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Batman vs. Superman kommt erst 2016!

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Batman vs Superman Start

Quelle: Warner Bros.

Warner Bros. gab gestern völlig unerwartet bekannt, dass der Nachfolger zu Man of Steel, Batman vs. Superman (das ist übrigens noch nicht der offizielle Filmtitel), nicht wie geplant am 17.07.2015 in die US-Kinos kommen wird, sondern erst am 6.05.2016, also fast 10 Monate später. Zur Startterminverschiebung gab das Studio folgendes Statement ab (aus dem Englischen übersetzt):

Die Startterminänderung gibt den Filmemachern Zeit, ihre Vision komplett umzusetzen, angesichts der komplexen visuellen Natur der Geschichte. Die Entscheidung wurde in Folge der Verlegung des Produktionsstarts ins zweite Quartal dieses Jahres getroffen.

Mit dem Superman-Reboot Man of Steel war Warner Bros.' Intention sehr klar – das Studio möchte ein Comic-Filmuniversum, das mit dem von Disney/Marvel mitziehen kann. Schließlich bietet das DC-Universum genug Charaktere und interessante Geschichten. In einem Punkt scheiterte Warner Bos. aber. Man of Steel kam einfach beim Publikum nicht annähernd so gut an, wie der erste Iron Man, der Marvels Kinouniversum eingeleitet hat. Während Marvel mit Robert Downey Jr.s Tony Stark alias Iron Man einen Charakter hatten, dessen weitere Abenteuer das Publikum kaum abwarten konnte und somit die Voraussetzungen für die Ausweitung des Universums perfekt waren, stieß Man of Steel auf ein eher geteiltes Echo. Keineswegs negativ, nein (und das weltweite Einspiel von mehr als $650 Mio spricht für sich), doch auch nicht überwältigend positiv genug, um Hunderte von Millionen in die Erschaffung dieser Welt hineinzupumpen, ohne einige Anpassungen vorzunehmen. Das Projekt "DC-Kinouniversum" war nicht gescheitert, doch es stand vor weiteren Herausforderungen. Beim nächsten Film sollte alles richtig laufen, sonst wäre die Chance auf ein lukratives Film-Universum vertan.

So lässt sich erklären, warum seit der Comic Con letzten Sommer, in Bezug auf Man of Steel 2 ein Hammer dem nächsten folgt. Zunächst kam die Ankündigung, dass der nächste Film kein reines Sequel zu Man of Steel sein würde, sondern dass es sich um das Zusammentreffen der Comicgiganten Superman und Batman handeln würde, und zwar erst drei Jahre nach dem Abschluss von Christopher Nolans Dark-Knight-Trilogie. Das Casting von Ben Affleck als Bruce Wayne alias Batman löste einen weltweiten Aufschrei im Internet aus. Er war sicherlich nicht gerade die erste Person, an die man beim neuen Batman dachte. Später wurde bekannt, dass Batman nicht der einzige DC-Superheld sein würde, der in Batman vs. Superman auftreten würde. Gal Gadot wurde als Wonder Woman besetzt und es persistieren weiterhin Gerüchte, dass auch Nightwing (Batmans Sidekick, den viele auch als Robin kennen) und Flash einen Auftritt haben sollen.

Gerade als es schien, als wäre alles mehr oder weniger geregelt, kommt jetzt die Startverschiebung und das, nachdem in der Pre-Production bereits einige Szenen in Los Angeles, Illinois und Michigan abgedreht wurden, darunter ein Football-Spiel zwischen den Teams von Metropolis (Supermans Heimatstadt) und Gotham (Batmans Heimatstadt). Auch Amy Adams (Lois Lane) hat erst kürzlich in einer Talk-Show behauptet, dass der Hauptdreh unmittelbar bevorsteht. Die Terminverschiebung in einer solchen Größenordnung ist, gelinde gesagt, unerwartet und hinterlässt eine große Lücke im Kinojahr 2015. Zwar hat Warner auf Batman vs. Supermans altes Startdatum Joe Wrights Peter-Pan-Film verschoben, doch er ersetzt sicherlich nicht den Riesenblockbuster. Einst galt 2015 als das ultimative Blockbuster- und Sequel-Jahr schlechthin, doch nach und nach verließen Filme wie Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales, Findet Dory, Independence Day 2 und nun auch Batman vs. Superman das Jahr in Richtung 2016. Natürlich bleiben 2015 noch mit Fast & Furious 7, Star Wars: Episode VII, The Avenegers: Age of Ultron und dem neuen James Bond viele potenzielle Megahits, doch es wird nicht mehr das unglaubliche Überflieger-Jahr sein, das einige erwartet haben. Hingegen wächst der Startplan von 2016 immer weiter und beinhaltet neben vorhin erwähnten Filmen Alice im Wunderland 2, The Amazing Spider-Man 3, Avatar 2, X-Men: Apocalypse und Drachenzähmen leicht gemacht 3.

Aktuell soll am 6.05.2016 ein noch unbekannter Marvel-Film starten. Es wurde lange vermutet, dass es sich dabei um die Einführung eines neuen Charakters handeln soll, wie beispielsweise Dr. Strange. Gegen einen Megablockbuster wie Batman vs. Superman wird aber Marvels Film aller Wahrscheinlichkeit den Kürzeren ziehen und den Starttermin wechseln, womit zum ersten Mal seit Mai 2006 (!) es nicht ein Film mit einem Marvel-Charakter sein wird, der am ersten Maiwochenende (traditionell der Start der Sommer-Kinosaison) starten wird. Immerhin einen Kampf wird DC wohl gegen Marvel für sich entscheiden können.

Kriegerische Charakterposter zu 300: Rise of an Empire

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300: Rise of an Empire Charakterposter

Quelle: Warner Bros.

In weniger als zwei Monaten (am 6.03.) startet das langerwartete Sequel zu Frank Millers 300 in den deutschen Kinos. 300: Rise of an Empire setzt nahtlos an das Ende des Vorgängers an und schildert die weiteren Kämpfe antiken Griechenlands gegen die Perser, angeführt vom Gottkönig Xerxes.

Warner Bros. hat sich bei der Vermarktung des Films richtig ins Zeug gelegt. Es gilt nämlich, an den Riesenerfolg von teil 1 anzuknüpfen, der in den USA sogar starkräftige Sandalenepen wie Gladiator und Troja an den Kinokassen hinter sich ließ. Die größte Herausforderung für das Studio besteht natürlich darin, die Kinogänger davon zu überzeugen, dass der Film sehenswert ist, auch wenn die im Titel auftauchenden 300 Spartaner (nahezu) alle im ersten Film das Zeitliche gesegnet haben. Eine Wiederauferstehung von Gerard Butler als König Leonidas ist (gottseidank) nicht zu erwarten. Dafür erwartet uns, wen man dem Trailer glauben mag (siehe unten) ein nicht weniger beeindruckendes Schlachtengemälde, auch wenn mich beim Anblick stets das "been there seen that"-Gefühl überkommt. Die visuelle Wucht des Vorgängers kann das Sequel eigentlich nicht erreichen, weil die damals präsentierte Machart eben noch ein Novum war und die Fortsetzung sich nach jener Vorlage richtet. Es würde aber ausreichen, wenn der Film einfach so verdammt gut unterhalten kann wie Teil 1.

Warners Marketingmaschine hat ein halbes Dutzend neuer Charakterposter zum Film veröffentlicht, aus der gleichen Serie wie Lena Headeys Poster, das Ihr hier sehen könnt.

300: Rise of an Empire Charakterposter 3300: Rise of an Empire Charakterposter 4300: Rose of an Empire Charakterposter 5300: Rise of an Empire Charakterposter 2300: Rise of an Empire Charakterposter 1300: Rise of an Empire Charakterposter 6

Inhalt:

"Die Verfilmung von Frank Millers neuestem Comicroman „Xerxes" wird mit derselben atemberaubenden Optik erzählt wie der Blockbuster „300″: Dieses neue Kapitel des Epos führt uns auf ein weiteres Schlachtfeld — das Meer: Der griechische General Themistokles versucht ganz Griechenland zu vereinen, indem er einen Angriff wagt, der in diesem Krieg die Wende bringen wird. In „300: Rise of an Empire" trifft Themistokles auf das gewaltige persische Invasionsheer unter der Führung des zum Gott erhobenen Xerxes und der rachsüchtigen Flottenkommandeurin Artemisia." (Quelle: Warner Bros. Pictures)

Neuer Rekord bei den Critics' Choice Awards – Gravity holt 7 Trophäen

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Quelle: BFCA

Kaum hat sich der Staub nach der Bekanntgabe der Oscarnominierungen 2013 gelegt, kommen direkt die neuen Filmpreise (und damit Indikatoren für den weiteren Verlauf des Oscar-Rennens) um die Ecke. Die Critics' Choice Awards, die im 19. Jahr von der Broadcast Film Critics Association (BFCA) verliehen wurden, gehören neben den Golden Globes zu den wichtigsten Filmpreisen, die von Filmkritikern verliehen werden und obwohl es keine Überschneidung zwischen der BFCA und der Academy gibt, können sie doch hin und wieder nützlich sein, um das allgemeine Stimmungsbild abzuschätzen. So war die BFCA die erste  Organisation, die letztes Jahr Argos Siegeszug einläutete, nachdem der Film keine Regienominierung bei den Oscars erhielt. Die Golden Globes (und eigentlich alle anderen relevanten Preise) folgten, doch die BFCA-Wähler waren die ersten, die Argo als "Besten Film" und für seine Regie prämierten. Damit setze er sich gegen den haushohen Favoriten Lincoln durch, der letztes Jahr mit 13 Nominierungen einen Rekord aufgestellt hat.

Bei diesem Rekord konnten dieses Jahr gleich zwei Filme mitziehen12 Years a Slave und American Hustle. Während der Verleihung wurde ein weiterer Rekord aufgestellt – mit sieben Auszeichnungen hat ein Film mehr Critics' Choice Awards gewonnen als je ein Film zuvor. Doch es handelte sich dabei weder um American Hustle noch um 12 Years a Slave.  Stattdessen war es Gravity, der den bisherigen Rekord von Inception und Avatar (jeweils sechs Preise) geschlagen hat. Lediglich drei von seinen Nominierungen hat der Film verloren ("Bester Film", "Beste Hauptdarstellerin" und "Beste Ausstattung"). Ich könnte mir ein sehr ähnliches Ergebnis auch bei den Oscars vorstellen. Nach seinem Sieg bei den Globes und jetzt auch der BFCA, bleibt Alfonso Cuarón der Favorit bei den Oscars. Selten gab es eine solch große Diskrepanz zwischen der "Bester Film"-Kategorie und der "Bester Regisseur"-Kategorie.

Den eigentlichen Hauptpreis gewann, wie bereits bei den Golden Globes, 12 Years a Slave. Wie der letztjährige Favorit Lincoln, trug auch 12 Years a Slave nur drei Preise davon – allerdings drei wichtige. Er gewann als "Bester Film", für die "Beste Nebendarstellerin" und das "Beste adaptierte Drehbuch". American Hustle konnte immerhin vier von seinen 13 Nominierungen in Auszeichnungen umwandeln, allerdings sind diese hinsichtlich der Oscars kaum hilfreich, denn es handelte sich entweder um Kategorien, die es bei den Oscars nicht gibt ("Bestes Ensemble", "Beste Darstellerin in einer Komödie", "Beste Komödie") oder für die er bei den Oscars nicht nominiert wurde ("Bestes Makeup & Hairstyling").

