Home Blog Page 221

Die Autorengewerkschaft verkündet ihre Nominierungen

0
Writers Guild of America Awards Gewinner 2012

Quelle: Writers Guild of America

Die alljährlichen Preise der Drehbuchautorengewerkschaft, der Writers Guild of America, gehören neben den Preisen der Screen Actors Guild, der Producers Guild of America und der Directors Guild of America zu den aussagekräftigsten Industrie-Filmpreisen bezüglich die Oscar-Nominierungen. Auch bei der WGA gibt es etliche Überschneidungen mit der Academy. Eine Besonderheit ist hier allerdings, dass die Writers Guild jährlich viele Drehbücher für nicht zulässig für eine Nominierung erklärt, da diese aus dem einen oder anderen Grund nicht nach Richtlinen der WGA verfasst wurden. So sind jährlich für die Oscars etwa dreimal (!) soviele Drehbücher für eine Nominierung zugelassen als bei den Preisen der WGA. Bereits oscarnominierte Drehbücher von Filmen wie Dame König As Spion, The King’s Speech und Winer’s Bone waren bei der WGA nicht zulässig, was denen später bei den Oscars dennoch nicht geschadet hat. The King’s Speech gewann gar den Oscar für sein Originaldrehbuch.

So wurden auch dieses Jahr die Drehbücher von diversen hochkarätigen Filmen für unzulässig erklärt. So braucht einen die Abwesenheit von Drehbüchern zu Michael Hanekes Liebe, zu Beasts of the Southern Wild, Tarantinos Django Unchained, Les Misérables und dem Katastrophen-Drama The Impossible nicht zu verwundern. All diese Drehbücher (und dazu noch eine Menge anderer) durften nicht nominiert werden. So ergeben die untenstehenden Nominierungen also ein eher unvollständiges Bild hinsichtlich der Oscar-Chancen.

Nominierungen

Bestes Originaldrehbuch

John Gatins (Flight)
Rian Johnson (Looper)
Paul Thomas Anderson (The Master)
Wes Anderson & Roman Coppola (Moonrise Kingdom)
Mark Boal (Zero Dark Thirty)

Bestes adaptiertes Drehbuch

Chris Terrio (Argo)
David Magee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger)
Tony Kushner (Lincoln)
Stephen Chbosky (Vielleicht lieber morgen)
David O. Russell (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir)

Bestes Drehbuch bei einem Dokumentarfilm

Sarah Burns, David McMahon & Ken Burns (The Central Park Five)
Kirby Dick (The Invisible War)
Alex Gibney (Mea Maxima Culpa: Silence in the House of God)
Malik Bendjelloul (Searching fot Sugar Man)
Amy Berg & Billy McMillin (West of Memphis)

Auch bei diesen Nominierungen gab es keine großartigen Überraschungen. Es handelt sich bei all diesen Filmen um tatsächliche Kandidaten, die allerdings teilweise an die Stelle von stärkeren Filmen aufgerückt sind. So wird Flight höchstwahrscheinlich keine Oscar-Nom für sein Drehbuch ergattern. An seine Stelle (oder an die von The Master) wird Django Unchained treten. Beasts of the Southern Wild wird hingegen möglicherweise den Platz von Vielleicht lieber morgen einnehmen. Insofern bringen uns die diesjährigen Nominierungen nicht wirklich weiter. Abgesehen von den unzulässigen Filmen, wurden genau diejenigen Filme nominiert, bei denen man es erwartet hätte.

Side Effects: Trailer #2 zum Soderbergh-Thriller

0

Wie bereits berichtet, möchte sich Oscar-Preisträger Steven Soderbergh ("Traffic") zukünftig aus dem Kinogeschäft zurückziehen und sich der Arbeit beim Fernsehen zuwenden. Das tut er allerdings nicht, ohne uns mit dem Thriller “Side Effects” einen Abschiedsgruß zu hinterlassen. Dieser soll am 25. April in den deutschen Kinos anlaufen und wartet mit Stars wie Channing Tatum, Rooney Mara, Jude Law und Catherine Zeta-Jones auf.

Als kleinen Appetizer gibt es hier den zweiten Trailer zu begutachten:

https://youtu.be/u2dlPTRQoHk

seffectsposterx
Dieser "Soderbergh" ist rezeptpflichtig!

Inhalt:

Um die Panik vor der anstehenden Gefängnisentlassung ihres Ehemanns in den Griff zu bekommen, entscheidet sich eine junge Frau für eine medikamentöse Therapie …


Quelle: joblomovienetwork

Keine Überraschungen bei den PGA-Nominierungen

0

Quelle: Producers Guild of America

Wie die Screen Actors Guild (SAG), gehört auch die Producers Guild of America (PGA) zu den wichtigsten Industrie-Vorboten der Oscars. Diese sind insofern wichtig, als dass im Gegensatz zu den ganzen Preisen der Filmkritikerverbände, es tatsächliche Überschneidungen gibt zwischen den Mitgliedern der PGA und denen der Academy. Sagen die SAG-Awards primär die Schauspielkategorien vorher (wobei sich auch da die generelle Stärke eines Films einschätzen lässt), so geht es bei den PGA-Nominierungen um die Kategorie "Bester Film". Da hier die Produzentengewerkschaft abstimmt, haben große finanzielle Hits einen leichten Vorteil gegenüber kleineren Independent-Filmen (schließen machen vor allem die ersteren den Produzenten Geld). So wurden bereits Hits wie der erste Harry-Potter-Film und My Big Fat Greek Wedding als Bester Film von der Producers Guild nominiert. Im Großen und Ganzen stimmt die Produzentengewerkschaft aber mit den Oscars überein. Seit die Academy die Zahl der Nominierten in der Kategorie "Bester Film" auf zehn anhob, so tat dies direkt auch de PGA. Das gilt auch bis heute, obwohl die Zahl der Bester-Film-Nominees bei den Oscars nun schwankt. Letztes Jahr wurden sieben der PGA-nominierten Filme auch für den Oscar als Bester Film nominiert. Extrem laut und unglaublich nah sowie The Tree of Life schafften eine Oscar-Nominierung ohne eine vorige PGA-Nom. Im Jahr zuvor lag PGA bei neun von zehn Filmen richtig. Lediglich Winter’s Bone wurde von der PGA nicht nominiert und stattdessen The Town – Stadt ohne Gnade. Ein Jahr früher, 2010, hatte die PGA acht Treffer, nur statt Blind Side – Die große Chance und A Serious Man wurden Star Trek (Vorliebe für Blockbuster!) und Invictus nominiert. In den meisten Jahren zuvor, als es nur fünf nominierte Filme gab, stimmte die PGA in der Regel bei vier von fünf Nominees mit den Oscars überein.

Auch dieses Jahr gibt es augenscheinlich keine großen Abweichungen, wie man bei diesen Nominees sehen kann:

Produzent des Jahres bei einem Realfilm

Argo
Beasts of the Southern Wild
Django Unchained
Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Lincoln
Les Misérables
Moonrise Kingdom
Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir
Skyfall
Zero Dark Thirty

Produzent des Jahres bei einem Animationsfilm

Frankenweenie
Die Hüter des Lichts
Merida – Legende der Highlands
ParaNorman
Ralph reicht’s

Weitere Nominierungen, unter anderem für den Besten Dokumentarfilm und die Nominierungen im Bereich TV-Serien könnt Ihr gerne hier einsehen.

