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Jack von Angesicht zu Angesicht mit Riesen in zwei neuen Filmplakaten

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Box-Office USA 1.-3.3.2013

Quellen: Yahoo! Movies, IMP Awards

2013 könnte ein gutes Jahr für die Fans von klassischen Fantasy-Abenteuern werden. Neben dem mit Spannung erwarteten zweiten Teil der Hobbit-Trilogie (es fühlt sich immer noch seltsam an, von Der Hobit als "Trilogie" zu sprechen), der am 12.12.2013 in die deutschen Kinos kommen soll, gibt es auch eine ganze Reihe "kleinerer" Fantasyfilme, die uns erwarten. Darunter die reichlich spät produzierte Fortsetzung Percy Jackson- Im Banne des Zyklopen, die gute 3,5 Jahre nach dem ersten Film kommt, Chroniken der Unterwelt, der Auftakt einer möglichen neuen Fantasy-Reihe, Sam Ramis Die fantastische Welt von Oz, Seventh Son, eine Fantasybuchverfilmung mit Jeff Bridges und Julianne Moore, aus heimischer Produktion die Romanverfilmung Rubinrot und schließlich auch Bryan Singers eigene Variante des klassschen Märchens von Hans/Jack und der Bohnenranke – Jack and the Giants (in der deutschen Variante umbetitelt von Jack the Giant Slayer).  Vom letzteren gibt es jetzt zwei neue Filmplakate, die die titelgebdenden Charaktere (also Jack und die Riesen) im Fokus haben.

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Zur Erinnerung hier noch einmal der deutsche Trailer zum Märchenabenteuer

Jack and the Giants erscheint hierzulande voraussichtlich am 14.03.2013.

Neue Man of Steel Bilder zeigen alle Hauptcharaktere

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Box-Office weltweit

Quelle: Empire, DesdeHollywood, Variety

Warner Bros. hab über das britische Filmmagazin Empire drei neue Bilder zum kommenden Superman-Streifen Man of Steel veröffentlicht. Diese zeigen neben Superman (der das Cover des Magazins ziert) auch Russell Crowe in seiner Rolle als Supermans Vater, Jor-El (in Richard Donners Film wurde der Part noch von Marlon Brando gespielt) und Michael Shannon als Supermans Rivale General Zod (in Superman II von Terence Stamp verkörpert). Außerdem hat die Website DesdeHollywood.com ein gutes Bild von Amy Adams als Supermans/Clark Kents ewige Liebe Lois Lane veröffentlicht. Die insgesamt vier neuen Bilder könnt Ihr unten sehen.

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Man of Steel ist für Warner Bros. ein wirklich wichtiges Projekt. Für das Studio sind in den letzten zwei Jahren deren gewinnträchtigsten Film-Franchises (vorerst) zu Ende gegangen – Harry Potter und Christopher Nolans Batman-Trilogie. Dabei hat WB, wie Disney bei Marvel, Zugriff auf fast das gesamte Katalog der DC-Comics. Allerdings konnte Warner Bros. daraus bislang wenig machen. Superman Returns, ein Versuch dem Franchise neues Leben einzuhauchen und es zugleich aber weiterzuführen, enttäuschte sowohl auf finanzieller Seite als auch auf der Seite der Fans. Ein weiterer Anlauf war die Adaption von Green Lantern mit Ryan Reynolds in der Hauptrolle, die 2011 ebenfalls deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Seit vielen Jahren versucht Warner Bros. auch erfolglos einen Wonder Woman-Flm zu stemmen. In der Zwischenzeit hat Konkurrent Disney, welches die Rechte an den meisten Marvel-Charakteren besitzt, ein komplettes Universum von Marvel-Charakteren auf der großen Leinwand (und bald auch im Fernsehen) aufgebaut, welches im Box-Office-Überflieger Marvel’s The Avengers seinen vorläufigen Höhepunkt fand.

Und so laufen bei Warner Bros. erneut die Vorbereitungen auf einen Justice League-Film (wir haben berichtet) auf Hochdruck. Der Film sollte bereits vor einiger Zeit unter der Regie von George Miller entstehen, das Projekt hat bereits mehrere junge Schauspieler in diversen Rollen besetzt, fiel aber kurz vor Drehbeginn auseinander. Nach dem Erfolg von The Avengers (mehr als $1,5 Mrd Einspiel weltweit) ist der Wunsch, das Projekt zustande zu bringen, natürlich größer denn je. Dennoch bleibt es ein riskantes Unterfangen, da hier im Gegensatz zu Marvel’s The Aveners keine fünf Filme das Zusammentreffen der Superhelden sorgfältig vorbereiten werden, sondern lediglich Man of Steel vorher kommen soll. Gerade deshalb hängt sehr viel vom finanziellen Erfolg und der Beliebtheit des kommenden Films ab. So warten die Studioköpfe von WB, laut einem Artikel von Variety, erst einmal ab, wie gut Man of Steel läuft, bis Justice League endgültig grünes Licht bekommt. Man kann nur hoffen, dass aus den Fehlern von Superman Returns gelernt wurde und mit Man of Steel ein echter Crowd Pleaser auf dem Weg ist.

In Deutschland werden wir das spätestens ab dem 20.06.2013 rausfinden. Dann kommt Man of Steel nämlich in die hiesigen Kinos – in 3D natürlich!

How I Met Your Mother – Neunte Staffel auf dem Weg!

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How I Met Your Mother neunte Staffel

Heute gaben CBS und 20th Century Fox Television grünes Licht für die neunte und letzte Staffel der Sitcom How I Met Your Mother. Nachdem der Sender und das Produktionsstudio lange über die Vertragsdetails verhandelt haben, stehen die Rahmendaten nun fest: der gesamte Stammcast aus Josh Radnor, Jason Segel, Cobie Smulders, Neil Patrick Harris und Alyson Hannigan wird für die neunte Staffel in der TV-Season 2013/14 zurückkehren. Auch die Serienschöpfer Carter Bays and Craig Thomas sind wieder mit von der Partie.

CBS-Vorstandsvorsitzende Nina Tassler kommentierte das wie folgt: "Wir sind alle sehr gespannt was uns Carter, Craig, Pam Fryman und dieser herausragende Cast für den letzten Akt der Serie zu erzählen haben und darauf, dass einige der leidenschaftlichsten Serienfans die Identität der wohl mysteriösesten Mutter im Fernsehen erfahren werden".

How I Met Your Mother realisierte im Jahr 2012 mit der siebten Staffel einen serieneigenen Quotenrekord mit durchschnittlich 9,69 Mio. Zuschauern pro Folge. Die aktuelle achte Staffel ist mit derzeit 9,75 Mio. Zuschauern pro Folge im Begriff, den Rekord noch vor dem anstehenden Serienfinale noch einmal hochzuschrauben. Wir sind gespannt.

Junebug (2005)

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Junebug, USA 2005 • 106 Min • Regie: Phil Morrison • Mit: Embeth Davidtz, Alessandro Nivola, Amy Adams, Celia Weston • FSK: Ohne Altersbeschränkung • Kinostart: 01.03.2007 • Deutsche Website

Handlung

Madeleine (Embeth Davidtz) ist erfolgreiche Galeristin in Chicago und fährt mit ihrem Mann George (Alessandro Nivola) nach North Carolina, um einen vielversprechenden, aber sehr skurrilen Künstler unter Vertrag zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit besuchen sie den kleinen Heimatort von George und verbringen einige Tage bei seiner Familie, die neben den Eltern Eugene (Scott Wilson) und Peg (Celia Weston) noch aus Georges Bruder Johnny (Ben McKenzie) und seiner schwangeren Frau Ashley (Amy Adams) besteht. Dieser auf den ersten Blick harmlose Besuch bringt jedoch die Familiendynamik gehörig durcheinander. Zwischen Madeleine und George auf der einen und den Familienmitgliedern auf der anderen Seite entspannt sich ein kompliziertes Geflecht aus Misstrauen, Unverständnis und Konflikten, das nur gelegentlich durch die unbekümmert freundliche Art von Georges Schwägerin Ashley durchbrochen wird. Die unterschiedlichen Wertvorstellungen spitzen sich zu, als Madeleine zu einem Geschäftstermin mit dem Künstler fährt, wohlwissend, dass sie damit der Familie in einem tragischen Moment nicht beistehen kann.