Während letztes Jahr die BFCA mit dem Doppelsieg für Argo die Wende im Rennen andeutete und überraschte, haben die diesjährigen Preise mehr oder weniger alle Favoriten (12 Years a Slave, Cate Blanchett, Jared Leto, Lupita Nyong’o…) bestätigt. Die "Bester Hauptdarsteller"-Kategorie bleibt spannend. McConaughey konnte sich nun bei den Globes und hier durchsetzen, doch ich könnte mir gut vorstellen, dass Chiwetel Ejiofor bei den BAFTAs (wo McConaughey gar nicht nominiert ist) und den SAG Awards gewinnen wird.

Hier ist die vollständige Liste der Nominierungen und der Gewinner (in grün):

Bester Film

American Hustle
Captain Phillips
Dallas Buyers Club
Gravity
Her
Inside Llewyn Davis
Nebraska
Saving Mr. Banks
12 Years a Slave
The Wolf of Wall Street

Bester Hauptdarsteller

Christian Bale (American Hustle)
Bruce Dern (Nebraska)
Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)
Tom Hanks (Captain Phillips)
Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club)
Robert Redford (All Is Lost)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett – (Blue Jasmine)
Sandra Bullock (Gravity)
Judi Dench (Philomena)
Brie Larson (Short Term 12)
Meryl Streep (Im August in Osage County)
Emma Thompson (Saving Mr. Banks)

Bester Nebendarsteller

Barkhad Abdi (Captain Phillips)
Daniel Brühl (Rush – Alles für den Sieg)
Bradley Cooper (American Hustle)
Michael Fassbender (12 Years a Slave)
James Gandolfini (Genug gesagt)
Jared Leto (Dallas Buyers Club)

Beste Nebendarstellerin

Scarlett Johansson (Her)
Jennifer Lawrence (American Hustle)
Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)
Julia Roberts (Im August in Osage County)
June Squibb (Nebraska)
Oprah Winfrey (Der Butler)

Bester junge Darsteller/Darstellerin

Asa Butterfield (Ender’s Game – Das große Spiel)
Adèle Exarchopoulos (Blau ist eine warme Farbe)
Liam James (Ganz weit hinten)
Sophie Nelisse (Die Bücherdiebin)
Tye Sheridan (Mud)

Bestes Ensemble

American Hustle
Im August in Osage County
Der Butler
Nebraska
12 Years a Slave
The Wolf of Wall Street

Beste Regie

Alfonso Cuarón (Gravity)
Paul Greengrass (Captain Phillips)
Spike Jonze (Her)
Steve McQueen (12 Years a Slave)
David O. Russell (American Hustle)
Martin Scorsese (The Wolf of Wall Street)

Bestes Originaldrehbuch

Eric Singer und David O. Russell (American Hustle)
Woody Allen (Blue Jasmine)
Spike Jonze (Her)
Joel Coen & Ethan Coen (Inside Llewyn Davis)
Bob Nelson (Nebraska)

Bestes Adaptiertes Drehbuch

Tracy Letts (Im August in Osage County)
Richard Linklater & Julie Delpy & Ethan Hawke (Before Midnight)
Billy Ray (Captain Phillips)
Steve Coogan and Jeff Pope (Philomena)
John Ridley (12 Years a Slave)
Terence Winter (The Wolf of Wall Street)

Beste Kamera

Gravity
Inside Llewyn Davis
Nebraska
Prisoners
12 Years a Slave

Beste Ausstattung

Gravity
Der große Gatsby
Her
Der Hobbit – Smaugs Einöde
12 Years a Slave

Bester Schnitt

American Hustle
Captain Phillips
Gravity
Rush – Alles für den Sieg
12 Years a Slave
The Wolf of Wall Street

Beste Kostüme

American Hustle
Der große Gatsby
Der Hobbit – Smaugs Einöde
Saving Mr. Banks
12 Years a Slave

Bestes Makeup

American Hustle
Der Hobbit – Smaugs Einöde
Der Butler
Rush – Alles für den Sieg
12 Years a Slave

Beste visuelle Effekte

Gravity
Der Hobbit – Smaugs Einöde
Iron Man 3
Pacific Rim
Star Trek into Darkness

Bester Animationsfilm

Die Croods
Ich – Einfach unverbesserlich 2
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren
Die Monster Uni
The Wind Rises

Bester Actionfilm

Die Tribute von Panem – Catcjing Fire
Iron Man 3
Lone Survivor
Rush – Alles für den Sieg
Star Trek into Darkness

Bester Darsteller in einem Actionfilm

Henry Cavill (Man of Steel)
Robert Downey Jr. (Iron Man 3)
Brad Pitt (World War Z)
Mark Wahlberg (Lone Survivor)

Beste Darstellerin in einem Actionfilm

Sandra Bullock (Gravity)
Jennifer Lawrence (Die Tribute von Panem – Catching Fire)
Evangeline Lilly (Der Hobbit – Smaugs Einöde)
Gwyneth Paltrow (Iron Man 3)

Beste Komödie

American Hustle
Genug gesagt
Taffe Mädels
Das ist das Ende
Ganz weit hinten
The World’s End

Bester Darsteller in einer Komödie

Christian Bale (American Hustle)
Leonardo DiCaprio (The Wolf of Wall Street)
James Gandolfini (Genug gesagt)
Simon Pegg (The World’s End)
Sam Rockwell (Ganz weit hinten)

Beste Darstellerin in einer Komödie

Amy Adams (American Hustle)
Sandra Bullock (Taffe Mädels)
Greta Gerwig (Frances Ha)
Julia Louis-Dreyfus (Genug gesagt)
Melissa McCarthy – The Heat)

Bester Sci-Fi/Horrorfilm

Conjuring – Die Heimsuchung
Gravity
Star Trek into Darkness
World War Z

Bester fremdsprachiger Film

Blau ist eine warme Farbe
La Grande Bellezza
Die Jagd
Le Passé – Das Verganene
Das Mädchen Wadjda

Bester Dokumentarfilm

The Act of Killing
Blackfish
Stories We Tell
Tim’s Vermeer
20 Feet from Stardom

Bestes Filmlied

“Atlas” (Die Tribute von Panem – Catching Fire)
“Happy” (Ich – Einfach unverbesserlich 2)
“Let It Go” (Die Eiskönigin – Völlig unverfroren)
“Ordinary Love” (Mandela – Der lange Weg zur Freiheit)
“Please Mr. Kennedy” (Inside Llewyn Davis)
“Young and Beautiful” (Der große Gatsby)

Beste Filmmusik

Gravity
Her
Saving Mr. Banks
12 Years a Slave

Oscarnominierungen 2013 – Gewinner und Verlierer

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Oscars 2016

Seit gestern kennen wir die Nominierungen für die 86. Academy Awards und wie jedes Jahr gab es einige Überraschungen. Diese hielten sich allerdings, insbesondere verglichen zum verrückten Vorjahr, eher in Grenzen und entsprachen der jährlichen "Norm". Bei den meisten Nominees erwiesen sich die üblichen Oscar-Vorboten, also die Nominierungen der verschiedenen Gewerkschaften wie der SAG, der DGA oder der PGA sowie die Golden Globes als gute Prädiktoren. Schaut man sich meine dreiteilige Oscar-Vorschau an, so finden sich unter den Nominees in den acht "Hauptkategorien" kein Name und kein Film, die ich nicht im Vorfeld erwähnt hätte.

Dass es dabei trotzdem einige Verlierer und den einen oder anderen großen Gewinner gab, ist selbstverständlich. Wie auch letztes Jahr, widme ich mich mit diesem Artikel den jeweils fünf größten  Gewinnern und Verlierern der Oscarnominierungen 2013. Dabei muss aber angemerkt werden, dass ein Überraschungserfolg bei den Nominierungen nicht bedeutet, dass diese Filme auch bei der Verleihung zwangsläufig sehr gut abschneiden. Erinnern wir uns doch an das Vorjahr. Silver Linings und Lincoln gehörten zu den großen Gewinnern der letztjährigen Nominierungen und Ben Affleck, der keine Regienominierung für Argo erhielt, zu den Verlierern. Letzten Endes war es aber Argo, der den "Bester Film"-Oscar nach Hause mitnehmen durfte, während Lincoln und Silver Linings zusammengerechnet nur drei Oscars (von insgesamt 20 Nominierungen) gewonnen haben. Bei den Nominierungen gut abzuschneiden ist also hilfreich, bestimmt jedoch nicht den späteren Erfolg.

Gewinner

Oscarnominierungen 2013 - Dallas buyers Club1. Dallas Buyers Club – Obwohl Dallas Buyers Club eine ziemlich "oscarträchtige" Prämisse (wahre Geschichte um den Kampf eines AIDS-kranken Rednecks gegen das ärztliche System und seine Abkehr von Vorurteilen) trägt, war der Film aus irgendeinem Grund nie auf dem Radar als ein großer Oscarkandidat. Vielleicht lag das daran, dass er im Vorfeld im Gegensatz zu 12 Years a Slave, Nebraska oder Gravity nicht so viel Eindruck auf diversen Filmfestivals hinterlassen konnte (mit der Ausnahme des Filmfests von Rom). Die Aufmerksamkeit galt stets Jared Leto und Matthew McConaughey, deren die Nominierungen in ihren jeweiligen Kategorien als sicher galten, doch niemand erwartete viel mehr für den Film. Auch bei den Golden Globes wurde der Streifen eben nur in diesen beiden Kategorien nominiert und tauchte bei den diversen Filmkritikerpreisen nirgends sonst auf. Diese Wahrnehmung fing langsam an sich zu verändern, als die Screen Actors Guild den Film mit drei Nominierungen ehrte, darunter mit der enorm wichtigen Nominierung für das "Beste Ensemble", die meist nur "Bester Film"-Kandidaten vorenthalten bleibt. Die Produers Guild of America nominierte ihn dann als einen der zehn besten Filme von 2013 und die Autorengewerkschaft WGA nahm ihn kurz darauf ebenfalls unter die fünf Nominees in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch" auf. Mit diesen drei wichtigen Nominierungen, war eine Nominierung als "Bester Film" bei den Oscars recht wahrscheinlich und es war nicht diese Nennung, die den Film für mich zum größten Sieger der gestrigen Nominierungen macht.

Viel eher ist es die Tatsache, dass Dallas Buyers Club mit sechs  (!) Nominierungen hervorging – mehr als einige andere "Bester Film"-Kandidaten wie Her, Philomena und Scorseses The Wolf of Wall Street. Neben den Nominierungen für den Film selbst, für sein Drehbuch und seine beiden Darsteller, erhielt Dallas Buyers Club noch zwei unerwartete technische Nennungen. Zum einen ist da die Nominierung für das "Beste Makeup & Hairstyling" (der Film setzte sich hier sogar gegen American Hustle durch) und zum anderen für den "Besten Schnitt". Insbesondere die letzte Nominierung kommt komplett unerwartet und ist als ein Zeichen der Stärke des Films zu werten. Die American Cinema Editors (Gewerkschaft der Cutter) hat den Film für seinen Schnitt im Vorfeld nicht nominiert, was die Oscarnominierung noch überraschender macht. Generell gilt diese Kategorie als die wichtigste technische Kategorie im Bezug auf die Kategorie "Bester Film". So hat zum Beispiel seit Eine ganz normale Familie vor 33 Jahren kein einziger Film den Oscar als "Bester Film" gewonnen ohne eine Nominierung für den "Besten Schnitt". Beeindruckend ist, dass Dallas Buyers Club sich in dieser Kategorie gegen The Wolf of Wall Street (dessen Cutterin Thelma Schoonmaker bereits siebenmal für den Oscar nominiert wurde, sechsmal davon für ihre Filme mit Martin Scorsese) und Rush durchsetzen konnte. Dallas Buyers Club startete als ziemlicher Außenseiter in dem Oscar-Rennen doch aktuell sind wahrscheinlich nur Gravity, American Hustle, 12 Years a Slave und Nebraska stärker als er.

