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Box-Office USA – Horror an der Spitze, Arnie floppt

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Box-Office USA - 18.-21.01.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Boxofficemojo

Obwohl der letzte Montag in den USA ein Feiertag (Martin-Luther-King-Day) war und somit das Box-Office-Wochenende um einen Tag verlängert wurde, baute die Top 12 am 3-Tages-Wochenende aufgrund von zwei sehr enttäuschenden Neustarts um 3,2% auf $117,5 Mio ab. Damit lag das Top-12-Einspiel immer noch 7,1% über dem gleichen Wochenende im Vorjahr und sogar 2% über dem Martin-Luther-King-Wochenende 2012 (welches letztes Jahr eine Woche früher war). Dass es gegenüber dem Vorjahr nicht noch schlechter ausging, ist vor allem dem dritten Neustart vom Wochenende zu verdanken, Mama. Dieser landete prompt auf Platz 1 der Charts und führte dazu, dass Jessica Chastain zur ersten Schauspielerin seit etwa 50 Jahren wurde, die die Hauptrolle sowohl im #1- als auch im #2-Film vom Wochenende spielt (auf Rang 2 landete Zero Dark Thirty, für den sie eine Oscarnominierung erhielt). Besser könnte es für die Karriere der Mimin, die ihren Durchbruch erst 2011 mit Rollen in The Tree of Life, The Help und Eine offene Rechnung erlangte, nicht laufen.

Der Horrorstreifen Mama, produziert vom Genre-Favoriten Guillermo del Toro, eröffnete mit unglaublichen $28,4 Mio von nur 2647 Kinos und erreichte im Schnitt $10,730 pro Kino. Damit gelang ihm der neuntbeste Januarstart aller Zeiten in den USA. Einschließlich Montag nahm der Film $32,1 Mio ein, was ihn bei einem Produktionsbudget von $15 Mio bereits zu einem grandiosen Erfolg für Universal macht. Dieser tolle Erfolg ist leicht zu erklären und sollte eigentlich keinen sonderlich überraschen. In einem Markt, der mit nicht-jugendfreien Filmen übersät ist (sieben Filme in der Top 10 tragen das R-Rating, sind also ab 17 Jahren freigegeben), bleibt für die jüngeren Zuschauer nicht mehr viel an Alternativen. Die einzigen weiteren PG-13-Filme in der Top 10 waren Der Hobbit – Eine unerwartete Reise und Les Misérables – beide sprechen nicht unbedingt Teenager an. Somit füllte Mama sehr erfolgreich die Marktlücke, die sich durch schlechte Planung anderer Studios ergab. Das zeigt auch die Zusammensetzung der Zuschauer am Startwochenende. Etwa 63% der Kinogänger waren unter dem Alter von 25. Für Universal ist es ein weiterer Hit in einer andauernden Erfolgsserie. Erst letztes Jahr hatte Universal bei weitem deren bestes Box-Office-Jahr aller Zeiten mit riesigen Überraschungshits wie Ted, Der Lorax und Safe House. Auch letzten Januar landete Universal einen Überraschungserfolg mit Contraband ($66,5 Mio). Mit Mama konnte das Studio sehr gut daran anknüpfen. Trotz solider Kritiken kam der Horrorfilm beim Publikum nur mittelmäßig an und erhielt ein "B-"-CinemaScore (äquivalent einer 2-), was für eine relativ kurze Laufzeit spricht. Andererseits sind es nächstes Wochenende weitere drei Filme mit einem R-Rating, die in die Kinos kommen werden. Somit wird sich das Überangebot an Filmen für Erwachsene noch steigern und Mama bleibt einer der ganz wenigen großen PG-13-Filme auf dem Markt. Das dürfte die Frontlastigkeit des Horrorfilms etwas mildern und ein Gesamtergebnis im Bereich von $65-70 Mio ermöglichen. Das bedeutet, dass Mama auf jeden Fall erfolgreicher werden wird als jeder Horrorfilm von 2012 und somit zum erfolgreichsten Genrevertreter seit Paranormal Activity 3.

Platz 2 ging, wie oben erwähnt, an Zero Dark Thirty, ebenfalls mit Jessica Chastain in der Hauptrolle. Der Film verlor 35,4% seiner Zuschauer und spielte von Freitag bis Sonntag $15,8 Mio ein. Über vier Tage wurden es $18,6 Mio, sodass der Film nach Montag bei $56,9 Mio Gesamteinspiel steht. Für einen schwer zugänglichen 2,5-stündigen Film mit relativ wenig Action ist es ein tolles Ergebnis nach nur 11 Tagen im breiten Verleih. Zero Dark Thirty wurde damit zum 23. Film von 2012 mit der R-rated-Altersfreigabe, der mehr als $50 Mio einspielen konnte. In der gesamten Box-Office-Geschichte hatte nur 1999 mehr Filme mit dieser Freigabe, denen dies gelang (24). Für einen Oscarfilm an einem Feiertagswochenende war es kein sonderlich bemerkenswerter Rückgang, doch wenn man die immense Konkurrenz durch andere Filme, die ebenfalls an das erwachsene, männliche Publikum appellieren, bedenkt, war dieser Hold ziemlich gut. Ob der für fünf Goldstatuen nominierte Film als achter R-rated-Film von 2012 $100 Mio erreichen wird, ist noch unsicher. Zwar wird er mit wachseneder Nähe zur Oscarverleihung immer besseres Durchhaltevermögen zeigen, doch die Konkurrenz durch andere Filme für Erwachsene (Parker, Shootout, Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben, Side Effects) wird unerbitterlich sein. Daher sehe ich momentan ein Gesamtergebnis von etwa $90-95 Mio, es sei denn der Film landet doch einige Überraschungstriumphe in der Oscarnacht.

Auf den dritten Platz ist in der 10. Woche Silver Linings aufgestiegen, der endlich von The Weinstein Company in breiten Verleih geschickt wurde. Der achtfach oscarnomnierte Film wurde wurde bis dahin nie in mehr als 810 Kinos gezeigt, doch nach dem großarigen Abschneiden bei den Oscar-Noms und dem Golden Globe für Jennifer Lawrence erhielt die Dramödie 1713 zusätzliche Locations und wurde letztes Wochenende in insgesamt 2523 Kinos gespielt. Das führte dazu, dass der Film gegenüber der Vorwoche um 114,3% auf $10,8 Mio zulegte und prompt um sieben Ränge aufstieg. Am langen 4-Tages-Wochenende (Freitag-Montag) nahm er bärenstarke $12,7 Mio ein und brachte sein Gesamteinspiel auf beeindruckende $56,7 Mio. Der Film hat noch eine vielversprechende Zukunft vor sich. Obwohl Silver Linings ebenfalls ein R-Rating trägt und der Markt momentan mit anderen Filmen mit dieser Freigabe überfüllt ist, so steht er aufgrund seines Zielpublikums dennoch nicht in Konkurrenz zu den meisten restlichen Filmen. Silver Linings spricht nämlich neben Oscarinteressierten primär ein weibliches Publikum an, was auf die meisten anderen Filme, die momentan in nordamerikanischen Kinos laufen, nicht zutrifft. Deswegen ist für Silver Linings auch ein Endergebnis jenseits von $100 Mio durchaus möglich, auch wenn er bei den Oscars nicht groß abräumt. Ich sehe momentan etwa $105-115 Mio für den Film, doch sollte er tatsächlich als Bester Film ausgezeichnet werden, wird er es auf mehr als $125 Mio bringen. Ein großer Erfolg für alle Beteiligten ist Silver Linings bereits jetzt schon.

Um einen Rang runter ging es für Gangster Squad, der 49,4% seiner Zuschauer verlor und $8,6 Mio am regulären und $10,1 Mio am langen Wochenende einnahm. Nach 11 Tagen in den Kinos steht der Film bei $33,2 Mio, was für die $60 Mio-Produktion nicht wirklich als gut bezeichnet werden kann, doch ein Desaster ist es auch nicht. Man kann sich nur fragen, wie viel mehr der Film erreicht hätte, wäre er nicht inmitten von solch starker Konkurrenz von allen Seiten herausgebracht worden. Mit Parker, Hänsel und Gretel – Hexenjäger und Movie 43 wird der Film kommendes Wochenende gewaltige Konkurrenz um die Zuschauer bekommen und wird sich nicht mehr lange in den Charts aufhalten. Ich erwarte ein Gesamteinspiel von etwa $45-50 Mio, wobei er wohl eher am unteren Ende dieses Bereichs landen wird.

Broken City war eine von den zwei großen Enttäuschungen vom letzten Wochenende. Trotz der illustren Besetzung mit Mark Wahlberg, Catherine Zeta-Jones und Russell Crowe startete der Thriller mit sehr schwachen $8,3 Mio von 2620 Locations. Bis Montag nahm er $9,5 Mio ein. Insbesondere für Wahlberg ist es ein sehr schlechter Start, der einen dunklen Fleck auf seiner länger andauernden Erfolgssträhne hinterlässt. Wahlberg landete einen der größten Hits des letzten Jahres mit Ted ($218,8 Mio) und letzten Januar verhalf er dem sehr generisch aussehenden Thriller Contraband zu einem $24,3 Mio-Start und einem Gesamtergebnis von  $66,5 Mio. Auch die drei Filme davor, in denen er mitgespielt hat, waren Hits: The Fighter ($93,6 Mio), Die etwas anderen Cops ($119,2 Mio) und Date Night ($98,7 Mio). In der Tat ist es der schwächste breite Start für Wahlberg seit Die Wahrheit über Charlie im Jahre 2002. Broken City konnte einfach nicht die Konkurrenz bewältigen. Der Film wird in seiner gesamten Spielzeit wohl nicht das erreichen, was Contraband in den ersten drei Tagen einnehmen konnte und wird mit ca. $20 Mio die Kinos verlassen.

Ghost Movie, die Parodie auf Horrorfilme wie Paranormal Activity und Devil Inside, gab in der zweiten Woche um 54,9% nach und landete mit $8,6 Mio auf Rang 6 der Charts. Am langen Wochenende waren es $9,2 Mio. In 11 Tagen hat der Film bereits $31,1 Mio erreicht. Im gleichen Zeitraum liegt er vor vergleichbaren Filmen wie Fantastic Movie, Meine Frau, die Spartaner und ich sowie Beilight. Außerdem ist er bei einem Budget von $2,5 Mio bereits ein großer Hit für Open Road Films. Insgesamt wird Ghost Movie bei etwa $39 Mio landen.

Der 7. Platz der Charts gehörte letztes Wochenende Django Unchained. Der neue Film von Quentin Tarantino spielte von Freitag bis Sonntag $7,8 Mio (-29,8%) und einschließlich Montag $9,2 Mio ein. Der Western steht mittlerweile bei $139,3 Mio und liegt damit $11 Mio vor True Grit, wobei dieser immer mehr aufholt. Trotz seiner fünf Oscarnominierungen und eines tollen Mundpropagandas kann auch Django nicht gegen die immense Konkurrenz der anderen Filme mit der R-Rating-Freigabe ankommen. Deshalb wird er letzten Endes gegen True Git den Kürzeren ziehen und mit $160 Mo seinen Lauf in den Kinos beenden.