Kritik

Junebug1Wenn Europäer an Amerika denken, so tauchen häufig Bilder auf, die typisch für die moderne Ost- und Westküste sind. Daneben existiert jedoch eine traditionellere Gesellschaft – nämlich jene der Südstaaten. Der Film kontrastiert den urban-intellektuellen Lebensstil der eleganten und weltgewandten Madeleine mit der christlich-konservativen Lebensweise einer einfachen Südstaaten-Familie. Hier treffen Welten aufeinander, die sonst selten in Kontakt geraten und wenig Berührungspunkte haben. Erfolgreich inszeniert Regisseur Phil Morrison die Begegnung unterschiedlicher Wertvorstellungen – man könnte auch sagen: das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen, was besonders deutlich wird beim gemeinsamen Besuch des Gottesdienstes. Während George von den Gemeindemitgliedern herzlich empfangen wird und sich rasch in alten Gewohnheiten einfindet, stellen Gebet, Gesang und das offene Bekenntnis zu Jesus Christus für Madeleine eine herausfordernde Fremdheit dar. Andersherum sind die Gemeindemitglieder über ihren zärtlich-liebevollen, fast erotischen Umgang mit George irritiert und empfinden es schwer, sie als Gemeindemitglied zu akzeptieren.

Auch die Interaktionen innerhalb der Familie bleiben kompliziert. Trotz großer Bemühungen beider Seiten um Freundlichkeit und Gemeinsamkeit bestimmen doch während des gesamten Films Unverständnis und Misstrauen den Umgang. Als sich Madeleine eines Abends bereit erklärt, Johnny bei seinen Hausaufgaben zu helfen, interpretiert dieser ihren körperbetonten Habitus als einen Flirtversuch und reagiert seinerseits mit einer deutlichen Annäherung. Diese etwas plumpe, aber aus seiner Sicht durchaus angemessene Reaktion führt bei Madeleine wiederum zu sprachloser Verwirrung und Irritation. Hier wird auf verständnisvolle Weise dargestellt, wie unterschiedliche Vorstellungen von Kommunikation zu gravierenden Missverständnissen führen können.

Junebug3Hinzu kommen familieninterne Konflikte und die  komplexen Persönlichkeiten der Familienmitglieder, die unaufgeregt und wertneutral dargestellt werden und damit äußerst authentisch wirken. Der nervösen und permanent Kritik äußernden Mutter Peg steht ein gutmütiger, aber etwas passiver und auch ratloser Vater Eugene gegenüber. Traurig muss er mit ansehen, wie sein Sohn Johnny von der Aussicht auf Vaterschaft alles andere als begeistert ist und dies seine Frau Ashley des Öfteren deutlich spüren lässt. Johnny, der gerade den Highschool-Abschluss nachholt, sieht in seinem erfolgreichen Bruder George eine Bedrohung seines Selbstbewusstseins („Du musst nicht denken, dass du was Besseres bist, als wir“) und kann mit dieser Frustration äußerst schlecht umgehen. Mutter Peg wiederum kann ihre Eifersucht gegenüber Madeleine nicht verbergen. In wenigen Worten („Sie ist zu hübsch für George“) fast sie ihre Abneigung gegenüber der gebildeten Schwiegertochter zusammen. Bei all diesen Animositäten verliert der Film jedoch nicht seine neutrale Perspektive, sodass der Zuschauer in die Lage versetzt wird, für alle Seiten Verständnis aufzubringen. Einziger Hoffnungsstrahl in dieser bedrückend angespannten Atmosphäre ist Ashleys unbekümmerte Herzlichkeit. Amy Adams überzeugt durch ihre Fröhlichkeit nicht nur den Zuschauer, der gar nicht anders kann, als sie ins Herz zu schließen, sondern gewinnt auch das Vertrauen von Madeleine. Zwischen den beiden entsteht eine asymmetrische Freundschaft, bei der Madeleine ungewollt zum Vorbild für Ashley wird. Wenn Ashley die welterfahrene Madeleine an ihrem eher einfachen Alltagsleben teilhaben lässt, verlässt der Film die angestaute Anspannung und  zeigt urig-witzige Momente. Das freundschaftliche Verhältnis zwischen beiden Frauen zieht sich wie ein roter Faden durch den Film – ein Faden, der gegen Ende jedoch abrupt abreißt. Als Madeleine vor dem Dilemma steht, entweder Ashleys Entbindung mitzuerleben oder den erfolgversprechenden Künstler unter Vertrag zu nehmen, entscheidet sie sich für den Künstler und damit gegen Ashley. Hier bringt der Film die unterschiedlichen Werthaltungen – Karriere vs. Familie – deutlich auf den Punkt.

Der Film stellt auf großartige Weise die Irritationen dar, welche beim Aufeinandertreffen unterschiedlicher Lebensweisen auftreten können. Dies geschieht jedoch nicht ohne Augenzwinkern, wie die Freundschaft zwischen den ungleichen Frauen zeigt. Wenngleich dem Zuschauer die Perspektive von Madeleine nahegelegt wird, dämonisiert er das einfachere Südstaaten-Leben nicht. An einigen Stellen wagt er sogar einen emischen Blick auf die Gesellschaft des Südens und offenbart Momente eines harmonischen Miteinanders. Ähnlich verständnisvoll zeigt er die komplizierte Familiendynamik ohne einzelne Familienmitglieder in ein schlechtes Licht zu rücken. Einer soliden schauspielerischen Leistung von Embeth Davidtz und einer großartigen Performance von Amy Adams steht jedoch ein mäßiges Auftreten von Alessandro Nivola gegenüber, was sich jedoch zum Teil durch seine eher passive Rolle erklären lässt.

Fazit

Alles in allem eine gelungene Tragikomödie mit starken Charakteren, die trotz wenig Handlung durchweg spannend bleibt.

Trailer

https://youtu.be/aB6bKHGikbw

Box-Office Deutschland – Django Unchained bleibt sehr stark

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Box-Office Deutschland - 24.-27.01.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Kein Film wird Anfang dieses Jahres ein solcher Erfolg hierzulande werden wie Ziemlich beste Freunde (8,9 Mio Zuschauer), doch das Jahr fängt für die deutschen Kinobetreiber dennoch hervorragend an. In der zweiten Woche hielt sich Django Unchained unglaublich gut und ging lediglich um 12% gegenüber der Vorwoche zurück. Das ist insbesondere deshalb beeindruckend, da der Film es mit sechs breiten Neustarts zu tun hatte und davon zumindest Gangster Squad, Movie 43 und Flight ein ähnliches Publikum ansprachen. Mit bärenstarken 663,000 Zuschauern am zweiten Wochenende verteidigte er problemlos die Spitze der Charts und lieferte damit auch das beste zweite Wochenendergebnis für einen FSK16-Film seit Matrix Reloaded vor knapp zehn Jahren! Nach 11 Tagen im Kino hat Tarantinos Western-Hommage annährend 1,8 Mio Besucher in für sich begeistert und damit bereits das Gesamtergebnis aller seiner Filme, mit der Ausnahme von Inglourious Basterds, getoppt. Zu einem solch bemerkenswerten Rückgang trug sicherlich auch die Tatsache bei, dass der Film letztes Wochenende in fast 170 Kinos mehr gespielt wurde als in der Vorwoche. Beeindruckend bleibt aber, dass der Film sogar am zweiten Wochenende einen Schnitt von mehr als 1000 Besuchern pro Kino vorweisen konnte. Nächstes Wochenende kommt dann der wahre Test, wie gut sich der Film ohne viele zusätzliche Locations halten kann, doch das Mundpropaganda lässt Gutes erahnen. Mit seinem vorläufigen Gesamtergebnis  ist dem Film die erste Goldene Leinwand des Jahres so gut wie sicher. Der Film liegt knapp vor dem ebenfalls mit der FSK16-Freigabe versehenen Ted im gleichen Zeitraum und dieser hat es deutlich jenseits von 3,3 Mio Besuchern geschafft. Ich traue ihm aber eine noch etwas längere Spielzeit zu und erwarte mindestens 3,5 Mio Besucher. Sollte aber kommendes Wochenende wieder deutlich über den Erwartungen liegen, dann hätte er vielleicht Chancen auf 4 Mio Zuschauer. So oder so kann sich 2013 dank Django Unchained und Der Schlussmacher jetzt schon mit zwei Millionenerfolgen rühmen, während es letztes Jahr bis März gedauert hat. Mit Kokowääh 2 steht auch ein dritter Millionenfilm vor der Tür

