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Gewinnt Tickets zur Fan-Preview von Transformers One in Köln!

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Transformers One Preview Tickets
© 2024 Paramount Pictures

Ein wirklich guter Held braucht einen ebenbürtigen Erzfeind. Das gilt für Romanhelden, ebenso wie für Figuren aus Comics, Filmen, Serien oder Videospielen. Batman und Joker.  Superman und Lex Luthor. Professor X und Magneto. Harry Potter und Voldemort. Mario und Bowser. In diese Aufzählung reihen sich auch Optimus Prime und Megatron perfekt ein. Doch bevor sie als Anführer der Autobots bzw. der Decepticons zu erbitterten Rivalen wurden, hießen sie Orion Pax und D16 und waren einfache, unwichtige Arbeiter auf ihrem Heimatplaneten. Wie aus ihnen zwei der mächtigsten Transformers überhaupt wurden und wie es zum Zerwürfnis zwischen den beiden kam, erzählt der kommende Animationsfilm Transformers One, in dessen Originalfassung Marvel-Stars Chris Hemsworth (Thor) und Brian Tyree Henry (Eternals) Optimus Prime bzw. Megatron ihre Stimmen leihen.

Viele jüngere Transformers-Fans kennen die wandelbaren Alien-Roboter heutzutage vor allem aus Kino-Blockbustern von Krawall-Meister Michael Bay, doch viele Kinder der Achtziger und Neunziger sind über eine der vielen Zeichentrickserien mit den Transformers in Berührung gekommen. Dieses Jahr kehrt das Franchise mit Transformers One zu seinen animierten Anfängen zurück. Pixar-Alumnus Josh Cooley, Regisseur des oscarprämierten vierten Toy-Story-Film und Co-Autor von Alles steht Kopf, inszenierte die Vorgeschichte über Optimus Prime, Megatron und ihre Freunde und die ersten Eindrücke sind fantastisch. Bei Testvorführungen soll der Film einer der bestbewerteten in der Geschichte von Paramount Pictures gewesen sein.

Mit etwas Glück könnt Ihr Euch bereits kommendes Wochenende selbst davon überzeugen. Anlässlich der Gamescom veranstaltet Paramount am 24. August im 20:15 (Einlass ab 19:30) im Kölner Filmpalast am Hohenzollernring ein exklusives Fan-Screening des Films, rund eineinhalb Monate vor seinem offiziellen deutschen Kinostart am 10. Oktober. Mit freundlicher Unterstützung von Paramount verlosen wir 5×2 Tickets zur Preview, Popcorn und ein Getränk gibt es als Bonus obendrauf. Alles, was Ihr dazu tun müsst, ist, die folgende Frage zu beantworten:

Wie heißt die Heimatwelt der Transformers?

Schickt Eure Antwort mit Eurem vollständigen Namen und Eurer E-Mail-Adresse an gewinnspiel @ filmfutter.com (ohne die Leerzeichen) mit dem Betreff: "Transformers One Gewinnspiel"

Das Gewinnspiel ist leider abgelaufen!

Nach dem Ablauf des Gewinnspiels werden wir die Gewinner:innen sofort benachrichtigen. Teilnahmeberechtigt sind nur volljährige Personen mit Wohnsitz in Deutschland. Es ist nur eine Teilnahme pro Person möglich. Unvollständige Bewerbungen können leider nicht berücksichtigt werden. Die Mitarbeiter von FILMFUTTER sind von der Verlosung ausgeschlossen.

© 2024 Paramount Pictures

Ein kleines Stück vom Kuchen: Freikartenverlosung zum Kinostart des iranischen Berlinale-Beitrags

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Ein kleines Stück vom Kuchen Freikarten
Lily Farhadpour und Esmail Mehrabi in Ein kleines Stück vom Kuchen © 2024 Alamode Film

Iranische Filmemacher, wenn sie nicht gerade der zweifache Oscarpreisträger Asghar Farhadi sind, haben es heutzutage nicht leicht. Erst im Mai sorgte Regisseur Mohammad Rasulof, der zuvor mehrmals mit der iranischen Zensurbehörde aneinander geraten ist und mehrere Gefängnisstrafen verbüßen musste, für Schlagzeilen, als er kurz vor der Weltpremiere seines regimekritischen Dramas The Seed of the Sacred Fig bei den Filmfestspielen von Cannes aus Iran fliehen musste, um einer mehrjährigen Haftstrafe zu entgehen.

Auch das Ehepaar und Regie-Duo Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha gerieten letztes Jahr ins Visier der iranischen Behörden, die sie daran gehindert haben, nach Paris zu reisen, um die Fertigstellung ihres neusten gemeinsamen Films Ein kleines Stück vom Kuchen in der Post-Production zu beaufsichtigen. Trotz zahlreicher Appelle von Filmorganisationen, Festivals und Filmschaffenden blieb das Reiseverbot der beiden bestehen und auch zur Weltpremiere ihres Films bei der Berlinale im Februar durften sie nicht anreisen. In ihrer Abwesenheit wurde der Film mit dem FIPRESCI-Preis und dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet.

Ab dem 11. Juli wird Ein kleines Stück vom Kuchen auch in deutschen Kinos zu sehen sein und wer mal wieder einen ruhigen, schönen Film aus dem Leben abseits des großen, effektreichen Hollywoodkinos sehen möchte sowie einen Blick auf das Leben im heutigen Iran werfen möchte, sollte ihn sich nicht entgehen lassen. Ein kleines Stück vom Kuchen handelt von der 70-jährigen Witwe Mahin, die nach der Ausreise ihrer Tochter nach Europa alleine lebt und neuen Lebensmut schöpft, als sie einen ebenfalls alleinstehenden Taxifahrer trifft.

Zum Kinostart des Films verlosen wir zwei bundesweit einsetzbare Kinofreikarten. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, beantwortet einfach die nachstehende Frage:

Wie hieß der letzte gemeinsame Film des iranischen Regie-Duos Behtash Sanaeeha und Maryam Moghaddam?

Schickt Eure Antwort mit Eurem vollständigen Namen und Eurer E-Mail-Adresse an gewinnspiel @ filmfutter.com (ohne die Leerzeichen) mit dem Betreff: "Ein kleines Stück vom Kuchen Gewinnspiel"

Einsendeschluss ist Sonntag, der 18. Juli 2024.

Nach dem Ablauf des Gewinnspiels werden wir die Gewinner:innen benachrichtigen. Teilnahmeberechtigt sind nur volljährige Personen mit Wohnsitz in Deutschland. Es ist nur eine Teilnahme pro Person möglich. Unvollständige Bewerbungen können leider nicht berücksichtigt werden. Die Mitarbeiter von FILMFUTTER sind von der Verlosung ausgeschlossen.

Bilder und Videomaterial © 2024 Alamode Film

Miller’s Girl: Unser Blu-ray-Gewinnspiel zum Heimkinostart des Psychothrillers mit Jenna Ortega

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Millers Girl Gewinnspiel
Martin Freeman und Jenna Ortega in Miller's Girl © 2024 Studiocanal Germany

Man kennt sie als Addams-Family-Sprössling Wedneaday aus dem gleichnamigen Netflix-Megahit oder aus zahlreichen Horrorfilmen, die sie zwischen 2020 und 2023 zu einer der größten Scream Queens der aktuellen Generation gemacht haben, doch so verführerisch und undurchsichtig wie in ihrem neuen Psychothriller Miller’s Girl hat man Shooting Star Jenna Ortega noch nicht gesehen. In dem Film spielt Ortega die hochintelligente 18-jährige Schülerin Cairo Sweet, die in ihrem deutlich älteren Lehrer und gescheiterten Schriftsteller Jonathan Miller (gespielt von Marvel- und "Sherlock"-Star Martin Freeman) einen Mentor findet. Cairo imponiert Jonathan und aus einer intellektuellen Beziehung wird ein zunächst harmloser Flirt, der jedoch unerwartete und potenzielle gravierende Konsequenzen nach sich zieht.

Das Drehbuch zu Miller’s Girl von Jade Halley Bartlett landete bereits 2016 auf der Black List der besten unverfilmten Skripts Hollywoods, doch erst sieben Jahre später erhielt Bartlett die Gelegenheit, mit der Verfilmung ihres eigenen Drehbuchs ihr Regiedebüt zu feiern.

Miller’s Girl lief im Frühjahr in den deutschen Kinos und ist seit dem 29. Mai als Download zu kaufen. Ab dem 13. Juni wird er über Video-On-Demand zum Leihen erhältlich sein und wird am 20. Juni von Studiocanal zusätzlich auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Mit freundlicher Unterstützung von Studiocanal Germany verlosen wir zum Heimkinostart drei Blu-rays (Abbildung unten).

