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Planet der Affen – Revolution: Apokalyptischer Teaser zum Sequel

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Quelle: 20th Century Fox

Wie bereits angekündigt, kommt hier der deutsche Teaser-Trailer zu Planet der Affen – Revolution. Zeitlich acht Jahre nach den Ereignissen des ersten Films angesiedelt, ist der Schauplatz der Fortsetzung zum Überraschungserfolg von 2011 eine verwüstete, post-apokalyptische Welt. Die Menschen haben die Seuche, deren Ausbruch am Ende des ersten Teils angedeutet wird, überstanden, doch ein Großteil der Menschheit ist daran zugrunde gegangen. Nun sehen sich die überlebenden aber mit einer weiteren Gefahr konfrontiert – intelligente Menschenaffen um ihren Anführer Caesar (wieder im genialen Motion-Capture-Verfahren von Andy "Gollum" Serkis verkörpert). Zwar hat eine große Gruppe Überlebender einen Friedenspakt mit Caesars Armee geschlossen, doch der Frieden soll nicht lange währen. So viel verrät uns auch der Trailer, der uns nur einen kurzen Blick auf den angriffsbereiten Caesar und seine Armee erhaschen lässt und ansonsten düstere Bilder einer zerstörten Welt liefert, an die man mittlerweile in post-apokalyptischen Streifen gewohnt ist. Ob der Film sich von den zahllosen anderen Big-Budget-Filmen um den Untergang der Menschheit absetzen kann, bleibt noch abzuwarten.

Drei Sachen machen mir allerdings Hoffnung. Zunächst, wie erwähnt, der erste Film, der deutlich besser geraten ist, als er eigentlich jegliches Recht dazu hatte. Dann wäre da noch die Besetzung von Gary Oldman in der Role des Anführers  der Überlebenden. Die Präsenz von Oldman verbessert automatisch jeden Film! Zu guter Letzt – der Regiewechsel. Rupert Wyatt machte beim ersten Film seine Arbeit wirklich ordentlich, doch der Neuzugang Matt Reeves gehört dank Cloverfield für mich zu den interessantesten neuen Regisseuren der letzten fünf Jahre und ich bin wirklich gespannt zu sehen, was er mit einem großen Budget anstellen kann. Doch nun zum Teaser:

https://youtu.be/YKPg9zT7Wcw

In Deutschland startet Planet der Affen – Revolution voraussichtlich am 14.08.2014.

All Is Lost (2013)

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All is Lost (2013) Filmkritik

All Is Lost, USA 2013 106 Min Regie: J.C. Chandor Mit: Robert Redford FSK: ab 6 Jahren Kinostart: 09.01.2014 Deutsche Website

Mensch vs. Natur. 3, 2, 1 Fight! In dem ein-Mann-Survival-Drama „All is Lost“ von Regisseur J. C. Chandor („Der große Crash – Margin Call“) stellt sich der beschlagene Haudegen Robert Redford den rauen Anforderungen des weiten Ozeans. Gibt es einen Sieg für den namenlosen „Unseren Mann“ (im O-Ton-Abspann „Our Man“) oder empfängt er ein niederschmetterndes K.O. von der Natur? Dieses mutige und wortlose Projekt eines Überlebenskampfes vereint seinen wirkungsvollen Anschauungswert zum Teil auch im Kern seiner Kritikpunkte.

All is Lost (2013) Filmbild 1Als „Unser Mann“ (Robert Redford) mit seinem zwölf Meter langen Segelboot über die Weiten des Indischen Ozeans treibt, wird er im Schlaf von einem krachenden Geräusch aufgeschreckt. Ein herumtreibender Container kollidierte mit seiner schwimmenden Behausung. Bilanz: Navigations-Equipment schrottreif, Funkgerät unbrauchbar, ein klaffendes Leck und obendrein naht eine enorme Sturmfront heran. Dem pechverfolgten und kundigen Segler gelingt es, das Loch zu flicken, um schließlich mitten in den Sturm zu segeln. Letztendlich gibt er sein ramponiertes Segelboot auf und strömt mit einer Rettungsinsel in Richtung letzter Hoffnung: eine viel-befahrene Schiffsverkehrsstrecke.

All is Lost (2013) Filmbild 2„All Is Lost“ bietet etwas, was andere Survival-Filme nicht haben, bzw. haben und „All Is Lost“ nicht hat. „Cast Away – Verschollen“ mit Tom Hanks hat monologisierende, kostenlose Therapiesitzungen mit Volleyball „Wilson“. „127 Hours“ von Regisseur Danny Boyle zeigt uns drastisch und virtuos das Innenleben von James Francos Extremsportler. Auf seinem Trip „Into The Wild“ hat Emilie Hirsch es mit kuriosen Kurzzeit-Weggefährten zu tun. Transzendente Mächte und ein Tiger in einer Nussschale werden dem Zuschauer in „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ pompös und phantasievoll vor Augen geführt. Eines der neueren Survival-Dramen „Gravity“ schlägt sein Ei einfach als technisches und spannungsreiches Meisterwerk mit rein. Chandors Film „All Is Lost“ weist ein knapp 30-seitiges Drehbuch und einen gefühlt genau zwei Worte sprechenden (abgesehen vom Off-Kommentar beim Intro) Alleinunterhalter ohne Namen auf. Im Gegensatz zu den anderen Filmen der obigen Auflistung kommt dieses Überlebensdrama viel introvertierter daher. Trotzdem geht die kühne Rechnung anständig auf. Wer Ryan Gosling in „Drive“ schon Wortarmut unterstellen will, der sollte sich „All Is Lost“ jedoch eher nicht anschauen.

All is Lost (2013) Filmbild 3Der Zuschauer ist selbst aufgefordert, den Charakter und die Lebensumstände des vielleicht abenteuerlustigen oder zivilisationsflüchtigen Mannes zu ergründen bzw. zu konstruieren. (Unzureichende, dezente) Hilfen bietet zum Beispiel der Off-Kommentar zu Beginn des Films, der sich wie eine „auf alles gefasste“ Flaschenpost anhört. Wie ein verspätetes Geständnis, oder eine Erkenntnis zum falschen Zeitpunkt der von dem Unausweichlichen in die Ecke gedrängten, Seenot erleidenden Skipper. Wer ist „Unser Mann“? Ein schneidiges Segelboot (Geld?) besitzt er neben versierten Fertigkeiten, sich schnell und beinah routiniert und zuweilen raffiniert anzupassen. Robert Redford (zuletzt: "The Company You Keep – Die Akte Grant") fährt hier für seine Figur alles auf, was seine Physis hergibt. Viele Stunts dreht er stets selbst und gibt dem Zuschauer meist bloß durch sein Minenspiel zu verstehen, was in ihm vorgehen mag. Diese Leistung ist grandios. Allerdings hat der Total-Verzicht von jeglichen weiteren Wortäußerungen einen simplen Haken: In der Natur der Sache liegt, dass der Film nicht über die volle Distanz des Martyriums die Langeweile fern hält. Der Schauspieler ist es, der den Zuschauer immer wieder zurückholt, obwohl der Zugang zu seiner Figur bis auf lediglich spartanische Ausrufe schwierig ist.

All is Lost (2013) Filmbild 4J. C. Chandor zieht sein puritanisches und ab und zu eintöniges Unterfangen planmäßig und möglicherweise Kritik in Kauf nehmend durch. Es gibt in diesen 106 Minuten keinen einleuchtenden, bildlichen Bedeutungsgehalt oder eine vorgeformte, ausgestanzte Parabel auf das Leben. Poetisch-philosophisch angehaucht ist lediglich der Off-Kommentar und surreal zu beobachten sind die VANS-Schuhe, die aus dem Container über das offene Meer schwimmen. Darüber hinaus gibt es viele Unterwasser-Einstellungen mit einer eigenen aparten Ästhetik aus der Linse von Unterwasserkameramann Pete Zuccarini (bei Wasseraufnahmen eine namhafte Größe). Steril herbeigezauberte Tierangriffe, erzählerisch-dramaturgische Kniffe oder noch mehr Probleme à la carte als ohnehin schon auf „Unseren Mann“ eindreschen, verkneift sich der Regisseur und Drehbuchautor Chandor weitestgehend. Das passt zu dem bis auf das wesentlichste reduzierte Konzept. Ähnlich wie für Tom Hanks bei „Captain Phillips“ war die Erfahrung für Robert Redford sehr real, weil sehr viele Anteile auf See gefilmt wurden.

