
Wie schon im Teil 1 angekündigt, widme ich mich im zweite Teil der großen FilmFutter Oscars-Vorschau 2012 den vier Schauspielkategorien. Hier sind beinahe jedes Jahr Überraschungen zu erwarten. Beispiele in den letzten Jahren sind Clint Eastwood (Million Dollar Baby), Tommy Lee Jones (Im Tal von Elah), Ruby Dee (American Gangster), Frances McDormand (Kaltes Land) und, letztes Jahr, Max von Sydow (Extrem laut und unglaublich nah). Ein sehr guter Prädiktor für die Schauspielkategorien sind natürlich die Screen Actors Guild Awards. Bei diesen Preisen werden die Nominierten von anderen Schauspielern gewählt, die in der Schauspielergewerkschaft sind. Dadurch ergeben sich direkte Überschneidungen mit den Wählern der Academy selbst. So wurden seit der Entstehung der Screen Actors Guild Awards nur 14 von 90 dort in der Kategorie Bester Hauptdarstzeller nominierten Schauspielern bei den Oscars nicht nominiert. Letztes Jahr traf das Schicksal Leonardo DiCaprio (J. Edgar), der bei den Oscars durh Gary Oldman (Dame, König, As, Spion) ersetzt wurde. In der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" liegt die Quote bei 13 von 90, die nicht nominiert wurden. In den Nebendarsteller/Nebendarstellerin-Kategorien sind Überraschungen etwas häufiger. In diesen wurden 21 der letzten 90 SAG-Nominees jeweils nicht für den Oscar nominiert.
Wir sollten uns also in Erinnerung rufen, wer dieses Jahr von der Schauspielergewerkschaft nominiert wurde:
Bester Hauptdarsteller
Bradley Cooper (Silver Linings)
Daniel Day-Lewis (Lincoln)
John Hawkes (The Sessions)
Hugh Jackman (Les Misérables)
Denzel Washington (Flight)
Beste Hauptdarstellerin
Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)
Marion Cotillard (Der Geschmack von Rost und Knochen)
Jennifer Lawrence (Silver Linings)
Helen Mirren (Hitchcock)
Naomi Watts (The Impossible)
Bester Nebendarsteller
Alan Arkin (Argo)
Javeir Bardem (Skyfall)
Robert De Niro (Silver Linings)
Philip Seymour Hoffman (The Master)
Tommy Lee Jones (Lincoln)
Beste Nebendarstelerin
Sally Field (Lincoln)
Anne Hathaway (Les Misérables)
Helen Hunt (The Sessions)
Nicole Kidman (The Paperboy)
Maggie Smith (The Best Exotic Marigold Hotel)
Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden mindestens 15 von diesen 20 Personen auch bei den Academy Awards 2012 eine Nominierung verbuchen. Doch schauen wir uns doch einmal die einzelnen Kategorien an.
Beste Nebendarstellerin
Hierbei handelt es sich um die womöglichst offenste Schauspiel-Kategorie dieses Jahr. Nach drei ziemlich sicheren Kandidatinnen ist das Feld weit und breit offen.
Sichere Kandidatinnen

Sally Field (Lincoln) – Auch Sally Field gelang der Hattrick mit SAG-, BFCA- und Golden-Globe-Nominierungen. Daneben hat sie zwei begehrte Filmkritikerpreise gewonnen, von den New Yorker und den Bostoner Filmkritikern. Wahrscheinlich wäre sie als eine Darstellerin des starken Schauspielensembles von Lincoln sogar die Favoritin für den Sieg, wenn sie nicht bereits zweimal gewonnen hätte (und das bei nur zwei Nominierungen bislang). Ein Sieg gegen Hathaway wird ihr höchstwahrscheinlich verwehrt bleiben, doch ihre Chance auf eine Oscar-Nominierung könnte kaum besser sein.

