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Box-Office Deutschland: The Hateful 8 unterliegt Bibi & Tina 3

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The Hateful 8 Box-Office Deutschland

Quelle: Insidekino

Zwei erfolgreiche Starts stoppten vergangenes Wochenende endlich die Talfahrt des deutschen Box-Office gegenüber dem Vorjahr und brachten die Gesamtbesucherzahl der Top 10 auf 1,58 Mio Besucher, was sowohl 8% über dem vorigen Wochenende als auch 8% über dem gleichen Wochenende im Vorjahr lag. Überraschenderweise blieb die Chartspitze der Charts weiterhin in deutscher Hand, womit das einheimische Kino den ersten wirklich großen Erfolg des Jahres verbuchen kann. Es ist gut möglich, dass mit dem Start von Til Schweigers Kino-Tatort dieses Wochenende die ersten beiden Plätze der Charts deutschen Filmen gehören werden.

Bibi & Tina – Mädchen gegen Jungs rutschte nach Umsatz an seinem zweiten Wochenende zwar auf Rang 3 der Kinocharts ab, verteidigte nach Besuchern aber überraschend die Spitze gegen Quentin Tarantinos The Hateful 8. Das lag weniger daran, dass The Hateful 8 unter den Erwartungen eröffnete und mehr an dem überraschend guten Rückgang des deutschen Familienfilms, der in der Vorwoche schon den mit Abstand besten Start der Reihe hinlegte. Bibi & Tina 3 gab am zweiten Wochenende nur um 12% nach und holte weitere 331,000 Fans der jungen Hexe in die Kinos. Damit liegt der Streifen nach 11 Tagen bereits bei 840,000 Besuchern in Deutschland. Allein das zweite Wochenende des Films war immer noch deutlich besser als die Startwochenenden der ersten beiden Bibi-&-Tina-Filme. Das aktuelle Gesamtergebnis liegt außerdem 127% vor dem ersten Bibi & Tina und 45% vor dem zweiten im gleichen Zeitraum! Die ersten beiden Filme erreichten 2014 jeweils 1,16 Mio und 1,29 Mio Zuschauer in Deutschland. Teil 3 wird diese Ergebnisse innerhalb der nächsten zwei Wochen vermutlich übertreffen. Zwar gibt es nächste Woche mit Die Wilden Kerle – Die Legende lebt gewissermaßen Konkurrenz um das Familienpublikum, doch der Fußballfilm spricht eher die Jungs an, während Bibi & Tina 3 weiterhin ein Monopol über die jungen weiblichen Kinogänger behalten darf. Deshalb erwarte ich für den Film noch eine sehr lange Laufzeit und insgesamt nicht weniger als 1,8 Mio Zuschauer, wobei sogar 2 Mio durchaus möglich sind. Auf jeden Fall wird Bibi & Tina 3 zum erfolgreichsten deutschen Familienfilm seit Wickie und die starken Männer vor sieben Jahren werden.

Währenddessen triumphierte The Hateful 8 klar nach Einspielzahlen, zog jedoch nach Besuchern knapp den Kürzeren. Von Donnerstag bis Sonntag sahen 313,000 Zuschauer den Film in 577 Kinos, wobei er mit 542 Zuschauern pro Kino auch den besten Kopienschnitt unter allen Filmen am Wochenende hatte. Einschließlich breit angelegter Preiews erreichte der Film bis Sonntag 351,000 Besucher. Für einen fast drei Stunden langen, FSK16-Western ohne große Namen wie Leonardo DiCaprio oder Christoph Waltz ist es ein ziemlich gutes Ergebnis, auch wenn es für Tarantino lediglich der viertbeste Start in Deutschland (nach Django Unchained, Kill Bill Vol. 2 und Inglourious Basterds) war, obwohl keiner seiner Filme zuvor so breit gestartet wurde wie dieser. The Hateful 8 ist deutlich weniger Mainstream-freundlich als Django Unchained und deshalb ist es kaum verwunderlich, dass der Start auch um einiges schwächer ausfiel. Im Gegensatz – es ist vor allem Quentin Tarantino als "Markenname" zu verdanken, dass der Film überhaupt so gut anlief. In der Regel halten sich Tarantinos Filme in Deutschland nach dem Start ziemlich gut (Kill Bill Vol. 2 war die einzige Ausnahme). Sollte The Hateful 8 fortan so laufen wie Django, wird er etwa 1,9 Mio Besucher bei uns erreichen, verhält er sich wie Inglourious Basterds, werden es sogar mehr als 2 Mio sein. Aber auch wenn er so läuft wie Death Proof, einer von Tarantinos "kleineren" Filmen, wird er immer noch etwa 1,5 Mio Besucher erreichen. Man kann also auf jeden Fall fest mit einem Endergebnis von mehr als einer Million Besucher rechnen.

Platz 3 ging am Wochenende an den Oscarkandidaten The Revenant – Der Rückkehrer, der sich mit einem 28%-Drop abermals bestens hielt und weitere 240,000 Zuschauer in die Kinos lockte. Nach vier Wochen steht der brutale Survival-Rache-Western bei mehr als 1,8 Mio Besuchern in Deutschland und wird kommendes Wochenende als erster Film von 2016 die 2-Mio-Besuchermarke überschreiten. The Revenant ist bereits Leonardo DiCaprios siebterfolgreichster Film in Deutschland und liegt nur noch 2% hinter The Wolf of Wall Street im gleichen Zeitraum. Langsam aber sicher überbrückt The Revenant die Differenz zwischen den beiden Filmen und wird schon bald die Nase vorne haben. Mit den Oscars und einem sehr wahrscheinlichen Sieg für DiCaprio noch vor sich, wird The Revenant mindestens 2,5 Mio Besucher in Deutschland einsammeln. Im allerbesten Fall, sollte er bei den Oscars den Hauptpreis gewinnen, sind auch 3 Mio Zuschauer als Endergebnis möglich.

Auf Seite 2 findet Ihr Box-Office-Updates zu Star Wars, Die 5. Welle und Creed.

Gänsehaut (2015)

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Gänsehaut 2 Start

Goosebumps, AU/US 2015 • 103 Min • Regie: Rob Letterman • Drehbuch: Darren Lemke • Mit: Jack Black, Odeya Rush, Dylan Minette, Ryan Lee, Halston Sage, Amanda Lund, Caleb Emery, Amy Ryan, Jillian Bell • Kamera: Javier Aguirresarobe • Musik: Danny Elfman • FSK: ab 12 Jahren • Verleih: Sony Pictures • Kinostart: 04.02.2016 • Deutsche Website

Gänsehaut Filmbild 1Der Teenager Zach (Dylan Minnette) ist nicht gerade begeistert, als er und seine Mutter (Amy Ryan) aus New York in eine Kleinstadt umziehen. Trotzdem steht er nach dem Verlust des Familienvaters seiner Mutter tatkräftig zur Seite. Als er die schöne und rätselhafte Hannah (Odeya Rush) aus dem Nachbarhaus kennenlernt, scheint sich vieles zum Guten zu wenden, doch Hannahs mysteriöser Vater hält nichts davon, dass seine Tochter aus dem Haus geht und draußen herumschleicht. Als Zach eines Abends Schreie aus dem Haus vernimmt, reicht es ihm mit der Geheimnistuerei und so beschließt er zusammen mit seinem ängstlichen Freund Champ (Ryan Lee) bei den Nachbarn einzubrechen um mehr über die merkwürdige Familie in Erfahrung zu bringen. Welche Kräfte sie dabei erwecken, können sich die beiden Jungs kaum ausmalen…

In den USA kam Gänsehaut genau zur richtigen Zeit in die Kinos, an Halloween flimmerte der Film über die Leinwände, hier bekommen wir Rob Lettermans Film erst Anfang Februar zu sehen, was sich sicherlich auch auf die Einspielergebnisse auswirken wird. Überhaupt muss man noch hinzufügen, dass die "Gänsehaut"-Buchreihe mit über 400 Millionen Kopien zu den größten Franchises weltweit gehört, allerdings hierzulande sicher nicht jedem auf Anhieb ein Begriff sein wird. Das Ziel dieser Verfilmung ist es, die Essenz der Geschichten mit der eines spannenden Blockbusters zu verbinden. Der Film soll schaurig sein, aber nicht schockierend, witzig aber auch nicht lächerlich. Von ein paar zu vorhersehbaren und nicht ganz treffsicheren Gags abgesehen ist das auch gut gelungen. Das Skript fühlt sich tatsächlich an, als käme es direkt aus den Büchern gesprungen, gleichzeitig wird aber auch eine äußerst breite Palette von Geschichten integriert, um sie Leuten, die sich nicht besonders gut mit der Reihe auskennen, besser nahebringen zu können.

Gänsehaut Filmbild 2Die Darsteller tun dem Film zum Großteil gut, vor allem Jack Black stellt einen sehr großen Spaßfaktor da. Neben ihm scheint sich die ganze Story etwas entlasten und nicht ganz so Ernst zu nehmen. Um den legendären Autor R.L. Stine zu porträtieren, trafen sich die beiden natürlich auch persönlich und Stine schien ziemlich begeistert von Black sein. Auch die Jungdarsteller spielen solide: Dylan Minette und Odeya Rush besitzen direkt eine gute Chemie zueinander. Ryan Lee hätte in seiner ängstlichen Rolle gerne noch etwas kürzer kommen können, zu oft sind die Gags, die für ihn geschrieben wurden sehr generisch, um möglichst schnell die Situationen abzumildern.

Trotzdem setzt der Film gute Akzente und man kann viel Spaß mit Gänsehaut haben. Einige der Filmmonster, wie zum Beispiel die Horrorpuppe Slappy, die komplett manuell ohne Elektronik bewegt wurde, sind praktisch konzipiert worden, um auf weniger CGI zurückgreifen zu müssen. Leider fällt dies in großen Teilen des Films nicht besonders auf und die visuellen Effekte und das 3D sind zwar ganz gut, jedoch auch auf Dauer etwas überhäuft, was generell auch zu einem Problem des Films wird. Natürlich war es auch die Aufgabe des Skripts möglich viele Schauergeschichten zu einer Großen zu vereinen, doch etwas schluderig schwankt die Story von Gänsehaut dann doch, weil sie versucht zu viele verschiedene Arten von Zuschauern gleichzeitig zu bedienen und dabei etwas die Richtung verliert.

Gänsehaut Filmbild 3Die Metamorphose vom Buch auf den Bildschirm funktioniert hauptsächlich durch Referenzen an die Geschichten und einige Seitenhiebe an Stephen Kings Klassiker, als eigenständiger Film ist das Ganze allerdings auch äußerst phrasenhaft. Trotz des Charmes, den Gänsehaut an den Tag legt, der Film will so viele bekannte Sachen zusammenflechten, dass er am Ende den fatalen Fehler begeht, dem Zuschauer selbst viel zu bekannt vorzukommen. "Das hat man doch alles schon so oft gesehen" ist ein klassischer Satz, der sicherlich im Publikum fallen wird und das nicht zu Unrecht. Etwas mehr Mut, etwas weniger verbrauchter Humor und mehr Vertrauen in die Umsetzung als Film hätte dem Projekt sicher gut getan. Selbstverständlich baut der Film ja auch gerade darauf auf, dass der Zuschauer das alles wiedererkennen soll, doch so ganz geht die Rechnung nicht auf.

Fazit

Also was ist Gänsehaut jetzt? Horror, Komödie, Abenteuer oder einfach von allem ein bisschen? Es ist ein Film, der vor allem durch seine Zitate Spaß macht, jedoch auch einiges an Potenzial verschenkt und nicht lange Gesprächsthema bleiben wird. Wer Lust auf kurzweilige Unterhaltung hat, sollte sich davon allerdings nicht abschrecken lassen.

