Links: Jennifer Lopez in Hustlers © 2019 STX Films
Rechts: Adam Sandler in Der schwarze Diamant © 2019 A24
Nachdem wir nun zwei Tage hatten, um die sehr überraschungsarmen Nominierungen für die 92. Academy Awards zu verdauen, werfe ich nun einen ausführlichen Blick auf die einzelnen Gewinner und Verlierer der Bekanntgabe. Natürlich klingen diese Begriffe auf den ersten Blick seltsam, denn wie soll es Verlierer oder Gewinner geben, wenn es erst die Nominierungen sind? Nichtsdestotrotz geben auch sie uns einen Hinweis darauf, was bei den Academy-Wählern dieses Jahr besonders gut angekommen ist und die Position welcher Filme im Rennen nun gestärkt oder geschwächt ist. So war letztes Jahr der erste große Hinweis darauf, dass A Star Is Born keine Chance auf den "Bester Film"-Oscar hatte, als der Film weder eine Regie- noch eine Schnittnominierung erhalten hat.
Wie schon erwähnt, gab es dieses Jahr kaum Überraschungen unter den Nominierungen. Schon seit Wochen herrscht klarer Konsens im Oscar-Rennen. Zwischen der Top 10 des American Film Institute, den zehn Nominees der Produzentengewerkschaft und den neun Filmen, die bei den Oscars in der Hauptkategorie "Bester Film" nominiert sind, gab es sieben Übereinstimmungen – und das auch nur, weil Parasite beim American Film Institute für die Top 10 nicht zulässig war. Le Mans 66 ist der einzige Film, der vom AFI gar nicht erwähnt, aber dennoch für einen "Bester Film"-Oscar nominiert wurde. Trotz dieser Vorhersehbarkeit gab es dennoch einige klare Gewinner der Nominierungen. Hier findet Ihr die komplette Auflistung der Nominees.
Gewinner
Netflix – Falls es noch Widerstand gegen den Streaming-Giganten innerhalb der Academy gibt, so ist es den Nominierungen jedenfalls nicht anzusehen. Mit insgesamt 24 Nennungen führt Netflix vor allen anderen Studios dieses Jahr und ist mit zwei Filmen (The Irishman und Marriage Story) in der Kategorie "Bester Film" repräsentiert. Zu weiteren Netflix-Anwärtern gehören Die zwei Päpste, die Dokus American Factory und The Edge of Democracy und die Animationsfilme Klaus und Ich habe meinen Körper verloren. Zugegeben, es bedeutet noch nicht, dass Netflix am Abend der Verleihung auch groß abräumen wird. Bei den Golden Globes waren Netflix-Produktionen 31 mal nominiert, am Ende gab es jedoch nur zwei Auszeichnungen. Disney ist mit 23 Nominierungen knapp hinter Netflix, jedoch hauptsächlich dank den Fox-Erwerbungen Jojo Rabbit und Le Mans 66.
Joker – Mit elf Nominierungen hat Joker den bisherigen Rekord von The Dark Knight als meistnominierte Comicadaption aller Zeiten übertroffen. Nolans Film war in acht Kategorien nominiert. Joker ist außerdem der meistnominierte Film dieses Jahr und ist in jeder Schlüsselkategorie nominiert, die einen Oscarsieg begünstigt (Schnitt, Regie, Drehbuch, Schauspieler). Lediglich eine fehlende Nominierung seitens der Regiegewerkschaft DGA steht ihm im Wege. Noch nie hat ein Film den "Bester Film"-Oscar ohne eine DGA-Nominierung gewonnen. Black Panther stellte letztes Jahr mit drei Siegen den Rekord für meistprämierte Comicadaptionen auf. Ob Joker diesen übertreffen wird?
Scarlett Johansson – Letztes Jahr hätte für die Schauspielerin kaum besser verlaufen können. Sie spielte im umsatzstärksten Film aller Zeiten mit, wurde zur bestbezahlten Darstellerin der Welt und nun wurde dieser Triumph mit gleich zwei Oscarnominierungen gekrönt – ihren allerersten überhaupt! Dabei war sie schon lange überfällig für Beachtung seitens der Academy. Zuvor wurde Johansson für ihre Filmrollen bereits viermal für einen Golden Globe nominiert, davon gleich zweimal im Alter von 19 (für Lost in Translation und Das Mädchen mit dem Perlenohrring). Dennoch verweigerte ihr die Academy bislang die Nominierung. In Marriage Story und Jojo Rabbit lieferte sie die zwei besten Performances ihrer Karriere ab und das wurde zum Glück auch anerkannt. Sie ist die 12. Schauspielerin, die zweimal im selben Jahr für die darstellerischen Leistungen nominiert wurde. Von den elf vor ihr, haben sieben auch einen Oscar gewonnen, niemand jedoch gleich zwei im selben Jahr.