Etwas besser hielt sich wieder Les Misérables, der $7,5 Mio am regulären Wochenende einnahm und somit nur 22,3% weniger als in der Vorwoche. Kein anderer Top-10-Film hielt sich so gut. Von Donnerstag bis Montag waren es $9 Mio, die den Film auf ein vorläufiges Gesamtergebnis von $131,6 Mio brachten. Hier hat die niedrige Altersfreigabe sicherlich ein ganzes Stück geholfen. Dennoch wird er ein Einspiel von insgesamt $150 Mio letztlich verfehlen und eher mit $145-147 Mio die Kinos verlassen. Für ein Musical ist das trotzdem sehr beachtlich.

Rang 9 ging wohl an die größte Enttäuschung vom letzten Wochenende. Arnold Schwarzeneggers großes Kino-Comeback, The Last Stand, spielte in den ersten drei Tagen jämmerliche $6,3 Mio von 2913 Kinos ein. Am langen Wochenende waren es $7,2 Mio. Bei einem Budget von $45 Mio hat er keine Chance, in den USA auf schwarze Zahlen zu kommen und wird nun gute Einspielergebnisse aus dem Übersee benötigen. Beim Publikum kam der Actionfilm solide an (die Zuschauer vergaben ihm ein "B"-CinemaScore), doch angesichts der kommenden Filme wie Parker und Shootout, die es auf das identische Publikum abzielen, wird das auch nicht helfen. Bestensfalls werden etwa $13 Mio für The Last Stand zusammenkommen. Das wäre Arnies schlechtestes Ergebnis seit Red Sonja und das zweitschlechteste seiner gesamten Karriere! Er kann nur hoffen, dass seine kommende Zusammenarbeit mit Sly Stallone, The Tomb, etwas besser laufen wird.

Die Top 10 wurde abgerundet durch Der Hobbit – Eine unerwartete Reise, der um 32,6% abbaute und $6,2 Mio ($7,6 Mio am langen Wochenende) einspielte. Der Fantasy-Film brachte damit sein Gesamteinspiel einschließlich Montag auf $288,6 Mio. Dabei liegt er immer noch etwa $32 Mio vor Der Herr der Ringe: Die Gefährten im gleichen Zeitraum. Damit dürften $300 Mio für Der Hobbit weiterhin sicher sein, doch viel weiter als das wird er auch nicht gehen. Als Obergrenze sehe ich momentan $302 Mio. Das bedeutet, dass Skyfall wohl der erfolgreichste Film des letzten Winters sein wird. Wer hätte das je gedacht?

Lincoln konnte sich erneut formidabel halten und fiel lediglich um 13,6% auf #11 der Charts. Am regulären Wochenende nahm der Film von Steven Spielberg $5,5 Mio ein, am langen Wochenende waren’s $6,6 Mio. Damit steht der Oscarfavorit bei $161,8 Mio nach 10 Wochen im breiten Verleih. Das ist einfach herausragend für den Film, da es bis zu der Oscarverleihung noch einige Zeit hin ist. Lincoln ist bereits unter die 30 erfolgreichsten Filme aller Zeiten eingezogen, die für den Bester-Film-Oscar nominiert waren und wird mit Sicherheit früher oder später unter die ersten 20 kommen. Noch vor der Verleihung wird Lincoln mindestens $175 Mio erreichen. Auch wenn der Film nicht den großen Preis abräumen sollte, so wird er schlechtestenfalls dennoch mit $180-185 Mio die Kinos verlassen. Läuft aber alles nach Plan und er wird mit diversen Oscars, einschließlich Bester Film, ausgezeichnet, so könnte er durchaus noch $200 Mio knacken.

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger erhielt im Zuge seiner 11 Oscarnominierungen eine Expansion und wurde vom Studio in 499 neue Kinos geschickt. Das führte dazu, dass der Film um 23,9% auf $3,4 Mio am regulären Wochenende zulegte und am Montag dann die $100 Mio-Marke erreichte – als 29. Film von 2012. Es ist unwahrscheinlich, dass der Film wichtige Oscars gewinnen wird, doch in jedem Fall sollte er dank der Tatsache, dass es einer der ganz wenigen familienfreundlichen Filme in den Kinos ist und dass er für 11 Oscars nominiert wurde, zumindest $110 Mio erreichen.

Für einen Film, der nie in die Top 12 reinkam, läut es für The Impossible weiterhin relativ gut, auch wenn die Einspielzahlen natürlich nicht an die am internationalen Box-Office ehrankommen. Der Film erhielt weitere 78 Kinos und blieb mit einem Rückgang von 2,2% beinahe auf Vorwochenniveau. Bis Montag hat der Film insgesamt $10,7 Mio eingenommen. Hier hilft ebenfalls die PG-13-Altersfreigabe. The Impossible könnte mit etwas Glück auch $20 Mio erreichen, doch ich halte $18 Mio für realistischer.

Immer Ärger mit 40 erreichte derweil $65 Mio, was für eine R-rated-Komödie mit gemischten Kritiken und ebensolcher Resonanz bem Publikum echt solide ist. Nach der enttäuschenden Performance von Wanderlust ist es wieder ein solider Erfolg für den Komödien-Star Paul Rudd.

Disney nutzte die gähnende Leere im Bereich der Familienfilme auf dem Kinomarkt und brachte den oscarnominierten Animationshit Ralph reicht’s am Wochenende wieder breit in die Kinos. Ganze 836 neue Kinos bekam der Streifen, sodass er am Wochenende in mehr als 1300 Locations wieder gezeigt wurde. Bis Montag spielte er insgesamt $181,6 Mio ein ($2,1 Mio am langen Wochenende). Insgesamt könnte er noch ganz knapp $185 Mio erreichen.

Schließlich gibt es noch sehr erfreuliches von Skyfall zu berichten. Der23. James-Bond-Streifen erreichte am Wochenende als erster Film der langen Reihe und als 42. Film der US-Box-Office-Geschichte $300 Mio. Bis Montag hat er insgesamt $301 Mio eingenommen und könnte es noch auf etwa $303 Mio bringen.

Box-Office Deutschland – Django ist eine phänomenale Nummer 1

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Box-Office Deutschland - 17.-20.01.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Es wird im ersten Quartal von 2013 sicherlich keinen Hit in Deutschland geben in der Größenordnung von Ziemlich beste Freunde, der letztes Jahr die allerkühnsten Erwartungen deutlich übertraf, doch das Jahr fängt bereits sehr gut an. Musste man 2012 gar bis März warten, bis endlich ein zweiter Film mehr als 1 Mio Besucher in den deutschen Kinos erreichen konnte, so wird das in diesem Jahr bereits im Januar geschehen. Nachdem vorletztes Wochenende der deutsche Film immens punkten konnte mit drei Starts über den allgemeinen Erwartungen, übertraf letztes Wochenende Django Unchained das, was viele für das bestmögliche Szenario gehalten hätten. Mit 819,000 Besuchern (einschließlich Previews) bis Sonntag und etwa 750,000 am eigentlichen Wochenende gelang Django der beste Januarstart seit I Am Legend vor fünf Jahren und der achtbeste Januarstart aller Zeiten. Außerdem ist dies, abzüglich der Previews, der 14.-beste Start für einen Film mit der Altersfreigabe ab 16 und der beste seit The Dark Knight 2008.

Obwohl Quentin Tarantino in Deutschland schon seit längerer Zeit soliden Erfolg genießt, war keiner seiner Filme ein Überflieger am Box-Office. Am besten schnitt Inglourious Basterds ab, der u.a. dank seiner internationalen Besetzung (Daniel Brühl, Christoph Waltz) immerhin 2,15 Mio Besucher in die Kinos locken konnte. Vor allen Dingen kam der Film aber beim Publikum enorm gut an. Somit bahnte sich bereits im Vorfeld ein großer Start für Django Unchained an. Dass er jedoch so sehr überraschen würde, hätte niemand erwartet. Schließlich liegt der Start (inkl. Previews) etwa 125% über dem von Inglourious Basterds. Tarantinos erfolgreichster Start bis dato war der von Kill Bill Vol. 2, der mit 381,000 Zuschauern anlief. Auch diesdes Ergbnis steckt Django natürlich locker in die Tasche. Besonders bemerkenswert ist hierbei, dass es sich um einen Western handelt, ein Genre, welches sich hierzulande schon sehr lange keiner großen Beliebtheit in den Kinos erfreut hat (True Grit verfehlte insgesamt knapp 800,000 Zuschauer trotz des Oscarhypes). Hierzu kommt auch noch, dass der Film in lediglich 482 Kinos anlief und damit einen tollen Schnitt von mehr als 1550 Besuchern pro Kino hinlegte. Somit verdienen die Zuschauerzahlen von Django Unchained viel Beachtung. Das Mundpropaganda ist toll und der Film wird sicherlich seine Kinozahl kommendes Wochenende gewaltig aufstocken und so einen signifikanten Rückgang vermeiden. Ich gehe davon aus, dass der Film sich in den kommenden Wochen gut halten wird. Einen Multiplikator wie Basterds und somit ein Ergebnis jenseits von 4,5 Mio Besuchern wird er wohl nicht erreichen, doch die erste Goldene Leinwand des Jahres liegt durchaus in greifbarer Nähe. Die Frage ist nur, ob er die 3,36 Mio Zuschauer von Ted schlagen und somit zum erfolgreichsten FSK16-Film seit Matrix Reloaded werden kann. Dies erscheint zumindest möglich.

Der zweite Platz ging an Der Schlussmacher, der zwar die Spitzenposition abgeben musste, sich aber ansonsten mit einem Rückgang von lediglich 18% hervorragend hielt. Mit 376,000 Zuschauern am Wochenende durchbrach er ganz knapp die 1 Mio-Zuschauerbarriere – als erster deutschsprachiger Film seit Türkisch für Anfänger. Damit hielt sich der Film besser als Schweighöfers What a Man und liegt nach 11 tagen nun fast 24% über dem Ergebnis jenes Films im gleichen Zeitraum. Gegenüber einem anderen Schweighöfer-Hit, Friendship!, liegt Der Schlussmacher gar 34% weiter vorne. Damit dürften insgesamt mehr als 2  Mio Besucher so gut wie garantiert sein. Für eine Goldene Leinwand wird es angesichts von direkter Konkurrenz durch Kokowääh 2 in drei Wochen  nicht reichen, doch er könnte auf etwa 2,5 Mio insgesamt kommen. Das alleine würde den Film bereits zum erfolgreichsten deutschen Film seit Kokowääh machen.

Für Der Hobbit – Eine unerwartete Reise ging es in der 6. Woche um 47% runter auf Rang 3 und 163,000 Zuschauer, wobei er damit als vierter Film von 2012 mit mehr als 6 Mio Kinobesuchern eine zweite Goldene Leinwand abstauben konnte. Mittlerweile liegt der Film bei knapp 6,1 Mio Besuchern. Obwohl er nach Zuschauern sich gerade mal auf Platz 65 der erfolgreichsten Filme seit 1968 in Deutschland befindet, ist er dank Inflation, Überlängenzuschlag und 3D-Aufpreis mit €63,5 Mio an Ziemlich beste Freunde vorbeigezogen und auf Platz 10 der umsatzstärksten Filme aller Zeiten aufgestiegen. Es steht mittlerweile außer Frage, dass er auch Skyfall nach Umsatz toppen wird und somit die Nummer 1 von 2012 nach  Einspiel werden wird, obwohl er nach Besuchern womöglich nicht einmal die Top 3 knacken kann. Dazu bräuchte er nämlich weitere 570,000 Zuschauern (um Ice Age 4 – Voll verschoben zu erreichen) und das sieht momentan als eine große Herausforderung aus. Vielmehr sehe ich das Gesamtergebnis von Der Hobbit bei etwa 6,5 Mio Besuchern.