Auch Der Schlussmacher zeigte sich auf Platz 2 von der vielfältigen Konkurenz gänzlich unbeeindruckt und fiel um 20% auf knapp über 300,000 Zuschauer in der dritten Woche. Der Film kann natürlich momentan enorm davon profitieren, die einzige romantische Komödie auf dem Markt zu sein und zudem steht Schweighöfers Stern höher denn je. Mit 1,4 Mio Zuschauern in 18 Tagen liegt der Streifen etwa 250,000 Besucher vor What a Man und 400,000 vor Friendship! im gleichen Zeitraum. Hier ist ein Ergebnis oberhalb der 2 Mio-Grenze gesichert. Es sieht auch ganz danach aus, dass Der Schlussmacher die 2,1 Mio Besucher von Rubbeldiekatz überholen und zum erfolgreichsten Film mit Schweighöfer in der Hauptrolle werden wird, es sei denn die direkte Konkurrenz seitens Kokowääh 2 trifft ihn hart in zwei Wochen.

Der dritte Rang der Charts ging mit 158,000 Zuschauern (inkl. Sneaks) an Flight, Robert Zemeckis' langerwartete Rückkehr zu Realfilmen. Das Drama, für das Denzel Washington aktuell für den Oscar nominiert ist, hat mit 424 Zuschauern pro Kino den besten Kinoschnitt unter den sechs breiten Neustarts erzielt. Mit Flight gelang Denzel Washington sein bester Start in Deutschland seit American Gangster im Jahre 2007 und einer der besseren Starts seiner gesamten Karriere hierzulande. In Deutschland ist Washington, im Gegensatz zu Nordamerika, nicht immer ein Hitgarant, doch hin und wieder landet er einen soliden Erfolg und Flight scheint einer davon zu sein. Er könnte knapp eine halbe Million Besucher erreichen und damit Washington-Filme wie Unstoppable, Mann unter Feuer, The Book of Eli und Der Manchurian Kandidat überholen.

Auf Platz 4 fiel in der 7. Woche Der Hobbit – Eine unerwartete Reise, der 103,000 weitere Zuschauer (-37%) in die Kinos locken konnte und mittlerweile bei fast 6,25 Mio Besuchern steht. Der Film wird bald viele Leinwände und Kinos verlieren und nur noch schleppend vorankommen. Damit sind 7 Mio Zuschauer endgültig außer seiner Reichweite, doch 6,5 Mio könnte er durchaus noch erreichen und so zumindest unter die Top 50 besucherstärksten Filme seit 1968 in Deutschland einziehen. Nach Umsatz sieht es ganz anders aus. Mit €65 Mio in der Bank steht der Film kurz davor, auf Rang 8 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in Deutschland aufzusteigen und wird es spätestens nächstes Wochenende auch tun.

Knapp dahinter lag am Wochenende nach einem Rückgang von 38% Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger. Die Bestsellerverfilmung erreichte 88,000 Zuschauer am Wochenende und hat bereits mehr als 1,75 Mio Zuschauer insgesamt erreicht. So langsam wird’s eng für den Film, was 2 Mio Zuschauer betrifft. Es wird ein steiniger Weg sein, doch ich glaube immer noch daran, dass er es (wenn auch ziemlich knapp) packen wird. Hierzulande ist Life of Pi bereits der erfolgreichste Film in Ang Lees langer Karriere.

Der zweitstärkste Neustart der Woche war Gangster Squad, der sich mit soliden 83,000 Zuschauern (einschließlioch Sneaks und Previews) auf Rang #6 breit gemacht hat. Allerdings wird der Film wohl keine lange Laufzeit haben und in Konkurrenz zu The Last Stand und Zero Dark Thirty kommendes Wocheende schnell untergehen. Es würde mich wundern, wenn der Film gar eine Viertelmillion Zuschauer insgesamt in die Kinos locken würde.

Etwas besser sieht es schon bei Lincoln aus, der immerhin den Oscarbonus genießt. Der Historienfilm von Steven Spielberg landete mit 69,000 Zuschauern bis Sonntag auf Platz 7 der Charts, wies aber in seinen 160 Kinos einen soliden Schnitt von mehr als 400 Besuchern pro Kino auf. Für einen Film, der so sehr in der US-amerikanischen Geschichte verwurzelt ist, ist es sicherlich ein angemessener Start. Der Film wird sich über die kommenden Wochen in den Arthouse-Kinos gut halten, vor allem dank dem Oscarhype, der zumindest bis Ende Februar andauern wird. Auch wenn der Film nicht als Bester Film ausgezeichnet werden wird, traue ich ihm 400,000 Zuschauer zu, wenn doch, dann mehr als eine halbe Million.

Ein weiterer Newcomer, Movie 43, platzierte sich trotz riesiegem Staraufgebot mit 57,000 Zuschauern auf Rang 9. Ebenso wie Gangster Squad wird Movie 43 schnell aus den Kinos verschwinden und keinen sonderlichen Eindruck hinterlassen.

Die letzten beiden breiten Neustarts liefen unterhalb der Top 10 an. Quartett, das Regie-Debüt von Dustin Hoffman, landete mit 50,000 Besuchern (inkl. Sneaks) auf Platz 12. Der Start mag an und für sich wenig beeindruckend aussehen, doch er ist nicht weit von dem Start von Best Exotic Marigold Hotel entfernt. Dieser erreichte letztlich einen Multiplikator von 11,5 nach seinem Startwochenende und endete mit mehr als 700,000 Besuchern. Solches Durchhaltevermögen erwarte ich bei Quartett nicht, doch sein vorwiegend älteres Publikum wird schon für eine lange Laufzeit sorgen. Mit etwas Glück sind zumindest 300,000 Zuschauer vielleicht noch drin.

Viel schlechter erging es Frankenweenie. Der schwarzweiße 3D-Animationsfilm von Tim Burton hat es mit 22,000 Besuchern mit Sonntag, von denen knapp 11,000 auf das eigentliche Wochenende entfielen, nicht einmal in die Top 20 geschafft. Hier hat mit Sicherheit die FSK12-Freigabe geschadet – ein Todesstoß für Animationsfilme in Deutschland.

Weiterhin gut läuft es für den deutschen Arthousehit Hannah Arendt, der um 25% nachgab und nach drei Wochen schon knapp 185,000 Zuschauer erreicht hat. Hir steht noch eine sehr lange Laufzeit mit einer Aussicht auf mehr als 400,000 Besucher bevor. Neues zu vermelden gibt es auch von einer anderen Arthouse-Überraschung aus deutschen Landen. Die schwarzweiße Berlin-Ballade Oh Boy erreichte nach 13 soliden Wochen nun mehr als 225,000 Zuschauer und es ist kein Ende in Sicht.

Der Psycho-Thriller House at the End of the Street mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle  brach zwar am 2. Wochenende um 50% ein, erreichte aber immerhin schon mehr als 100,000 Zuschauer in 11 Tagen.

Schließlich wurde 2012 um einen weiteren Millionerfolg reicher. Pitch Perfect überschritt die 1 Mio-Zuschauermarke am Wochenende und wird wohl früher oder später noch 1,1 Mio erreichen. Damit kann man Pitch Perfect sicher zu einem der kleinen Überraschungserfolge vom letzten Jahr zählen.