Wahrscheinliche Kandidatinnen
Nicole Kidman (The Paperboy) – Noch vor einem Monat hat niemand wirklich mit Kidman in diesem Oscar-Rennen gerechnet. Lee Daniels' Nachfolger zu Precious fiel bei den Kritikern durch, floppte gnadenlos an den Kinokassen und war längst vergessen. Dann tauchte sie plötzlich auf mit zwei sehr wichtigen Nominierungen – sowohl bei den Golden Globes als auch bei den Screen Actors Guild Awards konnte die bereits dreifach oscarnominierte Mimin, die für The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit die Goldstatue gewann, punkten. Das garantiert ihr noch keine Oscarnominierung, macht diese jedoch sehr wahrscheinlich, insbesondere da die Academy die Schauspielerin scheinbar mag. Zuletzt wurde sie für Rabbit Hole, einen ähnlich kleinen Film, nominiert.
Weitere Anwärterinnen
Amy Adams (The Master) – Amy Adams wäre sicherlich unter den wahrscheinlichen Kandidatinnen für eine Nominierung, hätte sie die entscheidende Nom von der Screen Actors Guild nicht verpasst. Bei der SAG schnitt The Master mit lediglich einer Nominierung ziemlich schlecht ab, was eine Aussage über die allgemeine Position des Films im Oscar-Rennen ist. Wurde er noch vor drei Monaten als einer der stärksten Kandidaten gehandelt, so kämpft er gerade noch darum, überhaupt im Rennen zu bleiben. Adams, die bereits dreimal als Beste Nebendarstellerin für den Oscar nominiert wurde (zuletzt für The Fighter), wurde von den Filmkritikerverbänden von Los Angeles und Chicago als beste Nebendarstellerin des Jahres ausgezeichnet. Bei den Golden Globes und von der BFCA wurde sie nominiert. Schaden könnte ihr allerdings auch die Tatsache, dass sie im Film von den monumentalen Darbietungen von Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman überschattet wird und selbst relativ wenig Screentime hat.

Maggie Smith (Best Exotic Marigold Hotel) – Bei den SAG-Awards wurde die Britin nominiert und der Film selbst heimste auch die begehrte Ensemble-Nominierung ein. Das bleibt jedoch auch ihre einzige Nominierung für diesen Film in den USA. Allerdings darf man die sehr starke britische Franktion unter den Oscar-Wählern nicht unterschätzen und schließlich wurde Smith bereits sechsmal für den Preis nominiert.
Emma Watson (Vielleicht lieber morgen) – Die Filmkritiker von San Diego prämierten sie als Beste Nebendarstelerin von 2012. In Boston belegte sie den zweiten Platz. Diverse andere Filmkritikerverbände haben sie immerhin nominiert. Emma Watson wird zweifellos eines Jahres für den Oscar nominiert werden, es erscheint aber trotzdem unwahrscheinlich, dass es dieses Jahr passieren wird.
Jacki Weaver (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir) – Weaver, die vor zwei Jahren für Animal Kingdom eine Überraschungsnominierung verbuchen konnte, ist bislang bei diesem Oscar-Rennen nicht in Erscheinung getreten. Sollten allerdings die Academy-Mitglieder den Film wirklich lieben, so könnte sie neben ihren drei Co-Stars (Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Robert De Niro) auch eine Nominierung verbuchen. Das würde Silver Linings zum ersten Film seit 1981 machen, der in allen vier Schauspielkategorien nominiert werden würde.
Außenseitertipp

Vorhersage:
Helen Hunt (The Sessions)
Anne Hathaway (Les Misérables)
Sally Field (Lincoln)
Amy Adams (The Master)
Ann Dowd (Compliance)
Bester Nebendarsteller
In dieser Kategorie sind drei Kandidaten sehr sicher, der Rest wird davon abhängen, wie gut Django Unchained bei der Academy angekommen ist.
Sichere Kandidaten
Tommy Lee Jones (Lincoln) – Tommy Lee Jones ist einer der drei sichersten Kandidaten in dieser Kategorie und zugleich auch der momentane Favorit für den Sieg. Im diesjährigen Oscar-Rennen hat der Mime bislang diverse Filmpreisverleihungen für sich entscheiden können und wurde natürlich auch für das wichtige Trio BFCA/SAG/Golden Globe nominiert. Jones gewann 1993 den Oscar für Auf der Flucht und wurde zwei weitere Male für den Academy Award nominiert, zuletzt in einer Überraschungsnom für Im Tal von Elah 2007. In Lincoln hat er eine tragende Rolle, in der es sein Können sehr offen zur Schau stellen kann (die Academy zieht solche Performances den eher subtileren Darbietungen vor).