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger hielt sich mit einem Rückgang von 41% etwas besser und lockte weitere 141,000 Zuschauer in die deutschen Kinos. Damit steht der Film bei mittlerweile fast 1,65 Mio Zuschauern. Noch ist nicht klar, ob er als 14. (und letzter) Film von 2012 2 Mio Zuschauer erreichen wird. Sicher sind momentan etwa 1,9 Mio, doch alles darüber hinaus betrifft die Frage, wie lange er seine Leinwände halten kann und wie gut er bei den Oscars abschneiden wird.

Der deutsche Animationsfilm Ritter Rost konnte sich in der zweiten Woche auf Platz 5 behaupten und verlor nur 23% gegenüber der Vorwoche. Mit 76,000 Zuschauern knackte er bereits nach seinem 2. Wochenende die 200,000-Marke. Hier sind auf Dauer durchaus mehr als eine halbe Million möglich.

Der türklische Hit Celal ile Ceren startete in 80 Kinos mit soliden 56,000 Zuschauern und einem Schnitt von mehr als 700 Zuschauern pro Kino. Das reichte für Rang 6 der Charts aus. Zwar kommt das Startwochenende nicht an die von den Recep Ivedik-Filmen heran, doch sollte es trotzdem ausreichen, um an die 200,000 Zuschauer und somit in die Top 20 der erfolgreichsten türkischen Filme in Deutschland zu kommen.

Rang 7 ging an Die Vampirschwestern, der 31% seiner Zuchauer von der Vorwoche verlor, aber mit soliden 55,000 Besuchern immerhin bereits insgesamt 600,000 Zuschauer für sich verbuchen konnte. Für einen deutschen Kinderfilm läuft Die Vampirschwestern sehr gut und sollte letztendlich mehr als 800,000 Besucher erreichen. Das wiederum wird wohl für ein Sequel ausreichen.

Mit 69,000 Besuchern (inkl. Sneaks) bis Sonntag und 54,000 am eigentlichen Wochenende platzierte sich der Psycho-Thriller House at the End of the Street auf Rang 8 der Charts. Für einen horrorähnlichen Film, der in lediglich 177 Kinos gestartet wurde, ist es ein überaus solider Start. Ob hier nicht der Erfolg von Die Tribute von Panem – The Hunger Games und die Oscarnominierung von Jennifer Lawrence für Silver Linings geholfen haben? Allerdings wird der Film schnell von der Bildfläche verschwinden und bestenfalls auf insgesamt 150,000 Zuschauer kommen.

Auf Platz 9 lieferte der deutsche Arthouse-Erfolg Hannah Arendt mit nur 15% Rückgang den besten Hold in der Top 10 ab. Dabei hat sich die Kinozahl des Films kaum verändert. Nach 46,000 neuen Zuschauern, steht der Geschichtsstreifen bei 128,000 Besuchern. Dieser Film hat noch eine sehr lange Laufzeit vor sich und sogar eine halbe Million Zuschauer würde mich als Endergebnis nicht überraschen.

Am schlechtesten in der Top 10 hielt sich hingegen Jack Reacher, der von Rang 4 auf Rang 10 (!) fiel und dabei um 61% auf 44,000 Zuschauer abbaute. Dabei knackte er immerhin die 500,000-Marke, doch mehr als 600,000 werden für den Tom-Cruise-Streifen auch nicht zusammenkommen. Kaum ein zufriedenstellendes Ergebnis…

Außerhalb der Top 10, erreichte einer der größten Oscarfavoriten des Jahres, Silver Linings, 200,000 Zuschauer, wobei er sich weiterhin nicht sonderlich gut hält. Bald wird er viele Kinos verlieren, bzw. auf nur wenige Spielzeiten pro Woche reduziert werden, was ihm auch schaden wird. Mit Glück (und einigen Oscarsiegen) könnte er noch knapp 400,000 erreichen, doch auch daran glaube ich mittlerweile nicht mehr. Lediglich ein Bester-Film-Oscar könnte ihn noch aus der Versenkung zurückholen.

Einen neuen Meilenstein erreichte auch Sammys Abenteuer 2, der nach fünf Wochen mehr als eine halbe Million Zuschauer für sich begeistern konnte. Angesichts des schwachen Starts, ist es ein sehr solides Ergebnis, doch an die 1 Mio des ersten Films wird er kaum heranommen.

Skyfall steht indes bei mehr als 7,7 Mio Zuschauern und wird 8 Mio Zuschauer wohl letztendlich verfehlen. Allerdings glaube ich, dass er 7,9 Mio immer noch erreichen könnte, da er womöglich bei den Open-Air-Vorführungen im Sommer wieder auftauchen wird.

Ralph reicht’s passierte 900,000 Zuachauer nach sieben Wochen und kriecht langsam auf 1 Mio zu. Die Konkurrenz von Ritter Rost, Die Vampirschwestern und Sammys Abenteuer 2 macht ihm aber eindeutig zu schaffen. Sollte er 1 Mio hierzulande verfehlen, wäre es schon eine ziemliche Enttäuschung für Disney, die letztes Jahr bereits die schwache Performance von Merida – Legende der Highlands hinnehmen mussten.

Schließlich ist es auch einer Erwähnung wert, dass Ziemlich beste Freunde wohl immer noch Zuschauer in die Kinos lockt und letztes Wochenende endlch 8,9 Mio Zuschauer erreicht hat. Damit steht er kurz davor, als erster Film seit Avatar die dritte Goldene Leinwand zu erreichen. Dazu wird er sich aber wohl noch bis zum Sommer und den Open-Airs gedulden müssen, da er momentan in weniger als 20 Kinos deutschlandweit noch gespielt wird. Doch ich glaube fest daran, dass über kurz oder lang, er 9 Mio Zuschauer doch noch erreichen wird.

Box-Office Welt – Tarantino erobert die Welt

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Box-Office Welt - 18.-20.01.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quellen: The Hollywood Reporter, Rentrak

Nachdem Der Hobbit und Life of Pi die letzten fünf Wochen die internationalen Charts regiert hatten, kam letztes Wochenende frisches Blut in mehr als 60 Kinomärkte. Quentin Tarantinos neustes Werk, der fünffach oscarnominierte Western Django Unchained, eröffnete international mit insgesamt $49,4 Mio im Schnitt mehr als 30% über Inglourious Basterds. Dieser hat 2009 international $200,9 Mio eingespielt und als erster Tarantino-Film überhaupt weltweit die $300 Mio-Marke erreicht. Django sollte dies, bereits angesichts der deutlich besseren Performance im heimischen Markt, ebenfalls nicht schwer fallen. Am besten lief der Film in Deutschland an mit einem $9-Mio-Start – ganze 150% über dem Startwochenende von Inglourious Basterds! Auch in Frankreich lief es mit $8,1 Mio extrem gut. Dort lag der Start mehr als 30% über dem von Basterds. Weitere Top-Märkte waren Russland mit $5,5 Mio (mehr als das Doppelte von Basterds' Start), Italien mit $4,6 Mio (fast 60% über Basterds) und Großbritannien mit $4,4 Mio.

Was an Djangos internationalem Start besonders bemerkenswert ist, ist, dass diese Zahlen für einen Western außerhalb von Nordamerika sehr ungewöhnlich sind. So war True Grit zwar in USA/Kanada ein großer Hit mit mehr als $170 Mio Einspiel und ergatterte ganze zehn Oscarnominierungen, doch im Rest der Welt hat er weniger als $80 Mio eingenommen. Auch Clint Eastwoods Oscarsieger Erbarmungslos nahm außerhalb von USA lediglich $58 Mio ein. Der erfolgreichste Western aller Zeiten, in Nordamerika und weltweit, bleibt bis heute Der mit dem Wolf tanzt, welcher seinerzeit (auf dem Höhepunkt von Kevin Costners Karriere) unglaubliche $240 Mio international und mehr als $420 Mio weltweit eingespielt hat. Mit etwas Glück könnte Django Unchained an diese Zahlen zumindest nah herankommen. Dabei war Inglourious Basterds mit seiner sehr internationalen Besetzung und dem Thema des Zweiten Weltkriegs in Europa eigentlich deutlich leichter zu verkaufen. Dass Django Unchained trotzdem diesen Film mit Leichtigkeit toppen wird, spricht Bände über die gewachsene Popularität von Tarantino – die er wiederum der Beliebtheit von Basterds zu verdanken hat. Wie die meisten Tarantino-Filme, sollte sich auch Django einer guten Resonanz beim Publikum erfreuen, aber auch etwas frontlastiger sein als sonst angesichts seiner gestiegenen Popularität. Da der Film jedoch in Australien, Neuseeland, Portugal, Japan, Indien und einer Handvoll kleinerer Märkte noch gar nicht gestartet ist, kann man mit Sicherheit von mindestens $200 Mio international ausgehen. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass Django $250 Mio außerhalb des Heimmarktes knacken wird und somit als erster Tarantino-Film $400 Mio weltweit. Bedenkt man, wie gut der Film überall ankommt, kann man sich nur ausmalen, welchen Erfolgs sich der nächste Film von Tarantino erfreuen wird.

Der zweite Platz am internationalen Box-Office ging letztes Wochenende an den Sieger der vorherigen beiden Wochen, Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger. Dieser erwirtschaftete in 67 Märkten weitere $22,2 Mio und brachte sein internationales Einspiel auf grandiose $395,7 Mio, womit er kurz davor steht, weltweit eine halbe Milliarde zu erreichen. In Großbritannien ist der Film mit $38,3 Mio in die Top 10 des letzten Jahres aufgestiegen. In Mexiko verbrachte der Film sein viertes Wochenende in Folge auf Platz 1 und wehrte damit sogar Django Unchained ab. Dort ist Life of Pi mit $16,7 Mio ebenfalls in die Top 10 von 2012 vorgerückt. In Australien stieg der Film nach einem tollen Rückgang in der dritten Woche auf Platz 1 der Kinocharts auf und erreichte nach nur drei Wochen mehr als $20 Mio. Großartig läuft es für den oscarnominierten Streifen auch in Russland. Nach lediglich drei Wochen hat Life of Pi dort $27,8 Mio erreicht und damit schon das Gesamtergebnis von Blockbustern wie Skyfall, The Amazing Spider-Man und Prometheus getoppt. Mit Starts in Japan und Venezuela noch in petto und elf Oscarnominierungen im Rücken, sind dem Film $45 Mio international so gut wie garantiert. Mit etwas Glück könnte er sogar $600 Mio weltweit einnehmen. Er wäre erst der 29. Originalfilm (also kein Sequel, Prequel oder Reboot), dem dies gelingen würde. Angesichts der Natur des Films ist es ein unglaubliches Ergebnis.

