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American Hustle – Neue Bilder, TV-Spots und erste Ausschnitte

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Quelle: Sony Pictures

Der neue Film von David O. Russell, American Hustle (dessen deutscher Titel American Bullshit, der ironischerweise der englische Arbeitstitel des Films war, nun doch zugunsten des "milderen" Originaltitels hierzulande verändert wurde) ist ohne Zweifel mein meisterwarteter Film von den 2013-Streifen, die ich noch nicht gesehen habe. Zwar kommt American Hustle in Deutschland erst am 13.02.2014 in die Kinos, gilt jedoch für mich als eine 2013-Produktion, da der Streifen ja auch bei den kommenden Oscars als heißer Kandidat gilt. Damit liegt American Hustle für mich in puncto "Begeisterung im Vorfeld" sogar vor Martin Scorseses The Wolf of Wall Street und Spike Jonzes umjubeltem Her. Warum? Dafür gibt es zahlreiche Gründe.

Zum einen war ich ein Riesenfan von David O. Russells Silver Linings, der es letztes Jahr in meine Jahres-Top-5 geschafft hat.  Zum anderen versammelte Russell in American Hustle eine (aus meiner Sicht) absolute Traumbesetzung. Mit Amy Adams und Jennifer Lawrence sind zwei meiner Lieblingsschauspielerinnen an Bord und ein Fan von Jeremy Renner und Christian Bale bin ich ebenfalls schon lange. Auch Bradley Cooper überzeugte mich in Silver Linings von seinen schauspielerischen Fähigkeiten. Aber seien wir mal ehrlich, am meisten freuen wir uns doch auf einen erneuten grandiosen Auftritt von Jennifer Lawrence, die im Alter von 23 bereits mehr Erfolge und Kritikerlob vorzuweisen hat als irgendeine andere Schauspielerin es in so jungen Jahren jemals geschafft hat. Mit einem Mega-Franchise (Die Tribute von Panem) und einem Oscar (Silver Linings) in der Tasche, winkt ihr kommendes Jahr für American Hustle mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit ihre dritte (!) Oscarnominierung. Wie bereits nahezu alle Kritiken zum Film betont haben, bildet sie das schauspielerische Highlight des Films – nicht schlecht angesichts einer so großen und bewährten Besetzung! Auch bei Amy Adams hoffe ich auf ihre fünfte Oscarnominierung, auch wenn sie wohl leider wieder leer ausgehen wird.

Zu guter Letzt bleibt auch noch das Argument für den Film, dass er einfach so verdammt gut aussieht. Wer das noch bezweifelt, soll sich die neuen Filmbilder (samt Zeichnungen von Adams' und Lawrences Kostümen aus dem Film), die TV-Spots und die ersten Filmausschnitte anschauen, wie wir für Euch unten zusammengestellt haben. American Hustle wird mit Sicherheit zu den ganz großen Highlights in den deutschen Kinos Anfang nächsten Jahres gehören.

Bilder:

American Hustle Zeichnung 1 American Hustle Zeichnung 2 American Hustle Zeichnung 3American Hustle Bild 1 AH_American Hustle Bild 2American Hustle Bild 3 American Hustle Bild 4  American Hustle Bild 5American Hustle Bild 6

TV-Spots:

https://youtu.be/7pBj_ePeVY4

American Hustle Clips:

Bradley Cooper zersört Amy Adams' Illusionen

Christian Bale und Amy Adams sind Seelenverwandte

Christian Bale, Jennifer Lawrence und Jeremy Renner beim ausgelassenen Dinner

Jennifer Lawrence fängt Feuer

Christian Bale erklärt, wie ein Trickbetrüger sein muss

Nicht erschrecken: Der Godzilla-Trailer ist da!

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Endlich! Warner hält Wort und lässt wie angekündigt den lang ersehnten ersten Trailer zum neuen Godzilla-Film vom Stapel (siehe unten). Angesichts des nahenden Kinostarts in Deutschland am 15. Mai 2014 wurde es allmählich auch an der Zeit. Godzilla selbst ist im Trailer hinter nebligen Rauchschwaden leider nur silhouettenartig zu erkennen, darüber hinaus bekommen wir aber schon einen sehr guten Eindruck davon, wohin das große Budget von 160 Mio. US-Dollar hingeflossen ist – die in Schutt und Asche gelegte Stadt sieht recht eindrucksvoll aus.