Trailer

The Iceman (2012)

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The Iceman (2013) Filmkritik

The Iceman, USA 2012 • 103 Minuten • Regie: Ariel Vromen • Mit: Michael Shannon, Ray Liotta, Winona Ryder, David Schwimmer, James Franco, Stephen Dorff • FSK: ab 16 Jahren • DVD-Start: 30. August 2013 • Verleih: Splendid Film • Englische Website

Schauspielkunst besteht darin, nichts zu machen. Ok, stimmt nicht, zumindest nicht im Allgemeinen. Aber in The Iceman setzt Hauptdarsteller Michael Shannon ein scheinbar so festgeklammertes Gesicht auf, dass einem schwindelig wird vor Angst. Wenn er sich dann doch zu einem Lächeln zwingt, wirkt es ehrlich – doch ist es zutiefst falsch; denn dieser Mann ist geboren, um zu töten. Wenn da nur nicht seine Frau wäre, die ihm gleich zwei Töchter gebar…

Richard (Michael Shannon) ist Pole, Auftragskiller und Familienvater. Von seinen Kollegen stets „Polacke“ genannt, treibt er sein Unwesen für Mafia-Boss Roy DeMeo (Ray Liotta). Anfangs mordet er aus reiner Lust, nicht aus stimulierender Absicht, nein, er mordet, weil es ihm nichts ausmacht, hat es noch nie; er kann es, er will es. Als er Deborah (Winona Ryder) heiratet, zwei Kinder bekommt und durch das Mordgeld ein schickes Haus kauft, wandelt sich seine Arbeit zunehmend zum Problem. Denn eigentlich ist Richard eine richtig kranke Sau – es merkt nur niemand.

The Iceman (2012) Filmbild 1The Iceman ist der von den Medien geschrieene Titel eines Mörders, der in den 60er- und 70er-Jahren dutzende Menschen umgebracht hat: Er fror die Opfer ein, um den wahren Todeszeitpunkt zu verschleiern. Faszinierend: Ist wirklich passiert, und zwar in Amerika. Dass sich Regisseur Ariel Vromen einen derart komplexen Stoff aussucht und sich im Drehbuch gen Ende hin in Belanglosigkeiten suhlt, ist einerseits schade. Andererseits, verdammt, das muss jetzt gesagt werden: Wir hätten eine der besten Schauspielleistungen der vergangenen Jahre verpasst. Michael Shannon wälzt sich in der Boshaftigkeit seines Charakters, ohne je grotesk oder gar unsympathisch zu wirken. Sein einer, sein einziger Gesichtsausdruck entfaltet sich durch die alleinige Anspannung. Diese riesigen, braunen Augen, diese leblosen Mundwinkel, diese starre Körperhaltung! Wenn Shannon auftritt, gefriert das Blut. Im Film. Im Zuschauer. Überall.

In den ersten 10 Minuten inszeniert Regisseur Vromen zwei Schlüsselszenen, die bis zum Ende den Tenor von The Iceman vorgeben: purer Ernst, der scheinbar in soziale Unzulänglichkeit übergeht. Da sitzt Shannon mit seiner Freundin Ryder also an einem Tisch bei dem ersten Date. Sie sagt: „Das ist unhöflich, jemanden einzuladen und nicht zu reden!“ Er sagt: „…!“ Aber wie er nichts sagt, wie er da sitzt und einfach nicht den Mund aufkriegt, ist atemberaubend – schließlich steht so viel in Shannons Gesicht geschrieben; vielleicht ist es pure Antipathie, sozialer Misstand, Unglück oder Unlust – man weiß es nicht, aber man weiß: Verdammt, der Mann, der hat etwas an sich, das fesselt.

Shannons Charakter Richard fesselt nicht, er tötet eine Szene später, als ein Bekannter seine Freundin beleidigt. Einfach so. Zack, Messer, Kehle, Mantel, Abgang. Jetzt wird klar: Ja, ähm, okay.

The Iceman (2013) Filmbild 2

Herrlich im Unklaren lässt uns Vramen über die Gründe dafür. In zwei, drei Szenen zwar wird die perfide Weltansicht Richards deutlich, aber Vromen hält sich damit nicht lange auf und lässt seinen Darsteller Shannon wüten, toben, töten. Bezeichnend für den Mörder als Psychopath stehen einige Ausfälle von Richards sich sorgsam selbst aufgezwungene Rolle des lieben Vaters: Im Streit mit seiner Frau fehlt nur ein Wimpernschlag zum nächsten Mord. Da bröckelt die Fassade, die dahinter ein Monster bewahrt, das gegenwärtig ist in diesem Film, in jeder Szene, aber in familiärer Harmonie nur weniger intensiv wirkt, nie aber vollkommen verschwindet.

So führen uns Regisseur und Hauptdarsteller ins Dunkle der Doppelpersönlichkeiten, ins Abwegige normaler Menschen, ins Gehirn eines Killers, den man fürchtet aus gutem Grund, doch die stoische Selbstinszenierung selbst im Angesicht einer Knarre am Kopf einen Grad an Faszination birgt, der geradezu unheimlich und zutiefst verstörend ist. Je tiefer ein Mensch in Lügen steckt, so beliebiger wird die Wahrheit gegenüber denjenigen, denen man nichts vorlügen will.

So hält sich Vromen raus aus dem Gangsterfilm-Gehabe vergangener Genre-Werke und zieht sein Ding durch. Viel muss er dafür nicht tun, beileibe nicht, so ist Richard als Charakter mehr ein surreales Abziehbild eines Profikillers als ernstzunehmender Gegner im Mafia-Milieu. Gerade wenn man Andrew Dominiks auf Tarantino getrimmte Gangster-Dialog-Maschine Killing Them Softly als Vergleich heranzieht; dort treiben es Coolness-Götter und Sympathie-Kollegen Brad Pitt und James Gandolfini mit sozialkritischem Unterton und dem Mafia-Buisness als herunterskalierte Wirtschaft. The Iceman hingegen will nichts hören von den ganz großen Dialogen, den ganz großen Machtkämpfen oder den ganz großen Drogenkriegen; The Iceman weiß hingegen alles über das kleine Stück Gefühl in einem Monster, das ganz zufällig für die Mafia arbeitet. Motiv: Geld. Und ab und zu mal töten. Mehr nicht.

So hebt sich diese kleine Perle ab vom jüngst bis zur schnarchigen Gehirnkopulation getriebenen Massenschlacht ohne letztendliche Stimulierung (Gangster Squad) und von einer bis ins Detail choreografierten Inszenierung einer Gangster-Persönlichkeit (American Gangster). Hier allein zählt Michael Shannon und sein Richard, der tötet, weil es ihm nichts ausmacht, einen Dreck auf die Auftraggeber gibt und nur Geld will. Dahinter steckt bis zum Schluss die Thematik um einen Killer, der schon tötete, bevor er dafür bezahlt wurde und sein echtes Dasein als Monster einem falschen Alltag als Vater unterwirft. Beispielhaft, wenn Boss Roy ihm Aufträge verweigert, die Kamera an Richards Gesicht zoomt und da keine Sorge um seine Familie zum Ausdruck kommt, weil jetzt das Geld fehlt – es steht ihm die pure Panik ins Gesicht geschrieben, weil er, nunja, nicht mehr töten kann.

The Iceman (2012) Filmbild 3

Gen Ende hin verliert sich das Drehbuch ins Komplexe und verwirrt unnötig. Wenngleich eine betörend schaurige Atmosphäre bleibt, in etwa wie bei einem Vulkan kurz vor einem Ausbruch – diese Naturgewalt an sich sieht wunderschön aus, aber selbst beim stillen Beobachten glaubt man, ein Grollen zu hören und erwartet jeden Moment den puren, den finalen Ausbruch, der alles ins Verderben jagt. Einen Ausbruch von Richard hat man vor dem Finale ohnehin schon gesehen, sogar mehrere, sei es der kongeniale Autounfall oder der Familienstreit, doch am Schluss fehlt das, was nötig wäre, um als Zuschauer Friede schließen zu können mit diesem coolen, ekelhaften Serienkiller.

Die letzten drei Minuten entschädigen zwar nicht die Drehbuchschwächen, zeigen aber in so kurzer Zeit die Perfektion von Michael Shannon. Im Sekundentakt wechseln sich dort die Sehnsucht auf Mord, die Liebe zur Familie und die monstermäßige Wut auf alle Beteiligten ab.

Herrlich wie immer rattert Ray Liotta seinen Text herunter, auch Winona Ryder, James Franco, David Schwimmer (mit sexy Pornobalken!) und sogar Chris Evans spielen bisweilen fantastisch. Aber The Iceman ist der Film von Michael Shannon, selbst dann, wenn er nicht im Bild ist, weil man seinen kalten Blick noch immer zu spüren glaubt.

Jede Schwäche verschwindet damit. Alles ist gut. Michael Shannon hat es gerichtet als Richard „The Iceman“ Kuklinski und sich nach Take Shelter erneut für ewig in mein Herz gespielt. Beeindruckend.