Wie man schnell erkennen kann, halten die diesjährigen Nominierungen kaum Überraschungen bereit. Interessant ist das Fehlen von The Dark Knight Rises. Sein Vorgänger hat eine Nominierung erhalten als es gar fünf Plätze für die Filme gab. Seinen Blockbuster-Platz nahm erwartungsgemäß Skyfall ein, was aber keienswegs bedeutet, dass der Filme eine reele Chance auf eine Bester-Film-Nominierung bei den Oscars hat. Die anderen neun Filme sehen hingegen so aus, als könnten wir hier unser Oscars Line-Up haben. Bemerkenswert ist das Fehlen von The Master. Nachdem der Film schon bei den SAG-Nominierungen sehr schwach abgeschnitten hat, bezeugt das nur noch mehr, wie sehr der Streifen im Oscar-Rennen an Fahrt verloren hat. Allerdings würde ich eine Überraschungs-Nominierung à la The Tree of Life noch nicht ganz ausschließen. Stark profiteren kann von den PGA-Noms hingegen Beasts of the Southern Wild. Dass ein solch kleiner Indie-Film auch hier nominiert wurde, ist definitiv ein gutes Zeichen und das brauchte der Film, nachdem er bei den Golden Globes vollständig übergangen worden war.

Evil Dead: Der Red Band-Trailer geht in die zweite Runde!

2

Das Remake zu Sam Raimis kultigem wie seinerzeit berüchtigtem Splatterschocker "Evil Dead" ist vor allem bei Horrorfreunden bereits in aller Munde. Nachdem wir euch das Poster und einen ersten Red Band-Trailer präsentiert haben, folgt nun die Fortsetzung von letzterem.

In den Hauptrollen werden Jane Levy, Shiloh Fernandez, Jessica Lucas, Lou Taylor Pucci und Elizabeth Blackmore zu sehen sein, während Raimi höchstselbst mit seinem Originalstar Bruce Campbell als Produzent in Erscheinung tritt. Am Drehbuch hat Oscar-Preisträgerin Diablo Cody ("Juno") mitgewerkelt. Der 25. April 2013 soll dann der Stichtag für den deutschen Kinostart sein.

Seht selbst, wie die Teufel wieder einen Tanz der blutigsten Sorte ausrichten:

https://youtu.be/BHDJm1D2ELw

Inhalt:

In einer Waldhütte erweckt ein fünfköpfiger Freundeskreis durch das Vorlesen aus einem mysteriösen Buch uralte und blutrünstige Dämonen, die Besitz von anderen Körpern ergreifen können.


Quelle: joblomovienetwork

Box-Office Deutschland – Der Hobbit extrem stark am dritten Wochenende

0
Box-Office Deutschland - 27.-30.12.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Wie in den USA ging das Kinojahr 2012 auch in Deutschland an den Kinokassen spektakulär zu Ende. Beinahe jeder Film der Top 10 konnte dank Feiertagen gegenüber der Vorwoche zulegen. Ganze neun Filme in der Top 10 erreichten am Wochenende mehr als 100,000 Besucher – das gab’s schon lange nicht! Drei weitere Filme brachten es immerhin auf mehr als 50,000 Kinogänger. Wie nun das Gesamtjahr 2012 abgeschnitten hat, wird man erst später mit genauen FFA-Zahlen erfahren.

Am meisten hat letztes Wochenende der Spitzenreiter der deutschen Charts, Der Hobbit – Eine unerwartete Reise, beeindruckt. Nach einem recht lauwarmen Start drehte der Film richtig auf und konnte enorm von den Feiertagen und den Weihnachtsferien profitieren. So gelang es ihm nicht nur am dritten Wochenende in Folge mehr als 1 Mio Zuschauer in die Kinos zu locken, sonden er legte um satte 19% zu und erreichte mit 1,236,000 Zuschauern am Wochenende das fünftbeste dritte Wochenendergebnis aller Zeiten in Deutschland. Nur der erste Harry Potter-Film, die ersten beiden Herr-der-Ringe-Filme und Independence Day schnitten am dritten Wochenende noch besser ab. Das Wochenende lag auch über seinem Startwochenende. Damit knackte Der Hobbit locker die 4 Mio-Zuschauermarke und platzierte sich mit mehr als 4,4 Mio Besuchern nach 19 Tagen auf Rang 4 der erfolgreichsten Filme des Jahres 2012 in Deutschland. Dabei liegt der Streifen trotzdem mehr als 2,5 Mio hinter jedem der ersten drei Herr-der-Ringe-Streifen, die im gleichen Zeitraum alle mehr als 7 Mio Zuschauer in die Kinos locken konnten. Nichtsdestotrotz ist das aktuelle Ergebnis von Der Hobbit deutlich besser als der etwas unspektakuläre Start vermuten ließ. Eine zweite Goldene Leinwand ist der Film sicher. Damit wird 2012 zum ersten Jahr seit 2007, in dem vier Filme jeweils zwei Goldene Leinwände und damit mehr als 6 Mio Zuschauer für sich verbuchen konnten. In der Tat winkt Ziemlich beste Freunde, der momentan bei etwa 8,89 Mio Zuschauern liegt, auf lange Sicht gar die dritte Goldene Leinwand.

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise wird noch sicherlich eine ganze Weile lang die deutschen Kinocharts beherrschen und gut in den März hinein laufen. Das Gesamtergebnis von Ice Age 4 – Voll verschoben (ca. 6,6 Mio Zuschauer) wird er locker übertrumpfen. Schwieriger wird es schon mit Skyfall, der mittlerweile bei mehr als 7,4 Mio liegt und noch fleißig weiter Kinogänger einsammelt. Der Hobbit nimmt momentan Kurs auf etwa 7-8 Mio Zuschauer, doch es ist noch unklar, ob er Platz 2 der Jahrescharts von 2012 belegen wird. Eins scheint jedoch sehr wahrscheinlich – dank doppeltem Überlängenzuschlag und dem 3D-Bonus wird der Fantasyfilm wohl nach Umsatz zum erfolgreichsten Film von 2012 werden. Er belegt bereits Platz 24 unter den umsatzstärksten Filmen aller Zeiten. Mit etwas Glück wird er gar mehr als €75 Mio in Deutschland einnehmen und es womöglich unter die fünf nach Umsatz größten Hits aller Zeiten in Deutschland bringen.

Ebenso sehr bemerkenswert startete auf Platz 2 der Charts Life of Pi  -Schiffbruch mit Tiger, der bereits am zweiten Weihnachtstag anlief und samt Mittwoch und den Previews zuvor bis Sonntag etwa 566,000 Zuschauer in die Kinos locken konnte. Am eigentlichen Wochenende waren es sehr überzeugende 465,000 Besucher. Das reichte immerhin für den 10.-besten Start des Jahres. Der Erfolg ist das Ergebnis von einer sehr effektiven Marketing-Kampagne, der nicht zu unterschätzenden Popularität des Buches hierzulande und einem clever gewählten Starttermin. Dank den anstehenden Oscar-Nominierungen sollte der Film noch ein langes Leben hier genießen, indem er sowohl Mainstream-Zuschauer als auch das Arthosue-Publikum anspricht. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er mehr als 2 Mio Zuschauer insgesamt für sich begeistern können, mit etwas Glück und wenn der Oscar-Hype richtig einschlägt, dann vielleicht sogar 2,5 Mio. So oder so wird 2012 am Ende 14 Filme mit mehr als 2 Mio Besuchern vorweisen können – die meisten seit 2009. Leider gibt es aber auch einen Negativpunkt. Zum ersten Mal seit 1992 wird es (allem Anschein nach) weniger als 30 Filme mit jeweils mehr als 1 Mio Zuschauer geben.