Südkorea – Cannes-Sieger Parasite ist nicht nur der absolute Kritikerliebling aus dem letzten Jahr, er ergatterte auch sechs Oscarnominierungen, darunter als "Bester Film". Es ist nicht nur der erste koreanische Film, der in der Kategorie nominiert ist, sondern sogar der erste koreanische Film, der für den Auslands-Oscar in der kürzlich umbenannten Kategorie "Bester internationaler Film" nominiert ist. Zudem würde der südkoreanische Dokumentar-Kurzfilm In the Absence für einen Oscar nominiert. Es ist das erste Mal, dass ein koreanischer Film für einen Doku-Oscar im Rennen ist.
Alte Nebendarsteller – Mit 56 Jahren ist der aktuelle Favorit für den Nebendarsteller-Oscar, Brad Pitt, der jüngste Anwärter in seiner Kategorie. Seine Konkurrenten sind Anthony Hopkins (82), Al Pacino (79), Joe Pesci (76) und Tom Hanks (63). Dass Brad Pitt natürlich de facto kein Nebendarsteller in Once Upon a Time in Hollywood ist, ist eine Debatte für sich.
Regie-/Drehbuchautor-Multitalente – Vier der fünf nominierten Regisseure sind auch für die Drehbücher zu ihren Film nominiert. Lediglich Martin Scorsese hat bei The Irishman das Schreiben gänzlich Steven Zaillian überlassen.
Laika – Mit der Nominierung für den überraschenden Golden-Globe-Gewinner Mister Link bleibt die Erfolgsbilanz der Animationsschmiede perfekt. Fünf Filme, fünf Nominierungen als "Bester Animationsfilm". Nur gewonnen hat Laika leider noch nie.
Auf Seite 2 gehe ich ausführlich auf die Verlierer, die Überraschungen und die Fun Facts ein.


Der Stil der ersten beiden Filme, insbesondere des überbordenden zweieinhalbstündigen Gewalt- und Actionorgie von Teil 2, war sehr vom Regisseur Michael Bay geprägt. Die belgischen Newcomer Adil El Abri und Bilall Fallah bleiben den Markenzeichen der Reihe einerseits treu und würdigen auch Bay auf eine kuriose Art und Weise direkt, schalten jedoch einen Gang zurück. Im Gegensatz zum Vorgänger hat man das Gefühl, dass sich die Macher diesmal tatsächlich etwas mehr damit beschäftigt haben, welche Geschichte sie erzählen und was sie für die Figuren bedeutet, als damit, was man als nächstes spektakulär in die Luft jagen kann. Während die Figuren im letzten Film eine Spur der Verwüstung hinterlassen und sich wenig um Kollateralschäden oder die Folgen ihres Handelns gekümmert haben, setzt sich Bad Boys for Life davon entschieden ab. Konsequenzen und Verantwortungsübernahme sind die Themen des Films. Die Pointe wird verdeutlicht, als sogar der kaltblütige Killer in dem Film nicht bereit ist, ein in seinen Augen unschuldiges Leben zu opfern, nur um an sein Ziel zu kommen.
Von den neuen Darstellern beweist sich Newcomer Jacob Scipio in der Antagonistenrolle als sehr fähiger und agiler Actiondarsteller. Wenn er erstmals gegen Will Smith in dem Film kämpft, erinnert es an die Leichtigkeit, mit der Jet Li seine Gegner in Lethal Weapon 4 verprügelte. Smith und Charles Melton, der eins der jungen Mitglieder des AMMO-Teams spielt, dürfen die alter-Hase-arroganter-Frischling-Dynamik ausspielen, die sich aber größtenteils auf den "deine Mutter"-Gag beschränkt. "Vikings"-Star Alexander Ludwig ist als sensibles Muskelpaket und Computerexperte amüsant besetzt in einer Rolle, die im Prinzip eine ironische Umkehr der "heiße Hackerin"-Besetzung à la Nathalie Emmanuel in der Fast-&-Furious-Reihe ist. Die Frauenrollen von Paola Nuñez, Kate del Castillo und Vanessa Hudgens bleiben leider die am schwächsten ausgearbeiteten. In der Hinsicht bleibt der Film der Bay’schen Tradition treu.