Trailer

Nicole Holofcener im Interview: "Man muss über eigene Probleme lachen können"

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Nicole Holofcener interview Enough Said

Bild: Nicole Holofcener (links) am Set von Genug gesagt mit Julia Louis-Dreyfus und James Gandolfini © Fox Searchlight (2013)

Zum deutschen Kinostart der zauberhaften Indie-Dramödie (mit dem trendigen Wort lassen sich heutzutage Filme beschreiben, die eine gute Mischung aus "Drama" und "Komödie" darstellen und zugleich keine Tragödie beinhalten, um als "Tragikomödie" zu gelten) Genug gesagt, hatte ich die Gelegenheit, die Regisseurin des Films, Nicole Holofcener zu interviewen. Genug gesagt (OT: Enough Said) ist Holofceners fünfter Film – in 17 Jahren Kinokarriere. Wo es an Quantität vielleicht etwas mangelt, macht Holofcener es aber mit Qualität wett. Ihre stets scharfsinnigen Beobachtungen von (hauptsächlich weiblichen) Charakteren in moderner Welt finden immer die passende Balance zwischen echten Gefühlen, Drama und lebensnahem Humor. Genug gesagt ist aber Holofceners größter Triumph – nicht nur in kommerzieller Hinsicht, sondern, meiner Meinung nach, in qualitativer. Mit keinem Filmpaar habe ich dieses Jahr so mitgefiebert wie mit Eva (Julia Louis-Dreyfus) und Albert (James Gandolfini). Das liegt zwar einerseits an den tollen Performances der Darseller, andererseits aber auch an Holofceners nuanciertem Drehbuch, das dank diesen tollen Schauspielern zum Leben erwacht. Viele werden sich Genug gesagt primär anschauen, um eine von Gandolfinis letzten Performances zu sehen (der "Sopranos"-Darsteller verstarb unerwartet im Juni), doch belohnt werden sie dafür mit viel mehr – und zwar mit einem der menschlichsten Filme des Jahres.

So natürlich und wie sich ihre Charaktere immer anfühlen, präsentiert sich auch Nicole Holofcener im Interview, in dem sie uns von der Genesis ihrer Charaktere erzählt und erklärt, warum sie nich das letzte Wort zu James Gandolfini hat.

(das Interview ist hier auch in englischer Sprache verfügbar)

Filmfutter: Zunächst würde ich Dir gerne zu den Nominierungen, die Genug gesagt bei den Independent Spirit Awards erhielt und mich persönlich für eine meiner angenehmsten Filmerfahrungen dieses Jahres bedanken.

Nicole Holofcener: Danke und gern geschehen! (lacht)

FF: Was hat Dich dazu bewegt, Genug gesagt zu schreiben? Hast Du oder jemand, den Du gut kennst, ähnliche Erfahrungen gemacht, wie die im Film gezeigten?

NH: Nein. Die Themen und die Charakteren schwebten in meinem Kopf schon eine ganze Weile lang. Ich bin in einer Beziehung, geschieden, ich habe Kinder, die bald aufs College gehen werden – das sind die Themen und Gedanken, die bei mir prävalent waren. Zum Glück kenne ich niemanden, der sich so unreif benimmt wie Eva (Anm. der Red.: der Charakter, den Julia Louis-Dreyfus spielt). Es war also alles ausgedacht.

FF: Du machst Filme bereits seit einer langen Zeit, aber Genug gesagt wurde zu deinem größten kommerziellen Erfolg. Weißt Du, warum ausgerechnet dieser Film mehr das Mainstream-Publikum ansprach als die anderen?

NH: Ja, das tue ich. Natürlich kann man sein Bestes tun, um einen Mainstream-Film zu machen und er könnte dann trotzdem floppen. Ich wollte mich selbst herausfordern und einen an den Mainstream mehr angepassten Film drehen, um ein größeres Publikum zu erreichen. Zugleich wollte ich nicht das Gefühl haben, als würde ich an meiner Kreativität Verrat begehen. Ich wollte, dass der Film immer noch meinen Fingerabdruck trägt. Genug gesagt hat einen weitaus „traditionelleren“ Plot als meine anderen Filme. Er kann besser vermarket werden, sodass die Menschen sagen würden: „Oh, das ist nicht nur ein Haufen quatschender Leute, es passieren auch Dinge!“

FF: Findest Du es schwierig, immer die richtige Balance zwischen Drama und Komödie zu finden auf die Art, dass es sich immer noch natürlich anfühlt?

NH: Das fällt mir nicht so schwer. Ich denke beide harmonieren wundervoll miteinander. Dieser Film hat keine Tragödie in der Geschichte, sodass darin Komödie und Drama sich die Wage halten können, wie sie es auch im echten Leben tun. Man muss über eigene Probleme lachen können, wobei es natürlich auch Probleme gibt, über die man nicht lachen kann. Ich habe eine sehr intuitive Herangehensweise und vertraue meinem Geschmack und meinem Urteilsvermögen, wenn ich denke: „Okay, hier kann man lachen“. Wenn überhaupt, dann nehme ich manchmal Lacher oder lustige Momente aus dem Film, wenn ich denke, dass es ans Unangemessene grenzen könnte. Ansonsten habe ich aber keine Schwierigkeiten damit.

FF: Dir ist wahrscheinlich bekannt, dass häufig Vergleiche zwischen Deinen Filmen und denen von Woody Allen gezogen werden. Siehst Du diese Vergleiche als eine Art Kompliment oder glaubst Du, dass sie das große Ganze bzw. dass sie deine Ziele verfehlen?

NH: Ich habe kein richtiges Ziel. Ich sehe es als Kompliment. Ich meine, ich bin mit den Filmen von Woody Allen aufgewachsen, ich liebe sie und ich bin sicher, dass er mich auf meinem Weg beeinflusst hat. Viele andere Filmemacher taten das auch. Ich persönlich würde es vorziehen, nicht mit jemandem verglichen zu werden. Ich denke, das ist nicht unbedingt der beste Ansatz. Aber wenn ich schon mit jemandem verglichen werden soll, dann nehme ich Woody Allen.

FF: Du hast an einigen seiner frühen Filme gearbeitet, oder?

NH: Ja, ich war Production Assistant und die Cutter-Assistentin bei einem von ihnen.

FF: Wenn wir schon bei Woody Allen sind – auch Du hast bisher nur Filme inszeniert, die auf Deinen eigenen Drehbücher beruhten. Würdest Du es in Erwägung ziehen, ein fremdes Drehbuch zu verfilmen?

NH: Ja, das würde ich. Einige Male ist es fast passiert. Ich würde es wirklich liebend gerne tun, habe aber kein Drehbuch gefunden, das ich genug liebe oder mir werden einfach keine Drehbücher zugeschickt, die ich genug mögen werde und denen ich bereit wäre, ein Jahr meines Lebens zu widmen. Ich hoffe, dass nach dem Erfolg von Genug gesagt ich mehr Möglichkeiten haben werde und mir wundervolle Drehbücher zugeschickt werden, damit ich nicht alle meine Filme selbst schreiben muss. (lacht)

Nicole Holofcener Interview 1

FF: Ist schon etwas für Dich als nächstes geplant?

NH: Nicht wirklich. Ich habe momentan kein eigenes Drehbuch. Ich will anfangen zu schreiben. Vielleicht drehe ich einen Pilotfilm für HBO, aber das ist noch sehr unsicher. Also…nein, ich habe nichts. Hast Du etwas für mich? (lacht)

FF: Vielleicht sind etwas Urlaub und Erholung auch gut.  

NH: Ja, ich denke das klingt gut.

FF: Eine sehr nette Idee in dem Film war es, James Gandolfinis Charakter als Archivar von alten Fernsehserien arbeiten zu lassen. Ich weiß, dass Du auch im Fernsehbereich gearbeitet hast. Welche Serien siehst Du dir aktuell an?

NH: Ich bin ein großer Fan von „Girls“. Ich habe gerade das Sarah Silverman HBO-Special gesehen… Ich schaue immer noch „Die Sopranos“, nähere mich dem Ende. Zuvor habe ich die Serie nie ganz gesehen.

FF: Ich auch! Ich fange aber gerade erst mit der dritten Staffel an. Grandiose Serie.

NH: Es wird immer besser. Ich sehe mir immer noch immer wieder Seinfeld an. Ich liebe auch „Parks and Recreations“ und „Enlightened“, die Serien, an denen ich gearbeitet habe.

FF: Würdest Du selbst gerne eine Folge von Girls drehen?

NH: Sicher, ich würde es liebend gerne tun.

FF: Wie funktioniert der Entstehungsprozess Deiner Charaktere? Bleiben sie immer sehr eng an dem, was Du ursprünglich geschrieben hast oder erlaubst Du auch Veränderungen, sobald ein Charakter mit einem Schauspieler oder einer Schauspielerin besetzt wird, wie beispielsweise mit Julia Louis-Dreyfus?