Die Musikkomödie Pitch Perfect bewies erneut, wie populaär Tanz- und Gesangsfilme in Deutschland sind und legte um wunderbare 27% zu, sodass es am Wochenende weitere 255,000 Zuschauer wurden und der Film nach 11 Tagen bei insgesamt mehr als 570,000 Kinogängern steht. Hier wird locker die 1 Mio-Zuschauermarke geknackt werden. Mit etwas Glück könnte der Film sich sogar an 1,5 Mio heranwagen.

Platz 4 ging an einen weiteren Neuankömmling. Die Vampirschwestern lockte bis Sonntag etwa 205,000 Zuschauer einschließlich Previews in die Kinos. Es ist ein sehr beachtlicher Start für einen deutschen Kinderfilm, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Kinos momentan mit Familienstreifen schier überfüllt scheinen. Auch wenn man Der Hobbit nicht mitzählt, sind es alleine in der Top 10 ganze vier Filme. Wahrscheinlich konnte Die Vampirschwestern aber auch davon profitieren, nicht in 3D zu sein und so die Geldbörsen der Eltern etwas mehr zu schonen im Gegensatz zu Alternativen wie Ralph reicht’s oder Sammys Abenteuer 2. Für Die Vampirschwestern ist auf lange Sicht auch 1 Mio Zuschauer möglich.

Extrem gut konnte sich die deutsche Komödie Jesus liebt mich behaupten. Der Film mit Jessica Schwarz und Florian David Fitz lockte am Wochenende weitere  169,000 Zuschauer in die Kinos und damit 44% mehr als an seinem Startwochenende. Insgesamt wurde der Streifen bislang von fast 370,000 Zuschauern gesehen. An den Erfolg von Vincent will Meer (1,1 Mio) wird er wohl nicht herankommen, doch auch etwa 800,000 Zuschauer wären extrem solide.

Platz 6 ging an Skyfall. Der Dauerbrenner legte um 16% zu und erreichte nach einem 152,000-Zuschauer-Wochenende insgesamt 7,44 Mio Besucher. Nach Umsatz zog der 23. James-Bond-Film mit fast €63 Mio an Ziemlich beste Freunde vorbei und ist nun der einspielstärkste Film von 2012 sowie der neuntstärkste aller Zeiten. Nach Besuchern steht er immerhin kurz davor, die Top 30 der erfolgreichsten Filme in Deutschland seit 1968 zu stürmen. Auch wenn es recht schwierig erscheint, so glaube ich immer noch fest daan, dass Skyfall auf lange Sicht 8 Mio Zuschauer mit knapper Not erreichen wird, auch wenn dies noch diverse Monate dauern dürfte. So oder so sind weniger als 7,8 Mio keinesfalls drin und das ist bereits ein phänomenaler Erfolg.

Auf Platz 7 gelang Sammys Abenteuer 2 mit +67% der größte Sprung in der Top 10. Der Film holte sich am zweiten Wochenende 137,000 neue Zuschauer in die Kinos und kann mittlerweile etwa 280,000 Kinogänger vorweisen. Die 1 Mio von seinem Vorgänger wird er nicht erreichen, insbesondere da mit Ritter Rost sehr bald weitere Konkurrenz ins Haus steht (was denken sich die Verleieher eigentlich?!). Der Film wird sich mit etwa 700,000 Zuschauern begnügen müssen.

Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 2 belegte Rang 8 in seiner sechsten Woche. Der Film legte um 3% zu und hat mittlerweile mehr als 3,7 Mio Kinogänger erreicht. Der Film hat New Moon bereits überolt und steht weniger als 10,000 Zuschauer hinter dem Gesamtergebnis von Breaking Dawn I – und das ohne jegliche Double-Features oder Twilight-Marathons. Tatsächlich sieht es so aus, als würde Breaking Dawn II nur ganz knapp an der 4 Mio-Marke vorbeischrammen, aber mit Sicherheit der erfolgreichste Twilight-Film in Deutschland werden. Dazu muss er lediglich die 3,91 Mio Zuschauer von Eclipse schlagen, was er innerhalb der nächsten 3-4 Wochen hinkriegen wird.

Ralph reicht’s legte um 13% zu und besetzte den 9. Platz der Charts mit knapp 114,000 Zuschauern. Damit brachte er sich in dei Nähe von 700,000 Besuchern und machte 1 Mio noch wahrscheinlicher. Viel weiter als das, wird’s für den Animationsspaß aber wohl nicht gehen.

Als einziger Film in der Top 10, der tatsächlich Zuschauer eingebüßt hat, zeichnete sich Die Hüter des Lichts aus. Betroffen von direkter Konkurrenz durch Die Vampirschwestern sowie durch die Tatsache, dass Weihnachten vorüber is, fiel der Film um 19% auf Platz 10 der Charts. Immerhin durchbrach er mit 57,000 Zuschauern die 50o,000-Zuschauermarke und wird sich am Ende irgendwo im Bereich von 750,000 Zuschauern ansiedeln.

End of Watch lockte am Wochenende weitere 52,000 Zuschauer (-1%) i die Kinos und kann nach 11 Tagen bereits etwa 140,000 Zuschauer vorweisen. Anna Karenina legte auf Platz 12 der Charts nach einem Zuwachs von 32% das bislang beste Wochenende seiner Laufzeit hin mit knapp über 51,0000 Besuchern. Die Tolstoi-Verfilmung wurde hierzulande von mehr als 250,000 Zuschauern gesehen. Der Film entwickelt sich zusehends zu einem richgiten Arthouse-Liebling und wird womöglich noch die halbe Million packen.

Relativ unauffällig startete auf Rang 13 das Red Dawn-Remake mit 42,000 Zuschauern inkl. Sneaks und Previews. Der Film wird es kaum auf mehr als 100,000 Zuschauern bringen. Derweil knackte Cloud Atlas als 23. Film von 2012 die 1 Mio-Zuschauermarke und steht bei etwa 1,05 Mio Besuchern. Damit lief der Film hierzulande schon deutlich besser als in den Staaaten.

Auch Step Up: Miami Heat kann nach den neusten gemeldeten Zahlen endlich offiziell als 24. Film von 2012 mehr als 1 Mio Besucher vorweisen. Step Up 3D hatte lediglich 45,000 Besucher mehr in die Kinos gelockt.

Das Geheimnis der Feenflügel läuft unterhalb der Top 10 sehr gut weiter und erreichte nach einem Zuwachs von 72% letztes Wochenende endlich mehr als 500,000 Zuschauern. Inesgesamt könnten hier schon mehr als 650,000 zusammenkommen. Nicht übel für einen Film, der in den USA nicht einmal in die Kinos kam!

Wie bei Horrorfilmen so üblich, startete Alexandre Ajas Maniac mit etwa 17,000 Besuchern auf Rang 18 wenig überzeugend, doch zumindest der Schnitt von 73 Kinos war relativ solide.

Der deutsche Arhouse-Erfolg Die Wand knackte nach einem überragenden Wochenende (+160%!) die 300,000-Marke. Der Mundart-Hit Die Kirche bleibt im Dorf, der nie in mehr als 116 Kinos lief, erreichte letztes Wochenende nach einem langen Kampf 450,000 Zuschauer. Eine halbe Million kann kommen! Derweil erreichte der türkische Überraschungshit Evim Sensin, der sich als deutlich weniger frontlasting als vermutet entpuppte mit 236,000 Zuschauern bereits Platz 12 der erfolgreichsten türkischen Filme aller Zeiten in Deutschland.

