Steigerung zu erwarten. Daher gehe ich weiterhin von einem internationalen Gesamteinspiel von mindestens $140 Mio aus.

The Counselor fügte seinem internationalen Einspiel zusätzliche $3,2 Mio hinzu und brachte es auf $43,7 Mio. Frankreich ist mit $5,4 Mio der erfolgreichste Markt des Films. Mit Italien im Rücken sollte The Counselor knapp an $50 Mio vorbeikriechen.

Alles eine Frage der Zeit lief überraschend stark in Südkorea an und ergatterte $4 Mio auf Patz 1 der Charts. So gut ist der Film in keinem anderen Land gestartet. Insgesamt hat die Zeitreise-Romanze mit Rachel McAdams bislang $48,3 Mio an den internationalen Kassen eingenommen und könnte mit soliden $55 Mio abschließen.

Insidious: Chapter 2 erreichte mit Südkorea ebenfalls einen seiner letzten Märkte und startete dort mit $1,8 Mio. Das ist etwa das Achtfache (!!) des Startergebnisses seines Vorgängers in Südkorea. International hat das Horror-Sequel damit bereits $74,7 Mio erreicht und einen anderen erfolgreichen Horrorfilm von 2013, Mama, überholt. Jetzt darf sich Insidious: Chapter 2 Hoffnungen auf $80 Mio außerhalb von Nordamerika machen.

Escape Plan hat sich als solider internationaler Hit erwiesen und nähert sich langsam aber sicher der $100-Mio-Marke an. Bislang hat der Film mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger $97,4 Mio international eingespielt. Bereits dieses Wochenende könnte die $100-Mio-Barriere fallen.

47 Ronin mit Keanu Reeves startete in seinem allerersten Markt, Japan, mit schwachen $1,4 Mio auf Rang 3. Die Aussichten für die restliche Performance des Films sind also nicht sonderlich gut.

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