Screen Actors Guild Awards 2012 – Die Gewinner

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Quelle: SAG Awards

Nur einen Tag nach der Verleihung der Producers Guild of America Awards wurden Sonntagnacht in Hollywood die Preise der Schauspielergewerkschaft (Screen Actors Guild) im Bereich Filme und Fernsehen verliehen. Unten könnt Ihr noch einmal die Nominierungen sehen und die Gewinner (in grün)

FILME

Bester Hauptdarsteller

Bradley Cooper (Silver Linings)
Daniel Day-Lewis (Lincoln)
John Hawkes (The Sessions)
Hugh Jackman (Les Misérables)
Denzel Washington (Flight)

Beste Hauptdarstellerin

Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)
Marion Cotillard (Der Geschmack von Rost und Knochen)
Jennifer Lawrence (Silver Linings)
Helen Mirren (Hitchcock)
Naomi Watts (The Impossible)

Bester Nebendarsteller

Alan Arkin (Argo)
Javeir Bardem (Skyfall)
Robert De Niro (Silver Linings)
Phil Seymour Hoffman (The Master)
Tommy Lee Jones (Lincoln)

Beste Nebendarstelerin

Sally Field (Lincoln)
Anne Hathaway (Les Misérables)
Helen Hunt (The Sessions)
Nicole Kidman (The Paperboy)
Maggie Smith (Best Exotic Marigold Hotel)

Bestes Ensemble

Argo
Best Exotic Marigold Hotel
Les Misérables
Lincoln
Silver Linings

Bestes Stuntensemble

The Amazing Spider-Man
Das Bourne Vermächtnis
The Dark Knight Rises
Les Misérables
Skyfall

SERIEN

Bester Darsteller in einem Fernsehfilm oder -mehrteiler

Kevin Costner (Hattfields and McCoys)
Woody Harrelson (Game Change)
Ed Harris (Game Change)
Clive Owen (Hemingway and Gellhorn)
Bill Paxton (Hattfields and McCoys)

Beste Darstellerin in einem Fernsehfilm oder -mehrteiler

Nicole Kidman (Hemingay and Gellhorn)
Julianne Moore (Game Change)
Charlotte Rampling (Restless)
Sigourney Weaver (Political Animals)
Alfre Woodard (Steel Magnolias)

Bester Darsteller in einer Fernsehserie – Drama

Steve Buscemi (Boardwalk Empire)
Bryan Cranston (Breaking Bad)
Jeff Daniels (The ewsroom)
Jon Hamm (Mad Men)
Damian lewis (Homeland)

Beste Darstellerin in einer Fernsehserie – Drama

Claire Danes (Homeland)
Michelle Dockery (Downton Abbey)
Jessica Lange (American Horrro Story: Asylum)
Julianna Margulies (The Good Wife)
Maggie Smith (Downton Abbey)

Bester Darsteller in einer Fernsehserie – Komödie

Alec Baldwin (30 Rock)
Ty Burrell (Modern Family)
Louis C.K. (Louie)
Jim parsons (The Big Bang Theory)
Eric Stonestreet (Modern Family)

Beste Darstellerin in einer Fernsehserie – Komödie

Edie Falco (Nurse Jackie)
Tina Fey (30 Rock)
Amy Poehler (Parks and Recreation)
Sofia Vergara (Modern Family)
Betty White (Hot in Cleveland)

Bestes Schauspielensemble in einer Fernsehserie – Drama

Boardwalk Empire
Breaking Bad
Downton Abbey
Homeland
Mad Men

Bestes Schauspielensemble in einer Fernsehserie – Komödie

30 Rock
The Big Bang Theory
Glee
Modern Family
Nurse Jackie
The Office

Bestes Stuntensemble

Boardwalk Empire
Breaking Bad
Game of Thrones
Sons of Anarchy
The Walking Dead

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Da die Schauspieler prozentuell gesehen von allen Gruppen den größten Anteil der Academy-Mitglieder ausmachen, sind diese Preise im Bezug auf die Oscars sehr relevant. Insbesondere der Preis für das Beste Schauspielensemble ist ein guter Indikator auf den Stand der Dinge bei den Oscars – und dieser ging überraschenderweise an Argo. Nach den Siegen bei den Golden Globes, der BFCA und der PGA, setzt der Film seinen phänomenalen Siegeszug (der fehlenden Regie-Nominierung bei den Oscars zum Trotz) fort und rückt nun eindeutig vor Lincoln und Silver Linings an die Stelle des Favoriten für Bester Film. Das macht natürlich das Rennen um Beste Regie noch spannender und weniger gewiss. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Affleck auch von der Regiegewerkschaft (DGA) kommendes Wochenende prämiert werden wird.

Natürlich bedeutet das noch nicht, dass Argo der Preis als Bester Film bei den Oscars garantiert ist. Schließlich hat Apollo 13 (der ebenfalls keine Regie-Nominierung bei den Oscars erhielt) auch die Preise für das Beste Ensemble von der SAG, den Preis der PGA und den Preis der DGA gewonnen und verlor letztlich bei den Oscars gegen Braveheart. Allerdings ist Argos Position noch stärker, da er außerdem bei den Golden Globes die Preise für die Regie und den Film gewann, was Apollo 13 nicht gelang. Es blebt noch abzuwarten, wie es bei den Preisen der Drehbuchautorengewerkschaft für Argo ausgehen wird. Apollo 13 verlor seinerzeit gegen Sinn und Sinnlichkeit. Sollte Argo diesen Preis gewinnen und sich dabei direkt gegen Lincoln und Silver Linings durchsetzen, wäre er wohl unschlagbar.

Ansonsten lagen die Siege im Bereich "Film" sehr im Rahmen des Erwarteten und bekräftigten Tommy Lee Jones, Anne Hathaway, Daniel Day-Lewis und Jennifer Lawrence als große Favoriten in ihren jeweiligen Kategorien. Lediglich im Rennen für die Beste Hauptdarstellerin sehe ich eine Überraschung noch als möglich.

Im Bereich der Serien ist vor allem Alec Baldwins Sieg hervorzuheben. Bereits zum siebten (!) Mal in Folge gewann er den Preis in der selben Kategorie für 30 Rock. Kein anderer Schauspieler hat auch nur annähernd so viele Einzelpreise bei der Screen Actors Guild gewonnen. Seit es die Serie gibt, hat Baldwin für jede Staffel gewonnen.

Interessant ist auch, dass Julianne Moore endlich eine SAG-Auszeichnung bekam – nach neun vorherigen, erfolglosen Nominierungen.

Box-Office USA – Hänsel & Gretel schießen sich auf die Spitze

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Box-Office USA - 25.-27.01.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Boxofficemojo

Zum ersten Mal dieses Jahr lag das US-Box-Office deutlich unter den Zahlen vom Vorjahr. Daran verschuldet sind vor allen Dingen die US-Studios, die durch schlechte Planung für ein starkes Überangebot an nicht-jugendfreien Filmen in den Kinos sorgten (letztes Wochenende waren acht der Top 10 Filme ab 17 Jahren freigegeben), die sich gegenseitig als direkte Konkurrenz auffrassen. Insbesondere das erwachsene männliche Publikum wird momentan bestens bedient und steht vor einer großen Auswahl an Filmen, während sowohl das weibliche Publikum als auch die Familien stark vernachlässigt werden. Am Ende leiden die meisten Filme daran. Lediglich die wenigen jugendfreien PG-13-Filme und die Oscarstreifen können von der momentanen Lage profitieren. Die meisten R-rated-Veröffentlichungen enttäuschen aber immer wieder bereits zum Start. So auch letztes Wochenende, an dem zwei der drei breiten Neustarts nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit anliefen und dafür sorgten, dass die Box-Office Zahlen der Top 12 um 24,7% auf $88,5 Mio fielen. Gegenüber dem gleichen Wochenedne 2012, als The Grey – Unter Wölfen die Charts angeführt hat, ging es um 9,8% herab. Allem Anschein nach steht uns ein weiteres schwaches Wochenende bevor und es könnte bis Mitte Februar dauern, bis das Box-Office wieder so richtig in Fahrt kommt.