Millers Girl Gewinnspiel Blu-rayUm am Gewinnspiel teilzunehmen, beantwortet einfach die nachstehende Frage:

In welchem Marvel-Film hat Jenna Ortega zu Beginn ihrer Karriere kurz mitgespielt?

Schickt Eure Antwort mit Eurem vollständigen Namen und Eurer E-Mail-Adresse an gewinnspiel @ filmfutter.com (ohne die Leerzeichen) mit dem Betreff: "Miller’s Girl Gewinnspiel"

Einsendeschluss ist Sonntag, der 16. Juni 2024.

Nach dem Ablauf des Gewinnspiels werden wir die Gewinner:innen benachrichtigen. Teilnahmeberechtigt sind nur volljährige Personen mit Wohnsitz in Deutschland. Es ist nur eine Teilnahme pro Person möglich. Unvollständige Bewerbungen können leider nicht berücksichtigt werden. Die Mitarbeiter von FILMFUTTER sind von der Verlosung ausgeschlossen.

Hier könnt Ihr noch den deutschen Filmtrailer sehen:

Bilder und Videomaterial © 2024 Studiocanal Germany

Monolith – No Way Out: Unsere Verlosung zum Survival-Thriller mit Katrina Bowden

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Monolith No Way Out Gewinnspiel
Katrina Bowden in Monolith - No Way Out © 2024 Busch Media Group

Durch die enorme Vergrößerung der persönlichen Mobilität haben Autos das Leben der Menschen bedeutend erleichtert. Mit Entwicklung autonomer Fahrzeuge, die keine menschlichen Fahrer benötigen, steht die Autoindustrie aktuell an der Schwelle zu einem weiteren großen Sprung. Doch was ist, wenn ein High-Tech-Auto zur Todesfalle wird?

Es gab in Vergangenheit schon einige Filme über tödliche Autos wie Christine oder Hybrid. Doch das Auto im italienischen Survival-Sci-Fi-Thriller Monolith – No Way Out ist weder ein Alien noch von einer übernatürlichen bösen Macht besessen. Stattdessen wird futuristische Technik der jungen Mutter Sandra zum Verhängnis, als ihr hochmodernes, mit allen denkbaren Gimmicks ausgestattetes Auto Monolith in der Wüste liegen bleibt und in einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit alle seine Türen verriegelt, sodass ihr kleines Kind im Auto eingeschlossen wird. Für Sandra beginnt ein erbitterter Kampf gegen das Sicherheitssystem des Autos, doch Hitze und Zeit arbeiten gegen sie.

Mit einem simplen, effektiven Konzept, einer einzigen Hauptdarstellerin und einer kurzen, knackigen Laufzeit schlägt Monolith – No Way Out in dieselbe Kerbe von packenden Survival-Thrillern wie Buried oder All Is Lost. Hollywood-Star Katrina Bowden, die man am u. a. aus der Sitcom "30 Rock" oder der kultigen Horrorkomödie Tucker and Dale vs. Evil kennt, spielt die Hauptrolle in dem Film, der seine Weltpremiere bereits 2017 feierte. Erst letzten Monat wurde er dank Busch Media Group endlich auf DVD, Blu-ray und über Video-On-Demand in Deutschland veröffentlicht.

Falls die Filmbeschreibung bereits Eure Neugier geweckt hat, habt Ihr nun die Chance, Euch den Film bei unserem Gewinnspiel nach Hause zu holen. Mit freundlicher Unterstützung von Busch Media Group verlosen wir zum Heimkinostart jeweils eine DVD und eine Blu-ray (Abbildungen unten).

Monolith No Way Out Gewinnspiel Blu-ray Monolith No Way Out Gewinnspiel DVDUm am Gewinnspiel teilzunehmen, beantwortet einfach die nachstehende Frage:

In welchen zwei 3D-Horrorfilmen hat Katrina Bowden mitgespielt?

Schickt Eure Antwort mit Eurem vollständigen Namen und Eurer E-Mail-Adresse an gewinnspiel @ filmfutter.com (ohne die Leerzeichen) mit dem Betreff: "Monolith Gewinnspiel"

Einsendeschluss ist Dienstag, der 11. Juni 2024.

Nach dem Ablauf des Gewinnspiels werden wir die Gewinner:innen benachrichtigen. Teilnahmeberechtigt sind nur volljährige Personen mit Wohnsitz in Deutschland. Es ist nur eine Teilnahme pro Person möglich. Unvollständige Bewerbungen können leider nicht berücksichtigt werden. Die Mitarbeiter von FILMFUTTER sind von der Verlosung ausgeschlossen.

Hier ist noch der offizielle deutsche Filmtrailer:

Bilder und Videomaterial © 2024 Busch Media Group

Bad Boys: Ride or Die (2024) Kritik

Bad Boys Ride or Die (2024) Filmkritik

Bad Boys: Ride or Die, USA 2024 • 115 Min • Regie: Adil El Arbi & Bilall Fallah • Mit: Will Smith, Martin Lawrence, Jacob Scipio, Eric Dane, Joe Pantoliano, Paola Núñez, Ioan Gruffudd, Alexander Ludwig, Vanessa Hudgens, Rhea Seehorn, Melanie Liburd  • FSK: ab 16 Jahren • Kinostart: 05.06.2024 • Deutsche Website

Handlung

Jetzt hat es auch ihn erwischt: Der ewige Junggeselle Mike Lowrey (Will Smith) hat mit Christine (Melanie Liburd) die Frau fürs Leben gefunden und tritt vor den Traualtar. Sein langjähriger Partner und bester Freund Marcus Burnett (Martin Lawrence) ist natürlich sein Trauzeuge. Doch die ausgelassene Hochzeitsfeier endet beinahe in einer Tragödie, als Marcus einen Herzinfarkt erleidet und nur knapp überlebt. Die ärztlich verordnete Ruhe lässt sich jedoch schwer einhalten, denn kaum hat sich Marcus von seiner tiefgreifenden Nahtoderfahrung erholt, stecken die harten Jungs schon wieder in der Klemme. Captain Howard (Joe Pantoliano), der im letzten Film von Mikes Sohn Armando (Jacob Scipio) ermordet wurde, wird plötzlich beschuldigt, jahrelang mit Drogenkartellen zusammengearbeitet zu haben. Um den Namen ihres geliebten Vorgesetzten reinzuwaschen, folgen Mike und Marcus einer Spur von Hinweisen, die Captain Howard vor seinem Tod vorsorglich hinterlassen hat. Ausgerechnet Armando soll ihnen nun dabei helfen, den wahren Drahtzieher zu identifizieren. Doch das Trio wird hereingelegt und befindet sich selbst auf der Flucht vor dem Gesetz und vor Captain Howards rachsüchtiger Tochter Judy (Rhea Seehorn), die als US Marshal arbeitet und Armando für den Tod ihres Vaters zur Strecke bringen will.

Kritik

Bevor Bad Boys – Harte Jungs 1995 in die Kinos kam, war Will Smith hauptsächlich als Rapper Fresh Prince und Sitcom-Darsteller bekannt. Die Buddy-Actionkomödie wurde zum Sprungbrett für seine Karriere als einer der größten Filmstars der 1990er und 2000er und für Michael Bay als einer der gefragtesten Action-Regisseure der letzten Jahrzehnte. Fast 30 Jahre und gefühlt ebenso viele Transformers-Filme später sitzt Bay nicht länger am Steuer der Reihe, doch die harten Jungs vom Miami PD sind immer noch im Dienst. Anfang 2020 wurde das Franchise mit neuen Regisseuren nach rund 17 Jahren in jeder Hinsicht erfolgreich wiederbelebt. Dank einer kuriosen Schicksalswende wurde Bad Boys for Life auch zum größten Hollywood-Kassenhit des Jahres, was nicht schwer war, da die meisten Kinos weltweit ab März 2020 über ihre Pforten schlossen.

Bad Boys Ride or Die (2024) Filmbild 1Die Reunion von Smith und Lawrence unter der Regie der belgischen Filmemacher Adil El Arbi und Bilall Fallah hat die beiden Schauspieler wohl auf den Geschmack gebracht. Während Smith bekanntlich Men in Black 4 abgelehnt hatte und auch bei Independence Day 2 nicht mitmachen wollte, hatte er keinelei Vorbehalte, ein weiteres Mal als Mike Lowrey neben seinem Buddy Lawrence zurückzukehren. Die Fans von Lethal Weapon und Rush Hour warten weiterhin vergeblich auf die wiederholt versprochenen Fortsetzungen beider Reihen, Bad Boys: Ride or Die – der naheliegendste Titel Bad Boys 4 Life wurde blöderweise für den dritten Film schon verbraucht – kommt hingegen nur viereinhalb Jahren nach Teil 3 in die Kinos.