Bereits im Oktober zirkulierte im Internet ein geleakter Teaser-Trailer zum Godzilla-Reboot, der eigentlich schon 2012 auf der Comic-Con einem ausgewählten Publikum vorgeführt wurde. Das für die Öffentlichkeit nicht vorgesehene Video wurde daraufhin von Warner Brothers mit äußerster Vehemenz von den Videoportalen entfernt.

Zum Cast des neuen Godzilla-Films zählen u.a. Aaron Taylor-Johnson (Kick-Ass), Ken Watanabe (Inception),  David Strathairn (Lincoln) , Bryan Cranston (Breaking Bad), Sally Hawkins (Blue Jasmine) und Elisabeth Olsen. Regie führt der noch relativ unerfahrene Gareth Edwards (Monsters).

"Californication" endet nach Staffel 7

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Californication Ende

Quelle: Showtime

Traurige Nachricht für alle Fans von Hank Moody und seinem illustren (TV-)Sexleben. Die Serie, die nach "Akte X" in Versenkung zu geraten drohendem David Duchovny eine zweiten Karrierehöhepunkt ermöglichte (er gewann für eine Performance sogar den Golden Globe und wurde drei weitere Male nominiert) und in gewisser Hinsicht Parallele, geht nächstes Jahr zu Ende. Nach sieben Jahren lachen, mitfühlen und fremdschämen mit Moody, soll "Californication" einen natürlichen Schluss finden. Im April 2014 wird die siebte Staffel auf dem US-Sender Showtime Premiere feiern und 12 Folgen beinhalten. Da es sich um keine plötzliche Absetzung der Serie handelt, werden die Autoren die letzte Staffel glücklicherweise so planen, dass das Ende sich abgeschlossen anfühlt. Hoffentlich erhält Hank damit einen würdigen Abgang.

Unten könnt Ihr das Statement von Showtimes President of Entertainment David Nevins nachlesen:

 

With its unique blend of lyricism and excess, 'Californication' has been one of our groundbreaking signature series. We will always be indebted to Tom Kapinos for leading the creative charge on this memorable comedy, and to David Duchovny for making us root for an unapologetic hedonist like Hank Moody. Tom has carefully planned the final chapter of Hank’s journey and has brought it to a beautiful and satisfying conclusion for new and long-time fans alike.

Community – Erste Trailer zur fünften Staffel

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Die Sitcom "Community" erfreute sich unter Fans großer Beliebtheit. Ein absoluter Quotenhit wurde die Mischung aus nerdigem Referenzen-Raten, High-School-Wahnsinn und Außernseiter-Gruppen-Dynamik allerdings nie. Dazu kamen produktionsinterne Querelen – für Staffel 4 verließ Schöpfer Dan Harmon die Crew, Star Chevy Chase zerstritt sich mit den Produzenten -, so dass ein vorzeitiges Ende der Serie um den von Joel McHale gespielten Anwalt Jeff Winger unvermeidlich erschien.

Zur Freude der Community von "Community" rauften sich aber fast alle Beteiligten noch einmal zusammen und eine fünfte Staffel der Sitcom war beschlossene Sache. Ein Wermutstropfen bei der Ankündigung: Serie-Darling und "National Lampoon"-Star Chevy Chase hat die Serie endgültig verlassen. Auch Troy-Darsteller Donald Glover wird lediglich für einige Folgen (insgesamt fünf) vor der Kamera stehen, da sich Glover primär auf seiner Musiker-Karriere konzentrieren will.

Ab hier leichte Spoiler:

Der erste offizielle Trailer ist jetzt erschienen und gibt Einblicke, wie Jeff, nachdem er am Ende der vierten Staffel seinen Abschluss nachholen konnte, wieder am Community-College "Greendale" landet. Der geläuterte "Anwalt der kleinen Leute" ist pleite. Ein neuer Job muss her. Also heißt es wieder in die muffigen Klassenräume seiner eher wenig geliebten Schule, diesmal als Lehrer. Der Trailer zeigt viele bekannte Gesichter, Danny Pudi als Abed, Alison Brie als Annie, sowie etwas frisches Blut. Unter anderem Jonathan Banks, besser bekannt als grummeliger Profi-Killer Mike aus "Breaking Bad".

Es bleibt also abzuwarten, ob die fünfte Staffel "Community" an die Qualität von Staffel 2 und 3 anknüpfen kann, oder, wie Abed es im Trailer ausdrückt: "So wird wie 'Scrubs'-Staffel 9".