Alan Arkin (Argo) – Schauspielveterane haben immer einen leichten Vorteil bei den Oscars und Alan Arkin ist eindeutig einer. So lässt sich auch die überraschende Nominierung von Max von Sydow letztes Jahr erklären und die von Clint Eastwood für Million Dollar Baby. Alan Arkins Rolle in Argo mag nicht sehr viel Substanz haben, doch sie bleibt dank seinen coolen Sprüchen am besten in Erinnerung. Arkin, dreifach oscarnominiert und mit einem Academy Award prämiert für seine Arbeit in Little Miss Sunshine, hat ebenfalls die Nominierungen der Hollywood Foreign Press Association (Golden Globes), der BFCA und der Screen Actors Guild erhalten. Er ist ein typischer Kandidat, wie es sie jedes Jahr gibt – eine Nominierung hat er zweifelsohne sicher, zugleich aber sind seine Chancen zu gewinnen gleich Null.
Wahrscheinliche Kandidaten
Leonardo DiCaprio (Django Unchained) – Normalerweise wäre eine Nominierung für DiCaprio für Django Unchained ein ganz sicheres Ding. Schließlich sind Bösewichtsrollen wie prädestiniert für eine Nominierung in dieser Kategorie. Zwischen 2007 and 2009 ging der Oscar in dieser Kategorie jedes Jahr an einen Schauspieler, der einen Bösewicht gesspielt hat (Javier Bardem, Heath Ledger und Christoph Waltz). Doch DiCaprios Problem ist die Konkurrenz aus seinem eigenen Film. Sowohl Christoph Waltz als auch Samuel L. Jackson haben eine Chance auf eine Nominierung. Deshalb versuchen die Weinsteins auch, Waltz als Hauptdarsteller in diesem Rennen zu verkaufen, was aber bislang nicht so recht gelingen mag. Da DiCaprio der prominenteste Darsteller des Films ist und noch nie gewonnen hat, schätze ich seine Chancen auch am besten ein. Er wurde als Bester Nebendarsteller des Jahres von der National Board of Review ausgezeichnet, erhielt aber weder eine SAG-Nominierung (die Wähler haben den Film wohl nicht rechtzeitig zu sehen bekommen) noch eine BFCA-Nominierung. Immerhin bei den Golden Globes wurde er bedacht, ebenso wie sein Co-Star Christoph Waltz. Bevor der Film in die Kinos kam, galt DiCaprio als ein sehr heißer Anwärter für den Preis, doch nun muss man diese Erwartungshaltung etwas runterschrauben, da im Gegensatz zu Waltz in Inglourious Basterds hier DiCaprio sicherlich nicht alleine im Scheinwerferlicht steht. Dennoch ist eine Nominierung sehr wahrscheinlich, insbesondere auch dank dem Erfolg des Films

Weitere Anwärter
Christoph Waltz (Django Unhained) – In einer perfekten Welt wäre Waltz ein sicherer Kandidat für eine Nominierung. Doch die Politik der Weinstein Company wird seinen Chancen stark schaden. Diese will nämlich, dass er als Bester Hauptdarsteller ins Rennen geht, damit er nicht mit DiCaprio in der Kategorie konkurriert. Doch wie man schon den Kritikerpreisen entnehmen kann, so richtig will man das nicht annehmen. Allerdings könnte die Verwirrung um die richtige Kategorie ihm die Nominierung kosten. Dasselbe ist mit Jack Nicholson und Leonardo DiCaprio in The Deaprted – Unter Feinden passiert. Damals hat man DiCaprio als Nebendarsteller (!) und Nicholson als Hauptdarsteller (!!) gepusht. Das Ergebnis: keiner der beiden wurde nominiert. Wie DiCaprio verpasste auch Waltz die SAG- und die BFCA-Nominierung, wurde aber bei den Golden Globes mit einer Nom bedacht.
Samuel L. Jackson (Django Unchained) – Samuel L. Jackson wurde von so gut wie allen Filmkritikerverbänden und anderen Preisverleihungen komplett ignoriert. Eine Nominierung wäre eine Riesenüberraschung. Doch ich möchte sie nicht aussschließen, wenn Django Unchained bei der Academy richtig gut ankommt. Schließlich ist Jackson ein sehr respektierter Schauspieler in Hollywood, der in Django seine beste Performance seit den Neunzigern abliefert.