Oscarnominierungen 2013 - American Hustle2. American Hustle – Im Gegensatz zu Silver Linings, sind die zahlreichen Nominierungen für American Hustle nicht so schockierend, doch sie verdienen dennoch enormen Respekt. In einem solch starkräftigen Ensemble wie diesem, war eigentlich im Vorfeld klar, dass es an Oscarnominierungen nicht mangeln wird, doch als die Oscar-Saison dann endlich angefangen hat, rutschten Christian Bale, Amy Adams und Bradley Cooper eher in den Hintergrund ab und erhielten alle auch keine SAG-Nominierung. Lediglich eine Nom für Jennifer Lawrence war dem Film ganz sicher. Kurz vor der Verleihung gewann American Hustle im Rennen wieder an Fahrt und man konnte absehen, dass er in mehr als nur einer Schauspielkategorie nominiert werden würde. Dass es jedoch wieder alle vier sein werden, ist ein Triumph – doch noch mehr als für die Schauspieler und den Film selbst, ist es ein Triumph für David O. Russell. Er ist der einzige Regisseur in der Filmgeschichte, der zwei Filme inszeniert hat, die in allen Schauspielkategorien ("Bester Hauptdarsteller", "Beste Hauptdarstellerin", "Bester Nebendarsteller", "Beste Nebendarstellerin") nominiert wurde – und das auch noch zwei Jahre in Folge. Nimmt man The Fighter noch hinzu, so konnten die drei letzten Filme von Russell insgesamt 25 Oscarnominierungen verbuchen (das erinnert mich an das Scorsese-Trio Gangs of New York/The Aviator/Departed, das insgesamt 26 Nominierungen hatte), davon 11 für ihre Schauspieler. Jeder Schauspieler Hollywoods wird jetzt im nächsten Film von Russell dabei sein wollen. Auch insgesamt beeindruckte American Hustle mit zehn Nominierungen und wird mit Gravity der meistnominierte Film des Abends sein. Das passt ganz gut, denn American Hustle ist nun auch neben 12 Years a Slave (9 Noms) und Gravity einer der drei Filme, die eine reelle Chance auf den Sieg haben.

Oscarnominierungen 2013 - Jonah Hill3. Jonah Hill – Jonah Hill, zweifach oscarnominierter Schauspieler. Wer hätte noch vor fünf Jahren gedacht, dass dieser Satz jemals geschrieben werden würde? Wie schwer es ist, für Comedians ins ernsthafte Fach zu wechseln und dafür die verdiente Anerkennung der Academy zu erhalten, kann man am Beispiel von Jim Carrey sehen. Carrey wurde bereits sechsmal für den Golden Globe nominiert und hat zweimal gewonnen (für Die Truman Show und Der Mondmann). Die Anzahl seiner Oscarnominierungen? Null. Dass Jonah Hill innerhalb von weniger als einem Jahrzehnt sich von seinen (wahrlich lustigen) Auftritten in Superbad, Beim ersten Mal und Männertrip zu einem Schauspieler entwickeln würde, der mehr Oscarnominierungen vorzuweisen hat als Harrison Ford, Richard Gere, Ryan Gosling und Michael Fassbender, hätte wirklich niemand gedacht. Genauso wenig, wie jemand ernsthaft dachte, das Hill dieses Jahr für The Wolf of Wall Street eine Nominierung erhalten würde. Die Kategorie schien mit sechs  Top-Kandidaten für fünf Plätze (Leto, Fassbender, Brühl, Abdi, Cooper und Gandolfini) festzustehen. Einer der sechs würde herausfallen und die anderen fünf nominiert werden. Doch Hill hat im Rennen bei den Oscar-Wählern sowohl Daniel Brühl als auch James Gandolfini überholt und schnappte sich mit The Wolf of Wall Street seine zweite (und in meinen Augen mehr verdiente) Oscarnominierung – und das, obwohl er im Vorfeld von keiner einzigen relevanten Preisverleihung (SAG, Golden Globes, BFCA, BAFTAs) erwähnt wurde. Insgesamt hat The Wolf of Wall Street nicht besser als erwartet abgeschnitten (da Hills Nominierung dadurch "ausgeglichen" wird, dass der Film in keiner einzigen technischen Kategorie nominiert wurde), doch für Jonah Hill ist es ein großer persönlicher Sieg, der allen beweisen soll, dass seine Performance in Moneyball (für die er erstmals nominiert wurde) kein reiner Glücksgriff war.

4. Die Briten – Dass die britischen Wähler einen großen Einfluss in der Academy haben, hat sich Jahr für Jahr gezeigt und immer mehr gelten die BAFTAs als die besten Prädiktoren für die Oscars. Man muss nur daran denken, als die BAFTAs die einzigen waren (von den großen Industripreisen), die Der Vorleser als "Besten Film" nominiert haben – was letztlich in einer überraschenden Oscarnominierung für den Film resultierte. Auch die Oscars für The King’s Speech und Shakespeare in Love waren der massiven Unterstützung seitens der britischen Wähler möglich. Dieses Jahr zeigte sich erneut der Einfluss der Briten anhand einiger mehr und einiger weniger überaschenden Nominierungen – allen voran Philomena. Wie Der Vorleser, wurde Philomena weder von der DGA noch von der PGA nominiert und erhielt auch von der BFCA keine Nominierung als bester Film des letzten Jahres. Nur die Golden Globes und die BAFTAs nominierte ihn in dieser Kategorie. Seit der BAFTA-Nominierung hatte ich ein Bauchgefühl (siehe meine Oscars-Vorschau), dass der Film sich in die wichtigste Kategorie einschleichen würde. So kam es auch und der Film erhielt zudem drei weitere Nominierungen. Eine weitere Nominierung, die wahrscheinlich der Unterstützung der britischen Wähler zu verdanken war, ist die von Sally Hawkins in der "Beste Nebendarstellerin"-Kategorie für Blue Jasmine. Die Screen Actors Guild überging sie zugunsten von Oprah Winfrey, doch bei den Oscars nahm Hawkins Winfreys Platz ein. Zu den weniger überraschend nominierten Briten der diesjährigen Oscars gehören u. a. Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave), Michael Fassbender (12 Years a Slave), Regisseur Steve McQueen (12 Years a Slave) und Christian Bale (American Hustle).

5. Gravity und 12 Years a Slave – Das erfolgreiche Abschneiden dieser beiden Filme war keine wirkliche Überraschung, doch die beiden sind neben American Hustle die stärksten Kandidaten im Rennen und zeigten dies auch anhand von deren Oscarnominierungen. Gravity erhielt 10 Nennungen und hat damit sein maximales Potenzial ausgeschöpft, da eine Drehbuchnominierung oder weitere Schauspielnominierungen für den Film nie realistisch waren. Der Film hat die technischen Kategorien dominiert und wird in diesen mit Sicherheit auch zahlreiche Oscars gewinnen. 12 Years a Slave erhielt 9 Nominierungen. Das ist zwar knapp unter dem, was ich für den Film erwartet hätte (insbesondere die fehlende Nominierung für "Beste Kamera" überrascht mich), doch in allen relevanten Kategorien (Film, Regie, Hauptdarsteller, Nebendarsteller, Nebendarstellerin, adaptiertes Drehbuch, Schnitt) wurde er berücksichtigt und das ist genug, um weiterhin der Favorit im Rennen zu bleiben.

Verlierer

Oscarnominierungen 2013 - Rush1. Rush – Alles für den Sieg – Obwohl Rush von vielen als Ron Howards bester Film und als eine technisch und schauspielerisch gelungene Leistung bezeichnet wurde, zeichnete es sich bereits im Vorfeld der Oscars leider ab, dass der Film in vielen Kategorien unter den Tisch fallen würde. Dass er aber keine einzige Nominierung erhalten würde, ist schon bitter. Insbesondere in zwei Kategorien habe ich bis zum Schluss damit gerechnet – "Bester Nebendarsteller" für Daniel Brühl (der immerhin im Vorfeld von der SAG, den Golden Globes und den BAFTAs nominiert wurde) und "Bester Schnitt". Man kann sicherlich darüber streiten, ob Brühl nun Haupt- oder Nebendarsteller in dem Film war. Jedoch kann man kaum etwas an seiner Performance in dem Film aussetzen, die wahrscheinlich die beste Leistung seiner bisherigen Karriere darstellt. Auch aus technischer Sicht ist Rush eine Meisterleistung. Dass der Film von den Oscars komplett übergangen wurde, während in Vergangenheit Ron Howards Filme wie A Beautiful Mind und Frost/Nixon mit Nominierungen überhäuft wurden, ist eine unangenehme Überraschung.

Oscarnominierungen 2013 - Saving Mr. Banks2. Tom Hanks und seine Filme – Viele sind der Meinung, dass Tom Hanks ständig für Oscars nominiert wird und endlich mal jemand anderes drankommen sollte. Die Wahrheit sieht aber anders aus. "Nur" fünf Nominierungen hat Hanks in seiner Karriere bislang erreicht – keine sonderlich hohe Zahl mittlerweile. Die letzte liegt nun 13 Jahre zurück (für Cast Away – Verschollen). Mit Saving Mr. Banks und Captain Phillips landete er letztes Jahr gleich zwei Volltreffer und durfte sich Hoffnungen auf eine eventuelle Doppelnominierung machen oder zumindest eine als "Bester Hauptdarsteller" für Captain Phillips. Als gestern aber die Nominierungen verkündet wurden, blieben beide Filme hinter den Erwartungen zurück. Tom Hanks ging leer aus, doch das war nicht der einzige Rückschlag, den seine Filme einstecken mussten. Captain Phillips erhielt auch keine Nominierung für seine Regie, obwohl Paul Greengrass im Vorfeld für den Golden Globe, den BAFTA und den Preis der Regiegewerkschaft nominiert wurde. Noch schlechter erging es Saving Mr. Banks, der nach einer überraschenden PGA-Nominierung, lediglich eine einzige Oscarnominierung erhielt – für seine Musik. Die für mich als sicher geltende "Hauptdarstellerin"-Kandidatin Emma Thompson wurde ebenfalls ignoriert, was zu den größten Überraschungen dieses Jahres zählt, wurde sie doch im Vorfeld für jeden relevanten Preis nominiert.