Am besten überzeugt Ihr Euch selbst:

https://youtu.be/NNQh0SXadSc

Der Filmkritikerverband von Washington DC prämiert 12 Years a Slave

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Washington Filmkritikerpreise 2013

Quelle: WAFCA

Nachdem die Washington, DC Area Film Critics Association am Wochenende ihre Nominierungen für ihre 12. jährliche Preisverleihung bekanntgegeben hat, folgte gestern die Bekanntgabe der Sieger. 12 Years a Slave, der bereits bei den Nominierungen führte, wurde mit sechs Auszeichnungen zum großen Sieger. Als erster Film in der Geschichte der WAFCA-Awards gewann er sechs Preise, darunter als "Bester Film", für den "Besten Hauptdarsteller" und die "Beste Nebendarstellerin". In der Kategorie "Beste Regie" musste sich der Film jedoch gegenüber Gravity geschlagen gebe. Gravity gewann zudem die Preise für die "Beste Kamera" und den "Besten Schnitt". Jared Leto (Dallas Buyers Club), Cate Blanchett (Blue Jasmine) und Spike Jonzes Her sicherten sich derweil wieder ihren Status als die Favoriten in den Kategorien "Bester Nebendarsteller", "Beste Hauptdarstellerin" und "Bestes Originaldrehbuch".

Bester Film

12 Years a Slave

Beste Regie

Alfonso Cuarón (Gravity)

Bester Hauptdarsteller

Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)

Beste Hauptdarstllerin

Cate Blanchett (Blue Jasmine)

Bester Nebendarsteller

Jared Leto (Dallas Buyers Club)

Beste Nebendarstellerin

Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)

Bestes Ensemble

12 Years a Slave

Beste jugendliche Performance

Tye Sheridan (Mud)

Bestes adaptiertes Drehbuch

12 Years a Slave

Bestes Originaldrehbuch

Her

Bester Animationsfilm

Die Eiskönigin

Bester Dokumentarfilm

Blackfish

Bester fremdsprachiger Film

The Broken Circle

Beste Ausstattung

Der große Gatsby

Beste Kamera

Gravity

Bester Schnitt

Gravity

Beste Filmmusik

12 Years a Slave

The Joe Barber Award for für die beste Darstellung von Washington, DC

Der Butler

Joe Cornish wird Star Trek 3 doch nicht inszenieren

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Joe Cornish Star Trek

Quelle: Variety

Es schien doch so gut voranzukommen…

Nachdem kürzlich die Drehbuchautoren für das neuste Star-Trek-Abenteuer (Star Trek 3 oder Star Trek XIII, je nach Eurer präferierten Rechenweise) verpflichtet wurden und die Absicht erneut kundgetan wurde, den Film zum 50. Jubiläum von Star Trek 2016 in die Kinos zu bringen, folgt jetzt ein kleiner Rückschlag: Joe Cornish (Attack the Block), der monatelang als der Ersatz für J.J. Abrams auf dem Regiestuhl gehandelt wurde, wird den Posten doch nicht übernehmen. Die Verhandlungen mit ihm seien laut Variety beendet. Das der Film wahrscheinlich bereits nächstes Jahr die Pre-Production-Phase antreten sollte, wird der Druck langsam größer, einen Regisseur zu finden.

Bevor Joe Cornish sich als wahrscheinlichster Kandidat heraustellte, waren bei Paramount noch andere Namen angeblich im Spiel bzw. auf der Wunschliste, Dazu gehörten Brad Bird (Mission: Impossible – Phantom Protokoll), Justin Lin (Fast & Furious 3-6), Rupert Wyatt (Planet der Affen: Prevolution)…und Jon M. Chu (G I. Joe – Die Abrechnung). Zumindest Lin sollte mittlerweile aufgrund seiner Verpflichtung an den nächsten Bourne-Film aus dem Spiels ein. Wyatt und vor allem Bird könnte ich mir gut vorstellen, doch Jon M. Chu wäre mein persönlicher Albtraum. Mein Favorit (unabhängig von den Gerüchten) wäre Matthew Vaughn, einer der am meisten unterschätzten Regisseure der letzten zehn Jahre. Mit Kick-Ass und X-Men – Erste Entscheidung hat er gezeigt, wie gut er mit Stoffen umgehen kann, an die hohe Fan-Erwartungen gestellt werden. Ebenfalls interessant fände ich Andrew Stanton. Zwar hat der Regisseur mit John Carter einen durchaus fehlerbehafteten Film abgeliefert, doch darin zeigten sich einige grandiose visuelle Einfälle – etwas, was bei einem Star-Trek-Film nie verkehrt wäre.

