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Box-Office Deutschland – Schweiger & Tarantino sind ein starkes Duo

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Box-Office Deutschland - 21.-24.02.2013

Quelle: Insidekino

Wie jedes Jahr litten auch dieses Jahr die Besucherzahlen an dem großen Karnevaltreiben im Rheinland. Nach rundherum tollen Holds am letzten Wochenende ging es bedingt durch das Karneval, aber auch durch zwei starke Neustarts, für fast alle Filme um mehr als 35% runter. Viele fielen gar um mehr als 40%. Gegenüber dem Vorjahr büßte die Top 10 aber nur 2% ein.

Dass es trotz Karneval insgesamt sehr beachtliche Zahlen zu vermelden gab, dafür sorgte das neuste Werk des deutschen Multitalents Til Schweiger. Nachdem seine letzte Regiearbeit, Schutzengel, an den Kinokassen mit knapp über 700,000 Besuchern enorm enttäuscht hatte (für Schweigers Verhältnisse!), gelang es dem Sequel zu seinem Riesenhit von 2011 mit etwa 588,000 Besuchern bis Sonntag (und 515,000 am eigentlichen Wochenende), das viertbeste Startwochenende zum Karneval aufzustellen. Nur Rush Hour 2, E-Mail für Dich und Das große Krabbeln kamen noch besser aus den Startlöchern. Dennoch lag der Start von Kokowääh 2 knapp 35% unter dem Start von Kokowääh (909,000 Besucher). Dies lag einerseits am Karneval, andererseits an dem relativ uninspirierten Marketing, welches diesen Film kaum von seinem Vorgänger abgegrenzt hat (bis hin zum Poster, wobei diese Strategie bei Zweiohrküken noch aufgegangen war), aber auch daran, dass das Zielpublikum von Kokowääh 2 in den letzten Wochen bereits durch Der Schlussmacher sehr gut bedient wurde. Mehr als 2 Mio haben den Film von und mit Matthias Schweighöfer gesehen. Das erklärt möglicherweise den etwas schwächeren Ansturm auf Schweigers Film. Dennoch sollte hier nicht das Bild entstehen, Kokowääh 2 wäre eine Enttäusching. Schließlich ist es immer mehr als beachtenswert, wenn ein deutscher Film mehr als eine halbe Million Zuschauer zum Start in die Kinos lockt. Ein besserer Start gelang einem deutschen Film zuletzt eben dem ersten Kokowääh. Mit Schutzengel hat Schweiger letztes Jahr (wieder) einen Ausflug in das etwas ernsthaftere Fach gewagt, doch seine lockeren, anspruchslosen Komödien ist scheinbar das, was das Publikum von ihm sehen will. Schließlich wird Kokowääh 2 aller Wahrscheinlichkeit nach etwa sechs Tage brauchen, um das Gesamtergebnis von Schutzengel zu toppen. Sollte sich der Lauf von Kokowääh 2 genau so gestalten, wie bei seinem Vorgänger (und es gibt keinen Grund, warum dies nicht so sein sollte), dann wird er sich mit etwa 2,6-2,7 Mio Zuschauern wiederfinden. Damit hätte 2013 bereits vor dem Sommer zwei deutsche Hits mit mehr als 2 Mio Besuchern zu bieten (letztes Jahr gab es nur einen einzigen deutschen Film mit mehr als 2 Mio Zuschauern). Bedenkt man dazu noch die erfolgreichen Performances von Ritter Rost und Fünf Freunde 2 im Kinderfilm-Bereich sowie den Arthouseerfolg von Hannah Arendt, dann kann man behaupten, dass es für den deutschen Film erfolgstechnisch kaum besser laufen könnte.

Doch obwohl Django Unchained von der Spitze der Charts in seiner vierten Woche verdrängt wurde, schrieb der Film mit einem Rückgang von 39% auf 329,000 Zuschauer wieder tolle Zahlen. Der Film erreichte als erster dieses Jahr eine Goldene Leinwand und kann sich momentan mit fast 3,1 Mio Zuschauer rühmen. Tarantinos letzter Film, Inglourious Basterds, hatte im gleichen Zeitraum nicht einmal die Hälfte davon. Das ist ein kaum zu glaubendes Zwischenergebnius für einen Western hierzulande, geschweige denn schon für einen Film mit einer FSK16-Altersfreigabe. Ted, der erfolgreichste ab 16 Jahren freigegebene Film der letzten neun Jahre, hat letztes Jahr im gleichen Zeitraum etwa 420,000 Zuschauer weniger zusammenbekommen. Auch der erste Matrix-Streifen hat im gleichen Zeitraum etwa 85,000 Zuschauer weniger vorweisen können. In mehr als 15 (!) Jahren gelang keinem anderen FSK16-Film ein so starkes viertes Wochenewnde wie Django Unchained. Alle Anzeichen deuten nun daraufhin, dass Django die 4 Mio-Zuschauermarke erreichen wird. Lediglich die große Konkurrenz durch Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben liegt ihm noch im Wege. Dieser, ebenfalls  stark an Männer ausgerichtete Film, könnte mächtige direkte Konkurrenz darstellen und Django von seinem Kurs abbringen. Dennoch glaube ich fest daran, dass Tarantinos Film, wenn auch knapp, die 4 Mio-Grenze erreichen wird, spätestens im April.

Der Schlussmacher zeigte sich erwartungsgemäß stark betroffen durch die Ankunft von Kokowääh 2. Der Matthias-Schweighöfer-Hit baute um 48% ab, fiel auf Platz 3 und erreichte in der 5. Woche knapp 150,000 Zuschauer. Das reichte jedoch aus, um nach 32 Tagen die 2 Mio-Marke zu überschreiten. Keine 100,000 Zuschauer fehlen dem Film, um Rubbeldiekatz zu überholen und zum erfolgreichsten Streifen mit Schweighöfer in der Hauptrolle zu werden. Da keine weitere direkte Konkurrenz in den kommenden Wochen zu erwarten ist, gehe ich davon aus, dass Kokowääh 2 und Der Schlussmacher ab jetzt gut miteinander koexistieren können. Deshalb erwarte ich auch, dass Der Schlussmacher am Ende ebenfalls die 2,5 Mio-Marke erreichen  wird und es vielleicht sogar knapp werden wird zwischen Schweigers Film und Schweighöfers um das bessere Endergebnis.

Fünf Freunde 2 ließ in der zweiten Woche um 37% nach und musste es sich auf Platz 4 bequem machen. Der Hold am zweiten Wochenende war deutlich schlechter als die 8%, die der erste Film in seiner zweiten Woche verlor. Allerdings sind Kinderfilme am Karnevalswochenende in der Regel deutlich betroffen. Nächstes Wochenende sollte sich der Streifen wieder fangen. Mit 132,000 Zuschauern am zweiten Wochenende liegt der Film nur noch knapp for der 400,000-Marke und damit immer noch mehr als 50,000 Zuschauer vor Teil 1. Ich erwarte insgeamt weiterhin einen ähnlichen Verlauf, insbesondere da die einzige direkte Konkurrenz für das Familienpublikum in den kommenden Wochen Findet Nemo 3D ist. Wie der erste Film sollte auch Fünf Freunde 2 1 Mio Zuschauer knacken.

Der Jason-Statham-Actioner Parker startete mit 116,000 Zuschauern (einschließlich Sneaks und Previews) von 239 Kinos etwas über den allgemeinen Erwartungen, insbesondere nach der schwachen Performance in den USA. Statham ist hierzulande eben immer noch ein beliebter Actionstar. Besonders auffällig ist dabei, wie viel stärker (trotz deutlich weniger Kinos) dieser Start verglichen zu dem von The Last Stand letzte Woche (75,000 Zuschauer von 457 Locations) ausgefallen ist. Damit eröffnete Parker stärker als die Statham-Streifen wie Safe, The Mechanic, Death Race und Crank. Mit einer sonderlich langen Laufzeit würde ich nicht rechnen, da Stathams Filme in der Regel etwas frontlastig sind. Sehr solide 300,000 Zuschauer sollte er aber erreichen.

Für Flight ging es am dritten Wochenende um zwei Positionen runter auf Rang 6. Der Film verlor 39% seiner Zuschauer von der Vorwoche und brachte seine vorläufige Gesamtzuschauerzahl nach einem 78,000-Besucher-Wochenende auf knapp mehr als 450,000. Dieses Ergebnis ist sehr beeindruckend für den Denzel-Washington-Film, der hierzulande nicht immer Garant für großen Erfolg ist. Hier stellt sich die Frage, ob nicht Robert Zemeckis das größere Zugpferd beim Film war. Schließlich erreichten, abgesehen von seinem Debütfilm Mit einem Bein im Kittchen 1980 nur ein einziger Zemeckis-Film (von 13!) weniger als 600,000 Zuschauer (Die Legende von Beowulf). Auch Flight wird es sicherlich über diese Marke hinaus schaffen und mit etwa 650,000 Zuschauern seinen Lauf beenden.