NH: Ich kann nicht behaupten, dass die Charaktere sich signifikant verändern, nachdem ich sie geschrieben habe. Ich meine, der essentielle Charakter verändert sich nicht, aber natürlich verändert jeder Schauspieler die Schwingungen des Charakters – wie sie etwas sagen, wie sie eine Person verkörpern. Das ist ein toller Teil des Prozesses, ich liebe es. Dann kann ich mich gar nicht mehr erinnern, an wen ich beim Schreiben ursprünglich gedacht habe, weil die besetzte Person dann als einziger Schauspieler erscheint, der diesen Charakter so spielen könnte. Wir verändern Dialogzeilen und improvisieren hin und wieder, doch die Essenz der Charaktere bleibt stets die gleiche.

FF: Stellst Du dir in der Regel jemanden vor, wenn Du deine Drehbücher schreibst?

NH: Die Charaktere sind eine Art Formwandler. Manchmal stelle ich mir einen bestimmten Schauspieler oder eine bestimmte Schauspielerin vor und dann einen anderen. Wenn ich schreibe, ja, dann hilft es mir wirklich, die Stimme des Charakters zu finden, wenn ich mir jemanden vorstelle. Oder wenn es jemand ist, mit dem ich gerne zusammenarbeiten würde. Mit Catherine Keener habe ich schon sehr häufig zusammengearbeitet und manchmal stelle ich mir vor, wie sie bestimmte Dialogzeilen sagt, weil ich weiß, dass sie den Charakter spielen wird. Oder ich hoffe es zumindest.

FF: Catherine Keener hat bis jetzt in jedem Deiner Filme mitgespielt. Wie kam diese Arbeitsbeziehung zustande?

NH: Eigentlich recht traditionell. Ich habe sie in dem Film namens Johnny Suede (1991) auf dem Sundance Film Festival gesehen und habe mich sofort in sie verliebt. Also habe ich sie aufgesucht und ihr Agent hat ein Treffen beim Mittagessen mit ihr vereinbart. Ich habe ihr das Drehbuch zu Walking and Talking (Anm. der Red.: Regiedebüt von Nicole Holofcener) zugeschickt, sie mochte es und wir trafen uns. Wir haben uns sofort blendend verstanden. Sie wollte den Film machen und es war ein echter Kampf, der sechs Jahre andauerte, um diesen Film auf die Beine zu stellen. Seitdem sind wird gute Freunde.

FF: Hast Du sie an irgendeinem Punkt in Betracht für die Rolle von Eva gezogen?

NH: Nein und das wusste sie auch. Als ich den Film geschrieben habe, wusste ich, dass ich mit jemand anderem in der Hauptrolle zusammenarbeiten wollte. Ich dachte, dass mich das als Autorin und Regisseurin eher fordern würde. Außerdem hat Catherine bereits Parts in meinen früheren Filmen gespielt, die Eva ähnliche waren – eine unsichere Chaotin. Ich dachte, es wäre interessanter für uns beide, wenn sie Marianne spielt.

Nicole Holofcener Interview 2

FF: Reden wir über Julia Louis-Dreyfus. Sie hat seit über einem Jahrzehnt in keinen Spielfilmen mehr mitgespielt und hat eine sehr erfolgreiche TV-Karriere. Wie kam Dir die Idee, sie zu besetzen und hat sie gezögert? Schließlich ist die Arbeitsweise bei einem Film nicht mit der beim Fernsehen identisch.

NH: Sie hat überhaupt nicht gezögert. Ich hatte eine lange Liste an Schauspielern und Schauspielerinnen, die das Studio und ich lange Zeit durchgegangen sind. Irgendwann hat sie, schätze ich, das Drehbuch durch ihren Agenten bekommen. Sie las es, rief meinen Agenten an und wollte sich mit mir treffen, weil sie sehr gerne in dem Film sein wollte. Ich wusste damals nicht, ob sie für die Rolle richtig wäre. Ich habe sie zuvor nie getroffen und ich kannte sie vor allem durch ihre TV-Arbeit, wobei sie darin brillant war. Ich war ein großer Fan, aber ich war mir auch nicht sicher genug, um ihr einfach den Part anzubieten. Sobald wir uns aber getroffen haben, war ich mir sicher. Sie war „einfach so… „Eva“ und konnte sich so gut mit Eva und ihrem Leid identifizieren, dass ich sie sofort für die Rolle haben wollte. Sie hatte also gar keine Bedenken. Ich denke, sie sehnte sich nach einer dreidimensionalen, ausgearbeiteten Rolle und sie wollte auch etwas Dramatisches spielen, was ihr wunderbar gelungen ist. Sie hat auch die Comedy mit sich in den Film gebracht. Sie macht den Film so viel lustiger als ich mir hätte je vorstellen können, aber die Tatsache, dass sie auch die dramatischen Aspekte so gut spielen konnte, war einfach ein Geschenk.

FF: Wenn Du dir die Charaktere von Marianne und Eva anschaust – mit wem kannst Du dich eher identifizieren?

NH: Auf jeden Fall mit Eva. Ich fühle als wäre Eva ein Teil von mir. Ich denke, ich würde nie in diesem Ausmaß lügen oder die Person verraten, die ich liebe, aber bei allem anderen identifiziere ich mich sehr mit ihr – ihrer Persönlichkeit, der Art, wie sie redet, wie sie geht, wie sie sich deswegen fühlt, dass ihre Tochter bald aufs College geht und das Haus verlässt – das bin ich!

FF: Obwohl es durchaus zu ihrem Charakter passt, verhält sich Eva teilweise ziemlich kindisch …

NH: Auf jeden Fall. Ich bin sicher, dass ich auch kindisch bin, aber nicht in einem sehr wichtigen Aspekt des Lebens. Kekse überleben aber nicht lange bei mir im Haus… (lacht)

FF: Und dann ist da natürlich noch James Gandolfini… Ich bin sicher, dass es kaum ein Interview zu Genug gesagt gab, bei dem nicht eine Frage zu ihm gestellt wurde und obwohl Du ihn wahrscheinlich nur wenige Monate lang kanntest, hast Du nicht manchmal das Gefühl, dass Leute von Dir erwarten, dass Du ihn besser kennst als Du es eigentlich tust oder dass Du mehr Einsichten über ihn hast, als es der Fall ist, nur weil es eine seiner letzten Rollen war?

NH: Das ist sehr scharfsinnig von Dir. Es ist seltsam, in dieser Situation zu sein, denn ich kannte ihn nur am Ende seines Lebens und es waren nur zwei Monate. Ich habe nicht das letzte Wort über James Gandolfini. Ich kannte ihn so kurz und es wird eine sehr Persönliche Beziehung erwartet…

FF: In einigen Interviews, die ich gelesen habe, scheint es, als ob die Interviewer von Dir irgendwelche finale Einsichten über ihn erwarten…

NH: Ich weiß! Dabei war ich nur eine einzelne Person in einer sehr langen Karriere, die er hatte. Ich finde es großartig, dass ich ihn kennen durfte, dass ich mit ihm zusammengearbeitet habe und es macht mich sehr traurig, dass er von uns gegangen ist.

FF: Es ist ein großer Verlust und was für eine grandiose Performance er in Deinem Film abgeliefert hat.

NH: Oh, vielen Dank.

FF: Seine Rolle ist den meisten Parts, die er bisher gespielt hat eher unähnlich, vielleicht mit der Ausnahme der Rolle, die er in Willkommen bei den Rileys gespielt hat – eine weitere eher ruhige Darbietung von ihn.

NH: Den Film habe ich gesehen, bevor ich ihn besetzt habe. Ich wusste, dass er verschiedene Charaktere spielen kann, aber ich wollte es selbst sehen und ich fand seine Performance wundervoll. Das verlieh mir mehr Gewissheit beim Casting.

FF: Hat er die Rolle sofort angenommen oder hat er gezögert?

NH: Falls er irgendwelche Bedenken hatte, so hat er sie mir nicht mitgeteilt. Er hat das Drehbuch sofort gelesen und wir haben uns dann sofort getroffen. Ich denke, wenn ein Schauspieler eine Rolle annimmt, wartet er vor allem auf die ersten Proben. Man will natürlich sicherstellen, dass ich nicht durchgeknallt bin und dass sie ihren Co-Star mögen und dass ich die beiden zusammen mag. Sobald wir alle sahen, dass wir gut zusammenarbeiten konnten, waren alle voll dabei.

Nicole Holofcener Interview 3

FF: Eine Sache interessiert mich – Ich mochte den Film sehr, doch einige meiner Kollegen fanden das Ende zu positive und zu glücklich, während ich es eher als „optimistisch“ sah. Wie siehst Du das?