Aber solange es nicht Jon M. Chu ist, könnte ich mit den meisten anderen Kandidaten noch gut leben…

American Film Institute benennt die 10 besten Filme von 2013

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American Film Institute Top 10 2013

Quelle: American Film Institute

Seit dem Jahr 2000 kürt das American Film Institute (AFI), eine vom Regisseur George Stevens Jr. (Sohn des Giganten-Regisseurs George Stevens) 1967 ins Leben gerufene Organisation zur Förderung der Filmkunst und Bewahrung des US-amerikanischen Filmerbes, die zehn besten US-amerikanischen Filme des Jahres. Diese Top 10 hat sich in der Vergangenheit als ein sehr guter Prädiktor bezüglich der Oscars erwiesen – allerdings natürlich nur für amerikanische (Ko)Produktionen, denn die anderen sind von dieser Top 10 ausgeschlossen.

Letztes Jahr wurden acht von AFIs Top 10 Liste (die Ihr hier sehen könnt) für den Oscar als "Bester Film" nominiert – nur Moonrise Kingdom und The Dark Knight Rises haben es nicht geschafft. An ihre Stelle kam Liebe, der als österreichisch-französisch-deutsche Koproduktion vom AFI nicht gewählt werden konnte. Im Jahr davor, wurden sieben von AFIs Top 10 bei den Oscars für den großen Preis nominiert – Verblendung, Brautalarm und J. Edgar haben es nicht geschafft, stattdessen wurden The Artist (französische Produktion)und Extrem laut und unglaublich nah nominiert. 2010 erwischte AFI neun der zehn "Bester Film"-Nominees (The King’s Speech kam als britischer später an die Stelle von The Town).

Daher kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die meisten der diesjährigen Top 10-File des American Film Institute auch auf der Oscarliste nächstes Jahr auftauchen werden. Hier ist die Top 10 (ohne Rangordnung):

12 Years a Slave
American Hustle
Captain Phillips
Fruitvale Station
Gravity
Her
Inside Llewyn Davis
Nebraska
The Wolf of Wall Street

Wie bereits erwähnt, entspricht die Top 10 im Großen und Ganzen den Erwartungen und könnte so mit Leichtigkeit zum Tippen der diesjährigen Oscarnominierungen benutzt werden. Der "schwächste" Film auf der Liste im Bezug auf die Oscarchancen ist wahrscheinlich Saving Mr. Banks. Die anderen neun haben allesamt gute Chancen auf eine "Bester Film"-Nominierung. Die nennenswerten Filme, die auf der Liste fehlen und bei den Oscars eventuell noch auftauchen könnten sind Der Butler und Woody Allens Blue Jasmine. Insbesondere beim letzteren überrascht es mich, dass er es nicht in die Top 10 geschafft hat.

Das American Film Institute hat übrigens auch die Top 10 der besten TV-Serien von 2013 veröffentlicht. Diese liest sich wie folgt:

"The Americans"
"Breaking Bad"
"Game of Thrones"
"The Good Wife"
"House of Cards"
"Mad Men"
"Masters of Sex"
"Orange is the New Black"
"Scandal"
"Veep"

Eure Favoriten irgendwo dabei?

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013)

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Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013) Filmkritik

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty, USA 2013 115 Min Regie: Ben Stiller Mit: Ben Stiller, Kristen Wiig, Adam Scott, Sean Penn, Patton Oswalt, Shirley MacLaine, Kathryn Hahn  FSK: ab 6 Jahren Kinostart: 1.01.2014 Deutsche Website

Ein „Walter Mitty“ ist eine gewöhnliche, duldsame Person, die sich überlebensgroßen Tagträumen hingibt. James Thurbers Kurzgeschichte „The Secret Life of Walter Mitty“ aus dem Jahre 1939 machte derartige Schlagzeilen, sodass es für das überschwängliche Tagträumen im angloamerikanischen Raum sogar einen Lexikoneintrag gibt. Es ist nur logisch, wenn Hollywood bei solch Kultur-beschreibenden Zeitgeist-Phänomenen Bedarf an einer filmischen Umsetzung anmeldet. „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ von und mit Ben Stiller (als Walter Mitty) ist bereits der zweite Film (nach "Das Doppelleben des Herrn Mitty"), der sich der Tagträumerei um Walter annimmt. Der zeitgemäße Neuanstrich von Autor Steven Conrad („The Weather Man“) und Ben Stillers hochwertige Regie-Umsetzung stehen der Mitty-Geschichte wirklich gut, tragen aber vielleicht für einige Zuschauer zu dick oder zu wenig  auf – je nach Geschmack.