Letztlich musste ich schnell feststellen, dass die Kenntnis der Vorlage vermutlich hilfreich gewesen wäre, um in "The Witcher" reinzukommen, denn die Serie macht es einem nicht leicht, indem sie die Zuschauer mittendrin ins Geschehen reinwirft. Zahlreiche nichtssagende Begriffe und fantasievolle Ländernamen der Tolkien’schen bzw. Martin’schen Art werden teilweise im Maschinengewehr-Tempo heruntergerattert. Es gibt Prophezeiungen, Monster, Zauberwesen, Magie, Verschwörungen, Verrat, alte Feindschaften und natürlich Kriege – all das bereits in den ersten fünf von Netflix zur Vorabsichtung bereitgestellten Folgen. Wer die einzelnen Parteien genau sind, warum sie sich bekriegen, mit wem man mitfiebern sollte, bleibt zunächst schleierhaft. Die verschachtelte Erzählstruktur aus drei Handlungssträngen macht es einem auch nicht leichter.
Da haben wir einerseits natürlich Geralt von Riva, sehr stoisch und imposant verkörpert von Superman Henry Cavill, dessen gewöhnungsbedürftige weiße Perücke sich perfekt neben dem Pornobalken aus
Anstelle des Solds für das Töten des Monsters gerät Geralt in der nächstgelegenen Ortschaft Blaviken zwischen die Fronten zweier Parteien, die ihn jeweils für ihre Sache einspannen wollen. Der von Lars Mikkelsen gespielte creepy Magier Stregobor, der in seinem Turm mit einem paradiesischen Garten und vielen nackten Frauen haust, möchte, dass Geralt ihm dabei hilft, eine junge Frau namens Renfri (Emma Appleton) zu töten, von der Geralt kurz zuvor vor den Anfeindungen durch die örtliche Bevölkerung bewahrt wurde. Renfri wurde als Prinzessin geboren, trug aber gemäß einer Prophezeiung Dunkelheit in sich, die sie angeblich zu einer Bedrohung für die Welt macht. Stregobor erwirkte ihre Verbannung aus ihrem Königreich und versuchte schon, sie als Kind erfolglos zu töten. Ihre Mutation macht sie unempfindlich gegenüber seiner Magie, sodass er auf Geralts Hilfe zählt, um sie umzubringen. Zugleich hofft Renfri auf Geralts Unterstützung, um Rache an Stregobor zu nehmen, der ihr Leben ruiniert und sie zu einer Gesetzeslosen gemacht hat. Der Hexer würde am liebsten keine Partei ergreifen, doch Ereignisse spitzen sich zu, Blut fließt und Geralt verdient sich den Beinamen Schlächter von Blaviken, was seinen Ruf nicht gerade aufbessert.
Parallel folgen wir eine jungen, buckligen Frau namens Yennefer (Anya Chalotra), die von ihrem gehässigen Vater an eine vorbeireisende Zauberin (MyAnna Buring) für wenige Groschen verkauft wird. Yennefer befürchtet das Schlimmste, wird jedoch stattdessen in die Kunst der Magie eingewiesen, nachdem die Zauberin großes Potenzial in ihr gespürt hat. Die unsichere, bemitleidenswerte Frau entwickelt sich zu einer mächtigen, verführerischen und zielstrebigen Magierin, doch die Verwandlung hat auch ihren Preis, der sie verbittert macht.