Bei weitem am besten von den Top-10-Filmen hielt sich Lincoln. Der zwölffach oscarnominierte Film von Steven Spielberg zeigte sich vom Karneval gänzlich unbeeindruckt, ging um 25% zurück auf Platz 7 der Charts und lockte weitere 56,000 Besucher letztes Wochenende in die Kinos. Insgesamt wurde der Historienfilm bereits von mehr als 260,000 Kinogängern in 18 Tagen in den deutschen Kinos gesehen. Das ist vielleicht nicht so beeindruckend für einen Oscarkandidaten von Steven Spielberg, doch man muss auch das eindeutig US-amerikanische Thema des Films bedenken. Dass er damit trotzdem auf Kurs in Richtung von mehr als einer halben Million Zuschauer ist, verdient definitiv Respekt. Damit wird er hierzulande besser abschneiden als andere Oscarkandidaten wie Zero Dark Thirty, Argo, Beasts of the Southern Wild und Silver Linings.

Etwa 42% verlor letztes Wochenende Der Hobbit – Eine unerwartete Reise. Er belegte Rang 8 und brachte damit weitere 48,000 Zuschauer in die Kinos. Damit hat der Streifen bereits mehr als 6,4 Mio Zuschauer erreicht und steht weniger als 250,000 Besucher davon entfernt, Ice Age 4 – Voll verschoben nach Besucherzahlen zu toppen und auf Rang 3 der erfolgreichsten Filme des letzten Jahres aufzusteigen. Es wird sicherlich ein knappes Rennen, denn zumindest 6,6 Mio sollten für Der Hobbit drin sein. Spätestens die Double Features im Dezember werden schon dafür sorgen. Nach Umsatz sieht es wiederum mit mehr als €66 Mio blendend aus!

Auf dem 9. Platz landete ein weiterer Dauerbrenner. Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger verlor 45% und lockte somit knapp 40,000 neue Zuschauer in die Kinos. Damit brachte er seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf 1,94 Mio und wird vielleicht schon kommendes Wochenende als 14. (und letzter) Film von 2012 die 2 Mio-Marke erreichen. Insbesondere die Arthouse-Kinos sorgen für eine lange Laufzeit des Films, am Ende welcher er durchaus bei etwa 2,2 Mio Besuchern landen könnte.

Die Top 10 wurde vom deutschen Animationserfolg Ritter Rost abgerundet, der natürlich auch am Karnevalseffekt lit und 42% seiner Zuschauer von der Vorwoche verlor. Immerhin hat er aber nach fünf Wochen schon mehr als 400,000 Besucher erreicht und wird am Ende wahrscheinlich deutlich oberhalb einer halben Million landen.

Im Gegensatz zu Lincoln hilft der Oscarhype Zero Dark Thirty herzlich wenig. In der zweiten Woche verließ der Film bereits die Top 10, baute um grauenhafte 51% ab und erreichte nach 11 Tagen knapp mehr als 130,000 Besucher. Da hier nicht mit großen Oscarsiegen zu rechnen ist, wird der Film kaum mehr als 200,000 insgesamt erreichen.

Gangster Squad erreichte nach einem mittelmäßigen Start nun doch die 200,000-Marke. Viel weiter wird er jedoch nicht gehen. Ich erwarte, dass er ab jetzt ziemlich schnell die meisten seiner Leinwände verlieren wird und so noch vor Ende des Monats in der Versenkung verschwindet.

Der deutsche Kinderfilm-Hit Die Vampirschwestern hat am Wochende die 750,000-Zuschauermarke überschritten und ist damit bereits die vierterfolgreichste rein deutsche Produktion von 2012. Hier möchte ich 1 Mio Zuschauer auf lange Sicht nicht aussschließen, doch etwa 950,000 ist ein wahrscheinlicherer Ausgang.

Neue Meilensteine haben ebenfalls Das Geheimnis der Feenflügel und Sammys Abenteuer 2 überschritten. Beide erreichten am Wochenende das vorläufige Gesamtergebnis von mehr als 600,000 Besuchern. Insbesondere Feenflügel schnitt damit deutlich über den Erwartungen ab.

The Last Stand stürtzte in der zweiten Woche um furchtbare 66% und hat nach 11 Tagen knapp 120,000 Zuschauer erreicht. Hier hat auch der nachträgliche Einsatz der ungeschnittenen FSK18-Version nichts gebracht. Ein bitterer Absturz für Arnie, der hierzulande einst einer der zugkräftigsten Filmstars war.

Ralph reicht’s steht derweil nach einem weiteren soliden Wochenende weniger als 30,000 Besucher davon entfernt, die 1 Mio-Barriere zu überschreiten. Spätestens in zwei Wochen wird es ihm auch gelingen.

Anna Karenina hat am Wochenende die 400,000-Zuschauermarke überschritten. Nach einem relativ unspektakulären Start lief der Film insgesamt deutlich besser als man erwartet hätte. Auf lange Sicht ist vielleicht sogar eine halbe Million drin.

 

Die Gewinner der BAFTA Awards 2012!

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Quelle: BAFTA

Die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) hat gestern Abend ihre alljährlichen Filmpreise verliehen. Diese sind insofern für das Oscar-Rennen relevant, als dass diverse Mitglieder der BAFTA zugleich auch Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences sind und daher auch bei den Oscars abstimmen. Der sogenannte "britische Block" hat sich in der Vergangenheit häufig als sehr einflussreich bezüglich der Oscars erwiesen und dem einen oder anderen Film zu einem Sieg oder zumindest einer Nominierung verholfen. Seit 2008 hat jedes Jahr der BAFTA-Sieger auch bei den Oscars den Preis als "Bester Film" abgeräumt. Dieses Jahr scheint es nicht anders zu laufen. Unten könnt Ihr die Gewinner (in grün) der diesjährigen Verleihung sehen.

Bester Film

Argo
Les Misérables
Life of Pi
Lincoln
Zero Dark Thirty

Bester britischer Film

Anna Karenina
Best Exotic Marigold Hotel
Les Misérables
7 Psychos
Skyfall

Beste Regie

Ben Affleck (Argo)
Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty)
Michael Haneke (Liebe)
Ang Lee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger)
Quentin Tarantino (Django Unchained)

Bestes Originaldrehbuch

Liebe
Django Unchained
The Master
Moonrise Kingdom
Zero Dark Thirty

Bestes adaptiertes Drehbuch

Argo
Beasts of the Southern Wild
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Silver Linings

Bester fremdsprachiger Film

Liebe
Headhunters
The Hunt
Ziemlich beste Freunde
Der Geschmack von Rost und Knochen

Bester Animationsfilm

Merida – Legende der Highlands
Frankenweenie
ParaNorman

Bester Dokumentarfilm

Searching for Sugar Man
The Imposter
Marley
McCullin
West of Memphis

Bester Hauptdarsteller

Ben Affleck (Argo)
Bradley Cooper (Silver Linings)
Daniel Day-Lewis (Lincoln)
Hugh Jackman (Les Misérables)
Joaquin Phoenix (The Master)

Beste Hauptdarstellerin

Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)
Marion Cotillard (Der Geschmack von Rost und Knochen)
Jennifer Lawrence (Silver Linings)
Helen Mirren (Hitchcock)
Emmanuelle Riva (Liebe)

Bester Nebendarsteller

Alan Arkin (Argo)
Javier Bardem (Skyfall)
Philip Seymour Hoffman (The Master)
Tommy Lee Jones, (Lincoln)
Christoph Waltz (Django Unchained)

Beste Nebendarstellerin

Amy Adams (The Master)
Judi Dench (Skyfall)
Sally Field (Lincoln)
Anne Hathaway (Les Misérables)
Helen Hunt (The Sessions)

Beste Filmmusik

Anna Karenina
Argo
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Skyfall

Bester Schnitt

Argo
Django Unchained
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Skyfall
Zero Dark Thirty

Beste Kamera

Anna Karenina
Les Misérables
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Skyfall

Beste Ausstattung

Anna Karenina
Les Misérables
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Skyfall

Beste Kostüme

Anna Karenina
Große Erwartungen
Les Misérables
Lincoln
Snow White and the Huntsman

Bester Ton

Django Unchained
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
Les Misérables
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Skyfall

Beste Spezialeffekte

Marvel’s The Avengers
The Dark Knight Rises
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Prometheus

Bestes Makeup

Anna Karenina
Hitchcock
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
Les Misérables
Lincoln

Orange Rising Star Award (wird öffentlich im Internet abgestimmt)

Elizabeth Olsen (Martha Marcy May Marlene, Silent House)
Andrea Riseborough (Shadow Dancer, W.E.)
Suraj Sharma (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger)
Juno Temple (The Dark Knight Rises, Killer Joe)
Alicia Vikander (Anna Karenina, Die Königin und der Leibarzt)

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Wie es sich schon vorher durch Ben Afflecks Nominierung als Bester Hauptdarsteller abgezeichnet hat, kam Argo bei den Briten hervorragend an und war von vornherein der Favorit für den großen Preis. So kam es schließlich und Ben Afflecks Politthriller holte daneben auch die Preise für den Besten Schnitt und die Beste Regie. Somit setzt sich das "Mysterium Argo" fort. Dass Ben Affleck bei den Regie-Nominierungen von der Academy übergangen wurde, bleibt wohl eine der größten und am schwierigsten zu erklärenden Anomalien der Oscargeschichte. Wäre Affleck nominiert gewesen, so wäre er jetzt, wie der Film selbst, konkurrenzloser Favorit für den Preis. So bleibt aber das Rennen um "Beste Regie" völlig offen und zugleich auch mit einem leicht bitteren Nachgeschmack, da man eigentlich weiß, dass der Preis wohl unter anderen Umständen an Affleck gegangen wäre. Ben Afflecks Regie wurde von der BFCA, den Golden Globes, der Directors Guild of America und nun der BAFTA ausgezeichnet. Noch nie hat ein Regisseur all diese Preise gewonnen und hat bei den Oscars verloren, geschweige denn wurde gar nicht nominiert.

