Links: Roman Griffin Davis und Taika Waititi in Jojo Rabbit © 2019 Searchlight Pictures
Rechts: Lee Sun-kyun in Parasite © 2019 NEON
Quelle: American Cinema Editors
Die Eddies, die offiziellen Auszeichnungen des US-amerikanischen Verbands der Film- und Serieneditoren ACE, wurden zum 70. Mal verliehen und einer der Sieger war eine gehörige, wenn auch hochverdiente Überraschung. In der Drama-Kategorie wurde der südkoreanische Cannes-Sieger Parasite mit dem Hauptpreis ausgezeichnet und setzte sich dabei gegen die Favoriten Le Mans 66 und The Irishman durch. Das ist auf jeden Fall ein sehr gutes Zeichen für die Oscarchancen des Films, sowohl in der Schnitt-Kategorie, aber auch als "Bester Film", denn diese Auszeichnung zeigt große Unterstützung für den Film innerhalb der Industrie. Nur fünf der letzten 20 Oscargewinner für den Schnitt haben zuvor keinen Eddie gewonnen: Traffic, Verblendung, Gravity, Whiplash und Hacksaw Ridge. Bei den Oscars ist Parasite in der Kategorie gegen The Irishman, Joker, Le Mans 66 und Jojo Rabbit nominiert. Jojo Rabbit gewann den Eddie in der Kategorie Komödie/Musical, in der er der einzige Film war, der auch eine Oscarnominierung für den Schnitt erhalten hat. Parasite sollte aber im direkten Vergleich die Nase auf jeden Fall vorne haben. Falls ein Film ihm den Schnitt-Oscar streitig machen sollte, dann wird es das Rennfahrer-Drama Le Mans 66 sein, das zuvor schon zahlreiche Preise für seinen Schnitt gewonnen hat.
Die zwei großen Anwärter auf den "Bester Film"-Oscar, 1917 und Once Upon a Time in Hollywood, sind bei den Oscars nicht für ihren Schnitt nominiert. Sollte Tarantinos Film dort den Hauptpreis gewinnen, wäre es erst der zweite Film seit 1980 (nach Birdman), der den "Bester Film"-Oscar ohne eine Schnittnominierung gewinnen würde. Sollte der Preis an 1917 gehen, wäre es sogar der erste Sieger seit den Sechzigern ohne eine vorige Schnittnominierung bei den Oscars oder den Eddies.
Unten sind alle diesjährigen Eddie-Sieger im Überblick (hier findet Ihr die Nominierungen)