Ezra Miller (Vielleicht lieber morgen) – Für seine unheimliche (und unheimlich gute) Darstellung in We Need to talk about Kevin wurde Ezra Miller von der Academy und den meisten Filmkritkerverbänden ignoriert. Mit Vielleicht lieber morgen hat der junge Schauspieler bewiesen, dass die gute Performance kein glücklicher Zufall war und dass er durchaus große Wandlungsfähigkeit besitzt. Von den Bostoner Filmkritikern wurde er als Bester Nebendarsteller von 2012 ausgezeichnet in Phoenix und Detroit wurde er immerhin nominiert. Zugegeben, es ist unwahrscheinlich, dass die Oscars auf ihn aufmerksam werden, dafür ist die Konkurrenz dieses Jahr zu groß. Doch es ist auch ein Name, den man nicht vollständig aus dem Spiel nehmen kann.
Außenseitertipp

Vorhersage:
Tommy Lee Jones (Lincoln)
Alan Arkin (Argo)
Philip Seymour Hoffman (The Master)
Leonardo DiCaprio (Django Unchained)
Javier Bardem (Skyfall)
Beste Hauptdarstellerin
Hier ist der Wettbewerb vor allem um den letzten Platz, denn die Top 4 Kandidatinnen stehen mittlerweile nach der Bekanntgabe der BFCA-, der SAG- und der Golden Globe-Nominierungen so ziemlich fest.
Sichere Kandidatinnen

Jessica Chastain (Zero Dark Thirty) – Die einzige, die es mit Lawrence noch aufnehmen kann in diesem Rennen, ist eine andere relative Newcomerin. Chastain gelang erst 2011 im Alter von 34 ihr Durchbruch mit vielfach prämierten Rollen in Take Shelter, The Tree of Life und The Help. Für den letzten wurde sie als Beste Nebendarstellerin für den Oscar nominiert. Da Zero Dark Thirty einer der stärksten Filme im diesjährigen Oscar-Rennen ist, steht es gut um ihre eigenen Oscar-Chancen. Der Film mag vielleicht nicht als Bester Film gewinnen, doch dann wird die Academy ihn vielleicht auf eine andere Weise belohnen wollen und prämiert Chastain. Chastain dominierte bislang die Preisverleihungen der Filmkritiker und gewann die Anerkennung der Filmkritikerverbände von Phoenix, Chicago, Washington DC, Florida, St. Louis, der National Board of Review und vielen anderen. Bei allen wichtigen Verleihungen war sie nominiert und hat natürlich auch das magische BFCA/SAG/Golden Globe Trio als Nominierungen verbucht.
Wahrscheinliche Kandidatinnen
Naomi Watts (The Impossible) – The Impossible kam in den USA nicht so gut an, wie anfangs vermutet und wird auch an den Kinokassen dort kaum eine Spur hinterlassen. Deshalb ist Naomi Watts' bravuröse Performance noch nicht ganz unter den sichersten Kandidatinnen. Dennoch glaube ich fest daran, dass sie den Sprung unter die ersten fünf schaffen wird. Die Mimin liefert schon seit Jahren beständig gute Darbietungen ab, wurde aber bislang nur einmal für den Oscar nominiert (für 21 Gramm). Bayonas Katastrophen-Drama gibt ihr genau den Stoff, den die Academy so gerne nominiert oder gar auszeichnet. Auf den Sieg hat sie allerdings gegen Chastain und Lawrence keine Chance, doch eine Nomnierung wird die Britin ergattern.