3. Inside Llewyn Davis – Tolle Kritiken, ein Preis in Cannes und ein Thema, das den Oscar-Wählern eigentlich gefallen sollte. Inside Llewyn Davis hatte die nötigen Zutaten  eines Oscarkandidaten – und ging gestern mit zwei Nominierungen (für "Besten Ton" und "Beste Kamera") davon. Weder der Film selbst noch das Drehbuch der Coen-Brüder wurde nominiert. Zwar zeichnete sich das durch die mangelnde Nominierung bei den WGA Awards und den PGA Awards ab, doch bis zum Ende gingen dennoch viele davon aus, dass der Film zumindest in der Drehbuchkategorie auftauchen würde…

4. Der Butler – Im Sommer gingen noch viele davon aus, dass Der Butler bei den Oscars ähnlich abschneiden könnte wie der vergleichbare Hit The Help. Beide behandeln Rassismus als Thema, beide starteten im Sommer und wurden zu großen kommerziellen Hits und wie bei The Help, erwartete man auch von Der Butler, dass er in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin" mit eine Kandidatin für den Sieg hätte (Oprah Winfrey). Mit drei Nominierungen der Screen Actors Guild begann die Oscar-Saison für Der Butler gut, doch ziemlich schnell verschwand der Film von der Oberfläche und wurde gestern kein einziges Mal nominiert – eine eindeutige Niederlage für Harvey Weinstein.

Oscarnominierungen 2013 - Die Monster Uni5. Pixar – Nach dem Sieg im letzten Jahr (für Merida – Legende der Highlands) ging Pixar diesmal bei den Oscarnominierungen leer aus. Obwohl es gleich fünf potenzielle Slots in der Kategorie "Bester Animationsfilm" gab, erhielt Die Monster Uni keine Nominierung und unterlag dabei sogar DreamWorks' Die Croods. Es ist erst das zweite Mal, seit die Kategorie existiert, dass Pixar zwar einen Film im Rennen hatte, er aber nicht nominiert wurde (das erste Mal war Cars 2 vor zwei Jahren). Da Pixar dieses Jahr keinen Film in die Kinos bringt, werden es sogar zwei Jahre sein, ohne einen Pixar-Film in der Kategorie. Auch die Tatsache, dass The Blue Umbrella, Pixars revolutionärer animierter Kurzfilm, der in den Kinos vor Die Monster Uni lief, es nicht einmal in die Vorauswahl in seiner Kategorie geschafft hat, ist ein Rückschlag für Pixar. Die fehlende Nominierung für Die Monster Uni sehe ich deshalb weniger als einen Verlust des Films selbst an und vielmehr als eine Niederlage Pixars, die zeigt, dass Pixars Name alleine nicht mehr ausreicht, um in diese Kategorie hineinzukommen und dass Pixar in Vergangenheit die eigene Messlatte so hoch gelegt hat, dass es für die Animationsschmiede immer schwieriger wird, diese haushohen Erwartungen zu erfüllen…

Weitere interessante Infos:

Roger Deakins befindet sich weiterhin auf Rekordjagd. Nachdem er letztes Jahr für Skyfall gegen Claudio Miranda (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger) den Kürzeren ziehen musste, erhielt er dieses Jahr für Prisoners seine 11. Nominierung. Nur noch acht fehlen ihm, um als meistnominierter Kameramann in die Oscargeschichte einzugehen. Gewonnen hat er allerdings noch kein einziges Mal – ein seiner Kategorie bereits ein Rekord bei seiner Anzahl an Nominierungen. Angesichts der diesjährigen Konkurrenz, gehe ich stark davon aus, dass nach diesem Jahr die Bilanz 0/11 aussehen wird.

– Gab es letztes Jahr noch viele Spielfilme mit einer einzigen Nominierung und nur einen (Snow White and the Huntsman) mit zwei, ist die Anzahl die zweifach nominierten Filme dieses Jahr deutlich höher und liegt bei acht!

Martin Scorseses Nominierung für The Wolf of Wall Street ist die achte seiner langen Karriere. Davon erhielt er fünf für seine letzten sechs Filme (nur für Shutter Island gab es keine). Mit dieser Nominierung zieht Scorsese mit Billy Wilder gleich als am zweithäufigsten nominierter Regisseur aller Zeiten. Lediglich William Wyler hat, mit schier uneinholbaren 12, noch mehr für sich verbucht.

– Acht Schauspielerinnen und Schauspieler erhielten dieses Jahr ihre allererste Nominierung bei den Oscars, darunter Michael Fassbender, Jared Leto, Matthew McConaughey und Sally Hawkins.

– Wie im Vorjahr schon, wurden nur 14 der im diesen Jahr nominierten Schauspielerinnen und Schauspieler zuvor auch von der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild nominiert. Das legt deutlich unter dem jährlichen Schnitt.

– Zwei für einen Sieg mittlerweile überfälligen Nominees unter Schauspielern sind Amy Adams und Leonardo DiCaprio. Adams ergatterte für American Hustle ihre 5. Oscarnominierung (in nur acht Jahren!) und ihre erste als "Beste Hauptdarstellerin". Sie ist die einzige in ihrer Kategorie, die in Vergangenheit noch nie gewonnen hat. Für DiCaprio war es seine vierte Nom. Leider gehe ich davon aus, dass die beiden ein weiteres Mal leer ausgehen werden…

– In der Kategorie "Bestes Filmlied" wurde der winzig kleine Film Alone Yet Not Alone für das gleichnamige Lied nominiert und setzte sich dabei gegen Favoriten wie "Atlas" von Coldplay (für Die Tribute von Panem – Catching Fire) oder "Young and Beautful" von Lana del Rey (für Der große Gatsby) durch. Ich (und der Rest der Film) haben noch nie etwas von dem Film oder diesem Lied gehört…WTF?

Die Tribute von Panem – Catching Fire ist nun der kommerziell zweiterfolgreichste Film aller Zeiten (nach The Dark Knight Rises), der keine einzige Oscarnominierung erhalten hat – und das trotz insgesamt sehr guter Kritiken.

Box-Office Welt – Die Eiskönigin übernimmt die Herrschaft

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Box-Office Welt - 10.-12.01.2014 Zusammenfassung und Analyse

Quellen: Screendaily, Rentrak

Obwohl Disneys 3D-Märchen Die Eiskönigin – Völlig unverfroren bereits seit Ende November in den weltweiten Kinos läuft, dauerte es sieben Wochen, bis der Überraschungserfolg sich an den internationalen Kinokassen auf Platz 1 vorarbeiten konnte. Zwar startete Die Eiskönigin letztes Wochenende in keinem neuen Land, doch dank toller Mundpropaganda und damit einhergehenden milden Rückgängen sogar nach dem Ende der Weihnachtszeit, blieb Die Eiskönigin mit $27,8 Mio von etwa 50 Märkten stark und löste nach vier Wochen Der Hobbit – Smaugs Einöde von der Spitze der internationalen Kinocharts ab. Die Pole Position war aber nicht der einzige Meilenstein, den Die Eiskönigin letztes Wochenende erreichte. Mit insgesamt $394,6 Mio außerhalb von Nordamerika, hat der Animationshit bereits Rapunzel – Neu verföhnt auch international überholt. Weltweit erreichte der am Sonntag mit einem Golden Globe prämierte Streifen weltweit die $700-Mio-Marke und das noch bevor der Film Märkte wie Japan, China, Südkorea und Schweden erreicht hat.

Mit $53,7 Mio nach sechs Wochen ist Großbritannien der stärkste Markt des Films. Dort liegt Die Eiskönigin bereits auf Rang 6 der erfolgreichsten Fime von 2013 und sollte mindestens $60 Mio und damit Platz 4 erreichen. Zum Vergleich: Rapunzel hat vor drei Jahren in Großbritannien "nur" $32,9 Mio eingespielt. Auch in Deutschland läuft Die Eiskönigin verdammt stark und hat bis dato $42,9 Mio eingespielt. Damit ist er zum umsatzstärksten Animationsfilm des letzten Jahres hier geworden. In Frankreich fiel Die Eiskönigin nach Neujahr und dem Ende der Weihnachtsferien stark ab, erreichte jedoch mittlerweile $43,7 Mio. Damit liegt er auf Platz 1 der Jahres-Charts von 2013, knapp vor Der Hobbit – Smaugs Einöde. Das Rennen ist aber noch nicht entschieden, denn beide Filme laufen noch in den Kinos und zwischen ihnen liegt weniger als $1 Mio. In Russland spielte der Film bislang solide $31,8 Mio ein und damit deutlich mehr als irgendein anderer Disney- oder Pixar-Animationsfilm vor ihm. Auch in Spanien wurde der Film mit $19 Mio zu einem großen Erfolg und ließ alle 2013-Filme hinter sich mit der Ausnahme von Der Hobbit. Weniger als $1 Mio trennt ihn davon, auch Rapunzel zu überholen. In Italien belegt Die Eiskönigin derzeit mit $24,3 Mio ebenfalls Platz 2 der Jahres-Charts von 2013. Derweil hat Brasilien nach zwei Wochen ordentliche $11,8 Mio beigesteuert. Von den verbleibenden Märkten sollten insbesondere Japan und China eine große Rolle spielen. Mindestens $550 Mio sollte Die Eiskönigin international erreichen und weltweit vielleicht sogar $900 Mio knacken. Sollte das der Fall sein, wäre es der erste Original-Animationsfilm (also kein Sequel), der mit seiner Erstaufführung $900 Mio weltweit erreichen würde (Findet Nemo und Der König der Löwen schafften es dank 3D-Wiederaufführungen später).

Zum ersten Mal seit seinem Start im Dezember musste sich Der Hobbit – Smaugs Einöde von der Konkurrenz geschlagen geben und belegte mit $21,9 Mio Platz 2 der internationalen Kinocharts. Insgesamt hat das Fantasy-Sequel sein internationalen Einspiel auf $566,3 Mio gebracht. Das ist zwar ein sehr starkes Zwischenergebnis und macht ihn zum international dritterfolgreichsten Film von 2013, liegt aber dennoch etwa $43 Mio hinter dem ersten Teil im selben Zeitraum. Es ist offensichtlich, dass die Zeiten, in denen die Herr-der-Ringe-Filme die absoluten Must-See-Events waren, die die Kinocharts dominierten, vorbei sind. Japan und China liegen noch vor dem Sequel und könnten dafür sorgen, dass er international an der $700-Mio-Marke kratzt. Jedoch halte ich $1 Mrd weltweit, die sein Vorgänger noch knapp erreichen konnte, für nahezu ausgeschlossen. Dafür ich das Stehvermögen des Films nicht gut genug.

Die besten Zahlen für den zweiten Hobbit lieferte Deutschland, und zwar mit einem Riesenabstand. Mit etwa $81,1 Mio nach fünf Wochen liegt er hier gleichauf mit dem ersten Film im selben Zeitraum und obwohl Fack Ju Göhte nach Besuchern immer noch vorne ist, ist Der Hobbit – Smaugs Einöde bei weitem des umsatzstärkste Film des letzten Jahres in Deutschland. Großbritannien folgt mit $65,7 Mio, allerdings liegt der Film dort etwa 16% hinter dem Einspiel des ersten Teils im vergleichbaren Zeitraum. In Russland hat der Film aber dafür mit $43,8 Mio seinen Vorgänger bereits eingeholt und wird wohl zum erfolgreichsten US-Film des  letzten Jahres. Ganz abgeschlagen vom Vorgänger läuft Der Hobbit – Smaugs Einöde in Australien, wo er nach drei Wochen lediglich $28,3 Mio an Umsatz generieren konnte, während Teil 1 im selben Zeitraum mehr als $40 Mio eingespielt hatte. In Frankreich übertraf Smaugs Einöde mit $2,9 Mio das Gesamteinspiel des ersten Teils und wird nicht weit vom Gesamteinspiel von Die Rückkehr des Königs ($48,4 Mio), dem bislang in Frankreich erfolgreichsten Herr-der-Ringe-Film landen. Seine weiteren erfolgreichen Märkte sind Spanien mit $22,1 Mio und Schweden mit $19 Mio.