Woody Alleins To Rome with Love wurde vielleicht zu keinem Hit der Marke Vicky Cristina Barcelona oder Midnight in Paris, schrieb aber dennoch beachtliche Zahlen, indem er letztes Wochenende nach vier Monaten endlich 500,000 Zuschauer erreicht hat. Silent Hill: Revelation 3D zeigte ebenfalls mehr Durchhaltevermögen, als hm zugetraut wurde, und lockte bislang mehr als 200,000 Zuschauer in die deutschen Kinos – immerhin knapp die Hälfte von dem, was dem ersten Teil gelang.

Neuer Trailer: Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben

0

Ein neuer Trailer zum nunmehr fünften Teil des erfolgreichen Actionfranchises mit dem inzwischen 57-jährigen Originalstar Bruce Willis ist jetzt veröffentlicht worden und zeugt natürlich in erster Linie von dem, was das Fanherz eben begehrt: Action, Action und wieder Action!

Ob die Rechnung mit frischem Blut in Gestalt von Jai Courtney als John McClanes Sohnemann ein weiteres Mal aufgeht, wird sich nach dem hiesigen Kinostart am 14. Februar zeigen.

Hier kommt zunächst der Trailer:

Inhalt:

John McClane reist nach Russland, um dort den Umständen der Verhaftung seines Sohnes Jack nachzugehen, der in einem Moskauer Hochsicherheitstrakt gefangen gehalten wird. Als der Senior im Zusammenhang mit dessen Verhaftung eine terroristische Verschwörung wittert, befreit er seinen Sohn und die beiden begeben sich auf eine gefährliche Flucht vor den russischen Strafverfolgungsbehören.


Quelle: joblomovienetwork

Box-Office USA – Der Hobbit verteidigt knapp die Spitze

0
Box-Office USA - 28-30.12.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Boxofficemojo

Das achterbahnartige Box-Office Jahr 2012 ging genauso beeindruckend zuende, wie es anfing. Wie üblich am letzten Wochenende des Jahres, war das Kinogeschäft enorm stark und verbesserte sich um ganze 63% gegenüber der Vorwoche, sodass die Top 12 $163,8 Mio erreichte und somit auch 17,3% über dem gleichen Wochenende 2011 lag. Dies ist vor allem drei starken Neustarts zu verdanken. Insgesamt spielten in Nordamerika sechs Filme letztes Wochenende mehr als $10 Mio ein. Dabei konnten fünf Filme in der Top 12 verglichen zur Vorwoche gar zulegen und kein Film verlor mehr als 15%! Alles in allem führte das außerordentliche Kinogeschäft der letzten Wochen zu einem neuen Jahresrekord! Insgesamt $10,834 Mrd haben die Kinofilme im Jahr 2012 eingespielt und damit 6,5% mehr als 2011 und 2,3% mehr als im bisherigen Rekordjahr 2009. Ferner wurden 2012 weitere Meilensteine aufgestellt. Zum ersten Mal haben drei Filme in einem Jahr mehr als $400 Mio an den US-Kinokassen eingenommen (Marvel’s The Avengers, The Dark Knight Rises und Die Tribute von Panem – The Hunger Games). Es sieht auch danach aus, als würde dieses Jahr auch die Rekordzahl von $300 Mio-Filmen erreicht werden, da sowohl Der Hobbit als auch Skyfall die Marke mit Sicherheit erreichen werden. Auf jeden Fall wird 2013 es sehr schwierig haben, mit 2012 im Hinblick auf das Box-Office aufzunehmen.

Den Spitzenplatz konnte Der Hobbit – Eine unerwartete Reise in der dritten Woche mit knapper Not gegen zwei große Neustarts verteidigen. Am dritten Wochenende ging es für das Fantasy-Prequel um 13,5% runter auf $31,9 Mio, womit der Film sein Gesamteinspiel nach 17 Tagen auf grundsolide $221,6 Mio gebracht hat. Das dritte Wochenende ist das erfolgreichste von der gesamten Herr-der-Ringe-Reihe. Dazu muss man aber betonen, dass die ursprüngliche Herr-der-Ringe-Trilogie am dritten Wochenende kein Feiertagswochenende hatte im Gegensatz zu Der Hobbit. Insgesamt liegt Der Hobbit momentan etwa $51 Mio hinter Die Rückkehr des Königs und $22 Mio hinter Die Zwei Türme im gleichen Zeitraum, aber immer noch fast $32,5 Mio vor Die Gefährten. Dieser wird allerdings sehr bald schnell aufholen. Im Gegensatz zu den ersten drei Filmen wird Der Hobbit nicht in den Genuss von starkem Oscar-Hype kommen (jeder der ersten drei Filme war als "Bester Film" bei den Oscars nominiert, die drei gewannen insgesamt 17 Oscars). Dafür hat er einen ganz anderen Vorteil. Wie bereits in einem anderen Box-Office-Artikel erwähnt, wird Januar vollgepackt sein mit nicht-jugendfreien Filmen (also Filmen mit der R-rated-Altersfreigabe – ab 17 Jahren). Nur ein einziger neuer Film im Januar in den USA wird eine PG-13-Freigabe tragen und dieser wird zugleich dennoch ein Horrorfilm sein – Mama. Das macht den Markt perfekt für familientaugliche Filme, die im November und Dezember in die Kinos kamen. Diese werden eine besondere Langlebigkeit im Januar genießen und dazu gehört auch Der Hobbit. Dieser wird außerdem den ganzen Monat lang immer noch das große Must-See-Kinoevent bleiben.

Natürlich wird Der Hobbit – Eine unerwartete Reise auch im besten Fall nicht an die Zuschauerzahlen der Herr-der-Ringe-Filme herankommen. Korrigiert um die Inflationsrate sowie den IMAX- und den 3D-Aufpreis, wird Der Hobbit wohl nicht mehr als 70% der Zuschauer von Die Gefährten erreichen. Allerdings ist es auch nach dem leicht enttäuschenden Start nicht mehr das Ziel gewesen. Um den Ruf zu retten, wird für den Film ausreichen, das nicht-inflationsbereinige Gesamteinspiel von Die Gefährten ($315,5 Mio) zu toppen und das wird ihm wohl auch gelingen. Die $300 Mio hat der Film mit Sicherheit in der Tasche und sollte diese Marke noch vor Ende des Monats erreichen. Ab da wird es wohl darauf ankommen, wie lange er noch seine Leinwände halten kann, aber da lange Zeit keine große PG-13-Konkurrenz auf ihn zukommen wird, sehe ich ein Gesamteinspiel von $315-325 Mio als sehr realistisch.

Der zweite Platz der Vharts ging letztes Wochenende an Django Unchained, der von Freitag bis Sonntag $30,1 Mio einnahm und somit die Pole Position nur knapp verfehlte. Mit diesem Einspiel erreichte er einen sehr ordentlichen $10,008 Schnitt pro Kino in 3010 Locations. Gestartet am ersten Weihnachtstag, hat der Film in seinen ersten sechs Tagen $63,4 Mio eingenommen. Am ersten Tag eröffnete er mit sehr beeindruckenden $15 Mio und legte somit nicht nur den drittbesten Weihnachtsstarttag aller Zeiten hin (hinter Sherlock Holmes und Les Misérables), sondern auch bei weitem den besten Weihnachtsstarttag für einen R-rated Film. Damit endet ein bereits extrem beeindruckendes Kinojahr für Filme mit dieser hohen Altersfreigabe. Die R-rated-Filme von 2012 haben in dem Jahr 24,5% mehr eingenommen als im Jahr 2011. Ganze 18 R-rated-Filme haben 2012 mit mehr als $20 Mio eröffnet und 20 haben bislang die $50 Mio-Marke überschritten. Django Unchained ist auf gutem Wege, der siebte R-rated-Film von 2012 zu werden, der mehr als $100 Mio eingenommen hat – die höchste Zahl seit 1999!