Trailer

Verkaufsstart: Sicario

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Auch wenn Denis Villeneuves „Sicario“ im diesjährigen Oscarrennen Nominierungen in den großen Hauptkategorien (Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste/r Darsteller/in) leider verpasst hat, zählt der maximal intensive Actionthriller bei vielen Kinogängern und Kritikern (mich eingeschlossen) zu den besten Werken des vergangenen Jahres. Die Academy-Ernennungen in den Bereichen Kamera, Musik und Tonschnitt unterstreichen zumindest nachdrücklich den innovativen audiovisuellen Stil des Films, der einen schnörkel- und schonungslos Blick auf den Drogenkrieg an der US-mexikanischen Grenze wagt. So ist es nicht zuletzt „die Art der Gestaltung […], die eine absolute Sogwirkung auf die Zuschauer hat“, wie ich bereits in meiner Kritik herausgestellt habe.

Wer nun die brachiale Konfrontation der idealistischen FBI-Agentin Kate Macer (Emily Blunt) mit der erbarmungslosen Welt des organisierten Verbrechens trotz dringender Empfehlung auf der großen Leinwand verpasst hat, kann „Sicario“ ab dem 4. Februar im Heimkino nachholen. Zur Verfügung stehen hier die gängigen Formate DVD und Blu Ray – letzteres für Sammler zusätzlich auch als stabiles Steelbook.

Neben dem Film in deutscher und englischer Ausführung liegen außerdem folgende Extrafeatures vor:

• Takte aus der Wüste: Die Filmmusik
• In die Finsternis eintreten: Das visuelle Design
• Blunt, Brolin, & Benicio: Die Darstellung der Charaktere
• Kampfzone: Der Hintergrund von Sicario

Sicario BluRay


Trailer

(Bildmaterial © StudioCanal)

 

Box-Office USA: The Revenant erobert die Chartspitze

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Box Office USA The Revenant Star Wars

Quelle: Boxofficemojo

Es war ein sehr ruhiges Wochenende an nordamerikanischen Kinokassen. Bedingt durch drei wenig attraktive, von der Kritik zerrissene Neustarts und schwere Schneestürme, die Teile des Landes lahmlegten, gab die Top 12 um 34% gegenüber dem letzten, zusätzlich durch den Feiertag am Montag gestärkten Wochenende nach und setzte insgesamt $99,2 Mio um. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr, als American Sniper widerholt die Charts anführte, ging es um 30% hinab. Mit der Ankunft von Kung Fu Panda 3 dieses Wochenende sollte der Abwärtstrend jedoch vorerst aufhören.

An diesem ereignisarmen Wochenende nutzte The Revenant – Der Rückkehrer seine Chance und stieg in seiner dritten Woche im breiten Verleih auf Rang 1 der Kinocharts auf. Mit $16 Mio von Freitag bis Sonntag gab der Film um 49,6% gegenüber seinem vorherigen Wochenende nach, das allerdings auch durch die zuvor bekanntgegebenen Oscarnominierungen, die Golden-Globe-Siege und den Feiertag besonders gut ausgefallen war, sodass ein etwas stärkerer Rückgang zu erwarten war. Es zeigt sich aber auch, dass der Film zwar dank seinem Star Leonardo DiCaprio und seinen 12 Oscarnominierungen großes Interesse bei de Kinogängern weckt, die eigentliche Mundpropaganda des nicht sonderlich Mainstream-tauglichen Films aber nicht überragend ist. 20th Century Fox hat jedoch keinen Grund, sich zu beschweren, denn bislang hat The Revenant schon $119,2 Mio in nordamerikanische Kinokassen gespült. Bei einem Budget von $135 Mio hat er einen nicht allzu kurzen Weg vor sich, um profitabel zu werden, doch mit anhaltendem Oscar-Hype und einem sehr wahrscheinlichen Sieg für DiCaprio wird sich The Revenant noch mindestens bis Ende Februar oder Anfang März in den Charts halten können. Nach nur 17 Tagen im breiten Verleih hat The Revenant schon DiCaprios The Wolf of Wall Street an US-Kinokassen überholt und wird kommendes Wochenende auch an Shutter Island ($128 Mio) und Departed ($132,4 Mio) vorbeiziehen. Das Endziel ist es, Catch Me If You Can ($164,6 Mio) in Nordamerika zu toppen, denn dann wäre The Revenant der dritterfolgreichste Film von DiCaprio nach Titanic und Inception. Momentan erscheint dies nicht nur machbar, sondern sogar sehr wahrscheinlich. Noch vor den Oscars Ende Februar könnte The Revenant mit etwas Glück $170 Mio in den USA erreichen. Insgesamt sollte er, je nach Abschneiden bei den Oscars, etwa $170-185 Mio einspielen.

Auch Star Wars: Das Erwachen der Macht verbesserte seine Chartposition und stieg um einen Rang auf #2 auf. Gegenüber dem vorherigen Wochenende hielt sich der Film mit einem Drop von 46,6% verhältnismäßig solide und nahm weitere $14,1 Mio ein. Insgesamt hat Episode VII bislang gigantische $879,1 Mio in den USA und in Kanada eingenommen und seinen Vorsprung gegenüber Avatar auf fast $120 Mio ausgebaut. Avatar toppte Titanic seinerzeit um knapp $160 Mio und Star Wars wird Avatar um eine ähnliche Summe schlagen. In inflationsbereinigten Charts ist Das Erwachen der Macht mittlerweile auf Rang 11 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in Nordamerika aufgestiegen, vorbei an Disneys Zeichentrickhit 101 Dalmatiner. Die Performance des Films wurde am Wochenende ebenfalls stark durch die Schneestürme beeinträchtigt und sollte sich kommendes Wochenende mit einem sehr milden Rückgang gut erholen. Innerhalb der nächsten zwei Wochen wird er dann als erster Film in US-Box-Office-Geschichte die $900-Mio-Marke knacken. Doch wie weit wird er darüber hinaus noch gehen? Die positive Mundpropaganda sollte so langsam Früchte tragen und die Rückgänge des Films werden sich nach ursprünglicher Frontlastigkeit stabilisieren. Ein Endergebnis von $1 Milliarde scheint ausgeschlossen, außer Disney plant eine große Wiederaufführung, doch der Film sollte noch bis in den März hinein gut laufen und letztendlich bei $925-935 Mio landen.

Ride Along 2 – Next Level Miami hat auf jeden Fall nicht die Stehkraft seines Vorgängers. Die Actionkomödie brach an ihrem 2. Wochenende um 64,7% ein, fiel um zwei Plätze auf Rang 3 der Charts und sammelte nur noch $12,5 Mio ein – marginal mehr als der Film erst kürzlich am Starttag einspielte. Nach zehn Tagen steht Ride Along 2 bei $58,6 Mio und hinkt seinem Vorgänger jetzt schon um 22% hinterher, wobei der Abstand sich noch vergrößern wird. Der Film wurde offenbar nicht nur von der eigenen Frontlastigkeit getroffen, sondern auch von der Comedy-Konkurrenz seitens Dirty Grandpa. Dennoch kann Universal Ride Along 2 als einen Hit verbuchen, denn die Produktionskosten betrugen nur $40 Mio und sogar wenn man das Marketing hinzuzieht, wird Ride Along 2 auf lange Sicht profitabel sein. In Nordamerika steuert er auf ein finales Einspiel von etwa $85 Mio zu. Teil 1 erreichte vor zwei Jahren noch $135 Mio. Damit reiht sich Ride Along 2 neben Ted 2 und Kill the Boss 2 ein, als eine weitere Komödien-Fortsetzung, die an den Erfolg des Originals nicht anknüpfen konnte.

Alle drei Neustarts lagen am Wochenende dicht beieinander, doch die Komödie Dirty Grandpa mit Robert De Niro und Zac Efron setzte sich trotz grässlicher Rezensionen mit $11,1 Mio von 2912 Kinos (und einem Schnitt von $3816 pro Kino) knapp durch und belegte Platz 4 der Wochenendcharts. De Niro war offenbar die Hauptattraktion des Films, denn etwa 66% der Kinogänger am Wochenende waren 25 oder älter, was weniger für Zac Efrons Fangemeinde spricht. Der Film erhielt ein "B"-CinemaScore (äquivalent einer "2"). Mit Fifty Shades of Black im Anmarsch und mit bestenfalls durchschnittlicher Mundpropaganda bezweifle ich, dass Dirty Grandpa sich lange in den Charts halten wird und vermute ein Endergebnis von etwa $29-33 Mio.

Horror ist meist eine lohnenswerte Investition für die Studios und das bewies am Wochenende auch The Boy mit "The Walking Dead"-Star Lauren Cohan. Unter den drei Neustarts war The Boy (trotz ebenfalls furchtbarer Kritiken) immer noch der am besten rezensierte Film und spielte $10,8 Mio von 2671 Kinos ein. Der Streifen belegte den 5. Platz der US-Kinocharts und erzielte einen soliden Schnitt von $4035 pro Lichtspielhaus. Der Knackpunkt ist aber vor allem, dass The Boy lediglich $10 Mio kostete und wie schon The Forest vor zwei Wochen ein garantierter Erfolg für das Studio ist. Die Zuschauer reagierten verhalten auf den Film und bewerteten ihn im Schnitt mit einem "B-"-CinemaScore (äquivalent einer "2-"), was für einen Horrorfilm nicht ungewöhnlich ist. Doch auch wenn er schnell abstürzt, wird The Boy dennoch $25-30 Mio in den USA erreichen.

Der teuerste und zugleich auch umsatzschwächste Neustart am Wochenende war Die 5. Welle mit $10,3 Mio von 2908 Kinos und einem Schnitt von $3551 pro Kino. Der Film kostete $38 Mio, läuft aber immerhin außerhalb von USA und Kanada ganz ordentlich und sollte spätestens im Heimkino auf schwarze Zahlen kommen. Die Einnahmen sind aber nicht gut genug, um ein Sequel zu rechtfertigen und bei einem "B-"-CinemaScore (äquivalent einer "2-"), erwartet den Film auch nur eine kurze Laufzeit in den USA, die ebenfalls mit nicht mehr als $25-30 Mio enden wird.

Ziemlich gut hielt sich an seinem zweiten Wochenende Michael Bays Kriegsactioner 13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi, der um 44,2% auf $9 Mio nachgab und nach zehn Tagen $32,8 Mio (bei einem $50-Mio-Budget) vorweisen kann. Allerdings muss man dazu auch sagen, dass Paramount ihm zusätzliche 528 Kinos am Wochenende spendierte, was den Rückgang sicherlich abmilderte. Die positive Mundpropaganda wird dafür sorgen, dass 13 Hours sich über die nächsten Wochen stabilisiert und insgesamt bis zu $60 Mio in den USA erreicht. Der Januar bleibt also weiterhin ein guter Monat, um US-Kriegsfilme vom Stapel laufen zu lassen, auch wenn 13 Hours nicht an die Erfolge von Black Hawk Down oder Lone Survivor heranreicht.

Box-Office Deutschland: Bibi & Tina 3 hext sich an die Spitze

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Box Office Deutschland Bibi & Tina 3

Quelle: Insidekino

Mit einem Anteil von 25% an den Gesamtbesuchern war der deutsche Film letztes Jahr in den Kinocharts stark vertreten und 2016 fängt bereits gut an, denn vergangenes Wochenende gab es schon die erste deutsche Nummer 1 des Jahres. Erstmals seit längerer Zeit belegten allerdings gleich zwei Filme die Spitze. Nach Besuchern führte der Neuzugang Bibi & Tina 3, doch The Revenant – Der Rückkehrer behielt dank Überlänge die Spitze nach Umsatz. Dank zwei verhältnismäßig starken Neustarts blieb die Gesamtbesucherzahl der Top 10 mit 1,46 Mio mehr oder weniger unverändert gegenüber der Vorwoche, lag aber wieder einmal unter der Top 10 am gleichen Wochenende im Vorjahr – diesmal um 12%.

