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BAFTA Nominierungen 2012

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Quelle: BAFTA

Die British Academy of Film and Television Arts, das britische Gegenstück zur US-amerikanischen Academy of Motion Picture Arts and Sciences, verkündete ihre Nominierungen für den "britischen Oscar" 2012. Der große Gewinner ist dabei Lincoln, der 10 Nominierungen erhielt, kurioserweise aber keine für den Regisseur Steven Spielberg. Direkt dahinter sind Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger und Les Misérables mit jeweils 9 Nominierungen, Skyfall mit 8  (Casino Royale erhielt seinerzeit 9), Argo mit 7, Anna Karenina mit 6 und Django Unchained sowie Zero Dark Thirty mit jeweils 5. Die größte Überraschung ist wohl die Nominierung von Ben Affleck als Bester Haupdarsteller für Argo, die erste große Nominierung, die er als Schauspieler in dieser Oscar-Saison erhielt. Die BAFTA-Awards sind insofern interessant, als dass dieverse BAFTA-Miglieder zugleich auch Mitglieder der Academy sind (die sogenannte "britische Fraktion") und deshalb auch bei den Oscars abstimmen.

Bester Film

Argo
Les Misérables
Life of Pi
Lincoln
Zero Dark Thirty

Bester britischer Film

Anna Karenina
Best Exotic Marigold Hotel
Les Misérables
7 Psychos
Skyfall

Beste Regie

Ben Affleck (Argo)
Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty)
Michael Haneke (Liebe)
Ang Lee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger)
Quentin Tarantino (Django Unchained)

Bestes Originaldrehbuch

Liebe
Django Unchained
The Master
Moonrise Kingdom
Zero Dark Thirty

Bestes adaptiertes Drehbuch

Argo
Beasts of the Southern Wild
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Silver Linings

Bester fremdsprachiger Film

Liebe
Headhunters
The Hunt
Ziemlich beste Freunde
Der Geschmack von Rost und Knochen

Bester Animationsfilm

Merida – Lgende der Highlands
Frankenweenie
ParaNorman

Bester Hauptdarsteller

Ben Affleck (Argo)
Bradley Cooper (Silver Linings)
Daniel Day-Lewis (Lincoln)
Hugh Jackman (Les Misérables)
Joaquin Phoenix (The Master)

Beste Hauptdarstellerin

Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)
Marion Cotillard (Der Geschmack von Rost und Knochen)
Jennifer Lawrence (Silver Linings)
Helen Mirren (Hitchcock)
Emmanuelle Riva (Liebe)

Bester Nebendarsteller

Alan Arkin (Argo)
Javier Bardem (Skyfall)
Philip Seymour Hoffman (The Master)
Tommy Lee Jones, (Lincoln)
Christoph Waltz (Django Unchained)

Beste Nebendarstellerin

Amy Adams (The Master)
Judi Dench (Skyfall)
Sally Field (Lincoln)
Anne Hathaway (Les Misérables)
Helen Hunt (The Sessions)

Beste Filmmusik

Anna Karenina
Argo
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Skyfall

Bester Schnitt

Argo
Django Unchained
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Skyfall
Zero Dark Thirty

Beste Kamera

Anna Karenina
Les Misérables
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Skyfall

Beste Ausstattung

Anna Karenina
Les Misérables
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Skyfall

Beste Kostüme

Anna Karenina
Große Erwartungen
Les Misérables
Lincoln
Snow White and the Huntsman

Bester Ton

Django Unchained
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
Les Misérables
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Skyfall

Beste Spezialeffekte

Marvel’s The Avengers
The Dark Knight Rises
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Prometheus

Bestes Makeup

Anna Karenina
Hitchcock
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
Les Misérables
Lincoln

Orange Rising Star Award (wird öffentlich im Internet abgestimmt)

Elizabeth Olsen (Martha Marcy May Marlene, Silent House)
Andrea Riseborough (Shadow Dancer, W.E.)
Suraj Sharma (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger)
Juno Temple (The Dark Knight Rises, Killer Joe)
Alicia Vikander (Anna Karenina, Die Königin und der Leibarzt)

Oscars-Vorschau 2012 Teil 3

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Oscars 2015 Vorschau Teil 3

Liebe Filmfutter-Leserinnen und Leser,

willkommen zum dritten und finalen Teil unserer großen Oscars-Vorschau. Wie versprochen geht es heute um die zwei "wichtigsten" Kategorien bei den Oscars – "Beste Regie" und "Bester Film". Diese sind natürlich inhärent stark miteinander verbunden, jedoch gibt es auch immer wieder Differenzen. Als es noch fünf Nominees in der Kategorie "Bester Film" gab, wurden nur selten auch alle fünf Regisseure dieser Filme nominiert. In der Regel blieb einer der Filme, manchmal gar zwei, ohne eine Nominierung für die Regie. Zwischen 1982 und 2008 gab es die 5/5 Übereinstimmung nur zweimal (2005 und 2008). Seit es mehr als fünf Plätze in der "Bester Film"-Kategorie gibt, ist es natürlich sehr unwahrscheinlich, dass ein Regisseur nominiert wird, obwohl sein Film keine Nominierung erzielen konnte, da immer noch nur fünf Regisseure nominiert werden und man davon ausgehen kann, dass in den Jahren, in denen die Filme eine Regie-Nominierung aber keine Film-Nominierung erhielten, sie die Nominierung für den Besten Film höchstwahrscheinlich nur knapp verpassten.

Die besten Prädiktoren in diesen beiden Kategorien sind sinngemäßg die Producers Guild of America Awards (Produzentengewerkschaft) und die Directors Guild of America Awards (Regisseurengewerkschaft), da es bei den Mitgliedern der beiden Überschneidungen gibt mit den Wählern der Academy. Diese sind wohl insbesondere bei der DGA relevant, da bei den Oscarnominierungen, jeder für sein "Fach" abstimmt, außer in der Kategorie "Bester Film" – hier wählen alle Mitglieder der Academy. Natürlich darf man aber auch andere Vorzeichen nicht außer Acht lassen, wie die Screen Actors Guild Awards. Die Anzahl der Nominierungen dort ist auch eine Aussage über die Stärke der jeweiligen Filme. Außerdem korreliert die SAG-Kategorie "Bestes Ensemble" mit der Oscar-Kategorie "Beser Film". Seit der ersten Verleihung der SAG-Awards 1995 kam es nur ein einziges Mal vor, dass ein Film bei den Oscars mit dem großen Preis prämiert wurde, ohne vorher für sein Ensemble bei der SAG nominiert gewesen zu sein (1995 Braveheart). Insofern ist diese Kategorie sehr relevant und war seinerzeit schon bei L.A. Crash der erste Vorbote der späteren Überraschung (L.A. Crash gewann den Ensemble-Preis der SAG und setzte sich später im Oscar-Rennen gegen den Riesenfavoriten Brokeback Mountain durch). Die Erklärung ist simpel – die Schauspieler machen den größten Wähler-Block der Academy aus und schauspielstarke Filme haben deshalb immer einen Vorteil. Neben den Gewerkschaften sollte man aber auch die Preise der BFCA, der Hollywood Foreign Press Association (Golden Globes) und der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), deren Nominierungen heute verkündet wurden, nicht außer Acht lassen.

Bevor wir nun zu den einzelnen Kategorien übergehen, hier noch einmal die Erinnerung an die Nominierungen der DGA, der PGA und der BAFTA.

Producers Guild of America

Argo
Beasts of the Southern Wild
Django Unchained
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Les Misérables
Moonrise Kingdom
Skyfall
Silver Linings – Wenn Du Mir, dann ich Dir
Zero Dark Thirty

Directors Guild of America

Ang Lee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger)
Tom Hooper (Les Misérables)
Ben Affleck (Argo)
Steven Spielberg (Lincoln)
Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty)

British Academy of Film and Television Arts

Bester Film

Argo
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Les Misérables
Zero Dark Thirty

Beste Regie

Ben Affleck (Argo)
Quentin Tarantino (Django Unchained)
Michael Haneke (Liebe)
Ang Lee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger)
Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty)

 

Beste Regie

Sichere Kandidaten

BigelowoscarsKathryn Bigelow (Zero Dark Thirty) – Mit Tödliches Kommando – The Hurt Locker wurde Kathryn Bigelow zur vierten Frau, die je für den Regie-Oscar nominiert wurde. Als erste Frau gewann sie die Trophäe und setzte sich gegen übermächtige Konkurrenten wie ihren Ex-Mann James Cameron (Avatar) und Quentin Tarantino (Inglourious Basterds) durch. The Hurt Locker hat außerdem fünf weitere Oscars gewonnen, darunter auch für den Besten Film. Drei Jahre später legt Bigelow nach, mit einem weiteren Film angesiedelt in der Welt nach dem 11. September – und sie hat Mal wieder einen  Volltreffer erzielt. Die Kritiker sind aus dem Häuschen und der Film wird mit mindestens ebenso viel Lob überschüttet wie ihr letzter Streifen. Als einer der letzten Filme kam Zero Dark Thirty ins diesjährige Oscar-Rennen, als es noch aussah als würden Argo und Lincoln das Feld dominieren. Doch Bigelow punktete sofort bei den ersten Oscar-Vorboten. Als Regisseurin wurde sie von den Filmkritikerverbänden von Boston, New York, Phoenix, Chicago, Washington DC und der National Board of Review ausgezeichnet. Die Golden Globes, die BFCA und die Directors Guild of America haben sie ebenso nominiert wie die BAFTA. Ihr Film wurde plötzlich von einer Wild Crad zu einem der absoluten Favoriten und im Mittelpunkt des Lobs steht stets Bigelows Regiearbeit. Hätte sie nicht erst vor drei Jahren gewonnen, wäre sie womöglich die sichere Wahl für den Sieg.

Steven Spielberg (Lincoln) – Der wohl bekannteste Regisseur unserer Zeit dreht einen Film über eine der bekanntesten und beliebtesten US-Persönlichkeiten aller Zeiten und das mit einem der besten Schauspieler seiner Generation in der Titelrolle. Kaum etwas klingt mehr nach einem Rezept für Oscars. Schon auf Papier schien Spielberg ein sicherer Kandidat zu sein und als der Film mit überwältigendem Lob empfangen wurde und prompt zu einem Riesenhit avancierte, war die Sache klarer denn je – Lincoln und Spielberg wurden zu Favoriten im diesjährigen Rennen. Spielberg, der bereits sechsmal als Regisseur für den Oscar nominiert wurde, gewann den Academy Awards zweimal, zuletzt 1998 für Der Soldat James Ryan. Auch wenn der Lob für den Film sich primär auf den Film selbst, sein Drehbuch und seine Darstellerriege konzentriert und Spielberg etwas außen vor bleibt, so hat er doch all die wichtigsten Nominierungen erhalten (DGA, BFCA, Golden Globes). Lediglich die BAFTA hat Spielberg ausgelassen, obwohl sie Lincoln insgesamt zehnmal nominiert haben. Doch auch das wird ih nicht von seiner 7. Nominierung abhalten.