Weitere Anwärterinnen

Helen Mirren (Hitchcock) – Helen Mirren ist schon lange aktiv im Filmgeschäft, doch erst seit ihrem Oscar-Sieg für Die Queen von 2006 ist sie berühmter denn je und hat seitdem eine weitere Nominierung für Ein russischer Sommer ergattert. Insgesamt wurde die Mimin bereits viermal für den Oscar nominiert und genießt mittlerweile einen ähnlichen Veteranen-Status wie Judi Dench, die zwichen 1997 und 2006 sechsmal für den Oscar nominiert wurde. Die britische Fraktion bei den Oscars wird zweifelsohne hinter Helen Mirren stehen und man weiß ja, wie stark deren Einfluss ist. Dieser verhalf wohl letztes Jahr auch Gary Oldman zu seiner Nominierung für Dame, König, As, Spion. Mirren konnte auch die wichtigen SAG/Golden Globe/BFCA-Noms einheimsen, doch zugleich kann man auch die Tatsache kaum ignorieren, dass Hitchcock so ziemlich unter dem Radar läuft und er zwar generell ganz gut ankam, aber auch keinen vom Hocker riss. Eine Nominierung für Mirren wäre vor allem ein Beweis dafür, wie sehr sie in der Academy beliebt ist.
Rachel Weisz (The Deep Blue Sea) – Rachel Weisz' Performance in The Deep Blue Sea nennen manche die beste ihrer Karriere, doch leider haben nicht viele sie überhaupt gesehen. Die Golden Globe-Nominierung ist natürlich ein gutes Zeichen und sie hat auch die Kritikerpreise in New York und Toronto gewonnen, den wichtigeren Filmkritikerverbänden. Doch die Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen und sie wurde weder von der BFCA noch von der SAG nominiert.
Keira Knightley (Anna Karenina) – Vor einem halben Jahr schien Knightley noch eine relativ sichere Kandidatin zu sein und der Film eine der größten Oscar-Hoffnungen des Jahres. Daraus wird wohl nichts. Der Streifen kam deutlich schlechter an als Joe Wrights Stolz und Vorurteil und Abbitte und wird sich wohl mit einigen Nominierungen in technischen Kategorien begnügen müssen. Die beste Chance (wenn auch eine extrem geringe) auf eine größere Nominierung hat der Film aber immer noch in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin".
Außenseitertipp

Vorhersage:
Jennifer Lawrence (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir)
Jessica Chastain (Zero Dark Thirty)
Marion Cotillard (Der Geschmack von Rost und Knochen)
Naomi Watts (The Impossible)
Quvenzhané Wallis (Beasts of the Southern Wild)
Bester Hauptdarstellerer
Im Gegensatz zu der vorherigen Kategorie geht es hier weniger darum, wer den letzten Platz schnappt, sondern eher darum, wer von den vier wahrscheinlichen Anwärtern, die alle gute Argumente vorzuweisen haben, es nicht unter die Top 5 schafft.
Sichere Kandidaten
Daniel Day-Lewis (Lincoln) – Der zweifache Oscar-Gewinner Daniel Day-Lewis (vier Nominierungen insgesamt) spielt den wohl bekanntesten und beliebtesten US-Präsidenten in dem immens erfolgreichen Film von Steven Spielberg, der zugleich auch noch ein Favorit für den großen Preis ist. Noch Fragen? Wenn Day-Lewis gewinnt, wird er der erste Schauspieler in der Geschichte sein, der drei Oscars als Bester Hauptdarsteller gewonnen hat und einer von nur sechs Schauspielerinnen und Schauspielern mit mehr als zwei Oscars.
Denzel Washington (Flight) – Als einer der ebenfalls am meisten respektierten Mimen Hollywoods und Hauptdarsteller eines Hits von Robert Zemeckis hat Washington, der seit seinem Sieg für Traning Day nicht mehr nominiert wurde, aber insgesamt bereits fünf Nominierungen und zwei Statuen vorzuweisen hat, eine Nom sicher. Er wird sich sicherlich nicht gegen Day-Lewis für den Sieg durchsetzen, doch in seiner Rolle als Alkoholiker geht er voll auf und wird dafür von der Academy auch belohnt werden. Natürlich hat er, ebenso wie Day-Lewis, Nominierungen bei den Globes, der BFCA und der SAG erhalten.
Wahrscheinliche Kandidaten

