Box-Office Welt – Das Panem-Feuer lodert weiter

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6.-8.12.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Screendaily, Rentrak

Es bleibt nicht mehr viel Zeit bis Der Hobbit – Smaugs Einöde die Herrschaft über die internationalen Kinocharts übernehmen und bis ins nächste Jahr verteidigen wird. Ein weiteres Wochenende an der Spitze war jedoch Die Tribute von Panem – Catching Fire vergönnt, der in der dritten Runde weitere $42,9 Mio einnahm und sein Einspiel auf $340,9 Mio außerhalb von Nordamerika brachte. Damit hat das Sequel das Endergebnis seines Vorgängers deutlich übertroffen und wurde zum 11. Film von 2013, der international die $300-Mio-Schallmauer durchbrochen hat. Auch bis $400 Mio sollte es nicht mehr allzu lange dauern. Mit $43 Mio nach 17 Tagen gehört Catching Fire in Großbritannien bereits zu den sieben erfolgreichsten Filmen des Jahres. In Deutschland spielte der Film bis dato $30, Mio ein –  52% mehr als der erste Film während seiner gesamten Laufzeit. Mit $26,9 Mio hat Catching Fire auch in China seinen Vorgänger übertroffen. Aus Russland stammen $22,6 Mio – etwa 69% mehr als das Endergebnis von The Hunger Games. Frankreich kann nach nur zwei Wochen stolze $19,2 Mio vorweisen, 32% über dem Gesamteinspiel des Vorgängers. In Brasilien nahm der Film nach vier Wochen $15,5 Mio ein – etwa 52% mehr als das Original insgesamt hatte. Nur noch Japan liegt jetzt vor dem Film und angesichts hefiger Konkurrenz seitens Der Hobbit 2 wird Catching Fire gegen Ende des Monats ziemlich schnell von der Bildfläche verschwinden. Nichtsdestotrotz sollten etwa $410-420 Mio für den Film möglich sein.

Disneys Die Eiskönigin – Völlig unverfroren löste Gravity endlich als den ewigen zweitplatzierten Film an den internationalen Kinokassen ab und brachte am Wochenende $30,6 Mio von 23 Ländern ein. Der Großteil davon kam von den Starts in Frankreich und Großbritannien sowie von dem zweiten Wochenende in Deutschland. Nach zwei Wochen steht der Animationsfilm bei $55,9 Mio außerhalb von Nordamerika und hat noch viele große Märkte sowie die gesamte Weihnachtszeit vor sich. Als offensichtlicher Vergleich zu Die Eiskönigin bietet sich Disneys Rapunzel – Neu verföhnt an – das letzte animierte Märchen von Disney, das 2010 international auf mehr als $390 Mio kam und weltweit nur knapp an der $600-Mio-Grenze scheiterte. In Frankreich startete Die Eiskönigin mit sehr starken $9,2 Mio etwa 22% über Rapunzel und legte bei weitem den besten Start für einen Animationsfiom dieses Jahr hin sowie den fünftbesten Start des Jahres. In Großbritannien war das Ergebnis weniger umwerfend – die $7,7 Mio, die Die Eiskönigin dort zum Start ergatterte, lagen 5% unter dem Startwochenende von Rapunzel und auch Animationsfilme wie Die Croods und Ich – Einfach unverbesserlich 2 starteten dort dieses Jahr besser. Mit den Weihnachtsferien im Rücken sollte Die Eiskönigin aber mindestens $35 Mio erreichen. In Deutschland blieb Die Eiskönigin mit $6,3 Mio auf Vorwochenniveau und liegt mit $14,9 Mio nach 11 Tagen etwa 25% vor Rapunzel im gleichen Zeitraum. In Polen gelang dem Streifen sogar eine Steigerung von 38% gegenüber seinem Startwochenende, sodass er nach zwei Wochen bereits $2,9 Mio eingespielt hat – etwa 70% mehr als Rapunzel im gleichen Zeitraum. Auch in Spanien ging es um 14% bergauf, doch die $8 Mio nach zwei Wochen liegen immer noch knapp 27% hinter Rapunzel im vergleichbaren Zeitraum. Insgesamt sieht es für Die Eiskönigin – Völlig unverfroren nach einer gesunden Steigerung gegenüber seinem Vorgänger aus, insbesondere wenn der Film in China starten darf. Ich rechne mit nicht weniger als $420 Mio international und mehr als $670 Mio weltweit (also inkl. Nordamerika).

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Mit geschätzten $10 Mio ging der dritte Platz der internationalen Kinocharts an Gravity, der sein vorläufiges Einspiel außerhalb von USA/Kanada damit auf $379,3 Mio brachte. Davon stammen phänomenale $67 Mio aus China, wo der Film bereits in die Jahres-Top-10 von 2013 aufgestiegen ist. In Frankreich ist der Film mit $37,8 Mio an Django Unchained vorbeigezogen und belegt aktuell Platz 3 unter den umsatzstärksten Filmen von 2013. Der Spitzenplatz bleibt dabei weiterhin in greifbarer Nähe. Großbritannien steuerte am Wochenende weitere $1,8 Mio bei und ermöglichte dem Film ein vorläufiges Gesamteinspiel von $39,7 Mio in dem Markt – genug für Platz 8 der Jahres-Charts. Damit hat Gravity Hits wie Fast & Furious 6 und Star Trek into Darkness in dem Markt überholt. Japan steht Gravity noch bevor und sollte sich für einen Film wie diesen als ziemlich ertragreich erweisen. Ich gehe daher von einem internationalen Gesamteinspiel oberhalb von $430 Mio aus. Weltweit hat er also weiterhin gute Chancen auf $700 Mio.