Wie schon erwähnt, setzte sich ein wenig überraschend Detlev Bucks dritter Bibi-&-Tina-Film in den Kinocharts am Wochenende durch und erreichte 374,000 Zuschauer von 660 Kinos. Dabei schrieb der Film einen Schnitt von 567 Besuchern pro Spielstätte. Es war auch der beste Besucherschnitt unter allen breit laufenden Filmen am Wochenende. Zu diesem bereits sehr starken Start kommen noch fast 80,000 Zuschauer aus sehr starken Previews hinzu, sodass Bibi & Tina – Mädchen gegen Jungs bis Sonntag schon 452,000 Hexen-Fans in die Kinos locken konnte. Es ist wirklich ein überragender Erfolg auf ganzer Linie und nicht nur der mit Abstand beste Start der Filmreihe, sondern auch das beste Startwochenende von Detlev Bucks Karriere (der hier wieder Regie führte) und in der Geschichte des Verleihs DCM bzw. Delphi. Natürlich war mit einem Erfolg für den Film zu rechnen, da bereits die ersten beiden Filme 2014 1,16 Mio bzw. 1,29 Mio Besucher erreichten, doch offenbar hat die etwas längere Wartezeit auf Teil 3 dafür gesorgt, dass die Fangemeinde von Bibi und Tina noch deutlich angewachsen ist. Samt Previews startete der Film nämlich um 210% besser als Teil 1 und um 105% besser als Teil 2. Innerhalb weniger Wochen wird er vermutlich seine beiden Vorgänger an den Kinokassen hinter sich lassen und mindestens 1,5 Mio Zuschauer in Deutschland erreichen. Ich würde sogar ein Gesamtergebnis von 1,8 Mio verkauften Tickets nicht ausschließen. Es sieht ganz so aus, als sei Bibi & Tina das erfolgreichste deutsche Familien-Franchise seit Die wilden Kerle und DCM sollte schnellstmöglich einen vierten Film in Produktion schicken.

Oscarkandidat The Revenant – Der Rückkehrer behauptete sich nach Umsatz souverän auf #1, wurde aber nach Besuchern von der Spitze verstoßen. Nichtsdestotrotz gab der Film nur um mickrige 21% auf 334,000 Zuschauer nach. Geholfen hat dabei sicherlich neben guter Mundpropaganda auch die Tatsache, dass der Verleih dem Survival-Western weitere 120 Kinos spendierte, sodass am Wochenende insgesamt 677 Lichtspielhäuser bespielt wurden. Nur Star Wars läuft aktuell in noch mehr Kinos. Nach 18 Tagen steht The Revenant in Deutschland bei 1,468,000 Besuchern, was für einen brutalen, überlangen FSK16-Western sehr beeindruckend ist. Das Ergebnis ist hauptsächlich der unumstrittenen Starpower von Leonardo DiCaprio zu verdanken. The Revenant hat bereits Der große Gatsby und Departed – Unter Feinden überholt und ist aktuell DiCaprios neunterfolgreichster Film in Deutschland. Der bisherige Run ist dem von The Wolf of Wall Street sehr ähnlich, der sich an seinem dritten Wochenende ähnlich hielt und nach 18 Tagen bei etwa 1,56 Mio Zuschauern stand. Martin Scorseses Film erreichte in Deutschland 2,4 Mio Besucher und das sollte auch das Mindestziel von The Revenant sein, da er DiCaprio den Oscar gewinnen wird, was dem Film vermutlich weiteren Antrieb an den Kinokassen geben wird. Sollte er allerdings sogar den Hauptpreis bei den Oscars gewinnen, könnte The Revenant bis zu 3 Mio Zuschauern in Deutschland erreichen. So oder so erwarte ich, dass er bis zum Jahresende in der Top 10 von 2016 bleiben wird.

Platz 3 ging an den Dauerbrenner Star Wars: Das Erwachen der Macht, der um 37% nachgab und weitere 204,000 Fans in die Kinos lockte. Damit brachte die 7. Episode ihre Gesamtbesucherzahl auf 8,38 Mio nach sechs Wochen und das Einspiel auf stolze €95,1 Mio. Kommendes Wochenende wird der Film 8,5 Mio Zuschauer knacken und auch die €100-Mio-Marke ist in Sicht. Langfristig gehe ich definitiv von einem Endergebnis jenseits von 9 Mio Zuschauern aus, spätestens wenn die Double- und Triple-Features hinzukommen. Sowohl nach Besuchern als auch nach Einspiel wird es der erfolgreichste Film in Deutschland seit Avatar sein.

Ride Along 2 – Next Level Miami verbesserte sich gegenüber seinem Vorgänger und landete mit 151,000 Zuschauern (samt Previews) auf Platz 4 der Wochenendcharts. Teil 1 lief vor zwei Jahren nur mit 102,000 Besuchern (inkl. Previews) an. Am regulären Wochenende lockte die Actionkomödie 137,000 Zuschauer in 382 Kinos und erzielte einen Besucherschnitt von 360 pro Kino. Der erste Film sammelte insgesamt etwa 240,000 Besucher ein, dem Sequel winken bis zu einer halben Million.

Platz 5 ging an den deutschen Arthouse-Überflieger Ich bin dann mal weg, der in der 5. Woche um 32% nachgab und 80,000 Kinogänger begeisterte. Insgesamt wurde der Film in Deutschland von knapp 1,48 Mio Zuschauern im Kino gesehen. In den unteren Rängen der Charts erwarte ich noch eine sehr lange Laufzeit für den Film sowie großen Erfolg bei den Open-Air-Vorstellungen im Sommer, sodass ich von mindestens 1,8 Mio Zuschauern für den Film ausgehe. Aber sogar 2 Mio sind möglich.

Auf Seite 2 verraten wir Euch, wie weitere Neustarts abgeschnitten haben, wie sich Creed in den Charts schlägt und welchen neuen Meilenstein Spectre geknackt hat.

Box-Office Deutschland: The Revenant entthront Star Wars

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Star Wars The Revenant Box Office Deutschland

Quelle: Insidekino

Die zwei erfolgreichsten Filme in den deutschen Kinocharts blieben vergangenes Wochenende unverändert, tauschten jedoch die Plätze. Wie auch in den USA, wurde Star Wars: Das Erwachen der Macht nach vier Wochen konkurrenzloser Herrschaft an der Spitze abgelöst. Jedoch geschah dies bei uns nicht durch einen Newcomer, sondern durch einen Film, der bereits eine Woche zuvor startete und dank Oscarnominierungen und einem ordentlichen Zuwachs an Leinwänden auf Platz 1 kletterte. Abgesehen von den beiden Erfolgsgeschichten in den oberen beiden Rängen der Charts, ging es in den deutschen Kinos allerdings verhältnismäßig ruhig zu und obwohl zwei der Neustarts auf sechsstellige Zahlen kamen, gab die Top 10 nach Besuchern um 20% gegenüber dem vorherigen Wochenende nach und verkaufte nur noch ca. 1,46 Mio Kinotickets. Vergleichen mit dem gleichen Wochenende im Vorjahr, als Honig im Kopf immer noch die Charts anführte, gab es einen milderen Rückgang von 8%.

The Revenant – Der Rückkehrer zeigte, dass der Effekt der Oscarnominierungen auch nach Deutschland reicht. Als frischgebackener Kandidat für 12 Goldjungen, erhielt der Survival-Western vom Verleih 155 neue Kinos und legte gegenüber seinem bereits starken Startwochenende um 11% auf 424,000 Zuschauer von Donnerstag bis Sonntag zu. Am Sonntag überquerte The Revenant dann nach 12 Tagen als 13. Film mit Leonardo DiCaprio knapp die 1-Mio-Besuchermarke in Deutschland. Für einen schwer verdaulichen Film wie The Revenant ist das bereits ein toller Wert und er hat mit Sicherheit noch eine lange Laufzeit vor sich. Der Erfolg ist neben dem Oscar-Hype natürlich hauptsächlich dem Hauptdarsteller zu verdanken. DiCaprio ist schon seit vielen Jahren ein Kassenmagnet in Deutschland. Von seinen letzten 15 Filmen, erreichten 14 mehr als eine halbe Million Besucher und 10 mehr als eine Million. Die Performance von The Revenant ist vergleichbar mit der von The Wolf of Wall Street mit DiCaprio, der im selben Zeitraum etwa 1,1 Mio Zuschauer hatte. Insgesamt erreichte Martin Scorseses Film bei uns 2,4 Mio Zuschauer und auch The Revenant steuert zielsicher auf ein Gesamtergebnis von mehr als 2 Mio Zuschauern zu. Da er im Gegensatz zu The Wolf of Wall Street für DiCaprio den Oscar auch gewinnen sollte und vermutlich noch mehr Preise einheimsen wird, könnte er sogar die 2,5-Mio-Marke erreichen. Nach Titanic, Django Unchained, Catch Me If You Can und Inception wäre The Revenant dann DiCaprios fünftgrößter Hit in Deutschland und sein siebter Film mit mehr als 2 Mio Besuchern. Da die Konkurrenz kommendes Wochenende kaum der Rede wert ist, sollte The Revenant mindestens ein weiteres Wochenende an der Spitze der Charts verbringen.

Star Wars: Das Erwachen der Macht musste das Zepter an seinem fünften Wochenende zwar weiterreichen, hatte aber dennoch viel Positives zu vermelden. Das siebte Kapitel der Sternensaga gab um 45% auf 324,000 Zuschauer nach und brachte damit seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf fast 8,1 Mio Zuschauer. Damit ist Das Erwachen der Macht nicht mehr nur nach Einspiel, sondern auch nach Besuchern die offizielle Nummer 1 von 2015 (obwohl wir bereits 2016 haben, werden die Besucherzahlen der 2015 gestarteten Filme auch für 2015 gezählt) vor Fack Ju Göhte 2, der aktuell 7,64 Mio Zuschauer hat. Außerdem ist es der erste Film seit Ziemlich beste Freunde vor fast vier Jahren, der mehr als 8 Mio Besucher in Deutschland erreichen konnte und, erstaunlicherweise, die erste US-Produktion seit Avatar mit mehr als 8 Mio Besuchern. Insgesamt befindet sich Star Wars: Das Erwachen der Macht auf Platz 30 der besucherstärksten Filme der letzten 50 Jahre in Deutschland und hat am Wochenende den Original Krieg der Sterne ebenfalls überholt. Von allen Star-Wars-Episoden liegt nur noch Die dunkle Bedrohung mit fast 9 Mio Besuchern noch vor ihm, sollte aber spätestens mit den Double Features zum Kinostart von Episode VIII fallen, wenn nicht schon früher. Vorausgesetzt Star Wars bricht in den kommenden Wochen nicht rapide ein – was mangels Blockbuster-Konkurrenz überraschend wäre – wird der Film höchstwahrscheinlich in den kommenden Monaten noch 9 Mio Zuschauer erreichen und mit späteren Double und Triple Features, sowie im Sommer-Open-Air-Kino sogar 9,5 Mio – genug, um einer der 20 erfolgreichsten Filme seit 1966 in Deutschland zu werden. Nach Umsatz ist er das bereits längst. Mit €91,9 Mio ist Star Wars: Episode VII der viererfolgreichste Film aller Zeiten nach Einspiel in Deutschland und wird auf lange Sicht auch €100 Mio knacken. Titanics €126,2 Mio und Avatars €114,7 Mio werden jedoch weiterhin unerreicht bleiben.

Auf Seite 2 erzählen wir Euch wie die Neustarts Creed – Rocky’s Legacy, Die 5. Welle und The Big Short abgeschnitten haben sowie vom neuen Meilenstein für Mockingjay Teil 2.

Box-Office USA: Ride Along 2 löst Star Wars an der Spitze ab

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Box Office USA Ride Along 2 Star Wars

Quelle: Boxofficemojo

Weil keiner der drei Neustarts über den Erwartungen eröffnete, stieg der Gesamtumsatz der Top 12 der US-Kinocharts am Wochenende nur um 3% gegenüber dem vorangegangenen Wochenende, obwohl die Sonntags-Rückgänge am Wochenende durch den landesweiten Feiertag am Montag (Martin Luther King Day) deutlich abgemildert waren. Insgesamt spülten die zwölf erfolgreichsten Filme am Wochenende $145,1 Mio in nordamerikanische Kinokassen. Der Wert lag zudem 18% unter dem Martin-Luther-King-Wochenende vom Vorjahr, was aber wenig überraschend ist, da 2015 an jenem Wochenende American Sniper mit fast $90 Mio in drei Tagen breit startete und alle Erwartungen übertraf.