Ben Affleck (Argo) – Ben Afflecks Argo war nach seinem Start im Oktober der erste große Favorit im Oscar-Rennen, was er durch seinen phänomenalen Box-Office-Lauf nur noch weiter bestärkt hat. Später wurde der Polit-Thriller von Zero Dark Thirty und Lincoln überschattet, blieb aber immer fest im Spiel. Ähnlich wie bei Zero Dark Thirty, wenn nicht gar mehr, gilt der meiste Lob hier Ben Affleck, der nach zwei anderen beliebten Filmen (Gone Baby Gone und The Town – Stadt ohne Gnade) endgültig bewiesen hat, dass er zu den besten neuen Regisseuren Hollywoods gehört und auf dem Regiestuhl mit drei Filmen bereits viel mehr Lob geerntet hat als vor den Kameras während seiner gesamten Karriere. Als Besten Regisseur von 2012 haben ihn auch die Filmkritiker von San Diego, St. Louis, Nevada, Denver, Houston und einigen weiteren kleinen Filmkritikerverbänden gesehen.

Wahrscheinliche Kandidaten

AngLeeoscarsAng Lee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger) – Eigentlich sollte Ang Lee auch unter den sicheren Kandidaten sein, wurde er doch von BAFTA, der DGA, der BFCA und bei den Golden Globes nominiert. Unter diesen Umständen die Oscar-Nominierung zu verpassen, wäre höchst ungewöhnlich. Doch Ang Lee scheint mit der Academy wenig Glück zu haben. Er wurde 1995 für Sinn und Sinnlichkeit als Bester Regisseur von der BFCA, der BAFTA, der DGA und bei den Golden Globes nominiert und hat eine Menge Kritikerpreise für seine Arbeit gewonnen. Dennoch wurde er von der Academy nicht nominiert. Sechs Jahre später, wurde er nach dem überwältigenden Erfolg von Tiger and Dragon schließlch für den Oscar nominiert. Doch entgegen vielen Erwartungen, hat er den Oscar nicht gewonnen – und das, obwohl er im Vorfeld den DGA-Preis gewann (es kam nur sechsmal seit 1948 vor, dass jemand bei der DGA gewann, bei den Oscars aber den Kürzeren ziehen musste). Außerdem wurde Lee bei den Golden Globes prämiert und von der BAFTA, was seine Niederlage bei den Academy Awards noch überraschender macht. Als er dann den Preis für Brokeback Mountain endlich gewann, gab es dennoch einen leicht bitteren Nachgeschmack. Obwohl der Film selbst im Vorfeld fast alle erdenklichen  Preise abgeräumt hat, ging der Oscar für den Besten Film an L.A. Crash. Deshalb kann man bei der Academy fast nie mit absoluter Sicherheit auf Ang Lees Nominierung setzen, doch es würde schon nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn er dieses Jahr übergangen werden würde.

Weitere Anwärter

PTAoscarsPaul Thomas Anderson (The Master) – Als The Master in die Kinos kam, galt Paul Thomas Anderson noch als ein ser heißer Anwärter auf den Preis. Das Blatt hat sich seitdem gewendet. Von den Globes, der BFCA, der DGA und der BAFTA ignoriert, steht Anderson so ziemlich mit leeren Händen da. Die Filmkritiker waren deutlich zugeneigter. Hier kommt auch der Clue: Anderson wurde als Bester Regisseur von 2012 von der Los Angeles Film Critics Association ausgezeichnet. Kein Regisseur in den letzten 24 Jahren, der in Los Angeles gewann, verpasste eine Oscarnominierung. So sagte LAFCA bereits überraschende Regie-Nominierungen wie die von David Lynch (Mullholland Drive), Pedro Almodóvar (Sprich mit ihr) und Terrence Malick (The Tree of Life) richtig vorher. Das ist aber auch das einzige Argument für Anderson. Andererseits hat Malick es letztes Jahr auch geschafft, ohne BFCA/Golden Globe/DGA/BAFTA-Nominierungen, bei den Oscars Berücksichtigung zu finden…

Quentin Tarantino (Django Unchained)Django Unchained macht momentan von sich vor allem wegen seines überwältigenden finanziellen Erfolgs zu sprechen (er könnte auf gutem Wege sein, der erfolgreichste Western aller Zeiten zu werden). Die Oscarchancen des Films sind aber unklar. Die DGA hat Tarantino ausgelassen, und das, obwohl er letztes Jahr endlich deren Mitglied wurde. Dafür wurde er bei den Globes und von der BAFTA nominiert. Django könnte überraschen und sehr viele Nominierungen einheimsen…oder aber auch wie David Finchers Verblendung enttäuschen. Momentan ist dies schwer abzusehen, doch die Tatsache, dass Django neben Zero Dark Thirty und Les Misérables  der "aktuellste" und sicherlich der erfolgreichste der Kandidaten ist, könnte Tarantino helfen.

Tom Hooper (Les Misérables) – Tom Hooper gewann bereits einen Oscar für seine Regiearbeit an The King’s Speech, und zwar direkt bei seiner ersten Nominierung. Nun wurde er von der DGA, die ihn 2010 überraschend gegen den Favoriten David Fincher (The Social Network) ausgezeichnet hat, erneut nominiert. BAFTA und die Globes sahen das anders und haben ihn ausgelassen. Das ist insbesondere von der BAFTA ein harter Treffer, da man erwarten würde, dass die britische Fraktion hinter ihm stehen würde. Genau dies schwächt seine Oscarchancen trotz der DGA-Nominierung. Man muss auch bedenken, dass Bill Condon und Baz Luhrman ebenfalls von der DGA jeweils für Dreamgirls und Moulin Rouge! nominiert waren. Eine Oscarnominierung haben die beiden dennoch nicht gesehen.

David O. Russell (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir) – Auch wenn solche "Dramödien" stark im Oscar-Rennen vertreten sind, so wird deren Regie dennoch häufig ignoriert (siehe Little Miss Sunshine). Doch wenn der Film stark genug ist, kann es auch anders aussehen – wie zum Beispiel mit Jason Reitman für Juno oder Alexander Payne für Sideways. David O. Russells Film gehört sicherlich zu den vielversprechendsten im diesjährigen Rennen und von der BFCA wurde er auch nominiert. Doch von der DGA, der BAFTA und den Golden Globes gab es keine Liebe für Russell. Andererseits erging es Reitman mit Juno genauso und er wurde dennoch nominiert. Es ist also noch nicht alles verloren. Es wäre aber eine große Überraschung.

Benh Zeitlin (Beasts of the Southern Wild) – Da sein Film ein Kandidat ist für "Bester Film", sollte sein Name ebenfalls nicht vergessen werden, doch die Nominierung für diesen Debütregisseur gegen bekannte Größen ist eher unwahrscheinlich.

Außenseitertipp

HanekeoscarsMichael Haneke (Liebe) – Regisseure von nicht-englischsprachigen Filmen werden selten nominiert, doch es kommt vor. Niht nur bei Bester-Film-Kandidaten wie Tiger and Dragon, sondern auch bei kleineren Filmen. So wurdem im letzten Jahrzehnt Pedro Almodóvar (Sprich mit ihr) und Fernando Mereilles (City of God) für ihre Regiearbeit nominiert. Regiegrößen wie Bergman und Fellini waren gar mehrmals nominiert. Michael Haneke hat sich mit Filmen wie Caché und Das weiße Band über Jahre einen sehr angesehenen Status in der Filmwelt aufgebaut und hat mir Liebe, seinem zweiten Cannes-Sieger (nach Das weiße Band) tatsächlich eine reele Chance auf eine Nominierung. Von der DGA und den Golden Globes wurde er nicht nominiert, doch die überraschende Nom der BAFTA stärkt natürlich seine Position. In einem schwächeren Jahr hätte ich ihn wahrscheinlich sogar unter den wahrscheinliche Kandidaten, doch so verbleibt er eine Wild Card.

Vorhersage:

Ben Affleck (Argo)
Quentin Tarantino (Django Unchained)
Ang Lee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger)
Steven Spielberg (Lincoln)
Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty)

Bester Film

Die größte Herausforderung beim Analysieren dieser Kategorie ist es, überhaupt auf die richtige Anzahl der nominierten Filme zu kommen – es kann eine Zahl zwischen fünf und zehn sein. Entscheidend ist hierbei, nach der neuen Regelung, dass jeder der nominierten Filme auf mindestens 5% aller Stimmzettel als erste Wahl für "Bester Film" auftaucht. Letztes Jahr, als die Regelung zum ersten Mal wirksam war, gab es neun nominierte Filme.

Sichere Kandidaten

Lincoln – Ein Riesenblockbuster, nominiert als Bester Film bei den Golden Globes, der BFCA (Nominierungsrekord!), der PGA und der BAFTA, historisches Thema, wahrscheinlich die höchste Anzahl an Nominierungen dieses Jahr…alles spricht für Lincoln. Es ist ein Film, der von der ersten Minute seiner Entstehung als Oscar-Kandidat bezeichnet wurde und er hat nicht enttäuscht.

Zero Dark Thirty – Auch Kathryn Bigelows Film ist auf jeden Fall drin. Wie Lincoln hat er auch alle wichtigsten Nominierungen erhalten (PGA/DGA/BAFTA/BFCA/Golden Globes). Lediglich die wichtige Ensemble-Nominierung bei der Screen Actors Guild hat er verfehlt, doch das könnte auch daran gelegen haben, dass nur weniger Mitglieder der SAG den Film rechtzeitig zu sehen bekamen. Dafür ist es der Kritikerliebling 2012 schlechthin. Kritikerpreise als Bester Film gewann Zero Dark Thirty in Washington DC, New York, Boston, Chicago und von der National Board of Review.

Argo – Hervorragende Kitiken, alle wichtigsten Nominierungen und sehr gute Box-Office-Zahlen. Argo hat auch alles, was man braucht und gilt schon seit Oktober als ein absolut sicherer Nominee.

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger – Während die Nominierung von Ang Lee noch ein wenig angezweifelt werden kann, gilt das nicht für den Film, der von der BFCA, der DGA, den Golden Globes und von BAFTA nominiert wurde. Auch wenn er nicht zu den stärksten fünf Filmen gehören sollte (was er aber meiner Meinung nach tut), so wird er dank der neuen Regelung, die mehr als fünf Bester-Film-Nominees ermöglicht auf jeden Fall drin sein. Allein seine Stärke in allen technischen Bereichen sowie sein erfolgreicher Box-Office-Lauf werden ihm dabei helfen.

Les Misérables – Tom Hoopers Nominierung ist noch unsicherer als die von Ang Lee, doch sein Musical ist auf jeden Fall drin. Mit allen wichtigen Nominierung in der Tasche, hätte er vor 2009 womöglich das Schicksal von Dreamgirls erlitten und wäre knapp an einer Nominierung gescheitert, doch mit mehr als fünf Plätzen wird er es auf jeden Fall schaffen. Klassischer Hollywood-Stoff, perfekt kalkuliert für die Oscars.

Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich DirSilver Linings hat als die Dramödie des Jahres schlechthin eine Nominierung ebenfalls so gut wie sicher und das schon seit der Film den Publikumspreis beim Filmfestival in Toronto gewann. Dass sein Drehbuch und seine Hauptdarstellerin gute Chancen auf Sieg haben, kann ebenfalls nicht schaden. Außerdem sitzt hinter dem Film die Marketing-Machine der Weinsteins und jeder weiß, was sie möglich machen können.

Wahrscheinliche Kandidaten

Django Unchained – Wie bereits erwähnt: Django könnte ganz groß einschlagen…oder in die Fußstapfen von Verblendung treten. Ich erwarte eher die erste Variante, doch der Film könnte die älteren Academy-Mitglieder spalten.