Nachdem man anfangs von den nach Kauderwelsch klingenden Begriffen überfordert wird, lernt man, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und den Rest vorerst als weißes Rauschen auszublenden. Übrig bleiben also dreigrößtenteils separate Geschichten mit ihren unterschiedlichen Qualitäten. Geralts Monsterkämpfe erinnern bei all ihren beeindruckenden Effekten an klassische Sonntagnachmittag-Unterhaltung. Die Rolle verlangt von Cavill bislang nicht viel ab. Phlegmatisch, mürrisch, grüblerisch und gelegentlich sarkastisch kann er gut. Eine größere Bandbreite haben die Emotionen seines Charakters nicht. Es ist im Prinzip Aragorn mit weißer Mähne. Für etwas humorvolle Auflockerung sorgt immerhin Joey Batey als Barde Jaskier, dessen Lied "Toss a Coin to Your Witcher" (deutsch: "Reichet Gold eurem Hexer") schnell zu einem Ohrwurm wird. Wenn die Serie allein aus ihren gemeinsamen Abenteuern bestehen würde, bei denen sie Ungeheuer bekämpfen, hätte ich auch gut damit leben können. Schauspielerisch entfällt der interessanteste Teil der Serie an Anya Chalotra als Yennefer, die eine wirklich gelungene Wandlung von einer vom Schicksal geplagten, niedergeschlagenen Frau zu einem selbstsicheren, betörenden Vamp vollbringt, ohne je die emotionalen Narben der Figur zu verbergen. Auch sonst wird nicht viel verborgen, darf Chalotra doch den Großteil der Nacktszenen der Staffel schultern.
Über Ciris Abenteuer kann man leider bislang wenig sagen, außer dass ich mich immer gefreut habe, wenn die Handlung wieder zu Geralt oder Yennefer zurückkehrte. Die Figur wird sicher noch viel wichtiger werden, wenn sie denn endlich Geralt trifft, aber bislang kann ich weder ihrem Charakter noch ihrer trägen Nebenhandlung viel abgewinnen. Es ist nicht so, als seien die anderen beiden Handlungsstränge großartig, doch sie haben ihren Unterhaltungswert, insbesondere wenn sie sich nicht bierernst nehmen. Denn das funktioniert bei einer Serie mit so viel Nonsense am schlechtesten.
In vielerlei Hinsicht fühlt sich der Film wie eine direkte Fortsetzung zu Abrams'
Also geht es nun an die Schadensbegrenzung, die
Der Film ist redlich darum bemüht, keine der vielen von seinen Vorgängern aufgeworfenen Fragen offen zu lassen. Wer jedoch auf die Erklärung von Palpatines Wiederauferstehung wartet, wird sich mit einem kryptischen Wort-für-Wort-Zitat aus Die Rache der Sith begnügen müssen. Die Wahrheit ist, dass seine Rückkehr ein weiterer Versuch ist, die beliebten Elemente der Originalfilme wieder aufleben zu lassen. Wenn es irgendeine Möglichkeit gegeben hätte, Darth Vader zurückzubringen, hätte Abrams das sicherlich auch getan. Palpatines neuer Auftritt wird so gut es geht in die Handlung der Trilogie eingebunden, auch in dem Versuch, einen Bogen zu allen vorigen Filmen zu schlagen. Daraus entstehen für die Hauptfiguren Kylo und Rey durchaus einige mitreißende Szenen. Die Entscheidung, auf ihn als ultimativen Big Bad zurückzugreifen, wirkt jedoch uninspiriert, denn sein augenscheinlicher Tod am Ende von Die Rückkehr der Jedi-Ritter war bereits die perfekte Katharsis für Anakin Skywalker alias Darth Vader. Außerdem werfen Palpatines düsterer Heimatplanet und seine plötzlich aus dem Nichts auftauchende riesige Raumschiff-Flotte Fragen auf, mit denen man sich lieber nicht zu lange beschäftigt.
Auch wenn die Kritik bislang eher negativ klingt, spiegelt sie vor allem den Frust über Lucasfilms und Disneys Resignation vor den fordernden Fans wider. Einzelne Elemente, die bereits seit
Carrie Fishers Rolle als Leia wird mit Würde umgesetzt und es ist bemerkenswert, wie viel Abrams aus dem begrenzt verfügbaren Material der bereits vor drei Jahren verstorbenen Schauspielerin herausholen konnte. Auch das Widersehen mit Mark Hamill als Luke wird für inneren Beifall bei einigen Zuschauern sorgen. Die Hintergründe der Figur von Oscar Isaacs Poe werden endlich mehr erforscht, wodurch wir auch Keri Russell als taffe Kriminelle Zorri Bliss kennenlernen. Ihr geheimnisvoller Charakter bietet sich perfekt für eine Spin-Off-Serie oder zumindest Gastauftritte im Star-Wars-Universum an. Die Bromance zwischen Poe und Boyegas Finn stimmt weiterhin, aber der Film weiß, wie schon sein unmittelbarer Vorgänger, leider nicht so richtig was mit Finn anzufangen, sodass seine Figur mehr auf der Strecke bleibt als die anderen.