Hervorragende Zahlen lieferte am Wochenende auch Les Misérables ab. Das Musical nahm außerhalb von Nordamerika weitere $19,1 Mio ein und brachte sein Gesamtergebnis jenseits der $150 Mio-Marke (auf $152,7 Mio). Besonders beeindruckend ist dabei, dass er am Wochenende in keinem besonders großen neuen Markt gestartet wurde. Damit stehen ihm immer noch Deutschland, Frankreich, Italien, Argentinien, Russland und viele andere bevor. Phänomenal bleiben die Ergebnisse aus Japan und Südkorea. Im letzteren Land erreichte der Film mit $36,5 Mio bereits Rang 6 der erfolgreichsten Filme von 2012 und könnte womöglich noch mit mehr als $42 Mio in die Top 5 einziehen. In Japan ist der Lauf ebenso hervorragend. Dort nahm der Film bis dato $38,7 Mio ein und steuert unaufhaltsam auf mehr als $50 Mio zu. Damit wäre es der erfolgreichste englischsprachige Film in Japan seit Mission; Impossible – Phantom Protokoll. Man kann davon ausgehen, dass der Film auch in den kommenden Märkten zumindest dank viel Oscar-Hype gut anlaufen wird. Somit gilt ein weltweites Gesamteinspielergebnis jenseits von $400 Mio als gesichert. International dürfte der Film mit etwas Glück $300 Mio für sich einnehmen können.

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise erreichte letztes Wochenende einen neuen Meilenstein. Nach einem internationalen $13,2-Mio-Wochenende toppte er als 25. Film in der Geschichte weltweit $900 Mio. Außerhalb von USA/Kanada steht er bislang bei $632,2 Mio. Lediglich 19 weitere Filme haben an den internationalen Kinokassen mehr als das eingespielt. Dem Film steht immer noch China bevor, sodass man mit insgesamt mehr als $1 Mrd weltweit und an die $700 Mio international rechnen kann.

Dabk einem soliden Start in Südkorea spielte Jack Reacher am Wochenende $10,9 Mio ein und steht nun außerhalb von USA/Kanada bei $98 Mio. Japan und China stehen dem Film noch bevor, sodass er durchaus noch $150 Mio international erreichen könnte. Schließlich ist die Popularität von Tom Cruise in Japan immer noch groß.

Gangster Squad hat nach zwei Wochen im internationalen Verleih $18,8 Mio erreicht. Noch steht der Start in den meisten Märkten dem Film bevor. Hänsel & Gretel – Hexenjäger startete derweil seine internationale Tour in Russland, wo er tolle $8,4 Mio zum Start einnahm. Dieses Ergebnis liegt über dem Startwochenende von Skyfall, The Expendables 2 und The Dark Knight Rises und sollte dem Fantasy-Horrorfilm ein Gesamtergebnis von mindestens $15 Mio in dem Markt bescheren. Das ist schonmal ein guter Anfang!

Bemerkenswert bleibt auch The Impossible. In den USA läuft es für den Film eher mittelmäßig, doch international können sich seine Zahlen sehen lassen. Einen großen Anteil daran hat natürlich Spanien, doch auch in anderen Ländern läuft es prima für den Katastrophenfilm mit Naomi Watts. Am Wochenende fiel die $100 Mio-Barriere und der Streifen brachte sein internationales Einspiel auf $106 Mio. Mit Deutschland, Italien und anderen Märkten in naher Zukunft, wird es kaum ein Problem sein, auch $150 Mio zu erreichen.

Neues gab es wieder von Ted zu vermelden. Die Komödie erreichte endlich den Abschluss eines weltweiten Tournee und startete mit großartigen $4,5 Mio in Japan – der beste Start dort für eine englischsprachige Komödie seit vielen Jahren und der beste für eine mit dem R-Rating. Damit steht der Film international bei $290,2 Mio. Bald kann sich das Studio über mehr als $300 Mio international erfreuen.

Zu erwähnen bleibt schließlich noch Skyfall, der am Wochenende $740 Mio erreichte. Der Film ist weniger als $60 Mio davoon entfernt, weltweit $1,1 Mrd zu knacken, was ihn um siebterfolgreichsten Film aller Zeiten machen würde. Mit China im Rücken ist dies aber immer noch möglich.

Arnold Schwarzenegger in Köln

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Der Konferenzraum im luxuriösen Hyatt Regency Hotel in Köln ist vollgepackt mit Vertretern aller möglichen Medien. Von ZDF und WDR über diverse Filmzeitschriften, -websites und Web TV bis hin zu Filmblogs. Alle sind sie an einem kalten und zugeschneiten Montagmorgen gekommen, um Arnold Schwarzenegger bei der Pressekonferenz zu seinem großen Comeback-Film The Last Stand zu sehen. Darin spielt die Äktschn-Legende einen mit allen Wassern gewaschenen, gealterten Sheriff einer Kleinstadt an der mexikanischen Grenze. Als ein irrer Drogenbaron samt seiner kleinen Privatarmee auf der Flucht vom FBI durch die Kleinstadt durch muss, liegt es an dem Sheriff und seiner kleinen Mannschaft, ihn aufzuhalten.

TLS-PK3Zu Recht ist man gespannt auf den Auftritt des gebürtigen Österreichers und ehemaligen Gouverneurs von Kalifornien. Schließlich war der einst größte Actionstar der Welt und einer der bestbezahlten Schauspieler aller Zeiten mit der Ausnahme von kurzen Auftritten in The Expendables und The Expendables 2 seit neun Jahren in keinem Film zu sehen. In der Zwischenzeit ließ Arnie von sich vor allem durch seine turbulente politische Karriere und sein in die Schlagzeilen geratenes Privatleben hören. Da ist es natürlich interessant zu sehen, wie gut dem Mimen und dem mehrfachen Mister Universum die Rückkehr in das andere Rampenlicht gelingt. Die US-amerikanischen Zuschauer waren wenig begeistert und bescherten The Last Stand den schlechtesten Start für einen Arnie-Film seit den Achtzigern. Umso wichtiger ist es für die Promotour natürlich, genug Publicity für den Film im Ausland zu betreiben. Schließlich waren insbesondere die europäischen Kinomärkte den Filmen von Arnie immer sehr zugeneigt.

Arnie betritt den Konferenzraum, gefolgt vom Moderator Wolfram Kons und seinen The Last Stand-Co-Stars Johnny Knoxville (Jackass) und Jaimie Alexander (Thor). Doch die ganze Aufmerksamkeit gilt nicht der Schönheit im schwarzen Kleid, sondern dem Terminator-Star, der mit viel Applaus begrüßt wird. Diverse Anwesende stellen sich die Frage, ob Arnie nun auf Deutsch oder Englisch reden wird. Dies wird schnell geklärt, denn Arnie macht sein Eingangsstatement auf gutem Österreichisch-Deutsch und erklärt wie wichtig ihm heute noch Deutschland und die deutschen Fans seien. Dabei benennt er Deutschland als das Sprungbrett für seine große Karriere und erzählt von seinen Mr. Universum-, Mr. Olympia- und Mr. Europa-Titeln, die er in München und Essen in den jungen Jahren gewonnen hat. Aber auch die Loyalität der deutschen Fans und die Kassenerfolge seiner Filme hierzulande seien ihm sehr wichtig. Das Statement beendet er mit dem typisch-markigen Arnie-Spruch: "It’s nice to be back again".

Nach dieser kurzen Einführung geht’s auch direkt los mit der Fragerunde, wobei es allen frei steht zu entscheiden, ob die Fragen an Arnie auf Deutsch oder Englisch gestellt (und entsprechend in der gleichen Sprache beantwortet) werden. Von den enttäuschenden Box-Office-Zahlen in den USA lassen sich die Filmstars nichts anmerken und schwärmen von dem Film und dem Regisseur, dem Koreaner Kim Ji-Woon. Die erste Frage betrifft den Standort der Deutschlandpremiere, Köln. Darauf entgegnet Arnie, er habe die Stadt nicht selbst gewählt, was etwas Verwunderung und Gekicher auslöst, führt aber dann weiter aus, dass es die Idee des Filmverleihers Andreas Klein von "Splendid Film" sei, etwas Anderes als der Rest zu tun und nicht nach Berlin oder München für die Premiere zu gehen, sondern eben nach Köln. Arnie war direkt mit an Bord, etwas Ungewöhnliches zu tun und war deshalb von der Kölner Premiere prompt begeistert.

TLS-PK4Viele weitere Fragen, die kommen, haben mit dem Film nichts zu tun, sondern, u.a. mit Arnies Beziehung zu Deutschland und Österreich, sowie seinen politischen und umweltschützenden Interessen und Aktivitäten. Dabei rangieren die Fraen von interessant (Arnie wird auf den Panzer angesprochen, den er der österreichischen Armee abgekauft hat. Dabei erzählt er auch von seinen eigenen Erfahrungen mit dem Panzer als 18-jähriger in der österreichischen Armee) bis hin zu völlig belanglos und lächerlich (Möchte Herr Schwarzenegger irgendwann in die österreichische Politik einsteigen? Nein! Könne er sich daran erinnern, dass er 1962 an einem Bodybuilding-Wettbewerb in Köln teilnahm. Nein!). Dabei zeigt sich Arnie gewohnt professionell und geht auf beinahe jede Frage ausführlich ein. So stellt er klar, dass er sich nie ein Leben als Berufspolitiker vorgestellt hat, sondern viel eher mit seiner Zeit als Gouverneur etwas an das Land zurückgeben wollte, welches ihm einst als Einwanderer so viel ermöglichte. Nun sei er aber froh, wieder vor den Kameras zu stehen. Auch nutzt Arnie eine Frage, um selbst kurz von der angesprochenen Fragestellung abzuschweifen und ein Thema anzusprechen, das ihm persönlich sehr am Herzen liegt. Dabei geht es um Umweltschutz, saubere Energie und zukunftsgerichtetes Denken, was die Umwelt angeht. Schnell zieht Arnie den Vergleich zwischen den actionreichen Kämpfen in seinen Filmen und dem Kampf um eine umweltfreundliche Zukunft, ein Kampf, der nicht mit Waffen oder Fäusten, sondern mit Überzeugung gewonnen wird. Lediglich auf die Frage, ob er denn irgendwelche Filme des gefeierten und gerade oscarnominierten österreichischen Arthouse-Filmemachers Michael Haneke (Liebe) gesehen habe, antwortet er knapp mit einem wenig überzeugenden "Ja".

TLS-PK5Auch ich komme zu Wort und frage Arnold eine der wenigen filmbezogenen Fragen des Morgens. Dabei geht es darum, wie sich das Actiongenre seiner Ansicht nach in den letzten zehn Jahren, in denen er im Filmgeschäft kaum aktiv war, verändert habe. Dabei sieht der Arnie nicht so sehr eine Veränderung des Genres, sondern vielmehr eine klare Unterscheidung zwischen zwei Arten von Actionfilmen, die durch die moderne Technologie zustande komme. Einerseits gebe es die mit Spezialeffekten überladenen Actionstreifen wie Iron Man und Spider-Man, andererseits aber die traditionellen Old-School-Streifen wie Stirb langsam 4.0, die Expendables-Filme und, eben, The Last Stand. In den letzteren würden die Zuschauer gut trainierte Hauptdarsteller erwarten, die sich ohne Unterstützung von Computereffekten in die Action reinhängen. Beide haben ihre Daseinsberechtigung und seien an und für sich erfolgreich. Wichtig sei eine gute Story und dann würden die Zuschauer auch gerne einen altmodischen Actionhelden gerne sehen. Dabei geizen Schwarzenegger und Knoxville nicht mit Lob für die Actionqualitäten von Jaimie Alexander, die nach Arnies Aussage unglaublich gut mit Waffen umgehen konnte – "für eine Frau" wohlbemerkt.

