Phantastische Tierwesen 3 hat neuen Co-Autor, soll eine Kurskorrektur werden

Katherine Waterston und Eddie Redmayne in Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen © 2018 Warner Bros. Pictures

Quellen: Deadline, Variety

Wenn ein Film weltweit knapp $650 Mio einspielt, ist es in dem meisten Fällen ein Grund zur Freude und nicht zur Sorge. Wenn der Film $200 Mio kostete, Teil eines der größten Hollywood-Franchises ist und noch drei weitere Fortsetzungen nach sich ziehen soll, sieht die Sache schon anders aus. In dieser Position fand sich Warner Bros. wieder, nachdem Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen nicht nur die schwächsten Kritiken aus dem Harry-Potter-Filmuniversum, sondern auch das niedrigste Einspielergebnis eingefahren hat. Da das Studio die Prequelreihe ambitioniert auf fünf Filme angelegt hat und plötzlich befürchten musste, dass die Einnahmen weiter sinken, musste aus den Fehlern des letzten Films gelernt werden.

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Das erklärt auch, weshalb die Dreharbeiten, die ursprünglich im Sommer 2019 beginnen sollten, bis ins nächste Jahr verschoben wurden und der Kinostart des Films um ein ganzes Jahr nach hinten bis 2021 verlegt wurde. Das sollte J.K. Rowling mehr Zeit gewähren, die Feinheiten des Drehbuchs auszuarbeiten. Grindelwalds Verbrechen zeigte nämlich, dass eine sehr gute Romanautorin nicht zwingend ein gutes Drehbuch schreiben kann, denn gerade dort lagen die Probleme des Films, der zu viel machen wollte und den Erzählfluss mit zahlreichen Nebenhandlungen erstickte.

Im Oktober enthüllte Dan Fogler, der in den Filmen den Muggel Jacob spielt, dass Rowling immer noch an dem Skript arbeitet und er es noch nicht gelesen hat. Bedenkt man, dass sie bereits vor dem Kinostart des zweiten Films mit der Arbeit am Drehbuch zum dritten begonnen hat, tut sie sich möglicherweise etwas schwer mit einer angemessenen Fortführung.

Nun bekommt sie Hilfe. Steve Kloves, der Drehbuchautor von sieben der acht Harry-Potter-Filme (alle außer Halbblutprinz) greift Rowling bei Phantastische Tierwesen 3 unter die Arme. Die beiden pflegten bereits während der Harry-Potter-Filmreihe einen regen Austausch und Rowling gewährte ihm Einblicke in ihre Pläne für damals noch nicht veröffentlichte Romane.

Gemeinsam mit Rowling soll Kloves für eine Kurskorrektur der Reihe sorgen, damit die Enttäuschung von Grindelwalds Verbrechen nicht wiederholt wird. Wie das Branchenblatt Variety berichtet, bedeutet das die Besinnung auf die Stärken und beliebten Aspekte der Reihe. Genauer gesagt, soll Jude Law als junger Albus Dumbledore eine größere Rolle spielen und der Film soll mehr Zeit in Hogwarts verbringen, damit sich das Harry-Potter-Feeling wieder einstellt.

Nichtsdestotrotz verfolgt der Film weiterhin die Idee, in jedem Teil der Reihe die Zauberer-Gemeinde eines neuen Landes zu erkunden. Deshalb wird nach New York und Paris Rio de Janeiro zum Schauplatz des dritten Films, der ab dem Frühjahr 2020 in Brasilien gedreht werden soll. Law wird voraussichtlich unmittelbar vorher für Warner als Dr. Watson in Sherlock Holmes 3 vor der Kamera stehen, bevor er sich zurück nach Hogwarts begibt.

Eddie Redmayne, Katherine Waterston, Dan Fogler, Ezra Miller, Alison Sudol und Johnny Depp kehren im dritten Teil zurück. Eine deutlich größere Rolle soll diesmal Jessica Williams als Eulalie "Lally" Hicks spielen, einer Lehrerin an der Ilvermorny Schule für Hexerei und Zauberei, dem US-amerikanischen Pendant zu Hogwarts. Sie tauchte im zweiten Film nur ganz kurz auf, als sie Nicolas Flamel (Brontis Jodorowsky) dazu ermutigte, sich dem Kampf gegen Grindelwald anzuschließen. Ähnlich war es auch bei Zoë Kravitz, die im ersten Tierwesen-Film als Leta Lestrange lediglich auf einem Foto zu sehen war und im Nachfolger eine Schlüsselrolle spielte.

Obwohl Warner mit den Ergebnissen von Grindelwalds Verbrechen nicht gänzlich zufrieden war, bleibt der fünf-Filme-Plan des Studios vorerst intakt. Natürlich könnte sich aber auch das ändern, wenn Teil 3 noch schlechter abschneidet.

Phantastische Tierwesen 3 wird am 12.11.2021 in die nordamerikanischen Kinos kommen. Der deutsche Starttermin steht bislang nicht fest.

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