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013) Filmbild 1Walter Mitty (gewohnt gut und mit Herz: Ben Stiller) arbeitet mittlerweile im 16. Jahr als Büroangestellter im Fotoarchiv des LIFE-Magazins. Ausgerechnet der über eine waghalsige Phantasie verfügende Walter sitzt eingepfercht in einem öden Kellerloch bei dem lebensfeiernden LIFE. Er scheint das echte Leben anteilnahmslos an sich vorbeiziehen zu lassen. Seit gut einem Monat arbeitet auch Neuzugang Cheryl Melhoff (Kristen Wiig, "Brautalarm") für LIFE. Der unscheinbare Walter hat ein Auge auf die Dame geworfen, traut sich aber nur in seiner regen Phantasie, das Eis zu brechen. Ein direkter Flirtversuch bleibt also mehr Traum und Schaum als Realität. Auch ein „Zwinkern“ via Online-Dating misslingt aus technischen Gründen (großartig: die Telefonate mit Tech-Support Todd Maher gespielt von Patton Oswalt, "Young Adult"). Als dann auch noch bekannt wird, das LIFE-Magazin fortan nur noch online erscheinen zu lassen, bangen die Arbeitskräfte von LIFE um ihre Jobs. Ausgerechnet das letzte Foto von Starfotograf Sean O’Connell (fast eine Karikatur von sich selbst spielend: Sean Penn), ist nicht auffindbar und der ätzende Übergangsmanager Ted Hendricks (aalglatt und fies-unsympathisch: Adam Scott, "Die Hochzeit unserer dicksten Freundin") setzt Walter die Pistole auf die Brust, das Foto für die letzte Ausgabe des Magazins aufzutreiben. Anstelle von weiteren Tagträumen tritt Walter nun aktionsreich eine epische Reise und Suche nach dem verschollenen Fotonegativ an.

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013) Filmbild 2Ist in James Thurbers Kurzgeschichte noch die Realitätsflucht mittels bombastischer Tagträume eine Reaktion eines unter dem Pantoffel der Ehefrau stehenden Ehemannes auf die Eintönigkeit und Unterwürfigkeit in einer dysfunktionalen Ehe, so sind die Tagträume von Walter im Jahr 2013 Ausdruck des Wunsches nach Ausbruch und Aufbruch aus der monotonen, digitalen Bürowelt. Ständige Erreichbarkeit durch Elektro-Smog-Medien mit überprüfbaren Zeitstempeln sind teilweise mehr Krücke und Käfig, als Horizont- und Weltbild-erweiternde Echtzeitmöglichkeiten. Nicht umsonst ist auch der Leitspruch des LIFE-Magazins, sich nie dagewesene und bisher lediglich erträumte Möglichkeiten und Erfahrungen am anderen Ende der Welt nicht entgehen zu lassen, sich treiben zu lassen, hingerissen sein und vor allem verschiedenste Leute treffen. Heutzutage sind Menschen derart auf Sozial-Netzwerke und irrigerweise auf die Klickmöglichkeiten des „World Wide Web“ fokussiert bzw. reduziert und beschränkt, dass auch das simple und aufrichtige Ansprechen der Herzdame auf das Senden eines „Zwinkerns“ via Online-Plattform degeneriert. Drehbuchtechnisch ist der Kniff, Walter Mitty als Verantwortlichen für das Aufbereiten der Kultur-definierenden Highlight-Fotos von Fotograf Sean O’Connell zu zeigen, sehr gut durchdacht, denn so bleibt Walter ein bloßer Beobachter bahnbrechender Momente und nimmt nur die Rolle als Zuschauer und nicht als Akteur in der Welt ein.