Nach vier Wochen Herrschaft der Sternenkrieger, gab es einen Wachwechsel an der Spitze der US-Charts. Mit Ride Along 2: Next Level Miami bewies Comedian Kevin Hart, dass er immer noch einer der zuverlässigsten Kassenmagnete des US-Kinos ist und legte einen $35,2-Mio-Start in 3175 Kinos hin, mit einem Schnitt von $11100 pro Kino. Es ist der sechste Nummer-1-Start in Harts Karriere und außerdem auch sein siebten Startwochenende oberhalb von $20 Mio seit 2012! Kaum ein anderer Comedy-Darsteller kann momentan eine solche Konsistenz vorweisen. Allein letztes Jahr verbuchte Hart mit Der Knastcoach ($90 Mio) und Die Trauzeugen AG ($60,5 Mio) zwei ordentliche Erfolge an den Kinokassen. Seit bislang größter Hit ist der erste Ride Along, der vor fast genau zwei Jahren mit $41,5 Mio startete und dank toller Mundpropaganda insgesamt $135 Mio einspielte. Nicht zu unterschätzen ist dabei natürlich auch die Zugkraft seines Co-Stars Ice Cube, für den Ride Along 2 bereits seine neunte Nummer 1 der Charts ist.

Ride Along 2: Next Level Miami startete etwa 15% unter seinem Vorgänger, doch ein solcher Rückgang ist für ein Comedy-Sequel nicht unüblich oder gar besorgniserregend. Ted 2 lief letztes Jahr beispielsweise 38% unter dem ersten Teil an und Kill the Boss 2 startete sogar 45% unter Teil 1. Gerade bei Komödien ist es schwierig, den Erfolg eines Originalfilms zu wiederholen. Megahits wie 22 Jump Street und American Pie 2 sind nicht die Regel, sondern Ausnahmeerscheinungen. Angesichts eines Produktionsbudgets von $40 Mio, ist Ride Along 2 bereits auf bestem Wege, für Universal profitabel zu werden und es würde mich nicht wundern, wenn das Studio die Buddys Cube und Hart demnächst auf eine dritte gemeinsame Tour schicken würde. Die Resonanz der Zuschauer ist zwar nicht ganz so positiv, wie beim ersten Film, der einen CinemaScore von "A" erhielt (äquialent einer "1"), während der neue Film mit einer "B+" (äquivalent einer "2+") bewertet wurde, doch als leichter Crowd Pleaser für ein anspruchsloses Publikum sollte er noch eine Weile lang gut laufen und insgesamt $95-110 Mio in Nordamerika einspielen. Dirty Grandpa und Fifty Shades of Black werden zwar als Komödien mit dem Film in den nächsten Wochen konkurrieren, doch da beide mit einem R-Rating im Gegensatz zu Ride Along 2 nicht-jugendfrei sind, wird die Überschneidung nicht sehr groß sein. Interessant ist, wie das Zielpublikum des Films sich diversifiziert hat zwischen Teil1 und Teil 2. Waren knapp 50% der Zuschauer des ersten Films zum Start Afroamerikaner – die größte Quelle von Kevin Harts Erfolg – machten sie bei Ride Along 2 "nur" 34% des Startpublikums aus.

Mit drei Golden-Globe-Auszeichnungen und phänomenalen 12 Oscarnominierungen war es zu erwarten, dass Leonardo DiCaprios brutaler Survival-Western The Revenant – Der Rückkehrer sich an seinem zweiten breiten Wochenende gut hält und der Film hat in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Nur um 20,2% gab der wenig Mainstream-taugliche Streifen, der DiCaprio schon bald seinen langersehnten Goldjungen einbringen wird, nach und hielt sich mit sehr beeindruckenden $31,8 Mio auf Rang 2 der US-Charts. Bislang hat The Revenant in Nordamerika stolze $90 Mio eingespielt. Für einen Film, der nicht unbedingt den Massengeschmack trifft und stellenweise auch schwer anzusehen ist, ist es ein tolles Zwischenergebnis, doch bei einem Budget von $135 Mio (ohne Marketingkosten) hat The Revenant noch einen langen Weg vor sich, bis 20th Century Fox auf schwarze Zahlen kommt. Dass der Film überhaupt so gut läuft, ist neben dem Oscar-Hype hauptsächlich seinem Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio zu verdanken, den man spätestens jetzt zurecht als den größten Zuschauermagneten unter US-Filmstars bezeichnen kann. Schließlich war er es auch, der Filmen wie Shutter Island ($128 Mio), Django Unchained ($163 Mio) und Der große Gatsby ($145 Mio) zu ihren Einspielergebnissen verholfen hat. Wie weit The Revenant letztlich an US-Kinokassen noch gehen wird, wird davon abhängen, ob er neben dem Oscar für DiCaprio, wie bei den Globes auch den Hauptpreis gewinnen kann. Sollte das eintreffen, würde ich ein Gesamteinspiel von mehr als $200 Mio nicht ausschließen, doch momentan sieht es eher nach $175-190 Mio für den Film aus. Das reicht bereits aus, um zu DiCaprios dritterfolgeichstem Film in Nordamerika nach Titanic und Inception zu werden.

Jede Herrschaft hat ein Ende, doch noch nie wurde der Nummer-1-Film aller Zeiten in Nordamerika so schnell von der Spitze der Wochenendcharts verstoßen wie Star Wars: Das Erwachen der Macht. Die siebte Star-Wars-Episode verbrachte insgesamt vier Wochen auf Platz 1, während Avatar sich sieben Wochen lang an der Spitze hielt und Titanic sogar 15 Wochen. Das ist jedoch nebensächlich, wenn man sich anschaut, dass der Film einen weiteren unglaublichen Meilenstein am Wochenende erreichte – $850 Mio! Von Freitag bis Sonntag spielte Star Wars $26,3 Mio ein (-37,8%) und rutschte  zwei Plätze runter auf Rang 3. Insgesamt hat der Film bis dato $852,3 Mio eingenommen. Es ist mittlerweile sehr unwahrscheinlich, dass der Streifen $1 Milliarde erreichen wird – es sei denn Disney lässt sich demnächst eine verlockende Special-Edition-Wiederaufführung einfallen – doch auch als erster Film $900 Mio zu erreichen (was weiterhin sicher ist) ist schlicht phänomenal. Ohne großartige Unterstützung seitens der Oscars, wird Star Wars: Das Erwachen der Macht seine Box-Office-Performance in den USA und in Kanada mit etwa $915-920 Mio beenden.

Inflationsbereinigt stieg Star Wars: Das Erwachen der Macht übrigens am Wochenende auf Rang 12 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in den USA und toppte damit Das Imperium schlägt zurück. Einen neuen Meilenstein erreichte der Film außerhalb von Nordamerika, wo er erst zum fünften Film überhaupt wurde, der mehr als $1 Milliarde einnehmen konnte.

Auf Seite 2 geht es weiter mit den Einspielergebnissen von Michael Bays 13 Hours sowie den Oscarkandidaten Brooklyn, Spotlight, The Big Short und Raum.

Oscarnominierungen 2015: Gewinner und Verlierer

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Oscars 2015 Gewinner Verlierer

Die Oscarnominierungen sind bekannt (hier findet Ihr alle auf einen Blick) und es ist Zeit, ein Fazit zu ziehen. Das machen wir, wie immer, indem wir uns den großen Gewinnern und Verlierern der diesjährigen Nominierungen zuwenden. Insgesamt lässt sich sagen, dass The Revenant, Spotlight, The Big Short und Mad Max: Fury Road sich allesamt ein Kopf-an-Kopf Rennen um den Status des Favoriten für die großen Preise liefern werden. Welcher die Nase vorne hat, wird sich in den nächsten Wochen mit der Bekanntgabe zahlreicher Industriepreise (wie der Produzentengewerkschaft oder der Regiegewerkschaft) zeigen.

Gewinner

Oscars 2015 Gewinner Verlierer Raum1. Raum – Mit insgesamt vier Oscarnominierungen wirkt das kleine Drama Raum vielleicht auf den ersten Blick vielleicht nicht wie der große Gewinner der Nominierungen, doch wenn man genauer hinschaut, merkt man, welche große Überraschung dem Gewinner des Publikumspreises beim Toronto International Film Festival gelungen ist. Er wurde in den zwei wichtigsten Kategorien nominiert und damit hat wirklich niemand gerechnet. Es gab zwar eine entfernte Möglichkeit, dass er sich ins Rennen um den "Besten Film" einschleichen könnte, denn schließlich wurde er auch von den Golden Globes in der Kategorie nominiert, doch da er seitdem keine Nominierung seitens der BAFTAs oder der PGA erhielt und generell vom Schirm verschwand, hätte man nicht gedacht, dass die Academy ausgerechnet diesen Film gegenüber augenscheinlich stärkeren Kandidaten wie Carol, Straight Outta Compton oder Sicario vorziehen würde, die in den letzten Wochen immer mehr haben von sich hören lassen.

Doch noch viel überraschender und geradezu schockierend ist die Nominierung für Lenny Abrahamson als "Bester Regisseur". Nicht nur, weil er Ridley Scott unerwartet ersetzte, sondern weil es im Vorfeld wirklich keinerlei Hinweise darauf gab, dass er überhaupt im Spiel war. Letztes Jahr wurde der Überraschungskandidat in der Kategorie, Bennett Miller, zuvor immerhin beim Filmfestival von Cannes für seine Regie von Foxcatcher ausgezeichnet und der Film war von der PGA nominiert. Abrahamson kann lediglich auf Nominierungen der kleinen Kritikergruppen von San Diego, Georgia, North Carolina und Houston zurückblicken. Er war nicht bei den Golden Globes nominiert, den BAFTAs, den DGA Awards, der BFCA oder sonst irgendwo. Der beste Vergleich ist hier vermutlich die Nominierung von Benh Zeitlin für Beasts of the Southern Wild vor drei Jahren, die ebenfalls aus dem Nichts kam und alle überraschte, indem Zeitlin sich gegen mächtige Favoriten wie Kathryn Bigelow und Ben Affleck durchsetzte. Dieses starke Abschneiden von Raum festigt die Chancen von Brie Larson, als "Beste Hauptdarstellerin" zu gewinnen, denn offenbar liebt die Academy den Film.

Oscars 2015 Gewinner Verlierer The Revenant2. The Revenant – Der Rückkehrer – Natürlich ist Alejandro González Iñárritus The Revenant auch ein ganz großer Gewinner, denn mit 12 Nominierungen hat er mehr Nennungen erhalten als alle anderen Filme der 88. Academy Awards. Nur 11 Filme wurden in 88 Jahren Oscargeschichte für mehr als 12 Oscars nominiert und der letzte Film mit 12 Nominierungen war Steven Spielbergs Lincoln vor drei Jahren. The Revenant wurden in jeder Kategorie nominiert, in der man es auch erwarten konnte und überraschte zusätzlich mit einer Nominierung für Tom Hardy als "Besten Nebendarsteller". In unserer Oscars-Vorschau erwähnten wir Hardy zwar als Außenseitertipp in der Kategorie, doch die Nominierung erschien dennoch unwahrscheinlich, nachdem er bei den Golden Globes, der Schauspielergewerkschaft und den BAFTAs nicht auftauchte. Für Hardy ist es ein ganz besonders gutes Jahr, denn gemeinsam mit Mad Max wurden zwei Filme mit ihm für insgesamt 22 Oscars nominiert – nicht übel! Natürlich gewinnen nicht immer die Filme mit den meisten Nominierungen den Oscar als "Bester Film" – siehe Lincoln als Beispiel – doch es ist definitiv von Vorteil im Rennen und zeigt auch, dass der Film über alle möglichen Filmbranchen hinweg Unterstützung fand. Seine einzige Schwäche ist die fehlende Nominierung für das Drehbuch, doch mit dieser hat bei diesem eher schweigsamen Film auch niemand ernsthaft gerechnet. Nach drei Golden-Globe-Auszeichnungen, 12 Oscarnominierungen und starken Box-Office-Zahlen in den USA ist The Revenant neben The Big Short und Spotlight einer der drei wahrscheinlichsten Anwärter auf den Hauptpreis bei den Oscars.