NH: Es ist amüsant, denn einige US-amerikanische Kritiker finden das Ende leicht pessimistisch und konfus, während der Rest der Welt kein Klischee-Ende mag. Ich schätze, ich sehe das Ende eher als „optimistisch“ und „hoffnungsvoll“ denn als ein echtes „Happy End“. Wir wissen nicht, ob ihre Beziehung überleben wird, aber sie werden es versuchen. Sie hat ihre Lektion gelernt und er vergibt ihr. Also, auf eine gewisse Art und Weise, ist es wohl auch ein glückliches Ende. Interessanterweise dachte das Studio es sei möglicherweise zu vage und ich meinte: „Ach, kommt schon! Vage? Sie sagen, dass sie sich gegenseitig vermissen. Daran ist nichts vage”. In einer traditionellen romantischen Komödie würden sie sich küssen, ins Haus gehen und er würde ihr einen Antrag machen oder Ähnliches. (lacht) Also sag deinen Kollegen, dass sie Unrecht haben! (lacht)

FF: Welchen Ratschlag würdest Du jemandem geben, der stets kleine Makel an der Person findet, mit der sie eine Beziehung hat und immer versucht, ihren Partner nach eigenem Belieben zu formen?

NH: Das ist eine gute Frage, zu der ich selbst einen Ratschlag gebrauchen könnte. Nur weil ich darüber schreibe, bedeutet das nicht, dass ich viel weiser bin. Ich finde es ist wichtig, das Ganze zu sehen. An muss anerkennen, dass jeder seine nervigen Marotten hat, ich selbst eingeschlossen. Und man sollte aufhören, auf jemandem herumzuhacken, den man liebt. Ich versuche es jeden Tag…

FF: Immer ein Kampf?

NH: Ja, würde ich so sagen. Meinst Du nicht auch?

FF: Auf jeden Fall. In gewisser Hinsicht, ist eine Beziehung immer auch ein Kampf, doch es bedeutet nicht, dass ein Kampf immer negative gesehen werden muss.

NH: Nein, sicherlich nicht. Es ist auch eine Herausforderung, dank der man wächst. Wenn man 21 ist, denkt man vielleicht noch: „Weißt du, der Typ da trägt eine richtig schlechte Jeans, also finde ich ihn nicht attraktiv.“ Man wächst aus dieser Denkweise in der Regel heraus und es bedeutet auch nicht, dass man Kompromisse macht; es bedeutet, dass man reifer geworden ist. Jeans sind austauschbar, eine Person aber nicht.

FF: Vielen Dank für das Interview und ich hoffe, dass Deine Indie-Spirit-Awards-Nominierung nur die erste von vielen war, die noch kommen werden.

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Genug gesagt läuft ab dem 19.12.2013 in den deutschen Kinos und ist allen Liebhabern ruhiger Filme mit Humor und Gefühlen aus echtem Leben zu empfehlen!

Nicole Holofcener interview: "I wanted to make a more mainstream movie"

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Nicole Holofcener interview Enough Said

Nicole Holofcener (left) on the set of Enough Said with James Gandolfini und Julia Louis-Dreyfus © Fox Searchlight (2013)

I was lucky to interview the acclaimed indie director Nicole Holofcener about her newest and most successful film Enough Said. Though the most talked-about aspect of the film seems to be the late James Gandolfini (who passed away so unexpectedly earlier this year), the film’s qualities go far beyond just featuring a one of the final performances of a great actor. It’s a funny, occasionally touching and always very natural portrayal of relationships – romantic and otherwise. Holofcener’s filmography might not be the most productive (five films in 17 years), but the quality goes well above quantity here, with her delivering gem after gem. In fact, every single of her films managed to score nominations at the Independent Spirit Awards. Enough Said might be her most accsssible film, which would explain the success and yet it always feels as true and genuine as her other works. "Genuine" is also how I’d describe the person that I interviewed in what turned out to be one of my most pleasant interviews in some time.

Filmfutter: First of all, I’d like to congratulate you on the nominations that Enough Said received at the Independent Spirit Awards and personally thank you for creating one my most pleasant cinematic experiences I’ve had this year.

Nicole Holofcener: Thank you. You are very welcome. (laughs)

FF: What compelled you to write Enough Said? Did you or someone you know closely have any similar experiences to those portrayed in the movie?

NH: No. It’s just…the themes and the characters have been floating around in my head for a while. Being in a relationship after having been divorced, having kids, who are going away to school soon – those were just the themes and thoughts that were prevalent in my mind. Thankfully I don’t know anybody that behaves as immaturely as Eva (Julia Louis-Dreyfus’ character). It was all made up.

FF: You have been making films for a long time now, but Enough Said has become your biggest commercial success. Do have any idea why it crossed over into mainstream audiences more than the other ones?

NH: Well, I do. Of course, you can do your best to do a mainstream movie and it could still flop. I wanted to challenge myself and make a more mainstream movie to get a bigger audience, but not feel like I was selling out. I wanted it to still have my voice in it. It has much more of a traditional plot that can be advertised, so that more people would say: “Oh, that’s not just a bunch of people talking. There is something going on!”

FF: Do you find it difficult to always find the right balance between comedy and drama in a way that it still feels natural?

NH: I don’t have a hard time with that. I think they both go together so beautifully. This movie has no tragedy in it, so that it can balance comedy and drama in a way that they exist in life. You’ve gotta be able to laugh at your problems, though of course some of your problems you can’t laugh at. I’ve got an intuitive approach and I try to trust my taste and my judgment, when I think: “Okay, we can laugh here”. If anything, I sometimes take out laughs or funny moments, when I think I might be bordering on inappropriate. Other than that, I don’t really struggle with it so much.

FF: You might be aware that often comparisons arise between your films and those of Woody Allen. Do you see these comparisons as a compliment of sorts or do you think they miss the bigger picture or goal that you have?

NH: I don’t really have a goal. I think of that as a compliment. I mean, I grew up loving Woody-Allen-movies. I’m sure he influenced me along the way. Many other filmmakers did as well. I personally would rather choose not to be compared to anybody. I don’t think that’s a good way to go. But if I am going to be compared to someone, I’ll take Woody Allen.

FF: You worked on some of his earlier films, right?

NH: Yeah, I was the production assistant and apprentice editor on one of them.

FF: Speaking of Woody Allen’s work – so far you have also only directed your own screenplays. Would you consider bringing someone else’s script to the screen?

NH: Yes, I would. I came very close a couple of times. I would love to, I just haven’t found a script that I love enough or I’m just not being sent the scripts that I’m going to love enough and want to devote a year of my life to. I hope that after the success of Enough Said I will get more opportunities and will be sent more wonderful material, so that I don’t have to write all my own films. (laughs)

Nicole Holofcener interview Enough Said 1

FF: Do you have anything lined up next?

NH: Not really. I don’t have a script of my own. I want to start writing. I might make a pilot for HBO, but that’s still up in the air. So, no, I’ve got nothing. You’ve got something for me? (laughs)

FF: Well, maybe a little vacation is nice too.

NH: Yeah. I think that sounds good.

FF: I think a very neat idea in the film was having James Gandolfini’s character work at the old television shows archive. I know that you have done some work in TV as well. I’ve been wondering, what current shows are you watching?

NH: I like “Girls” a lot. I just watched the Sarah Silverman HBO special… I’m still watching “The Sopranos”, getting to the end. I’ve never watched the whole series.

FF: Oh, me too, though I’m just starting the third season. Brilliant show.

NH: It gets better and better. I still watch “Seinfeld”. I love “Parcs and Rec” and “Enlightened”, the shows that I worked on.

FF: Would you like to direct an episode of “Girls” yourself?

NH: Sure, I’d love that.

FF: How does the process of conceiving your characters work? Is it beholden to what you put on page or do you allow transformation once a character is matched to a specific actor, say, Julia Louis-Dreyfus?

NH: I can’t say the characters change that much after I write them. I mean, the essential character doesn’t change, but any actor will certainly alter the vibe of the character, how they say things, how they embody them. That’s a great part of the process, I love it. Then I can’t really remember whom I had in my mind when I wrote it because that actor then seems like the only person who could play that character. We change lines, improvise and adlib along the way, but the essentials stay the same.

FF: Do you usually picture someone when writing your screenplays?

NH: The characters are kind of like shapeshifters. Sometimes I picture a certain actor and then I picture a different actor. When I’m writing, yeah, it really helps to find the character’s voice or if it’s an actor that I’m hoping to work with. Obviously, I have worked with Catherine Keener a lot and sometimes I picture her saying the lines because I know she’ll be playing the character. Or at least I hope she will.

FF: You have worked with Catherine Keener on every single of your films so far. How did that working relationship come to be?

NH: In a pretty traditional way, actually. I saw her in a movie called Johnny Suede, at the Sundance Film Festival and I just fell in love with her immediately. So I tracked her down and her agent set up a lunch meeting for us. I sent her the script for Walking and Talking (Nicole Holofcener’s directorial debut), she liked it and we met. We hit it off immediately. She said she wanted to do it and it has been a real struggle to get it made for six years. We have stayed friends ever since.

Nicole Holofcener interview Enough Said 2

FF: Did you at some point consider her for Eva (now played by Julia Louis-Dreyfus)?

NH: No, I didn’t and she knew it. As I was writing it, I really wanted to work with someone else – literally, just for the change. I thought it would stretch me as a writer and a director. Also, Catherine has played parts before in my movies that were somewhat similar to Eva, kind of an insecure mess. I thought it’d be more interesting for both of us for her to play Marianne.