Wie schon die Abspannszene zu Bad Boys for Life unmissverständlich angedeutet hat, schneidet sich Bad Boys: Ride or Die eine ordentliche Scheibe von den neueren Fast-&-Furious-Filmen ab. "Familie" (ob blutsverwandt oder nicht) spielt eine zunehmend größere Rolle und aus einem ehemaligen kaltblütigen Bösewicht wird ein herzensguter, reuiger Protagonist, für den Mike plötzlich väterliche Gefühle entwickelt, obwohl er seinen Vorgesetzten abgeknallt hat. Fast & Furious kauft man solche Absurditäten leichter ab, weil sie mit Augenzwinkern umgesetzt werden und in dem Franchise sowieso niemand dauerhaft stirbt. Bei Bad Boys: Ride or Die ist dieser Charakterwandel etwas schwerer zu schlucken, auch wenn Jacob Scipios Rückkehr als Armando immerhin für einige ordentliche Actionsequenzen sorgt, für die seine älteren Co-Stars nicht mehr fit genug sind.

Bad Boys Ride or Die (2024) Filmbild 2Überhaupt ist das Drehbuch von Chris Bremner und Will Beall die größte Schwachstelle von Bad Boys: Ride or Die. Niemand geht in diesen Film rein und erwartet Originalität oder Dialoge auf Aaron-Sorkin-Niveau, doch die gesamte Handlung des Films wirkt, als hätte man mehrere Actionkomödien, Thriller und Fast-&-Furious-Filme in eine KI eingespeist, die sich noch in der Betaphase befindet und aus diesen Versatzstücken dann das Drehbuch ausgespuckt hat. Das fängt schon beim unfassbar generischen Schurken, gespielt auf Autopilot von "Grey’s Anatomy"-Darsteller Eric Dane, dessen Plan, Captain Howard posthum zum Sündenbock für eigene Verbrechen zu machen, nicht nur wenig Sinn ergibt, sondern auch sofort nach hinten losgeht. Ähnlich unnötig kompliziert ist auch die Schnitzeljagd, auf die Howard die beiden Cops aus dem Jenseits heraus schickt. Auch die großen Plottwists wird jeder, der mehr als 2-3 Thriller in seinem Leben gesehen hat, meilenweit im Voraus kommen sehen.

Bad Boys Ride or Die (2024) Filmbild 3Ohne eine gute Geschichte im Rücken und mit austauschbaren Wegwerfrollen für die meisten neuen Cast-Mitglieder (um das verschwendete Talent der wundervollen "Better Call Saul"-Darstellerin Rhea Seehorn tut es besonders leid), müssen die beiden Hauptdarsteller und die Regisseure den Film tragen und das gelingt ihnen zum Glück über weite Strecken ziemlich gut. Auch wenn man in Anbetracht der abgedroschenen Handlung gelegentlich die Augenbrauen hochziehen, die Augen rollen und die Stirn runzeln muss, wird kaum jemand den Kinosaal verlassen und das Gefühl haben, schlecht unterhalten worden zu sein. Die Mindestanforderung ist also erfüllt.

Will Smith war schon immer der größere der beiden Bad-Boys-Stars, doch in seinem ersten großen Kinofilm nach dem Ohrfeigen-Eklat bei den Oscars stiehlt Martin Lawrence ihm glatt die Show. Die einschneidende Nahtoderfahrung zu Filmbeginn löst bei Marcus eine Art spirituelles Erwachen aus, die zu diversen wirklich amüsanten Ergüssen führt, während Smiths Mike ernste Miene zu Lawrences Comedy macht und in einer eindeutig meta-selbstironischen Szene mehrere Ohrfeigen einstecken muss. Die Chemie der beiden Stars stimmt immer noch und lässt über diverse Schwächen des Films hinwegsehen. Überraschende Bonuspunkte sammelt der Film mit Dennis Greenes Rückkehr als Marcus' Schwiegersohn Reggie, der diesmal sogar kurz im Rampenlicht stehen darf. Ein Wiedersehen mit Joe Pantolianos dauergenervtem, fluchendem Captain Howard gibt es trotz seines Todes dank einiger Videoaufnahmen und etwas bizarrer Jenseits-Visionen.

Bad Boys Ride or Die (2024) Filmbild 4Nachdem das Regie-Duo Adil & Billal dem Vorgänger einen eigenen Stempel aufgedrückt und sich von Michael Bays Zerstörungsorgien und unverwechselbaren Stilmitteln etwas entfernt hat, experimentieren sie beim Sequel mit virtuosen Drohnen-Kamerafahrten, die ironischerweise ausgerechnet an Bays letzten Film Ambulance erinnern, und Ego-Shooter-Anleihen, was immerhin für etwas kreativere Actionsequenzen sorgt, auch wenn man damit in den Zeiten von Mission: Impossible und John Wick niemanden mehr vom Hocker reißen kann.

Letzten Endes ist Bad Boys: Ride or Die harmlose, humorvolle Actionunterhaltung, an die sich niemand lange erinnern wird, die aber auch genau weiß, was ihr Zielpublikum sehen will, und es auch mehr oder weniger abliefert.

Fazit

Wiedersehen macht Freude: Will Smith und insbesondere Martin Lawrence sind in Bad Boys: Ride or Die wieder ganz in ihrem Element, auch wenn das 08/15-Drehbuch sie diesmal im Stich lässt.

Trailer

Bob Marley: One Love – Unsere Blu-ray-Verlosung zum Heimkinostart

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Bob Marley One Love Gewinnspiel
Kingsley Ben-Adir in Bob Marley: One Love © 2024 Paramount Pictures

Reggae-Pionier Bob Marley ist eine der größten Musiklegenden des 20. Jahrhunderts. Sein Vermächtnis dauert auch lang nach seinem Krebstod 1981 im Alter von 36 bis heute an. Nach den Kassenerfolgen von Musiker-Biopics wie Bohemian Rhapsody, Rocketman und Elvis wurde dieses Jahr auch Bob Marley erstmals ein filmisches Denkmal gesetzt. Unter der Regie von Reinaldo Marcus Green, dessen Filmbiografie King Richard Will Smith vor zwei Jahren einen Oscar eingebracht hat, spielt Shooting Star Ben Kingsley-Adir, der letztes Jahr im Megahit Barbie als einer der vielen Kens im Kino zu sehen war, die Titelrolle in Bob Marley: One Love. Der Film beginnt mit dem politisch motivierten Anschlag auf Marley und seine Ehefrau Rita, den die beiden nur knapp überlebt haben, und folgt ihm bei seiner Sinnessuche und den Aufnahmen zu seinem ikonischen Album "Exodus" nach London, während man in Flashbacks mehr über Marleys bescheidene Anfänge erfährt.

Bob Marley: One Love kam im Februar in die Kinos und eroberte in den USA zum Start die Spitze der Kinocharts. Rund 180 Millionen US-Dollar hat der Film weltweit eingenommen, in Deutschland sahen ihn mehr als eine halbe Million Menschen im Kino. Bereits seit Ende April kann man Bob Marley: One Love digital kaufen, seit dem 13. Mai über Video-On-Demand leihen und am 29. Mai wurde er von Paramount Picture Home Entertainment in Deutschland als limitiertes 4K UHD Steelbook sowie auf Blu-ray und DVD veröffentlicht. Wer den Film im Kino verpasst hat, hat jetzt die Gelegenheit, ihn nachzuholen.

Mit freundlicher Unterstützung von Paramount Pictures Germany verlosen wir zum Heimkinostart drei Blu-rays (Abbildung unten).

Bob Marley One Love Gewinnspiel Blu-rayUm am Gewinnspiel teilzunehmen, beantwortet einfach die nachstehende Frage:

Welche reale Persönlichkeit hat Bob-Marley-Darsteller Kingsley Ben-Adir noch nicht verkörpert?

a) James Brown
b) Barack Obama
c) Malcolm X

Schickt Eure Antwort mit Eurem vollständigen Namen und Eurer E-Mail-Adresse an gewinnspiel @ filmfutter.com (ohne die Leerzeichen) mit dem Betreff: "Bob Marley Gewinnspiel"

Einsendeschluss ist Sonntag, der 9. Juni 2024.

Nach dem Ablauf des Gewinnspiels werden wir die Gewinner:innen benachrichtigen. Teilnahmeberechtigt sind nur volljährige Personen mit Wohnsitz in Deutschland. Es ist nur eine Teilnahme pro Person möglich. Unvollständige Bewerbungen können leider nicht berücksichtigt werden. Die Mitarbeiter von FILMFUTTER sind von der Verlosung ausgeschlossen.