Der Spitzenplatz gehörte am Wochenende konkurrenzlos Hänsel und Gretel – Hexenjäger. Der Fantasy-Horror-Actioner konnte sich von den anderen Filmen mit dem R-Rating dadurch abgrenzen, dass er sich als ein richtiger Spaßfilm erfolgreich verkauft hat. Der Streifen spielte am Wochenende $19,7 Mio von 3372 Kinos ein und erreichte dabei mit $5840 den besten Schnitt unter den Top-12-Filmen. Etwa 66% des Einspiels kamen von 3D-Vorstellungen, wobei 11% auf IMAX 3D-Vorführungen entfielen. Dies ist ein gutes Zeichen für die 3D-Technik, denn in letzter Zeit erreichte selten ein Film mehr als 50% seines Einspiels durch 3D-Leinwände. Interessant ist, dass die Zuschauer des Films größtenteils männlich (55%) und etwas älter (57% waren 25 oder älter) ausfielen. Das bedeutet, dass der Film in direkter Konkurrenz zu Filmen wie Parker, Broken City, Zero Dark Thirty, The Last Stand und Django Unchained stand. Deshalb ist es noch beeindruckender, dass ihm trotz allem ein solch guter Start gelang. Dabei sah es zeitweise für den Film, der um fast 10 Monate von März 2012 auf Januar 2013 verschoben wurde, gar nicht gut aus. Man befürchtete einen großen Flop. So liegt das Startwochenende aber über denen von Abraham Lincoln – Vampirjäger ($16,3 Mio) und Brothers Grimm ($15,1 Mio), wobei letzterer gar ein PG-13-Rating trug. Neben dem erwähnten Spaßfaktor trugen wohl auch die IMAX-Präsenz, aber auch der Hauptdarsteller des Films, Jeremy Renner, zum erfolgreichen Start bei. Seit seinem Auftritt in Tödliches Kommando – The Hurt Locker, für den er als Bester Haupdarsteller für den Oscar nominiert wurde, befindet sich Renner auf einem rasanten Aufstieg. Eine zweite Nominierung folgte für The Town – Stadt ohne Gnade. Danach war er in drei großen Franchise-Filmen zu sehen: Mission: Impossible – Phantom Protokoll, Marvel’s The Avengers und Das Bourne Vermächtnis. Diese werden allesamt noch Fortsetzungen erhalten. Mit Hänsel und Gretel hat Renner jetzt womöglich gar ein viertes Franchise, sollte der Film im Ausland weiterhin sehr gut laufen. In Nordamerika wird er, trotz guter Resonanz seitens der Zuschauer ("B"-CinemaScore laut der Zuschauerumfrage zum Start) und kaum Frontlastigkeit am Wochenende, relativ schnell aus den Charts verschwinden. Schuld daran ist einfach die schiere Konkurrenz, die er in den kommenden Wochen noch erfahren wird. Dennoch sollte ein solides Gesamteinspiel von $45-50 Mio drin sein und damit womöglich der größte Erfolg für einen R-rated-Film diesen Januar. Bei einem Budget von $50 Mio ist das natürlich nicht großartig, aber außerhalb von Nordamerika läuft der Film mehr als gut genug, um letztendlich schwarze Zahlen zu schreiben.

Der zweite Platz ging am Wochenende an den Sieger der Vorwoche, Mama. Der Horrorstreifen war einer von lediglich zwei PG-13-Filmen in der Top 10 und konnte davon natürlich immens profitieren. So fiel er trotz gemischter Resonanz und der üblichen Frontlastigkeit von Horrorfilmen nur um 53,9% auf $13,1 Mio und erreichte in zehn Tagen bereits $48,9 Mio. Der ist nicht weit davon entfernt, Die Frau in Schwarz ($54,3 Mio), den erfolgreigsten reinrassigen Horrrofilm des letzten Jahres zu überholen und zum erfolgreichsten Genrefilm seit Paranormal Activity 3 zu werden. Für die $15 Mio-Produktion von Universal ist es ein herausragender Erfolg und bekräftigt erneut, dass Januar ein guter Monat ist, um mit Horror große Erfolge zu feiern. Auch Jessica Chastain, die in der Top 10 ebenfalls mit Zero Dark Thirty vertreten ist, kann sich über einen weiteren großen Hit mit ihr in der Hauptrolle freuen. Neben der Altersfreigabe hilft dem Film auch, dass er stark das weibliche Publikum anspricht. Allerdings wird er gerade in dieser Sparte nächstes Wochenende tatkräftige Konkurrenz seitens Warm Bodies bekommen. Das Wochenende darauf wird aber wieder nur mit R-rated-Filmen aufwarten. So sollte Mama zumindest bis Mitte Februar solide Zahlen schreiben und so am Ende des Tages bei $65-70 Mio landen.

Zero Dark Thirty fiel um einen Platz auf #3 und verlor dabei 38,6% seiner Zuschauer von der Vorwoche. Von Freitag bis Sonntag kamen für den Film $9,7 Mio zusammen, sodass er nach 17 Tagen im breiten Verleih sich mit $69,8 Mio rühmen kann. Das ist natürlich ein absolut tolles Gesamteinspiel für einen relativ schwer zugänglichen, langen Film, doch für einen Oscarkandidaten war der Rückgang am Wochenende eher schwach, insbesondere verglichen mit den anderen Nominees. Hier kam wohl stark der Effekt der Konkurrenz zum Tragen. Hänsel und Gretel und Parker sprachen ähnliche Zuschauergruppen an wie der Film von Kathryn Bigelow, der natürlich dann Federn lassen musste. Immer noch ist es unsicher, ob der Oscarkandidat auf $100 Mio kommen wird, doch es erscheint jetzt wahrscheinlicher als letzte Woche. Man kann ein Gesamteinspiel von etwa $95-105 Mio erwarten. Auf welcher Seite der heißbegehrten Marke der Film landen wird, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Die $40 Mio teure Produktion ist aber bereits so oder so ein großer Erfolg. Kein anderer Film, der sich in irgendeiner Art und Weise mit dem Krieg gegen den Terror beschäftigt hat, hat auch nur annähernd so viel eingenommen.

Silver Linings machte es sich letztes Wochenende mit $9,4 Mio auf Rang 4 gemütlich und lieferte mit 12,2% den besten Rückgang in der gesamten Top 10 ab. Es ist bemerkenswert, dass der Film in der 11. Woche immer noch einen Schnitt von mehr als $3500 pro Kino schaffen konnte. Insgesamt kann die Dramödie von  David O. Russell mittlerweile $68,9 Mio vorweisen und befindet sich weiterhin fest auf Kurs nach $100 Mio. Bereits vor der Oscar-Zeremonie könnte Silver Linings die größe Hürde überwinden. Der Film kann stark davon profitieren, weibliche Zuschauer anzusprechen. Das wird ihm am Valentinstag ebenfalls zugute kommen. So schadet ihm auch das R-Rating nicht sonderlich, da er dennoch seine eigene Nische hat, in der sich momentan nicht viele andere Filme befinden. Es sieht momentan unwahrscheinlich aus, dass Silver Linings bei den Oscars den großen Preis abräumen wird, doch auch ohne diesen wird er auf $110-115 Mio kommen. Jennifer Lawrence wird höchstwahrscheinlich als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet werden, was dem Film zumindest einen leichten Schub bescheren wird. Sollte Silver Linings aber bei den Oscars mit dem Preis für den Besten Film überraschen, so wären auch mehr als $125 Mio drin.