Oscars 2015 Gewinner Verlierer Spotlight3. Spotlight – Seit dem Beginn des Oscar-Rennens, und vielleicht sogar schon davor, war Spotlight stets der Favorit für die Auszeichnung als "Bester Film". Natürlich kamen die meisten seiner Preise von Kritikerverbänden, die in Vergangenheit auch Boyhood und The Social Network mit Auszeichnungen überschütteten (beide scheiterten später bei den Oscars), doch die Oscarnominierungen für den Film bewiesen endgültig, das der Streifen auch in der Filmindustrie große Unterstützung hat. Ich rede nicht von den erwarteten Nominierungen für Film, Regie und Drehbuch, sondern davon, dass Spotlight gleich zwei Schauspielernominierungen erhielt (Mark Ruffalo und Rachel McAdams) und, was noch wichtiger ist, eine Nominierung für seinen Schnitt. In dieser Kategorie setzte sich Spotlight gegen Der Marsianer und Sicario durch, die vor ihm vom Cutter-Verband nominiert wurden, und das ist ein sehr gutes Zeichen. Filme ohne eine "Bester Schnitt"-Nominierung gewinnen bei den Oscars sehr selten in der Königsklasse (Birdman hat es zwar geschafft, doch der letzte Film vor Birdman war von 1980). Insgesamt hat Spotlight also auch leicht über den Erwartungen abgeschnitten.

4. Mad Max: Fury Road – Zugegeben, alle zehn Nominierungen für Mad Max: Fury Road entsprachen den Erwartungen im Vorfeld, doch man kann nicht umhin, den Film jetzt schon als großen Sieger zu bezeichnen. Wer hätte vor einem Jahr noch gedacht, dass der vierte Teil der Mad-Max-Reihe, der mit einer schwierigen Produktion und Budgetproblemen zu kämpfen hatte, ein Film mit Nonstop-Action, Mutanten und ewig langen Verfolgungsjagden in aufgepimpten Fahrzeugen ein Kandidat in zehn Oscarkategorien sein würde, darunter als "Bester Film" und für "Beste Regie"?!

5. "Kleine" Animationsfilme – Die Animatoren-Branche der Academy unterlag nicht der Versuchung, animierte Blockbuster wie Minions oder Arlo & Spot zu nominieren, sondern entschied sich, mit der verdienten Ausnahme von Alles steht Kopf, ausschließlich für kleinere Werke abseits des großen Mainstreams. Der erfolgreichste nominierte Film in der Kategorie nach Alles steht Kopf, war Shaun das Schaf und auch dieser spielte keine $20 Mio in den USA ein, während Anomalisa, Boy and the World und Erinnerungen an Marnie wirklich außergewöhnliche Nominees sind – aber auch sehr verdiente. Insbesondere freut es mich, dass mit Erinnerungen an Marnie Ghiblis (vorerst) finaler Film und in meinen Auge auch deren bester seit über zehn Jahren eine Nominierung erhielt.

Verlierer

Oscars 2015 Gewinner Verlierer Ridley Scott1. Ridley Scott – Es sollte einfach nicht sein. Trotz aller eindeutigen Vorzeichen (wegen welcher wir Scott auch auf die Liste der sicheren Kandidaten setzten), blieb dem Meisterregisseur seine vierte Oscarnominierung und möglicherweise sogar seine letzte Chance auf den Sieg in der Kategorie verwehrt. Dabei wurde er im Vorfeld von der BAFTA, den Golden Globes und der Regiegewerkschaft für seine Arbeit an Der Marsianer nominiert, was die Auslassung bei den Oscars umso unerklärlicher macht. Es sieht ganz so aus, als sei Der Marsianer bei der Academy insgesamt nicht so gut angekommen, denn auch eine Nominierung für den "Besten Schnitt" erhielt der Film ebenfalls nicht. Während Gravity vor zwei Jahren noch für zehn Oscars nominiert wurde (und sieben gewann), erhielt Der Marsianer lediglich sieben Nominierungen und könnte womöglich ganz leer ausgehen. Doch nichts davon ist so überraschend, wie die fehlende Nominierung für Ridley Scott, der für viele als möglicher Kandidat für den Sieg galt, damit er endlich seinen überfälligen Oscar erhält.

2. Aaron Sorkin – Dass Steve Jobs kein großer Anwärter im diesjährigen Oscar-Rennen sein würde, hat sich bereits früh abgezeichnet, als der Streifen im Herbst an den Kinokassen sang- und klanglos unterging und den Zeitgeist nicht so treffen konnte, wie seinerzeit The Social Network. Dass der Film also weder für seine Regie noch als Film nominiert werden würde, hat niemand erwartet. Doch drei Nominierungen schienen ganz sicher: für Michael Fassbender, Kate Winslet und Aaron Sorkins messerscharfes Drehbuch. Doch die Oscars sträubten sich gegen alle Trends und obwohl Sorkins Drehbuch lange Zeit als Nummer 2 im Rennen nach Adam McKays und Charles Randolphs Skript zu The Big Short zu liegen schien, blieb eine Nominierung für Sorkin – der für The Social Network den Oscar gewann – aus. Damit brechen die Oscars einen ganz großen Trend. Steve Jobs gewann den Drehbuchpreis bei den Golden Globes. In fast 70 Jahren, in denen die Drehbücher bei den Golden Globes prämiert werden, kam es nur sechsmal vor, dass der Gewinner bei den Oscars gar nicht nominiert wurde.

3. Beasts of No Nation – Die Oscar-Saison hat für Beasts of No Nation so gut angefangen, als der Film von der Schauspielergewerkschaft für sein Ensemble und für Idris Elba als "Besten Nebendarsteller" eine Nominierung erhielt und auch bei den Independent Spirit Awards erhielt er fünf Nominierungen. Während der verbleibenden Osacar-Saison lief es für den Film dann zwar nicht mehr ganz so gut, doch Elba war immerhin mit einer Golden-Globe– und einer BAFTA-Nominierung eine stets präsente Konstante. Dass die Academy den Film komplett ausgelassen hat, scheint vor allem ein Statement gegen Netflix und dessen Vertriebsmodell von Filmen zu sein.

Oscars 2015 Gewinner Verlierer Pixar4. Pixar – Natürlich hat Alles steht Kopf die Nominierung als "Bester Animationsfilm" erhalten (und wird den Oscar vermutlich gewinnen) sowie zusätzlich eine Nominierung für das Drehbuch des Films. Dennoch erscheinen zwei Nominierungen arg wenig für einen der größten Animationshits aller Zeiten, der zudem auch einige der besten Rezensionen in Pixar-Geschichte erhalten hat. Zu Beginn der Oscar-Saison galt Alles steht Kopf noch eine sichere Nummer für eine Nominierung als "Bester Film". Wenn Toy Story 3 und Oben es geschafft haben, weshalb also nicht auch Alles steht Kopf? Und sogar andere Pixar-Filme, die nicht als "Bester Film" im Wettbewerb waren, wie WALL-E oder Die Unglaublichen, erhielten mehr als nur zwei Nominierungen. Es ist daher ein wenig verwunderlich, dass einer von Pixars gefeiertsten Filmen letztlich größtenteils unbemerkt an der Academy vorbeigezogen ist. Eine weitere Niederlage erlebte Pixar damit, dass Arlo & Spot, deren zweiter Film, nicht einmal nominiert wurde. Seit die Animationskategorie bei den Oscars existiert, ist es erst der dritte Pixar-Film (nach Cars 2 und Die Monster Uni), der nicht nominiert wurde und der erste Originalfilm.

5. RiesenblockbusterJurassic World und Avengers: Age of Ultron ließen zwar die Kinokassen klingeln, stellten aber einen Rekord der ganz anderen Art bei den Oscars auf. Beide wurden zu den umsatzstärkste Filmen aller Zeiten an US-Kinokassen, die keine einzige Oscarnominierung erhielten. Da auch Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 keine Nominierung erhielt, ist das Panem-Franchise nun offiziell die finanziell erfolgreichste Filmreihe, die keine einzige Oscarnominierung verbuchen konnte. Schließlich lief es auch für den frischgebackenen erfolgreichsten Film aller Zeiten in Nordamerika, Star Wars: Das Erwachen der Macht, auch eher bescheiden und die nach dem Riesenerfolg und glühenden Kritiken erhoffte Nominierung für den "Besten Film" traf nicht ein.

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Interessante Oscar-Fakten:

– John Williams erhielt für Star Wars: Das Erwachen der Macht seine 50. Oscarnominierung. Nur ein einziger Filmschaffender hat diese Marke zuvor jemals erreicht: Walt Disney, der im Laufe seiner Karriere für 59 goldene Statuen nominiert wurde und 22 erhielt. Hoffentlich hat der 83-jährige Williams noch genug Energie und Kreativität im Tank, um diesen Rekord eines Tages einzuholen. Seit 2005 wurde er immerhin siebenmal nominiert, in zwei Jahren sogar doppelt. So unwahrscheinlich ist es also nicht. Es ist kein Wunder, dass Williams unter Filmkomponisten als unerreichbare Legende gilt, mit der sich alle berühmten Komponisten in den nächsten Jahrzehnten zu messen haben werden. Seine Siegesquote ist allerdings nicht so gut. Lediglich fünf Oscars hat er bislang gewonnen, den letzten vor 22 Jahren. Bei seinen letzten 18 Nominierungen ging er leer aus und Star Wars wird das vermutlich auch nicht ändern, da Ennio Morricone für The Hateful 8 höchstwahrscheinlich seinen längst überfälligen Oscar bekommen wird.

Star Wars: Das Erwachen der Macht ist der erste erfolgreichste Film aller Zeiten in den USA, der nicht für einen Oscar als "Bester Film" nominiert wurde. Die Nummer-1-Filme vor ihm, Vom Winde verweht, Meine Lieder – Meine Träume (OT: The Sound of Music), Der Pate, Der weiße Hai, E.T. – Der Außerirdische, Titanic und Avatar waren alle nominiert und vier davon haben auch gewonnen.

Mad Max: Fury Road und The Revenant wurden in jeder einzelnen der acht "technischen" Kategorien nominiert und konkurrieren in zehn Kategorien gegeneinander. Eine solche Ballung an technischen Nominierungen für zwei Filme gab es in einem Jahr noch nie. Überhaupt wurden bislang nur drei weitere Filme in allen diesen acht Kategorien (Tonschnitt/Ton/Schnitt/Kamera/Makeup/Effekte/Kostüme/Szenenbild) nominiert: Titanic, Master and Commander – Bis ans Ende der Welt und Hugo Cabret. Dass es gleich zwei solche technischen Überflieger in einem Jahr gibt, ist bemerkenswert.

Ex Machina ist (inflationsbereinigt) mit $15 Mio Budget der kostengünstigste Film aller Zeiten, der für seine Effekte eine Oscarnominierung erhalten hat.

– Mit Bridge of Spies haben die Filme von Steven Spielberg zusammengerechnet mehr Oscarnominierungen erhalten (128) als von irgendeinem anderen Regisseur in der Filmgeschichte. William Wyler war der bisherige Rekordträger mit 127 Nominierungen für seine Filme. Bridge of Spies ist Spielbergs 10. Film, der als "Bester Film" nominiert wurde.