Bilder und Videomaterial © 2024 Paramount Pictures Home Entertainment

Godzilla x Kong: The New Empire (2024) Kritik

Godzilla x Kong The New Empire (2023) Filmkritik

Godzilla x Kong: The New Empire, USA 2024 • 115 Min • Regie: Adam Wingard • Mit: Rebecca Hall, Dan Stevens, Kaylee Hottle, Brian Tyree Henry, Fala Chen, Alex Ferns • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 04.04.2024 • Deutsche Website

Handlung

Drei Jahre nach ihrem zerstörerischen Zusammenprall in Hongkong und ihrem gemeinsamen Sieg über Mechagodzilla gehen sich die Alphatiere Godzilla und Kong aus dem Weg. Während Kong einsam über die Hohlerde herrscht und vergeblich nach weiteren Vertretern seiner Art sucht, hält Godzilla an der Erdoberfläche die fragile Balance zwischen riesenhaften Titanen und der Menschheit aufrecht. Diese Balance gerät in Gefahr, als Kong auf einem seiner Streifzüge in einen verborgenen und unerforschten Bereich der Hohlerde vorstößt, wo er auf viele andere Mitglieder seiner Spezies trifft, die jedoch unter der Fuchtel des tyrannischen Skar King stehen. Skar King versuchte schon vor Jahrtausenden, die Erdoberfläche zu erobern und konnte lediglich von Godzilla aufgehalten werden. Alleine hat Kong gegen den Skar King und den von ihm kontrollierten Titanen Shimo keine Chance. Der Schlüssel zur Rettung der Welt könnte ausgerechnet die junge gehörlose Jia (Kaylee Hottle) sein, die letzte Überlebende ihres Stammes von Skull Island, die eine besondere Verbindung zu Kong aufweist. Sie spürt ein mysteriöses Notruf-Signal aus den Tiefen der Hohlerde, das auch Godzilla erreicht. Gemeinsam mit ihrer Adoptivmutter, der Wissenschaftlerin Dr. Ilene Andrews (Rebecca Hall), dem Verschwörungstheoretiker Bernie (Brian Tyree Henry) und dem Titanen-Veterinär Trapper (Dan Stevens) macht sie sich auf eine gefährliche Reise in die Hohlerde auf, wo sie eine gewaltige Überraschung erwartet…

Kritik

Das berühmteste Monster der Filmgeschichte feiert dieses Jahr sein Jubiläum: Godzilla wird 70! Trotz ihres fortgeschrittenen Alters ist die Riesenechse mit Nuklearatem in letzter Zeit fleißiger denn je, sowohl im Kino als auch im Fernsehen. Während Apple-Serie "Monarch: Legacy of Monsters" Teil des MonsterVerse war, dessen Grundstein vor zehn Jahren mit Gareth Edwards' Godzilla im Kino gelegt wurde, und die Lücke zwischen jenem Film und Godzilla II: King of the Monsters füllte, zeigte Godzilla Minus One aus Godzillas japanischer Geburtsstätte Toho, dass das Franchise auch nach sieben Jahrzehnten und mehr als 30 Filmen erfrischend wirken und positiv überraschen kann. Godzilla Minus One verzichtete auf die Darstellung Godzillas als großer Beschützer, kehrte stattdessen zu den Ursprüngen der Reihe als Verarbeitung des japanischen Nachkriegstraumas zurück und rückte erstmals menschliche Schicksale in den Vordergrund. Damit hat er geschafft, was keinem anderen Godzilla-Film zuvor gelungen ist: Menschliche Charaktere, die den Film bereichern statt Lückenfüller zwischen den Monsterszenen zu sein. Zudem war Godzilla als unaufhaltsame Naturgewalt noch nie furchteinflößender als in dem Film.

Godzilla x Kong The New Empire (2024) Filmbild 1Lange müssen Godzilla-Fans nicht auf dem Trockenen sitzen. Weniger als einen Monat nach dem historischen Sieg von Godzilla Minus One bei den Oscars kommt mit Godzilla x Kong: The New Empire Nachschub aus Hollywood in die Kinos. Was nach einer seltsamen mathematischen Gleichung aussieht, ist der fünfte Kinofilm aus dem MonsterVerse und der unmittelbare Nachfolger von Godzilla vs. Kong. Bevor Ihr Euch übrigens den Kopf darüber zerbrecht, wie Ihr den Filmtitel an der Kinokasse richtig aussprecht: Laut Adam Wingard ist das "x" stumm.

Als Godzilla 2014 in die Kinos zurückkehrte, bestach der Film durch seine unheilvolle Atmosphäre und atemberaubende Aufnahmen. Es gab jedoch einen großen Kritikpunkt unter den Fans: Godzilla und Monster-Action kamen viel zu kurz. Diesen Vorwurf kann man Godzilla x Kong definitiv nicht machen. Adam Wingard (You’re Next), der nach dem großen Erfolg von Godzilla vs. Kong mitten während der Pandemie als erster MonsterVerse-Regisseur für einen zweiten Einsatz zurückkehren durfte, schraubt die Kaiju-Screentime diesmal noch höher. Es vergehen keine fünf Minuten nach Filmbeginn, bis sowohl Kong als auch Godzilla jeweils ihre ersten Gegner erledigt haben und mit Rom eine weitere (aber nicht die letzte) geplättet wurde. Die ewige Stadt, die auch in Fast & Furious 10 und Mission: Impossible – Dead Reckoning letztes Jahr eine große Rolle spielte, scheint es in letzter Zeit den Filmemachern als Schauplatz großer Actionsequenzen angetan zu haben. In Godzilla x Kong gibt es immerhin einen netten wiederkehrenden visueller Gag mit einer ikonischen Sehenswürdigkeit der Stadt.

Godzilla x Kong The New Empire (2024) Filmbild 2Eins der größten Probleme der meisten bisherigen Godzilla-Filme waren die uninteressanten menschlichen Charaktere, die lediglich zur Überbrückung zwischen den Actionszenen dienten. Sich dessen bewusst, reduziert Wingard den menschlichen Cast und die Handlung auf das absolut Nötigste und lässt stattdessen seine Monster und deren Fäuste, Zähne, Klauen, Äxte und Knochenpeitschen sprechen. Über weite Strecken ist in Godzilla x Kong kein Mensch zu sehen und der Film hat mehr mit Disneys computeranimierter Neuverfilmung von Der König der Löwen gemeinsam als mit einem Realfilm. Das CGI ist zum Glück besser als der erste Trailer zum Film befürchten ließ, entfaltet aber durch den inflationären Einsatz nicht die gleiche Wirkung wie die oscarprämierten Effekte des zehnfach günstigeren Godzilla Minus One.

Godzilla x Kong The New Empire (2024) Filmbild 3Auch wenn beide Kaijus Teil des Filmtitels sind, taucht Godzilla vor dem großen Finale nur sporadisch auf. Seine optische Generalüberholung mit magentafarbenen Stacheln, mit der die Trailer für Verwunderung sorgten, wird übrigens inhaltlich erklärt. Der eigentliche Star des Films ist zweifellos Kong, der deutlich größere Entwicklung durchmacht und mehr emotionale Bandbreite zeigt als alle menschlichen Figuren des Films. Von diesen ist die talentierte Rebecca Hall, die ihre Rolle aus Godzilla vs. Kong wieder verkörpert, besonders schmerzlich verschwendet. Ihre Rolle besteht hauptsächlich darin, sich um ihre Adoptivtochter Sorgen zu machen und die Zuschauer mit Expositionsmonologen durch die konfuse und letztlich irrelevante Handlung zu führen.

Alle Darsteller im Film scheinen ihre Rolle als Beiwerk in einem Monsterspektakel akzeptiert zu haben. Lediglich Neuzugang Dan Stevens versucht, mit derselben Energie und dem gleichen leicht irren Blick wie in Wingards Filmperle The Guest dagegen anzukämpfen und etwas Leben in die wenigen monsterfreien Szenen einzuhauchen. Doch auch er kommt nicht gegen das Drehbuch an, das die Menschen zu Gunsten von Monstern klar depriorisiert.

Godzilla x Kong The New Empire (2024) Filmbild 4Noch mehr als sein Vorgänger will Godzilla x Kong: The New Empire nichts anderes sein als ein unprätentiöses Monster-B-Movie mit dem Budget eines Hollywood-Blockbusters, das sich nicht sonderlich ernst nimmt. Reicht es einem, zwei Stunden lang computeranimierten Monstern dabei zuzuschauen, wie sie sich gegenseitig die Scheiße aus dem Leib prügeln, kommt man voll auf seine Kosten. Daran ist nichts prinzipiell verkehrt und insbesondere im IMAX (dieser Rezension liegt eine IMAX-Sichtung zugrunde) haben die minutenlangen Actionszenen ordentlich Wumms. Weil man jedoch weder um die beiden Titelmonster noch um die menschlichen Hauptfiguren jemals ernsthaft bangen muss und der Ausgang eines jeden Kampfes vorhersehbar ist, kommt keinerlei Spannung auf und das Gekloppe wirkt auf Dauer redundant und ermüdend.