FF: Let’s talk about Julia Louis-Dreyfus then. She hasn’t starred in live action movies for over a decade. How did you get the idea of casting her? Did she have any hesitations about going back to movies as the rhythm of making a TV show is different from that on a movie set?

NH: She did not hesitate. I had long lists of actors, both male and female, that the studio and I were going over for a very long time. Eventually, I guess, she read the script through her agent and called my agent to meet with me because she would love to be in this movie. I didn’t know if she’d be right for it. I’ve never met her and I’ve only seen her on her television shows. She was brilliant in them, I was a huge fan, but I wasn’t certain enough to just offer her the part. When we met, then I became certain. She was just so…”Eva” and related so much to Eva and her plight that I wanted her to take the part right after that. She did not hesitate at all; I think she was hungry for a fleshed-out character and to play drama, which she obviously did beautifully. But she also brings the comedy with her. She makes the film so much funnier than I could have ever imagined, but the fact that she could also play the dramatic aspect so beautifully, that’s a gift.

FF: Looking at the characters or Eva and Marianne – who do you personally find it easier to relate to?

NH: Eva, absolutely. I feel like a part of me is Eva. I don’t think I would ever lie to the extent that she lies or betray the person I’m in love with, but everything else I kind of relate to – her personality, the way she walks, the way she talks, the way she feels about her daughter going away to college – that’s totally me.

FF: Though it fits the character, she does behave childishly at some points…

NH: Completely. I’m sure I’m childish too, but not in a big way. I can’t keep cookies in the house and stuff like that. (laughs)

FF: And then there is of course James Gandolfini… I’m sure there has been barely an interview for this film that passes without a question about him and though you’ve probably just known him for a few months, do you sometimes get the feeling that people that talk to you, expect you to know him better than you actually did and to have more insights about him than you actually do because it was one of his last films?

NH: That’s very astute of you. It’s very strange to be placed in this position because I knew him at the end of his life and it was only for two months. I’m not the last word on James Gandolfini. I knew him so briefly. It almost seems like it’s so intimate…

FF: In some of the interviews that I have read, it seems like the interviewers expect you to have some final insights in him

NH: I know! And I was just one person along the very long career that he had. I’m thrilled that I knew him, I’m thrilled that I worked with him and I’m very sad that he’s gone.

Nicole Holofcener interview Enough Said 3

FF: It is a huge loss and what a tremendous performance he delivered in the film.

NH: Oh, thank you.

FF: It’s unlike most parts that he played, maybe except for the role he played in Welcome to the Rileys, which features another one of his calmer, more down-to-earth performances.

NH: I watched that one before I cast him. I knew he could play many different characters, but I wanted to see it for myself and I thought that performance was lovely. It gave me more confidence.

FF: Did he jump on the role immediately or did he have any hesitations?

NH: If he had hesitations he didn’t share them with me. He read the script right away; we met about it right away. I think every actor, when they accept the part, waits to see what the initial rehearsal is going to be like. They want to make sure that I’m not a total nutjob and they want to make sure that they like their co-star and that I like them together. Once we saw that we were going to have a good cooperation, everybody was in all the way.

FF: One thing that interests me – I loved the movie, but some of my colleagues thought the ending was too happy, whereas I see it more as “optimistic” rather than flat-out “happy”. I’d compare it to the ending of Alexander Payne’s Sideways. He (Paul Giamattis character in Sideways) knocks on the door and that’s it. What’s your take on it? Does Enough Said have a happy ending?

NH: It’s funny because some American critics see it as a downbeat and confusing ending, whereas the rest of the world doesn’t like clichéd endings. I guess I think of it more in terms or optimistic and hopeful rather than happy. We don’t know whether their relationship is going to survive, but they are going to try. She learned her lesson and he does forgive her. So I guess in that way, it is a happy ending. It’s funny because the movie studio was afraid that it’s too vague and I was saying: “C’mon! Vague? They say that they miss each other. There is nothing vague about it.” In a traditional romantic comedy they’d kiss, they’d go in the house, he’d propose or whatever. (laughs) So tell your colleagues that they’re wrong! (laughs)

FF: What advice would you give to someone who’s constantly trying to find small flaws in the person they have a relationship with and trying to change and shape them at will?

NH: That’s a good question that I could use a good advice on myself. Because I write about it, doesn’t mean that I’m any wiser. It is important to see the big picture. One must acknowledge that everybody has incredibly irritating habits, myself included. But it’s not worth losing a wonderful person over. And stop picking at the person you love. I’m trying every day.

FF: Always a struggle?

NH: Yeah, it is. I’d say. Don’t you think?

FF: Definitely. In a way, relationships are always a struggle, though it doesn’t mean that every struggle is negative.

NH: No, certainly not. It’s a challenge to grow. You know, when you’re 21 you might think: “You know that guy wears really bad jeans, so I’m not attracted to him”. You kind of grow out of that and it doesn’t mean that you’re compromising; it just means that you are more mature. Jeans can be swapped out, but the person can’t be.

FF: Thank you for the interview and I hope your Indie Spirit awards nomination was just the first of several to come throughout the awards season.

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Don Cheadles War Machine hilft den Avengers

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Don Cheadle Avengers

Quelle: HitFix

Wenn alles nach Plan läuft, werden im März in London die Dreharbeiten zu einem der meisterwarteten Blockbuster der nächsten Jahre beginnen – Avengers – Age of Ultron. Die Messlatte könnte kaum höher liegen und das weiß der Regisseur Joss Whedon auch. Der erste Film begeisterte die Kritiker und die Fans wie kein anderer Marvel-Film zuvor. Es war ein ambitioniertes und nicht gerade simples Unterfangen und die Macher haben es blendend hinbekommen. Dafür spricht auch das weltweite Einspielergebnis von mehr als 1,5 Mrd, womit sich Marvel’s The Avengers zu den drei erfolgreichsten Filmen aller Zeiten zählen darf – hinter Avatar und Titanic. Doch wie wird man den Erwartungen nach einer solch gigantischen Vorlage gerecht? Schließlich konnte der Neuheitseffekt (die Vereinigung mehrerer Superhelden in einem Film) nur einmal so wirken.

Zunächst müssen natürlich neue Superhelden her. So sehr die Zuschauer Iron Man, Thor und Hulk mögen, bald hat man sich an denen schon sattgesehen, wenn man bedenkt, dass seit 2010 kein Jahr vergangen ist, in dem nicht mindestens zwei von Marvels Superhelden im Kino zu sehen waren – gemeinsam oder getrennt. Daher wurden unter anderen Aaron Taylor-Johnson und Elizabeth Olsen als Quicksilver und Scarlet Witch an Bord geholt. Doch auch eine weitere Vernetzung der bisherigen Filme, um so das Gefühl eines zusammenhängenden Filmuniversums zu stärken, ist ein Ansatzpunkt. Daher fühlt sich die Meldung, dass Don Cheadle nach seinen Auftritten in Iron Man 2 und Iron Man 3 nun in voller Montur als War Machine (oder doch Iron Patriot?) für die Besetzung von Avengers: Age of Ultron bestätigt wurde. Wie groß seine Rolle darin sein wird und ob er tatsächlich ander Seite des etablierten Teams gegen den Superroboter Ultron kämpfen wird, ist noch unklar. Es macht allerdings nur Sinn. Dafür scheint es so als wäre Gwyneth Paltrows "Pepper" Potts im Avengers-Sequel nicht dabei. Schade, denn ihr kurzer Auftritt in dem Film war ein netter Touch, doch ich schätze man möchte auch vermeiden, dass der Film vor einer Fülle an Charakteren aus allen Nähten platzt.

Als kleine persönliche Anmerkung am Rande: Cheadle hat seine Arbeit in den beiden Iron-Man-Sequels gut gemacht, ich hätte es aber trotzdem vorgezogen, wenn Marvel Terrence Howard behalten hätte. Seine Interpretation von James Rhodes gefiel mir doch etwas mehr und er hatte mehr spürbare Chemie mit Robert Downey Jr.

Die Broadcast Film Critics Association verkündet ihre Nominierungen

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BFCA Nominierungen 2013

Quelle: BFCA

Die Broadcast Film Critics Association ist der größte Verband der Filmkritiker in den USA und Kanada. Seit 1996 verleiht die BFCA Preise für das Beste im Bereich Film, auch genannt der Critics’ Choice Movie Award. Die Nominierungen und die Sieger entsprechen meistens dem Mainstream-Konsens, was eine gute Vorhersagekraft bei den Oscars ermöglicht. Nichtsdestotrotz, muss man immer wieder betonen, dass es keine direkte Verbindung gibt zwischen den Wählern von diesen Preisen und den Academy-Mitgliedern. Letztlich zeigen sie einfach auf, was generell gut ankommt. In den letzten Jahren lässt sich eine Tendenz hin zu "Unterhaltungs-Awards" feststellen. So wurden Kategorien für die Schauspieler in Actionfilmen und Komödien und die Nominierungszahl wurde in vielen Kategorien von fünf auf sechs erhöht, was diesen Filmpreisen leider etwas von deren Seriosität raubt.