Die Kamera verharrt in den ersten Teilen des Films ebenfalls in einer teilnahmslosen Beobachterperspektive. Es gibt kaum große Schwenks, schnelle Schnitte oder ausgedehnte Kamerafahrten außerhalb von Walters Phantasiereisen. Einige Vogelperspektiven erlauben dem Zuschauer das stoische Herumwuseln der sich zur Arbeit drängenden Menschenmassen zu observieren, als sei dies das Einzige, was zählt – wie Beobachtungen von oben an einem Ameisenbau. Erst als Walter die Mauern des Alltags sprengt und vom Helikopter aus in unbekannte Gewässer springt, verändert sich die vermehrt starre Inszenierung um Alltags-Walter herum zu einer dynamischeren und lebhafteren.  Schneidiger Heldenmut, leidenschaftliche Romantik und kontinuierlich selbstbewusstes Bezwingen von unzähligen Gefahren scheinen ab sofort nur noch eine Fingerübung zu sein.

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013) Filmbild 3Bereits die Kurzgeschichte Ende der 30er Jahre sorgte durch farbenfrohe Realitätsflucht für Furore. Ben Stillers (u.a. Regie bei Kriegsklamauk: "Tropic Thunder" oder bei Generation-X-Charakterstudie "Reality Bites") Umsetzung des geistigen Abdriftens seiner Hauptfigur fällt nicht zurückhaltend aus. Im Gegenteil: Visuell kreativ und mit einem poppigen, eingängigen Soundtrack unterlegt, sind die Phantasiewelten ein Fest für Ohren und allen voran für die Augen. Manch einer wünscht sich vielleicht noch viel mehr von diesen gestalterischen und originellen Einschüben, da sie schlichtweg den Film und das Innenleben von Walter prägen und obendrein manch reizärmere Passagen ansprechend überdecken. Anderen Zuschauern ist eventuell der ein oder andere Einfall aus dem Bereich Feelgood-Kitsch arg zu ausgefallen oder zu aufdringlich. Fisch schmeckt, oder schmeckt einem nicht – hier lohnt kein Streit. Für Freunde von hanebüchenen und sagenhaften Tagträumen, sei der Film jedoch bedenkenlos zu empfehlen.

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013) Filnbild 4„Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ ist ein unterhaltsamer und wirklich erfrischender Film mit Herz geworden. Ist es nun Abenteuer, Drama, Komödie oder gar Fantasy? Irgendwie ist es alles zusammen, aber das Gaspedal bei den phantasievollen Eskapaden gänzlich durchzudrücken, hätte dem Film sicherlich nicht geschadet. Dennoch bietet dieser Film der Geradlinigkeit des Alltags und der Eintönigkeit des Seins inbrünstig die Stirn. Lebenswege sind nicht mehr zwangsweise vorgezeichnet. Geradeaus kann jeder. Was ist mit Links oder Rechts? Menschen ruhen sich in ihrem Kokon falsch gewähnter Sicherheiten aus. Allzu nachlässig wird mit der Freiheit, 13 auch einmal gerade sein zu lassen, umgegangen. Zeitwohlstand und im Zuge dessen die Freiheit, alles zu tun und zu lassen wonach einem ist, sollten als wertvoller Bestandteil im Handlungs-Repertoire eines jedem stecken. Wer Inspiration fürs Weltenbummeln benötigt, der wird mit eindringlicher Motivation aus diesem Film beschenkt.

Trailer

Die Filmkritiker von Los Angeles und Boston küren ihre Favoriten

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LAFCA Gewinner 2013

Quellen: LAFCA, BSFC, NYFCO

Drei weitere Kritikerverbände haben ihre Favoriten unter den Filmen von 2013 genannt und wie bereits zwischen dem National Board of Review und den New York Film Critics Circle herrschte auch zwischen den Kritikerverbänden von Boston, Los Angeles und der New Yorker Online-Filmkritiker-Community wenig Einigkeit. Lediglich in zwei Kategorien stimmten die Verbände miteinander überein "Beste Kamera" (Emmanuel Lubezki für Gravity) und "Beste Hauptdarstellerin" (Cate Blanchett für Blue Jasmine). Das spricht natürlich sehr für die beiden. Insbesondere bei Lubezki rückt die Hoffnung näher, dass er endlich den lange überfälligen Oscar erhalten wird.