Dieses Jahr haben wir gewissermaßen das Finale von drei großen Popkultur- und Zeitgeist-Phänomenen erlebt. 
Jumanji: Willkommen im Dschungel hat bewiesen, dass der Film auf ganz eigenen Beinen stehen konnte, sodass sein aktueller Nachfolger nunmehr auf jegliche Referenzen zum allerersten Jumanji verzichtet und auf dem stabilen Fundament seines unmittelbaren Vorgängers aufbaut. Getreu dem bewährten Motto "repariere nicht, was nicht kaputt ist" bringt Jumanji: The Next Level das gesamte Erfolgsteam des letzten Films vor und hinter der Kamera zurück, und vertraut auf die mehr oder weniger gleiche Formel mit kleinen Anpassungen. Das Körpertausch-Gimmick ist hier nicht mehr ganz so erfrischend, auch wenn die Autoren neue amüsante Twists eingebaut haben, die weitere Avatar-Wechsel innerhalb des Spiels ermöglichen. Das gibt einigen Darstellern, allen voran dem herrlich wandelbaren Franchise-Neuling Awkwafina (Ocean’s 8), die Gelegenheit, zwei völlig unterschiedliche Charaktere zu imitieren.
Ohne den Neuheitswert des Vorgängers ist der Cast noch viel mehr gefordert, den Film zu tragen. Zum Glück bestehen die Darsteller diese Probe souverän. Die Neu- bzw. Umverteilung der Rollen verlangt von ihnen zum Teil noch mehr Wandelbarkeit als letztes Mal ab und zum Glück ist die Besetzung für jeden auch noch so albernen Spaß zu haben. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals über einen Film schreiben würde, aber in The Next Level ist es tatsächlich Kevin Hart, der seinen Co-Stars die Show stiehlt. Wirklich! Seine Imitation von Danny Glovers langsamer, bedächtiger Sprechweise (unbedingt im Original anschauen!) ist perfekt und die typischen Hart-Manierismen schraubt er angenehm um 90% herunter. Dwayne Johnsons Danny-DeVito-Nachahmung ist deutlich holpriger, doch das natürliche Charisma (oder "beeindruckende Intensität", wie das Spiel es nennt) des Stars zeigt wieder einmal, wie er zum
Bevor die actionreiche Nonstop-Achterbahnfahrt innerhalb des Spiels beginnt, traut sich der Film diesmal, mehr Zeit mit den Charakteren in der realen Welt zu verbringen und wirft dabei einige interessante Fragen auf. Lebensgefährliche Situationen schweißen bekanntlich zusammen, doch hält dieses Band auch langfristig an? Und was sind Videospiele, wenn nicht die Möglichkeit, der Realität zu entfliehen und Fähigkeiten zu bekommen, von denen man sonst nur träumen kann? Die Desillusion mit der realen Welt und das daraus resultierende Suchtpotenzial der Spiele – Spencers Flucht nach Jumanji ist nichts anderes als die Suche nach einem Rausch – sind interessante Themen, die sich im ersten Akt des Films andeuten und es sogar halbwegs glaubwürdig machen, dass die Figuren wieder im Spiel landen. Leider verflüchtigen sich diese Fragestellungen, sobald wir in die Welt von Jumanji eintauchen, geht dann es nur noch um den spielerischen Spaß. Lediglich die Zwietracht der alten Freunde Eddie und Milo bleibt als emotionaler Anker innerhalb des Spiels erhalten und führt trotz ihrer recht simplen Auflösung zu überraschend rührenden und menschlichen Momenten. Auch wenn daran mal ein Pferd beteiligt ist.