Der neue Jason-Statham-Film Parker eröffnete sehr unspektakulär und setzte den Abwärts-Trend für Stathams Karriere außerhalb der The Expendables-Reihe fort. Lediglich $7 Mio spielte der Film von 2224 Kinos am Wochenende ein. Das reichte gerade mal für Platz 5 der Charts aus. Es ist schon lange her, dass Statham einen eigenen Hit landen konnte. Letztes Jahr enttäuschte Safe – Todsicher it $7,9 Mio zum Start und $17,1 Mio insgesamt. Im Jahr zuvor erreichte Killer Elite, trotz Unterstützung seitens Clive Owen und Robert De Niro lediglich $9,4 Mio zum Start und $25,1 Mio insgesamt (bei einem Budget von $70 Mio). Etwas besser erging es im gleichen Jahr The Mechanic, der immerhin $11,4 Mio in den ersten drei Tagen und $29,1 Mio insgesamt einspielen konnte. Alle diese Filme haben in Nordamerika ihre Kosten nicht wieder eingespielt. Auch Parker wird es mit seinem $30 Mio-Budget nicht anders ergehen. Hier hat Jennifer Lopez in der weiblichen Hauptrolle auch nicht geholfen. Lopez selbst hatte seit Das Schwiegermonster ($82,9 Mio) vor fast acht Jahren keinen großen Hit mehr. Parker wurde von den Zuschauern gut aufgenommen und mit einem "B+"-CinemaSacore versehen, doch nächstes Wochenende wird die Konkurrenz von Shootout ihn hart treffen und er wird schnell von der Bildfläche verschwinden. Mehr als $15-17 Mio sind hier nicht zu erwarten.

Django Unchained zeigte erneut wie gut er bei den Zuschauern ankommt, trotze der Konkurrenz und stieg mit einem Rückgang von 36,2% um einen Rang auf #6 der US-Charts auf. Nach zusätzlichen $4,9 Mio am Wochenende steht der Film bei $146,2 Mio nach fünf Wochen. Nur noch knapp $1 Mio trennt en Film davor, unter die 30 erfolgreichsten R-rated-Filme aller Zeiten in Nordamerika zu kommen. Der Film liegt momentan $8 Mio vor True Grit im gleichen Zeitraum, wird aber bald von diesem überholt werden, insbesondere da ich keine großartigen Überraschungssiege bei den Oscars für Django erwarte. Etwa $163 Mio sollten für den Western zusammenkommen.

Auf Rang 7 startete mit $4,8 Mio Movie 43. Bei einem Budget von $6 Mio ist es natürlich kein absolutes Desaster, doch bedenkt man die Besetzung der Komödie (Kate Winslet, Hugh Jackman, Terrence Howard, Elizabeth Banks, Emma Stone, Naomi Watts und viele mehr), so ist das Startwochenende dennoch enttäuschend. Andererseits erhielt er vernichtende Rezensionen, wurde nur mäßig beworben (zur Weltpremiere kam kaum jemand von der namhaften Besetzung) und wurde zudem mit dem furchtbaren "D"-CinemaScore versehen (äquivalent einer "4"). Das bedeutet eine sehr kurze Laufzeit und ein Gesamteinspiel von maximal $9 Mio.

Rang 8 gehörte Gangster Squad, der unter der Konkurrenz stark zu leiden hatte und um 50,5% einbrach. Am Wochenende nahm der Film weitere $4,3 Mio ein und steht mittlerweile bei $39,7 Mio. Auch solide Mundpropaganda hilft dem Film wenig. Er steuert auf ein Endergebnis von etwa $47 Mio zu.

Les Misérables fiel um einen Platz auf #9 und spielte am Wochenende $4,2 Mio (-43,7%) ein. Insgesamt hat der Film in fünf Wochen $137,5 Mio eingenommen. Der Streifen steht kurz davor, Mamma Mia! ($144,1 Mio) als das erfolgreichste Musical von Universal und das dritterfolgreichste Musical aller Zeiten abzulösen. Allerdings wird er $150 Mio verfehlen und sich mit etwa $148 Mio zufrieden geben müssen.

Broken City rundete die Top 10 mit $4 Mio (-51,4%) ab. Nach zehn Tagen steht der Thriller mit Mark Wahlberg und Russell Crowe bei enttäuschenden $15,3 Mio. Bald wird er aus den meisten Kinos verschwinden und bestenfalls insgesamt $21 Mio einnehmen. Bei dieser Besetzung ist es ein wirklich trauriges Ergebnis.

Lincoln konnte sich mit einem soliden 29,4%-Rückgang auf Rang 11 halten und erreichte am Wochenende weitere $3,9 Mio, womit er sein vorläufiges Gesamteinspiel auf $167,1 Mio brachte. Auch wenn Argo dem Film den Favoritenstatus bei den Oscars weggenommen zu haben scheint, so wird der Film dennoch bis zu den Oscars hin hervorragend laufen und auch danach sollte er sich ordentlich halten, wenn er, wie angenommen, zumindest für den Besten Hauptdarsteller und den Besten Nebendarsteller prämiert werden wird. Ich erwarte nicht weniger als $185 Mio insgesamt. Das wird reichen, um Lincoln zu einem der 20 erfolgreichsten Filmen aller Zeiten zu erheben, die für den Oscar als Bester Film nominiert wurden.

Der Hobbit – Eie unerwartete Reise verließ in der 7. Woche die Top 10 und landete auf Platz 12. Dabei baute er 45,2% ab und nahm $3,4 Mio ein. Insgesamt hat der Film bislang $293,3 Mio eingespielt und ist damit auf gutem Wege auch $300 Mio zu knacken. Es steht außer Frage, dass er dies schaffen wird, doch bald danach wird auch Schluss sein. Ich erwarte nicht mehr als $302 Mio insgesamt.

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger läuft weiterhin sehr erfolgreich, wobei er stark von dem Mangel an familienfreundlichen Filmen profitieren kann. Am Wochenende nahm er $2,6 Mio (-22,8%) ein und erhöhte sein vorläufiges Gesamtergebnis auf $103,4 Mio. Hier sind etwa $110-115 Mio noch drin, je nachdem, wie die Oscars für den Film verlaufen werden. The Impossible schaffte am Wochenende trotz einer einzigen Oscarnominierung einen weiteren guten Rückgang und verlor lediglich 21,8%. Das reichte für ein $1,9-Mio-Wochenende und ein Gesamtergebnis von $13,3 Mio. Mit etwas Glück könnte der Film $20 Mio in Nordamerika erreichen. Dennoch hätte auch mehr drin sein können, hätte man den Film je in mehr als 900 Kinos gebracht. Frischen Wind erlebte weiterhin Argo, der von den vielen gewonnenen Preisen beflügelt, sich auch in der 16. Woche prächtig schlug. Er ging um 19,9% auf $1,8 Mio zurück und erreichte am Sonntag $117,6 Mio. Auch wenn er bei den Oscars verlieren sollte, so wird er mit Sicherheit an $125 Mio herankommen. Wird er aber als Bester Film ausgezeichnet werden, so sind auch $130 Mio drin.

The Last Stand litt enorm unter der Konkurrenz von Hänsel und Gretel sowie Parker und brach um gewaltige 65,8% auf $2,2 Mio ein. Der Film hat bislang insgesamt $10,7 Mio eingespielt. Kommendes Wochenende wird er mindestens die Hälfte seiner Kinos verlieren und mit Shootout neue harte Konkurrenz bekommen. Ich erwarte also nicht mehr als $14 Mio insgesamt. Nach Zuschauerzahlen wird es wohl der schwächste Film in Arnies langer Karriere sein.

Dustin Hoffmans Regie-Debüt Quartett expandierte von 32 auf 163 Kinos und spielte dabei sehr solide $1,2 Mio am Wochenende ein (insgesamt hat er bislang $1,7 Mio eingenommen). Es ist zwar kein Best Exotic Marigold Hotel, doch er profitiert scheinbar ziemlich gut von der momentanen Marktlücke. Außerdem ist Maggie Smith dank "Downton Abbey" momentan populärer denn je. Wenn der Film in den kommenden Wochen weitere Kinos bekommt, so könnte er dank Mundpropaganda gar $10 Mio erreichen.

Nach zehn qualvollen Wochen hat Die Hüter des Lichts von DreamWorks endlich die $100 Mio-Marke erreicht. Das ändert wenig daran, dass der Film in Nordamerika eine große Enttäuschung bleibt, doch immerhin gab es dank gutem Durchhaltevermögen eine Ehrenrettung.