– Sylvester Stallone (Creed) ist erst der sechste Schauspieler, der wiederholt für eine Rolle nominiert wurde, für die er bereits im Oscar-Rennen war. Vor ihm gelang dies nur Paul Newman, Bing Crosby, Peter O’Toole, Al Pacino und Cate Blanchett. Nur Newman hat auch einmal gewonnen.

– Sollte The Revenant den Oscar als "Bester Film" gewinnen, wäre es das erste Mal, dass dieser Oscar drei Jahre in Folge an das gleiche Studio gehen würde. Die letzten beiden Gewinner, 12 Years a Slave und Birdman, waren ebenfalls von Fox

– Mit 25 Jahren wurde Jennifer Lawrence (Joy) zur jüngsten Schauspielerin, die vier Oscarnominierungen erreichen konnte.

– Mit der Nominierung für Mustang hat Frankreich jetzt schon die 40. Oscarnominierung für den Auslandsoscar verbucht (für einen türkischsprachigen Film übrigens).

– Kamera-Maestro Roger Deakins erhielt für Sicario seine 13. Oscarnominierung und wird aller Wahrscheinlichkeit nach zum 13. Mal leer ausgehen. Damit wird er George J. Folseys Rekord in dieser Kategorie für die meisten Nominierungen ohne eine Auszeichnung einstellen. Bis zum allgemeinen Nominierungsrekord in der Kategorie fehlen ihm noch sechs Nennungen. Auch Komponist Thomas Newman wurde für Bridge of Spies zum 13. Mal nominiert und hat zuvor noch nie gewonnen.

Oscars 2015: Unsere Vorschau – Teil 3

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Oscars 2015 Vorschau Teil 3

Liebe Filmfutter-Fans,

willkommen zum Abschlusssegment unserer ausführlichen Vorschau auf die Nominierungen zu den 88. Academy Awards, die heute bekanntgegeben werden. nachdem ich nun über die Drehbücher und die Schauspieler gesprochen habe, komme ich heute zu den zwei Kategorien, die von vielen als die wichtigsten der Oscarnacht erachtet werden und für gewöhnlich auch Hand in Hand gehen: "Beste Regie" und "Bester Film". Obwohl hier natürlich unterschiedliche Leistungen honoriert werden, ist es dennoch häufig so, dass der gleiche Film in beiden Kategorien prämiert wird. In 87 Jahren Oscargeschichte wurden nur in 23 Jahren unterschiedliche Filme in den beiden Kategorien ausgezeichnet. Due letzten Beispiele sind 2012 und 2013, als Argo und 12 Years a Slave in der Königsklasse gewannen, während Ang Lee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger) und Alfonso Cuarón (Gravity) für ihre Regiearbeit prämiert wurden. In den Neunzigern ist das aber nur einmal passiert, als Shakespeare in Love "Bester Film" wurde, während Steven Spielberg die Regie-Auszeichnung für Der Soldat James Ryan erhielt. Daher ist es immer naheliegender, davon auszugehen, dass der gleiche Film beide Trophäen mitnehmen wird.

Seit die Academy 2010 dazu übergegangen ist, wieder mehr als fünf Filme als "Bester Film" zu nominieren, während die Zahl der nominierten Regisseure weiterhin bei fünf geblieben ist, ist die Kategorie "Beste Regie" meist auch ein Indikator dafür, welche der nominierten Filme besonders stark im Rennen sind und wie das Lineup der Film-Nominees aussehen könnte, wenn wir weiterhin nur fünf nominierte Filme gehabt hätten. Allerdings kam es letztes Jahr seit der Einführung der neuen Regel erstmals überraschend vor, dass mit Bennett Miller (Foxcatcher) ein Regisseur nominiert wurde, obwohl sein Film sich nicht unter den acht nominierten Filmen befand. Es ist jedoch eher eine Ausnahmeerscheinung, die nur sehr selten vorkommen wird, solange wir weiterhin mehr als fünf Filme in der "Bester Film"-Kategorie haben.

Aussagekräftig sind für die beiden Kategorien, auf die ich diesmal eingehe, hauptsächlich drei Industrie-Gewerkschaften und die BAFTAs. Die Regiegewerkschaft Directors Guild of America (DGA) zeigte sich über viele Jahre als ein sehr zuverlässiger Prädiktor für beide Kategorien und sagte in den letzten zehn Jahren 80% der "Beste Regie"-Nominierungen und 90% der "Bester Film"-Nominierungen vorher. Es gibt allen Grund zu erwarten, dass die DGA auch dieses Jahr mit ihren Nominierungen nah an den Oscars liegen wird. Deshalb sollten wir zur Auffrischung einen Blick auf die Nominierungen der DGA werfen:

Adam McKay (The Big Short)
George Miller (Mad Max: Fury Road)
Ridley Scott (Der Marsianer)
Alejandro González Iñárritu (The Revenant – Der Rückkehrer)
Tom McCarthy (Spotlight)

Die zweite wichtige "Gilde" ist die Gewerkschaft der Filmproduzenten, Producers Guild of America. Deren Nominierungen sind hauptsächlich für die Oscarkategorie "Bester Film" ausschlaggebend, wobei es viel wichtiger ist, welche Filme es nicht auf deren Liste geschafft haben, als die Filme, die es darauf geschafft haben. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass alle zehn PGA-nominierten Filme auch von der Academy nominiert werden, doch wiederum sind die Chancen aller Filme, die von der PGA nicht nominiert wurden, recht niedrig, es bei den Oscars trotzdem zu schaffen. Hier sind die diesjährigen Nominierungen der Producers Guild of America:

The Big Short
Bridge of Spies – Der Unterhändler
Brooklyn
Ex Machina
Mad Max: Fury Road
Der Marsianer
The Revenant – Der Rückkehrer
Sicario
Spotlight
Straight Outta Compton

Da in der Kategorie "Bester Film" alle Mitglieder der Academy im Nominierungsprozess abstimmen und Schauspieler einen großen Anteil der Academy ausmachen, haben sich seit jeher auch die Ensemble-Nominierungen der Screen Actors Guild als gute Prädiktoren erwiesen. Seit 1995 hat kein Film bei den Oscars den Hauptpreis gewonnen, ohne zuvor für sein Ensemble von der Schauspielergewerkschaft nominiert gewesen zu sein. Natürlich kann jeder Trend irgendwann auch gebrochen werden, doch nach dem bisherigen Stand der Dinge haben diese fünf Filme durch die Ensemble-Nominierung der SAG einen Vorteil im Rennen:

Beasts of No Nation
The Big Short
Spotlight
Straight Outta Compton
Trumbo

Die "britischen Oscars" der BAFTA spielen auch eine nicht unerhebliche Rolle, denn viele Mitglieder der britischen Academy stimmen auch über die Oscars ab. Es sind gerade die Nominierungen der BAFTAs, die dieses Jahr Filme wie Bridge of Spies und Carol zurück ins Spiel brachten.

Im Folgenden wende ich mich den einzelnen Kategorien zu.

Beste Regie

Die zwei Top-Kandidaten in dieser Kategorie sind bereits alte Hasen, was die Oscars betrifft und blicken gemeinsam auf insgesamt fünf Regie-Nominierungen und einen Sieg zurück. Es sind auch die einzigen Regisseure, die dieses Jahr sowohl von der DGA als auch von den Golden Globes und der BAFTA für ihre Arbeit nominiert wurden, womit sie sich einen Platz unter den sicheren Kandidaten verdienten. Doch eigentlich hat sich die Top 5 der Regie-Kandidaten spätestens nach den DGA-Nominierungen ganz klar abgezeichnet und es wird schwierig sein für einen anderen Regisseur, einen dieser fünf Anwärter zu ersetzen.

Sichere Kandidaten

Oscars 2015 Vorschau Teil 3 InarrituAlejandro González Iñárritu (The Revenant – Der Rückkehrer) – Zuletzt gelang es David O. Russell mit Silver Linings und American Hustle zweimal in Folge als Regisseur nominiert zu werden (rechnet man The Fighter dazu, so erhielt Russell sogar drei Regie-Noms in vier Jahren!), jetzt wird das auch dem letztjährigen Gewinner Iñárritu gelingen, den nach Babel und Birdman seine dritte Oscarnominierung als "Bester Regisseur" erwartet. Dass Iñárritu einer der großen Kandidaten dieses Jahr sein würde, hat sich bereits früh, spätestens nach dem ersten Trailer zu The Revenant, abgezeichnet. Die Nominierungen bei den Golden Globes, der BFCA und den BAFTAs haben seinen Status bekräftigt und der Sieg bei den Golden Globes hat die letzten Zweifel aus dem Weg geräumt. Die Nominierung der Regiegewerkschaft war dann nur noch das i-Tüpfelchen. In über 70 Jahren Golden-Globes-Geschichte kam es lediglich siebenmal vor, dass der prämierte Regisseur bei den Oscars nicht nominiert war. Zuletzt war es en Affleck für Argo, doch für ein weiteres Beispiel muss man schon bis in die Achtziger zurückgehen. Iñárritu sollte also problemlos seine Regienominierung erhalten. Die interessantere Frage ist, ob er sich John Ford und Joseph L. Mankiewicz anschließen wird und erst als dritter Filmemacher überhaupt, zwei Oscars in Folge für "Beste Regie" gewinnen kann. In dieser Hinsicht haben die Golden Globes eigentlich keine große Aussagekraft, denn on den letzten 20 Gewinnern des Regie-Globes, gewannen nur 10 auch den Oscar.

Oscars 2015 Vorschau Teil 3 Ridley ScottRidley Scott (Der Marsianer) – Nach Thelma & Louise, Gladiator und Black Hawk Down erwartet Ridley Scott seine vierte Oscarnominierung als Regisseur und vielleicht auch endlich der langersehnte Sieg. Ich bezweifle, dass die Academy noch viele Gelegenheiten haben wird, den 78-Jährigen Regisseur auszuzeichnen (sollte er gewinnen, wäre er jetzt schon der älteste Gewinner überhaupt in der Kategorie und würde Clint Eastwoods Rekord um vier Jahre schlagen). Der Marsianer ist seine beste Arbeit seit über einem Jahrzehnt und zudem ein großer Box-Office-Hit und Publikumsliebling. Vor zwei Jahren erst gewann Alfonso Cuarón für einen Weltraum-Survival-Film mit Gravity. Könnte auch Scott dafür den Oscar bekommen? Eine Nominierung ist ihm jedenfalls sicher, da sowohl die DGA als auch die BAFTAs, die Golden Globes und die BFCA ihn nominierten. Die National Board of Review, einer der renommiertesten Kritikergruppen der USA, hat Scott bereits zu Beginn des Oscar-Rennens als besten Regisseur des letzten Jahres ausgezeichnet und ihn damit erfolgreich ins Oscar-Rennen geschickt.

Wahrscheinliche Kandidaten

Adam McKay (The Big Short) – Vor einem halben Jahr erschien es noch sehr unwahrscheinlich, dass der Regisseur von Anchorman und Ricky Bobby – König der Rennfahrer ein ernstzunehmender Oscarkandidat werden könnte, doch seine Chancen sind in den letzten Wochen kontinuierlich gewachsen. Erst wurde The Big Short für vier Golden Globes nominiert und für einen PGA Award, dann erhielt McKay selbst eine Regie-Nominierung von der BAFTA und setzte sich damit gegen Konkurrenten George Miller und Tom McCarthy durch und vorgestern setzte ihn die Regiegewerkschaft DGA auf die Liste der nominierten Regisseure und katapultierte ihn endgültig unter die Top-5-Kandidaten dieses Jahr. Auf der negativen Seite ist jedoch auch anzumerken, dass sowohl die Golden Globes als auch die BFCA ihn nicht als Regisseur nominiert haben (dafür aber als Drehbuchautor), doch beide sind Kritikerpreise, währen die DGA Awards und die BAFTAs als Industriepreise mehr Gewicht haben. Es sieht ganz danach aus, als würde McKay gleich zwei Oscarnominierungen für The Big Short dieses Jahr erhalten.