Moonrise KingdomMoonrise Kingdom war der erste Film von 2012, bei dem das Wort "Oscars" zum ersten Mal ernsthaft fiel. Seitdem wurde Wes Andersons neuer Film von diversen weiteren Kandidaten überschattet. Doch als ein Favorit in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch" und als Focus Features' größte Oscar-Hoffnung des Jahres wird er wohl auch bei den nominierten Filmen unterkommen. PGA-, BFCA- und Golden Globe-Nominierungen hat er jedenfalls. Nur bei der BAFTA gelan es ihm nicht so sehr, die Wähler von sich zu überzeugen.

Weitere Anwärter

Beasts of the Southern Wild – Als "kleinster" Kandidat im diesjährigen Rennen ($11,2 Mio US-Einspiel) hat Beasts einen natürlichen Nachteil. Der Film wurde auch von den Golden Globes komplett ignoriert und von BAFTA gab es lediglich eine Drehbuchnominierung. Was aber für den Film spricht, ist seine PGA-Nominierung, welche selten solch kleinen Filmen vorbehalten ist. Da der Film außerdem durch seine Katrina-Inhalte Relevanz besitzt, sehe ich darin den wohl nötigen Vorteil, um eine Nomnierung knapp zu erzielen.

THE_MASTER_900x600The Master – Ginge es nach den Kritikerpreisen, dann wäre P.T. Andersons Film sicher drin. Doch das tut es nicht und die Industrie hat den Film bislang größtenteils ignoriert. Weder von der DGA noch von der PGA gab es Nominierungen. Beim letzteren schmerzt es angesichts von zehn nominierten Filmen besonders. Ist eine Überraschung à la The Tree of Life möglich? Natürlich, doch man sollte nicht darauf setzen. Was dem Film aber helfen könnte, ist die Tatsache, dass diejenigen, die ihn mochten, ihn sehr mochten und er somit einen hohen Prozentsatz an Platz-1-Stimmen haben wird. Das hat The Tree of Life wahrscheinlich die Nomnierung gerettet.

Skyfall – Die PGA-Nominierung, das starke Box-Office und die Tatsache, dass das erweiterte Bester-Film-Feld mehr Nominierungen ermöglicht, ließen eine Nom für den Bond-Film als möglich erscheinen. Doch die fehlende Nominierung als Bester Film bei den BAFTA-Awards machen diese leider (fast) zunichte.

Liebe – Hier sieht es relativ einfach aus – sollte Haneke eine Nominierung erzielen, dann ist der Film ebenfalls drin. Ohne ihn, ist es aber unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, wie sehr der Film Hanekes Werk ist.

The Impossible – Es wäre nicht absolut schockierend, wenn es sich bei The Impossible um den "Extrem laut und unglaublich nah" von 2012 handeln würde – also einen Film, der aus dem Nichts eine Oscarnominierung als Bester Film schnappen würde. Dies ist nämlich genau der emotionsgeladene Stoff, auf den die Academy abfährt. Allerdings gibt das vollständige Fehlen bei den BAFTA-Nominierungen doch zu denken.

Vorhersage:

Argo
Beasts of thr Southern Wild
Django Unchained
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Les Misérables
Moonrise Kingdom
Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir
Zero Dark Thirty

Teil 1 (Bestes Originaldrehbuch, Bestes adaptiertes Drehbuch)

Teil 2 (Beste Nebendarstellerin, Bester Nebendarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Bester Hauptdarsteller)

Box-Office Deutschland – Der Hobbit weiterhin stark

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Box-Office Welt 1.-3.03.2013

Quelle: Insidekino

Das Jahr 2013 startete schonmal gut für die deutschen Kinobetreiber. Acht Filme haben letztes Wochenende jeweils mehr als 100,000 Zuschauer in die Kinos gelockt, ein weiterer hat die Marke nur ganz knapp verpasst. Die Top-2-Filme blieben von der Vorwoche unverändert und lockten insgesamt wieder mehr als 1 Mio Zuschauer in die Kinos. So kann sich das sehen lassen! Sicherlich war das zum großen Teil den Weihnachtsferien zu verdanken, doch auch ein sehr gut ausbalanciertes Filmangebot (bis auf den Überschuss von Kinderfilmen, doch das passt ja gut in die Weihnachtsferien hinein) hat stark geholfen.

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise hatte erneut keine Probleme, seinen Spitzenplatz in der vierten Woche zu verteidigen. Das Fantasy-Prequel konnte weitere 679,000 Zuschauer für sich begeistern, 45% weniger als in der Vorwoche. Obwohl der Film den stärksten Rückgang unter den Top-10-Filmen hatte, so gelang ihm dennoch nach seinem monumentalen dritten Wochenendergebnis nun auch das zehntbeste vierte Wochenende aller Zeiten, nur knapp hinter Men in Black und noch vor Die Rückkehr des Königs und Die zwei Türme. Nach 26 Tagen haben schon mehr als 5,4 Mio Zuschauer den Film in den Kinos gesehen, was ihn bereits auf Platz 6 der in Deutschland erfolgreichsten Filme dieses Jahrzehnts bringt. Nach Umsatz sieht es dank Überlängenzuschlag, 3D-Aufpreis und manchenorts gar HFR-Zuschlag (High Frame Rate) noch deutlich besser aus. Da ist der Film mit über €56 Mio bereits auf Rang 15 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten aufgestiegen. In zwei Wochen könnte er schon die Top 10 knacken. Auch wenn die Jahresspitze nach Zuschauern (belegt von Ziemlich beste Freunde mit fast 8,9 Mio Zuschauern) in weiter Ferne liegt, so wird Der Hobbit zumindest nach Umsatz locker zum erfolgreichsten Film von 2012 in Deutschland. Nach Besucherzahlen wird es aber ein harter Kampf, gar auf Rang 2 des letzten Jahres zu kommen. Dieser wird momentan von Skyfall mit 7,6 Mio Zuschauern belegt, wobei er immer noch fleißig neue Kinogänger einsammelt. Die ersten drei Herr-der-Ringe-Filme haben nach vier Wochen alle jeweils mehr als 8 Mio Zuschauer vorzuweisen gehabt. So weit wird Der Hobbit nicht kommen, doch mindestens 7 Mio Besucher wird er schon zusammenkriegen. Das Rennen mit Skyfall um Platz 2 wird sehr knapp und momentan sehe ich Skyfall noch als Sieger und Der Hobbit bei etwa 7,5 Mio Besuchern aufhören. Doch auch das ist ein besseres Ergebnis, als sein Startwochenende noch nahegelegt hat.

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger konnte sich in der zweiten Woche extrem gut halten, behielt Rang 2 und verlor lediglich 20% seiner Zuschauer von der Vorwoche. Von Donnerstag bis Sonntag sahen knapp 374,000 Zuschauer den Film, insgesamt erreichte die Bestsellerverfilmung von Ang Lee nach 12 Tagen bereits mehr als 1,1 Besucher und wurde somit zum 25. Film von 2012, der mehr als 1 Mio Kinobesucher hatte. Dieser beeindruckende Hold weist auf sehr gute Mundpropaganda hin, aber auch darauf, dass der Film sehr unterschiedliche Zuschauerschichten anspricht. Er läuft sowohl in kleineren Arthouse-Kinos sehr gut als auch in Multiplexen und spricht sowohl älteres Publikum an als auch Familien. Mit unausweichlichen Oscarnominierungen noch vor ihm, wird der Streifen noch lange gut hierzulande laufen und mit Sicherheit auch 2 Mio knacken. Die Frage ist nur, wie weit er darüber hinaus gehen wird und ob er es unter die Top 10 von 2012 schaffen kann. Dazu bräuchte er etwa 2,4 Mio Zuschauer. Ich halte das durchaus für möglich, insbesondere, wenn der Oscar-Hype auch in Deutschland zum Tragen kommt (was in letzten Jahren nicht so häufig der Fall war).

Jack Reacher war der stärkste Neustart am Wochenende und eröffnete mit 273,000 Zuschauern (inkl. Previews) auf Rang 3. Angesichts der FSK-16-Freigabe ist es sicherlich ein sehr solider Start für den Thriller, auch wenn es wahrscheinlich nicht für 1 Mio Besucher reichen wird.

Die Musikkomödie Pitch Perfect rutschte ab auf Platz 4 und gab um 32% nach, sodass weitere 173,000 Besucher für den Film hinzukamen. Insgesamt wurde der Film bislang von fast 825,000 Zuschauern im Kino gesehen, was ein großatiges Ergebnis ist für diesen Film nach nur drei Wochen in den Kinos. In den kommenden Wochen wird die locker-leichte Komödie eine sehr gute Alternative zu schwerer Oscar-Kost à la Flight, Lincoln und Zero Dark Thirty darstellen aber auch zum gewalttätigen Western Django Unchained. So wird der Film eine Zuschauernische behalten können und vielleicht sogar an die 1,5 Mio Zuschauer herankommen. Bereits kommendes Wochenende könnte er 1 Mio packen und wenn nicht, dann definitiv kurz darauf.

Platz 5 ging an den deutschen Familienfilm Die Vampirschwestern, der dank Weihnachtsferien nur 13% gegenüber dem Startwochenende verlor und von 164,000 Zuschauern am Wochenende gesehen wurde. Nach nur 11 Tagen kann sich der Film mit 445,000 Besuchern rühmen, was für einen deutschen Film eine sehr gute Zahl ist. Der letzte deutsche Kinderfilm, der die 1 Mio-Zuschauermarke knacken konnte, war Die fünf Feunde vor knapp einem Jahr und nun könnte Die Vampirschwestern dies auch gelingen. Die Frage ist nur, wie gut er sich nach den Ferien halten wird. Zunächst sollte er stark abfallen, doch auf lange Sicht wird er sich wohl stabilisieren und zumindest 900,000 Zuschauer erreichen.

Mit Sammys Abenteuer 2 auf Platz 6 war ein weiterer Kinderfilm in der Top 10 vertreten. Dieser baute um 19% ab auf 111,000 Zuschauer, was immer noch deutlioch über dem Startwochenende des Animationsfilms liegt. Nach drei Wochen haben bereits mehr als 400,000 Zuschauer den Film in den Kinos gesehen. Das ist ein beachtlicher Erfolg, wenn man bedenkt, dass zwischen Oktober und Dezember insgesamt sechs (!) computeranimierte 3D-Filme ins Kino kamen. An die 1 Mio Zuschauer, die der erste Teil hatte, wird Sammys Abenteuer 2 nicht herankommen, doch auch 700,000 wäre ein sehr respektables Ergebnis.

Platz 7 der Charts gehörte mit 106,000 Zuschauern (-30%) dem 23. James Bond-Abenteuer Skyfall. Der Box-Office-Überflieger steht mittlerweile bei insgesamt etwas mehr als 7,6 Mio Besuchern und somit kur davor, in die Top 30 der besucherstärksten Filme in Deutschland seit 1968 aufzusteigen. Auch wenn der Film nach den Ferien stark abfallen sollte, so wird er es schlechtestenfalls auf 7,8 Mio Zuschauer bringen. Ich bin aber weiterhin davon überzeugt, dass Skyfall auch die 8 Mio-Marke knacken wird, was allerdings bis März oder April dauern könnte. So oder so handelt es sich bei dem Film  um eine immense Box-Office-Überraschung, die hierzulande lediglich von Ziemlich beste Freunde in den Schatten gestellt wird.

