American Film Institute prämiert die besten Filme und Serien 2019

Links: Jeremy Irons in "Watchmen" © 2019 HBO
2. von links: Joaquin Phoenix in Joker © 2019 Warner Bros. Pictures
2. von rechts: Emilia Clarke in "Game of Thrones" © 2019 HBO
Rechts: Brad Pitt in Once Upon a Time in Hollywood © 2019 Sony Pictures

Quelle: American Film Institute

Das American Film Institute (AFI), eine 1965 gegründete hoch angesehene gemeinnützige Organisation mit der Zielsetzung, das US-amerikanische Filmerbe zu bewahren und zu fördern, hat wieder seine Auswahl der zehn besten Filme und Serien des Jahres bekanntgegeben. Diese Auszeichnung verleiht AFI bereits seit 2001 und hat sich durch recht hohe Vorhersagekraft hinsichtlich der späteren Oscarnomierungen bewährt. Filme, die es nicht in die AFI-Top-10 schaffen haben in aller Regel einen schweren Stand im Oscar-Rennen. Es gilt jedoch immer zu beachten, dass das AFI gezielt lediglich US-amerikanische (Co-)Produktionen auszeichnet, sodass manche große Oscar-Sieger (wie The King’s Speech oder Slumdog Millionär) in Vergangenheit nicht auf dessen Liste aufgetaucht sind. Und dann gibt es jedes Jahr noch den einen oder anderen US-Film, der trotz fehlender AFI-Nennung später eine Oscarnominierung als "Bester Film" erhält. Departed – Unter Feinden ist bislang der einzige US-amerikanische Film, der ohne eine vorige AFI-Erwähnung den Oscar als "Bester Film" gewonnen hat.

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Letztes Jahr befanden sich fünf der späteren acht "Bester Film"-Nominees in AFIs Top 10. Zudem wurde vom AFI an Roma ein Sonderpreis verliehen, da er sich als mexikanischer Film nicht für die Hauptauswahl qualifizierte. Bohemian Rhapsody und Vice – Der zweite Mann wurden ohne die AFI-Erwähnung bei den Oscars nominiert. Im Jahr davor wurden sogar sieben der zehn AFI-Top-10-Filme bei den Oscars nominiert. Hinzu kamen später Die dunkelste Stunde, der als britischer Film beim AFI nicht zulässig war, und Der seidene Faden.

Die diesjährige AFI-Liste ist ohne große Überraschungen ausgefallen. Fünf der großen Favoriten – 1917, The Irishman, Marriage Story, Jojo Rabbit und Once Upon a Time in Hollywood – haben es darauf geschafft. Parasite wurde mit einem Sonderpreis bedacht. Alle sechs werden sicherlich auch bei den Oscars nominiert sein. Zusammen mit seiner Golden-Globe-Nominierung verbessert sich auch der Stand von Joker im Rennen. Clint Eastwoods Richard Jewell schafft nach der National Board of Review bereits seine zweite Top-10-Liste.

Die kompletten Top-10-Listen findet Ihr unten:

Beste Filme 2019

1917
The Farewell
The Irishman
Jojo Rabbit
Joker
Knives Out
Little Women
Marriage Story
Once Upon a Time in Hollywood
Richard Jewell

AFI Sonderpreis

Parasite

Beste Serien 2019

Chernobyl
The Crown
Fosse/Verdon
Game of Thrones
Pose
Succession
Unbelievable
Veep – Die Vizepräsidentin
Watchmen
When They See Us

AFI Sonderpreis

Fleabag

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Ein wenig überraschend ist das Fehlen von Olivia Wildes Regiedebüt Booksmart auf der Filmliste, aber der Coming-Of-Age-Film wird bislang während des Oscar-Rennens sowieso sträflich unterschätzt. Auch hätte ich mir Horrorperlen wie Wir, Der Leuchtturm oder Midsommar auf der Liste gewünscht, doch ich schätze, sie polarisieren zu stark.

Bei den Serien gab es nur zwei, die auch letztes Jahr erwähnt wurden – "Pose" und "Succession". AFI kürt recht selten die gleiche Serie mehrfach hintereinander. Trotz einer durchwachsen aufgenommenen und bei den Golden Globes weitgehend ignorierten finalen Staffel, hat sich AFI für "Game of Thrones" entschieden und gegen die zweite Staffel von "Barry" oder die Netflix-Perle "Matrjoschka". Die britische Serie "Fleabag" wurde immerhin mit einem Sonderpreis bedacht.

Hier findet Ihr die AFI-Auszeichnungen von 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013 und 2012.

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