Ferner beweist Django Unchained die neue Zugkraft von Quentin Tarantinos Namen. Den Durchbruch hat der Kultregisseur bereits 1994 mit Pulp Fiction ($107,9 Mio) geschafft, doch sein Name war damals außerhalb von Filmfan-Kreisen immer noch kein Kassenmagnet. Das zeigte auch die relativ enttäuschende Box-Office-Performance von Jackie Brown ($39,7 Mio). Doch nachdem die Kill Bill-Filme den Weg zu größerem Erfolg geebnet haben, konnte er mit Inglourious Basterds endültig den Sprung ins Mainstream-Bewusstsein schaffen. Seine Geschichts-Revision spielte an den US-Kinokassen $120,5 Mio ein und machte Tarantino bekannter denn je zuvor. Ähnliches gelang bereits anderen unter Filmfans lange beliebten Regisseuren, die aber den großen Mainstream-Sprung lange nicht schaffen konnten. Martin Scorsese erreichte dies mit The Deaprted – Unter Feiden, sodass sein nächster Film, Shutter Island, mit mehr als $40 Mio startete. Die Coen-Brüder wurden mit No Country for Old Men zu Mainstream-Namen und so wurde deren Western True Grit vor zwei Jahren mit $171,2 Mio zu einem immensen Erfolg. Nun ist es Django Unchained, der die volle Entfaltung von Tarantino’s Zugkraft zeigt. Momentan liegt Django gute $20 Mio vor True Git im gleichen  Zeitraum, wird jedoch mehr an Boden verlieren. True Grit war nämlich im Gegensatz zu Django PG-13 und Django wird stark an der Konkurrenz im Januar leiden, die sich primär an Männer und somit Djangos Zielpublikum richtet. Die Oscars dürften eines davon wettmachen, doch ich glaube dennoch, dass $170 Mion einfach außerhalb seiner Reichweite liegen. Allerdings wird er mit Sicherheit Inglourious Basterds toppen und die Kinos mit etwa $150-160 Mio verlassen.

Les Misérables gelang ebenfalls ein monumentaler Start. An seinem ersten Tag, dem 1. Weihnachtstag, spielte die Adaption des beliebten Broadway-Musicals $18,1 Mio ein und erreichte somit den zweitbesten Weihnachtsstarttag aller Zeiten. Doch der Film erwies sich als frontlastig und fiel deshalb schnell hinter Django Unchained. Les Misérables musste sich letztes Wochenende also mit $27,3 Mio und dem dritten Platz der US-Charts zufriedengeben. Seit seinem Start spielte die $75 Mio-teure Produktion $66,7 Mio ein, was einfach grandios für ein Musical ist. In dieser Größenordnung haben wir das letzte Mal ein Musical mit Chicago gesehen ($170,7 Mio) vor zehn Jahren. Hier kam einfach alles perfekt zusammen. Der Film basiert auf einem der beliebtesten Broadway-Musicals aller Zeiten, welches wiederum auf einem literarischen Klassiker beruht. Die Besetzung ist mit Hugh Jackman, Russell Crowe, Anne Hathaway und Amanda Seyfried extrem stark und die Regie führt Tom Hooper, dem mit The King’s Speech kürzlich ein anderer Riesenerfolg gelungen war. Auch wenn der Film nicht so gut bei den Kritikern ankam, wie gehofft, wird er dennoch kräftig im Oscar-Rennen mitmischen. Die Resonanz unter den Zuschauer scheint auch extrem gut zu sein. Die CinemaScore-Umfrage der Zuschauer am Starttag ergab eine Durchschnittswertung von "A" (äquivalent zu unserer "1"), wobei die weiblichen Kinogänger, die etwa 67% der Zuschauer ausmachten, dem Film die seltene "A+" vergaben. Das bedeutet, dass der Film sein Zielpublikum bestens bedient und nicht sehr bald aus den Kinos verschwinden wird. An Chicagos Zahlen wird er nicht herankommen, da er einfach nicht so viele Oscars abräumen wird (aus dem "Bester Film"-Rennen ist er wohl raus), doch auch ein Einspiel von $140-150 Mio kann sich absolut sehen lassen.

Mit Die Bestimmer setzte Fox die Tradition fort, die für das Studio 2003 mit dem Im Dutzend billiger-Remake begann – familienorientierte Filme in der zweiten Dezemberhälfte auf den Markt zu bringen. Insbesondere hat natürlich die Alvin und die Chipmunks-Reihe die Tradition geprägt, doch auch die meisten anderen Filme, mit der Ausnahme von Gullivers Reisen, waren solide bis hervorragende Erfolge. So auch Die Bestimmer, der zwar von Django Unchained und Les Misérables überschattet wurde, aber an und für sich sehr soldie Zahlen schrieb. Am Wochenende spielte der Film $14,6 Mio von 3367 Kinos ein und platzierte sich damit auf Rang 4 der Charts. In seinen ersten sechs Tagen nahm die Familienkomödie mit Billy Crystal und Bette Midler $29,3 Mio ein, was angesichts des $25 Mio-Produktionsbudgets sehr beeindruckend ist. Die Zuschauer mögen den Film, was man an dem "A-"-CinemaScore erkennen kann und der absolute Mangel an direkter Konkurrenz im Januar wird dem Film ebenfalls helfen. Mich würde ein Gesamtergebnis im Bereich von $70-80 Mio kaum überraschen. Fox hat einen weiteren Gewinner.

Jack Reacher büßte am Wochenende drei Ränge ein und fiel auf Platz 2, wobei er lediglich 10,6% seiner Zuschauer von der Vorwoche verlor. Nach einem $13,6 Mio-Wochenende steht der Film nun bei $44,2 Mio nach zehn Tagen. Es ist ein solides, jedoch kaum überragendes Zwischenergebnis. Das Ziel ist hier das Einspiel von Operation Walküre ($83,1 Mio) zu erreichen. Dieser liegt im gleichen Zeitraum $13 Mio weiter vorne, doch Jack Reacher wird die Lücke langsam schließen können. Noch ist es aber unklar, ob er ihn letztlich toppen wird. Die PG-13-Freigabe wird dem Film im Januar vielleicht helfen, allerdings besteht der Großteil des Publikums dieses Films sowieso aus Männern über 25 und gerade diese werden diesen Monat mit Broken City, The Last Stand, Parker und Gangster Squad bestens bedient. Dank gutem Mundpropaganda erwarte ich dennoch etwa $80-85 Mio, für ein Sequel wird es aber wahrscheinlich nicht ausreichen.

Immer Ärger mit 40, das Quasi-Spin-Off von Beim ersten Mal, konnte nach einem mittelmäßigen Start am zweiten Wochenende um 8% zulegen und belegte Platz 6 der Charts mit $12,5 Mio. Nach zehn Tagen steht der Film bei $36,4 Mio und somit nur etwa $4 Mio hinter Wie das Leben so spielt, dem letzten Judd Apatow-Film, im gleichen Zeitraum. Diesen wird der Film mit Leslie Mann und Paul Rudd mit Leichtigkeit überholen und angesichts des $35 Mio-Budgets wird’s außerdem noch ein solider Hit für das Studio. Das reicht zwar kaum an die Top-Erfolge von Apatow heran, doch es hätte auch schlimmer sein können, bedenkt man die gemischten Kritiken, die lauwarme Resonanz der Zuschauer und die mit über 130 Minuten überzogene Laufzeit des Films. Er wird es trotz all dem auf etwa $65-70 Mio bringen und somit beweisen, dass der Name Apatow doch noch was zieht.