John Hawkes (The Sessions) – Hawkes hat als Polio-Erkrankter in The Sessions ebenfalls eine extrem Academy-freundliche Rolle und wurde auch mit BFCA-/-SAG- und Golden-Globe-Nominierungen belohnt, doch sein Film ist extrem klein und lief größtenteils unbeachtet von den Zuschauern in den Kinos. Außerdem könnte das eine oder andere prüde Academy-Mitglied Probleme mit dem Streifen haben.
Hugh Jackman (Les Misérables) – Vor einigen Monaten schien Jackman noch als ein sehr sicherer Kandidat und auch jetzt steht es immer noch gut um ihn, doch Les Misérables kam nicht umwerfend gut an und ist zwar noch im Oscar-Rennen drin, hat aber keine Chance mehr auf den großen Preis. Außerdem wird Jackman im eigenen Film von dem Lob für Anne Hathaways Performance überschattet. Andererseits hat er bislang alle erwarteten Nominierungen erhalten (BFCA, SAG, Golden Globes). Das tat allerdings auch Richard Gere für Chicago, der den Globe sogar gewann, bei den Oscars aber dennoch nicht nominiert wurde – und das, obwohl Chicago vier weitere Schauspielnoms bekam und ein absoluter Favorit für "Beser Film" war. Auch Ewan McGregor wurde für Moulin Rouge! nicht als nominiert. Deshalb zögere ich noch, Jackman als einen absolut todsicheren Kandidaten zu bezeichnen.
Joaquin Phoenix (The Master) – Der große Nachteil, den Phoenix gegenüber den anderen Kandidaten hat, ist, dass er von der Screen Actors Guild übergangen wurde. Zugegeben, letztes Jahr wurde Gary Oldman von der SAG auch nicht nominiert und Javier Bardem (Biutiful) im Jahr zuvor auch nicht. Beide endeten dennoch mit einer Nominierung bei den Oscars. Die Performance an sich ist stark genug, um Beachtung zu finden und eine zeitlang galt Phoenix als größter möglicher Konkurrent von Daniel Day-Lewis. Doch unter anderem Phoenix' eigene negative Äußerungen über die Oscars haben ihm eindeutig geschadet. Ob der bislang zweifach nominierte Schauspieler dennoch die Hürde schaffen kann?
Weitere Anwärter
Richard Gere (Arbitrage) – Mit Arbitrage hat Richard Gere zweifelsohne seine bemerkenswerteste Leistung seit Chicago vor zehn Jahren abgeliefert Doch leider hat sie kaum jemand gesehen, denn der Film spielte nie in mehr als 256 Kinos in Nordamerika. Immerhin gab es eine Golden-Globe-Nominierung, doch das wird bei den Oscars kaum Gewicht haben.
Christoph Waltz (Django Unchained) – Es ist viel wahrscheinlicher, dass Waltz als Bester Nebendarsteller nominiert wird, doch er sollte hier dennoch erwähnt werden, denn das ist die Kategorie, in der The Weinstein Company ihn gerne sehen würde. Meiner Ansicht nach wird diese Kategorien-Verwirrung ihm die Nominierung komplett kosten.
Außenseitertipp

Vorhersage:
Daniel Day-Lewis (Lincoln)
Denzel Washington (Flight)
John Hawkes (The Sessions)
Joaquin Phoenix (The Master)
Bradley Cooper (Silver Linings – Wenn du mir, dan ich Dir)
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Im letzten Teil widme ich mich dann den Kategorien "Beste Regie" und natürlich "Bester Film".
Teil 1 (Bestes Originaldrehbuch, Bestes adaptiertes Drehbuch)