Fazit

Godzilla x Kong: The New Empire ist das cineastische Äquivalent einer Freizeitpark-Attraktion. Der Film will nicht mehr sein als eine Aneinanderreihung minutenlanger, brachialer CGI-Monsterkämpfe, die lose durch eine nebensächliche Handlung miteinander verbunden sind. Wer keinen größeren Anspruch an den Film stellt, wird gut bedient. Allerdings wirkt das Gekloppe ohne jegliche Spannung oder nennenswerte Einsätze auf Dauer ermüdend und belanglos, insbesondere nachdem Godzilla Minus One gezeigt hat, dass im Franchise auch mehr geht.

Trailer

Oscarnominierungen 2024: Die größten Gewinner, Verlierer und Überraschungen

Oscarnominierungen 2024

Ryan Gosling, Margot Robbie und Greta Gerwig am Set von Barbie © 2023 Warner Bros. Pictures

Gestern wurden die Nominierungen für die 96. Academy Awards bekanntgegeben und glänzten diesmal mit erstaunlich wenig Überraschungen. In der Königsklasse "Bester Film" wurden genau die zehn Filme nominiert, die sich schon seit Wochen als Favoriten im Rennen abgezeichnet hatten und auch von der Produzentengewerkschaft PGA nominiert waren. Einige überraschende Nominierungen und Auslassungen gab es hingegen in den Regie- und Schauspielkategorien. Auf diese und andere interessante Fakten der diesjährigen Oscarnominierungen werde ich in meiner Zusammenfassung der größten Gewinner, Verlierer und Überraschungen eingehen. Um zu erfahren, wer die Goldjungs tatsächlich mitnehmen darf, müssen wir uns noch bis zum 10. März gedulden.

Gewinner

Oppenheimer – Dass der Film der haushohe Favorit im Oscar-Rennen ist, dürfte inzwischen niemanden mehr überraschen, der die Oscar-Saison in den letzten Wochen mitverfolgt hat. Ein massives Einspielergebnis, schwärmende Kritiken, ein Regisseur, der als einer der besten seiner Generation gilt, aber noch nie von der Academy ausgezeichnet wurde, halb Hollywood im Cast, mehrere Golden-Globe-Siege und ein leider hochaktuelles Thema: Sehr viel spricht für Oppenheimer als Kandidat für den Hauptpreis. Doch wie weit er vor der Konkurrenz ist, stellten die Oscarnominierungen eindrucksvoll unter Beweis. Mit insgesamt 13 Nennungen ist Oppenheimer der meistnominierte Film seit La La Land vor sieben Jahren. Hätte die Academy 2020 die zwei Ton-Kategorien nicht zu einer zusammengefasst und hätte die Effekte-Branche den Film nicht boykottiert, hätte er einen neuen Nominierungsrekord aufstellen könnte. So verpasste er den bisherigen Rekord um eine Nominierung, wurde aber in jeder relevanten Kategorie bedacht. Besonders erfreulich ist es, dass Emily Blunt nach einer Karriere fantastischer Performances endlich ihre erste Oscarnominierung erhalten hat.

Nicht-englischsprachige Filme – In den letzten Jahren hat die Academy große Bemühungen unternommen, die Wählerschaft diverser und internationaler zu machen. Zu diesem Zweck wurden viele neue Mitglieder aus europäischen und asiatischen Ländern eingeladen. Dieses Jahr stimmten Academy-Mitglieder aus 93 Ländern über die Oscarnominierungen ab – ein neuer Rekord. Die Wirkung zeigt sich schon seit Jahren – In den letzten fünf Jahren war bei jeder Verleihung mindestens ein Regisseur eines nicht-englischsprachigen Films oder ein Regisseur, dessen Muttersprache nicht Englisch ist, nominiert. Dieses Jahr sind es mit Justine Triet und Jonathan Glazer sogar zwei. Auch ihre beiden Filme Anatomie eines Falls und The Zone of Interest wurden für den "Bester Film"-Oscar nominiert und schrieben Geschichte, denn erstmals sind gleich zwei nicht-englischsprachige-Filme im Rennen um den Hauptpreis. Drei sogar, wenn man die US-Produktion Past Lives, die zumindest überwiegend auf Südkoreanisch gedreht wurde, mitzählt.

Außerdem sind mit Anatomie eines Falls und The Zone of Interest erstmals zwei nicht-englischsprachige Filme in jeweils fünf Kategorien nominiert. Anatomie eines Falls ist erst der zweite fremdsprachige Film nach Das Leben ist schön, der bei den Oscars in den Film-, Regie-, Schauspiel-, Drehbuch- und Schnitt-Kategorien nominiert ist. Darüber hinaus ist es bemerkenswert, dass vier der fünf Anwärter in der Dokumentarfilm-Kategorie ebenfalls nicht aus anglophonen Ländern stammen und Doku-Schwergewichten wie American Symphony und Still: A Michael J. Fox Movie vorgezogen wurden. Zudem wurde mit Godzilla Minus One erstmals ein Film, der nicht in der westlichen Hemisphäre produziert wurde, für seine Effekte nominiert. Überhaupt ist es erst der dritte nicht-englischsprachige Film, der im Rennen um den Effekte-Oscar ist.

Filmemacherinnen – Noch nie waren so viele Filme in der Kategorie "Bester Film" von Frauen inszeniert wie dieses Jahr: Past Lives von Celine Song, Anatomie eines Falls von Justine Triet und Barbie von Greta Gerwig. Auch wenn Gerwig bizarrerweise für den Regie-Oscar übergangen wurde, kann sie sich damit rühmen, die erste Person überhaupt zu sein, deren ersten drei Regiearbeiten allesamt als "Bester Film" nominiert wurden.

Deutschland – Letztes Jahr triumphierte Deutschland mit dem Kriegsfilm Im Westen nichts Neues bei den Oscars. Die diesjährige Einreichung Das Lehrerzimmer wurde auch nominiert, hat aber gegen den Favoriten The Zone of Interest vermutlich keine Chance. Das beklemmende Auschwitz-Drama wurde von Großbritannien eingereicht, wurde aber in deutscher Sprache mit einem deutschen Cast gedreht. Ausnahmetalent Sandra Hüller spielt gleich in beiden Oscarkandidaten The Zone of Interest und Anatomie eines Falls mit. Für letzteren ist sie als erste deutsche Schauspielerin seit 85 Jahren für einen Oscar nominiert. Außerdem ist der gefeierte deutsche Filmemacher Wim Wenders mit seinem japanischen Film Perfect Days im Rennen um den Auslands-Oscar dabei.

LGBTQ-Community – Mit Jodie Foster (Nyad), Colman Domingo (Rustin) und Lily Gladstone (Killers of the Flower Moon) sind gleich drei Nominees in den Schauspielkategorien Mitglieder der LGBTQ-Community. Unter den 20 nominierten Performances handelt es sich außerdem bei sieben um Darstellungen von Personen, die der LGBTQ-Community angehören – ein neuer Academy-Rekord. Gladstone ist zudem die erste amerikanisch-indigene Schauspielerin überhaupt, die für einen Oscar nominiert wurde. Aktuell gilt sie als Favoritin in ihrer Kategorie.

America Ferrera (Barbie) – Nachdem sie bei den Golden Globes und der Schauspielergewerkschaft außen vor gelassen wurde, wurde sie von den Oscars überraschend nominiert – vermutlich hauptsächlich für ihren Frauenrollen-Monolog in dem Film.

Netflix – Nicht nur führt der Streamer mit 18 Nominierungen vor anderen Studios, fünf der 20 Kandidaten in Schauspielkategorien stammen aus Netflix-Produktionen.

Verlierer

Barbie – Es klingt auf den ersten Film vielleicht als bizarr, einen achtfach nominierten Film als Verlierer zu bezeichnen, insbesondere da vor einem Jahr vermutlich niemand damit gerechnet hat, dass Barbie überhaupt eine Rolle bei den Oscars spielen würde, geschweige denn in der Kategorie "Bester Film". Doch auch wenn mit America Ferreras Nebendarstellerin-Nominierung der Film einen kleinen Triumph feiern konnte, erstaunte die Academy durch die Auslassung der beiden Frauen, ohne die dieser Film so nie existieren könnte. Weder Greta Gerwigs Regie wurde nominiert noch Margot Robbies Performance in der Titelrolle. Nachdem beide im Laufe der Oscar-Saison immer wieder nominiert wurden und eigentlich als sichere Nummern galten, ist es ein herber Rückschlag für den Film. Gekoppelt mit der fehlenden Nominierung für den Schnitt sind die Chancen des Films auf den "Bester Film"-Oscar nichtig. In den letzten 40 Jahren haben nur zwei Filme (Birdman und CODA) den Hauptpreis ohne eine Schnitt-Nominierung gewonnen.

Die Farbe Lila – Steven Spielbergs Originalfilm hält gemeinsam mit Am Wendepunkt bis heute den Rekord für die meisten Oscarnominierungen eines Films (11) ohne einen einzigen Sieg. Die Musical-Neuauflage hat trotz positiver Reaktionen erheblich schlechter abgeschnitten und wurde lediglich in einer einzigen Kategorie (Danielle Brooks als beste Nebendarstellerin) nominiert. Autsch!

