Kill the Boss 2 (2014)

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Kill the Boss 2 (2014) Filmkritik

Horrible Bosses 2, USA 2014 • 108 Min • Regie: Sean Anders • Mit: Jason Bateman, Charlie Day, Jason Sudeikis, Chris Pine, Jennifer Aniston, Kevin Spacey, Christoph Waltz, Jamie Foxx • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 27.11.2014 • Deutsche Website

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

„Kill the Boss“ geht mit dem altbekannten Dreigestirn und ein paar neuen Gesichtern in die zweite Runde. Sollte man unglücklicherweise die Trailer im Vorfeld gesichtet haben, verliert diese Fortsetzung leider noch mehr als ohnehin schon. Obgleich einige dicke Lacher weiterhin garantiert sind, wirkt dieser zweite Teil uninspiriert, hysterisch und teilweise lustlos. Seinen Ursprung findet diese Abwärtsspirale der Lustlosigkeit in der Abkehr von der Grundidee, da es eigentlich keine ätzenden Bosse wie in Teil Nummer 1 zu beseitigen gilt, sondern ein abgedroschenes Kidnapping im Zentrum steht. Die Parade der noch lebenden Ex-Bosse und der gute alte, aus dem Strohhalm trinkende Motherfucker Jones sorgen bei „Kill the Boss 2“ als Lückenfüller wenigstens für ein bisschen Abwechslung.

Kill the Boss 2 (2014) Filmbild 1Nick, Dale und Kurt (Jason Bateman, Charlie Day, Jason Sudeikis) sind mittlerweile ihre eigenen Chefs, weil sie die Nase gestrichen voll von kurz angebundenen Kommandos haben. Ihre Idee einer neuartigen Duschvorrichtung präsentieren die Schmalspurunternehmer in einer US-Morgenshow, um mögliche Geldgeber anzufixen. Schließlich geraten sie mit ihrem „Shower Buddy“ an Investor Bert Hanson (Minirolle: Christoph Waltz), der die drei Jungs über das Ohr haut und eiskalt mit nichts in den Händen im Regen stehen lässt. Ein Plan, die eigene Firma zu retten, ist schnell gefunden: Der Sohnemann des vermeintlichen Investors, Rex Hanson (Chris Pine), soll als Kidnapping-Opfer das rechte Druckmittel sein.

Kill the Boss 2 (2014) Filmbild 2Leider ist das Fahrwasser der Sequels meistens wässrig, schmutzig, fade und lauwarm. Innovationslos trifft in diesem Fall einer 08/15-Kidnapping-Geschichte auch zu. Bestach „Kill the Boss“ noch mit dem richtigen Maß an Jux und Tollerei der drei Klamauk-Helden, verbraucht sich die hysterische Gruppendynamik der trotzdem noch sympathischen Figuren viel zu schnell, um am Ende pure Anstrengung und Stress beim Zuschauer zu erwecken. Viel zu viele Szenen sind geradezu epileptisch, so wie in einer derart hohen Frequenz, dass Monotonie und Überreizung Einzug erhalten. Zuzüglich des richtigen Verhältnisses von hysterischen Ausbrüchen in Teil 1, waren die Chefs die totalen Hassfiguren, ja mit Schmackes und Mut zur Hässlichkeit gespielte Karikaturen. Dieses Mal gibt es gar keinen Boss, da Christoph Waltz eine so kleine, belanglose und lieblose Rolle bekommt/spielt, sodass ein anderes Ekel herhalten muss: Chris Pine. Seine Rolle des gekidnappten Sohnes ist bedauerlicherweise nicht so zugkräftig, dass er den miesen Part über die volle Distanz an sich reißen kann. Dafür griffen die Autoren in die Trickkiste des Offensichtlichen: Die Bosse aus Teil 1 dürfen ein Stelldichein geben. Dave Harken (Kevin Spacey) sitzt mittlerweile im Knast ein und „berät“ auf eloquente Weise die drei Amateurgauner. Dies ist noch einer der Lachhöhepunkte des Films, wohingegen Dr. Julia Harris (Jennifer Aniston) mit ihrer Sexsucht brillieren darf, was im Endeffekt wie ein überspannter Dialog notgeiler Pfadfinder wirkt.

Kill the Boss 2 (2014) Filmbild 3Aufgrund von Terminschwierigkeiten, einer Zu-, Ab- und schließlich doch wieder Zusage, ist Christoph Waltz' Engagement so geringfügig und ohne Herzblut wie noch nie zuvor – zumindest gefühlt. Bestätigung findet man dann in den kurzen Einblendungen bei den Credits, wo Waltz ein gequältes, abgemühtes Lächeln in die Kamera schickt. Ebenfalls Jamie Foxx wirkt als Motherfucker Jones in seiner Rolle gelangweilt. Bevor hier weiterhin aufgezählt wird, was an diesem Sequel im Kleinen und an Sequels im Großen und Ganzen oftmals bis generell überflüssig ist, hat der Film auch seine Pluspunkte: Fans von Kevin Spacey in dreckig, von oben herab gespielten Rollen, haben auch hier ihre Gelegenheit, diese teuflische Performance zu genießen. Das Zusammenspiel von Bateman, Day und Sudekis ist nach wie vor sehenswert, aber im zweiten Teil leider over-the-top. Auf Comedy-DVD-Abenden oder als Startpunkt für eine Kneipentour mit der Crew angetrunkener Homies, kommt man hier auf seine stumpfen Lacher; am besten ohne die Trailer zu kennen.

Trailer