Den besten Top-10-Hold hatte Ralph reicht’s, der um lediglich 9% auf 103,000 Zuschauer zurückging und mittlerweile mehr als 830,000 Zuschauer vorweisen kann. Damit ist ihm die 1 Mio ebenfalls sicher, auch wenn er nach den Ferien stark abfallen sollte und kommendes Wochenende direkte Konkurrenz von Ritter Rost bekommen wird. Ralph wird seinen Lauf mit ähnlichen Zahlen beenden wie Hotel Transsilvanien (1,2 Mio). Im Gegensatz zu Nordamerika, war 2012 kein sonderlich gutes Jahr für Animationsfilme an den deutschen Kinokassen. Nur zwei haben mehr als 2 Mio Zuschauer erreicht, und zwar die "üblichen Verdächtigen" – Ice Age 4 -Voll verschoben und Madagascar 3, der mittlerweile mehr als 3,9 Mio Zuschauer erreicht hat und so langsam auf 4 Mio zukriecht.

Jesus liebt mich mausert sich nach und nach zu einem kleinen deutschen Erfolg, auch wenn er in der dritten Woche 43% seiner Zuschauer verlor. Nach zusätzlichen 96,000 Kinogängern, hat er bereits als 10. rein deutsche Produktion von 2012 mehr als eine halbe Million Zuschauer erreicht. Mit etwas Glück könte er es gar auf 800,000 bringen.

Die Top 10 wurde von einem weiteren Neuzugang abgerundet. Die Oscar-Hoffnung Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir startete mit 108,000 Zuschauern bis Sonntag, einschließlich Sneaks und Previews. Am eigentlichen Wochenende sahen 84,000 Menschen den Film, was sehr solide ist, angesichts der Tatsache, dass er nur in 176 Kinos lief. Die Mundpropaganda sollte ziemlich gut sein und die kommenden Oscarnominierungen werden ebenfalls helfen, sodass er locker über 500,000 Zuschauer kommen sollte.

Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 2 kam nach einem 62,000-Zuschauer-Wochenende auf mehr als 3,8 Mio Besucher nach sieben Wochen und damit liegt er nur noch 80,000 Zuschauer hinter Eclipse, dem bislang erfolgreichsten Teil der Reihe. Noch vor Ende des Monats sollte Breaking Dawn II diesen toppen, auch wenn er die 4 Mio-Marke ganz knapp verfehlen wird.

Sehr erfolgreich läuft im Arthouse-Bereich weiterhin Anna Karenina, dessen viertes Wochenende weniger als 25% unter seinem ersten liegt. Der Film hat mittlerweile mehr als 300,000 Kinogänger erreicht und hat eine halbe Million fest im Blick. Angesichts der enttäuschenden Performance in den USA und sogar in seinem Heimatland, Großbritannien, ist es ein sehr solides und gar leicht überraschendes Ergebnis.

The Sessions – Wenn Worte berühren kam leider nicht so gut aus den Startlöchern und landete mit ca. 15,000 Besuchern (inkl. Sneaks) von 58 Kinos lediglich auf Platz 20 der Charts. Sogar mit Oscarnominierungen für seine Schauspieler wird er nicht genug Durchhaltevermögen für 100,000 besitzen. Schade!

 

Directors Guild of America nominiert die besten Regisseure von 2012

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DGA Nominierungen 2013

Quelle: Directors Guild of America

Nach der Producers Guild of America, der Writers Guild of America und der Screen Actors Guild kommen nun die Nominierungen der Directors Guild of America. Die Preise der DGA für die Beste Regie des Jahres gehören zu den ältesten Industriepreisen in Hollywood und werden bereits seit 1948 verliehen (SAG und PGA vergeben ihre Preise erst seit den Neunzigerjahren). Dabei gilt der Directors Guild of America Award als ein ausgezeichneter Prädiktor für den Oscar für Beste Regie. Seit 1948 kam es lediglich sechsmal vor, dass der Gewinner des DGA-Preises nicht auch den Oscar gewann. Zuletzt geschah dies 2002 als Rob Marshall für Chicago von der DGA prämiert wurde, Roman Polanski aber für Der Pianist mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Die Übereinstimmungen mit den Oscar-Nominierungen in der Kategorie "Beste Regie" sind allerdings etwas weniger gut. Seit 2000 gab es nur ein Jahr (2005), in dem die fünf DGA-nominierten Regisseure auch für den Oscar nominiert wurden. Allerdings sind die DGA-Nominierungen auch ein Hinweis auf die generelle Stärke des Films. Als es noch fünf Oscar-Nominierungen in der Kategorie "Bester Film" gab, waren die DGA-Noms immer ein extrem guter Prädiktor von den später nominierten Filmen. Also schauen wir uns die diesjährigen Nominierungen an:

Tom Hooper (Les Misérables)
Ang Lee (Life of Pi  Schiffbruch mit Tiger)
Steven Spielberg (Lincoln)
Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty)
Ben Affleck (Argo)

Sehr große Überraschungen sind nicht dabei. Spielberg, Affleck und Bigelow waren schon lange absolut sichere Anwärter und auch um Ang lee stand es sehr gut. Auch wenn die Academy ihm öfter die kalte Schulter gezeigt hat, die DGA mag ihn  offensichtlich mehr. Lediglich der 5. Platz war unsicher und es hätte auch David O. Russell (Silver Linings) oder Quentin Tarantino (Django Unchained) werden können. Die DGA entschied sich jedoch mit Hooper und Les Misérables für eine viel traditionellere Nominierung. Bei den Oscars, glaube ich, wird es nicht genau so aussehen. Doch das werden wir schon sehr bald erfahren.

Oscars-Vorschau 2012 Teil 2

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Oscars 2015 Vorschau Teil 2

Wie schon im Teil 1 angekündigt, widme ich mich im zweite Teil der großen FilmFutter Oscars-Vorschau 2012 den vier Schauspielkategorien. Hier sind beinahe jedes Jahr Überraschungen zu erwarten. Beispiele in den letzten Jahren sind Clint Eastwood (Million Dollar Baby), Tommy Lee Jones (Im Tal von Elah), Ruby Dee (American Gangster), Frances McDormand (Kaltes Land) und, letztes Jahr, Max von Sydow (Extrem laut und unglaublich nah). Ein sehr guter Prädiktor für die Schauspielkategorien sind natürlich die Screen Actors Guild Awards. Bei diesen Preisen werden die Nominierten von anderen Schauspielern gewählt, die in der Schauspielergewerkschaft sind. Dadurch ergeben sich direkte Überschneidungen mit den Wählern der Academy selbst. So wurden seit der Entstehung der Screen Actors Guild Awards nur 14 von 90 dort in der Kategorie Bester Hauptdarstzeller nominierten Schauspielern bei den Oscars nicht nominiert. Letztes Jahr traf das Schicksal Leonardo DiCaprio (J. Edgar), der bei den Oscars durh Gary Oldman (Dame, König, As, Spion) ersetzt wurde. In der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" liegt die Quote bei 13 von 90, die nicht nominiert wurden. In den Nebendarsteller/Nebendarstellerin-Kategorien sind Überraschungen etwas häufiger. In diesen wurden 21 der letzten 90 SAG-Nominees jeweils nicht für den Oscar nominiert.

Wir sollten uns also in Erinnerung rufen, wer dieses Jahr von der Schauspielergewerkschaft nominiert wurde:

Bester Hauptdarsteller

Bradley Cooper (Silver Linings)
Daniel Day-Lewis (Lincoln)
John Hawkes (The Sessions)
Hugh Jackman (Les Misérables)
Denzel Washington (Flight)

Beste Hauptdarstellerin

Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)
Marion Cotillard (Der Geschmack von Rost und Knochen)
Jennifer Lawrence (Silver Linings)
Helen Mirren (Hitchcock)
Naomi Watts (The Impossible)

Bester Nebendarsteller

Alan Arkin (Argo)
Javeir Bardem (Skyfall)
Robert De Niro (Silver Linings)
Philip Seymour Hoffman (The Master)
Tommy Lee Jones (Lincoln)

Beste Nebendarstelerin

Sally Field (Lincoln)
Anne Hathaway (Les Misérables)
Helen Hunt (The Sessions)
Nicole Kidman (The Paperboy)
Maggie Smith (The Best Exotic Marigold Hotel)

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden mindestens 15 von diesen 20 Personen auch bei den Academy Awards 2012 eine Nominierung verbuchen. Doch schauen wir uns doch einmal die einzelnen Kategorien an.

Beste Nebendarstellerin

Hierbei handelt es sich um die womöglichst offenste Schauspiel-Kategorie dieses Jahr. Nach drei ziemlich sicheren Kandidatinnen ist das Feld weit und breit offen.

Sichere Kandidatinnen

HathawayoscarsAnne Hathaway (Les Misérables) – Anne Hathaways Rolle der Fantine in Tom Hoopers Musical Les Misérables ist der Stoff, aus dem die Oscars gemacht sind. Tragisch, herausstechend und mit dem wohl bekanntesten Lied des gesamten Musicals gesegnet. Hathaway galt als die stärkste Kandidatin für den Oscar-Sieg in dieser Kategorie seit dem allerersten Trailer zu dem Film, untermalt von ihrer Version von "I dreamed a dream" und scheinbar hat sie nicht enttäuscht. Nicht nur die Screen Actors Guild hat sie für ihre angeblich atemberaubende Performance nominiert, sondern auch die Hollywood Foreign Press Association (die für die Golden Globes verantwortlich ist) und die Broadcast Film Critics Association. Es ist extrem selten, dass ein Schauspieler oder eine Schauspielerin diese drei Nominierungen einheimst und dennoch bei den Oscars die Nom verpasst. Ferner haben die meisten Filmkritikerverbände Hathaway mit Preisen für ihre Darstellung überschüttet. Von Las Vegas, Florida und Detroit über Washington DC und Phoenix bis nach Kansas City und Utah gewann sie mehr Preise als Nebendarstellerin dieses Jahr als irgendjemand sonst. Bei den großen Filmkritikerpreisen in Los Angeles und New York landete sie jeweils auf Platz 2. Hinzu kommt noch, dass Hathaway bereits viel Lob für ihre Rolle in The Dark Knight Rises erntete und man auch das sicherlich berücksichtigen wird. Eine Nominierung ist Hathaway so sicher, wie sie nur sein kann, ungeachtet der eigentlichen Oscar-Chancen von Les Misérables.

Sally Field (Lincoln) – Auch Sally Field gelang der Hattrick mit SAG-, BFCA- und Golden-Globe-Nominierungen. Daneben hat sie zwei begehrte Filmkritikerpreise gewonnen, von den New Yorker und den Bostoner Filmkritikern. Wahrscheinlich wäre sie als eine Darstellerin des starken Schauspielensembles von Lincoln sogar die Favoritin für den Sieg, wenn sie nicht bereits zweimal gewonnen hätte (und das bei nur zwei Nominierungen bislang). Ein Sieg gegen Hathaway wird ihr höchstwahrscheinlich verwehrt bleiben, doch ihre Chance auf eine Oscar-Nominierung könnte kaum besser sein.