Und so könnte es ausgehen, dass Argo bei den Oscars zwar den großen Preis mitnehmen wird, insgesamt aber nur mit zwei Oscars nach Hause geht. Lediglich in der Kategorie "Bester Schnitt" (die häufig mit dem Besten Film korreliert) ist er ebenfalls Favorit. Das Rennen um das Beste adaptierte Drehbuch bleibt weiterhin spannend, insbesondere nach Silver Linings' Triumph bei den BAFTAs.

Doch während Argo gestern drei Preise gewann, erging es einem Film noch besser (zumindest quantitativ). Les Misérables erhielt vier BAFTAs und ist wohl neben Life of Pi der stärkste Kandidat in den technischen Kategorien dieses Jahr. Erfreulich ist auch Skyfalls Auszeichnung als "Bester britischer Film" des letzten Jahres.

Viele Preisträger fielen so aus, wie man es auch erwartet hätte (Daniel Day-Lewis, Anne Hathaway, Argo), doch es gab auch zwei Überraschungen. Eine kleine davon ist Christoph Waltz' (Django Unchained) Triumph in der "Bester Nebendarsteller"-Kategorie. Nach den Preisen der SAG und angesichts der zehn Nominierungen für Lincoln, hätte man Tommy Lee Jones als Sieger erwartet, doch Lincoln musste sich mit einem einzigen Preis (Bester Hauptdarsteller) begnügen. Christoph Waltz hat nun den Golden Globe und den BAFTA gewonnen und ist somit Jones' größter Konkurrent.

Eine viel größere Überraschung gelang jedoch in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin". Emmanuelle Riva (Liebe) setzte sich gegen die Favoritinnen Jennifer Lawrence (Silver Linings) und Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)  durch. Auch bei den Oscars ist ein solcher Ausgang durchaus nicht unwahrscheinlich, insbesondere da Riva die älteste nominierte Hauptdarstellerin aller Zeiten ist und somit gegenüber den jungen Nominees Chastain und Lawrence mehr Sympathien einheimsen wird. Seit 2005 stimmten die BAFTAs und die Oscars in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" lediglich einmal nicht überein.

So bleibt es in vielen Kategorien auch nach der Verleihung der BAFTAs eines der spannendsten Oscar-Rennen der letzten Jahrzehnte.

Mark Millar kündigt Kick-Ass 3 an!

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Quelle: SFX

Kick-Ass 2 ist noch ein halbes Jahr weit weg, doch das hält den Autor des Comics, Mark Millar, nicht davon ab, in einem Interview mit der britischen Zeitschrift SFX zu verkünden, dass Kick Ass 3 danach ansteht. Auf die Frage, ob er denn Pläne für einen weiteren Film im Franchise hat, bejahte er dies, fügte aber auch hinzu, dass Kick Ass 3 der letzte Film der Reihe sein würde. Es soll ein klares und endgültiges Ende sein. Hier betonte Millar, dass Kick Ass weder kugelsicher wie Superman noch ein Millionär wie Batman sei und deshalb ihn auch ein jähes Ende treffen könnte. Jederzeit könnte er seinen Schädel eingeschlagen kriegen oder eine Kugel einfangen. Millars Meinung nach, muss der letzte Kick-Ass-Film diese erhöhte Verletzlichkeit des Charakters berücksichtigen. Kick Ass könne, so Millar, nicht immer als Superheld weitermachen, es muss etwas Dramatisches am Ende passieren.

Natürlich sind es alles nur grobe Überlegungen, denn vor 2015 ist kein weiteres Kick-Ass-Film zu erwarten. Bis dahin kann sich viel ändern. Es ist jedoch vielversprechend, dass Millar jetzt bereits klare Vorstellungen davon hat, wie er seine Anti-Superhelden-Story zu Ende bringen will. Bis dahin können wir uns aber eine geballte Ladung Kick Ass in den Kinos ab dem 11.07.2013 freuen!

Ben Stiller wird wieder Nachts im Museum sein

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Quelle: Comingsoon

Die Nachts im Museum-Filmreihe gehört für mich zu den Filmen, die von der Idee her sehr viel Potenzial besitzen, die eigentlichen Filme aber nie über lauwarme Familienunterhaltung hinausgehen. Der Schuldige ist in meinen Augen Shawn Levy, der Regisseur der ersten beiden Filme. Denn trotz eines tollen Konzepts (Museumsexponate erwachen nachts zum Leben) und einer guten Besetzung (Ben Stiller, Owen Wilson, Robin Williams, Amy Adams) konnte keiner der Filme so richtig zünden. Shawn Levys furchtbare Remakes von Der rosarote Panther und Im Dutzend billiger zeugen ebenfalls von der Einfallslosigkeit der Regie. Lediglich sein letzter Film, Real Steel, zeigte erste Anzeichen von Verbesserung.

Doch das Massenpublikum sieht es scheinbar anders, wurden doch die meisten Filme von Levy zu riesigen Hits, allen voran eben die Nachts im Museum-Streifen. Der erste Film nahm weltweit mehr als $570 Mio ein, der zweite knackte immerhin die $400 Mio-Marke. Der dritte Teil soll nun 2014, fünfeinhalb Jahre nach dem zweiten, in die US-Kinos kommen. Nachts im Museum 3 wird, wie schon der erste Film der Reihe, an Weihnachten herausgebracht, womit 20th Century Fox die Tradition fortsetzt (die für Fox 2003 mit Im Dutzend billiger begann), zu Weihnachten immer einen Familienfilm heraszubringen. Ben Stiller kehrt in der Hauptrolle zurück (und warum auch nicht, schließlich ist es auch für ihn die erfolgreichste Filmreihe weltweit), während Shawn Levy wieder auf dem Regiestuhl Platz nehmen wird. Großes Geld ist bei der Kombination "Weihnachten + Nachts im Museum"  natürlich garantiert. Man kann nur hoffen, dass Levy den Lernprozess, der mit Real Steel scheinbar begann, auch weiterhin fortsetzt. Dann bekommen wir mit dem dritten Nachts im Museum ja vielleicht einen Unterhaltungsfilm geboten, wie ein solches Konzept ihn auch verdient.

Der Grinch wird animiniert!

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Quelle:  The Hollywood Reporter

Nach dem großen Erfolg von Der Lorax ($214 Mio US-Einspiel) überrascht es keinen, dass Universal und ihre für Animationsfilme verantwortliche Tochtergesellschaft Illumination Entertainment auch andere berühmte Bücher des populären Kinderbuchautors Dr. Seuss in animinierter Form auf die Leinwand bringen will. Bereits kurz nach dem großartigen Start von Der Lorax, gab Universal bekannt, sich einer animinierten Version von The Cat in the Hat zu widmen. Der Klassiker von Dr. Seuss kam 2003 als Realfilm mit Mike Myers in die Kinos (deutscher Titel: Ein Kater macht Theater), fiel aber beim Publikum durch und blieb auch finanziell etwas hinter den Erwarungen zurück. Man hofft mit dem Animationsfilm näher an Dr. Seuss' Vorlage bleiben zu können.

Etwas überraschender (wenn auch durchaus verständlich) kommt nun die Ankündigung, auch How the Grinch Stole Christmas (dt. Titel: Der Grinch) als Animationsfilm in die Kinos bringen zu wollen. Auch Der Grinch wurde 2000 von Universal als Realfilm in die Kinos gebracht. Jim Carrey spielte damals unter der Regie von Ron Howard den grünen Miesepeter. Allerdngs erfreute sich Der Grinch eines sehr großen Erfolgs und wurde mit $260 Mio US-Einspiel zum erfolgreichsten Film von 2000 in Nordamerika. Bis heute ist es der letzte "Originalfilm" (also kein Sequel oder Prequel), der zum erfolgreichsten Film in seinem Jahr wurde und dennoch kein Sequel erhielt. Basierend auf dem Riesenerfolg des Films und dem kürzlichen Erfolg von Der Lorax erhofft sich Universal sicherlich einen immensen Erfolg von der neuen Verfilmung, die selbstverständlich in 3D in die Kinos kommen wird. Der Newcomer Peter Candeland übernimmt den Regieposten.