Lincoln, der wohl größte Oscar-Favorit von 2012, legte an seinem achten Wochenende um sehr starke 32,8% zu und besetzte mit $7,3 Mio Platz 7 der US-Charts. Mitlerweile hat das Historiendrama von Steven Spielberg $131,9 Mio in Nordamerika erreicht, Bedenkt man, dass die Oscar-Nominierungen noch vor uns liegen, ist es enorm beeindruckend. Der Film wird locker $140 Mio toppen, und zwar vor der Bekanntgabe der Noms. Damit ist ihm ein Gesamteinspiel von mehr als $170 Mio auf jeden Fall sicher. Sollte er jedoch den Oscar als "Bester Film" gewinnen, und davon kann man momentan ausgehen, so wird er es auf $200 Mio bringen.

Um ganze sechs Plätze runter auf Rang 10 fiel Die Hüter des Lichts, der nun nicht mehr vom Weihnachtsbonus profitieren kann. Der Streifen baute um 14,7% ab und spielte am Wochenende $4,9 Mio ein. Damit brachte er sein Gesamteinspiel auf immer noch schwache $90,1 Mio. Normalerweise würde ich sagen, dass der Film die $100 Mio-Marke nicht mehr packen kann, doch dank sehr schwacher Konkurrenz im Januar, wird er früher oder später auf etwa $101 Mio zukriechen können.

Außerhalb der Top 10 blieb Skyfall immer noch stark, nun auf Platz 11 mit $4,5 Mio (-6,9%) und einem vorläufigen Gesamtergebnis von $289,6 Mio. Der Film hat $300 Mio locker in der Tasche und wird diese Grenze noch vor Ende des Monats überschreiten. Es ist ein unglaubliches Ergebnis für den Film aus einer 50 Jahre alten Serie, in der kein weiterer Film gar $200 Mio schaffen konnte (natürlich nicht-inflationsbereinigt). Ich sehe Skyfall sogar sehr deutlich jenseits der $300 Mio-Grenze, bei etwa $307 Mio.

Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir wurde endlich von der Weinstein Company etwas breiter gestartet und verdoppelte seine Kinozahl auf 745. Damit konnte er gegenüber der Vorwoche um 129% auf $4,1 Mio zulegen und stieg wieder in die Top 12 auf Platz 12 ein. Mittlerweile hat der Film $27,3 Mio eingenommen, und das, obwohl er nie in mehr als 800 Kinos spielen durfte. Die Oscar-Nominierungen und die daraufhin unausweichliche große Expansion werden dem Film enorm helfen und ich sehe mindestens $70-80 Mio als Gesamteinspiel.

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger verließ nach einem 5,9%-Rückgang die Top 12 und brachte mit einem $3,8 Mio-Wochenende sein vorläufiges Gesamtergebnis auf $84,7 Mio. Auch dieser Film wird noch einen frischen Wind dank den Oscar-Nominierungen erhalten. Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass er locker die $100 Mio-Barriere durchbrechen wird und mit etwa $105-110 Mio enden wird. Das Startwochenende versprach noch mehr, doch auch das ist ein solides Ergebnis.

Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 2 brachte sein Gesamteinspiel auf $286 Mio nach sieben Wochen. Der Film kämpft weiterhin unerbittert darum, als zweiter Film der Reihe, die $300 Mio-Marke zu erreichen. Momentan sind ihm lediglich $295 Mio sicher. Für mehr als das wird er einen zusätzlichen Push vom Studio benötigen.

Obwohl Ralph reicht’s letztes Wochenende etwa ein Drittel seiner Kinos verlor, konnte der Animationshit dennoch um 2% auf $1,9 Mio zulegen und erreichte $175,5 Mio. Die Tatsache, dass es keinen neuen Animationsfilm bis Februar geben wird, sollte dafür sorgen, dass der Film gutes Durchhaltevermögen im Januar entwickelt. Momentan sehe ich etwa $184 Mio insgesamt für den Film.

Derweil erreichte Hotel Transsilvanien, ein weiterer Animationserfolg, am Wochenende $145 Mio, wird aber an der $150 Mio-Marke ganz knapp scheitern.

Zero Dark Thirty hatte ein weiteres großartiges Wochenende in lediglich 5 Kinos. Der Film spielte $316,000 ein und erreichte einen Schnitt von mehr als $63,000 pro Kino. Mittlerweile hat der Film in nur 5 Kinos schon fast $1,4 Mio eingenommen. Am 11.01., also direkt nach der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen, wird der Film breit gestartet.

Promised Land, der neue Film von Gus Van Sant, kam hingegen schwach aus den Startlöchern und spielte lediglich $174,000 in 25 Kinos ein.

Flight (2012)

0

Flight, USA 2012 • 138 Min • Regie: Robert Zemeckis • Drehbuch: John Gatins • Mit: Denzel Washington, Don Cheadle, John Goodman, Brian Geraghty, Bruce Greenwood, Nadine Velazquez • Kamera: Don Burgess • Musik: Alan Silvestri FSK: ab 12 Jahren • Verleih: StudioCanal Kinostart: 24.01.2013 • Website

 

Flightx5Es ist Denzel Washington, der in Robert Zemeckis' Realfilmrückkehr „Flight“ die volle Zuschaueraufmerksamkeit an sich reißt – mit einer Wahnsinnsperformance, welche ihm ohne Zweifel seine dann sechste Oscarnominierung einbringen könnte. Zwei der goldenen Statuen hat der Mime ja bereits mit nach Hause nehmen dürfen, die eine für „Glory“ (1989) und die andere für „Training Day“ (2001). Dieses Mal spielt er einen Flugzeugcaptain mit einem ernsten Problem. Während eines Passagierfluges von Orlando nach Atlanta kommt es in der Maschine zu technischen Ausfällen, eine riskante Notlandung bleibt für Whip Whitaker (Washington) die einzige Option. Sechs Menschen sterben dabei. In Anbetracht der übrigen Überlebenden müsste Whip als Held gefeiert werden, doch unter dem selbstbewussten Auftreten verbirgt er ein dunkles Geheimnis: Er ist schwerer Alkoholiker und auch während des Vorfalls alles andere als nüchtern gewesen. Ein Verfahren wird eingeleitet – wird dabei festgestellt, dass der Pilot durch seinen Zustand Mitschuld an dem Absturz trägt, so könnte dies eine lebenslängliche Gefängnisstrafe für ihn bedeuten. Mitten in seiner Misere lernt er Nicole (Kelly Reilly) kennen, die gerade eine Heroinüberdosis überlebt hat und einen gründlichen Lebenswandel anstrebt. Sie versucht, auch Whip auf einen besseren Weg zu bringen, doch die Ketten in seinem Inneren lassen ihn nicht los …