HelenHuntoscarsHelen Hunt (The Sessions) – Das größte Poblem von Helen Hunt könnte die Verwirrung bezüglich ihrer Kategorie-Einordnung sein. Vom Studio als Nebendarstellerin gepusht, wurde sie einige Male bereits als Beste Hauptdarstellerin in dieser Oscar-Saison nominiert. Allerdings machen die meisten bei "Nebendarstellerin" mit. So auch die Broadcast Film Critics Association, die Golden Globes und die Screen Actors Guild. Eine Nominierung hat die einmalige Oscar-Gewinnerin also bereits so gut wie in der Tasche. Natürlich gibt es Beispiele, in denen eine Schauspielerin oder ein Schauspieler all diese drei Nominierungen einheimste und dennoch von den Oscars übergangen wurde (Angelina Jolie für Ein mutiger Weg, Paul Giamatti für Sideways und kürzlich Mila Kunis für Black Swan), so ist es dennoch selten und insbesondere dieses Jahr, in dem das Feld in dieser Kategorie so offen ist, wird es wahrscheinlich nicht vorkommen.

Wahrscheinliche Kandidatinnen

Nicole Kidman (The Paperboy) – Noch vor einem Monat hat niemand wirklich mit Kidman in diesem Oscar-Rennen gerechnet. Lee Daniels' Nachfolger zu Precious fiel bei den Kritikern durch, floppte gnadenlos an den Kinokassen und war längst vergessen. Dann tauchte sie plötzlich auf mit zwei sehr wichtigen Nominierungen – sowohl bei den Golden Globes als auch bei den Screen Actors Guild Awards konnte die bereits dreifach oscarnominierte Mimin, die für The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit die Goldstatue gewann, punkten. Das garantiert ihr noch keine Oscarnominierung, macht diese jedoch sehr wahrscheinlich, insbesondere da die Academy die Schauspielerin scheinbar mag. Zuletzt wurde sie für Rabbit Hole, einen ähnlich kleinen Film, nominiert.

Weitere Anwärterinnen

Amy Adams (The Master) – Amy Adams wäre sicherlich unter den wahrscheinlichen Kandidatinnen für eine Nominierung, hätte sie die entscheidende Nom von der Screen Actors Guild nicht verpasst. Bei der SAG schnitt The Master mit lediglich einer Nominierung ziemlich schlecht ab, was eine Aussage über die allgemeine Position des Films im Oscar-Rennen ist. Wurde er noch vor drei Monaten als einer der stärksten Kandidaten gehandelt, so kämpft er gerade noch darum, überhaupt im Rennen zu bleiben. Adams, die bereits dreimal als Beste Nebendarstellerin für den Oscar nominiert wurde (zuletzt für The Fighter), wurde von den Filmkritikerverbänden von Los Angeles und Chicago als beste Nebendarstellerin des Jahres ausgezeichnet. Bei den Golden Globes und von der BFCA wurde sie nominiert. Schaden könnte ihr allerdings auch die Tatsache, dass sie im Film von den monumentalen Darbietungen von Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman überschattet wird und selbst relativ wenig Screentime hat.

DowdoscarsAnn Dowd (Compliance) – Wie schon The Paperboy, so lief auch Compliance trotz Festival-Erfolg größtenteils unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit. Das hindert Ann Dowd jedoch nicht daran, fleißig für sich selbst eine Oscar-Kampagne zu betreiben. Da der US-Verleiher Magnolia mit dem Film Geld verloren hat, beschloss man, kein zusätzliches Geld für die Oscar-Kampagne des Films auszugeben. Also investierte Dowd kurzerhand eigenes Geld (mehr als $7000), um DVD-Screener an Academy-Mitglieder zu versenden. Ob die Strategie Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Ihr Nachteil gegenüber Kidman ist natürlich, dass sie kein bekannter Name ist. Allerdings haben die Filmkritikerverbände sie nicht vergessen. Das National Board of Review und die Filmkritiker von St. Louis prämierten sie mit der Auszeichnung "Beste Nebendarstellerin". Von diversen weiteren Filmkritikerverbänden wurde sie nominiert. Nun ist es natürlich extrem selten, dass jemand ohne eine BFCA-, eine SAG- und eine Golden-Globe-Nominierung dennoch bei den Oscars nominiert wird, doch Marcia Gay Harden gelang das mit Pollock (und sie gewann gar den Oscar), Max von Sydow mit Extrem laut und unglaublich nah und Tommy Lee Jones with Im Tal von Elah.

Maggie Smith (Best Exotic Marigold Hotel) – Bei den SAG-Awards wurde die Britin nominiert und der Film selbst heimste auch die begehrte Ensemble-Nominierung ein. Das bleibt jedoch auch ihre einzige Nominierung für diesen Film in den USA. Allerdings darf man die sehr starke britische Franktion unter den Oscar-Wählern nicht unterschätzen und schließlich wurde Smith bereits sechsmal für den Preis nominiert.

Emma Watson (Vielleicht lieber morgen) – Die Filmkritiker von San Diego prämierten sie als Beste Nebendarstelerin von 2012. In Boston belegte sie den zweiten Platz. Diverse andere Filmkritikerverbände haben sie immerhin nominiert. Emma Watson wird zweifellos eines Jahres für den Oscar nominiert werden, es erscheint aber trotzdem unwahrscheinlich, dass es dieses Jahr passieren wird.

Jacki Weaver (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir) – Weaver, die vor zwei Jahren für Animal Kingdom eine Überraschungsnominierung verbuchen konnte, ist bislang bei diesem Oscar-Rennen nicht in Erscheinung getreten. Sollten allerdings die Academy-Mitglieder den Film wirklich lieben, so könnte sie neben ihren drei Co-Stars (Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Robert De Niro) auch eine Nominierung verbuchen. Das würde Silver Linings zum ersten Film seit 1981 machen, der in allen vier Schauspielkategorien nominiert werden würde.

Außenseitertipp

DenchoscarsJudi Dench (Skyfall) – Die Academy liebt Judi Dench. Das steht außer Zweifel. Sechsmal wurde die britische Schauspielikone zwischen 1997 und 2006 für den Oscar nominiert. Für Shakespeare in Love gewann sie ihn, obwohl sie nur etwa acht Minuten lang im Film zu sehen ist. Für den neuen James Bond-Film erntet sie, neben Javier Bardem, enorm viel Lob. Doch ist es wirklich genug, um ihr eine Oscar-Nominierung zu verschaffen? Noch nie wurde ein Schauspieler oder eine Schauspielerin für einen Bond-Film nominiert und dieses Jahr stehen Bardems Chancen deutlich besser als die von Dench. Könnte Skyfall gar zwei Schauspielnoms einfahren? Die Filmkritiker von Chicago, Phoenix und der Broadcast Film Critics Association haben sie jedenfalls für diese Rolle nominiert. Eine SAG-Nominierung oder eine Golden-Globe-Nominierung hätten ihre Position enorm gestärkt, doch das ist nicht geschehen. Sie mag nicht als eine sehr wahrscheinliche Kandidatin gelten, doch ich würde Dench niemals gänzlich ausschließen. So bleibt sie in der Außenseiterposition.

Vorhersage:

Helen Hunt (The Sessions)
Anne Hathaway (Les Misérables)
Sally Field (Lincoln)
Amy Adams (The Master)
Ann Dowd (Compliance)

Bester Nebendarsteller

In dieser Kategorie sind drei Kandidaten sehr sicher, der Rest wird davon abhängen, wie gut Django Unchained bei der Academy angekommen ist.

Sichere Kandidaten

Tommy Lee Jones (Lincoln) – Tommy Lee Jones ist einer der drei sichersten Kandidaten in dieser Kategorie und zugleich auch der momentane Favorit für den Sieg. Im diesjährigen Oscar-Rennen hat der Mime bislang diverse Filmpreisverleihungen für sich entscheiden können und wurde natürlich auch für das wichtige Trio BFCA/SAG/Golden Globe nominiert. Jones gewann 1993 den Oscar für Auf der Flucht und wurde zwei weitere Male für den Academy Award nominiert, zuletzt in einer Überraschungsnom für Im Tal von Elah 2007. In Lincoln hat er eine tragende Rolle, in der es sein Können sehr offen zur Schau stellen kann (die Academy zieht solche Performances den eher subtileren Darbietungen vor).

HoffmanoscarsPhilip Seymour Hoffman (The Master) – Hoffman ist ein ernstzunehmender Konkurrent von Tommy Lee Jones in dieser Kategorie und wäre vielleicht gar der Favorit, wenn er nicht erst für seine Performance in Capote vor sieben Jahren gewonnen hätte und wenn The Master an sich besser angekommen wäre. Von all den Besetzungsmitglieden des Films hat Hoffman eindeutig die beste Chance auf einen Oscar-Sieg und wurde als einziger Schauspieler des Films für einen Screen Actors Guild Award nominiert. Außerdem hat er mehr Kritikerpreise als Bester Nebendarsteller abgeräumt als jeder andere Anwärter in dieser Oscar-Saison (dass es wenig für die Oscars bedeutet, davon kann Albert Brooks nach dem letzten Jahr ein Lied singen). Unter anderem präimierten ihn die Kritiker von Washington DC, Florida, Denver und Chicago. Im Gegensatz zu Brooks sollte aber Hoffman für seine monumental überbordernde Darbeitung eine Nominierung sicher sein.

Alan Arkin (Argo) – Schauspielveterane haben immer einen leichten Vorteil bei den Oscars und Alan Arkin ist eindeutig einer. So lässt sich auch die überraschende Nominierung von Max von Sydow letztes Jahr erklären und die von Clint Eastwood für Million Dollar Baby. Alan Arkins Rolle in Argo mag nicht sehr viel Substanz haben, doch sie bleibt dank seinen coolen Sprüchen am besten in Erinnerung. Arkin, dreifach oscarnominiert und mit einem Academy Award prämiert für seine Arbeit in Little Miss Sunshine, hat ebenfalls die Nominierungen der Hollywood Foreign Press Association (Golden Globes), der BFCA und der Screen Actors Guild erhalten. Er ist ein typischer Kandidat, wie es sie jedes Jahr gibt – eine Nominierung hat er zweifelsohne sicher, zugleich aber sind seine Chancen zu gewinnen gleich Null.