Unausweichlich ist natürlich auch das Thema "Alter". In Anlehnung an eine Filmszene aus The Last Stand, in der Arnies Charakter auf die Frage, wie er sich fühle, mit "Alt" antwortet, wird der 65-jährige gefragt, wie sehr die Knochen beim Dreh wohl geknackt haben. Amüsiert entgegnet er, dass er immer noch in Top-Form sei, täglich 1,5-2 Stunden trainiere und es keinen Untershied gebe zwischen jetzt oder im Alter von 55 oder gar von 45. Ständig müsse man gut vorbereitet und im Training sein. Zugleich gibt er aber zu, etwas nervös vor der großen Rückkehr in einer Hauptrolle gewesen zu sei. Da half zum "Aufwärmen" der viertägige Dreh zu The Expendables 2 in Bulgarien.

Zum Schluss spricht jedes Cast-Mitglied noch eine Empfehlung für den Film aus, der für jeden etwas zu bieten habe – von großangelegten Actionszenen über Humor bis hin zu einem kleinen Schuss Romantik. Schnell verlassen Arnie und seine Entourage den Saal, schließlich wartet noch ein voller Tag auf ihn, einschließlich des Besuchs des Kölner Doms und natürlich der großen Deutschlandpremiere im Kölner Luxuskino Residenz Astor Film Lounge. Doch zuvor gibt Arnie noch hastig ein Paar Autogramme an die plötzlich wildgewordenen Anwesenden, die in Sekundenschnelle von seriösen Journalisten zu absoluten Fanboys und -girls mutieren. Das zeichnet eben die Beliebtheit des großen Stars aus, mit dem Generationen an Kinogängern aufgewachsen sind. Er ist zurück und er wird nicht bald wieder gehen, schließlich hat er bereits zwei weitere Filme abgedreht, die in den nächsten 12 Monaten die Kinos erreichen sollen.

Damit endete der Tag im Hyatt für Filmfutter aber noch nicht, denn direkt nach der Premiere hatte ich die Gelegenheit an einem exklusiven Roundtable-Gespräch mit Johnny Knoxville und Jaimie Alexander teilzunehmen. Die beiden kamen bei der Pressekonferenz verglichen mit Arnie etwas zu kurz und daher war es erfreulich, sich mit ihnen danach in einer entspannten Atmosphäre zu unterhalten. Doch dazu später mehr.

Box-Office Welt – Life of Pi weiterhin ein Riesenerfolg

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Box-Office Welt - 11.-13.01.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quellen: The Hollywood Reporter, Rentrak

Wie schon in der Vorwoche war Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger der weltweit erfolgreichste Film letztes Wochenende. Außerhalb von Nordamerika sammelte der für 11 Oscars nominierte Film von Ang Lee weitere $35 Mio ein und brachte sein internationales Einspiel auf hervorragende $358 Mio. Am besten lief es für den Film am Wochenende in Russland, wo er $4,5 Mio am zweiten Wochenende einspielte und sein Gesamtenspiel dort auf unglabliche $25 Mio brachte. Währenddessen ist Großbritannien weiterhin der erfolgreichste Markt für den Film außerhalb von USA/Kanada und China. Dort hat der Film nach vier Wochen $35,4 Mio erreicht und befindet sich auf gutem Weg mit mehr als $40 Mio unter die zehn erfolgreichsten Filme von 2012 einzuziehen. In Australien eroberte Life of Pi nach einem großartigen Hold in der zweiten Woche die Spitze der Charts und kann dort mittlerweile ein Einspiel von $15,5 Mio vorweisen. Weltweit hat der Film bislang mehr als $450 Mio eingenommen. Dem Film ist nur noch ein großer Markt verblieben, Japan, doch mit Oscar-Hype im Rücken und sehr solider Resonanz beim Publikum wird er in vielen Märkten noch eine lange Laufzeit haben. Daher ist dem Film nicht nur eine halbe Milliarde weltweit absolut sicher, sondern auch $600 Mio lassen sich noch nicht ausschließen. Für einen durchaus anspruchsvollen Film wie diesen wäre es ein unglaubliches Ergebnis und würde Ang Lee wohl zu einem der gefragtesten Regisseure im Filmgeschäft machen.

Platz 2 ging (ebenfalls wie in der Vorwoche) an Der Hobbit – Eine unerwartete Reise. Das Fantasy-Prequel spielte international weitere 26,2 Mio ein und brachte sein internationales Gesamteinspiel auf $609,3 Mio. Es ist ihm als fünften Film von 2012 gelungen, außerhalb von USA/Kanada mehr als $600 Mio einzunehmen. Weltweit sind es mittlerweile mehr als $880 Mio. In Frankreich ist der Film mit mehr als $39 Mio Einspiel in die Top 5 von 2012 eingezogen. In Australien brachte er es mit $36,8 Mio mittlerweile sogar auf Platz 4 des letzten Jahres. Nach einem Start leicht unter den Erwartungen, hat der Film sich fast überall gut gefangen. Sogar in Japan hat der Streifen nach einer desaströsen Eröffnung es mittlerweile auf beinahe $17 Mio gebracht und befindet sich immer noch in der wöchentlichen Top 10. Somit bleibt er weiterhin auf stetigem Kurs in Richtung $1 Mrd weltweit. Allerdings wird er dafür die Hilfe von China benötigen, wo der Film nächsten Monat startet.

Sehr beeindruckende Zahlen schrieb am Wochenende das oscarnominierte Musical Les Misérables, welches $25,5 Mio von lediglich 22 Ländern einspielte und sein internationales Gesamteinspiel auf $115,1 Mio brachte. Besondere Erwähnung verdient der Rekordstart in Großbritannien. Dort startete der Film von Tom Hooper erfolgreicher als jedes Musical zuvor. Etwa $13,4 Mio nahm der Film am Wochenende ein. Ach in Neuseeland stellte das Startwochenende einen neuen Rekord für Musicals auf. Starts in Deutschland, Argentinien, Russland, Frankreich, Italien und ganz Skandinavien stehen noch aus. Damit dürfte garantiert sein, dass Les Misérables international mindestens $250 Mio einspielen wird und weltweit auch $400 Mio knacken könnte.

Jack Reacher erreichte am Wochenende nach einem $18 Mio-Einspiel insgesamt $81,1 Mio. Der Film ist bereits in allen nennenswerten Märkten gestartet mit der Ausnahme von China und Japan, wo er nächsten Monat eintreffen wird. Damit dürfte er weltweit locker mehr als $200 Mio einspielen.

Ralph reicht’s hat leise aber effizient weltweit Kasse gemacht in den letzten Monaten und hat letztes Wochenende endlich die $150 Mio-Marke außerhalb von USA/Kanada erreicht. Mit Großbritannien, Japan und ganz Skandinavien noch vor sich, wird der Animationshit international mindestens $200 Mio einnehmen und könnte mit etwas Glück auch $400 Mio weltweit knacken.

Skyfall spielte indes am Wochenende $4,2 Mio ein und hat sein internationales Gesamteinspiel auf $733,5 Mio gebracht. Damit steht er weltweit bei 1,033 Mrd und auf Platz 11 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Nur noch knapp $11 Mio fehlen für die Top 10. In den nächsten zwei Wochen sollte der James-Bond-Film auch das schaffen. Nächsten Monat erreicht der Streifen (als erster Bond überhaupt) China, womit er mit hoher Wahrscheinlichkeit international $800 Mio und weltweit $1,1 Mrd packen sollte. Beachtlich bleibt weiterhin das Einspielergebnis des Films in Holland. Mit $24,4 Mio hat Skyfall dort Avatar überholt und ist nun nach Titanic der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten.

Die Hüter des Lichts überholte am Wodhenende mit $187,9 Mio internationalem Gesamteinspiel Disneys Eine Weihnachtsgeschichte als erfolgreichsten weihnachtlichen Animationsfilm am internationalen Box-Office.

Auch wenn es in den USA für The Impossible nicht so großartig läuft, international schlägt sich der Film blendend. Nachdem er in Spanien mit mehr als $55 Mio Einspiel zum zweiterfolgreichsten Film aller Zeiten avancierte (hinter Avatar), schreibt er nun tolle Zahlen in Großbritannien. Dort erreichte der Film nach lediglich zwei Wochen in den Kinos bereits $11,5 Mio. Insgesamt hat der Film international bislang $95,5 Mio eingespielt.

96 Hours – Taken 2 erreichte am Schluss seiner internationalen Kinokampagne endlich auch Japan, wo er mit $1,7 Mio startete. Insgesamt hat der Film international tolle $234,1 Mio eingenommen und damit fast das Dreifache von der Summe, die das Original außerhalb von USA/Kanada erwirtschaftete. Mit einem Budget von $45 Mio und einer Aussicht auf ein weltweites Einspiel von mehr als $380 Mio, sollte Taken 3 nichts im Wege stehen.

Box-Office Deutschland – Der Schlussmacher überrascht an der Spitze

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Box-Office Deutschland - 10.-13.01.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Das Kinojahr 2013 fängt für den deutschen Film schonmal gut an! Letztes Jahr haben abgesehen von internationalen Koproduktionen lediglich zwei deutsche Filme es über die 1 Mio-Zuschauermarke geschafft (Türkisch für Anfänger und Fünf Freunde). Einschließlich Koproduktionen lag der deutsche Marktanteil 2012 bei lediglich 14,5%. So ist es erfreulich zu berichten, dass bereits am zweiten Wochenende des Jahres drei deutsche Filme positiv an den Kinokassen überrascht haben. Ansonsten waren fast alle Filme stark betroffen vom Ende der Ferienzeit. Lediglich zwei Filme in der gesamten Top 20 fielen weniger als 40% gegenüber der Vorwoche.

Das unumstrittene Highlight vom Wochenende war Der Schlussmacher. Der zweite Film von und mit Matthias Schweighöfer eröffnete mit großartigen 502,000 Besuchern (einschließlich Previews) bis Sonntag, wovon etwa 457,000 auf den Zeitraum Donnerstag-Sonntag entfielen. In 450 Kinos gelang dem Film also ein Schnitt von knapp mehr als 1000 Besuchern pro Kino. Dies ist der beste Start für eine rein deutsche Poduktion seit Til Schweigers Kokowääh vor fast genau zwei Jahren. Schweighöfer ist seinem Mentor und Freund Schweiger erfolgreich in die Fußstapfen gefolgt und scheint als Regie/Schauspieler-Kombo wohl eine relativ sichere Nummer zu sein. Im August 2011 startete sein erster Film, What a Man, mit fast 375,000 Zuschauern und erreichte letztendlich knapp 1,8 Mio Kinogänger. Mit Der Schlussmacher legt er noch einen drauf. Bis Kokowääh 2 am 07.02. wird es keine anderen großen massentauglichen Komödien in der Konkurrenz geben. Sollte der Film einen gleichen Verlauf in den Charts haben wie What a Man, dann wird er mit etwa 2,4 Mio Besuchern enden. Auch wenn er etwas frontlastiger sein sollte, so wird er dennoch zumindest der erste deutsche 2 Mio-Hit des Jahres. Das etabliert Schweighöfer wohl endültig als einen der zugkräftigsten deutschen Stars neben Til Schweiger.