Box-Office USA – Zombieromanze trotzt dem Super Bowl

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Box-Office USA - 1.-3.02.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Boxofficemojo

Etwa 108 Mio Zuschauer verfolgten letzten Sonntag im US-Fernsehen die Übertragung des jährlichen Super Bowl-Spiels. Das waren zwar etwa 3 Mio weniger als in den letzten beiden Jahren, doch immerhin knapp ein Drittel der Bevölkerung der USA. Dass sich das negativ auf die Besucherzahlen in den Kinos ausgewirkt hat, ist selbstverständlich. Obwohl die Studios in den USA den Jahresanfang terminlich komplett fehlgeplant haben (Überangebot an nicht-jugendfreien Filmen, keine neuen Familienfilme bis Mitte Februar), hat sich 2013 bis jetzt ganz gut geschlagen – was nach dem Rekordjahr 2012 durchaus Beachtung verdient. Doch irgendwann musste es kommen – das Box-Office musste dem unglücklich geratenen Startplan Rechnung tragen. Zu viele Filme auf dem Markt richten sich an ein erwachsenes, männliches Publikum und lassen dabei einander nicht ihr volles Potenzial an den Kinokassen entfalten. Nur so ist es zu erklären, dass trotz acht R-rated Kinostarts im Januar, maximal einer davon $50 Mio (knapp) erreichen wird. Die immense Konkurrenz unter den meisten Filmen ließ letztlich fast alle Filme leiden. Die komplizierte Situation der Filme und die zusätzliche Belastung durch den Super Bowl führten zu einem Rückgang der Top 12 um 22,1% auf $68,9 Mio und somit zum schwächsten Box-Office-Wochenende an den US-Kinokassen seit dem Wochenende nach dem Labor Day letzten September. Außerdem lag die Top 12 Einspielsumme 26,8% unter dem letzten Jahr als Chronicle und Die Frau in Schwarz beide mit soliden Zahlen starteten. Somit handelte es sich um die schlechtesten Zahlen eines Super Bowl-Wochenendes seit 2000! Dies ist wiederum wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass die meisten Filme, die momentan in den nordamerikanischen Kinos spielen als Zielgruppe erwachsene Männer haben – eben dieselbe Zielgruppe wie der Super Bowl!

Platz 1 ging deshalb relativ konkurrenzlos an Warm Bodies. Die mit der milden PG-13-Freigabe versehene Zombieromanze schloss gekonnt die Marktlücke, indem sie sich an junge Frauen richtete. In den ersten drei Tagen spielte der $30 Mio teure Film $20,4 Mio von 3009 Kinos ein und erreichte damit einen Schnitt von $6764 pro Kino. Mit diesem Start liegt Warm Bodies in derselben Liga wie Die Frau in Schwarz ($20,9 Mio) und Chronicle ($22 Mio) und bezeugt, dass übernatürlich angehauchte Stoffe am Super Bowl-Wochenende gut funktionieren. Insgesamt war es das siebtbeste Startwochenende für einen Film, der am Super Bowl-Wochenende gestartet ist. Für Summit Entertainment bedeutet dies den drittbesten Start eines Films abseits der Twilight-Serie und den besten seit Red im Jahre 2010. Jetzt da die Twilight-Serie vorüber ist, muss Summit beweisen können, dass das Studio auch ohne sein Zugpferd erfolgreiche Filme abliefern kann. Warm Bodies ist sicherlich ein guter Anfang. Der Film versucht zwar an eine ähnliche Zielgruppe wie Twilight zu appellieren, spricht dabei aber durch die Zombie-Thematik mehr männiche Zuschauer an. So waren zwar die meisten Zuschauer von Warm Bodies am Wochenende zwar weiblich, jedoch lag ihr relativer Anteil mit 60% deutlich unter dem weiblichen Anteil der Twilight-Filme. Außerdem wurden im Besonderen junge Zuschauer angesprochen (65% unter dem Alter von 25). Einer der Hauptgründe (neben gutem Marketing), warum Warm Bodies so erfolreich gestartet ist, ist einfach durch den absoluten Mangel an jugendfreien PG-13-Filme auf dem Markt zu erklären. Neben Warm Bodies fanden nur drei weitere PG-13-Filme ihren Weg in die Top 10 – Mama, Lincoln und Les Misérables, wobei die letzten beiden Filme vor allem das erwachsene Publikum ansprechen. Damit kam Warm Bodies genau zum richtigen Zeitpunkt in die Kinos. Bei den Kritikern und den Zuschauern kam der Film gut an und erhielt bei der Umfrage der Zuschauer vom Starttag einen "B+"-CinemaScore (äquivalent einer 2+). In zwei Wochen wird Warm Bodies harte Konkurrenz durch Safe Haven und Beautiful Creatures erfahren, die es ebenfalls auf das weibliche Publikum abzielen. Doch so oder so wird der Film mit $60-65 Mio zu einem respektablen Erfolg und zu Summits dritterfolgreichsten Film, in dem keine glitzernden Vampire vorkommen.

Platz 2 ging an den Spitzenreiter der Vorwoche, Hänsel und Gretel – Hexenjäger. Der spaßige Fantasy-Horror-Actioner fiel um erwartete 52,1% auf $9,4 Mio und brachte sein vorläufiges Gesamteinspiel auf $34,7 Mio nach zehn Tagen. Natürlich ist dies bei einem Budget von $50 Mio eigentlich kein Grund für Freudenschreie, doch ein Film, der lange auf den Start warten musste und es mit so viel Konkurrenz zu tun bekam, ist es ein durchaus solides Ergebnis. Hänsel und Gretel ist auf gutem Wege, zum erfolgreichsten R-rated Film zu werden, der diesen Januar in die US-Kinos kam. Bedenkt man außerdem seine beachtenswerten Erfolge im Übersee, wird’s für Paramount schließlich ein großer Erfolg mit mehr als $200 Mio weltweitem Einspiel. In den USA sind, trotz komender Konkurrenz von Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben, etwa $50-55 Mio so gut wie sicher.

Auf Platz 3 machte es sich einer der größten Oscarkandidaten dieses Jahres, Silver Linings, bequem. Mit einem Rückgang von lediglich 18,1% auf $7,7 Mio bewies der Film von David O. Russell enorme Stehqualitäten und lieferte den besten Hold in der Top 10 ab. Dabei stieg er sogar um einen Rang gegenüber der Vorwoche auf. Nach insgesamt 12 Wochen im Verleih hat der Film großartige $80 Mio erwirtschaftet und ist bereits der fünfterfolgreichste Film von The Weinstein Company. Damit dürfte sich auch die Skepsis bezüglich der Strategie der Weinsteins, den Film erst nach sehr langer Zeit endlich breit zu starten, verflüchtigt haben. Diese zunächst seltsam erscheinende Strategie ist scheinbar voll aufgegangen. In einem Markt, in dem es sehr wenige Filme für das weibliche Publikum gibt, kann Silver Linings aufblühen. Dabei sind die Oscars noch einige Wochen entfernt und bis dahin wird der Film weiterhin hervorragenedes Durchhaltevermögen genießen. Neben dem tollen Mundpropaganda und großen Oscar-Hype wird der Film auch vom kommenden Valentinstag höchstwahrscheinlich enorm profitieren. Problemlos wird Silver Linings noch vor der Oscarverleihung $100 Mio knacken und sich insgesamt bei $115-125 Mio einpendeln. Das, vorausgesetzt, er gewinnt nicht den Oscar als "Bester Film". Sollte dies aber dennoch eintreten, dann traue ich der Dramödie auch mehr als $140 Mio zu.

Um zwei Plätze runter auf #4 ging es in der dritten Woche für den PG-13-Horrorstreifen Mama. Der Film verlor 49,6% und spielte von Freitag bis Sonntag $6,6 Mio ein. Sein  Gesamteinspiel brachte der Film auf $58,1 Mo nach 17 Tagen. Damit ist Mama bereits erfolgreicher als jeder Horrorfilm von 2012 und ist der erfolgreichste Horrostreifen seit Paranormal Activity 3.  Lässt man Sequels außer Acht, so ist Mama auf gutem Wege, zum erfolgreichsten Original-Horrorfilm seit Paranormal Activity 2009 zu werden. Ich erwarte ein Endergebnis von etwa $71 Mio.

Auch Zero Dark Thirty verlor zwei Plätze und rutschte auf Rang 5 ab. Der Film wurde stärker vom Super Bowl betroffen als jeder andere und fiel am Sonntag um grauenhafte 76,7%. Insgesamt verbuchte er am Wochenende einen Rückgang von 46,6% auf $5,2 Mio und steht momentan bei $77,7 Mio Einspiel in Nordamerika. Da auch Side Effects ein ähnliches Publikum kommendes Wochenende für sich zu gewinnen versuchen wird, wird Zero Dark Thirty es trotz seiner fünf Oscarnominierungen schwer haben, sich noch vor der Verleihung wieder zu stabilisieren. Es erscheint momentan als eher unwahrscheinlich, dass der Film $100 Mio in den Kinos erreichen wird. Allerdings ist er bereits ein deutlich größerer Erfolg als viele es vor einem halben Jahr erwartet hätten. Kein Film, der sich in irgendeiner Weise mit dem modernen "Krieg gegen den Terror" auseinandergesetzt hat, hat solche Zahlen erreicht. Zero Dark Thirty wird schlussendlich bei etwa $95 Mio landen, außer es gelingen ihm überraschende Oscartriumphe.