Paranormal Activity – Die Gezeichneten belegte an seinem zweiten Wochenende international den dritten Platz und fügte seinem bisherigen Einspiel weitere $15,4 Mio hinzu. Bislang hat der Film außerhalb von USA/Kanada solte $34,6 Mio eingespielt – eine tolle Zwischensumme für einen Horrorfilm. Es sieht so aus als würden die meisten Ländern den Film einfach wie eien direkte Fortsetzung der Filmreihe behandeln. Die bisherigen vier Paranormal-Activity-Streifen spielten international im Schnitt etwa $93 Mio ein und aller Voraussicht nach wird Die Gezeichneten diese Zahl zwar nicht erreichen, jedoch nicht allzu weit entfernt davon landen. Am Wochenende startete der Film in Russland mit $4 Mio – das stärkste Startwochenende der Reihe. Einen Franchise-Rekord stellte Paranormal Activity – Die Gezeichneten auch in Brasilien mit $1,7 Mio zum Start auf. In Mexiko liegt er mit 44,4 Mio nach zwei Wochen knapp vor Paranormal Activity 4 im selben Zeitraum. Deutschland steuerte $4,4 Mio nach 11 Tagen bei. Es stehen noch u. a. Starts in Polen, Italien, Australien, Neuseeland, Japan und Venezuela aus, sodass das Studio sich hier auf mindestens $65 Mio international freuen darf.

Nach langem Hin und Her und zeitweilig verweigerter Starterlaubnis, durfte Ich – Einfach unverbesserlich 2 nun doch in chinesischen Kinos starten und spielte prompt $15,4 Mio zum Start ein. Nach Ice Age 4 – Voll verschoben und Kung Fu Panda war es das drittbeste Startergebnis aller Zeiten für einen Animationsfilm in dem Land und erhöhte das internationale Gesamteinspiel des Films auf $567,8 Mio. Nur drei Animationsfilme haben international noch mehr eingespielt (Ice Age 3, Ice Age 4 und Toy Story 3). Weltweit ist Ich – Einfach unverbesserlich 2 mit mächtigen $935,2 Mio auf Rang 24 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten aufgerückt und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit bald in der Top 20 landen. Für $1 Mrd weltweit wird es wohl nicht ausreichen, doch international sind $600 Mio möglich. Ich gehe fest davon aus, dass der dritte Film diese Zahlen noch toppen wird.

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty spielte am Wochenende außerhalb von USA/Kanada $14,2 Mio ein und steht bei $93,9 Mio außerhalb von Nordamerika. Ben Stillers Regiearbeit ist international etwas über den Erwartungen gelaufen. Seine ertragreichsten Märkte sind bis dato Großbritannien ($10,1 Mio) und Australien ($9,9 Mio). Es gibt nur noch wenige Länder, in denen Walter Mitty noch nicht gestartet wurde, darunter Japan. Insgesamt sollte der Film seine Laufzeit mit etwa $120 Mio außerhalb von USA/Kanada beenden.

The Wolf of Wall Street spielte letztes Wochenende $10 Mio außerhalb von Nordamerika ein und steht bei insgesamt $39,6 Mio. Ein Großteil davon stammt aus Frankreich, wo der Streifen nach drei Wochen bei $18,2 Mio steht und bereits Filme von DiCaprio/Scorsese wie Gangs of New York oder Departed – Unter Feinden hinter sich gelassen hat. Die vier Filme, die Scorsese mit DiCaprio bis dato gedreht hat, spielten im Schnitt etwa $138 Mio an den internationalen Kinokassen ein, wobei Shutter Island, deren letzte Zusammenarbeit, mit $166,8 Mio den kommerziellen Höhepunkt darsellt. Mit viel Oscar-Hype und starkem Marketing sowie DiCaprios gestiegener Zugkraft dank Django Unchained und Der große Gatsby (beide spielten mehr als $200 Mio international ein), könnte ich mir bei The Wolf of Wall Street eine weitere Steigerung vorstellen. Dieses Wochenende startet der Film in Deutschland, Großbritannien und Spanien und wird bis Mitte Februar den Rest der Welt erreicht haben. Ich gehe von mindestens $150 Mio aus, wobei eventuelle Siege bei den Oscars für noch mehr Umsatz sorgen könnten.

Der US-Flop 47 Ronin schlägt sich international ganz gut durch und spielte letztes Wochenende weitere $9,6 Mio ein, was sein vorläufiges internationales Einspiel auf $69,9 Mio brachte. Mit Deutschland, Frankreich, Brasilien, Italien, Belgien, Schweden und China in petto sollte 47 Ronin international problemlos die $140-Mio-Marke passieren. Das wird zwar trotzdem nicht ausreichen, um den Geldverlust zu vermeiden, angesichts der hohen Investitionen, doch es wird die Niederlage etwas abmildern.

12 Years a Slave erreicht nach und nach die internationalen Märkte und spielte am Wochenende etwa $5 Mio ein. Davon stammten grandiose $4,1 Mio von seinem Startwochenende in Großbritannien und das in lediglich 207 Kinos! Hier ist eine sehr lange Laufzeit und ein Endergebnis von vermutlich mehr als $20 Mio garantiert. Insgesamt hat der Film international bislang $12,7 Mio eingespielt und könnte dank den Oscars, die er wahrscheinlich einheimsen wird, die $100-Mio-Marke überqueren.

Die Tribute von Panem – Catching Fire spielte am Wochenende weitere $3,6 Mio von 55 Märkten ein und steht bei $432,1 Mio außerhalb von USA und Kanada. Damit hat er bereits alle Twilight-Filme überholt bis auf den letzten. Aus Großbritannien stammen davon $54,6 Mio, Deutschland folgt mit $42,4 Mio. Mittlerweile ist der Film allerdings überall angelaufen und sollte deshalb schon bald von den Leinwänden verschwinden. Mit etwas Glück sind aber noch $440 Mio drin und damit mehr als $850 Mio weltweit.

Anchorman 2 nahm zusätzliche $3 Mio ein und hat international ein stolzes Einspielergebnis von $40 Mio erreicht. Das mag zwar einigen als nicht besonders viel erscheinen nach modernen Massstäben, doch man muss bedenken, dass der erste Film international gerade mal $5,3 Mio eingespielt hat und erst in den Jahren danach zum Kulthit avancierte, insbesondere in den englischsprachigen Ländern. So kann man auch erklären, wie Anchorman 2 es geschafft hat, alleine in Großbritannien $22,2 Mio in vier Wochen einzuspielen. Dabei hat er bereits Kinohits wie Wolverine -Weg des Kriegers, World War Z und Die Unfassbaren – Now You See Me hinter sich gelassen. Auch Australien ist mit $14,5 Mio gut dabei. Die meisten seiner Märkte hat Anchorman 2 noch vor sich, allerdings erwarte ich in den anderen Ländern nicht annähernd so großen Erfolg. Für etwa $70-80 Mio sollte es aber international trotzdem reichen.

Gravity brachte sein internationales Einspiel auf $418,8 Mio und dürfte dank seinen zehn Oscarnominierungen noch etwas zulegen in den kommenden Wochen. China hat etwa $71 Mio davon beigetragen, während der Film in Japan bei $22,8 Mio nach fünf Wochen steht. Insgesamt erwarte ich ein Endergebnis von etwa $430 Mio.

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 erhöhte sein internationales Einspiel auf $133,8 Mio. Dank anstehenden Starts in Frankreich, Niederlande und einigen kleineren Märkten sollten sogar $150 Mio in Sicht sein. Escape Plan liegt bei $105 Mio international und hat das Ende seiner Laufzeit beinahe erreicht. Woody Allens Blue Jasmine steht international bei 461,6 Mio und hat bereits seinen letzten Film, To Rome with Love, hinter sich gelassen.

Captain Phillips hat international $109,6 Mio bislang eingespielt und eigentlich auch schon in den meisten seiner Länder die Kinos verlassen. Dank seinen sechs Oscarnominierungen könnten aber noch ein paar Dollar hinzukommen, sodass ich mit einem Endergebnis von $115 Mio rechne. Zu guter Letzt gibt es auch ein Update von Last Vegas. Der Senioren-Hangover hat bislang $49,1 Mio außerhalb von Nordamerika eingenommen und hat noch Dänemark, Australien und Neuseeland in petto. Mit etwa $55-60 Mio ist also zu rechnen.

Die Nominierungen für die 86. Oscarverleihung sind da!

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Oscars 2019 Gewinner

Quelle: AMPAS

Das Warten hat ein Ende, die Stunde der Wahrheit ist da. Heute hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences ihre Nominierungen für die 86. Academy Awards, umgangssprachlich auch als Oscars bekannt, verkündet. Mehr als 5700 Mitglieder der Academy, zusammengesetzt aus Filmschaffenden aller Branchen (Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren, Produzenten, Ausstatter, Kostümdesigner usw.), stimmen jährlich über die Nominierungen (hier noch, abgesehen von der Kategorie "Bester Film", bei der alle abstimmen, nach Kategorien und entsprechenden Branchen aufgeteilt) und später über die Gewinner (hier gilt "alle wählen alles") ab. Was dabei herauskommt ist mal mehr (siehe letztes Jahr!), mal weniger überraschend. Dieses Jahr fällt eher in die letztere Kategorie. Natürlich vergeht kein Jahr ohne die eine oder andere unerwartete Nominierungen bzw. eine Person oder einen Film, die überraschend ausgelassen werden, doch insgesamt entsprechen die diesjährigen Nominierungen dem subjektiv wahrgenommenen Stand des Oscar-Rennens (zum Vergleich verweise ich auf meine Oscars-Vorschauartikel – Teil 1, Teil 2 und Teil 3). Und nun, ohne weitere Worte, die diesjährigen Nominierungen:

Bester Film

American Hustle
Captain Phillips
Dallas Buyers Club
Gravity
Her
Nebraska
Philomena
12 Years a Slave
The Wolf of Wall Street

Beste Regie

David O. Russell (American Hustle)
Alfonso Cuarón (Gravity)
Alexander Payne (Nebraska)
Steve McQueen (12 Years a Slave)
Martin Scorsese (The Wolf of Wall Street)

Bester Hauptdarsteller

Christian Bale (American Hustle)
Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club)
Bruce Dern (Nebraska)
Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)
Leonardo DiCaprio (The Wolf of Wall Street)

Beste Hauptdarstellerin

Amy Adams (American Hustle)
Cate Blanchett (Blue Jasmine)
Sandra Bullock (Gravity)
Meryl Streep (Im August in Osage County)
Judi Dench (Philomena)

Bester Nebendarsteller

Bradley Cooper (American Hustle)
Barkhad Abdi (Captain Phillips)
Jared Leto (Dallas Buyers Club)
Michael Fassbender (12 Years a Slave)
Jonah Hill (The Wolf of Wall Street)

Beste Nebendarstellerin

Jennifer Lawrence (American Hustle)
Sally Hawkins (Blue Jasmine)
Julia Roberts (Im August in Osage County)
June Squibb (Nebraska)
Lupita Nyong’o (12 Years a Slave)

Bestes Originaldrehbuch

Eric Warren Singer und David O. Russell (American Hustle)
Woody Allen (Blue Jasmine)
Craig Borten und Melisa Wallack  (Dallas Buyers Club)
Spike Jonze (Her)
Bob Nelson (Nebraska)