Ansonsten etablierte sich Jared Leto als früher Favorit in der Kategorie "Bester Nebendarsteller". Er gewann (gemeinsam mit James Franco) bei der Los Angeles Film Critics Association sowie bei den New Yorker Online-Kritikern. Zuvor wurde er vom New York Film Critics Circle ebenfalls prämiert. Insgesamt zeigten sich Gravity, Her und 12 Years a Slave als besonders stark und räumten die meisten Auszeichnungen ab. Überraschend abwesend war (mal wieder) Captain Phillips. Auch American Hustle ließ sich nur sporadisch blicken.

Am "relevantesten" (insofern man das bei Kritikerpeisen behaupten kann) sind die von den Kritikern aus Los Angeles – allein schon aufgrund ihrer Nähe an Hollywood. Hier waren Spike Jonzes Her und Alfonso Cuaróns Gravity mit jeweils zwei und vier Nennungen die großen Gewinner. Zudem belegte Her in drei weiteren Kategorien den zweiten Platz. Nach dem überraschenden Sieg beim National Board of Review ist es ein weiterer Schritt für Her auf dem Weg zu einer immer wahrscheinlicher werdenden "Bester Film"-Nominierung bei den Oscars.

Sehr einige waren sich die LAFCA-Mitglieder scheinbar nicht. In drei  Kategorien (einschließlich "Bester Film") gab es jeweils ein "Unentschieden" mit zwei Siegern.

Bester Film

Gravity und Her

Beste Regie

Alfonso Cuarón (Gravity)
2. Platz – Spike Jonze (Her)

Bester Hauptdarsteller

Bruce Dern (Nebraska)
2. Platz – Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett (Blue Jasmine) und Adèle Exarchopoulos (Blau ist eine warme Farbe)

Bester Nebendarsteller

Jared Leto (Dallas Buyers Club) und James Franco (Spring Breakers)

Beste Nebendarstellerin

Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)
2. Platz – June Squibb (Nebraska)

Bestes Drehbuch

Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke (Before Midnight)
2. Platz – Spike Jonze (Her)

Beste Kamera

Emmanuel Lubezki (Gravity)
2. Platz – Bruno Delbonnel (Inside Llewyn Davis)

Bestes Szenenbild

Her
2. Platz – Inside Llewyn Davis

Bester Schnitt

Gravity
2. Platz – Upstream Color

Beste Filmmusik

Inside Llewyn Davis
2. Platz – Her

Bester fremdsprachiger Film

Blau ist eine warme Farbe
2. Platz – La Grande Bellezza

Bester Dokumentarfilm

Stories We Tell
2. Platz – The Act of Killing

Bester Animationsfilm

Ernest & Celestine
2. Platz – Wie der Wind sich hebt

Bester Nachwuchs

Megan Ellison (Gründerin von Annapurna Pictures, die American Hustle, Her und Spring Breakers produzierten)

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Der große Pechvogel bei der Preisverleihung der Boston Society of Film Critics war Martin Scorseses The Wolf of Wall Street. Sechsmal kam der Film auf Platz 2, gewann jedoch in keiner Kategorie. Ein überraschender Sieger in Boston war Genug gesagt, der den Preis für das "Beste Drehbuch" und den "Besten Nebendarsteller" (für den verstorbenen James Gandolfini) einheimste. Sehr erfreulich finde ich auch die Nennung von Rush – Alles für den Sieg in der Kategorie "Bester Schnitt".

Bester Film

12 Years a Slave
2. Platz – The Wolf of Wall Street

Beste Regie

Steve McQueen (12 Years a Slave)
2. Platz – Martin Scorsese (The Wolf of Wall Street)

Bester Hauptdarsteller

Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)
2. Platz – Leonardo DiCaprio (The Wolf of Wall Street)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett (Blue Jasmine)
2. Platz – Judi Dench (Philomena)

Bester Nebendarsteller

James Gandolini (Genug gesagt)
2. Platz – Jared Leto (Dallas Buyers Club) und Barkhad Abdhi (Captain Phillips)

Beste Nebendarstellerin

June Squibb (Nebraska)
2. Platz – Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)

Bestes Ensemble

Nebraska
2. Platz – 12 Years a Slave

Bestes Drehbuch

Nicole Holofcener (Genug gesagt)
2. Platz – Terence Winter (The Wolf of Wall Street)

Bester Schnitt

Rush – Alles für den Sieg
2. Platz – The Wolf of Wall Street

Beste Kamera

Emmanuel Lubezki (Gravity)
2. Platz – Philippe Le Sourd (The Grandmaster)