May December – Todd Haynes' Film ist einer der meistgelobten Filme des letzten Jahres in der Kritik gewesen, wurde für vier Golden Globes nominiert und räumte zahlreiche Kritikerpreise für Charles Meltons Performance ab. Bei den Oscars musste der Film sich jedoch mit einer einzigen Drehbuch-Nominierung begnügen.

Killers of the Flower Moon – Ja, der Film wurde zehnmal nominiert, darunter auch für seine Regie und den Schnitt, doch als einziger der zehn "Bester Film"-Kandidaten hat er keine Drehbuch-Nominierung und damit kaum Chancen auf den Hauptpreis. Auch Leonardo DiCaprio verpasste eine Nominierung als bester Hauptdarsteller.

Saltburn – Bei den Golden Globes und den BAFTAs gab es mehrere Nominierungen für Emerald Fennells polarisierenden Nachfolgefilm zu ihrem Regiedebüt Promising Young Woman. Im Internet sorgte der Streifen seit seiner weltweiten Veröffentlichung bei Amazon Prime im Dezember für Furore. Davon ließen sich Academy-Mitglieder nicht beeindrucken und vergaben dem Film keine einzige Nominierung.

Gefeierte Regieveteranen – David Fincher und Michael Mann hatten dieses Jahr neue Filme (Der Killer und Ferrari) am Start. In der Kritik kamen beide gut an, bei den Oscars gab es für sie keine Nominierungen.

Weitere interessante Fakten

John Williams hat für Indiana Jones und das Rad des Schicksals seine 54. Oscarnominierung ergattert und schließt langsam die Lücke zum Rekordhalter Walt Disney (59). Der 91-Jährige hat außerdem seinen eigenen Rekord als ältester Nominee in der Geschichte der Oscars gebrochen, den er erst letztes Jahr mit seiner Nominierung für Die Fabelmans aufgestellt hatte.

Martin Scorsese hat für Killers of the Flower Moon die zehnte Regie-Nominierung seiner Karriere erhalten und ist an Steven Spielberg als zweitmeistnominierter Filmemacher in der Kategorie vorbeigezogen. Vor ihm ist lediglich William Wyler mit zwölf Nominierungen. Gewonnen hat Scorsese bisher nur einmal, für Departed – Unter Feinden. Außerdem ist der 81-Jährige der älteste Regisseur, der je bei den Oscars nominiert wurde.

Robert De Niro hat für Killers of the Flower Moon die achte Schauspielnominierung seiner langen Karriere erhalten. Zwischen seiner ersten Nominierung für Der Pate II und seiner aktuellen liegen 49 Jahre. Damit hat er Katherine Hepburns Rekord für den längsten Abstand zwischen der ersten und letzten Nominierung übertroffen. Killers of the Flower Moon ist außerdem der 12. "Bester Film"-Anwärter, in dem De Niro mitspielt, was ebenfalls ein Academy-Rekord ist

– Mit ihrer neunten Nominierung hat Martin Scorseses Stamm-Editorin Thelma Schoonmaker einen neuen Nominierungsrekord in der "Bester Schnitt"-Kategorie aufgestellt.

– Zum zweiten Mal in Folge wurde der umsatzstärkste Film des Jahres (Barbie) als "Bester Film" nominiert. Dass es zwei Jahre hintereinander passiert, kam seit den Siebzigern als Rocky und Krieg der Sterne nominiert wurden, nicht mehr vor.

– Die zweifache Oscarpreisträgerin Jodie Foster hat für Nyad ihre erste Oscarnominierung seit 29 Jahren erhalten.

– Dank seiner Dreifach-Nominierung für Maestro (als Produzent, Hauptdarsteller und Co-Autor) zählt Bradley Cooper jetzt zwölf Oscarnominierungen, darunter fünf als Schauspieler. Gewonnen hat er noch nie und auch dieses Jahr stehen seine Chancen in allen drei Kategorien nicht sonderlich gut.

– Die beiden Nominierungen (für visuelle Effekte und den Ton) von Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins sind die ersten überhaupt für das M:I-Franchise. Auch die Effekte-Nominierung für Godzilla Minus One ist das erste Mal, dass der Kaiju bei den Oscars vertreten ist.

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Das war’s mit meiner Analyse der diesjährigen Oscarnominierungen. Ich hoffe, dass interessante Infos und Einblicke für Euch dabei waren und ich freue mich darauf, Euch bis zur Verleihung im März weiterhin über den Stand der Dinge im Oscar-Rennen auf dem Laufenden zu halten.

Aquaman: Lost Kingdom (2023) Kritik

Aquaman Lost Kingdom Filmkritik

Aquaman and the Lost Kingdom, USA 2023 • 124 Min • Regie: James Wan • Mit: Jason Momoa, Patrick Wilson, Nicole Kidman, Yahya Abdul-Mateen II, Amber Heard, Dolph Lundgren, Temuera Morrison, Randall Park • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 21.12.2023 • Deutsche Website

Handlung

Auf den ersten Blick sieht das Leben von Arthur Curry alias Aquaman (Jason Momoa) nach einem wahrgewordenen Traum aus. Nach dem Sieg über seinen Halbbruder Orm (Patrick Wilson) sitzt er auf dem Thron des Unterwasser-Königreichs Atlantis. An Land zieht er mit seiner Frau Mera (Amber Heard) ihr gemeinsames Baby groß, das die Fähigkeit seines Vaters, mit den Meeresbewohnern zu sprechen, geerbt hat. Doch der Schein trügt. Die Politik langweilt Aquaman und ohne seinen verstorbenen Mentor Vulko überfordert ihn die doppelte Herausforderung als Herrscher über die sieben Meere und Familienvater. Lediglich bei gelegentlichen Scharmützeln mit Seepiraten oder bei einem (oder mehreren) Guinness mit seinem Vater (Temuera Morrison) kann er sich entspannen. Als dann Aquamans alter Gegner Black Manta (Yahya Abdul-Mateen II), der immer noch den Tod seines Vaters rächen will, mit mächtiger Technologie und einem geheimnisvollen schwarzen Dreizack wieder auftaucht und Atlantis und Arthurs Familie bedroht, ist er gezwungen, sich hilfesuchend an seinen inhaftierten Bruder Orm zu wenden. Widerwillig arbeiten sie zusammen, um Black Manta aufzuhalten, bevor er eine uralte Macht entfesselt, die die gesamte Welt vernichten könnte.

Kritik

Die (Vor)Weihnachtszeit im Dezember und die Tage zwischen Heiligabend und Silvester sind die besucherstärkste Zeit des Jahres für die Kinos. Sogar Filme, die schon seit Wochen laufen, können ihre Säle in der Zeit wieder brechend voll füllen. Es ist kein Zufall, dass Megahits wie Titanic, Der Herr der Ringe, Spider-Man: No Way Home, Titanic, beide Avatar-Teile und vier der letzten fünf Star-Wars-Filme im Dezember an den Start gingen und Milliarden an den Kinokassen scheffelten. Vor genau fünf Jahren war es Warners Aquaman, der zur ersten Wahl vieler Kinogänger in der Weihnachtszeit wurde. Wie ein Phönix stieg Jason Momoas wasserliebender Superheld aus der Asche des Justice-League-Fiaskos hinauf bescherte dem Studio einen Milliardenhit und die umsatzstärkste DC-Verfilmung aller Zeiten.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass das zusammenhängende DC-Kinouniversum nur ein Jahr nach dem vorläufigen Tiefpunkt mit Justice League ihren nie wieder auch nur annähernd erreichten Höhepunkt feierte. Keine Frage, das Publikum liebte Aquaman. Nach einer Reihe von bierernsten und geradezu deprimierend düsteren Zack-Snyder-Filmen war Aquaman ein durch und durch unterhaltsamer Popcornfilm, wie er im Buche steht, dessen faszinierende, bildgewaltige Unterwasserwelten perfekt für die große Kinoleinwand waren. Aus einer Witzfigur der Popkultur machte Jason Momoa den coolsten und sexysten DC-Helden. Beste Voraussetzungen für das unausweichliche Sequel, würde man meinen.