Captain Phillips eröffnete mit $1,8 Mio auf Rang 2 in Russland und sammelte am Gesamtwochenende international etwa $6,1 Mio ein. Damit hievte der Thriller sein vorläufiges Gesamtergebnis auf $94,6 Mio. Das ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass der Oscar-Hype dem Film noch bevorsteht. Mit $25,3 Mio bleibt Großbritannien sein umsatzstärkster Markt, gefolgt von $8,4 Mio aus Australien. Mittlerweile ist der Film in allen großen Märkten angelaufen (es sei denn, er wird irgendwann noch in China starten) und sollte seine internationale Box-Office-Performance mit etwa $110 Mio beenden. Abgesehen von Toy Story 3 und den Dan-Brown-Verfilmungen The Da Vinci Code und Illuminati, wäre Captain Phillips dann Tom Hanks' größter internationaler Erfolg seit Terminal vor neun Jahren.

Thor – The Dark Kingdom spielte am Wochenende zusätzliche $,4 Mio ein und brachte  sein internationales Einspiel auf $416,7 Mio nach mehr als einem Monat. Weltweit überschritt der Streifen damit die $600-Mio-Barriere und gilt daher als Erfolg auf ganzer Linie für Disney/Marvel, auch wenn er natürlich nicht an die Zahlen von Iron Man 3 ($1,215 Mrd weltweit) herankommt. Mit Japan in petto sollten ihm insgesamt $430-440 Mio außerhalb von Nordamerika möglich sein.

Auch das Horror-Remake Carrie spielte am Wochenende international $5,4 Mio ein und erhöhte sein vorläufiges Einspiel auf $38 Mio. Am Wochenende startete der Film mit $1,2 Mio (inkl. Previews) auf Rang 4 in Deutschland, mit $0,9 Mio auf Platz 3 in Brasilien und $0,95 Mio auf Platz 5 in Spanien. Sein bislang erfolgreichstes Territorium ist Russland, wo er etwa $9 Mio eingenommen hat – mehr als Horrorfilme wie Mama, Possession und Evil Dead. Carrie steht nur noch eine Handvoll größtenteils kleinerer Märkte bevor, jedoch sollte der Film trotzdem mindestens $50 Mio international erreichen, was für einen Horrorstreifen sehr solide ist, insbesondere, wenn man bedenkt, dass der Film in den USA nicht blendend gelaufen ist.

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 überquerte nach einem $3,7-Mio-Wochenende die magische $100-Mio-Grenze an den Kinokassen außerhalb von Nordamerika und steht jetzt bei $101,8 Mio. In den meisten Märkten liegt der Film (teilweise deutlich) vor seinem Vorgänger. Zur Weihnachtszeit wird der Film in Italien, Belgien und Portugal starten, kommendes Jahr stehen noch Frankreich, Türkei, Niederlande und Dänemark an. Der erste Film spielte in diesen Ländern mehr als $26 Mio ein, für das Sequel ist jedoch eine Steigerung zu erwarten. Daher gehe ich weiterhin von einem internationalen Gesamteinspiel von mindestens $140 Mio aus.

The Counselor fügte seinem internationalen Einspiel zusätzliche $3,2 Mio hinzu und brachte es auf $43,7 Mio. Frankreich ist mit $5,4 Mio der erfolgreichste Markt des Films. Mit Italien im Rücken sollte The Counselor knapp an $50 Mio vorbeikriechen.

Alles eine Frage der Zeit lief überraschend stark in Südkorea an und ergatterte $4 Mio auf Patz 1 der Charts. So gut ist der Film in keinem anderen Land gestartet. Insgesamt hat die Zeitreise-Romanze mit Rachel McAdams bislang $48,3 Mio an den internationalen Kassen eingenommen und könnte mit soliden $55 Mio abschließen.

Insidious: Chapter 2 erreichte mit Südkorea ebenfalls einen seiner letzten Märkte und startete dort mit $1,8 Mio. Das ist etwa das Achtfache (!!) des Startergebnisses seines Vorgängers in Südkorea. International hat das Horror-Sequel damit bereits $74,7 Mio erreicht und einen anderen erfolgreichen Horrorfilm von 2013, Mama, überholt. Jetzt darf sich Insidious: Chapter 2 Hoffnungen auf $80 Mio außerhalb von Nordamerika machen.

Escape Plan hat sich als solider internationaler Hit erwiesen und nähert sich langsam aber sicher der $100-Mio-Marke an. Bislang hat der Film mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger $97,4 Mio international eingespielt. Bereits dieses Wochenende könnte die $100-Mio-Barriere fallen.

47 Ronin mit Keanu Reeves startete in seinem allerersten Markt, Japan, mit schwachen $1,4 Mio auf Rang 3. Die Aussichten für die restliche Performance des Films sind also nicht sonderlich gut.