Der überraschend entthronte Der Hobbit – Eine unerwartete Reise ließ um 54% nach und platzierte sich auf Rang 2 mit 311,000 Zuschauern. Nach fünf Wochen in den Kinos kann das Fantasy-Abenteuer bereits 5,86 Mio Zuschauer vorweisen. Damit liegt er zwar immer noch mehr als 3 Mio hinter jedem der Herr-der-Ringe-Filme im gleichen Zeitraum, doch der Umsatz kann sich dank Inflation, Überlängenzuschlag, 3D-Bonus und (mancherorts) HFR-Aufschlag mehr als sehen lassen. Mit €61,1 Mio ist Der Hobbit bereits auf Platz 11 der kassenstärksten Filme aller Zeiten in Deutschland vorgerückt und dabei bereits alle Harry-Potter-Filme, bis auf den ersten, überholt. Da die großen Filme der nächsten Wochen (Lincoln, Django Unchained, Gangster Squad) ein eher älteres Publikum ansprechen, erwarte ich, dass Der Hobbit sich wieder fängt und seinen Weg in Richtung von mindestens 6,5 Mio Zuschauern fortsetzt, wobei im besten Fall auch 7 Mio möglich sind. Das wäre an sich schon beeindruckend, auch wenn der Film nicht an die Zuschauerzahlen der Original-Trilogie herankommen wird. Seit 2002 gab es kein Kinojahr mehr, in dem mehr als zwei Filme jeweils mehr als 7 Mio Zuschauern für sich begeistern konnten. Mittlerweile halte ich es aber für ausgeschlossen, dass er nach Zuschauern Skyfall überholen wird. Nach Umsatz wird Der Hobbit – Eine unerwartete Reise jedoch keine Probleme haben, die Spitzenposition des  letzten Jahres zu belegen. Es ist interessant, was so ein Überlängen- und 3D-Zuschlag tun kann. Obwohl Ziemlich beste Freunde mit mehr als 1 Mio Zuschauern Abstand nach Besuchern 2012 gewinnen wird, wird er lediglich auf Platz 3 der umsatzstärksten Filme des letzten jahres landen.

Mit einem Rückgang von lediglich 36% gelang Life of Pi- Schiffbruch mit Tiger bei weitem der beste Hold in der gesamten Top 10. Der Oscarkandidat lockte dabei weitere 239,000 Zuschauer in die Kinos und ereichte insgesamt mehr als 1,4 Mio in nur 19 Tagen. Sicherlich hat bei diesem hervorragenden Rückgang auch der Hype von 11 Oscarnominierungen geholfen. Bewirbt man diese noch stark genug, so könnte der Film bis zur Verleihung gutes Durchhaltevermögen zeigen. Mehr als 2 Mio Zuschauer halte ich mittlerweile für garantiert, es bleibt nur noch die Frage, wie weit er darüber hinaus gehen wird.

Jack Reacher hielt sich auf Rang 4 weniger gut und baute um ganze 52% auf 111,000 Zuschauer ab. Mittlerweile wurde der Film von etwa 434,000 Besuchern im Kino gesehen, was für einen Tom Cruise-Film kaum der Rede wert ist. Damit dürfte sicher sein, dass 1 Mio Zuschauer nicht mehr im Spiel ist. Durch Django Unchained wird der Film noch einiges an direkter Konkurrenz erfahren und mit bestenfalls 800,000 Zuschauern die Kinos verlassen.

Platz 5 ging an einen weiteren erfolgreichen deutschen Neuzugang. Der Animationsfilm Ritter Rost hatte den Nachteil, erst nach den Weihnachtsferien zu starten und das auch noch in einem Markt, der in den letzten Wochen durch Animationsflme übersättigt wurde. Dennoch lieferte der Film mit ca. 114,000 Zuschauern (inkl. Previews) einen sehr respektablen Start ab und sollte sich mit mind. einer halben Million Zuschauer wiederfinden.

Ein anderer deutscher Film erreichte am Wochenende eben diese Marke. Der sechstplatzierte Film vom Wochenende, Die Vampirschwestern, hielt sich im Angesicht der direkten Konkurrenz weniger gut und verlor 51% seiner Zuschauer von der Vorwoche. Knapp 80,000 Zuschauer sahen den film am Wochenende in den Kinos und brachten seine Gesamtbesucherzahl auf etwa 542,000 nach 18 Tagen. Wahrscheinlich wird er 1 Mio Zuschauer letztendlich doch nicht packen, doch eine lange Laufzeit und gutes Mundpropaganda sollten zumindest ein Ergebnis jenseits von 800,000 ermöglichen.

Der 7. Platz der Charts ging mit 77,000 Zuschauern an Pitch Perfect, der um 56% abbaute – mehr als jeder andere Film in der Top 10. Das 4-Wochen-Ergebnis von 930,000 Zuschauern kann sich allerdings sehen lassen! Nächstes Wochenende könnte bereits die 1 Mio-Marke fallen. Damit wäre Pitch Perfect der 26. und wahrscheinlich vorletzte 2012-Film, der in Deutschland 1 Mio Zuschauer in die Kinos locken konnte (danach wird nur noch Ralph reicht’s auf diese Zahl kommen. Für einen Film, der nicht Teil eines etablierten Franchise (wie Step Up oder High School Musical) ist, ist es ein respektables Ergebnis.

Für Skyfall ging es um 48% runter auf 55,000 Zuschauer und Platz 8 der Kinocharts, wobei der Film mittlerweile unglaubliche 7,68 Mio Kinogänger in Deutschland für sich begeistern konnte. Damit ist der Film an Forrest Gump vorbeigezogen und erreichte die Top 30 der besucherstärksten Filme seit 1968 in Deutschland. Am Wochenende knackte der Film auch €65 Mio an den Kinokassen und steht ganz kurz davor, das Einspiel von Der Schuh des Manitu zu toppen und damit der achterfolgreichste Film aller Zeiten nach Umsatz in Deutschland zu werden. Allerdings wird er auf dieser Position nicht allzu lange verweilen, denn Der Hobbit wird ihn noch vor Ende des nächsten Monats wieder um einen Rang runterstoßen.

Der dritte beeindruckende deutsche Hit am Wochenende war Hannah Arendt, der zur Top-Wahl der Zuschauer in den Arthouse-Häusern wurde und mit 57,000 Zuschauern (inkl. Previews) Rang 9 am Wochenende belegte. Dazu muss man anmerken, dass er dies mit lediglich 74 Spielstätten geschafft hat und einen Schnitt von 727 Zuschauern pro Kino am Wochenende verbuchte. Angesichts des älteren Publikums und der mit hoher Wahrscheinlichkeit folgenden Expansion in mehr Kinos, ist hier eine sehr lange Laufzeit garantiert. Zumindest die Zahlen von Barbara (363,000) sollte der Film von Margarethe Von Trotta erreichen, doch ich erwarte noch mehr. Mit sehr viel Glück ist vielleicht sogar eine halbe Million drin. Realistischer wären etwa 400,000 Besucher. Ein guter Start auch für das anspruchsvolle deutsche Kino.

Die Top 10 rundete Silver Linings ab, der trotz seiner acht Oscarnominierungen um 42% auf 49,000 Zuschauer fiel und nach 11 Tagen 176,000 Besucher vorweisen kann. Wahrscheinlich kann sich der Film in den kommenden Wochen fangen, wenn er nicht in der ganzen Oscarkonkurrenz untergeht. Allerdings muss man auch fairerweise sagen, dass oscarnominierte Komödien schon lange nicht sonderlich gut in Deutscland liefen. Sideways und Little Miss Sunshine landeten beide im Endergebnis zwischen 400,000 und 500,000 Zuschauern. Juno gelang es mit sehr viel Werbeaufwand immerhin auf 983,000 Zuschauer zu kommen. Silver Linings wird allerdings viel eher wie Sideways und Little Miss Sunshine laufen, es sei denn, dem Film gelingt die Überraschung und er gewinnt den großen Preis bei den Oscars.

Der vierte nenneswerte Neuzugang letztes Wochenende, Der Geschmack von Rost und Knochen, landete mit 31,000 Zuschauern (inkl. Sneaks) und einem soliden Schnitt auf Platz 14. Da der Film aber leider keine einzige Oscarnominierung erhielt, wird er wohl bestenfalls auf knapp 100,000 Zuschauer kommen.

Ganz ordentlich läuft immer noch Cloud Atlas, der am Wochenende 1,1 Mio Zuschauer erreichte und womöglich demnächst in die Top 20 von 2012 einziehen wird (momentan ist er #22).

Der türkische Überraschungsefolg Evim Sensin überschritt am Wochenende die 250,000-Zuschauermarke – als 12. türkischer Film in Deutschland überhaupt. Auch Michael Hanekes Liebe, frisch nach seinen fünf Oscarnominierungen, hat letztes Wochenende 250,000 Zuschauer insgesamt erreicht. Der Film wird jetzt in viele Kinos erneut gebracht bzw. erhält zusätzliche Spielzeiten, sodass er auf Dauer doch noch 400,000 erreichen könnte. Das ist zwar immer noch weit entfernt von Das weiße Band (669,000 Besucher), doch angesichts des unangenehmen Themas dennoch ein solider Erfolg.

Box-Office USA – Zero Dark Thirty ist eine solide Nummer 1

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Box-Office USA - 11.-13.01.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Boxofficemojo

Nachdem das US-Box-Office am vorletzten Wochenende dem Vorjahr knapp unterlag, holte 2013 letztes Wochenende auf. Obwohl das Top-12-Einspiel um 2,2% gegenüber der Vorwoche verlor, ging es verglichen mit dem gleichen Wochenende 2012 um 5,4% rauf. Das ist besonders beeindruckend angesichts der Tatsache, dass das zweite Januar-Wochenende letztes Jahr das lange Martin-Luther-King-Feiertagswochenende war und deshalb eigentlich das Box-Office einen Vorteil hatte. Dieses Jahr konnte aber zwei solide Neustarts sowie einen erfolgreich breit gestarteten Oscarkandidaten (Zero Dark Thirty) dagegen halten. Da dieses Jahr die Oscarnominierungen deutlich früher als sonst im Jahr verkündet wurden, hielten sich die Oscarkandidaten entsprechend gut. Allerdings zeigte das letzte Wochenende auch ganz deutlich, wie schlecht die Starttermine in den US-Kinos von den Studios geplant wurden. Die vier erfolgreichsten Filme vom Wochenende wiesen das R-Rating auf (Altersfreigabe ab 17). Insgesamt waren sechs Filme der Top 10 R-rated. Diese restriktive Freigabe führte natürlich zu einem deutlichen Unterangebot für Familien und junge Kinogänger, zugleich aber auch dazu, dass die vielen Filme, die ein erwachsenes Publikum ansprechen, sich gegenseitig die Zuschauer stahlen. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Kommendes Wochenende werden zwei weitere R-rated Filme in den USA starten (Broken City und The Last Stand), das Wochenende darauf noch drei mehr. Bis Mitte Februar wird das Familienpublikum keinen Nachschub bekommen. Das wird allen beteiligten Studios einiges an Box-Office-Potenzial kosten, da die nicht-jugendfreien Filme im Januar und Februar konkurrenzberdingt nicht ihr volles Potenzial entfalten werden können.