Argo schockiert mit einem Sieg den den PGA Awards

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Quelle: Producers Guild of America

Samstagnacht wurden in Los Angeles die ersten großen Preise der Filmindustrie für 2012 verliehen, die Producers Guild of America (PGA) Awards. Dabei handelt es sich um die Preise der Gewerkschaft von Produzenten, die seit 1989 verliehen werden. Diese Preise (wie auch alle anderen Gewerkschaftspreise) unterscheiden sich von den Golden Globes und den Preisen der Broadcast Film Critics Association insofern, als dass sie nicht von Journalisten, sondern von Mitgliedern der Filminsudtrie verliehen werden. Da die Produzenten einen prozentuellen Anteil der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ausmachen, gibt es bei den Mitgliedern der beiden Überschneidungen und somit auch Überschneidungen bei den Wählern. Daher sind diese Preise valide Indikatoren, wie man sie für das Oscar-Rennen überhaupt finden kann.

Bei den PGA Awards geht es um den Preis für den Besten Film, den Besten Animationsfilm und den Besten Dokumentarfilm, wobei letztlich der erstere Preis vom größten Interesse ist. Seit 1989 haben nur sieben Gewinner des PGA Preises nicht den Oscar als Bester Film gewonnen: The Crying Game, Apollo 13, Der Soldat James Ryan, Moulin Rouge!, The Aviator, Brokeback Mountain und Little Miss Sunshine. Somit kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Trefferquote der PGA Awards recht ordentlich ist. So sind die Preise der Gewerkschaft dieses Jahr ausgefallen:

Bester Film

Argo

Bester Animationsfilm

Ralph reicht’s

Bester Dokumentarfilm

Searching for Sugar Man

Während der Preis für die Beste Doku häufig sowieso schwer vorherzusagen ist und der Preis für den Besten Animationsfilm mit meiner Vorhersage für die Oscars übereinstimmt, ist Argos Sieg hier ein kleines Phänomen. Wir erinnern uns, welche Filme gegen ihn im Rennen waren: Beasts of the Southern Wild, Lincoln, Silver Linings, Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger, Zero Dark Thirty, Skyfall, Moonrise Kingdom, Django Unchained und Les Misérables. Da die Produzenten mehr als die anderen Branchen mit der finanziellen Seite des Films zu tun haben, neigen die finanziell erfolgreichen Filme hier einen kleinen Vorteil zu haben. Damit wäre Lincoln eigentlich der perfekte Gewinner (umjubelt, riesiger finanzieller Erfolg, Steven Spielberg als Regie). Doch die Produzenten setzten die Überaschungswelle fort, die bei den Broadcast Film Critics Assiciation Awards begann und sich bei den Golden Globes fortsetzte: Argo räumte ab.

Argo ging ursprünglich mit Silver Linings, Zero Dark Thirty und Lincoln als einer der vier stärksten Filme ins Oscar-Rennen. Doch bei der Bekanntgabe der Oscarnominierungen, wurden weder Argo noch Zero Dark Thirty für ihre Regie nominiert. Überraschender hätten die Nominierungen in der Regie-Kategorie nicht sein können. Der Schluss, den man (voreilig) daraus zog, war, dass das Rennen nun zwischen Lincoln (Favorit) und Silver Linings (Wild Card) ausgetragen werden wird. Schließlich haben in der gesamten Oscargeschichte nur drei Filme "Bester Film" gewonnen, ohne für die Regie nominiert gewesen zu sein, zuletzt Miss Daisy und ihr Chauffeur (1989).

Doch nichts dergleichen! Argo gewann zunächst bei der BFCA die Preise für die Regie und den Film, später die gleichen bei den Golden Globes. Hat man diese noch vielleicht noch als Ausnahme gesehen, so wird es jetzt ernst. Im Nachhinein betrachtet, hätte Afflecks Film kaum was Besseres passieren können als die Nominierung für die Regie zu verpassen, den so erntet Argo jetzt enorm viele Sympathien. Mit dem Globe, BFCA und dem PGA Award in der Tasche marschiert jetzt Argo sicheren Schrittes und erhobenen Hauptes in Richtung der Oscars. Aber kann das wirklich sein? Wird Argo der Beste Film von 2012, ohne, dass seine Regie nominiert wurde. Rückblickend betrachtet sind es nicht die jetzt gewonnen Preise das wirklich Überraschende. Vielmehr ist die einzige Anomalie hier, dass Affleck nicht für seine Regiearbeit bei den Oscars nominiert wurde.

Natürlich hat die PGA bereits Filme ausgezeichnet, die keine Regie-Nominierung bei den Oscars erhielten. Das passierte bereits bei Moulin Rouge!, Little Miss Sunshine, Apollo 13 und Miss Daisy und ihr Chauffeur. Davon gewann nur der letzte Film bei den Oscars auch den großen Preis. Aber in Kombination mit BFCA und den Globes ist Argo bestens aufgestellt.

The Last Stand (2013)

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Erster Trailer zu The Last Stand

The Last Stand, USA 2013 • 107 Min • Regie: Kim Jee-woon • Mit: Arnold Schwarzenegger, Johnny Knoxville, Forest Whitaker, Jaimie Alexander, Luis Guzmán, Peter Stormare, Eduardo Noriega • FSK: ab 18 Jahren • Kinostart: 31.01.2013

Inhalt

Seitdem Sheriff Owens (Arnold Schwarzenegger) nach einem missglückten Einsatz seinen Posten beim Los Angeles Police Department aus Schuldgefühlen aufgegeben hat, widmet er sein Leben dem beschaulichen Kampf für Recht und Ordnung im verschlafenen Grenzstädtchen Sommerton Junction. Die Ruhe in der Kleinstadt ist jedoch vorbei als der berüchtigte Drogenboss Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) aus einem FBI-Gefängnistransport entkommen kann und mit einer Geisel und den Mitgliedern seiner schwer bewaffneten Gangstergruppe in Richtung mexikanischer Grenze flieht. Dabei steuert er geradewegs auf Sommerton Junction zu…

Kritik

Äktschn-Arnie is bäck! Nach fast zehn Jahren Abstinenz von der großen Bühne in Hollywood, Nebenrollen wie die in The Expendables 2 ausgenommen, kehrt Arnold Schwarzenegger für die Hauptrolle in Kim Ji-woons The Last Stand zurück auf die Kinoleinwand.

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An den US-Kinokassen ist Arnies Comeback-Film Mitte Januar bereits eklatant gescheitert, das sollte aber den hiesigen Cineasten nicht vor dem Gang ins Kino abhalten: The Last Stand ist ein konservativer Actionthriller im Stile der 80er Jahre geworden, mit solidem Action-Handwerk ohne Computer-Effekte, vielen Genre-Anleihen und einer großen Portion Arnie für alle Liebhaber des 80er-Jahre Action-Kinos. Vielleicht ist das auch der Knackpunkt für die geringe Resonanz von The Last Stand: Arnies Anhänger sind gemeinsam mit ihrer Ikone gealtert und unterdessen kinoträge geworden. Nach seinem immerhin achtjährigen Intermezzo als Gouverneur von Kalifornien hat der Exil-Österreicher vielleicht versäumt, die nachfolgende Generation an sich zu reißen. Auch Regisseur Kim Ji-woon ist kein großes Zugpferd in den USA und wird den meisten Zuschauern wohl nur ein Achselzucken entlocken, der Südkoreaner feiert mit The Last Stand seinen späten Regie-Einstand in Hollywood. In seinem Heimatland ist er hingegen ein alter Hase, mit seinen Werken I Saw the Devil und The Good, the Bad, the Weird avancierte er zur Koryphäe im asiatischen Action- und Western-Genre. Dieser Einfluß färbt zum Glück auch auf seine ersten Gehversuche in den USA ab: mit Südkorea-Import Kim Ji-yong, der die Kamera schwingt, und einem amerikanischen Autoren-Team bewaffnet, verquickt er seinen Stil mit westlichem Hollywood-Kino.

