Die US-Regiegewerkschaft nominiert Iñárritu, Miller und drei andere

Quelle: Directors Guild of America

Das Wichtigste kommt zum Schluss. Nur zwei Tage vor der Bekanntgabe der 88. Oscarnominierungen (am 14. Januar) meldete sich die letzte der vier großen Industrie-Gewerkschaften zu Wort und gab ihre Nominierungen bekannt – die Directors Guild of America (DGA), die knapp 15000 Mitglieder starke Gewerkschaft von Film- und TV-Regisseuren, die seit 1948 die besten Filmemacher des vorangegangenen Jahres prämiert. Ihre Preise sind damit deutlich älter als die Auszeichnungen der Writers Guild of America, der Screen Actors Guild und der Producers Guild of America  und tragen auch mehr Gewicht hinsichtlich der Oscarnominierungen in den Kategorien "Beste Regie", aber auch "Bester Film" als alle anderen Prädiktoren.

In den letzten zehn Jahren wurden 40 der 50 DGA-Nominees bei den Oscars auch für ihre Arbeit nominiert. Selten verpasst mehr als ein DGA-Nominee im selben Jahr eine Oscarnominierung, mehr als zwei sind es so gut wie nie. Daher kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass mindestens drei der hier nominierten Regisseure auch bei den Oscars nominiert sein werden.

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Doch auch in Bezug auf "Bester Film" ist die Vorhersagekraft groß. Nur fünf der letzten 50 DGA-nominierten Filme erhielten später keine Oscarnominierung als "Bester Film": Verblendung, The Dark Knight, Der Schmetterling und die Taucherglocke, Into the Wild und Dreamgirls. Die Vorhersagekraft hinsichtlich der Sieger ist ebenfalls sehr groß. Zehn der elf letzten DGA-Gewinner, gewannen auch den Oscar. Die einzige Ausnahme bildete Ben Affleck, der kurioserweise in seinem Jahr für Argo von der Academy gar nicht nominiert wurde. Nur zwei der letzten 11 DGA-prämierten Filme verloren übrigens später bei den Oscars in der Kategorie "Bester Film". Wie sich also unschwer erkennen lässt, hat die DGA-Auszeichnung für die Oscars sehr große Relevanz und die Nominierungen verraten einem, wie der Stand der Dinge im Oscar-Rennen ist.

Viel Neues erzählen uns die Nominierungen dieses Jahr allerdings nicht, denn im Gegensatz zu den PGA– und SAG-Nominierungen, sind die DGA-Kandidaten sehr überraschungsfrei geblieben und bestehen aus den fünf Regisseuren, deren Filme zugleich auch die besten Chancen bei den Oscars haben. Die DGA hat also letztlich das Bild bestätigt, das sich über die letzten Wochen herausgebildet hat.

Unten findet Ihr alle Nominierungen:

Adam McKay (The Big Short)
George Miller (Mad Max: Fury Road)
Ridley Scott (Der Marsianer)
Alejandro González Iñárritu (The Revenant – Der Rückkehrer)
Tom McCarthy (Spotlight)

Da haben wir es also: Mad Max: Fury Road, Der Marsianer, The Revenant, Spotlight und The Big Short sind die Hauptkandidaten der diesjährigen Oscars und es würde mich sehr wundern, wenn nicht alle fünf für den "Bester Film"-Oscar nominiert werden würden. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Oscars die gleichen fünf Regisseure nominieren werden, wie die DGA. Die einzigen möglichen Überraschungskandidaten könnten Steen Spielberg (Bridge of Spies – Der Unterhändler) und Todd Haynes (Carol) sein.

Erstmals wurden dieses Jahr auch in einer neu eingeführten Kategorie Erstlingsregisseure von der Regiegewerkschaft nominiert. Es freut mich besonders, dass Marielle Heller und Joel Edgerton für ihre tollen Arbeiten an The Diary of a Teenage Girl und The Gift anerkannt wurden. Unten findet Ihr alle Nominees:

Joel Edgerton (The Gift)
Marielle Heller (The Diary of a Teenage Girl)
László Nemes (Son of Saul)
Alex Garland (Ex Machina)
Fernando Coimbra (A Wolf at the Door)

Die Gewinner der DGA Awards werden am 6. Februar bekanntgegeben und morgen erfahren wir, ob die Vorhersagekraft der Preise weiterhin so hoch bleibt, wie in den letzten Jahren.

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