Platz 1 der Charts ging an Kathryn Bigelows Nachfolger zu ihrem Oscar-Triumph Tödliches Kommando – The Hurt Locker. Zero Dark Thirty, der zwar überraschenderweise eine Oscarnominierung für Bigelow verpasste, aber dennoch als Bester Film bei den Oscars nominiert wurde und dazu noch vier weitere Nominierungen einheimste, konnte sich in den letzten Wochen (u.a. auch durch diverse andere Filmpreise und Nominierungen) einiges an Oscar-Hype aufbauen. Deshalb expandierte er sehr erfolgreich von 60 in 2937 Kinos und erwirtschaftete am Wochenende ansehnliche $24,4 Mio, wobei er einen Schnitt von $8321 pro Kino vorweisen konnte. Seit seinem limitierten Start im Dezember hat Zero Dark Thirty bislang $29,9 Mio eingespielt. Das alleine liegt schon mehr als 75% über dem Gesamteinspiel von The Hurt Locker und macht den Film zum dritterfolgreichsten von Kathryn Bigelows Karriere (nach K19 – Showdown in the Tiefe und Gefährliche Brandung). Der Film wurde primär vom älteren männlichen Publikum gesehen (59% der Zuschauer vom Startwochenende waren männlich und 62% über dem Alter von 30). Obwohl der Film durch seine Struktur, trockene Erzählweise und eine zweieinhalbstündige Laufzeit schwer zugänglich erscheint, belohnte ihn das Publikum mit einem CinemaScore von "A-" (äquivalent einer 1-) zum Start. Das verspricht an sich in der Regel eine lange und erfolgreiche Laufzeit in den Kinos. Allerdings stellt sich hier das enorme Problem der Konkurrenz. Der Film spricht, wie erwähnt, ein erwachsenes männliches Publikum an. Das tun jedoch auch die kommenden Filme The Last Stand, Parker, Shootout und Broken City. Natürlich wird Zero Dark Thirty dank Oscar-Bonus die Konkurrenz besser meistern können als manch anderer Film, doch er wird trotzdem daran leiden und deshalb womöglich die $100 Mio-Marke verfehlen. Doch auch ein Gesamtergebnis von $80-95 Mio (welches ich für realistisch ansehe), ist ein großer Erfolg für die $45 Mio-Produktion und wäre ein weiterer Beweis für die Stärke von R-rated-Filmen von 2012.

Die Horror-Parodie A Haunted House, die die neuen Horrorproduktionen wie Paranormal Activity und Devil Inside ins Visier nimmt, startete trotz mieser Kritiken erfolgreich auf Rang 2 mit $18,1 Mio von 2160 Kinos und erzielte mit $8380 den besten Schnitt vom Wochenende. Das Startwochenende alleine macht den Film bereits zu einem großen Sieger für den Verleiher Open Road Films, da die Produktionskosten des Streifens lediglich $2,5 Mio betrugen. Open Road Films hatte bereits letztes Jahr Glück mit einem Januar-Start, als The Grey – Unter Wölfen $51,6 Mio in den Kinos einnehmen konnte. Der Start von A Haunted House liegt in der gleichen Liga wie die Starts von Date Movie ($19,1 Mio), Fantastic Movie ($18,6 Mio) und Meine Frau, die Spartaner und ich ($18,5 Mio) und beweist, dass billig produzierte Parodien immer noch eine Marktnische belegen können. Dass es sich hier um ein Nischenprodukt handelt, kann man an der Zusammensetzung des Publikums am Startwochenende sehen. Etwa 48% der Zuschauer waren Afro-Amerikanier, weitere 30% waren Latinos. Die Zuschauer vergaben bei der Start-Umfrage dem Film eine Durchschnitts-CinemaScore-Wertung "B-", was zwar deutlich besser als die allgemeinen Kritiken ist, aber auch keinen sonderlichen Grund zur Freude darstellt. Da sich solche Filme in der Regel nie sehr lange in den Charts halten, erwarte ich auch hier keine Abkehr von diesem Trend. Insgesamt wird A Haunted Hosue etwa $40-45 Mio einspielen, bevor er aus den Kinos verschwindet.

Der dritte Platz der US-Kinocharts ging am Wochenende an Gangster Squad. Der mit Ryan Gosling, Sean Penn, Nick Nolte, Josh Brolin und Emma Stone sehr prominent Besetzung Gangster-Actioner sammelte in den ersten drei Tagen $17,1 Mio von 3103 Kinos ein. Somit startete er schwächer als A Haunted House, obwohl er in fast 1000 Kinos mehr anlief. Der Regisseur des Films, Ruben Fleischer, kann scheinbar nach seinem großen Wurf, Zombieland ($75,6 Mio) keinen ähnlich bemerkenswerten Hit mehr landen. 30 Minuten oder weniger enttäuschte vor zwei Jahren mit $37,1 Mio. Gangster Squad, der aufgrund des Aurora-Amoklaufs im Juli von September in den Januar verlegt werden musste (Nachdrehs waren erforderlich), startete angesichts des $60 Mio-Budgets und des Riesen-Casts ebenfalls unter den Erwartungen. Mit The Last Stand, Broken City und Parker wird der Streifen immens unter der kommenden Konkurrenz zu leiden haben. Da wird ihm auch das "B+"-CinemaScore nicht weiterhelfen können. Er wird bestenfalls mit $42-47 Mio abschließen.

Trotz fünf Oscarnominierungen (einschließlich Bester Film) litt Django Unchained stark an den R-rated Konkurrenz und fiel um 44,8% auf Rang 4 mit $11 Mio. Nach 20 Tagen brachte Quentin Tarantinos Spaghetti-Western-Blaxploitation-Hommage sein Einspiel auf beachtenswerte $125,4 Mio und überholte damit bereits das Gesamteinspiel von Inglourious Basterds. Damit ist Django Tarantinos größter Hit in Nordamerika. Ferner ist Django Unchained nur noch $10 Mio von The King’s Speech, dem bislang erfolgreichsten Film von The Weinstein Company, entfernt und wird diesen sehr bald überholen. Außerdem ist er auf Rang 3 der erfolgreichsten Western aller Zeiten vorgerückt (hinter Der mit dem Wolf tanzt und True Grit). Django liegt momentan etwa $14 Mio vor True Git im gleichen Zeitraum, doch der Film der Coen-Brüder schließt die Lücke ziemlich schnell. Dank dem kommenden Feiertagswochenende und dem Oscar-Hype wird Django es auf jeden Fall auf mehr als $150 Mio bringen, doch das Gesamtergebnis von True Grit ($171,2 Mio) wird ihm verwehrt bleibe. Realistischer wäre ein Endergebnis von $155-165 Mio, je nachdem, wie viel die Oscarnominierungen von den Einbrüchen durch die  erbarmungslose Konkurrenz wett machen können.

Platz 5 gehörte letztes Wochenende ebenfalls einem Oscarkandidaten. Les Misérables konnte von seinen acht Nominierungen etwas mehr als Django profitieren, was aber auch sicherlich daran lag, dass der Film kein R-Rating, sondern die milde PG-13-Freigabe trägt. Es ging für das Musical um 39,8% herab auf $9,6 Mio. Nach 20 Tagen steht die Adaption des Broadway-Klassikers bei $118,7 Mio und ist bereits das sechsterfolgreichste, nicht-animierte Musical aller Zeiten in den USA. Der Film wird in den kommenden Wochen einerseits von seiner Altersfreigabe, andererseits aber auch von seinen beeindruckenden drei Golden-Globe-Siegen profitieren. Damit wäre ein Gesamteinspielergebnis von $150 Mio möglich, wenn auch noch nicht garantiert.

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise gab überraschenderweise stark nach und rutschte nach einem Rückgang von 47,7% um drei Plätze auf Rang 6 ab. Der Film nahm am Wochenende $9,2 Mio ein und kann sich mittlerweile mit $278,2 Mio rühmen. Damit liegt er $41 Mio hinter Die Rückkehr des Königs, $12 Mio hinter Die zwei Türme, aber immerhin soide $42 Mio vor Die Gefährten im gleichen Zeitraum. Bislang konnte der Film nicht die Langlebigkeit unter Beweis stellen, die man von hm erwartet hätte, doch der starke Mangel an Konkurrenz könnte dies in den kommenden Wochen noch ändern. Ich habe weiterhin keine Zweifel daran, dass er $300 Mio knacken wird, doch es sieht jetzt so aus, als würde Skyfall letztendlich den Kampf um die Winter-Box-Office-Krone für sich entscheiden können.

Eine der großen Nutznießer der Oscarnominierungenw war Lincoln. Steven Spielbergs Film wurde mit 12 Noms ausgezeichnet und bekam vom Studio zusätzliche 126 Kinos spendiert. Daraufhin legte der Film um 17% auf $6,3 Mio zu und steig von Platz 8 auf Platz 7 auf. Lincoln hat bislang $152,6 Mio an den US-Kinokassen eingenommen und das noch lange vor der eigentlichen Oscar-Verleihung. Auch wenn er bei den Globes nicht viel punkten konnte, wird er dennoch bis hin zur Vergabe der Oscars auf jeden Fall einer der größten Favoriten bleiben und das alleine wird für viel Durchhaltevermögen ausreichen. Kommendes Wochenende erhält der Film weitere 147 Kinos. Ein Endergebnis von $180-185 Mio wird der Film in jeden Szenario erreichen. Sollte er aber als Bester Film den Oscar nach Hause mitehmen, dann wird er mit ziemlicher Sicherheit irgendwann im März oder April auch die $200 Mio-Grenze überqueren.

Die Bestimmer profiterte weiterhin von nicht-existenter Konkurrenz für das Familienpublikum. Die Komödie gab um 37,3% nach und machte es sich mit $6,1 Mio auf Rang 8 der Charts gemütlich. Der Film hat nach 20 Tagen bereits überraschende $60,6 Mio eingenommen und wurde bei einem Produktionsbudget von $25 Mio zu einem großen Erfolg. Da in den nächsten Wochen der Film keine neue Konkurrenz erfahren wird, traue ich ihm gar $80 Mio zu.

Bemerkenswert, wenn auch nicht im positiven Sinne, war auch die Wochenend-Performance von Texas Chainsaw 3D. Nach dem Pole-Position-Start letzte Woche brach der Horrorfilm um 75,7% ein und fiel schnurstracks von Platz 1 auf Platz 9. Nach $5,3 Mio am Wochenende steht der Film bei $30.9 Mio nach zehn Tagen in den Kinos. Es ist erst der zweite Film, der nach einem Start auf Platz 1 der Charts am zweiten Wochenende so viele Platzierungen verlor. Das letzte Mal geschah dies mit The Crow – Die Rache der Krähe, der 1996 ebenfalls in der zweiten Woche von #1 auf #9 abstürtzte. Der Drop letztes Wochenende ist vergleichbar mit dem von Devil Inside an seinem zweiten Wochenende. Texas Chainsaw 3D wird sehr schnell Kinos und Leinwände verlieren und maximal $35 Mio an den Kinokassen erreichen.

Nach dem überraschenden Erfolg bei den Oscarnominierungen, legte Silver Linings kräftig zu, obwohl der Film lediglich 65 neue Kinos bekam. Nach einem $5 Mio-Wochenende (+38,8%) steht der Streifen mittlerweile bei $41,3 Mio. Es ist sehr beeindruckend für einen Film, der nie in mehr als 810 Kinos lief. Kommendes Wochenende wird der Film endlich sehr breit anlaufen und in insgesamt mehr als 2500 Kinos kommen. Das Mundpropaganda ist sehr positiv und der Film zielt als einer der wenigen Filme momentan auf ein weibliches Publikum ab. Daher wird ihm eine sehr lange Laufzeit vergönnt sein. Mindestens $85 Mio sind dem Film  sicher, jedoch glaube ich mittlerweile fest ein an Ergebnis jenseits von $100 Mio.

Jack Reacher knackte an seinem 4. Wochenende die $70 Mio-Marke und steht mittlerweile bei $72,6 Mio. Immer noch liegt der Film hinter Operation Walküre, holt aber langsam und sicher auf. Zumindest $80 Mio sollte der Tom-Cruise-Film schaffen.