Wahrscheinliche Kandidaten

Leonardo DiCaprio (Django Unchained) – Normalerweise wäre eine Nominierung für DiCaprio für Django Unchained ein ganz sicheres Ding. Schließlich sind Bösewichtsrollen wie prädestiniert für eine Nominierung in dieser Kategorie. Zwischen 2007 and 2009 ging der Oscar in dieser Kategorie jedes Jahr an einen Schauspieler, der einen Bösewicht gesspielt hat (Javier Bardem, Heath Ledger und Christoph Waltz). Doch DiCaprios Problem ist die Konkurrenz aus seinem eigenen Film. Sowohl Christoph Waltz als auch Samuel L. Jackson haben eine Chance auf eine Nominierung. Deshalb versuchen die Weinsteins auch, Waltz als Hauptdarsteller in diesem Rennen zu verkaufen, was aber bislang nicht so recht gelingen mag. Da DiCaprio der prominenteste Darsteller des Films ist und noch nie gewonnen hat, schätze ich seine Chancen auch am besten ein. Er wurde als Bester Nebendarsteller des Jahres von der National Board of Review ausgezeichnet, erhielt aber weder eine SAG-Nominierung (die Wähler haben den Film wohl nicht rechtzeitig zu sehen bekommen) noch eine BFCA-Nominierung. Immerhin bei den Golden Globes wurde er bedacht, ebenso wie sein Co-Star Christoph Waltz. Bevor der Film in die Kinos kam, galt DiCaprio als ein sehr heißer Anwärter für den Preis, doch nun muss man diese Erwartungshaltung etwas runterschrauben, da im Gegensatz zu Waltz in Inglourious Basterds hier DiCaprio sicherlich nicht alleine im Scheinwerferlicht steht. Dennoch ist eine Nominierung sehr wahrscheinlich, insbesondere auch dank dem Erfolg des Films

BardemSkyfalloscarsJavier Bardem (Skyfall) – Ein Schauspieler aus einem James Bond-Film, der für einen Oscar nominiert wird? Das gab’s noch nie! Doch dieses Jahr wird es sich wahrscheinlich ändern. Skyfall ist ein Phänomen. Nicht nur wurde er von den Zuschauern und der Presse als einer der besten Bond-Filme aufgenommen, sondern er mauserte sich zu einem der größten finanziellen Hits aller Zeiten. Sicherlich besteht auch der Wunsch, diesen großen Erfolg zu belohnen. Ein großer Teil des Lobs an Skyfall ging an Javier Bardems virtuose Performance, der wohl einen der interessantesten Bösewichte des Jahres dargestellt hat. Seine erste Szene alleine sollte ausreichen, um im Oscar-Rennen zu sein. So sahen das auch die Screen Actors Guild und die Broadcast Film Critics Association, die Bardem als Besten Nebendarsteller nominiert haben. Lediglich eine Nominierung bei den Golden Globes hat er verpasst, doch die von der Screen Actors Guild wiegt mit Sicherheit mehr. Es ist immer noch schwer zu glauben, dass nach 50 Jahren tatsächlich ein Bond-Film für einen Schauspiel-Oscar nominiert werden wird, doch besser als dieses Jahr werden die Chancen wohl nie wieder stehen.

Weitere Anwärter

Christoph Waltz (Django Unhained) – In einer perfekten Welt wäre Waltz ein sicherer Kandidat für eine Nominierung. Doch die Politik der Weinstein Company wird seinen Chancen stark schaden. Diese will nämlich, dass er als Bester Hauptdarsteller ins Rennen geht, damit er nicht mit DiCaprio in der Kategorie konkurriert. Doch wie man schon den Kritikerpreisen entnehmen kann, so richtig will man das nicht annehmen. Allerdings könnte die Verwirrung um die richtige Kategorie ihm die Nominierung kosten. Dasselbe ist mit Jack Nicholson und Leonardo DiCaprio in The Deaprted – Unter Feinden passiert. Damals hat man DiCaprio als Nebendarsteller (!) und Nicholson als Hauptdarsteller (!!) gepusht. Das Ergebnis: keiner der beiden wurde nominiert. Wie DiCaprio verpasste auch Waltz die SAG- und die BFCA-Nominierung, wurde aber bei den Golden Globes mit einer Nom bedacht.

Samuel L. Jackson (Django Unchained) – Samuel L. Jackson wurde von so gut wie allen Filmkritikerverbänden und anderen Preisverleihungen komplett ignoriert. Eine Nominierung wäre eine Riesenüberraschung. Doch ich möchte sie nicht aussschließen, wenn Django Unchained bei der Academy richtig gut ankommt. Schließlich ist Jackson ein sehr respektierter Schauspieler in Hollywood, der in Django seine beste Performance seit den Neunzigern abliefert.

DeNirooscarsRobert De Niro (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir) – Robert De Niro gehört zu den Titanen der Schauspielkunst. Im Laufe seiner langen Karriere hat der Ausnahmeschauspieler zwei Oscars gewonnen und wurde für vier weitere nominiert. Allerdings liegt seine letzte Nominierung bereits mehr als 20 Jahre zzurück (für Kap der Angst). Wie sein Kollege Al Pacino konnte De Niro insbesondere in den letzten zehn Jahren kaum noch jemanden beeindrucken und spielte in einer Reihe mieser oder zumindest absolut durchschnittlicher Filme mit. Die Oscars schienen so weit entfernt zu sein. Seine Performance in Silver Linings sehen daher viele als eine Rückkehr zur Form, die vielleicht nicht an seine absoluten Glanzleistungen anknüpft, aber immerhin das Beste ist, was er seit Jahren abgeliefert hat. Und so wurde De Niro sowohl von der Screen Actors Guild (zum ersten Mal nicht als Teil eines Ensembles) als auch von der Broadcast Film Crtiics Association nominiert. Nur die Golden Globes haben ihn zu Gunsten von Leonardo DiCaprio und Christoph Waltz übergangen. Sollte sich Silver Linings tatsächlich als ein starker Kandidat entpuppen, so könnte er De Niro durchaus ins Feld der Nominierten hineinziehen. De Niros Problem ist allerdings, dass er in dem Film sehr von den beiden Hauptdarstellern überschattet wird, denen zweifellos die Show gehört.

Ezra Miller (Vielleicht lieber morgen) – Für seine unheimliche (und unheimlich gute) Darstellung in We Need to talk about Kevin wurde Ezra Miller von der Academy und den meisten Filmkritkerverbänden ignoriert. Mit Vielleicht lieber morgen hat der junge Schauspieler bewiesen, dass die gute Performance kein glücklicher Zufall war und dass er durchaus große Wandlungsfähigkeit besitzt. Von den Bostoner Filmkritikern wurde er als Bester Nebendarsteller von 2012 ausgezeichnet in Phoenix und Detroit wurde er immerhin nominiert. Zugegeben, es ist unwahrscheinlich, dass die Oscars auf ihn aufmerksam werden, dafür ist die Konkurrenz dieses Jahr zu groß. Doch es ist auch ein Name, den man nicht vollständig aus dem Spiel nehmen kann.

Außenseitertipp

McConaugheyoscarsMatthew McConaughey (Magic Mike) – Matthew McConaughey oscarnominiert für einen Stripperfilm? Viele werden jetzt vielleicht den Kopf schütteln. Nicht so allerdings die Filmkritiker von New York, die ihn dafür (und für die schwarze Komödie Bernie) als Besten Nebendarsteller ausgezeichnet haben. Die National Society of Film Critics tat dies auch. In Phoenix und Houston wurde er nominiert, ebenso wie von der BFCA. Es ist nicht alleine der Lohn für seine (durchaus überzeugende) Arbeit in Magic Mike, sondern vielmehr die Anerkennung dafür, was er 2012 geleistet hat. Nach vielen Jahren, in denen er in der Regel als ein Romcom-Schauspieler, der vor allem dazu da ist, sein Shirt auszuziehen und die Zuschauerinnen zum Schwärmen zu bringen, hat er bewiesen, dass schauspielerisch viel mehr in ihm steckt (und sein Shirt hat er in Magic Mike dennoch oft genug ausgezogen). Seine Performance in Killer Joe, die von der Academy leider unbeachtet bleiben wird, gehört immer noch zu den besten von 2012. Am besten stehen seine Chancen, eine Nom für Stephen Soderberghs Überraschungshit einzuheimsen. Doch die Konkurrenz ist hart und die fehlende Nominierung von der Screen Actors Guild wiegt leider schwer gegen ihn. Wenn jedoch einer überraschen sollte, dann McConaughey.

Vorhersage:

Tommy Lee Jones (Lincoln)
Alan Arkin (Argo)
Philip Seymour Hoffman (The Master)
Leonardo DiCaprio (Django Unchained)
Javier Bardem (Skyfall)

Beste Hauptdarstellerin

Hier ist der Wettbewerb vor allem um den letzten Platz, denn die Top 4 Kandidatinnen stehen mittlerweile nach der Bekanntgabe der BFCA-, der SAG- und der Golden Globe-Nominierungen so ziemlich fest.

Sichere Kandidatinnen

LawrenceoscarsJennifer Lawrence (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir) – Bis die ersten Kritiken zu Zero Dark Thirty and Jessica Chastains Performance eintrafen, galt Jennifer Lawrence als unagefochtene Favoritin für den Oscar in dieser Kategorie. Bereits nach der Premiere des Films beim Toronto International Film Festival verkündeten viele Kritiker, dass Lawrence den Oscar für ihren Part in David O. Russells Tragikomödie so gut wie sicher in der Tasche habe. Damals hat man noch nicht mit Chastain gerechnet und damit, wie sie ihren Film an sich reißen würde. Doch unabhängig davon, wie das Rennen zwischen den beiden ausgehen wird, eine Nominierung haben beide sicher. Für Lawrence wird es, nach Winter’s Bone, ihre zweite Oscar-Nominierung sein. Das hat in solch jungen Jahren zuletzt Kate Winslet geschafft (die mittlerweile einen gewonnenen Oscar und vier weitere Nominierungen vorzuweisen hat). Nimmt man noch den Erfolg von Die Tribute von Panem – The Hunger Games hinzu, so wird es deutlich, dass es sich bei Lawrence um den vielleicht größten weiblichen Star Hollywoods im Moment handelt. Ob sie dafür auch mit einem Oscar-Sieg entlohnt wird, bleibt noch abzuwarten. Die Filmkritiker von Houston, Denver, Detroit, Los Angeles, Las Vegas und vielen anderen Filmkritikerverbänden haben sie bereits als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Auch hat sie die drei wichtigen Nominierungen der Golden Globes, der BFCA und der SAG erhalten.

Jessica Chastain (Zero Dark Thirty) – Die einzige, die es mit Lawrence noch aufnehmen kann in diesem Rennen, ist eine andere relative Newcomerin. Chastain gelang erst 2011 im Alter von 34 ihr Durchbruch mit vielfach prämierten Rollen in Take Shelter, The Tree of Life und The Help. Für den letzten wurde sie als Beste Nebendarstellerin für den Oscar nominiert. Da Zero Dark Thirty einer der stärksten Filme im diesjährigen Oscar-Rennen ist, steht es gut um ihre eigenen Oscar-Chancen. Der Film mag vielleicht nicht als Bester Film gewinnen, doch dann wird die Academy ihn vielleicht auf eine andere Weise belohnen wollen und prämiert Chastain. Chastain dominierte bislang die Preisverleihungen der Filmkritiker und gewann die Anerkennung der Filmkritikerverbände von Phoenix, Chicago, Washington DC, Florida, St. Louis, der National Board of Review und vielen anderen. Bei allen wichtigen Verleihungen war sie nominiert und hat natürlich auch das magische BFCA/SAG/Golden Globe Trio als Nominierungen verbucht.

Wahrscheinliche Kandidatinnen

Naomi Watts (The Impossible)The Impossible kam in den USA nicht so gut an, wie anfangs vermutet und wird auch an den Kinokassen dort kaum eine Spur hinterlassen. Deshalb ist Naomi Watts' bravuröse Performance noch nicht ganz unter den sichersten Kandidatinnen. Dennoch glaube ich fest daran, dass sie den Sprung unter die ersten fünf schaffen wird. Die Mimin liefert schon seit Jahren beständig gute Darbietungen ab, wurde aber bislang nur einmal für den Oscar nominiert (für 21 Gramm). Bayonas Katastrophen-Drama gibt ihr genau den Stoff, den die Academy so gerne nominiert oder gar auszeichnet. Auf den Sieg hat sie allerdings gegen Chastain und Lawrence keine Chance, doch eine Nomnierung wird die Britin ergattern.

