American Hustle räumt beim Verband der New Yorker Filmkritiker ab!

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American Bullshit Trailer

Quelle: NYFCC

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Seit dem letzten Jahr sind die jährlichen Filmpreise des Verbandes der New Yorker Filmkritiker (New York Film Critics Circle) die ersten ernstzunehmenden "Precursor" (also Vorläufer) der Oscars in der Oscar-Saison. Der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Preise wurde dafür letztes Jahr extra vorverlegt, um noch vor der National Board of Review die Preise zu verleihen und so an Relevanz zu gewinnen. Aber es sollten keine Illusionen darüber geben – wirklich relevant sind keine Kritikerpreise im Bezug auf die Oscars, da es einfach keine Überschneidungen zwischen den Wählern der Academy Awards und den Wählern der Preise von diversen Filmkritikerverbänden gibt. Nichtsdestotrotz vermitteln sie immerhin die ungefähre Richtung dessen, welchen Kurs die Oscar-Saison nehmen wird. Letztes Jahr waren Zero Dark Thirty und Lincoln mit jeweils drei Nennungen die großen Sieger. Während Kathryn Bigelows Film in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie" und "Beste Kamera" gewann, wurde Lincoln in den Sparten "Bester Hauptdarsteller", "Beste Nebendarstellerin" und "Bestes Drehbuch" ausgezeichnet. Bei den Oscars schaffte es Zero Dark Thirty jedoch nicht einmal, eine Oscarnominierung für seine Regie zu erhalten. Tatsächlich gewonnen wurde von diesen sechs Preisen bei den Oscars nur einer – "Bester Hauptdarsteller" für Lincoln. Dieses Jahr gibt es einen eindeutigen Lieblingsfilm des New York Film Critics Circle –  David O. Russells American Hustle. Neben "Bester Film" gewann er in den Kategorien "Beste Nebendarstellerin" (Jennifer Lawrence) und "Bestes Drehbuch". Kein anderer Film erhielt mehr als eine Nennung.

Bester Film

American Hustle

Beste Regie

Steve McQueen (12 Years a Slave)

Bester Hauptdarsteller

Robert Redford (All is Lost)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett (Blue Jasmine)

Bester Nebendarsteller

Jared Leto (Dallas Buyers Club)

Beste Nebendarstellerin

Jennifer Lawrence (American Hustle)

Bestes Drehbuch

David O. Russell (American Hustle)

Beste Kamera

Bruno Delbonnel (Inside Llewyn Davis)

Bester Animationsfilm

The Wind Rises

Bester Dokumentarfilm

Stories We Tell

Bester ausländischer Film

Blau ist eine warme Farbe

Bester Debüt-Film

Fruitvale Station

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Was bedeuten diese Ergebnisse, wenn man die vorherigen Jahre sich anschaut? Wie bereits erwähnt, ist jede Erkenntnis hier hinsichtlich der Oscars mit großer Vorsicht zu genießen. Natürlich hat American Hustle einen großartigen Start in das Oscar-Rennen hingelegt. Letztes Jahr erhielt David O. Russells Silver Linings keine Nennungen von den New Yorker Filmkritikern und 2010 gewann aus seinem The Fighter lediglich Melissa Leo als "Beste Nebendarstellerin" (später ging dieser Prweis an sie auch bei den Oscars). Sehr erfreulich ist natürlich der Preis für Jennifer Lawrence. Allen Berichten zum Film nach, ist sie das unumstrittene Highlight des Steifens (wie so oft). Wenn sie nicht bereits bei der letzten Verleihung gewonnen hätte, wäre sie dieses Jahr Favoritin, doch es fält mir schwer vorzustellen, dass eine 23-Jähruge bereits ihen zweiten Oscar gewinnen könnte. Ihre größten Konkurrentinnen bleiben Lupita Nyong’o aus 12 Years a Slave und Oprah Winfrey aus Der Butler. NJur fünf NYFCC-Gewinnerinnen des Preises als "Beste Nebendarstellerin" haben die Trophäe auch bei den Oscars erhalten. Auch in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" haben nur fünf Gewinner der letzten 15 Jahre es auch bei den Oscars geschafft. Mit jeweils vier bzw. drei Treffern sieht es in den Kategorien "Beste Hauptdarstellerin" und "Bester Nebendarsteller" noch schlechter aus. Auch bei "Bester Film" kam es in 15 Jahren zu lediglich vier Übereinstimmungen. Am besten sieht es bei "Beste Regie" aus – dort hat der NYFCC den Oscarsieger sieben Mal im Vorfeld richtig bestimmt.

Aus internen Kresen der NYFCC-Wähler heißt es übrigens, dass es ein sehr knapper Zweikampf zwischen 12 Years a Slave und American Hustle war, bei dem die letzte abgegebene Stimme die Entscheidung brachte.

Mehr Klarheit zum diesjährigen Oscar-Rennen gibt es morgen, wenn das National Board of Review (bis 2011 die ersten großen Oscar-Vorläufer-Preise, die im Dezember verkündet wurden) die Auszeichnungen verkündet. Letztes Jahr räumte dort ebenfalls Zero Dark Thirty mit drei Nennungen (Film, Regie, Hauptdarstellerin) ab.