Aquaman Lost Kingdom (2023) Filmbild 1Dass die Fortsetzung zu einer Comicverfilmung mit Milliardeneinspiel nicht automatisch auch ein Hit wird, führte Disneys The Marvels erst letzten Monat vor, als er zum größten Flop in der Geschichte des MCU wurde. Dass Aquaman: Lost Kingdom dieses Schicksal vermutlich vermeiden wird, liegt nicht an den (mageren) Erfolgsaussichten des Films, sondern vielmehr an der niedrigen Messlatte und der trostlosen Gesamtsituation des langsam dahinsiechenden DCEU. In den fünf Jahren seit dem ersten Aquaman ist Warners DC-Filmuniversum regelrecht implodiert, während die uneingeschränkte Begeisterung der Kinogänger für bunte große Comicverfilmungen in letzter Zeit Ermüdungserscheinungen gewichen ist. Seit im Januar ein komplettes Reboot des DCU ab 2025 unter der Leitung von James Gunn und Peter Safran angekündigt wurde und die verbleibenden, bereits abgedrehten Filme wie The Flash, Shazam! Fury of the the Gods und Aquaman: Lost Kingdom im Prinzip völlig irrelevant wurden, verflog bei vielen Fans auch das letzte bisschen Interesse an den Filmen. Anstelle des triumphalen Abschieds eines Filmuniversums, das immerhin ikonische Helden wie Wonder Woman, The Flash und Aquaman erstmals auf die Kinoleinwände gebracht und Batman und Superman zusammengeführt hat, kriecht das sterbende DCEU langsam und lustlos auf die Zielgerade zu.

Aquaman Lost Kingdom (2023) Filmbild 2Hat Warner für The Flash zumindest noch eine große Marketingskampagne aufgefahren und vergeblich versucht, den Film als einen Meilenstein unter Comicverfilmungen zu hypen, nur um letztlich trotzdem eine Bauchlandung hinzulegen, hat das Studio bei Aquaman: Lost Kingdom einfach aufgegeben. Obwohl der Film seit Ewigkeiten im Kasten ist, wurde der erste Trailer nur drei Monate vor Kinostart veröffentlicht. Nach Berichten über negative Testvorführungen, umfassende Nachdrehs, zahlreiche geschnittene Szenen, darunter mit beiden Batmans Ben Affleck und Michael Keaton, und der negativen Presse rund um Amber Heard, hat das Studio wohl beschlossen, den Schaden zu begrenzen und zu hoffen, dass James Gunn es besser hinkriegt als seine Vorgänger. Als dann auch noch auf eine große Weltpremiere mit dem roten Teppich verzichtet wurde und ich erfahren habe, dass der Film hierzulande nicht einmal eine Pressevorführung bekommen würde – etwas, was ich in den letzten zwölf Jahren bei keiner großen Marvel- oder DC-Verfilmung, einschließlich des grotesken Fantastic-Four-Reboots, erlebt habe – ahnte ich Schlimmes.

Aquaman Lost Kingdom (2023) Filmbild 3Vielleicht waren es diese extrem niedrigen Erwartungen, die ein schlimmeres Schlamassel als Suicide Squad oder Justice League befürchten ließen, die letztlich dafür sorgten, dass Aquaman: Lost Kingdom mich insgesamt erfreulich überrascht und über weite Strecken passabel unterhalten hat. Es ist sogar erstaunlich, wie wenig bemerkenswert der Film in jeder Hinsicht ist. Der 15. und letzte Film des DCEU ist weder ein spektakuläres Desaster noch ein nennenswertes Schlusswort, sondern eine leidlich kurzweilige, CGI-überladene Actionkomödie, die auf jegliche Verweise zu anderen Filmen oder Helden aus dem Universum verzichtet. Holte The Flash noch seine Justice-League-Kollegen Wonder Woman, Aquaman und Afflecks Batman vor die Kamera, spielt Aquaman: Lost Kingdom vom Anfang bis zum Ende ausschließlich in seiner eigenen Welt. Es ist offensichtlich, dass hier mehrfach die Schere angesetzt musste, um den Film an die veränderten Umstände anzupassen. Die Szenenübergänge und Plotentwicklungen wirken sprunghaft, das Tempo ist uneben.

Aquaman Lost Kingdom (2023) Filmbild 4Dennoch ist es schwer, den Film überhaupt nicht zu mögen, und das liegt hauptsächlich an seinen grundsympathischen Hauptdarstellern Momoa und Wilson, deren verbaler Schlagabtausch für beste Buddy-Chemie sorgt. Hat der erste Aquaman schon eine dicke Scheibe bei Marvels Thor abgeschnitten, werden die Thor/Loki-Parallelen im Nachfolger noch mehr ausgereizt. Wie erwartet, ist Amber Heards Rolle im Sequel deutlich reduziert, jedoch ist diese Entwicklung weitgehend sinnvoll in die Handlung eingearbeitet und fällt nicht sonderlich auf. Dafür gibt es diesmal noch mehr vom Bongo-trommelnden Oktopus Topo, der weitere verborgene Talente besitzt. Trotz größerer Rolle ist der talentierte Yahya Abdul-Mateen II als Black Manta leider wieder komplett verschwendet.

Der Film folgt haargenau dem Muster des ersten Films. Ein ungleiches Duo erlebt wilde Abenteuer an exotischen Locations in einem Wettlauf gegen die Zeit auf der Suche nach einem mächtigen Artefakt. Dabei bedient sich Regisseur James Wan schamlos bei Star Wars (Stichwort: Cantina-Szene) und vor allem bei Der Herr der Ringe. Man ersetze den schwarzen Dreizack durch den einen Ring, Pilou Asbæks Kordax durch Sauron und sein Königreich Necrus durch Mordor und schon hat man Mittelerde unter Wasser. Das ist aber vermutlich nur passend, nachdem mich schon die finale Unterwasser-Schlacht im ersten Aquaman positiv an Die Rückkehr des Königs erinnerte.

Aquaman Lost Kingdom (2023) Filmbild 5Mit einigen furchterregenden Kreaturen kann James Wan sein Faible für Horror auch in Lost Kingdom wieder ausleben. Ein weiterer gelegentlicher Minuspunkt dabei sind die Computereffekte. Haben die Visuals im ersten Aquaman mich noch umgehauen, leidet das Sequel in etlichen Szenen unter demselben Problem des unausgegorenen CGI wie viele andere Hollywood-Blockbuster und Comicadaptionen in letzter Zeit. Die visuellen Ideen sind dabei häufig gut, die Umsetzung nach heutigen Standards jedoch dürftig. Trotz des üppigeren Budgets wirkt Lost Kingdom außerdem irgendwie kleiner und visuell weniger ambitioniert als sein Vorgänger, was vermutlich u. a. den zahlreichen entfernten Szenen geschuldet ist. Endete der erste Film noch mit einer massiven Schlacht, ist das Ende von Aquaman: Lost Kingdom antiklimatisch und unaufregend, was andererseits auch eine gute Symbolik für das Ende des DCEU ist. Die Klimawandel-Message des Films ist gut gemeint, jedoch mit der Subtilität eines Vorschlaghammers eingearbeitet.

Aquaman Lost Kingdom (2023) Filmbild 6Wer den ersten Aquaman liebte, wird die Fortsetzung nicht hassen, denn sie erfüllt zumindest die Mindestanforderung eines actionreichen, humorvollen Filmabends ohne grobe Patzer. Als Abschlussfilm des Gesamt-DCEU ist er jedoch denkbar unbedeutend. Eine Abspannszene gibt es übrigens dennoch, aber irgendwelche Zukunfts-Teaser sollte man nicht erwarten.

Fazit

 

Trailer

Thanksgiving (2023) Kritik

Thanksgiving (2023) Filmkritik

Thanksgiving, USA 2023 • 107 Min • Regie: Eli Roth • Mit: Nell Velarque, Patrick Dempsey, Milo Manheim, Jalen Thomas Brooks, Addison Rae, Rick Hoffman, Gina Gershon, Gabriel Davenport, Jenna Warren • FSK: ab 18 Jahren • Kinostart: 16.11.2023 • Website

Handlung

Knuspriger Truthahn, saftige Maiskolben, festliche Paraden und große Familientreffen: Das sind unverwechselbare Elemente von Thanksgiving. Der Nationalfeiertag wird jeden vierten November-Donnerstag gefeiert und ist ein wichtiger Teil der US-amerikanischen Kultur und Identität. Einen besonders hohen Stellenwert hat Thanksgiving im beschaulichen Städtchen Plymouth, Massachusetts, wo vor 400 Jahren die Pilgerväter das allererste Erntedankfest gefeiert haben. Thomas Wright (Rick Hoffman) betreibt in Plymouth einen großen Supermarkt und beschließt, die Black-Friday-Aktion, die mit ihren drastischen reduzierten Preisangeboten inzwischen auch fest zur Thanksgiving-Tradition gehört, bereits am Donnerstagabend einzuläuten. Doch er unterschätzt den Lockruf der kostenlosen Waffeleisen für die ersten 100 Kunden und stellt nur zwei Sicherheitskräfte ein, die im Angesicht der konsumgeilen Massen hoffnungslos überfordert sind. Als Thomas' Tochter Jessica (Nell Velarque) sich gemeinsam mit ihrer Clique absetzt, um dem Familienessen mit ihrer unliebsamen Stiefmutter (Karen Cliche) zu entfliehen, legen sie einen kurzen Zwischenstopp am Supermarkt von Jessicas Vater ein, wo eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen zu einem Massengedränge mit Toten und Verletzten führt. Weil alle Aufnahmen von Überwachungskameras daraufhin mysteriös verschwinden, wird niemand zur Rechenschaft gezogen. Doch ein Jahr nach der Tragödie, als Thomas die nächste Black-Friday-Aktion plant, wird Plymouth von einer Reihe grausamer Morde erschüttert. Ein Serienkiller, der sich als Pilgervater John Carver verkleidet, treibt sein Unwesen und hat es auf alle abgesehen, die an der Black-Friday-Katastrophe beteiligt waren, darunter Jessicas Familie und Freunde.