CotillardoscarsMaron Cotillard (Der Geschmack von Rost und Knochen) – Auch Cotillards tragische Rolle ist extrem Oscar-affin. Für ihre Performance im französischen Drama erhielt Cotillard Nominierungen von der Screen Actors Guild, der Hollywood Foreign Press Association und der Broadcast Film Critics Association – also die drei wichtigsten Preisverleihungen bislang. Auch haben die meisten Filmkritikerverbände ihre Performance nominiert. Es besteht aber immer noch die Befürchtung, dass die Tatsache, dass sie in einem fremdsprachigen Film spielt, ihr die Nominierung kosten könnte, weil nicht genug Wähler den Film  zu sehen bekommen. So erging es 2004 Javier Bardem, der für Das Meer in mir für den Golden Globe und den Preis der BFCA nominiert, aber schließlich bei den Oscars ignoriert wurde. Allerdings hatte Bardem auch keine SAG-Nominierung. Ferner hilft es Cotillard, dass sie in den USA dank ihrem Oscar-Sieg für La Vie en Rose (die einzige komplett französischsprachige Performance, die je einen Oscar gewann) durchaus Popularität genießt und diese mit Auftritten in Christopher Nolans Inception und The Dark Knight Rises sowie in Michael Manns Public Enemies durchaus ausweiten konnte.

Weitere Anwärterinnen

WallisoscarsQuvenzhané Wallis (Beasts of the Southern Wild) – Die neunjährige Wallis hat eine Nominierung für ihren glänzenden Auftritt in Beasts of the Southern Wild allemal verdient. Doch ihr Alter könnte ihr hier im Weg stehen. Bei den Golden Globes wurde sie (und der Film selbst) komplett übergangen, eine Nominierung von der Screen Actors Guild gab es ebenfalls nicht (hierfür war sie nicht zulässig, da sie kein Mitglied der Gewerkschaft ist). Immerhin die BFCA hat sie nominiert. Das Alter ist leider ein Faktor, das gegen ihre Nominierung spricht. Sollte sie tatsächlich von der Academy beachtet werden, wäre Wallis die jüngste Schauspielerin, die je für einen Oscar nominiert werden würde (und nur zwei Schauspieler, Jackie Cooper und Justin Henry, waren jünger zum Zeitpunkt ihrer Nominierungen). Andererseits hat die Academy durchaus schon überraschend Kinder nominiert, wie beispielsweise Keisha Castle-Hughes für Whale Rider, obwohl sie weder bei den Golden Globes noch von der BFCA als Beste Hauptdarstellerin nominiert wurde und sogar von der SAG "nur" als Nebendarstellerin eine Nominierung erhielt. Da Wallis das Herzu und die Seele des Films ist, wird es letztlich darauf ankommen, wie sehr die Academy den Film an sich mag.

Helen Mirren (Hitchcock) – Helen Mirren ist schon lange aktiv im Filmgeschäft, doch erst seit ihrem Oscar-Sieg für Die Queen von 2006 ist sie berühmter denn je und hat seitdem eine weitere Nominierung für Ein russischer Sommer ergattert. Insgesamt wurde die Mimin bereits viermal für den Oscar nominiert und genießt mittlerweile einen ähnlichen Veteranen-Status wie Judi Dench, die zwichen 1997 und 2006 sechsmal für den Oscar nominiert wurde. Die britische Fraktion bei den Oscars wird zweifelsohne hinter Helen Mirren stehen und man weiß ja, wie stark deren Einfluss ist. Dieser verhalf wohl letztes Jahr auch Gary Oldman zu seiner Nominierung für Dame, König, As, Spion. Mirren konnte auch die wichtigen SAG/Golden Globe/BFCA-Noms einheimsen, doch zugleich kann man auch die Tatsache kaum ignorieren, dass Hitchcock so ziemlich unter dem Radar läuft und er zwar generell ganz gut ankam, aber auch keinen vom Hocker riss. Eine Nominierung für Mirren wäre vor allem ein Beweis dafür, wie sehr sie in der Academy beliebt ist.

Rachel Weisz (The Deep Blue Sea) – Rachel Weisz' Performance in The Deep Blue Sea nennen manche die beste ihrer Karriere, doch leider haben nicht viele sie überhaupt gesehen. Die Golden Globe-Nominierung ist natürlich ein gutes Zeichen und sie hat auch die Kritikerpreise in New York und Toronto gewonnen, den wichtigeren Filmkritikerverbänden. Doch die Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen und sie wurde weder von der BFCA noch von der SAG nominiert.

Keira Knightley (Anna Karenina) – Vor einem halben Jahr schien Knightley noch eine relativ sichere Kandidatin zu sein und der Film eine der größten Oscar-Hoffnungen des Jahres. Daraus wird wohl nichts. Der Streifen kam deutlich schlechter an als Joe Wrights Stolz und Vorurteil und Abbitte und wird sich wohl mit einigen Nominierungen in technischen Kategorien begnügen müssen. Die beste Chance (wenn auch eine extrem geringe) auf eine größere Nominierung hat der Film aber immer noch in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin".

Außenseitertipp

RivaoscarsEmmanuelle Riva (Liebe)Liebe ist bereits der Außenseitertipp in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch", aber auch hier könnte der Film eine Nominierung verbuchen. Riva ist eine französische Schauspiellegende und ihre Rolle in Michael Hanekes Liebe ist auch absoluter Oscar-Stoff. Der Film selbst ist zugleich auch der Favorit für den Auslandsoscar. Doch obwohl Riva diverse Kritikerpreise gewann (Boston, Los Angeles, San Francisco) und von der BFCA nominiert wurde, fand sie bei der SAG und den Golden Globes keine Beachtung. Ihr größtes Problem wird aber wohl die Konkurrenz von Marion Cotillard sein. Es ist schwer vorzustellen, dass zwei fremdsprachige Performances in einer Kategorie im selben Jahr nominiert werden. Der Veteranenstatus und die Art der Rolle könnten Riva hier jedoch  zu einer Überraschung verhelfen.

Vorhersage:

Jennifer Lawrence (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir)
Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)
Marion Cotillard (Der Geschmack von Rost und Knochen)
Naomi Watts (The Impossible)
Quvenzhané Wallis (Beasts of the Southern Wild)

 

Bester Hauptdarstellerer

Im Gegensatz zu der vorherigen Kategorie geht es hier weniger darum, wer den letzten Platz schnappt, sondern eher darum, wer von den vier wahrscheinlichen Anwärtern, die alle gute Argumente vorzuweisen haben, es nicht unter die Top 5 schafft.

Sichere Kandidaten

Daniel Day-Lewis (Lincoln) – Der zweifache Oscar-Gewinner Daniel Day-Lewis (vier Nominierungen insgesamt) spielt den wohl bekanntesten und beliebtesten US-Präsidenten in dem immens erfolgreichen Film von Steven Spielberg, der zugleich auch noch ein Favorit für den großen Preis ist. Noch Fragen? Wenn Day-Lewis gewinnt, wird er der erste Schauspieler in der Geschichte sein, der drei Oscars als Bester Hauptdarsteller gewonnen hat und einer von nur sechs Schauspielerinnen und Schauspielern mit mehr als zwei Oscars.

Denzel Washington (Flight) – Als einer der ebenfalls am meisten respektierten Mimen Hollywoods und Hauptdarsteller eines Hits von Robert Zemeckis hat Washington, der seit seinem Sieg für Traning Day nicht mehr nominiert wurde, aber insgesamt bereits fünf Nominierungen und zwei Statuen vorzuweisen hat, eine Nom sicher. Er wird sich sicherlich nicht gegen Day-Lewis für den Sieg durchsetzen, doch in seiner Rolle als Alkoholiker geht er voll auf und wird dafür von der Academy auch belohnt werden. Natürlich hat er, ebenso wie Day-Lewis, Nominierungen bei den Globes, der BFCA und der SAG erhalten.

Wahrscheinliche Kandidaten

CooperoscarsBradley Cooper (Silver Linings- Wenn Du mir, dann ich Dir) – Bradley Coopers grandiose Darbietung in Silver Linings gehört schauspielerisch wohl zu den größeren Überraschungen des letzten Jahres und er wurde dafür auch schon von der National Board of Review als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet und hat Nominierungen bei den Golden Globes, der Screen Actors Guild und der BFCA erhalten. Doch es ist noch unsicher, ob die Academy tatsächlich diesen, bis dato eher durch leichte Komödien bekannten Mimen mit einer Nominierung auszeichnen wird. Andererseits sind psychische Krankheiten immer ein sicheres Ticket für eine Nominierung (siehe Sean Penn in Ich bin Sam oder Michael Shannon in Zeiten des Aufruhrs)

John Hawkes (The Sessions) – Hawkes hat als Polio-Erkrankter in The Sessions ebenfalls eine extrem Academy-freundliche Rolle und wurde auch mit BFCA-/-SAG- und Golden-Globe-Nominierungen belohnt, doch sein Film ist extrem klein und lief größtenteils unbeachtet von den Zuschauern in den Kinos. Außerdem könnte das eine oder andere prüde Academy-Mitglied Probleme mit dem Streifen haben.

Hugh Jackman (Les Misérables) – Vor einigen Monaten schien Jackman noch als ein sehr sicherer Kandidat und auch jetzt steht es immer noch gut um ihn, doch Les Misérables kam nicht umwerfend gut an und ist zwar noch im Oscar-Rennen drin, hat aber keine Chance mehr auf den großen Preis. Außerdem wird Jackman im eigenen Film von dem Lob für Anne Hathaways Performance überschattet. Andererseits hat er bislang alle erwarteten Nominierungen erhalten (BFCA, SAG, Golden Globes). Das tat allerdings auch Richard Gere für Chicago, der den Globe sogar gewann, bei den Oscars aber dennoch nicht nominiert wurde – und das, obwohl Chicago vier weitere Schauspielnoms bekam und ein absoluter Favorit für "Beser Film" war. Auch Ewan McGregor wurde für Moulin Rouge! nicht als nominiert. Deshalb zögere ich noch, Jackman als einen absolut todsicheren Kandidaten zu bezeichnen.

Joaquin Phoenix (The Master) – Der große Nachteil, den Phoenix gegenüber den anderen Kandidaten hat, ist, dass er von der Screen Actors Guild übergangen wurde. Zugegeben, letztes Jahr wurde Gary Oldman von der SAG auch nicht nominiert und Javier Bardem (Biutiful) im Jahr zuvor auch nicht. Beide endeten dennoch mit einer Nominierung bei den Oscars. Die Performance an sich ist stark genug, um Beachtung zu finden und eine zeitlang galt Phoenix als größter möglicher Konkurrent von Daniel Day-Lewis. Doch unter anderem Phoenix' eigene negative Äußerungen über die Oscars haben ihm eindeutig geschadet. Ob der bislang zweifach nominierte Schauspieler dennoch die Hürde schaffen kann?

Weitere Anwärter

Richard Gere (Arbitrage) – Mit Arbitrage hat Richard Gere zweifelsohne seine bemerkenswerteste Leistung seit Chicago vor zehn Jahren abgeliefert Doch leider hat sie kaum jemand gesehen, denn der Film spielte nie in mehr als 256 Kinos in Nordamerika. Immerhin gab es eine Golden-Globe-Nominierung, doch das wird bei den Oscars kaum Gewicht haben.