Bester Film

American Hustle
Captain Phillips
Dallas Buyers Club
Gravity
Her
Inside Llewyn Davis
Nebraska
Saving Mr. Banks
12 Years a Slave
The Wolf of Wall Street

Bester Hauptdarsteller

Christian Bale (American Hustle)
Bruce Dern (Nebraska)
Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)
Tom Hanks (Captain Phillips)
Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club)
Robert Redford (All Is Lost)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett – Blue Jasmine)
Sandra Bullock (Gravity)
Judi Dench (Philomena)
Brie Larson (Short Term 12)
Meryl Streep (Im August in Osage County)
Emma Thompson (Saving Mr. Banks)

Bester Nebendarsteller

Barkhad Abdi (Captain Phillips)
Daniel Bruhl (Rush – Alles für den Sieg)
Bradley Cooper (American Hustle)
Michael Fassbender (12 Years a Slave)
James Gandolfini (Genug gesagt)
Jared Leto (Dallas Buyers Club)

Beste Nebendarstellerin

Scarlett Johansson (Her)
Jennifer Lawrence (American Hustle)
Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)
Julia Roberts (Im August in Osage County)
June Squibb (Nebraska)
Oprah Winfrey (Der Butler)

Bester junge Darsteller/Darstellerin

Asa Butterfield (Ender’s Game – Das große Spiel)
Adele Exarchopoulos (Blau ist eine warme Farbe)
Liam James (Ganz weit hinten)
Sophie Nelisse (Die Bücherdiebin)
Tye Sheridan (Mud)

Bestes Ensemble

American Hustle
Im August in Osage County
Der Butler
Nebraska
12 Years a Slave
The Wolf of Wall Street

Beste Regie

Alfonso Cuarón (Gravity)
Paul Greengrass (Captain Phillips)
Spike Jonze (Her)
Steve McQueen (12 Years a Slave)
David O. Russell (American Hustle)
Martin Scorsese (The Wolf of Wall Street)

Bestes Originaldrehbuch

Eric Singer und David O. Russell (American Hustle)
Woody Allen (Blue Jasmine)
Spike Jonze (Her)
Joel Coen & Ethan Coen (Inside Llewyn Davis)
Bob Nelson (Nebraska)

Bestes Adaptiertes Drehbuch

Tracy Letts (Im August in Osage County)
Richard Linklater & Julie Delpy & Ethan Hawke (Before Midnight)
Billy Ray (Captain Phillips)
Steve Coogan and Jeff Pope (Philomena)
John Ridley (12 Years a Slave)
Terence Winter (The Wolf of Wall Street)

Beste Kamera

Gravity
Inside Llewyn Davis
Nebraska
Prisoners
12 Years a Slave

Beste Ausstattung

Gravity
Der große Gatsby
Her
Der Hobbit – Smaugs Einöde
12 Years a Slave

Bester Schnitt

American Hustle
Captain Phillips
Gravity
Rush – Alles für den Sieg
12 Years a Slave
The Wolf of Wall Street

Beste Kostüme

American Hustle
Der große Gatsby
Der Hobbit – Smaugs Einöde
Saving Mr. Banks
12 Years a Slave

Bestes Makeup

American Hustle
Der Hobbit – Smaugs Einöde
Der Butler
Rush – Alles für den Sieg
12 Years a Slave

Beste visuelle Effekte

Gravity
Der Hobbit – Smaugs Einöde
Iron Man 3
Pacific Rim
Star Trek into Darkness

Bester Animationsfilm

Die Croods
Ich – Einfach unverbesserlich 2
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren
Die Monster Uni
The Wind Rises

Bester Actionfilm

Die Tribute von Panem – Catcjing Fire
Iron Man 3
Lone Survivor
Rush – Alles für den Sieg
Star Trek into Darkness

Bester Darsteller in einem Actionfilm

Henry Cavill (Man of Steel)
Robert Downey Jr. (Iron Man 3)
Brad Pitt (World War Z)
Mark Wahlberg (Lone Survivor)

Beste Darstellerin in einem Actionfilm

Sandra Bullock (Gravity)
Jennifer Lawrence (Die Tribute von Panem – Catching Fire)
Evangeline Lilly (Der Hobbit – Smaugs Einöde)
Gwyneth Paltrow (Iron Man 3)

Beste Komödie

American Hustle
Genug gesagt
Taffe Mädels
Das ist das Ende
Ganz weit hinten
The World’s End

Bester Darsteller in einer Komödie

Christian Bale (American Hustle)
Leonardo DiCaprio (The Wolf of Wall Street)
James Gandolfini (Genug gesagt)
Simon Pegg (The World’s End)
Sam Rockwell (Ganz weit hinten)

Beste Darstellerin in einer Komödie

Amy Adams (American Hustle)
Sandra Bullock (Taffe Mädels)
Greta Gerwig (Frances Ha)
Julia Louis-Dreyfus (Genug gesagt)
Melissa McCarthy – The Heat)

Bester Sci-Fi/Horrorfilm

Conjuring – Die Heimsuchung
Gravity
Star Trek into Darkness
World War Z

Bester fremdsprachiger Film

Blau ist eine warme Farbe
La Grande Bellezza
Die Jagd
Le Passé – Das Verganene
Das Mädchen Wadjda

Bester Dokumentarfilm

The Act of Killing
Blackfish
Stories We Tell
Tim’s Vermeer
20 Feet from Stardom

Bestes Filmlied

"Atlas" (Die Tribute von Panem – Catching Fire)
"Happy" (Ich – Einfach unverbesserlich 2)
"Let It Go" (Die Eiskönigin – Völlig unverfroren)
"Ordinary Love" (Mandela – Der lange Weg zur Freiheit)
"Please Mr. Kennedy" (Inside Llewyn Davis)
"Young and Beautiful" (Der große Gatsby)

Beste Filmmusik

Gravity
Her
Saving Mr. Banks
12 Years a Slave

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Der erst letztes Jahr aufgestellte Nominierungsrekord von Lincoln wurde dieses Jahr direkt zweifach eingestellt – sowohl Amerian Hustle als auch 12 Years a Slave holten sich jeweils 13 Nominierungen. Es bleibt also weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Filmen und Gravity, der hier 10 Noms verbuchte. Letztes Jahr wurden acht der zehn für  "Besten Film" nominierten Filme auch bei den Oscars nominiert. The Master und Moonrise Kingdom haben es nicht geschafft, währnd Liebe an ihre Stelle trat. Auch dieses Jahr sieht es nach einer großen Übereinstimmung aus, wobei der Schwachpunkt der "Bester Film"-Liste hier bei Saving Mr. Banks liegen dürfte. Die anderen neun sollten nominiert werden.

Erfreulich ist, dass Daniel Brühl erneut eine Nominierung als "Bester Nebendarsteller" für Rush holen konnte und damit nach Nominierungen bei den Golden Globes und der Screen Actors Guild seine Oscarnominierung in greifbare Nähe rückt.

Interessant ist, dass während drei Schauspieler aus American Hustle in den Schauspielkategorien nominiert wurden, Amy Adams sich lediglich mit einer Nominierung in der Kategorie "Beste Darstellerin in einer Komödie" begnügen musste. Dafür hat Brie Larson eine weitere Nominierung für Short Term 12 geholt und rückt im Rennen um die "Beste Hauptdarstellerin" wahrscheinlich auf Rang 6 vor. Streep, Dench, Bullock, Blanchett und Thompson dürften aber weiterhin deutlich vor ihr sein.

Zu den weiteren großen Siegern gehören  mit jeweils sechs Nominierungen Captain Phillips, Her, Nebraska und The Wolf of Wall Street. Es ist jedoch verwunderlich, dass DiCaprio trotz sechs Slots keine Nominierung in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" erhielt.

San Francisco Film Critics Circle prämiert 12 Years a Slave & Gravity

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Gravity Poster

Quelle: SFFCC

Der Siegeszug von 12 Years a Slave und Gravity setzte sich auch beim Verband der Filmkritiker von San Francisco fort, der den beiden Filmen insgesamt sieben Auszeichnungen vergab. Letztes Jahr gewann in San Francisco beispielsweise kein Film mehr als zwei. Obwohl 12 Years a Slave sich beim Rennen um den "Besten Film" vor Gravity durchsetzte, gewann Gravity dennoch insgesamt mehr Preise, denn der Film wurde für seine Regie sowie in drei technischen Kategorien ausgezeichnet. Mittlerweile zeichnet sich ein Konsens unter den Filmkritikerverbänden ab – während die meisten 12 Years a Slave für den Hauptpreis präferieren, wird Gravitys Alfonso Cuarón häufiger für seine Regie in dem Film ausgezeichnet – und das auch völlig zurecht! Jennifer Lawrence setzte sich in der "Beste Nebendarstellerin"-Kategorie gegen die aktuelle Favoritin Lupita Nyong’o durch, während James Franco einen Überraschungssieg für Spring Breakers verbuchte. Mit einer Oscarnominierung für ihn würde ich dennoch nicht rechnen. Letztes Jahr gewann The Master den Hauptpreis in San Francisco, wurde bei den Oscars jedoch als "Bester Film" gar nicht nominiert.