Die eigentliche Action innerhalb des Spiels wirkt ähnlich austauschbar wie beim Vorgänger. Weder riesige Horden von aggressiven, teilweise mittelprächtig computeranimierten wilden Tieren noch die ausgefallenen Actionsequenzen in der Wüste oder auf morschen Hängebrücken lassen viel Spannung aufkommen, da man sich des Überlebens der Charaktere (innerhalb ihrer im Spiel gegebenen drei Leben) stets sicher ist. In ihren besten Momenten sind diese Szenen kurzweilig, dauern sie jedoch länger an, kommt es einem vor, als würde man jemandem beim Videospielen zuschauen. Andererseits, wenn ich an die sich mir nicht nachvollziehbare Popularität der "Let’s Play"-Szene denke, ist es vielleicht für viele auch kein Manko. Für etwas Abwechslung sorgen immerhin mehrere Landschaftswechsel und ein explosives Finale, das irgendwo zwischen Steampunk und Mittelalter angesiedelt ist. Als neuer eindimensionaler Spiel-Bösewicht Jurgen the Brutal lässt Rory McCann dabei sogar "Game of Thrones"-Erinnerungen wach werden.
Es ist aber letztlich der Mischung aus Herz und Humor und sowie den Charakteren bzw. der Chemie ihrer Darsteller zu verdanken, dass der Spaß bei Jumanji: The Next Level trotz vieler Redundanzen zum Vorgänger nie zu kurz kommt. Eine Szene zu Beginn des Abspanns deutet zudem eine ganz neue (aber zugleich auch vertraute) Ausrichtung für die unausweichliche nächste Fortsetzung an, die tatsächlich sofort Lust auf mehr macht. Also nicht direkt aufspringen und den Saal verlassen!










Es ist natürlich ein hehres und vielleicht auch unrealistisches Ziel, an die ersten zwei Terminator-Filme anknüpfen zu wollen, die jeweils auf ihre Weise das gesamte Genre prägten. Wie schon der letztjährige Halloween, ist auch Terminator: Dark Fate letztlich nicht mehr und nicht weniger als eine handwerklich sehr solide Fortsetzung, die inhaltlich zwar ihre ikonischen Vorgänger fortführt, deren zusätzlicher Beitrag und Mehrwert nicht erheblich über den der bisherigen Sequels hinausgeht.
Hamilton hat den Powerfrau-Status im Film jedoch nicht allein, denn seine größte Offenbarung ist Mackenzie Davis (
Doch was wäre ein Terminator-Film ohne die titelgebenden Cyborgs? Diese sind in der Haupthandlung doppelt vertreten. Gabriel Luna macht halbwegs erfolgreich einen auf Robert Patrick. Die Idee, dass sein Terminator sich "verdoppeln" kann, indem seine Flüssigmetall-Hülle unabhängig von einem festen Metallskelett agieren kann, sorgt für einige sehr cool aussehende Momente, doch letztlich beweist der Film abermals, dass man den T-1000 als ultimatives, unaufhaltsames Modell einfach nicht toppen kann. Keins der späteren Modelle wirkte gefährlicher oder fortgeschrittener, und da ist REV-9 auch keine Ausnahme. Arnold Schwarzenegger ist wieder als T-800 mit von der Partie, und das in einer deutlich wichtigeren Rolle als die Trailer haben vermuten lassen. Seine Darstellung in dem Film wird sicherlich zum größten Streitpunkt unter vielen Fans werden. Einerseits ist es eine natürliche Weiterentwicklung dessen, was wir bereits Terminator 2 gesehen haben; andererseits geht sie so weit, dass sie an die Grenzen jeglicher Logik stößt. Aber Logik gehörte sowieso nie zu den Stärken der Reihe. Die Rolle ermöglicht Schwarzenegger eine Performance mit der für ihn bislang größten Bandbreite im Franchise (was natürlich nicht viel bedeutet). Doch während Hamilton und er den Film in seinen Wurzeln verankern, ist es Davis' furioser Auftritt, der einen besonders bleibenden Eindruck hinterlässt.
Vielleicht ist es auch unfair zu erwarten, dass ein neuer Film an die Messlatte der ersten zwei herankommen kann, die in einer ganz anderen Ära erschienen sind. Vielleicht beweist Terminator: Dark Fate aber auch, dass man Perfektion nicht einfach nachahmen kann. Als Nonstop-Actionfeuerwerk geht Dark Fate nie die Luft aus und Tim Miller (