Flightx2Im Kern erzählt „Flight“ eine einfache Geschichte über zweite Chancen, die sich gelegentlich vor Menschen auftun. Die Schicksale zweier Figuren – das von Whip und das von Nicole – werden bereits zu Anfang zusammenmontiert, obwohl noch keine offensichtliche Beziehung zwischen ihnen besteht. Tatsächlich hätte sich Regisseur Zemeckis, der hier zum ersten Mal seit seinem Abenteuerdrama „Cast Away“ von 2000 wieder mit echten Darstellern vor der Kamera arbeitet, eher einen Gefallen getan, den zwar sympathischen, aber insgesamt unnötigen Handlungsstrang mit dem unvermuteten Engel aus dem Film zu streichen. Es ist, wie bereits erwähnt, Washingtons Tour de Force, die uns an das Geschehen fesselt; seine Rolle und mit welcher Intensität er diese mit Leben füllt. Whip ist nur auf den ersten Blick ein strahlender Held, denn je tiefer einen das Werk in sein Leben führt, je mehr Schatten überlagern dieses. Das wird besonders deutlich, wenn er sich zu einem Besuch bei seiner geschiedenen Frau und seinem Sohn entschließt, die ihn eigentlich nicht mehr sehen möchten. Es ist kein Gewaltausbruch, aber die Stimmung in dieser Szene könnte bedrückender nicht sein. Zemeckis serviert uns keinen leichtverdaulichen Kinospaß, sondern lässt uns an einer kraftvollen Charakterstudie teilhaben – so häufig bekommt man in der heutigen Filmlandschaft keinen solch ambivalenten Protagonisten geboten, der eine ganze Bandbreite an Emotionen auf uns abfeuert und mit dem man bis zum Schluss um seine Erlösung kämpft.

Flightx1„Flight“ verfügt über klare Stärken, aber auch über vor allem eine definitive Schwäche: Seine nahezu epische Laufzeit von 138 Minuten, die sich leider inhaltlich nicht vollständig begründen lässt und zum Teil überflüssigem Ballast geschuldet ist – wie etwa John Goodmans Figur, die Whip mit Drogen und anderen „notwendigen“ Dingen versorgt. Wenn Robert Zemeckis uns hier etwas darüber nahebringen möchte, Verantwortung zu übernehmen, dann verärgert zumindest eine Szene gegen Ende zutiefst: Der Pilot konnte der alkoholischen Versuchung erneut nicht widerstehen und leert die gesamte Bar eines Hotelzimmers, obwohl er am nächsten Tag bei einer Anhörung erscheinen soll. Wie Whip dann von seinem Anwalt (Don Cheadle) und einem Freund von der Airline (Bruce Greenwood) wieder „aufgepäppelt“ wird, lässt einen die Augenbrauen runzeln. Ja, mit einer ordentlichen Kokaindosis könnte man den Vollrausch vertuschen, nur sollte ein Film, der so eindringlich die Härte von Alkoholsucht thematisiert, besser nicht auf der anderen Seite eine andere Droge durch eine derart komische Darstellung verharmlosen …

Flightx3Inszenatorisch und schauspielerisch gibt es an „Flight“ ansonsten wenig zu bemängeln. Die Katastrophe zu Beginn ist beängstigend realistisch umgesetzt, aber wird von dem intimen Drama im Anschluß noch übertroffen. Zemeckis weiß noch immer, wie man kleine Geschichten ohne ausgeprägtes Effektspektakel hautnah erzählt – jetzt muss er nur noch die richtige Länge für diese finden und dafür vielleicht den einen oder anderen Aspekt über Bord werfen. Man sollte einen sicheren Flieger besser nie mit schnöden Gepäckstücken überladen, denn am wichtigsten sind doch schließlich die Menschen in der Maschine.


Trailer

Oscars-Vorschau 2012 Teil 1

0
Oscars 2015 Vorschau Teil 1

Das Jahr 2012 ist vorüber und damit geht auch die Anfangsphase des alljährlichen Oscar-Rennens zu Ende. Die meisten Kritikerpreise sind verliehen, die Golden-Globe-Nominierungen bekannt und die Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild hat ihre, für das Rennen sehr relevante Nominierungen ebenfalls verkündet. Nun gilt es, ein Resümee zu ziehen und zu fundierten Schlüssen bezüglich der kommenden Academy Awards zu kommen. Am 10. Januar 2013, zum ersten Mal noch vor der Bekanntgabe der Golden-Globe-Gewinner, werden die Oscar-Nominierungen bekanntgegeben.

Bis dahin erwartet Euch eine dreiteilige Vorschau auf die stärksten Kandidaten und die wahrscheinlichen Nominees in den acht "Hauptkategorien". Gemeint sind damit die beiden Drehbuchkategorien (original und adaptiert), die vier Schauspielkategorien, Regie und, natürlich, Bester Film.

Im ersten Teil wende ich mich den Drehbüchern zu. Diese korrelieren seit der Aufstockung der Bester-Film-Kategorie auf mehr als fünf Filme sehr stark mit den Bester Film-nominierten Filmen und sind ein Hinweis auf die Stärke der Kandidaten für "Bester Film". Davor war es eine Seltenheit, dass einer der fünf nominierten Filme in der Kategorie "Bester Film" nicht auch für das Drehbuch nominiert wurde (durch die Aufteilung in Originaldrehbuch und adaptiertes Drehbuch ergaben sich vor 2009 ja zehn Plätze für nur fünf Bester-Film-Nominierten). Ohne eine Drehbuch-Nominierung zu gewinnen ist natürlich noch schwieriger. Der letzte Film, dem es gelang, war Titanic vor 15 Jahren, davor Meine Lieder – meine Träume (OT: The Sound of Music) bei der Verleihung im Jahre 1966.

Letztes Jahr gab es eine ungewöhnliche Diskrepanz zwischen den Drehbuchkategorien und der Kategorie "Bester Film". Nur fünf Kandidaten in der letzten Kategorie (The Artist, Hugo Cabret, The Descendants, Moneyball und Midnight in Paris) ergatterten jeweils eine Drehbuchnominierung. Im Jahr zuvor hingegen, wurden neun der zehn Bester-Film-nominierten Filme auch für das Drehbuch nominiert (alle mit der Ausnahme von Black Swan). 2009 schafften es acht von zehn Filmen (Avatar und The Blind Side verpassten hier die Nominierung).  Davor muss man gar bis 2004 zurückgehen, um unter den fünf Bester-Film-Kandidaten einen zu finden, der nicht für das Drehbuch nominiert wurde (Ray).

Die Besonderheit dieses Jahr ist, dass die meisten Filme, die für den Besten Film im Rennen sind, auf bereits exisitierendem Material beruhen. Das bedeutet, dass es einen sehr heißen Kampf in der Kategorie "Bestes adaptiertes Drehbuch" gibt, welches höchstwahrscheinlich nur von den Top-Oscar-Favoriten ausgefüllt werden wird. Hingegen ist die Kategorie "Bestes Originaldrehbuch" viel offener und könnte daher die eine oder andere Überraschung hervorbringen.

Doch nun zu den Einzelkategorien.

Bestes Originaldrehbuch

Wie schon eingangs erwähnt, handelt es sich um die KAtegorie, in der Überraschungen möglich sind. Von den wahrscheinlichsten Kandidaten für die Kategorie "Bester Film" sind nur wenige Verfilmungen von Originaldrehbüchern. Diese wenigen sind dafür natürlich die stärksten Kandidaten in dieser Kategorie, die primär von zwei Filmen dominiert werden wird.