Unten könnt Ihr die diesjährigen Nominierungen sowie die grün markierten Sieger sehen. Wie sich schnell erkennen lässt, gehört der San Francisco Film Critics Circle bislang zu den wenigen Filmkritikerverbänden, die Martin Scorseses The Wolf of Wall Street etwas Anerkennung entgegenbrachten. Auch wenn der Film komplett leer ausging, so wurde er zumindest in fünf Kategorien nominiert.

Bester Film

12 Years a Slave
American Hustle
Nebraska
Gravity
The Wolf of Wall Street

Beste Regie

Alfonso Cuarón (Gravity)
Spike Jonze (Her)
Steve McQueen (12 Years a Slave)
David O. Russell (American Hustle)
Martin Scorsese (The Wolf of Wall Street)

Bester Hauptdarsteller

Bruce Dern (Nebraska)
Leonardo DiCaprio (The Wolf of Wall Street)
Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)
Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club)
Robert Redford (All Is Lost)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett (Blue Jasmine)
Sandra Bullock (Gravity)
Judi Dench (Philomena)
Adèle Exarchopolous (Blau ist eine warme Farbe)
Brie Larson (Short Term 12)
Meryl Streep (Im August in Osage County)

Bester Nebendarsteller

Barkhad Abdi (Captain Phillips)
Michael Fassbender (12 Years a Slave)
Harrison Ford (42)
Will Forte (Nebraska)
James Franco (Spring Breakers)
Jared Leto (Dallas Buyers Club)

Beste Nebendarstellerin

Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)
Léa Seydoux (Blau ist eine warme Frbe)
Octavia Spencer (Fruitvale Station)
June Squibb (Nebraska)
Jennifer Lawrence (American Hustle)

Bestes Originaldrehbuch

American Hustle
Inside Lllewyn Davis
Nebraska
Her
Gravity

Bestes adaptiertes Drehbuch

12 Years a Slave
Philomena
Before Midnight
The Spectacular Now
The Wolf of Wall Street

Bester fremdsprachiger Film

Blau ist ein warme Farbe
A Highjacking
Das Mädchen Wadjda
Le Passé – Das Vergangene
Die Jagd

Bester Dokumentarfilm

20 Feet from Stardom
The Armstrong Lie
The Act of Killing
Blackfish
Stories We Tell

Bester Animationsfilm

Die Croods
Ich – Einfach unverbesserlich 2
Die Monster Uni
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren
The Wind Rises

Beste Kamera

12 Years a Slave
Gravity
Nebraska
Inside Llewyn Davis
Her

Bestes Szenenbild

12 Years a Slave
Gravity
American Hustle
Inside Llewyn Davis
Her

Bester Schnitt

12 Years a Slave
Gravity
American Hustle
All Is Lost
Captain Phillips
The Wolf of Wall Street

Lena Headey ziert ein neues Charakterposter für 300: Rise of an Empire

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300 Rise of an Empire Charakterposter

Quelle: Warner Bros.

Poster zu einem Frank-Miller-Film zum Zweiten – Warner Bros. hat ein zweites Charakterposter für Lena Headey Charakter Königin Gorgo aus 300: Rise of an Empire veröffentlicht. Die Tagline ist allerdings gleich geblieben – Gorgo wünscht sich weiterhin Rache für Leonidas, ihren Ehemann und den Anführer der tapferen 300 Spartaner aus dem ersten Film.

300 Rise of an Empire Charakterposter Lena Headey

Nächstes Jahr kommen die Fans von Frank Miller im Kino auf ihre Kosten, denn neben 300: Rise of an Empire kommt endlich auch das langerwartete Sequel zu Sin City auf die Leinwände. Auch wenn eine Fortsetzung zu Sin City sich (aus selbsterklärenden Gründen) deutlich mehr anbietet als die zu 300, habe ich dennoch mehr Vertrauen in 300: Rise of an Empire. Anfänglich war ich noch zögerlich, doch die immer besser werdenden Trailer versprechen zumindest einen Film, der visuell und unterhaltungstechnisch mit dem ersten mithalten kann, auch wenn er wahrscheinlich nichts Neues bieten wird. Bei Sin City: A Dame to Kill For befürchte ich (wie bereits genauer ausgeführt), dass Robert Rodriguez es vielleicht einfach nicht mehr "drauf" hat, bzw. so sehr von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt ist, dass er sich keine Mühe mehr gibt. Das ist jedenfalls das Gefühl, das bei mir entstanden ist, während ich seine letzten Filme gesehen habe.

Doch zurück zu 300: Rise of an Empire, der voraussichtlich am 6.03.2014 in die hiesigen Kinos kommen wird. Die Messlatte für den Film wird unter den Fans des Originals hoch liegen. Jener avancierte schließlich prompt zum Kulthit und zum weltweiten Blockbuster und hat in den USA alle Sandalenepen, einschließlich Gladiator, an den Kinokassen hinter sich gelassen.

Viele Namen auf dem ersten Poster zu Sin City: A Dame to Kill For

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Sin City 2 Poster

Quelle: Yahoo! Movies

Nach fast neun Jahren Wartezeit fällt es schwer zu glauben, dass eine Fortsetzung zu Frank Millers und Robert Rodriguez' revolutionärem Comic-Film Sin City tatsächlich in dien Kinos kommen wird. Was leider ebenfalls schwer fällt zu glauben, ist, dass Sin City: A Dame to Kill For auch gut sein wird. Ein Blick auf Robert Rodriguez' Filmografie der letzten Jahre lässt Schlimmes befürchten. Planet Terror, sein Beitrag zum ambitionierten Grindhouse-Projekt mit Quentin Tarantino, war sein letzter toller Film und dieser liegt bereits sechs Jahre her. Zwar war der erste Machete ebenfalls ordentlich und rettet mit Sicherheit den einen oder anderen Männer-Filmabend, jedoch blieb er hinter seinem Potenzial zurück und ging nie darüber hinaus, was auch der kurze (Fake-)Trailer vor Planet Terror versprochen hat. Und der Rest…Das Geheimnis des Regenbogensteins, Spy Kids 4D – Alle Zeit der Welt und leider auch Machete Kills wirken alle wie die Werke eines Filmemachers, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht und nicht mehr einsieht, sich wirklich Mühe zu geben. Ich kann nur hoffen, dass sich diese Einstellung nicht auch auf die Arbeit bei Sin City: A Dame to Kill For überträgt, oder dass zumindest Frank Miller, der Autor der Vorlage und Rodriguez' Co-Regisseur hier etwas gegensteuert.

Etwas beunruhigend finde ich auch, dass der Film um mehr als zehn Monate vom Oktober 2013 in den August 2014 verschoben wurde, obwohl die Dreharbeiten bereits im Oktober 2012 begannen. Die lange Wartezeit, Rodriguez' Flops der letzten Jahre, die Terminverschiebung – das alles sind keine guten Vorzeichen und sie nehmen mir nicht gerade die Sorge, dass Sin City 2 qualitativ weit hinter dem ersten Film landen wird. Ich hoffe natürlich das Beste, bin jedoch gefasst auf das Schlimmste.

Zum Film wurde nun das erste offizielle Teaser-Poster veröffentlicht. Zu sehen gibt es nicht viel, abgesehen von der sehr langen Besetzungsliste. Zu den Rückkehrern aus dem Originalfilm gehören Mickey Rourke, Bruce Willis, Jessica Alba und Rosario Dawson (der Film wird größtenteils als ein Prequel fungieren, was ein Wiedersehen mit einigen toten Charakteren ermöglicht). Neu dabei ist dafür Josh Brolin in der Rolle von Dwight, die Clive Owen im ersten Fil, verkörperte. Der Film soll erklären, warum sich das Äußere von Dwight so sehr verändert hat. Ohne filmische Erklärung und schlicht neu besetzt sind die Parts von Michael Clarke Duncan (der leider letztes Jahr verstarb), der nun von Dennis Haysbert übernommen wird, von Devon Aoki (aufgrund ihrer Schwangerschaft), die durch Jamie Chung ersetzt wurde und von Michael Madsen, dessen Charakter nun von Jeremy Piven dargestellt wird (in diesem Fall wurde keine Erklärung serviert). Eva Green, Joseph Gordon-Levitt und Ray Liotta runden den Cast ab. Lady Gaga, die in Rodriguez' Machete Kills ihr Schauspieldebüt feierte, wird in einem Gastauftritt zu sehen sein.

Sin City 2 Poster

Film- und Serien-News