Bester Einsatz von Musik im Film

Inside Llewyn Davis
2. Platz – Nebraska und The Wolf of Wall Street

Bester Dokumentarfilm

The Act of Killing
2. Platz – Blackfish

Bester Animationsfilm

Wie der Wind sich hebt
2. Platz – Die Eiskönigin – Völlig unverfroren

Bester fremdsprachiger Film

Das Mädchen Wadjda
2. Platz – Blau ist eine warme Farbe

Bester neuer Filmemacher

Ryan Coogler (Fruitvale Station)
2. Platz – Joshua Oppenheimer (The Act of Killing)

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Die New York Film Critics Online spielten ebenfalls auf Nummer sicher und vergaben die meisten Preise an 12 Years a Slave und Gravity.

Bester Film

12 Years a Slave

Beste Regie

Alfonso Cuarón (Gravity)

Bester Hauptdarsteller

Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett (Blue Jasmine)

Bester Nebendarszeller

Jared Leto (Dallas Buyers Club)

Beste Nebendarstellerin

Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)

Bestes Ensemble

American Hustle

Bestes Drehbuch

Spike Jonze (Her)

Beste Kamera

Emmanuel Lubezki (Gravity)

Bester Einsatz von Musik im Film

Inside Llewyn Davis

Bester Dokumentarfilm

The Act of Killing

Bester Animationsfilm

The Wind Rises

Bester fremdsprachiger Film

Blau ist eine warme Farbe

Bestes Regiedebüt

Ryan Coogler (Fruitvale Station)

Beste Nachwuchsperformance

Adèle Exarchopoulos (Blau ist eine warme Farbe)

Jerry Bruckheimer plant Beverly Hills Cop 4 und Top Gun 2!

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Beverly Hills Cop 4

Quelle: Deadline

Nach 20 Jahren Zusammenarbeit mit Disney, hat das Studio den dieses Jahr auslaufenden Vertrag mit dem Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer nicht mehr verlängert. Bruckheimer brachte dem Studio Megahits wie das Pirates-of-the-Caribbean-Franchise, Das Vermächtnis der Tempelritter, The Rock und G-Force, doch in den letzten Jahren war die Zusammenarbeit eher von Misserfolgen wie Duell der Magier, Lone Ranger und Prince of Persia: Der Sand der Zeit geprägt. Daher trennte sich das Studio freundschaftlich von Bruckheimer. Lange musste der Mann, der die Karrieren vieler Schauspieler und Regisseure förderte, nicht suchen, bis er ein anderes "Zuhause" fand. Mit Paramount Pictures schloss er einen 3-Jahres-Vertrag ab, welcher dem Studio einen "First Look"-Deal ermöglicht. Das bedeutet, dass Bruckheimer seine Projekte zunächst Paramount präsentiert und nur wenn Paramount diese ablehnt, kann er sich damit an andere Studios wenden.

Über die anstehende Zusammenarbeit mit Paramount äußert sich Bruckheimer sehr optimistisch. Im Gegensatz zu Disney, bei welchem doch immer mehr nach familienfreundlicheren Stoffen gesucht wird, wird ihm Paramount ermöglichen, auch wieder Filme einer härteren Gangart zu produzieren. Die ersten zwei Projekte stehen bereits fest und stellen für Bruckheimer eine Rückkehr zur frühen Phase seiner Karriere dar: Beverly Hills Cop 4 und Top Gun 2.

Laut Deadline soll es sich bei Beverly Hills Cop 4 um ein Reboot handeln. Inwiefern es aber eins ist, wird nicht erklärt, denn Eddie Murphy soll trotzdem in der Rolle des Detroiter Polizisten Axel Foley zurückkehren. Als Regisseur ist Brett Ratner vorgesehen, für ihn es sein nächster Film werden soll, nachdem die Arbeit an Hercules (mit Dwayne "The Rock" Johnson) beendet ist.

Top Gun 2 soll stattdessen ein "herkömmliches" Sequel sein, bei dem Tom Ctuise als "Maverick" zurückkehren soll. Der Film stand bereits kurz davor, in Produktion zu gehen, als Tony Scott, der Regisseur des Originals, letztes Jahr überraschend Selbstmord beging und das Projekt auf Eis gelegt wurde.

Die Achtziger feiern also bald eine weitere Wiederauferstehung. Ist aber das moderne Publikum an Top Gun und Beverly Hills Cop noch interessiert? Das werden wir ja noch sehen…

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