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Das Drehbuch folgt dabei einem eher konventionellen Schema und greift sich diverse Versatzstücke aus Western-Filmen, 70er-Jahre Roadmovies wie Mad Max und dem klassichen Action-Film. Klingt zunächst zwar pfiffig, aber letzten Endes ist die Handlung doch stark monoton und bewegt sich unentwegt auf den Showdown zu, einem handfesten Duell zwischen Schwarzenegger alias Sheriff Owens und dem bösen Langfinger Cortez (Eduardo Noriega), die sich wie in einem staubigen Western-Film in der Kleinstadt Sommerton bis aufs Blut duellieren. Zwischenzeitlich braust Cortez auf der Flucht vor den Behörden in seiner Corvette ZR1 mit 400 Sachen allen Verfolgern davon und schießt dabei mehr Logiklöcher in die Schallmauer rein als der Schweizer Käse Löcher hat. Auch bei dem Cast, der sich um Arnie säumt, gingen die Macher kein Risiko ein und setzten auf Bewährtes: Peter Stormare spielt seine Paraderolle als Kleinstadtganove mit kleinem Geist und bösem Mundwerk, Luis Guzmán mimt Arnies launischen Hilfssherif und auch Forest Whitaker versucht sich in seiner vertrauten Rolle als Hüter des Gesetzes (u.a. bei Street Kings und The Shield), etwas Profil zu erspielen. Mehr als ein üppiger Gehaltsscheck sprang dabei nicht heraus, als FBI-Fuzzi sauft der Oscar-Preisträger leider in einem Meer aus Klischees ab und verschwendet wieder einmal seine Talente. Der Cast wird weiterhin flankiert von der attraktiven Thor-Darstellerin Jamie Alexander und Jackass-Lausbub' Johnny Knoxville, der einen verrückten Waffennarr verkörpert und die kleine Allianz um Arnie im Kampf gegen die anrückende Gefahr mit dicken Wummen aus seinem reichlichen Waffenarsenal versorgt. Der befürchtete Nervfaktor durch Knoxville hält sich dabei zum Glück in Grenzen. The Last Stand ist trotz der namhaften Verstärkung im Grunde eine One-Man-Show geworden mit zu vielen stereotypen Nebenfiguren, die Arnies Wiederauferstehung in Hollywood zelebrieren soll. Das hat aber durchaus auch sein Gutes: eine aufkeimende Lovestory wird dank der starken Präsenz unserer liebsten Action-Ikone noch rechtzeitig abgewürgt.

Während also die Story auf allseits bekannte und etablierte Muster setzt, sticht in The Last Stand vor allem die gediegene Kameraarbeit von Kim Ji-yong heraus. Besonders eine Sequenz wird dem Kinozuschauer lange im Gedächtnis bleiben: eine ungeschnittene Kamerafahrt, die das Flucht-Drama um Drogenboss Cortez begleitet. Während sich besagter Cortez mit seinen Befreiern auf seiner Flucht von einem Hochhausdach zum nächsten abseilt, schwenkt die Kamera nach unten hin ab und hält auf eine fehlorientierte SWAT-Einheit drauf, die in das falsche Hochhaus hineinstürmt. Diese Szene weckt Erinnerungen an Orson Welles' Klassiker Im Zeichen des Bösen, der für seine Eröffnungsszene, einer dreiminütige Kamerafahrt, berüchtigt ist.

thelaststand3565Was aber wäre ein Arnie-Film ohne seinen trockenen Humor? Mit einer gehörigen Portion Selbstironie, die sich wie schon in The Expendables 2 das hohe Schaffensalter der Action-Legende vorknöpft,weiß der Film seine Zuschauer zu vereinnahmen. Mit augenzwinkernder und redundanter Gewaltdarstellung, wie in den guten alten Schwarzenegger-Schinken Phantom Kommando oder Der City-Hai, buhlt der Film um das Herz jedes Nerd-Fans. Die fehlenden 22 Sekunden in der geschnittenen Fassung für den deutschen Markt sind ärgerlich, allerdings selbst für das geschulte Auge kaum zu erkennen. Dem Unterhaltungsfaktor tut das Schnittgemetzel zum Glück keinen Abbruch. Arnies charmanter Akzent (im O-Ton) und markige One-Liner runden den Gesamteindruck ab.

An reichlich Nahkampf-Äktschn wird freilich auch nicht gespart, zwar sind die Kampfchoreographien von Arnie nicht mehr ganz so dynamisch und elegant wie früher, aber die eiserne Faust im Gesicht fühlt sich  mindestens noch genauso hart an wie vor 20 Jahren, wenn man in das schmerzverzerrte Gesicht seines Empfängers sieht. Während der Mythos von Steven Seagal, mittlerweile 60, mit zahlreichen Doubles am Leben erhalten wird, bewahrt sich der Ex-Gouvernator auf der Leinwand seine Glaubwürdigkeit und verhält und bewegt sich seinem Alter angemessen. So kann es schon mal vorkommen, dass Arnie nach einem harten Kampf etwas länger braucht als sonst, um sich wieder aufzurichten. Nichtsdestoweniger ist The Last Stand aber keine Altherren-Veranstaltung, Arnies Phlegma im Alter wird kompensiert durch viel Wortwitz, satten Gewehrsalven und den jüngeren Kollegen.

Fazit

Knochenharter Action-Thriller und eine konsequente Fortführung der lange brachgelegenen Filmkarriere von Schwarzenegger. Ohne Überraschungen, aber mit einer großen Portion Selbstironie inszeniert sich Kim Ji-woon in Arnies Filmvita weit vorn ins obere Mittelfeld und überholt mühelos einige seiner letzten filmischen Offenbarungseide wie Collateral Damage, The 6th Day oder End of Days.

Dead Man Down – Trailer und Poster online

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Dead Man Down Trailer und Poster

Quelle: Comingsoon

Landet ein ausländischer Regisseur einen großen internationalen Hit, so heißt es für ihn/sie der Regel: Nächste Station "Hollywood". Gerade kommt mit Kim Ji-Woons The Last Stand das neuste Beispiel in die Kinos. Genau so sieht es auch beim Schweden Niels Oplev Arden aus, der bei der schwedischen Verfimung von Stieg Larssons Verblendung die Zügel in der Hand hielt. In Dead Man Down spielt auch die Lisbeth-Slanader-Darstellerin Noomi Rapace mit, diesmal als mysteriöse Frau, die auf Rache sind. Die männliche Hauptrolle neben ihr übernahm Colin Farrell, der zuletzt in 7 Psychos und dem Total Recall-Remake zu sehen war. Auch die Nebenrollen sind mit Terrence Howard (Hustle & Flow) und Dominic Cooper (Die Herzogin) prominent besetzt.

Film District, das US-Studio des Films, veröffentlichte den ersten Trailer und das Poster zum Film. Beide versprechen einen gut inszenierten, wenn auch durchweg generischen Rache-Thriller, in dem sich Farrell mal wieder in einer Actionrolle versucht. Ob sich das Publikum aber dafür begeistern wird, bleibt fraglich. Schließlich liegt der letzte Hit mit Farrell in der Hauptrolle, fast zehn Jahre zurück (S.W.A.T.). Die meisten seiner Filme danach floppten gnadenlos oder liefen zumindest unter den Erwartungen. Dazu gehören neben Total Recall auch Fright Night, Miami Vice, London Boulevard, Alexander und The Way Back – Der lange Weg. Schade, denn Farrell bleibt immer ein Schauspieler, den ich gerne auf der Leinwand sehe. Vielleicht ist er einfach weniger dazu geeignet, große Produktionen zu tragen. Man kann nur hoffen, dass Dead Man Down für ihn besser laufen wird.

Dead-Man-Down-Poster1

In Deutschland startet der Film voraussichtlich am 4.04.2013.

Inhalt:

"Auftragskiller Victor (Colin Farrell) ist Vertrauter und rechte Hand eines Unterweltbosses in New York City. Als der Don jedoch Victors Frau und Tochter umbringen lässt, sinnt dieser auf Rache. Und als dann auch noch einer seiner Untergebenen durch einen mysteriösen Killer bedroht wird, beginnt Victor zu ermitteln. Doch dann trifft er auf die schöne Beatrice (Noomi Rapace), die ihn verführt und schließlich dazu erpresst, ihre ehemaligen Peiniger und Victors Auftraggeber zu eliminieren. In ihrem Verlangen nach Rache geraten beide immer tiefer in einen Strudel der Gewalt."

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