Immer Ärger mit 40 ist mit $61,4 Mio nach vier Wochen bereits ein solider Erfolg für Judd Apatow und sollte keine allzu großen Probleme haben, auch $70 Mio früher oder später zu erreichen.

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger profitierte ebenfalls stark von seinen 11 Nominierungen und baute lediglich um 3,9% ab, obwohl der Film fast ein Viertel seiner Kinos verlor. Kommendes Wochenende wird jedoch eine neue Expansion erfolgen. Der Film hat bislang $94,8 Mio eingesammt und wird nun problemlos an $100 Mio vorbeifliegen. Sogar $110 Mio halte ich, angesichts der schwachen direkten Konkurrenz, für möglich.

Das Tsunami-Drama The Impossible sahnte zwar nur eine Oscarnominierung ab, hielt sich aber mit einem Rückgang von 8,1% extrem gut und legte ein $2,5 Mio-Wochenende in 808 Kinos hin. Mitlerweile hat der Film $6,8 Mio erreicht. Auch hier hilft das milde PG-13-Rating. Ich erwarte mndestens $15 Mio von dem Film.

Die 3D-Wiederaufführung von Die Monster AG knackte an seinem 4. Wochenende mit $30,6 Mio die $30 Mio-Marke und wurde letztlich nicht zu einem so großen Misserfolg, wie die ersten Zahlen nahelegten. Hier zeigt sich, wie sehr die Weihnachtstage allen Filmen geholfen haben.

Von Argo wird man in den kommenden Wochen noch mehr hören. Obwohl er überraschenderweise die Nominierung bei den Oscars für Ben Afflecks Regie verpasste, wurde der Film für den großen Preis und sechs weitere Oscars nominiert. Außerdem gewann er am Sonntag die Golden Globes für den Besten Film (Drama) und Beste Regie. Auch das wird ihm noch weiter helfen. Letztes Wochenende bekam der Polit-Thriler 319 neue Kinos spendiert und legte um 59,1% auf fast $1,3 Mio zu. Insgesamt kann sich der Überraschungserfolg mit $111,7 Mio rühmen. Kommendes Wochenende kommen weitere 135 Kinos hinzu. Über kurz oder lang sollte Argo $120 Mio erreichen.

Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 2 passierte letztes Wochenende $290 Mio und steht knapp davor, unter die 50 erfolgreichsten Filme aller Zeiten in den USA einzuziehen.

Die Gewinner der Golden Globes 2012

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Quelle: HFPA

Die Gewinner der 70. Golden Globes wurden heute Nacht verkündet. Argo räumte wie schon bei der BFCA die beiden Hauptpreise ab, für Beste Regie und Besten Film (Drama), was nun Afflecks fehlende Nominierung bei den Oscars noch rätselhafter macht als man es für möglich gehalten hätte. Die meisten Golden Globes gingen an Les Misérables, der drei Statuen mitnehmen durfte.

In der Serien-Sparte hielt sich die Jury weitgehend an die Emmys: Homeland gewann wie erwartet den Hauptpreis für die beste Dramaserie sowie die beiden Hauptdarsteller-Awards für Clare Danes und ihren Serien-Partner Damian Lewis. In der Kategorie beste Serie – Komödie oder Musical, setzte sich Girls gegen den Emmy-Preisträger Modern Family durch.

Die Gewinner im Überblick
FILME:

Bester Film – Drama

Argo
Django Unchained
Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Zero Dark Thirty

Beste Hauptdarstellerin – Drama

Jessica Chastain – Zero Dark Thirty
Marion Cotillard – Der Geschmack von Rost und Knochen
Helen Mirren – Hitchcock
Naomi Watts – The Impossible
Rachel Weisz – The Deep Blue Sea

Bester Hauptdarsteller – Drama

Daniel Day-Lewis – Lincoln
Richard Gere – Arbitrage
John Hawkes – The Sessions – Wenn Worte berühren
Joaquin Phoenix – The Master
Denzel Washington – Flight

Bester Film – Komödie/Musical

Les Misérables
Best Exotic Marigold Hotel
Lachsfischen im Jemen
Moonrise Kingdom
Silver Linings

Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical

Jennifer Lawrence – Silver Linings
Emily Blunt – Lachsfischen im Jemen
Judi Dench – Best Exotic Marigold Hotel
Maggie Smith – Quartett
Meryl Streep – Wie beim ersten Mal

Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical

Hugh Jackman – Les Misérables
Jack Black – Bernie
Bradley Cooper – Silver Linings
Ewan McGregor – Lachsfischen im Jemen
Bill Murray – Hyde Park on Hudson

Bester Animationsfilm

Merida – Legende der Highlands
Frankenweenie
Hotel Transsilvanien
Die Hüter des Lichts
Ralph reichts

Bester fremdsprachiger Film

Liebe (Amour), Österreich
Der Geschmack von Rost und Knochen (De rouille et d’os), Frankreich
Die Königin und der Leibarzt (En kongelig affære), Dänemark
Kon-Tiki, Norwegen/Vereinigtes Königreich/Dänemark
Ziemlich beste Freunde (Intouchables), Frankreich

Beste Nebendarstellerin

Anne Hathaway – Les Misérables
Amy Adams – The Master
Sally Field – Lincoln
Helen Hunt – The Sessions – Wenn Worte berühren
Nicole Kidman – The Paperboy

Bester Nebendarsteller

Christoph Waltz – Django Unchained
Alan Arkin – Argo
Leonardo DiCaprio – Django Unchained
Philip Seymour Hoffman – The Master
Tommy Lee Jones – Lincoln

Beste Regie

Ben Affleck – Argo
Kathryn Bigelow – Zero Dark Thirty
Ang Lee – Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger
Steven Spielberg – Lincoln
Quentin Tarantino – Django Unchained

Bestes Drehbuch

Quentin Tarantino – Django Unchained
Mark Boal – Zero Dark Thirty
Tony Kushner – Lincoln
David O. Russell – Silver Linings
Chris Terrio – Argo

Beste Filmmusik

Mychael Danna – Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger
Alexandre Desplat – Argo
Dario Marianelli – Anna Karenina
Tom Tykwer, Johnny Klimek und Reinhold Heil – Cloud Atlas
John Williams – Lincoln

Bester Filmsong

„Skyfall“ aus James Bond 007: Skyfall – Adele und Paul Epworth
„For You“ aus Act of Valor – Monty Powell und Keith Urban
„Not Running Anymore“, aus Stand Up Guys – Jon Bon Jovi
„Safe & Sound“ aus Die Tribute von Panem – Taylor Swift, John Paul White, Joy Williams
„Suddenly“ aus Les Misérables – Claude-Michel Schönberg

SERIEN:

Beste Serie – Drama

Homeland
Breaking Bad
Boardwalk Empire
Downton Abbey
The Newsroom

Beste Serien-Hauptdarstellerin – Drama

Claire Danes – Homeland
Connie Britton – Nashville
Glenn Close – Damages – Im Netz der Macht
Michelle Dockery – Downton Abbey
Julianna Margulies – Good Wife

Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama

Damian Lewis – Homeland
Steve Buscemi – Boardwalk Empire
Bryan Cranston – Breaking Bad
Jeff Daniels – The Newsroom
Jon Hamm – Mad Men

Beste Serie – Komödie oder Musical

Girls
The Big Bang Theory
Episodes
Modern Family
Smash

Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical

Lena Dunham – Girls
Zooey Deschanel – New Girl
Julia Louis-Dreyfus – Veep – Die Vizepräsidentin
Tina Fey – 30 Rock
Amy Poehler – Parks and Recreation

Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical

Don Cheadle – House of Lies
Alec Baldwin – 30 Rock
Louis C. K. – Louie
Matt LeBlanc – Episodes
Jim Parsons – The Big Bang Theory

Beste Mini-Serie oder Fernsehfilm

Game Change
The Girl
Hatfields & McCoys
The Hour
Political Animals

Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder Fernsehfilm

Julianne Moore – Game Change
Nicole Kidman – Hemingway & Gellhorn
Jessica Lange – American Horror Story – Die dunkle Seite in dir
Sienna Miller – The Girl
Sigourney Weaver – Political Animals

Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder Fernsehfilm

Kevin Costner – Hatfields & McCoys
Benedict Cumberbatch – Sherlock
Woody Harrelson – Game Change
Toby Jones – The Girl
Clive Owen – Hemingway & Gellhorn

Beste Nebendarstellerin – Serie, Mini-Serie oder Fernsehfilm

Maggie Smith – Downton Abbey
Hayden Panettiere – Nashville
Archie Panjabi – Good Wife
Sarah Paulson – Game Change
Sofia Vergara – Modern Family

Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder Fernsehfilm

Ed Harris – Game Change
Max Greenfield – New Girl
Danny Huston – Magic City
Mandy Patinkin – Homeland
Eric Stonestreet – Modern Family

Das Studio will Aaron Johnson für die Godzilla-Hauptrolle

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Quelle: Deadline

Godzilla-poster-newJurassic Park IV wird nicht als einziger Film im Sommer 2014 Riesenechsen in 3D auf die Leinwand bringen. Neben The Good Dinosaur von Pixar, der wohl eher das Familienpublikum ansprechen wird, kommt auch der erneute Versuch, einen englischsprachigen Godzilla-Film an den Mann zu bringen. Der letzte Versuch stammte von Roland Emmerich und lief 1998 an. Dabei enttäuschte er an den Kinokassen trotz immensen Hypes und die Fans waren auch alles andere als glücklich mit dem Film. Danach traute sich lange niemand mehr an das japanische Monster. Bis 2010 Warner Bros. so überzeugt war von Gareth Edwards' Debütfilm Monsters (wie passend), dass er kurze Zeit darauf als Regisseur für das Godzilla angeheuert wurde. Dieser soll am 16.05.2014 in die US-Kinos kommen und einen Tag früher in die deutschen Lichtspielhäuser. Konzeptuell wird an dem Projekt schon eine lange Zeit gearbeitet, doch Details gab es bislang sehr wenige. Stilistisch soll das neue Monster den japanischen Filmen ähneln und weniger dem Design von Roland Emmerichs Film. Außerdem wird es mindestens ein weiteres Monster im Film geben, gegen welches Godzilla antreten wird. Herausgebracht wurde auch dieses Jahr das erste Teaser-Poster, das ihr links sehen könnt.

Das Projekt nähert sich aber nun der Produktionsphase und so hat Deadline erfahren, dass bereits ein Schauspieler für die Hauptrolle anvisiert wurde. Der Kick-Ass– und Savages-Star Aaron Johnson soll in Verhandlungen mit Warner Bros. stehen. Details darüber, wen er spielen soll, gibt es allerdings noch keine. Noch vielversprechender ist die Tatsache, dass Frank Darabont,  der oscarnominierte Autor von den Stephen-King-Verfilmungen The Green Mile, Die Verurteilten und Der Nebel die Arbeit am Drehbuch übernommen hat. Wie immer, werden wir Euch über alle weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Neuer TV-Spot für Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben

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Box-Office USA - 15.-18.02.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: 20th Century Fox Film

Kurz nach der Bekanntgabe, dass der neue Stirb langsam-Film ein R-Rating erhalten wird, bestätigt dies 20th Century Fox in einem neuen Fernsehspot für den Film, an dessen Ende die Freigabe eingeblendet wird. Außerdem verspricht der Spot eine geballte Ladung Action mit Bruce Willis in Bestform. Aber seht selbst…

https://youtu.be/m3kKlzbM_Kw

 

 

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