Christoph Waltz (Django Unchained) – Es ist viel wahrscheinlicher, dass Waltz als Bester Nebendarsteller nominiert wird, doch er sollte hier dennoch erwähnt werden, denn das ist die Kategorie, in der The Weinstein Company ihn gerne sehen würde. Meiner Ansicht nach wird diese Kategorien-Verwirrung ihm die Nominierung komplett kosten.

Außenseitertipp

HopkinsoscarsAnthony Hopkins (Hitchcock) – Es ist unwahrscheinlich, dass irgendjemand außer der Top 6-Kandidaten nominiert werden wird, doch wenn es eine Wild Card in diesem Rennen gibt, dann ist es Anthony Hopkins. Die vierfach oscarnominierte britische Schauspiellegende poträtiert hier unter vielen Schichten Makeup den wohl berühmtesten Regisseur aller Zeiten. Dass die Academy es mag, wenn Schauspieler andere Hollywoodpersönlichkeiten spielen, hat man oft genug gesehen (zuletzt als Michelle Williams für ihre Darstellung von Marylin Monroe für den Oscar nominiert wurde). Hopkins wird sicherlich einige Stimmen der starken britischen Fraktion der Academy erhalten, doch es belibt immer noch zweifelhaft, ob dies ausreichen wird. Bei den Oscar-Voboten (wie den Globes, den SAG Awards und den Preisen der BFCA) ist sein Name bislang nicht gefallen.

Vorhersage:

Daniel Day-Lewis (Lincoln)
Denzel Washington (Flight)
John Hawkes (The Sessions)
Joaquin Phoenix (The Master)
Bradley Cooper (Silver Linings – Wenn du mir, dan ich Dir)

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Im letzten Teil widme ich mich dann den Kategorien "Beste Regie" und natürlich "Bester Film".

Teil 1 (Bestes Originaldrehbuch, Bestes adaptiertes Drehbuch)

Drei Frauen an Bord des kommenden Thrillers von McG

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Quellen: Variety, Deadline

Bereits letzten August haben wir von einem Projekt namens Three Days to Kill berichtet, in dem Kevin Costner die Hauptrolle eines sterbenden Secret-Service-Agenten übernehmen wird, der, um Zugang zu einem experimentellem Medikament zu erhalten, eine letzte Mission annimmt, dabei aber mit den als Nebenwirkung des Medikaments auftretenden Halluzinationen kämpfen muss. Luc Besson produziert den Film, der mittlerweile auf der Suche nach einem neuen Titel ist. Was sich bereits im August abzeichnete, steht nun fest – McG (Das gibt Ärger) wird auf dem Regiestuhl sitzen.

Nun bekommt das Projekt eine weibliche Note in Form von drei Schauspielerinnen, die über die letzten Tage an Bord des Films kamen. Zunächst ist da Hailee Steinfeld als Tochter von Costners Charakter, die für ihre Rolle in True Grit zu Recht für einen Oscar nominiert wurde und demnächst in der neuen Verfilmung von Shakespreares Romeo und Julia zu sehen sein wird (wir berichteten). Außerdem unterschrieb das Hollywood-Starlet Amber Heard (Drive Angry) für den Film. Sie wird die Frau spielen, die Costners Charakter den Zugang zum Medikament ermöglichen wird. Schließlich schloss sich auch Connie Nielsen (Gladiator) dem Film an, als Ex-Frau von Costners Charakter und die Mutter von Hailee Steinfelds Charakter. Eine gute Besetzung hat der Film also bereits vorzuweisen und die Filme aus der Produktionsschmiede von Luc Besson bieten fast immer grundsolide Unterhaltung (Lockout war eine traurige Ausnahme). Man kann gespannt bleiben.

Regisseur David R. Ellis ist tot

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Quelle: Deadline

David R. Ellis, der Filmemacher hinter dem Kulthit Snakes on a Plane, ist im Alter von 60 in Johannesburg verstorben. Dort war er mit den Vorbereitungen der Dreharbeiten zur Verfilmung des japanischen Animes The Kite beschäftigt. Diese sollte Ellis mit seinem Snakes-Star Samuel L. Jackson wieder vereinen. Die Todesursache ist bislang unbekannt.

Ellis war in den deutschen Kinos zuletzt mit Shark Night 3D zu sehen. Seine bekanntesten Filme sind neben Snakes on a Plane (der vor allem in den USA einen Kultstatus geneßt) Final Destination 2, Final Destination 4 und Final Call. Begonnen hat er seine Karriere in Hollywood als Stuntman, Statist und Stunt Coordinator in den Siebzigerjahren. Später arbeitete er als Second Unit Director an vielen großen Hits wie Der Sturm, Deep Blue Sea, Matrix Reloaded und Harry Potter und der Stein der Weisen. Ein tierisches Trio war sein Regiedebüt im Jahre 1996.

Nominierungen der Visual Effects Society

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Quelle: Visual Effects Society

Neben den großen Gewerkschaften für die Produzenten (PGA), die Regisseure (DGA) und die Schauspieler (SAG) gibt es in Hollywood noch eine Reihe weiterer Gewerkschaften zu verschiedenen technischen Filmbereichen, die ebenfalls ihre eigenen Preise in ihren speziellen Bereichen verleihen. Auch diese haben hohen Vorhersagewert für die Oscars aufgrund der Überschneidung von Mitgliedern, zumindest was die Nominierungen angeht.

Eine dieser Gewerkschaften ist die Visual Effects Society. Wie der Name schon besagt, geht es hierbei um die besten visuellen Effekte des Jahres. Die VES hat heute ihre Visual Effects Society Nominierungen veröffentlicht. Essentiell für die Oscars ist hier vor allem die erste (und etwas weniger auch die zweite) der unteren Kategorien. Seit 2006 wurde kein Film für den Oscar für "Beste visuelle Effekte" nominiert, ohne dass die VES ihn nicht in einer der beiden oberen Kategorien nominiert hätte. Umso erstauntlicher die Nominierungen der obersten Kategorien. The Dark Knight Rises und Skyfall haben es nicht auf die Liste der nominierten Filme geschafft. Stattdessen wurde aber Battleship nominiert, der es wiederum nicht einmal auf die kürzlich veröffentlichte Shortlist der Academy geschafft hat und somit mit Sicherheit nicht in dieser Kategorie für den Oscar nominiert werden wird. Eins machen die untenstehenden Nominierungen deutlich – die Visual Effects Society liebt computergenerierte Effekte!

Herausragende Visual Effects in einem Visual-Effects orientiertem Spielfilm

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Marvel’s The Avengers
Prometheus
Battleship
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

Herausragende visuelle Nebeneffekte in Spielfilmen

Flight
The Impossible
Zero Dark Thirty
Argo
Der Geschmack von Rost und Knochen

Herausragende Animation in Animationsfilmen

Hotel Transsilvanien
Die Hüter des Lichts
ParaNorman
Merida – Legende der Highlands
Ralph reicht’s

Die Filmkritiker von Houston prämieren Argo

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Quelle: Indiewire

Die Houston Film Citics Society gehört zu den jüngeren Filmkritikerverbänden der USA und vergibt erst seit 2007 ihre Preise im Bereich Film. In dieser Oscar-Saison gehören die Kritiker aus Houston zu den letzten Verbänden, die ihre Preise verliehen haben. Letztes Jahr ging der Hauptpreis an The Descendants, der auch die Preise für die Beste Nebendarstellerin (Shailene Woodley) und das Beste Drehbuch gewann. Dieses Jahr hat Lincoln die meisten Preise abgeräumt (3), doch "Bester Film" und "Beste Regie" gingen an Ben Affleck und sein neustes Werk Argo. Nachdem Argo eher unauffällig in die Oscar-Saison gestartet ist, überschattet von Zero Dark Thirty und Lincoln, hat er in letzter Zeit doch eine große Anzahl an Kritkerpreisen als Bester Film von 2012 gewonnen, darunter von der Southeastern Film Critics Association und von den Filmkritikerverbänden von St. Louis, Florida, Denver und San Diego.

Die vollständige Liste der Nominierungen (Sieger in fett)

Bester Film

Argo
Beasts of the Southern Wild
Cloud Atlas
Django Unchained
Lincoln
The Master
Les Misérables
Moonrise Kingdom
Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir
Zero Dark Thirty"

Beste Regie

Ben Affleck (Argo)
Quentin Tarantino (Django Unchained)
Steven Spielberg (Lincoln)
Tom Hooper (Les Miserables)
Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty)

Bester Hauptdarsteller

Daniel Day-Lewis (Lincoln)

Denzel Washington (Flight)
Hugh Jackman (Les Misérables)
John Hawkes (The Sessions)
Joaquin Phoenix The Master)

Beste Hauptdarstellerin

Jennifer Lawrence (Silver Linings)
Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)
Emmanuelle Riva (Liebe)
Quvenzhane Wallis (Beasts of the Southern Wild)
Naomi Watts (The Impossible)

Bester Nebendarsteller

Alan Arkin (Argo)
Javier Bardem (Skyfall)
Philip Seymour Hoffman (The Master)
Tommy Lee Jones (Lincoln)
Matthew McConaughey (Magic Mike)

Beste Nebendarstellerin

Amy Adams (The Master)
Anne Hathaway (Les Misérables)

Judi Dench (Skyfall)
Helen Hunt (The Sessions)
Sally Field (Lincoln)

Bestes Drehbuch

Argo
Lincoln
Looper
Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir
Zero Dark Thirty

Beste Kamera

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
The Master
Les Misérables"
Skyfall

Beste Filmmusik

Beasts of the Southern Wild
Cloud Atlas
Hitchcock
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
The Master
Skyfall

Bester fremdsprachiger Film

Liebe
Ziemlich beste Freunde
Holy Motors
Die Königin und der Leibarzt
Der Geschmack von Rost und Knochen

Bester Animationsfilm

Merida – Legende der Highlands
Frankenweenie
ParaNorman
Die Hüter des Lichts
Ralph reicht’s

Schlechtester Film von 2012

Anna Karenina
Battleship
Prometheus
Der Chaos-Dad
The Three Stooges

Es ist interessant, dass Skyfall, wie schon bei der BFCA, zwei Schauspiel-Nominierungen für sich verbuchen konnte.

Teaser-Trailer: Only God Forgives

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"Only God Forgives", eine weitere Kollaboration von "Drive"-Regisseur Nicolas Winding Refn mit seinem Star Ryan Gosling, gehört zumindest für Fans des Vorgängers ohne Zweifel zu den sehnlichst erwarteten Filmen des neuen Jahres.

Nachdem wir euch ja bereits mit dem wenig zimperlichen Teaser-Poster auf das Werk eingestimmt haben, folgen nun die ersten bewegten Bilder, in denen es ebenfalls direkt zur Sache geht. Am 23. Mai soll der exotische Thriller zunächst in den dänischen Kinos starten, der deutsche Release bleibt bislang unbekannt – wir halten euch selbstverständlich weiter auf dem Laufenden.

Hier gibt’s erstmal böse auf die Nase (nur die Bildqualität ist leider etwas mau):

https://youtu.be/dkuSjjiqeSQ

Inhalt:

Ein ehemaliger Polizistenmörder, der sich auf der Flucht vor dem Gesetz eine neue Existenz als Besitzer eines Thai-Box-Clubs in Bangkok aufgebaut hat, wird durch die Bluttat seines Bruders erneut in einen Strudel der Gewalt gezogen …


Quelle: megatrailer

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