Bestes adaptiertes Drehbuch

Richard Linklater, Julie Delpy und Ethan Hawke (Before Midnight)
Billy Ray (Captain Phillips)
Steve Coogan und Jeff Pope (Philomena)
John Ridley (12 Years a Slave)
Terence Winter (The Wolf of Wall Street)

Bester fremdsprachger Film

The Broken Circle (Belgien)
Das fehlende Bild (Kambodscha)
La Grande Bellezza (Italien)
Die Jagd (Dänemark)
Omar (Palästina)

Bester Animationsfilm

Die Croods
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren
Ernest and Celestine
Ich – Einfach unverbesserlich 2
The Wind Rises

Beste Kamera

The Grandmaster
Gravity
Inside Llewyn Davis
Nebraska
Prisoners

Bester Schnitt

American Hustle
Captain Phillips
Dallas Buyers Club
Gravity
12 Years a Slave

Beste Kostüme

American Hustle
The Grandmaster
Der große Gatsby
The Invisible Woman
12 Years a Slave

Bester Dokumentarfilm

The Act of Killing
Cutie and the Boxer
Dirty Wars
The  Square
20 Feet from Stardom

Bester Dokumentar-Kurzfilm

CaveDigger
Facing Fear
Karama Has No Walls
The Lady in Number 6: Music Saved My Life
Prison Terminal: The Last Days of Private Jack Hall

Bestes Makeup & Hairstyling

Dallas Buyers Club
Jackass: Bad Grandpa
Lone Ranger

Beste Filmmusik

Die Bücherdiebin
Gravity
Her
Philomena
Saving Mr. Banks

Bestes Filmlied

“Alone Yet Not Alone” (Alone Yet Not Alone)
“Happy” (Ich – Einfach unverbesserlich 2)
“Let It Go” (Die Eiskönigin – Einfach unverfroren)
“The Moon Song” (Her)
“Ordinary Love” (Mandela: Der lange Weg zur Freiheit)

Beste Ausstattung

American Hustle
Gravity
Der große Gatsby
Her
12 Years a Slave

Bester animierter Kurzfilm

Feral
Get a Horse!
Mr. Hublot
Possessions
Room on the Broom

Bester Kurzfilm

Aquel No Era Yo (That Wasn’t Me)
Avant Que De Tout Perdre (Just Before Losing Everything)
Helium
Pitääkö Mun Kaikki Hoitaa? (Do I Have to Take Care of Everything?)
The Voorman Problem

Bester Tonschnitt

All Is Lost
Captain Phillips
Gravity
Der Hobbit – Smaugs Einöde
Lone Survivor

Bester Ton

Captain Phillips
Gravity
Der Hobbit – Smaugs Einöde
Inside Llewyn Davis
Lone Survivor

Beste visuelle Effekte

Gravity
Der Hobbit- Smaugs Einöde
Iron Man 3
Lone Ranger
Star Trek into Darkness

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Anzahl von Nominierungen bei Filmen mit mehr als einer Nominierung:

American Hustle – 10
Gravity – 10
12 Years a Slave – 9
Captain Phillips – 6
Dallas Buyers Club – 6
Nebraska – 6
Her – 5
The Wolf of Wall Street – 5
Philomena – 4
Blue Jasmine – 3
Der Hobbit – Smaugs Einöde – 3
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren – 2
Ich – Einfach unverbesserlich – 2
Im August in Osage County – 2
Inside Llewyn Davis – 2
Lone Survivor – 2
The Grandmaster – 2
Der große Gatsby – 2
Lone Ranger – 2

 Verliehen werden die Academy Awards am 2.03.2014 in Hollywood. Ellen DeGeneres übernimmt die Moderation des Events.

Byzantium (2013)

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Byzantium

Byzantium, BG/IE/US 2012 • 123 Minuten • Regie: Neil Jordan • Mit: Saoirse Ronan, Gemma Arterton, Sam Riley, Barry Cassin, Caleb Landry Jones, Jonny Lee Miller • FSK: ab 16 Jahren • DVD-Start: 27. Dezember 2013 • Verleih: Universum Film GmbH 

Das hier ist eine Geschichte über einen Film. Eine Geschichte, die erzählt werden darf. Man wird sie lesen, verstehen – vielleicht nicht nachvollziehen, aber jede Geschichte wird auf andere Weise geliebt oder gehasst. Und so ist es auch die Geschichte zweier Vampire, die zurückrudernd von vorangegangener Mythoszerfleischung endlich mit Bildern begeistert, statt mit Worten zu langweilen.

ByzantiumUnd doch ist es Regisseur Neil Jordan, der das geschändete Vampirfilm-Genre anreichert mit Kitsch für das unliebsame Twilight-Publikum. Ausgerechnet Neil Jordan! Der Mann, der 1994 mit Interview mit einem Vampir dem Mythos der Blutsauger brillante Facetten über die Bürde des ewigen Lebens schenkt. Der selben Thematik widmet sich Jordan auch in Byzantium, scheitert indes an der Liebeserzählung zweier Jugendliche, die Groteskes mit Klischees verbinden.

So schreibt Eleanor (Saoirse Ronan) ihre Geschichte in ein Tagebuch. Sie sieht aus wie 16, ist aber schon ein wenig älter – weil sie ein Vampir ist. Ihre Geschichte darf nicht erzählt werden, schreibt sie. Keiner würde sie verstehen, keiner würde ihr glauben, denn Vampire sind ein Mythos, nichts als Märchen. Ihr ganz eigenes Märchen findet Eleanor nie, denn ihre Mutter Clara (Gemma Arterton) hält sie gefangen in den Klauen des jugendlichen Daseins. Zumal Eleanor und Clara flüchten vor der Bruderschaft, die keine weiblichen Vampire duldet; schon gar nicht, wenn diese anfangen, zu töten. Genau darin findet Clara ihren Lebenssinn: Als Prostituierte angelt sie sich allerhand Männer, nimmt sie aus und tötet sie. Eleanor zieht währenddessen ziellos umher, immer in anderen Städten an der Hand ihrer dominanten Mama.

Schließlich landen sie im Hotel Byzantium. Heruntergekommen wie das Seelenheil der beiden neuen Bewohner, eröffnet Clara hier ein Bordell. Ja, sagt man sich, so hat man Vampire auch selten gesehen, so ganz ohne Superkräfte oder funkelndem Oberkörper oder stets zum Heulkrampf vorbereitetem Gesichtsausdruck.

Halt. So einfach ist das nämlich nicht.

Zwei wesentliche Geschichten erzählt Jordan in Byzantium: Einerseits das Erwachsenwerden von Eleanor, andererseits die Tragödie um Clara und ihre ewige Flucht vor der Bruderschaft. Zu oft allerdings rückt die mehr oder minder klassische Coming-of-Age-Handlung um Eleanor in den Fokus, sprich: Streit mit ihrer Mutter, Sehnsucht nach Normalität, die erste große Liebe, ganz viel Poesie und all der Schnulzkram, der nicht per Definition schlecht sein muss – selbst in diesem mittlerweile bis zur Penetration getriebenen Jugend-Vampir-Genre. Doch Eleanors große Liebe namens Frank (Caleb Landry Jones) verkommt zur Lachnummer.

ByzantiumDenn Frank hat Leukämie. Eleanor, Vampir, und Frank, an Leukämie erkrankt. Wie bittersüß, wie schrecklich! Wie langweilig. So spielt Caleb Landry Jones seinen Frank als völlig unsympathischen, grotesk abnormal wirkenden Typen, der so bekloppt dreinschaut, als wäre Eleanor ein Einhorn auf einem Moped. Während also Saoirse Ronan mal wieder brillant-zerbrechlich ihre Rolle in den Hintergrund spielt, ausdrucksstark und doch zurückhaltend, verfällt der Rest dieser Beziehung einer unwirklichen Möchtegern-Liebesgeschichte, um den Schmerz Eleanors noch weiter zu verstärken. Gelingt natürlich nicht, denn Frank ist ein Unsympath, den man mal den aufrechten Gang beibringen müsste.

So sind es die wunderschönen Bilder, die Jordan immer wieder einbringt. Claras Vergangenheit erzählt von Leid und Misshandlung, erklärt ihre perfide Weltansicht und ihr Tun in der Gegenwart. Umwerfend trumpft Gemma Arterton hier auf, setzt ihren makellosen Körper gezielt ein, um im einen Moment ihre Kunden anzulocken, sich danach aber von Vorwürfen geplagt mit ihrer Tochter Eleanor streitet.

Das scheinbar Perfekte, nach außen hin zumindest, gerät in sinnlose Lügen. Eleanor sehnt sich nach Ruhe, einem festen Wohnsitz, während Clara sich ganz ihrem Bordell widmet. Durchaus interessant, sehenswert ohnehin, aber spätestens wenn Leukämie-Frank erneut den Mund aufmacht, setzt der Würgereiz ein.

ByzantiumSchade! Schließlich handelt Eleanor in jeder Hinsicht anders als ihre Mutter. Sie trinkt Blut von denen, die kurz davor sind, an Altersschwäche zu sterben. Mit eindringlicher Präsenz, kühler Anmut und schwerer Melancholie erinnert Byzantium so oftmals an das Meisterwerk So finster die Nacht, erreicht aber niemals dessen Perfektion.

Jordan aber, nun, der wusste um diesen Umstand dieser krampfhaften Beziehungsblödelei, und lässt den Ort, an dem Vampire geboren werden, gleichzeitig mystisch wie begehrenswert erscheinen. Visuell höchst beeindruckend, purer Genuss, fantastische Atmosphäre.

Kurz danach zerfällt diese jedoch – zu viel Kitsch, zu viel Frank, zu viel Poesie. Selbst die überragenden Hauptdarsteller – wirklich, Arterton und Ronan verdienen jedwede Anerkennung, nein, vielmehr reine Liebe! – können dagegen nicht ankämpfen. Also beenden wir hier die Geschichte um den Film Byzantium – denn so anmutig sie zuweilen sein mag, so überbordend verfällt sie nervigen Vampir-Plattitüden.

Box-Office Deutschland – Der Medicus bleibt vorne, die Neustarts enttäuschen

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Box-Office Deutschland - 9-12.01.2014 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Nach dem unglaublichen Höhenflug in der Vorweihnachts- und Ferienzeit, ist wieder etwas Ruhe in die deutschen Kinos eingekehrt. Wie zu erwarten war, tat sich am ersten Wochenende nach den Weihnachtsferien verhältnismäßig wenig an den deutschen Kinocharts. Kein Neustart konnte die Top 5 knacken, die bis auf einen Rangwechsel unverändert blieb. Doch nur weil nicht viel frisches Blut zu vermelden war und die Gesamtbesucherzahl der Top 10 um 49% nachgab, bedeutet das nicht, dass die Kinosäle in Deutschland leer waren. Immerhin begaben sich allein bei den Top-10-Filmen etwa 1,467,000 Zuschauer bundesweit in die Kinos. Gegenüber dem vergleichbaren Wochenende im Vorjahr, ging es für die Top 10 nur um 4% runter. Fünf Filme schrieben sechsstellige Besucherzahlen und ein sechster verpasste diese nur ganz knapp. Die obersten Top 4 Filme der Charts sind starke Überbleibsel des letzten Jahres, die dafür sorgten, dass die Besucherzahlen von 2013 gegen Jahresende noch einmal kräftig zulegten. Alle diese vier Filme werden am Ende bei mehr als 3 Mio Besuchern landen und sich unter den zehn erfolgreichsten Filmen von 2013 in Deutschland einnisten.