Shootout – Keine Gnade ist der neuste Eintrag in der immer länger werdenden traurigen Liste von Action-Flops. Der etwa $40 Mio teure Film mit Sylvester Stallone spielte am Wochenende erbärmliche $4,5 Mio von 2404 Kinos ein und wies damit einen traurigen Schnitt von $1892 pro Location auf. Zudem wurde der Film von den Zuschauern des Starttags mit einem mittelmäßigen "B-"-CinemaScore bedacht. Die Zuschauer des Films waren hauptsächlich älter. Etwa 81% waren 25 Jahre alt oder älter. Nach The Last Stand ($11,7 Mio nach 17 Tagen) und Parker ($12,5 Mio nach 10 Tagen) ist Shootout bereits die dritte Enttäuschung in Folge for die Stars der Expendables-Filmreihe. Für Sylvester Stallone ist Shootout seine erste Hauptrolle außerhalb der Expendables-Filme oder seiner bekannten Rocky– und Rambo-Serien seit etwa zehn Jahren. Die Frage war, ob der Erfolg von The Expendables, Rambo und Rocky Balboa seinen Status als zugkräftiger Star wieder nach oben gebracht hat. Scheinbar muss man dies verneinen. Außer es wird den Zuschauern etwas Besonderes geboten, wie eben bei The Expendables, scheint die Zeit der muskelbepackten Stars aus alten Tagen vorbei zu sein. Shootout wird Probleme haben, gar $10 Mio in Nordamerika einzuspielen und wird somit als noch größerer Flop als The Last Stand und Parker enden.

Parker überraschte derweil mit einem besseren Hold als es angesichts des Super Bowls und der Konkurrenz durch Stallones Film zu erwarten wäre. Der Film gab an seinem zweiten Wochende um 52,9% auf $3,3 Mio nach und belegte Rang 7 der Charts. Insgesamt hat der Film in zehn Tagen $12,5 Mio eingebracht. Es zeigt sich, dass der Actionstreifen bei den Zuschauern gut ankam. Der Konkurrenz von Stirb langsam 5 wird er aber dennoch nicht trotzen können und in zwei Wochen wird er aus den meisten Kinos verschwunden sein. Wenn alles gesagt und getan ist, wird Parker mit etwa $17 Mio seine Laufzeit beenden.

Die letzten sdrei Plätze der Top 10 wurden durch Filme belegt, die als "Bester Film" bei den Oscars eine Nominierung erhielten.

Auf Platz 8 landete Quentin Tarantinos erfolgreicher Rache-Western Django Unchained, der in der 6. Woche um 39,3% nachgab und solide $3 Mio einnahm. Damit überschritt er spielend die $150 Mio-Grenze und steht momentan bei etwa $150,9 Mio. True Grit hat mittlerweile gut aufgeholt und Django liegt nur noch $2 Mio vor dem Western der Coen Brothers im gleichen Zeitraum. Wie bei Zero Dark Thirty erwarte ich keine große Hilfe seitens der Oscars, so dass der Film schon relativ bald sich dem Ende seiner Kinolaufzeit nähern wird und insgesamt etwa $163 Mio einnehmen wird. Das würde ihn immerhin auf Platz 20 der erfolgreichsten R-rated Filme aller Zeiten in Nordamerika aufsteigen lassen.

Les Misérables landete mit $2,4 Mio (-42,6%) auf Rang 9 und brachte sein vorläufiges Gesamteinspiel auf beeindruckende $141,5 Mio. Der Film hat nicht mehr viel übrig im Tank, doch die Kombination aus Oscar-Hype, einem wahrscheinlichen Sieg für Anne Hathaway und der niedrigen PG-13-Freigabe werden dafür sorgen, dass er zumindest ganz nah an $150 Mio herankommen wird.

Lincoln stieg in seiner 13. Woche wieder in die Top 10 auf Platz 10 auf und brachte am Wochenende $2,4 Mio (-37,8%) ein. Damit steht er schon bei $170,8 Mio und ist bereits einer der erfolgreichsten Filme, die je als "Bester Film" bei den Oscars nominiert wurden. Hits wie A Beautiful Mind, The Help und Chicago hat er bereits überholt und dabei ist die Oscarverleihung noch drei Wochen entfernt. Mittlerweile hat sich Argo als der Favorit im Rennen herauskristallisiert, doch Lincoln wird mit Sicherheit auch in einigen wichtigen Kategorien gewinnen. Es wird wohl nicht genug sein, um ihn jenseits der $200 Mio-Marke zu bringen, doch für $185 Mio sollte es reichen. Mit etwas Glück wird er noch vor der Oscarnacht $180 Mio erreichen.

Großartig lief es am Wochenende für Argo. In seiner 17. (!) Woche bekam der Film zusätzliche 300 Kinos spendiert und wurde am Wochenende in 935 Kinos gezeigt. Damit legte der Oscarfavorit um 12% auf $2 Mio zu und hat am Wochenende die $120 Mio-Marke überquert. Insgesamt hat der Politthriller von Ben Affleck bislang $120,4 Mio eingenommen. Obwohl der DVD-Start unmittelbar bevorsteht, erwarte ich, dass der Film bis hin zu den Oscars sehr gut laufen wird und bei einem (momentan sehr wahrscheinlichen) Oscarsieg es sogar auf mindestens $135 Mio bringen wird.

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise verbrachte eine weitere Woche auf Platz 12. Nach $1,9 Mio am Wochenende (-43,8%) brachte der Fantasystreifen sein Einspiel auf $296,2 Mio. Damit bleibt es weiterhin sicher, dass der Film $300 Mio erreichen wird.

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger konnte weiterhin von seinen 11 Oscarnominierungen profitieren und baute um lediglich 27,6% gegenüber der Vorwoche ab. Das führte zu einem Wochenendeinspiel von $1,9 Mio und einem Gesamteinspiel von $106,1 Mio nach 11 Wochen. Nachdem der Film anfangs kein so gutes Durchhaltevermögen wie erhofft gezeigt hat, scheint er nach den Oscarnominierungen frischen Wind in den Segeln bekommen zu haben. Ich erwarte nun etwa $115 Mio insgesamt. Ein großer Erfolg für Ang Lee!

Movie 43, der letztes Wochenende einen furchtbaren "D"-CinemaScore erhielt, stürtzte von Rang 7 auf Rang 15 ab und verlor dabei 65,8% seiner Zuschauer. Nach 10 Tagen steht der Film bei $7,7 Mio, was ihn bei einem Produktionsbudget von $6 Mio immerhin zu keinem Flop macht.

Die Komödie Stand Up Guys mit Christopher Walken, Al Pacino und Alan Arkin wurde von Lionsgate Films in lediglich 659 Kinos gestartet und nahm am Wochenende dementsprechend nur $1,5 Mio ein. Hier wollte man wohl kein großes Werbebudget für den Film einsetzen.

Das Tsunami-Drama The Impossible, für den Naomi Watts als Beste Hauptdarstellerin für den Oscar noniniert wurde, hat letztes Wochenende $15 Mio erreicht. Das ist gar nicht übel für einen Film, der es nie unter die ersten 12 an einem Wochenende geschafft hat. Früher oder später sind hier auch $20 Mio drin.

Dustin Hoffmans Regiedebüt Quartett hielt sich hervorragend und legte um 2,9% zu, nachdem er lediglich 39 neue Kinos erhalten hatte. Der Film mit Maggie Smith in der Hauptrolle spielte am Wochenende $1,2 Mio ein und erreichte insgesamt $3,5 Mio. Auch wenn hier kein zweites Best Exotic Marigold Hotel vorliegt, dürfte Quartett dennoch solide $8-10 Mio erreichen.

Skyfall ist derweil mit $302,8 Mio auf Platz 40 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in den USA aufgestiegen. Dabei läuft es für den Film unterhalb der Top 12 noch ganz gut und er könnte insgesamt $305 Mio erreichen – ein unglaubliches Ergebnis.

Schließlich hat am Wochenende Kevin James' Das Schwergewicht nach 17 Wochen Laufzeit endlich $45 Mio erreicht. Es bleibt immer noch eine leichte Enttäuschung, doch gutes Durchhaltevermögen und eine lange Laufzeit haben einiges wettgemacht.

Bruce Willis: Stirb langsam 6 wird kommen

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Box-Office Welt - 22.-24.02.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Bleeding Cool

Noch ist der fünfte Film der seit 25 Jahren aktiven Actionfilm-Reihe nicht in den Kinos angekommen, schon gibt es das erste Wort bezüglich eines weiteren Sequels. Ja, genau darum handelt es sich – nur ein Wort. In der neuen Sendung the One Show von BBC wurde Bruce Willis, der Start der Serie gefragt, ob die Fans irgendwann einen weiteren Film erwarten können, worauf er kurz und bündig mit einem "Yes" antwortete.

