US-Produzentengewerkschaft PGA prämiert 1917 als besten Film 2019

Benedict Cumberbatch in 1917 © 2019 Universal Pictures

Quelle: Producers Guild of America

Etwa 7000 Mitglieder der Producers Guld of America (PGA), der US-amerikanischen Gewerkschaft von Produzenten, haben gesprochen und ihre Favoriten in Bereichen Filme und Serien aus dem vergangenen Jahr verkündet. Der zehnfach oscarnominierte Kriegsfilm 1917 von Sam Mendes setzte sich dabei in der Hauptkategorie gegen neun Konkurrenten durch, von denen acht auch bei den Oscars nominiert sind, und wurde als "Bester Film" ausgezeichnet. Damit zieht der Film im sehr knappen Rennen dieses Jahr nach vorne. Die Auszeichnungen der PGA sind die ersten großen wichtigen Industriepreise, die verliehen wurden und bedeuten im Hinblick auf die Oscars mehr als die Golden Globes oder die Critics' Choice Awards. Zuvor sah es danach aus, als könnte Quentin Tarantinos Once Upon a Time in Hollywood die Führung im Rennen übernehmen, da der Film sowohl bei den Globes als auch bei den Critics' Choice Awards die meisten Auszeichnungen abgeräumt hat. Jetzt kann 1917 jedoch neben dem Golden Globe als "Bester Film (Drama") auch die wichtige PGA-Auszeichnung vorweisen.

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Von insgesamt 31 von der PGA ausgezeichneten Filmen, gewannen später 21 den Oscar als "Bester Film". Zuletzt war das auch der Pfad von Green Book vergangenes Jahr. Die Kombi aus dem Golden Globe und dem PGA Award macht 1917 im Rennen noch stärker. Nur fünf Filme haben in den letzten 30 Jahren diese beiden Preise gewonnen, den Oscar in der Königsklasse aber verloren: Der Soldat James Ryan, Moulin Rouge, Aviator, Brokeback Mountain und La La Land.

Jedoch hat 1917 weiterhin zwei große Handicaps. Zum einen ist er weder bei den Oscars noch beim Cutter-Verband ACE für den Filmschnitt nominiert worden. Das mag einem trivial erscheinen, doch seit 1970 hat kein Film ohne eine ACE-Nominierung den "Bester Film"-Oscar gewonnen und seit 1966 kein Film ohne eine ACE- oder eine Oscarnominierung für den Schnitt. Man könnte zwar meinen, dass die "schnittlose" Struktur des Films die mangelnden Nominierungen erklären könnte, doch auch der vergleichbar gefilmte Birdman wurde zumindest vom Cutter-Verband nominiert.

Die zweite Hürde ist die mangelnde Unterstützung im Schauspielersegment der Academy. Seit 1996 haben nur drei Filme den "Bester Film"-Oscar gewonnen ohne eine vorige Ensemble-Nominierung seitens der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild: Braveheart, Shape of Water und Green Book. Jedoch ist Braveheart der einzige davon, der auch keine einzelnen Schauspielernominierungen erhalten hat. 1917 wäre erst das zweite Beispiel. Daher ist das Rennen noch nicht ganz gelaufen. Der Blick richtet sich jetzt auf die Regiegewerkschaft DGA, die Sam Mendes für 1917 ebenfalls nominiert hat. Andererseits haben Der Soldat James Ryan, Brokeback Mountain und La La Land neben dem Globe und dem PGA Awards auch bei der DGA gewonnen und den Oscar später verloren (alle drei gewannen aber den Regie-Oscar).

Von Animationsfilmen wurde der vierte Toy-Story-Streich ausgezeichnet. Damit ist es bereits der achte PGA-Preis für Pixar in den 15 Jahren seit der Einführung der Kategorie. Der Doku-Preis ging an Apollo 11, der bei den Oscars komplett ignoriert wurde. Das erinnert an letztes Jahr, als Would You Be My Neighbor? von der PGA prämiert wurde, bei den Oscars aber schockierenderweise keine Nominierung erhalten hat.

Im Serienbereich wurden die gleichen Favoriten ausgezeichnet wie zuvor schon bei den Golden Globes und den Critics' Choice Awards: "Succession", "Fleabag" und "Chernobyl". Die zwei letztgenannten gewannen in ihren jeweiligen Kategorien auch schon bei den Emmys.

Die komplette Auflistung der Sieger findet Ihr unten:

Bester Film

1917

Bester Animationsfilm

A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando

Bester Dokumentarfilm

Apollo 11

Beste Dramaserie

"Succession"

Beste Comedyserie

"Fleabag"

Beste Miniserie

"Chernobyl"

Bester TV-Film

Apollo: Missions to the Moon

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