Der Medicus konnte seinen Spitzenplatz in der dritten Woche problemlos verteidigen und gehörte zu den Filmen, die die Zeit nach den Weihnachtsferien am besten überstehen konnten. Nur 39% gab das Historienepos gegenüber dem vorherigen Wochenende nach – neben Fack Ju Göhte war es der beste Rückgang innerhalb der gesamten Top 10. Nach weiteren 383,000 Zuschauern von Donnerstag bis Sonntag hat der Film nun nach 19 Tagen ein vorläufiges Gesamtergebnis von 2,273,000 Zuschauern erreicht. Damit ist Philipp Stölzls Film bereits auf Platz 14 der besucherstärksten Filme von 2013 in Deutschland aufgerückt und sorgt dafür, dass der Marktanteil deutscher Filme von 2013 noch einmal zulegen kann. Aktuell liegt dieser bei 27,1% – der höchste Wert seit 1985! Kein Wunder – es ist ja auch das erste Jahr seit 2004, in dem ein deutscher Film die Nummer 1 des Jahres ist. Einschließlich Koproduktionen, haben vier deutsche Filme von 2013 mehr als 2 Mio Besucher in die Kinos gelockt und drei weitere hatten mehr als 1 Mio gelöste Kinotickets zu vermelden. Der Medicus wird nach Fack Ju Göhte zum zweiterfolgreichsten deutschen Film von 2013. Auch wenn er nicht ganz die Erfolgshöhen von Das Parfum (5,6 Mio Besucher) erreichen wird, kann man sich dennoch nicht über das wahrscheinliche Endergebnis von 3,5 Mio Besuchern beschweren, insbesondere, wenn man die harte Konkurrenz bedenkt, mit der Der Medicus es zu tun hatte.

In seiner fünften Woche blieb Der Hobbit – Smaugs Einöde auf Rang 2 der deutschen Kinocharts. Ohne Unterstützung der Weihnachtsferien und der Feiertage, fiel der Film stark ab und verlor etwa 61% seiner Zuschauer von der Vorwoche, sodass letztes Wochenende nur noch 244,000 Kinogänger den Film sahen. Mittlerweile erreichte das Fantasy-Epos mehr als 5,5 Mio Zuschauer. Sein Vorgänger hatte im selben Zeitraum allerdings etwa 350,000 mehr und das bei einem stärkeren 5. Wochenendergebnis. Smaugs Einöde wird in den kommenden Wochen immer weiter hinter Eine unerwartete Reise zurückfallen und am Ende wahrscheinlich eine halbe Million Besucher von ihm entfernt landen. Für die zweite Goldene Leinwand (6 Mio Zuschauer) sollte es zwar noch reichen, doch viel mehr als das erwarte ich für den Film nicht. Zwar ist das angesichts der vorherigen Mittelerde-Filme von Peter Jackson kein tolles Ergebnis, doch ein Rückgang war zu erwarten und ist in Deutschland eigentlich milder ausgefallen als in einigen anderen Ländern. Mal abwarten, ob der dritte Film dann doch unter der 6-Mio-Zuschauermarke landen wird.

Um einen Platz verbesserte sich Fack Ju Göhte!, der nur 39% abbaute und mit fast genau 200,000 Zuschauern das achtbeste zehnte Wochenende aller Zeiten in Deutschland hinlegen konnte. Unter deutschen Filmen war nur Der Schuh des Manitu an seinem 10. Wochenende stärker. Mit 6,234,000 Besuchern ist Fack Ju Göhte! ein absolutes Kinophänomen und ist jetzt schon der 12.-erfolgreichste deutsche Film seit 1968. Seit 2010 schrieben nur fünf andere Filme in Deutschland bessere Zahlen als Fack Ju Göhte. Schon bald wird er auch an Megahits wie Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1 und Der Hobbit – Eine unerwartete Reise vorbeiziehen wird. In den kommenden Wochen erwartet Fack Ju Göhte! direkte Konkurrenz deutscher Herkunft seitens Nicht mein Tag, doch angesichts der unglaublichen Mundpropaganda, wird die Komödie auch das überstehen. Ich glaube weiterhin fest an ein Endergebnis von mehr als 7 Mio Zuschauern. Mit etwas Glück sind sogar 7,2-7,4 Mio drin. Das würde Fack Ju Göhte! zum vierterfolgreichsten deutschen Film seit 1968 machen.

Unter dem Ende der Weihnachtsferien hatte insbesondere Die Eiskönigin – Völlig unverfroren zu leiden. Disneys Animationshit fiel um 61% auf 158,000 Besucher und knackte nach sieben Wochen die 4-Mio-Besuchermarke. Insgesamt wurde der Film bislang von 4,09 Mio Zuschauern in den deutschen Kinos gesehen. Die Eiskönigin ist bereits der zehnterfolgreichste CG-Animationsfilm aller Zeiten in Deutschland und der erste Original-Animationsfilm seit Ratatouille, der in Deutschland mehr als 4 Mio Zuschauer erreichen konnte. Es sieht danach aus, als würde er keine 5 Mio Besucher in Deutschland insgesamt erreichen, insbesondere, da nun Konkurrenz seitens Fünf Freunde 3 und Free Birds auf ihn zukommt, doch mindestens 4,5 Mio sollten drin sein und somit Platz 3 der Jahres-Charts von 2013, noch knapp vor Django Unchained.

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty blieb standhaft auf Platz 5, verlor aber 46% seiner Besucher vom Startwochenende. Mithilfe der weiteren 138,000 Besucher am Wochenende, knackte der Streifen bereits nach 12 Tagen die 500,000-Besuchermarke. Angesichts der ungewöhnlichen Prämisse, ist der Film daher jetzt schon als Erfolg hierzulande zu werten und sollte über kurz oder lang mindestens 800,000 Zuschauer für sich begeistern können.

Derweil fiel Paranormal Activity – Die Gezeichneten um zwei Plätze auf #6 und lockte an seinem zweiten Wochenende zusätzliche 94,000 Zuschauer (-61%) in die deutschen Kinos. Insgesamt hat das Horror-Spin-Off hierzulande nach 11 Tagen etwa 395,000 Besucher für sich begeistert, was für einen Horrorfilm in Deutschland sehr stark ist, auch wenn diese Zahlen etwa 140,000 hinter Paranormal Activity 4 liegen. Immerhin wird Die Gezeichneten problemlos die ersten beiden Filme aus dem Franchise überholen und am Ende bei deutlich oberhalb von einer halben Million Besucher landen. Mit ganz viel Glück sind vielleicht sogar 600,000 Besucher drin.

Der erfolgreichste Newcomer war am Wochenende die Stallone/De Niro-Boxkomödie Zwei vom alten Schlag mit etwa 79,000 Besuchern (inkl. Sneaks und Previews), von denen etwa 72,000 auf das eigentliche Wochenende entfielen. Von 345 Kinos gelang ihm damit ein wenig bemerkenswerter Schnitt von 210 Besuchern pro Kino. Dieser Start liegt in der gleichen Größenordnung wie Stallones Escape Plan, der in Deutschland auf insgesamt etwa 230,000 Besucher kam. Das sollte auch das Maximum für den neuen Film sein, wobei ich angesichts der kommenden Konkurrenz eher ein finales Ergebnis von 200,000 Zuschauern erwarte.

Michael Bully Herbigs neuster Film Buddy brach in der dritten Woche um 60% ein und landete mit 68,000 Besuchern unsanft auf Rang 9 der Charts. Insgesamt wurde der Film bis dato von knapp 680,000 Kinogängern in Deutschland gesehen und da er schon bald die meisten seiner Leinwände verlieren wird, denke ich nicht, dass noch viele hinzukommen werden. Bestenfalls sind hier etwa 800,000 Zuschauer zu erwarten. Das Durchhaltevermögen des Films ist deutlich schlechter ausgefallen als ich erwartet hätte.

Die Pute von Panem belegte mit 63,000 Besuchern den 9. Platz der Charts und hatte  von 275 Kinos einen Schnitt von 229  Besuchern/Location vorzuweisen. Einschließlich der Previews hat der Film bis Sonntag etwa 83,000 Zuschauer erreicht. Das ist zwar auch schon vermutlich deutlich mehr als der Film verdient hätte, doch immerhin zeigt das Ergebnis, dass nicht jede Billigparodie in Deutschland mittlerweile zu einem großen Erfolg à la Beilight – Biss zum Abendbrot (900,000 Zuschauer) oder Meine Frau, die Spartaner und ich (720,000 Zuschauer) werden kann. Die Pute von Panem sollte keine 200,000 Besucher erreichen und hoffentlich dafür sorgen, dass diese Filme, wie auch in den USA, hierzulande nicht mehr breit in den Kinos gestartet werden…

Die Tribute von Panem – Catching Fire rundete mit 46,000 Bewucher (-57%) die Top 10 ab und steht nach acht Wochen bei 3,626,000 Zuschauern. Die Tage des Films in den Kinos sind jetzt gezählt, jedoch könnte er noch auf 3,75 Mio Besucher kommen. Damit würde er vor zwei Twilight-Filmen liegen und auf dem gleichen Niveau wie Breaking Dawn I.

Robert Redfords One-Man-Show All Is Lost lief mit respektablen 44,000 Zuschauern von 125 Kinos an und belegte damit prompt Platz 1 der deutschen Arthouse-Charts. Außerdem gelang ihm ein solider Schnitt von 352 Zuschauern pro Kino. Bei Filmen wie diesen ist eine lange Laufzeit angesagt, sodass ich eine Gesamtbesucherzahl von einer Viertelmillion für möglich halte.

StreetDance Kids – Gemeinsam sind wir Stars hat nach 11 Tagen bereits 100,000 Zuschauer erreicht. Angesichts der Konkurrenz von Fünf Freunde 3 werden es nicht viele mehr sein. Auch Jim Jarmuschs Arthouse-Erfolg Only Lovers Left Alive durchbrach am Wochenende die 100,000-Marke und steht nach drei Wochen bei 117,000 Besuchern. Auf lange Sicht halte ich 200,000 für möglich.

Oliver Hirschbiegels Drama Diana floppte in Deutschland mit nur 17,000 Besuchern von 154 Kinos am Wochenende. Samt Sneaks und Previews waren es zwar 28,000 Zuschauer doch auch das wird nicht reichen, um in Deutschland sogar auf sechsstellige Zahlen zu kommen.

Das kleine Gespenst hat mittlerweile mehr als 750,000 Besucher erreicht und zielt immer noch auf mehr als 800,000 ab. Ein grundsolider Erfolg, der eine Fortsetzung nach sich ziehen sollte!

Der türkische Überraschungshit Dügün Dernek erreichte mittlerweile mehr als 250,000 Besucher und befindet sich nun auf Rang 12 der besucherstärksten türkischen Filme aller Zeiten in Deutschland. Mit ein wenig Glück sind sogar 300,000 und damit Platz 7 auf der Liste möglich.

Einen neuen Meilenstein hat auch Inside Llewyn Davis von den Coen-Brüdern erreicht. Das Musikdrama begeisterte mittlerweile mehr als 250,000 Besucher für sich in Deutschland und wird mit Sicherheit bei mehr als 300,000 landen.