Da ist es also, Stirb langsam wird auf gutem Wege sein, eine der langlebigsten Actionfilm-Serien Hollywoods sein. Natürlich ist das lezte Wort hier noch nicht gesprochen. Zunächst muss Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben ein finanzieller Erfolg werden. Allerdings ist das angesichts der mehr als $380 Mio, die Stirb langsam 4.0 weltweit eingenommen hat, sehr wahrscheinlich. Ein Erfolg wäre außerdem sicher sehr gut für Bruce Willis'  Ego, da er dann im Gegensatz zu Stallone und Schwazenegger, deren beiden letzten Filme gnadenlos gefloppt sind, tatsächloch noch als veritabler, zugkräftiger Star dastehen würde.

Ob das nun so ausgeht, sehen wir ab nächster Woche. Dann bringen wir Euch auch die Kritik zum neusten Stirb-langsam-Film. Über weitere Entwicklungen bezüglich des Sequels halten wir Euch natürlich auf dem Laufenden. Interessant wird es sein, wo der sechste Film spielen wird, nachdem im fünften zum ersten Mal die USA zugunsten von Russland (Moskau) verlassen wurde.

Paul Walker ist Agent 47

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Hitman

Quelle: Deadline

Investitionen in Videospielverfilmungen sind häufig riskant. Auch wenn viele Spiele eine enorme Popularität genießen, bedeutet das nicht, dass sich dies beim Erfolg des Films niederschlagen wird. Beinahe jedes Jahr kommen neue Videospielverfilmungen in die Kinos, mit der Absicht, ein neues Film-Franchise zu starten. Nur den wenigsten gelang dies bislang. Das liegt unter anderem an dem schlechten Ruf, den Spielverfilmungen mittlerweile besitzen. So blieben Filme wie Prince of Persia – Der Sand der Zeit, Max Payne und Doom allesamt ohne Fortsetzungen.

Auch Hitman, aus dem Hause Fox, überzeugte nicht sonderlich in den Kinos. Bei den Fans des Spiels kam der Film bestenfalls mäßig an, Filmkritiker konnten ebenfalls wenig Gefallen an dem Film finden. Ich muss eingestehen, dass ich die Actionszenen im Film gut inszeniert fand, die Story aber sogar für eine Viedospielverfilmung über alle Maßen hirnrissig war. Außerdem war Timothy Olyphant einfach nicht die richtige Besezung für die Hauptrolle! Finanziell schnitt Hitman mit knapp $100 Mio weltweit solide, aber auch nicht hervorragend ab. Fox versprach zwar schnell einen Nachfolger, doch wirklich damit gerechnet hat auch niemand…

Doch scheinbar findet Fox, dass Hitman auf jeden Fall eine wzeite Chance verdient und besteht darauf, das erfolgreiche Spiel als eine Filmserie zu etablieren. Nur so kann man erklären, dass, wie aus dem Nichts, für den kommenden Sommer bereits der Drehstart (!) von Agent 47 angekündigt wurde. Dabei handelt es sich um einen "Neustart" der Serie. Der neue Film wird mit dem Hitman-Film von 2007 nichts gemeinsam haben – mit er Ausnahme des Drehbuchautors. Skip Woods, der den ersten Film sowie den kommenden Stirb-langsam-Streifen (oje) zu Papier gebracht hat, hat auch das Drehbuch zu Agent 47 geschrieben. Bedenkt man die sinnlose Story des Vorgängers, kann man sich über diese News nicht wirklich erfreuen.

Hitman 2Doch es geht nioch weiter. Wie erwartet, kehrt Timothy Olyphant im neuen Film nicht zurück. Stattdessen übernimmt Paul Walker (Fast & Furious) die Titelrolle. Für Walker wird es seine erste Hauptrolle außerhalb der Fast & Furious-Reihe seit 2010 sein (Takers). Besonders überzeugend finde ich diese Wahl auch nicht. Dass der Regisseur Aleksander Bach vorher nur Werbeclips gedreht hat, setzt dem Ganzen noch eine Krone auf. Im Sommer soll der Dreh in Berlin und Singapur stattfinden. So plötzlich, wie das Projekt angekündigt wurde und so unspekakulär die Personen, die daran beteiligt sind, könnten die Erwartungen wohl kaum tiefer sein. Das Ganze riecht förmlich nach einer Direct-to-DVD-Produktion. Immerhin kann der Film ab jetzt nur noch positiv überraschen. Ich würde aber nicht darauf setzen.

Box-Office Deutschland – Django Unchained packt 2,5 Mio Besucher

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Django Unchained

Quelle: Insidekino

Obwohl diesen Winter den deutschen Kinos ein Riesenhit wie Ziemlich beste Freunde (8,9 Mio Besucher) fehlt, scheint dennoch das (fast) Unmögiche zu gelingen. Die Besucherzahlen liegen (wenn auch nur knapp) über dem Vorjahr dank dem phänomenalen Abschneiden von Quentin Tarantinos neuem Film und einem starken Marktanteil deutscher Produktionen. Insgesamt konnten sich diverse Filme beinahe auf Vorwochenniveau behaupten und manche sich gar steigern.

Mittlerweile fehlen einem beinahe die Superlative, um den Überflieger-Erfolg von Django Unchained zu beschreiben. Auch am dritten Wochenende ging dem Film nicht die Puste aus. Nur 23% verlor der Film verglichen zur Vorwoche und lockte am Wochenende sagenhafte 537,000 Zuschauer in die Kinos. Damit packte er am Sonntag spielend die 2,5 Mio-Marke und steht nun bei 2,585,000 Zuschauern nach lediglich 18 Tagen in den Kinos. Diesmal konnte der grandiose Rückgang nicht hauptsächlich durch zusätzliche Kinos erklärt werden. Zwar wurde die Kopienzahl des Films erneut aufgestockt, es kamen aber diesmal "nur" 58 zusätzliche Kinos hinzu, sodass der Rache-Western nun in 708 Kinos deutschlandweit gespielt wird. Vielmehr muss man einfach sagen, dass der Film großartig bei den Zuschauern ankommt und das Mundpropaganda hierzulande möglicherweise besser ist als bei jedem Tarantino-Film zuvor. Den unglaublichen Erfolg des FSK16-Films muss man sich erst vor Augen führen. Nachdem ihm vor drei Wochen der 14.-erfolgreichste Start aller Zeiten für einen Film mit der FSK16-Freigabe gelungen war, bewies er seitdem besseres Durchhaltevermögen als die meisten der 13 FSK16-Filme, die noch besser gestartet sind. So liegt das dritte Wochenende von Django Unchained über denen von Matrix Reloaded, Mission: Impossible 2, Matrix, The Dark Knight und vielen anderen. Zuletzt gelang dem 18. James-Bond-Film Der Morgen stirbt nie 1998, also vor fast genau 15 Jahren, ein besseres drittes Wochenende für einen Film mit dieser Freigabe!

Nach 18 Tagen hat Django Unchained locker die Gesamtbesucherzahl von Inglourious Basterds (2,15 Mio) überholt und ist somit der erfolgreichste Tarantino-Film aller Zeiten in Deutschland. Verglichen zu anderen FSK16-Erfolgen der letzten Jahre läuft es für Django auch extrem gut. Er liegt mehr als 300,000 Zuschauer vor Ted im gleichen Zeitraum, etwa 400,000 vor Gladiator und fast eine halbe Million vor The Dark Knight. Diese Ausgangslage garantiert Django ein Endergebnis deutlich jenseits von 3,5 Mio Besuchern. Bereits kommendes Wochenende wird Django Unchained als erster Film von 2012 eine Goldene Leinwand holen. Auch wenn Karneval im Rheinland kommendes Wochenende sich negativ auf die Filme auswirken sollte, erscheint es mittlerweile als sehr wahrscheinlich, dass Django über kurz oder lang als erster ab 16 Jahren freigegebener Film seit Matrix Reloaded 4 Mio Besucher erreichen wird. Damit wird der Film zu den erfolgreichsten FSK16-Filmen in Deutschland seit 1980 gehören. Nur ganz wenige haben es oberhalb der 4 Mio-Marke seitdem geschafft. Ebenfalls dürfte damit auch feststehen, dass Django auch am Ende des Jahres in der Top 10 von 2013 sich befinden wird, vielleicht sogar in der Top 5.

Nicht minder beeindruckend zeigte sich Der Schlussmacher in seiner vierten Runde. Erneut verteidigte der Film von und mit Matthias Schweighöfer den 2. Platz der deutschen Kinocharts und fiel dabei um mickrige 3% gegenüber der Vorwoche! Nach zusätzlichen 291,000 Zschauern am Wochenende brachte der Film seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf fast 1,8 Mio. Dabei fehlen ihm nur noch ca. 8,000 Kinogänger, um das Ergebnis von Schweighöfers Regiedebüt What a Man zu übertrumpfen. Bis Rubbeldiekatz, dem erfolgreichsten Film mit dem Herrn Schweighöfer in der Hauptrolle, fehlen nur noch etwa 400,000 Zuschauer, die er bereits in den kommenden zwei Wochen zusammenbekommen sollte. Zu befürchten ist nur, dass Kokowääh 2 als direkte Konkurrenz kommendes Wochenende ihm etwas Luft aus den Segeln nehmen wird, was bei einem bis hierhin so unglaublichem Lauf natürlich schade wäre. So wird Der Schlussmacher leider nicht sein volles Potenzial ausschöpfen, aber andererseits hätte ihm kaum jemand einen solchen Erfolg wie jetzt zugetraut. Mindestens 2,5 Mio Zuschauer sollten sogar mit Konkurrenz seitens Til Schweiger noch drin sein. Das ist bereits erfolgreicher als jede deutsche Produktion vom letzten Jahr.