Oscars 2015 Vorschau Teil 3 George MillerGeorge Miller (Mad Max: Fury Road) – Wenn es mit den rechten Dingen zugeht, wird George Millers Monumentalarbeit an Mad Max: Fury Road von der Academy zumindest mit einer Nominierung anerkannt werden. Die Golden Globes, die BFCA und die Regiegewerkschaft DGA haben ihn nominiert und kein anderer Regisseur erhielt mehr Kritikerpreise in dieser Oscar-Saison als Miller, der von den Kritikerverbänden von Chicago, Detroit, Los Angeles, San Francisco, Vancouver, San Diego, Washington D.C. und vielen anderen prämiert wurde. Doch seit die Academy es tatsächlich geschafft hat, Christopher Nolan trotz DGA-Nominierungen und weiteren eindeutigen Indikatoren weder für The Dark Knight noch für Inception zu nominieren, beschleichen mich Zweifel, dass sie den Regisseur des vierten Mad-Max-Films nominieren würden. Bekräftigt wurden diese Zweifel auch dadurch, dass die BAFTA weder Miller noch Mad Max als "Besten Film" nominiert und damit die Chancen des Films leider deutlich geschwächt hat. In den letzten zehn Jahren kam es nicht vor, dass ein Regisseur, der von der BAFTA nicht nominiert wurde, den Oscar trotzdem gewonnen hat, sodass Miller vermutlich bestenfalls auf eine Nominierung hoffen kann. Diese erscheint seit der DGA-Nominierung wieder wahrscheinlicher, doch leider auch nicht sicher, wovon Nolan ein Lied singen kann. Er wurde nämlich bereits dreimal von der Regiegewerkschaft nominiert (zusätzlich zu den beiden oben erwähnten Filmen auch für Memento), jedoch kein einziges Mal von der Academy als "Bester Regisseur".

Tom McCarthy (Spotlight) – McCarthy wird hauptsächlich dadurch im Oscar-Rennen gehalten, dass sein Film Spotlight weiterhin die Favoritenposition für den Oscar als "Bester Film" innehat. Unter allen Regiekandidaten ist McCarthys Arbeit die subtilste und unauffälligste, was Inszenierung betrifft. Vielleicht wurde er auch deshalb von der BAFTA ebenfalls nicht nominiert, was seine zuvor als sicher geltenden Chancen auf eine Oscarnominierung schwächte. Dennoch kann McCarthy, wie auch Miller, Nominierungen bei den Golden Globes, der BFCA und der DGA vorweisen. Das reicht auf jeden Fall aus, um ihn weiterhin zu den stärksten Kandidaten für eine Nominierung zu zählen, doch seine Siegeschancen sind eher gering.

Weitere Anwärter

Todd Haynes (Carol) – Für Carol und Regisseur Todd Haynes ist die Oscar-Saison eine Achterbahnfahrt. Sie begann sehr gut mit einer Auszeichnung von den New Yorker Filmkritikern, einer Golden-Globe– und einer BFCA-Nominierung für Haynes, sowie dem zweiten Platz bei den Filmkritikern aus Los Angeles. Doch dann wurde Carol plötzlich von der Produzentengewerkschaft PGA nicht nominiert. Es ist natürlich trotzdem möglich, als Regisseur nominiert zu werden, wenn der Film von der PGA keine Nennung erhielt – wie Terrence Malick mit The Tree of Life und Michael Haneke mit Liebe in den letzten Jahren zeigten, doch es ist dennoch eine wackelige Ausgangsposition. Doch dann überschütteten die BAFTAs den Film mit Nominierungen und brachten Haynes zurück ins Spiel. Die fehlende DGA-Nominierung warf ihn aber wieder zurück. Dennoch ist der auf jeden Fall der wahrscheinlichste Kandidat, um eine Überraschungsnominierung bei den Oscars zu erhalten, wenn einer aus der aktuellen Top 5 plötzlich herausfällt.

Steven Spielberg (Bridge of Spies – Der Unterhändler) – Bei Steven Spielberg und Bridge of Spies verhält es sich ähnlich wie bei Carol und Haynes, nur mit dem Unterschied, dass der Film selbst einen besseren Stand im Oscar-Rennen hat und Spielberg einen etwas schlechteren. Als Bridge of Spies mit schwärmenden Kritiken in die Kinos kam, erschien es noch sehr wahrscheinlich, dass Spielberg für den Film seine 8. Oscarnominierung als Regisseur erhalten würde (das gelang vor ihm nur William Wyler, Martin Scorsese und Billy Wilder), doch schnell wurde klar, dass obwohl viele den Film mochten, nur wenige ihn wirklich liebten. Bei den Golden Globes gab es deshalb lediglich eine einzige Nominierung für den Nebendarsteller Mark Rylance und bei den Kritikerverbänden spielte Spielberg fast gar keine Rolle. Dennoch wurden seine Chancen durch die BFCA-Nominierung und die BAFTA-Nominierung aufrechterhalten, ebenso wie durch die Nominierung des Films von der Produzentengewerkschaft. Allerdings stärken sie eher die Position des Films selbst, denn die von Spielberg.

John Crowley (Brooklyn) – John Crowley gehört definitiv zu den Außenseitern im Oscar-Rennen, obwohl sein Name von mehreren Kritikerverbänden erwähnt wurde. Sine Chancen hängen letztlich gänzlich davon ab, wie gut Brooklyn als Film bei den Oscars abschneidet und auch dann wäre eine Nominierung für die Regie überraschend, wenn auch nicht ausgeschlossen.

Außenseitertipp

Oscars 2015 Vorschau Teil 3 Denis VilleneuveDenis Villeneuve (Sicario)Sicario ist ein Film, der im Oscar-Rennen vor allem durch seine technischen Aspekte punkten konnte, wurde er doch bereits vom Verbänden der Cutter und der Kameraleute nominiert. Dass der Film selbst auch Chancen hat, zeigten Nominierungen der BFCA, der WGA und vor allem der Produzentengewerkschaft. Denis Villeneuve Regie gehört zu den stärksten Aspekten des Films und obwohl er bislang eigentlich kaum relevante Nominierungen erhalten hat, macht es nur Sinn, dass wenn die Chancen des Films steigen, auch Villeneuves Chancen auf eine Nominierung in die Höhe gehen. Sollte Sicario es ins Rennen als "Bester Film" schaffen, könnte auch Villeneuve eine Nominierung erhalten. Ich könnte mir aber auch ein Szenario wie bei Bennett Miller aus dem Vorjahr vorstellen, bei dem Sicario als Film zwar nicht nominiert wird, dennoch aber Anerkennung in Form einer Nominierung für Villeneuve erhält. Beide Szenarien sind nicht sehr wahrscheinlich, doch mein Bauchgefühl sagt, dass Sicario immer mehr Kraft im Oscar-Renne aufbaut, nachdem er anfangs noch ganz unter dem Radar geflogen ist.

Vorhersage:

Adam McKay (The Big Short)
George Miller (Mad Max: Fury Road)
Ridley Scott (Der Marsianer)
Alejandro González Iñárritu (The Revenant – Der Rückkehrer)
Tom McCarthy (Spotlight)

Auf Seite 2 findet die Vorschau ihren Abschluss mit den Kandidaten für den "Besen Film".

Oscars 2015: Unsere Vorschau – Teil 2

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Oscars 2015 Vorschau Teil 2

Liebe Oscar-begeisterte Cineasten,

willkommen zum zweiten Teil unserer jährlichen großen Oscar-Vorschau. Da wir uns diesmal gleich vier Kategorien zuwenden, ist das für gewöhnlich auch der längste Teil unserer Vorschau. Es geht um die Schauspieler. Genau genommen um die Kategorien "Bester Hauptdarsteller", "Beste Hauptdarstellerin", "Bester Nebendarsteller" und "Beste Nebendarstellerin". Noch mehr als in den vergangenen Jahren sind die Schauspielkategorien im diesjährigen Oscar-Rennen von problematischer Kategorisierung geprägt. Es geht dabei um die Frage, welche Performances als Hauptrollen und welche als Nebenrollen eingestuft werden. Eine große Rolle spielt dabei, in welcher Kategorie das Studio die Darsteller pusht und bewirbt, doch nicht immer spielt die Academy da mit. So wollten die Weinsteins Kate Winslet für Der Vorleser gerne als Nebendarstellerin im Rennen haben, doch sie wurde berechtigterweise als Hauptdarstellerin nominiert (und gewann!). Leider fällt die Academy aber häufig auf den Kategoriebetrug ein. So kann ja niemand allen Ernstes behaupten, dass Jamie Foxx in Collateral ein Nebendarsteller war oder Jennifer Connelly in A Beautiful Mind nur eine Nebenrolle gespielt haben soll.

Der Gedanke dahinter ist, dass die Darsteller in der Nebenrollen-Kategorie häufig eine bessere Chance haben, insbesondere wenn sie in der anderen Kategorie mit jemandem aus dem eigenen Film konkurrieren müssten. Dieses Jahr sind von diesem Problem Rooney Mara (Carol), Alicia Vikander (The Danish Girl), Paul Dano (Love & Mercy) und Christian Bale (The Big Short) betroffen. Je nach Verleihung wurden die drei schon als Haupt- oder Nebendarsteller nominiert. Im Falle von Rooney Mara möchte The Weinstein Company offenbar nicht, dass sie gegen Cate Blanchett aus dem eigenen Film antreten muss, bei The Big Short würde Bale in der Hauptrolle möglicherweise mit Steve Carell konkurrieren. Unklar ist auch, ob Spotlight überhaupt einen Hauptdarsteller hat. Michael Keaton ist zwar ein Kandidat dafür, hat jedoch nicht mehr Screentime im Film als sein Kollege Mark Ruffalo. Die vergleichbare Frage nach der Einstufung der Rolle stellt sich auch bei Paul Dano in Love & Mercy.

Als wäre das Rennen dadurch noch nicht kompliziert genug, herrscht in den Nebendarsteller-Kategorien ein reines Chaos. Die Kandidaten-Auswahl ist extrem breit gefächert und die üblichen Oscar-Prädiktoren konnten sich überhaupt nicht auf ihre Favoriten einigen. Letztes Jahr waren die fünf Nominees in der "Bester Nebendarsteller"-Kategorie eigentlich glasklar, doch diesmal ist es nur einer. Überhaupt wurden in beiden Nebendarsteller-Kategorien nur drei Schauspielerinnen und Schauspieler bei den drei großen Oscar-Vorläufern nominiert: den Golden Globes, der Screen Actors Guild und den BAFTAs.

Die Auszeichnungen der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild sind für gewöhnlich die aussagekräftigsten im Oscar-Rennen und bestimmen schon früh über die meisten Kandidaten. Die Faustregel ist, dass von den 20 nominierten Schauspielern bei diesen Auszeichnungen etwa 13-15 auch bei den Oscars später nominiert werden. Schauen wir uns doch die 2015-Nominierungen der Screen Actors Guild Awards an:

Bester Hauptdarsteller

Bryan Cranston (Trumbo)
Johnny Depp (Black Mass)
Leonardo DiCaprio (The Revenant – Der Rückkehrer)
Michael Fassbender (Steve Jobs)
Eddie Redmayne (The Danish Girl)

Beste Hauptdarstellerin

Cate Blanchett (Carol)
Brie Larson (Raum)
Helen Mirren (Frau in Gold)
Saoirse Ronan (Brooklyn)
Sarah Silverman (I Smile Back)

Bester Nebendarsteller

Christian Bale (The Big Short)
Idris Elba (Beasts of No Nation)
Mark Rylance (Bridge of Spies – Der Unterhändler)
Michael Shannon (99 Homes)
Jacob Tremblay (Raum)

Beste Nebendarstellerin

Rooney Mara (Carol)
Rachel McAdams (Spotlight)
Helen Mirren (Trumbo)
Alicia Vikander (The Danish Girl)
Kate Winslet (Steve Jobs)

Die britischen Filmpreise der BAFTA sind allerdings ebenfalls ein wichtiger Faktor und obwohl es keine wirkliche Überschneidung zwischen den Wählern der Golden Globes und der Academy gibt (genau genommen nur eine einzige Person), kann man die Relevanz der Globes im Oscar-Rennen ebenfalls nicht unterschätzen. Bei meiner Analyse der Oscarchancen der Schauspieler schaue ich mir neben diesen drei Indikatoren auch die Preise der BFCA und der wichtigen Kritikerverbände an.