The Act of Killing (2012)

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The Act of Killing (2013) Filmkritik

The Act of Killing, DK/GB/NO 2012 • 122 Min • Regie: Joshua Oppenheimer •  Mit: Anwar Congo, Haji Anif, Syamsul Aryfin, Herman Koto • FSK: ab 16 Jahren • Kinostart: 14.11.2013Internationale Webseite

Indonesien Mitte der 60er Jahre – Von der indonesischen Regierung als unbequem empfundene  gesellschaftliche Gruppierungen – wie Liberale, Intellektuelle oder ethnische Chinesen – werden verfolgt, vertrieben, enteignet, erpresst und ermordet. Die Legitimation für dieses Vorgehen speist sich aus dem beinah „globalen“ Konsens aus Ost-West-Konflikten und der damit einhergehenden Stigmatisierung solcher Menschengruppen als Kommunisten. Kommunisten sind unerwünscht und dürfen aus einem quasi-Naturrecht heraus bekämpft werden. Die Regierung bediente sich der Hilfe freier Mitarbeiter wie z. B. Paramilitärs oder eben Gangstern. Fast 50 Jahre danach, bringt Joshua Oppenheimer die damaligen Schlächter und ausführenden Henker vor die Kamera. Nach wie vor ungesühnt plaudern die Halunken frei und unverblümt aus dem Nähkästchen, nämlich darüber, was sie damals alles im „Regierungsauftrag“ an der Menschlichkeit verbrecherisch vollführt haben.

The Act of Killing (2013) Filmbild 1Der Zuschauer lernt einen adrett und farbenfroh gekleideten Mann mit Panamahut und gepflegtem Äußerem kennen. Er sieht aus, als käme er gerade von seinem Gig mit dem „Buena Vista Social Club“ zurück, solch einen vermeintlichen Charme eines älteren Gentleman strahlt er aus. Sein Name ist Anwar Congo und er steht im Mittelpunkt von Oppenheimers Dokumentation; der Kopf der „Kinogangster“-Bande. Joshua Oppenheimer folgt ihm und seinen heutigen wie damaligen Weggefährten und verharrt meistens im Hintergrund, verzichtet weitestgehend auf Nachfragen und lässt seine Beobachtungsobjekte selbst erzählen. Gerade diese wertneutrale und passive Rolle des Regisseurs ist der Wegbereiter für eine enorme Wucht an „beiläufiger“ Gewalt. Mit Hilfe einer Finte, die Protagnisten zu bitten, ihre Gräueltaten, welche sie selbst als Heldentaten verstehen, in einer beliebig gearteten Form nachzustellen (Mafiafilm, Musical, Musikvideo…), offenbart sich ein riesiger, klaffender Abgrund in menschlicher Niederträchtigkeit und Bösartigkeit – so nonchalant, lapidar und flapsig geschildert wie ein schlechter Anti-Witz.

The Act of Killing (2013) Filmbild 2Anwar Congo und seine Crew sehen sich als Gangster wie in einem der Filme ihres Stammkinos, woher sie auch die Inspiration für ihre Verhör- und Tötungstechniken nehmen.  Gangster bedeutet für sie „freier Mann“ und im Sinne der Freiheit töten sie ebenso frank und frei als kriminelle Vereinigung Kommunisten, um Indonesien einen Gefallen zu tun. Mit vor Stolz geschwellter Brust und unverhohlener Prahlerei feiern sich die einstigen Mörder selbst und beginnen, kleine Filme über ihr Lebenswerk zu drehen. Dafür fordern sie beispielsweise die Bewohner eines Dorfes dazu auf, so zu tun, als würde man ihr Dorf gleich niederbrennen und zwischendurch Frauen vergewaltigen. Drehstart: Zum Teil steht den Bewohnern wirklich Angst und Schrecken ins Gesicht geschrieben, weil einige den willkürlichen Terror miterlebt haben oder sowohl aus Großstadtlegenden als auch aus ihren Familiengeschichten kennen. Selbst nach dem Schnitt und während der Drehpausen weinen nicht nur die Kinder weiter, sondern es müssen auch Erwachsenen aus dem Schockzustand zurückgeholt werden. Dies zeigt, wie viel Nachholbedarf Indonesien und seine Bevölkerung ob dieses totgeschwiegenen Horrors zu leisten hat. Es scheint aber nach wie vor eine stille Übereinkunft mit dem größten paramilitärischen Verband Pancasila-Jugend (Pancasila: Die fünf [philosophischen] Prinzipien der Staatsgründung Indonesiens) und der indonesischen Regierung zu geben, da der Minister für Sport und Jugend den Drehort im Dorf besucht, um alle Beteiligten anzufeuern. Teilweise unbeholfen drauf los faselnd, behauptet der Minister im gleichen Atemzug, dass man gerade „viel zu grausam“ rüberkommt, obschon Kommunismus bekämpft werden muss, dann aber auf menschlichere Art und Weise, schlussendlich eben doch bis zum letzten Mann ausgemerzt werden soll. Bei manchen Aussagen fängt man als Zuschauer zwangsläufig an zu lachen, weil sich alles hanebüchen zurechtgebogen und schöngeredet wird – auf absurdeste und surreale Weise. „The Act of Killing“ erscheint partiell wie eine zynisch-bösartige Satire. Es jagt einem kalte Schauer den Rücken hinunter und gleichzeitig ist man geneigt, die Hand am liebsten sofort vor den lachenden Mund zu schlagen. Wie Sacha Baron Cohens „Der Diktator“ – nur in echt.

The Act of Killing (2013) Filmbild 3Funktionäre der Pancasila, Mr. Congo und Schergen treten zwischendurch wie lückenfüllende Dschungelcamp-VIPs in Talkrunden des Staatsfernsehens auf und wahren schelmisch und kokettierend den verhüllenden Schleier der Verdrängung um die Säuberungsaktionen. Angekündigt werden die Gangster mit den Worten, sich hervorgetan zu haben, indem sie bei der „Ausrottung“ („exterminate“ – oft in Verbindung mit Ungeziefer) der Kommunisten effektivere, weniger sadistischere und auf überbordende Gewalt verzichtende Systeme entwickelt zu haben – ein Oxymoron in sich.  Auf die Frage hin, warum und weshalb diese Aktionen bis zur letzten Konsequenz ausgeführt wurden, wird mit einem kecken „Gott hasst Kommunisten“ aus Congos Mund geantwortet. Gezwungenes Lachen der Moderatorin. Debil grinsend feiernde Paramilitärs. Bestellter Applaus im Publikum. Ein weiterer Beweis für die Versäumnisse von Jahrzehnten.

Sogar die abgebrühtesten Killer werden von ihren Dämonen heimgesucht, allerdings haben die vorgeführten Jungs aus Indonesien sehr funktionale Mechanismen der Ausblendung entwickelt. Von Zeit zu Zeit wird Congo jedoch von seinen „Geistern“ in der Nacht mit dem Resultat eingeholt, dass er unruhig wach liegt. Gegen Ende der Dokumentation unterwirft sich Congo persönlich der Opferrolle in einer der zahlreich nachgestellten Tötungsszenarien. Auf einmal bricht er den Dreh ab und später bei dem Besuch eines Hinterhofs – Mördergrube vieler erdrosselter Menschen- fängt er an zu Würgen und sein Magen krampft. Diese Szene geht tief unter die Haut, weil es einen Menschen zeigt, der endlich zum aller ersten Mal einen kleinen Schritt auf den Pfad der Selbstreflexion und des Erkenntnisgewinns setzt. Von Mitleid für den ehemaligen Anführer einer Todesschwadron seitens der Zuschauer: keine Spur.

Noch heute sticheln die altgediegenen Killer die Bevölkerung und ergaunern sich durch Einschüchterung, Erpressung und Schutzgeld einen Lebensunterhalt. Wann wird diesem Treiben ein Riegel vorgeschoben? Warum wurden diese Gräueltaten nicht bestraft? Antworten liefern die Mörder selbst: Wenn es falsch gewesen wäre, hätte es eine Strafe gegeben und was genau als ein Kriegsverbrechen gilt, wird von den Gewinnern definiert. Unsere Kino-Gangster sind die klaren Gewinner in dieser Farce der verschlafenen Gerichtsbarkeit. Die naive, von jeglicher Reue befreite Bosheit lässt die Menschen in dieser Oscar-würdigen Dokumentation unverblümt vor die Linse treten und frappierend an dem Ruf Indonesiens kratzen. Freifahrtschein und Rückendeckung gibt es selbstredend von der Regierung persönlich, die sich offiziell auf einschlägige Werte wie Demokratie oder soziale Gerechtigkeit beruft: „We need our gangsters.“ Unbedingt sehenswert!

Trailer

Ich – Einfach Unverbesserlich 3 startet 2017!

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Ich - Einfach unverbesserlich 3 Starttermin

Quelle: Comingsoon

Mit einem weltweiten Einspiel von mehr als $900 Mio hat Ich – Einfach unverbesserlich 2 letztes Jahr eindeutig beweisen, dass Ice Age nun endlich Konkurrenz hat als die weltweit beliebteste Animations-Filmserie. Man könnte behaupten, dass der Erfolg von Ice Age und Ich – Einfach unverbesserlich hauptsächlich auf einen Faktor zurückzuführen ist – schräge lustige Nebencharaktere. Im Falle von Ice Age ist es Scrat, das Rattenhörnchen, dessen Rolle über die Filme hinweg aufgrund der Beliebtheit des Charakters immer weiter angewachsen ist. Gleiches gilt auch für die Minions aus Ich – Einfach unverbesserlich, die ich als das primäre Zugpferd vom Franchise bezeichnen würde.

Während uns ein Wiedersehen mit Scrat und Co 2016 erwartet, hat Illumination Entertainment, Universals Animationsschmiede, die für Ich – Einfach unverbesserlich verantwortlich ist, gestern den Starttermin für Ich – Einfach unverbesserlich 3 festgelegt, der länger als erwartet auf sich warten lässt. Am 30.06.2017 kehren Gru, Margo, Edith, Agnes und natürlich die Minions mit weiteren Abenteuern auf die weltweiten Leinwände zurück. Doch keine Sorge, ein Wiedersehen mit den Minions gibt es bereits früher – am 2.07.2015 startet in Deutschland Minions, der Ableger der Reihe, der sich um die Vorgeschichte der kleinen, gelben Unruhestifter dreht. Dass Scrat ein solches Spin-Off noch nicht erhalten hat, finde ich ehrlich gesagt überraschend. In den Augen der meisten Kinogänger wird Minions sowieso als eine Art Fortsetzung zu Ich – Einfach unverbesserlich 2 gesehen, sodass die Wartezeit bis zum eigentlichen Ich – Einfach unverbesserlich 3 sich gut überbrücken lassen sollte.

Darüber hinaus haben Universal und Illumination den Starttermin zur computeranimierten Filmfassung von Dr. Seuss' Der Grinch (wir haben berichtet) verkündet. Der Film kommt am 17.11.2017 in die US-Kinos, genau 17 Jahre nach der Realfilm-Version von Ron Howard, mit Jim Carrey in der Titelrolle. Die Entscheidung, den Grinch in animierter Form wiederzubeleben, erfolgte nach dem phänomenalen Erfolg von Der Lorax in den USA.

Die deutschen Starttermine zu Ich – Einfach unverbesserlich 3 und Der Grinch stehen noch nicht fest, sollten aber sicherlich bald verkündet werden.

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