Auch Platz 3 der Wochenend-Charts ging an eine deutsche Produktion, womit der deutsche Film auf gutem Wege ist, kräftig gegenüber dem Vorjahr zuzulegen, insbesondere da uns mit Kokowääh 2 ein weiterer sicherer Hit bevorsteht. Fünf Freunde 2 holte am Wochenende die Bronzemedaille mit etwa 208,000 Zuschauern von 446 Kinos. Dieser Start liegt 36% über dem Startwochenende des ersten Films letztes Jahr. Der erste Fünf-Freunde-Film hat 2012 nach einer langen Laufzeit mehr als 1 Mio Zuschauer erreicht. Auch dem zweiten sollte dies gelingen, insbesondere da außer Findet Nemo 3D bis März kein weiterer Kinderfilm in die deutschen Kinos kommen wird. Das ist bereits die vierte deutsche Box-Office-Überraschung dieses Jahr nach Der Schlussmacher, Ritter Rost und Hannah Arendt.

Nach einem überrraschend soliden Start letzte Woche, ließ Flight am zweiten Wochenende um großartige 11% nach und belegte mit 129,000 Zuschauern Platz 4 der Charts. In 11 Tagen kann der Film schon 335,000 Zuschauer zählen. Das sind bereits mehr als Denzel-Washington-Filme wie Mann unter Feuer, Unstoppable und Der Manchurian Kandidat während ihrer gesamten Laufzeit hierzulande erreicht haben. Damit hat sich der Film, für den Washington dieses Jahr für den Oscar nominiert ist, mindestens 500,000 Zuschauer insgesamt garantiert. Noch wahrscheinlicher sind jedoch etwa 600,000 und damit Platz 10 der erfolgreichsten Filme des Mimen in Deutschland. Flight ist ein kleiner Überraschungserfolg, mit dem man so in Deutschland nicht unbedingt gerechnet hat.

Die Top 5 rundete am Wochenende Der Hobbit – Eine unerwartete Reise mit 83,000 Zuschauern (-19%) ab. Insgesamt hat das Fantasy-Prequel bereits mehr als 6,35 Mio Besucher erreicht. Noch viel beeindruckender ist jedoch, dass der Film dank Inflation, doppeltem Überlängenzuschlag und dem 3D-Aufpreis bereits Skyfall und Ziemlich beste Feunde umsatztechnisch hinter sich gelassen hat (obwohl er nach Besuchern sich weit hinter den beiden befindet) und mit €66,2 Mio auf Rang 8 der umsatzstärksten Filme aller Zeiten in Deutschland aufgestiegen ist. Da er für Platz 7 mehr als €72,15 Mio benötigen würde, wird er wohl auf Platz 8 verbleiben. Damit spielen vier der acht hierzulande umsatzstärksten Filme aller Zeiten in Mittelerde. Was die Besucherzahlen angeht, so sollte Der Hobbit Ice Age 4 – Voll verschoben (6,67 Mio Besucher) letztlich knapp verfehlen und sich vorerst mit etwa 6,6 Mio Zuschauern begüngen müssen. Allerdings könnten die Double- und Triple-Features in den kommenden Jahren ihn noch darüber hieven. Es ist auch so schon sehr bemerkenswert, dass letztes Jahr vier Filme mit jeweils mehr als 6,5 Mio Besuchern hervorgebracht hat. Das ist zumindest seit 1968 in keinem anderen Jahr passiert. Somit wird Der Hobbit zum besucherstärksten Film aller Zeiten in Deutschland werden, der nie über Platz 4 der Jahrescharts hinauskam.

Der größte Gewinner am Wochenende war Lincoln. Steven Spielbergs zwölffach oscarnominierter Streifen legte um tolle 13% zu und lockte am Wochenende 75,000 Zuschauer in die Kinos. Damit hat der Film in 11 Tagen mehr als 175,000 Zuschauer erreicht. Eine Blamage wie Argo (139,000 Zuschauer momentan) wird ihm also erspart bleiben. Mit gutem Mundpropaganda und sicherlich dem einen oder anderen Oscarsieg sehe ich hier eine sehr lange Laufzeit und ein Endergebnis von zumindest einer halben Mio Zuschauer. Das wären immerhin schon etwa 60% mehr als das, was Spielbergs Gefährten letztes Jahr in Deutschland ereichen konnte.

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger ereichte nach einem Rückgang von 18% am Wochenende weitere 72,000 Zuschauer und steht nun kurz davor, die 1,9 Mio-Marke zu überqueren. Mittlerweile dürften 2  Mio Zuschauer dem Film sicher sein.

Auf Rang 8 machte es sich ein weiterer Neuzugang bequem. Arnold Schwarzeneggers The Last Stand enttäuschte, wie schon in den USA, mit lediglich 75,000 Zuschauern (inkl. Previews) bis Sonntag. Das ist der zweitschwächste Start in Schwarzeneggers Karriere in Deutschland (nach Red Sonja). Besonders sticht dabei der miserable Schnitt von nur 151 Besuchern pro Kino hervor. Das ist schon eine bittere Pille für Arnie, dessen Filme zumindest hierzulande fast immer mit offenen Armen empfangen wurden. So erreichte der US-Flop The 6th Day in Deutschland immerhin 1,3 Mio Zuschauer, Versprochen ist versprochen durchbrach sogar die 2 Mio-Marke. Hier muss man sich die Frage stellen, ob die Tatsache, dass Splendid den Film bloß in einer gekürzten Fassung auf den Markt gebracht hat (eine Tatsache, die sehr schnell bekannt wurde) dem Erfiolg eigentlich geschadet hat. Jedenfalls sieht Splendid das scheinbar selbst als eine Möglichkeit und reicht ab Donnerstag in vielen Kinos die ungekürzte FSK18-Fassung nach. Ob hier aber noch viel zu retten ist, ist fraglich. Mehr als 300,000 Zuschauer sind bei The Last Stand definitiv nicht drin.

Platz 9 ging an Ritter Rost, der am vierten Wochenende nur 2% seiner Zuschauer von der Vorwoche verlor und 65,000 neue Besucher in die Kinos bringen konnte. Insgesamt hat der deutsche Animationserfolg bereits mehr als 350,000 erreicht und hat 500,000 als Ziel fest im Blick.

Auf Rang 10 landete schließlich der dritte breit gestartete Neuzugang der Woche. Zero Dark Thirty konnte trotz einer Bester-Film-Nominierung bei den Oscars und viel Werbeaufwand nur 79,000 Zuschauer inkl. Sneaks und Previews und lediglich 64,000 am eigentlichen Wochenende in die Kinos locken. Hier werden auch die Oscars nicht so viel bringen. Bestenfalls sind für Zero Dark Thirty rund 350,000 Zuschauer zu erwarten.

Ein weiterer deutscher Hit, Die Vampirschwestern, schrieb auch am 6. Wochenende mit 51,000 Zuschauern tolle Zahlen und überquerte am Wochenende die 700,000-Zuschauermarke. Er wird wohl 1 Mio Besucher letztendlich verfehlen, aber es wird knapper als man je gedacht hätte.

Ganz toll hielt sich auch Dustin Hoffmans Regiedebüt Quartett, der um 1% zulegte und mit 42,000 Zuschauern bereits 118,000 Zuschauer in 11 Tagen erreichen konnte. Von dem Film erwarte ich eine sehr lange und erfolgreiche Laufzeit in den Arthouse-Kinos. Mindestens 300,000 Zuschauer wird er erreichen, doch ich würde sogar eine halbe Million nicht ganz ausschließen, da der Film auch ein perfekter Kandidat für das Open-Air-Kino im Sommer sein wird.

Der deutsche Arthouseerfolg Hannah Arendt erreichte nach vier Wochen mehr als 200,000 Besucher. Auch hier ist an ein baldiges Ende nicht zu denken. Ich erwarte bis zum Ende des Jahres etwa 500,000 Besucher.

Disneys Ralph reicht’s packte am Wochenende endlich 950,000 Zuschauer und auch 1 Mio wird er im Laufe der nächsten Wochen auch erreichen. Insgesamt hat der Film aber an den Kinokassen in Deutscjland enttäuscht – wie auch viele andere Animationsfilme von 2012. Es war kein gutes Jahr für Animationsfilme in Deutschland. Merida – Legende der Highlands, Ralph reicht’s, Die Hüter des Lichts und Der Lorax blieben allesamt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Lediglich Hotel Transsilvanien und Das Geheimnis der Feenflügel konnten leicht positiv überraschen.