Beste Nebendarstellerin

Wir fangen mit einer der verrücktesten Oscarkategorien überhaupt dieses Jahr an. Nur eine einzige Schauspielerin wurde als Nebendarstellerin bei den Golden Globes, der Schauspielergewerkschaft und den BAFTAs nominiert. Schuld daran ist hauptsächlich der oben ausgeführte Kategoriebetrug, denn während Rooney Mara und Alicia Vikander eigentlich als starke Oscarkandidatinnen gelten, ist es schwer, sie im Rennen in eine Kategorie einzuordnen.

Sichere Kandidatin

Oscars 2015 Vorschau Teil 2 Kate WinsletKate Winslet (Steve Jobs) – Trotz des kürzlichen Golden-Globes-Siegs fällt es immer noch schwer, Kate Winslet als Favoritin in der Kategorie zu betrachten, doch zugleich ist sie auf jeden Fall die einzige ganz sichere Kandidatin im Rennen. Keine andere Schauspielerin wurde sowohl von den Golden Globes als auch von der SAG und der BAFTA als "Beste Nebendarstellerin" nominiert und allerspätestens der Globes-Triumph (der vierte für die Schauspielerin) hat Winslets Aussichten auf eine Oscarnominierung besiegelt. Seit 1977 hat keine Schauspielerin, die bei den Globes in dieser Kategorie gewonnen hat, eine Oscarnominierung verpasst. Für Winslet wird es ihre erste Nominierung bei den Oscars seit ihrem Sieg für Der Vorleser sein und es wurde auch Zeit. Zwischen 1995 und 2008 wurde sie immerhin sechsmal nominiert und das war jetzt ihre bislang längste Pause zwischen zwei Nominierungen. Es fällt schwer sich vorzustellen, dass sie ausgerechnet für Steve Jobs ihren zweiten Oscar gewinnen wird. In 13 der letzten 20 Jahre wurde die Gewinnerin in dieser Globes-Kategorie später auch bei den Oscars ausgezeichnet, doch obwohl die Statistik auf ihrer Seite ist, zeigt sie auch, dass der Oscarsieg keine Gewissheit ist. Eine Nominierung aber schon.

Wahrscheinliche Kandidatinnen

Oscars 2015 Vorschau Teil 2 Alicia Vikander Ex MachinaAlicia Vikander (Ex Machina) – Unter Filmkritikerverbänden hat keine Schauspielerin so viele Nebendarstellerin-Auszeichnungen abgeräumt wie Alicia Vikander für Ex Machina. Prämiert wurde sie u. a. von den Filmkritikern von Toronto, Los Angeles, Vancouver, Washington, Chicago, Phoenix und St. Louis. Außerdem erhielt sie BAFTA– und Golden-Globe-Nominierungen für ihre Performance im Sci-Fi-Streifen. Unter gewöhnlichen Umständen wäre sie vielleicht sogar die Favoritin im diesjährigen Rennen, doch es gibt einen großen Stolperstein. Vikander ist nämlich selbst ihre ärgste Konkurrentin, da ihre Performance in The Danish Girl ebenfalls von einigen als Nebenrolle gewertet wird und keine Schauspieler zweimal in der gleichen Kategorie bei den Oscars nominiert werden dürfen. So verpasste Vikander für Ex Machina beispielsweise die wichtige SAG-Nominierung, wurde aber für The Danish Girl nominiert. Gleiches passierte auch bei den Nominierungen der Broadcast Film Critics Association. Die Hoffnung bleibt, dass die Academy anerkennt, dass sie in The Danish Girl eine Hauptrolle spielt und ihr den Weg für eine Doppel-Nominierung ebnet. Spätestens die Nennung der BAFTAs hat ihre Chancen für Ex Machina bekräftigt.

Oscars 2015 Vorschau Teil 2 Rooney MaraRooney Mara (Carol) – Wie auch Alicia Vikander leidet Rooney Mara unter dem Kategorie-Problem. In ihrem Fall habe ich allerdings wenig Zweifel, dass sie auf jeden Fall nominiert werden wird – die Frage ist nur in welcher Kategorie. Während die Globes und die Independent Spirit Awards sie für Carol als "Beste Hauptdarstellerin" neben Cate Blanchett auf die Nominierten-Liste setzten, wurde sie von der SAG, der BFCA und der BAFTA als Nebendarstellerin nominiert. Auch die Kritikerverbände sind sich bei dieser Frage gar nicht einig. Der Trend geht jedoch mehr in Richtung einer Nebendarstellerin-Nominierung und da es mittlerweile über 20 Jahre her ist, dass zwei Schauspielerinnen aus dem selben Film bei den Oscars für die Hauptrolle nominiert wurden (seitdem schrecken sich die Oscars offenbar davor zurück, zuzugeben, dass ein Film mehr als nur einen Hauptdarsteller oder eine Hauptdarstellerin haben kann), ist es wahrscheinlicher, dass Mara als "Beste Nebendarstellerin" nominiert werden wird.

Jennifer Jason Leigh (The Hateful 8) – Die Schauspielveteranin Jennifer Jason Leigh wurde im Laufe ihrer Karriere noch nie für einen Oscar nominiert, aber noch nie waren ihre Chancen auch so gut, wie dieses Jahr. Sie startete sehr gut ins Oscar-Rennen mit einer Auszeichnung von der National Board of Review, doch die Schauspielergewerkschaft SAG verpasste ihren Chancen gleich einen Dämpfer, als sie sie nicht nominierte. Dennoch berappelte sie sich schnell mit Nominierungen bei den Golden Globes, den BAFTAs und der BFCA sowie zahlreichen Nominierungen von Filmkritikerverbänden. The Hateful 8 wird keine sehr große Rolle im diesjährigen Oscar-Rennen spielen, doch neben der Filmmusik und Tarantinos Drehbuch sind die Oscarchancen des Films am besten in der Nebendarstellerin-Kategorie.

Weitere Anwärterinnen

Helen Mirren (Trumbo) – Helen Mirren gehört zur britischen Schauspielelite und umso verwunderlicher ist es deshalb, dass sie von der BAFTA für ihre Performance in Trumbo nicht nominiert wurde, obwohl die "britischen Oscars" ihren Co-Star Bryan Cranston auf die Liste der Nominees setzten. Wäre nicht dieser eine Verpasser, dann würde Mirren weit höher auf unserer Kandidatinnen-Liste stehen, denn zuvor wurde sie von den Golden Globes, der Schauspielergewerkschaft SAG und der BFCA nominiert. Allerdings erschien es häufig so, dass die Nominierungen aus einem Mangel an Alternativen entstanden sind und nicht aus großer Leidenschaft für die Performance. Je stärker Alicia Vikander für Ex Machina und Jennifer Jason Leigh für The Hateful 8 im Rennen werden, desto tiefer sinken die Chancen von Mirren. Ihre Position im Oscar-Rennen erinnert mich an ihre Performance in Hitchcock, für die sie eigentlich im Vorfeld zu den Oscars noch mehr Nominierungen erhielt (BAFTAs, SAG Awards, Golden Globes), später jedoch keine Oscarnominierung. Dieses Jahr würde eine Nennung bei den Oscars für Mirren keineswegs überraschen, doch ebenso wenig würde es mich schockieren, wenn sie auf der finalen Liste nicht mehr steht.

Alicia Vikander (The Danish Girl) – Falls Vikander für Ex Machina in dieser Kategorie nicht nominiert werden wird, dann vermutlich nur, weil sie eine Oscarnominierung für The Danish Girl erhält. Die BFCA und die Schauspielergewerkschaft nominierten sie für den Film in dieser Kategorie, die Golden Globes und die BAFTAs aber als Hauptdarstellerin. Im Gegensatz zu Rooney Mara sieht es in ihrem Fall immer mehr danach aus, als würde die Performance der Schwedin doch mehr als Hauptrolle betrachtet werden, insbesondere da sie in der Kategorie nicht gegen eine andere Schauspielerin aus dem eigenen Film konkurrieren muss.

Rachel McAdams (Spotlight)Spotlight ist ein Ensemblefilm, wie er im Buche steht und während das Zusammenspiel der Darsteller als Ganzes perfekt ist, ragen die einzelnen Performances aus der Masse im Film wenig hervor. Die besten Chancen auf eine Nominierung aus dem Film hat Rachel McAdams, denn im Gegensatz zu Michael Keaton und Mark Ruffalo muss sie nicht mit ihren männlichen Kollegen um die Aufmerksamkeit konkurrieren. McAdams wurde für die Rolle bislang von der SAG und der BFCA nominiert, jedoch nicht von der BAFTA oder den Golden Globes, wodurch ihre Position im Rennen natürlich sehr wackelig wird. Allerdings hat sich McAdams bereits seit mehr als einem Jahrzehnt in Hollywood durch überzeugende Performances hervorgetan und die Academy hätte jetzt endlich die Gelegenheit, sie als eine der besseren Schauspielerinnen ihrer Generation anzuerkennen. Außerdem ist das die Schauspielkategorie, in der Spotlight es vermutlich am leichtesten haben sollte, auch wenn die Prädiktoren nicht unbedingt für McAdams sprechen.

Jane Fonda (Ewige Jugend) – Insgesamt sieben Oscarnominierungen hat Jane Fonda im Laufe ihrer Karriere erhalten, jedoch keine mehr seit den Achtzigern. So gut wie jetzt standen ihre Chancen schon lange nicht mehr, doch neben einer Golden-Globe-Nominierung für Ewige Jugend konnte sie im Oscar-Rennen dennoch nicht wirklich punkten. Es ist lediglich ihr Status als Schauspielveteranin, der ihr zu einer Nominierung verhelfen könnte.

Elizabeth Banks (Love & Mercy) – Elizabeth Banks erwähne ich der Vollständigkeit halber, weil sie von mehreren Kritikerverbänden nominiert wurde (in Las Vegas gewann sie sogar), glaube aber nicht wirklich daran, dass sie ausgerechnet für diesen Film und ohne Vorläufer-Nominierungen bei den Golden Globes, den BAFTAs oder der SAG eine echte Chance hat.

Außenseitertipp

Oscars 2015 Vorschau Teil 2 Kristen StewartKristen Stewart (Die Wolken von Sils Maria) – Dieses Jahr wurde Kristen Stewart zur ersten US-amerikanischen Schauspielerin überhaupt, die den wichtigsten französischen Filmpreis, den César, gewonnen hat. Würde man sich alleine nach den Filmkritikern richten, dann wäre ihre Performance in Die Wolken von Sils Maria ein sicheres Ding bei den Oscars. Stewart wurde von den Kritikerverbänden von New York, Boston und Florida ausgezeichnet und belegte in Los Angeles, St. Louis und San Diego den zweiten Platz. Zugleich lief der Film komplett unter dem Radar der Golden-Globes-, der BAFTA- und der SAG-Wähler. Sollte sich die Academy dafür entscheiden, eine von der Kritik hochgelobte Performance in einem winzig kleinen Film zu honorieren, dann wäre Stewart die passende Wahl dafür, doch da wir über die Jahre lernen mussten, wie gering der Einfluss der Kritikerpreise auf die Oscars ist, erscheint das eher unwahrscheinlich.

Vorhersage:

Kate Winslet (Steve Jobs)
Jennifer Jason Leigh (The Hateful 8)
Rooney Mara (Carol)
Alicia Vikander (Ex Machina)
Rachel McAdams (Spotlight)

Auf Seite 2 gehen wir auf Kandidaten in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" ein, darunter Sylvester Stallone und Christian Bale.

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