Kritik

Es kommt gelegentlich vor, dass die Marketing-Kampagne zu besonders großen und heiß erwarteten Filmen mehr als ein Jahr vor ihrer Veröffentlichung mit dem ersten Teaser beginnt. Dass 16 Jahre zwischen dem Trailer und dem dazugehörigen Film liegen, ist jedoch vermutlich präzedenzlos. Als die befreundeten Kult-Regisseure Quentin Tarantino und Robert Rodriguez 2007 mit ihrem Double-Feature Grindhouse ihrer Liebe für das dreckige Exploitation-Kino der Siebziger frönten, rundeten sie das dreistündige Gesamterlebnis, das in seiner ursprünglichen Form leider nur in nordamerikanischen Lichtspielhäusern, der Geburtsstätte des Grindhouse-Kinos, zu sehen war, mit Fake-Trailern für mehrere fiktive Genrefilme ab, die von unterschiedlichen Filmemachern eigens fürs Double Feature produziert wurden. Weil Trailer unweigerlich dazu dienen, den Appetit der Filmfans auf den Hauptgang zu wecken, wurden schnell Rufe nach entsprechenden Spielfilmversionen laut. Wo es Nachfrage gibt, kommt früher oder später auch das Angebot. Nur drei Jahre nach Grindhouse kam mit Robert Rodriguez' Machete die erste Trailer-Verfilmung in die Kinos und genießt inzwischen selbst Kultstatus. Ein Jahr später folgte Jason Eiseners Hobo with a Shotgun und 2013 kam Machete Kills.

Thanksgiving (2023) Filmbild 1Eli Roth ließ die Fans hingegen 16 Jahre auf die Ausweitung seines Fake-Trailers Thanksgiving warten und drehte in der Zwischenzeit verzichtbare Filme wie den Kannibalenhorror The Green Inferno, das maue Death-Wish-Remake und den unfreiwillig lustigen Erotikthriller Knock Knock. Dabei war Thanksgiving neben Machete vermutlich der filmreifste und beliebteste unter den Grindhouse-Trailern. Das Konzept dahinter war denkbar simpel. Mit seinem Trailer huldigte der bekennende Exploitation-Fan Roth den Feiertags-Slashern der Siebziger und Achtziger wie Black Christmas (bzw. Jessy – Die Treppe in den Tod), Halloween und Stille Nacht – Horror Nacht. Der Trailer zu Thanksgiving wirkte wie ein verloren geglaubter Achtziger-Slasher, in dem ein maskierter Mörder sein Unwesen in einer Kleinstadt an Thanksgiving treibt. Es war aber vor allem die berüchtigte Trampolinszene, bei der der Killer einer jungen Frau mit dem Messer direkt in die entblößten Genitalien sticht, die sich ins Gedächtnis eingebrannt hat.

Thanksgiving (2023) Filmbild 2Die besagte Trampolinszene hat es auch in die Spielfilmversion von Thanksgiving geschafft, wenn auch in etwas abgewandelter Form. Auch weitere Schlüsselmomente aus dem Fake-Trailer findet sich im Film wieder, doch der Gesamtton hat sich verändert. War der ursprüngliche Trailer eine Hommage an das Slasherkino der Siebziger und Achtziger, lehnt sich die Filmversion eindeutig an die nächste Slasherwelle an, die Scream Ende der Neunziger ausgelöst hat. In gewisser Hinsicht ergibt das auch Sinn und berücksichtigt die 16 Jahre, die zwischen dem Thanksgiving-Trailer und dem Kinofilm vergangen sind. In der Zeit hat sich Nostalgie für Teenie-Slasher aus den 1990ern und frühen 2000ern herausgebildet und das gesamte Genre ist seit den neuen Scream-Filmen wieder im Aufwind.

Es ist jedoch nicht Wes Cravens cleverer Meta-Slasher, den Thanksgiving imitiert, sondern dessen schlichtere Nachahmer. Ja, dieser Killer livestreamt einige seiner Gräueltaten, markiert seine künftigen Opfer in einem Instagram-Post und es gibt auch einen Kommentar zur Sensationsgeilheit im Internet (es entbehrt auch nicht einer gewissen Ironie, dass mit Addison Rae einer der größten TikTok-Stars der Welt in der Hauptbesetzung mitspielt), ansonsten hätte der Film glatt zwischen Düstere Legenden und Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast veröffentlicht werden können. Insbesondere letzterer spiegelt sich inhaltlich und inszenatorisch in Thanksgiving wider – bis hin zur Schlussszene.

Thanksgiving (2023) Filmbild 3So wie jeder durchschnittliche US-Amerikaner einen saftigen Truthahn am Thanksgiving-Tisch erwartet, weiß Eli Roth ganz genau, was sein Publikum sehen will und zieht die Gewaltschraube mächtig an. Bereits in der Supermarktszene zu Filmbeginn schafft er klare Verhältnisse und zeigt, dass sein Film nicht für Zartbesaitete ist. In diesem Ton geht es auch weiter: Hier wird geköpft, ausgeweidet und beim lebendigen Leibe geröstet, was das Zeug hält. Thanksgiving ist Roths sechster von acht Filmen, die hierzulande mit dem roten FSK-18-Siegel in die Kinos kommt, und die Freigabe hat er sich redlich verdient. Auch einige kreative und gelegentlich aufrichtig eklige Gewaltspitzen lässt er sich einfallen und seien wir mal ehrlich, als Slasherfan ist das schon die halbe Miete. Mit dem Axt-schwingenden, Hut-tragenden, unheimlich maskierten Bösewicht haben Roth und sein Drehbuchautor Jeff Rendell außerdem auf Anhieb einen neuen potenziell ikonischen Schlitzer erschaffen, auch wenn die Auflösung seiner Identität gleichermaßen vorhersehbar wie unlogisch ist.

Thanksgiving (2023) Filmbild 4Wohl oder übel finden neben heftigem Gore aber auch andere typische Merkmale von Eli Roth ihren Weg in den Film: zahlreiche unsympathische Charaktere, bescheuerte Dialoge, viele "Fuck"s und exzentrische Nebenfiguren, die letztlich keine Rolle spielen. An der schauspielerischen Front gibt es nicht viel zu vermelden, wobei Nell Velarque als Jessica ein ordentliches Final Girl abgibt. Für den Goldstatus der Scream Queens à la Sidney Prescott oder Laurie Strode reicht es nicht, liegt aber auch am Drehbuch, das ihr keinen großen Gefallen tut.

In einem Jahr von tollen Genrefilmen wie M3GAN, Scream VI, Evil Dead Rise und Talk to Me spielt Eli Roths Thanksgiving eine eher untergeordnete Rolle, bietet den Fans aber mehr oder weniger genau das, wofür sie ihr Kinoticket kaufen. Wer sehen möchte, wie ein rachsüchtiger Killer unsympathische Gestalten und austauschbare Teenager kreativ und brutal abmurkst, wird auf seine Kosten kommen. Neu ist daran gar nichts, verkehrt aber auch nicht. Es ist lediglich etwas bedauerlich, dass Roth nicht tatsächlich einen vollblütigen Achtziger-Slasher gedreht hat, was vermutlich noch besser zu ihm gepasst hätte.

Fazit

Auch wenn Eli Roths Thanksgiving mehrere Schlüsselszenen (in abgewandelter Form) aus dem Fake-Trailer übernimmt, ist die Spielfilmversion keine Hommage an Slasherfilme der Achtziger, sondern lehnt sich an die Slasherwelle an, die Scream Ende der Neunziger ausgelöst hat. Für Thanksgiving stand jedoch nicht Wes Cravens cleverer Meta-Slasher selbst Pate, sondern vielmehr dessen gradlinige Nachahmer wie Düstere Legenden, Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast und Schrei wenn du kannst. Der seit 16 Jahren aufgebauten Vorfreude wird der Film vielleicht nicht ganz gerecht, Roth leistet jedoch einen kompetent inszenierten, schnörkellosen und überaus blutigen Beitrag zum Horror-Subgenre, das dank den neuen Scream-Filmen aktuell wieder ein Revival erlebt.

Trailer

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