Erfreuflich kann man berichten, dass der Oscarkandidat Silver Linings endlich 250,000 Zuschauer erreicht hat, während Der Geschmack von Rost und Knochen sich immerhin über die 100,000-Marke geschleppt hat.

Außerhalb der Top 10 kam The Impossible mit 28,000 Zuschauern (von denen über 60% auf Sneaks entfielen) nur sehr schleppend aus den Startlöchern. Der Film wird nicht an die Erfolge in vielen anderen europäischen Ländern anknüpfen können und sogar an der 100,000-Marke scheitern.

Box-Office Welt – Django knackt weltweit $300 Mio

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Box-Office Welt - 1.-3.02.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quellen: The Hollywood Reporter, Rentrak

Auch in der dritten Woche setzte Django Unchained seinen weltweiten Siegeszug fort. Etwa $30,3 Mio am Wochenende brachten das vorläufige internationale Gesamteinspiel des Films auf $157,9 Mio. Einschließlich seiner erfolgreichen Box-Office-Performance in den USA hat der Film am Wochenende weltweit die $300 Mio-Marke spielend durchbrochen. Mit etwa $309 Mio in der Tasche dürfte Django die $321,5 Mio, die Inglourious Basterds weitweit einspielen konnte, bereits in den kommenden Tagen überholen und so zum erfolgreichsten Tarantino-Streifen aller Zeiten weltweit werden.

Die erfolgreichsten Einzelmärkte am Wochenende waren erneut Deutschland, wo der Film mit $6,4 Mio einen phänomenalen Hold am dritten Wochenende hinlegte und mit $29,9 Mio locker Basterds überholte und Frankreich, wo der Film mit $22,7 Mio kurz davor steht, Basterds zu toppen. Auch in Australien, Italien und Spanien belegte der Film die Spitzenposition am Wochenende. Django Unchained hat mittlerweile fast alle großen Märkte weltweit erreicht, mit der Ausnahme von Japan. Wie es für den Film dort laufen wird, ist schwer zu sagen. Inglourious Basterds hat in Japan nur knapp $6,6 Mio eingespielt, während Kill Bill Vol. 1 seinerzeit $20 Mio packte (hier hat das asiatische Thema aber sicherlich geholfen). Auf jeden Fall sind dem Film $400 Mio weltweit absolut sicher und mit ganz wenig Glück könnte er gar $300 Mio international und damit mehr als $450 Mio weltweit erreichen.

Der international zweiterfolgreichste Film am Wochenende war Hänsel und Gretel – Hexenjäger, der auch an den nordamerikanischen Charts den zweiten Rang belegte. Der Film erreichte einige kleine neue Märkte am Wochenende und nahm zusätzliche $16,2 Mio ein. Sein internationales Gesamteinspiel brachte er damit auf respektable $63,5 Mio. In Mexiko hielt sich der Streifen mit $2,2 Mio auf Platz 1 und spielte bislang sehr solide $7,5 Mio ein. Die $10,2 Mio aus Brasilien nach zwei Wochen sind ebenfalls sehr bemerkenswert. Das ist bereits mehr als Filme wie Prometheus, Ted und Total Recall während ihrer gesamten Laufzeit dort eingespielt haben. Starts in Großbritannien, Schweden, Frankreich, Spanien, Deutschland, Japan und diversen anderen Ländern stehen noch aus, sodass er wohl keine Probleme haben wird, weltweit mindestens $200 Mio einzunehmen und sich zum ersten großen internationalen Hit von 2013 zu mausern. Wäre Jeremy Renner nicht so beschäftigt mit seinen diversen Franchises, wäre hier ein Sequel vielleicht sogar möglich.

Steven Spielbergs Oscarkandidat Lincoln erreichte am Wochenende mehr als 20 neue Märkte und nahm insgesamt $13,2 Mio außerhalb von Nordamerika ein. Am erfolgreichsten lief es für den Film in Frankreich, wo er am Wochenende $3 Mio einspielen konnte. In Deutschland verbesserte sich der Film nach einem schwachen Start immerhin um 13% und steht nach 10 Tagen bei $2 Mio.  Insgesamt hat der US-Hit international bislang nur $32,9 Mio eingesackt, was angesichts des sehr US-amerikanischen Themas nicht verwunderlich ist. Wäre nicht der große Oscar-Hype und Spielberg als Regisseur, wären es noch deutlich weniger geworden. So hat der Film noch eine Chance, international $100 Mio zu packen, wenn es bei den Oscars gut läuft. Außerdem stehen Starts in Japan und Australien sowie einer Handvoll kleiner Märkte bevor.

Les Misérables läuft weiterhin extrem erfolgreich. Das Musical spielte am Wochenende $11,4 Mio ein und steht nun bei $198 Mio international. Weltweit sind es bereits etwa $340 Mio. In Brasilien und Thailand legte der Folm locker den erfolgreichsten Start eines Musicals hin. In Großbritannien verteidigte Les Misérbales auch in der vierten Woche die Pole Position. Mittlerweile hat der Film dort knapp $48 Mio eingespielt. In Australien ist er mit $24,9 Mio in die Top 10 der erfolgreichsten Filme des letzten Jahres aufgestiegen. Da dem Film noch diverse große Länder bevorstehen, muss man momentan von mindestens $450 Mio weltweit ausgehen, wobei auch eine halbe Millairde immer wahrscheinlicher wird.

Knapp dahinter platzierte sich am internationalen Wochenend-Box-Office Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger. Das internationale Box-Office-Phänomen konnte am Wochenende weitere $10,5 Mio für sich verbuchen und erreichte insgesamt $444,9 Mio. Für 20th Century Fox ist Life of Pi bereits der neuntgrößte Hit aller Zeiten außerhalb von USA/Kanada. Es ist unglaublich, dass ein Film, der weder ein Sequel oder ein Remake oder ein großer Actionblockbuster ist, solche Zahlen erreicht hat. In Japan spiele der Film nach zwei Wochen solide $11,3 Mio ein. Die Laufzeit des Films in den Kinos weltweit geht langsam zu Ende, doch ein bisschen Benzin hat er noch im Tank und wird inernational mindestens $470 Mio erreichen bevor alles vorbei ist. Weltweit wird er $600 Mio nur knapp verfehlen.

Flight hatte mit $9,2 Mio ein solides Übersee-Wochenende und steht mittlerweile bei $22,3 Mio. The Impossible hält sicher weiterhin sehr gut. Am Wochenende nahm der Film $7,3 Mio ein. Mit $0,7 Mio startete der Film auf Platz 1 in Polen, während Großbritannien mit mehr as $18 Mio sein zweiterfolgreichster Markt ist nach Spanien ist. International hat der Film mittlerweile sehr gute $129,7 Mio eingenommen, in den USA aber nur $15,2 Mio.

Skyfall ist nach einem starken Start in China stark abgefallen und es sieht danach aus, als würde er dort bald in Versekung geraten. An seinem zweiten Wochenende nahm er in China $6 Mio ein und knackte immerhin die $50 Mio-Marke. International sind es bislang $794 Mio. Nächstes Wochenende wird er dann als sechster Film in der Box-Office-Geschichte $800 Mio außerhalb von Nordamerika erreichen und damit auch $1,1 Md weltweit packen. The Dark Knight Rises hat er bereits weltweit überholt und befindet sich nun auf Rang 7 der erfolgreichsten Hits aller Zeiten weltweit.

Ted läuft weiterhin hervorragend in Japan. Die Komödie spielte am dritten Wochenende $3,4 Mio ein und steht bei $19,6 Mio nach drei Wochen, Erwähnenswert ist auch, dass er international die $30 Mio-Marke durchbrach und bei $303,8 Mio steht.

Auch der Tom -Cruise-Film Jack Reacher erreichte Japan und eröffnete dort mit $3,7 Mio. Insgesamt hat der Film bislang international grundsolide $112 Mio eingespielt und wird mit Sicherheit weltweit die $200 Mio-Grenze packen.

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise hat international $650 Mio überquert und befindet sich mit $653,3 Mio auf Platz 15 der international erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Da die Spielzeit des Films überall auf der Welt sich so langsam dem Ende nähert, bleibt China die letzte große Hoffnung auf Erfolg. Sollte dort alles den Erwartungen entsprechend laufen, so wird Der Hobbit international zumindest $700 Mio und weltweit mehr als $1 Mrd einnehmen.

Der momentane Oscarfavorit Argo steht international bei bislang $75 Mio, was angesichts des Themas gar nicht so schlecht ist. Sollte er als Bester Film ausgezeicnet werden, so wären vielleicht doch noch $100 Mio drin.

Schließlich läuft es für The Last Stand kaum irgendwo viel besser als in Nodamerika, wo der Film gefloppt ist. In Deutschland reichte es gerade mal für Platz 9, in Spanien für Platz 7. In Frankreich verießt der Film bereits nach einer Woche die Top 10. Insgesamt hat der Film bis dato $13,2 Mio international eingenommen und momentan erscheint sogar ein $100 Mio Einspiel weltweit als unwahrscheinlich. Eine herbe Niederlage für Arnie!

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