Sichere Kandidaten

ZDToscarsMark Boal (Zero Dark Thirty) – Kathryn Bigelows Film über die Jagd nach und die Ermordung von Osama bin Laden ist einer der größten Oscar-Favoriten dieser Saison, was ihn automatisch zu einem sicheren Kandidaten in der Drehbuchkategorie macht. Mark Boal, der für sein Drehbuchdebüt Tödliches Kommando – The Hurt Locker, bereits einen Oscar gewonnen hat und sich dabei unter anderem gegen Quentin Tarantino (Inglourious Basterds) durchgesetzt hat, hat bislang auch eine Reihe von Preisen für seine komplexe Arbeit an Zero Dark Thirty abgeräumt, darunter von den Filmkritikerverbänden von Chicago, San Francisco, St. Louis und Dallas. Das Drehbuch wurde ebenfalls bei den Golden Globes in der Kategorie Bestes Drehbuch nominiert. Das ist eine beachtliche Leistung, da es bei den Globes mangels einer Trennung zwischen "original" und "adaptiert"  nur fünf Nominierungen für das Drehbuch gibt. Somit ist Boals Drehbuch eine Oscar-Nominierung absolut sicher. Das einzige, was dem Sieg im Weg stehen könnte, ist die simple Tatsache, dass Boal erst vor so kurzer Zeit gewonnen hat. Nur vier Drehbuchautoren haben in der Geschichte der Oscars den Oscar für das Beste Originaldrehbuch mehr als einmal gewonnen, darunter Größen wie Billy Wilder und Woody Allen. Es ist noch nicht abzusehen, ob die Academy Mark Boal in die selbe Liga bringen wird. Außerdem hat er es mit einem starken Gegner zu tun…

MoonriseKingdomoscarsWes Anderson und Roman Coppola (Moonrise Kingdom) – Wes Anderson gilt als einer der angesehensten Independent-Filmemacher Hollywoods. Jedoch konnte er nie wirklich an den Erfolg von Die Royal Tenenbaums anknüpfen, sowohl im Hinblick auf den finanziellen Erfolg als auch im Hinblick auf die Beliebtheit bei den Kritikern. Bis Moonrise Kingdom dieses Jahr viele überraschte, zum Kritiker- und Publikumsliebling avancierte und mit mehr als $45 Mio US-Einspiel auch ein vertiabler kommerzieller Erfolg wurde. Viele sehen in Moonrise Kingdom Andersons gelungensten Film. Für Die Royal Tenenbaums wurde Anderson bereits für den Oscar als Autor nominiert. Mit Moonrise Kingdom winkt ihm eine sichere zweite Nominierung. Nicht nur ist der Film selbst, der von der Broadcast Film Critics Association und bei den Golden Globes als Bester Film nominiert wurde, ein starker Kandidat bei den Oscars, sondern auch das Drehbuch heimste diverse Nominierungen ein, darunter von den Filmkritikerverbänden von Chicago, San Diego, Phoenix, Washinton DC und von der Broadcast Film Critis Association. Die Southeastern Film Critics Association prämierte den Film mit dem Preis für das Beste Originaldrehbuch, bei den New Yorker Filmkritikern belegte er Platz 2 für das Beste Drehbuch des Jahres (hinter Lincoln). An einer Oscar-Nominierung führt hier kein Weg vorbei.

Wahrscheinliche Kandidaten

DjangooscarsQuentin Tarantino (Django Unchained) – Es war lange ruhig um Tarantinos Spaghetti-Western Hommage, doch der Film startete mit einem Knall und überzeugte sowohl die Kritiker als auch die Zuschauer, die in Scharen in die Kinos strömten. Tarantino hat bereits für Pulp Fiction einen Drehbuchoscar gewonnen und für Inglourious Basterds war er vor drei Jahren nominiert. Alles sieht danach aus, als würde er seine dritte Drehbuchnominierung einheimsen können. Allerdings ist es noch nicht ganz sicher. Die ambitionierte Länge des Films, sein extrem hoher Gewaltfaktor und das leicht holprige Ende könnten einige Wähler davon abschrecken, für den Film zu stimmen. Es bleibt aber natürlich ein sehr heißer Kandidat. Bei den Kritikerverbänden wurde das Drehbuch häufig nominiert (beispielsweise in Chicago und Washington DC), doch es hat bislang keine Preise gewonnen. Bei den Golden Globes wurde der Film allerdings für sein Drehbuch nominiert, was angesichts der Tatsache, dass dort die Originaldrehbücher und die adaptierten Drehbücher unter einer Kategorie subsummiert werden, ein sehr gutes Zeichen ist.

LooperoscarsRian Johnson (Looper) – Richtet man sich rein nach den sogenannten Vorboten der Oscars, den Kritikerpreisen, so ist Rian Johnsons umjubelter Science-Fiction-Film sicher drin. Der Streifen hat bereits den Drehbuchpreis von der National Board of Review, der Las Vegas Film Critics Society, der Austin Film Critics Association, dem Florida Film Critics Circle und den Filmkritikern von Washington DC erhalten. Außerdem wurde das Drehbuch von den meisten anderen Filmkritikerverbänden als bestes Originaldrehbuch des Jahres nominiert. Hinzu kommt noch, dass es sich bei Looper um einen der von den Filmkritikern umjubeltsten Science-Fiction-Filme der etzten Jahre handelt. Doch gerade das Genre könnte dem Film letztlich schaden. Für viele der älteren Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences könnte der unkonventionelle Zeitreisefilm zu abgedreht sein. Allerdings ist es auch schwer vorzustellen, dass ein Film, der bei den Kritikern so gut ankam, bei den Oscars völlig übersehen werden wird und neben Makeup ist Originaldrehbuch die Kategorie, in der er die beste Chance auf eine Nominierung hat. Sci-Fi-Streifen wie Children of Men, District 9, Inception und Zurück in die Zukunft wurden schließlich auch für ihre Drehbücher nominiert.

Weitere Anwärter

Paul Thomas Anderson (The Master) – Wäre The Master ein stärkerer Kandidat in der Bester-Film-Kategorie, dann hätte ich die Chancen des Drehbuchs, das immerhin von den Kritikern aus San Diego als das beste Originaldrehbuch des Jahres prämiert wurde, höher eingestuft. Doch während die drei Darsteller aus dem Film viel Lob einheimsen, steht es um den Streifen selbst weniger gut. Es ist auch ein Film, bei dem die Regiearbeit, die technischen Aspekte und das Schauspielensemble im Fokus stehen und das Drehbuch im Hintergrund bleibt. So kann man natürlich nicht ausschließen, dass insbesondere in dieser offenen Kategorie The Master nominiert werfen wird, doch sehr wahrscheinlich ist es momentan nicht.

Nicholas Jarecki (Arbitrage) – Nicholas Jareckis Regiedebüt hat bislang vor allem verdienten Lob für die Performance von Richard Gere erhalten, doch eine Überraschungsnominierung für das Drehbuch ist angesichts der offenen Kategorie und der Vielschichtigkeit des Stoffs ist möglich. Schließlich hat der thematisch nicht so weit entfertne Der große Crash letztes Jahr ebenfalls eine Nominierung für das Drehbuch ergattert.

John Gatins (Flight) – Bislang hat Gatins Script nur eine nennenswerte Nominierung bekommen, und zwar von der Broadcast Film Critics Association. Dennoch würde ich dieses sehr traditionelle Drehbuch nicht unterschätzen. Wie bei Arbitrage gilt die Aufmerksamkeit vor allem dem Hauptdarsteller des Films, doch auch das moralisierende Drehbuch könnte in dieser schwachen Kategorie genau das sein, was den Academy-Wählern gefällt.

Außenseitertipp

LiebeoscarsMichael Haneke (Liebe) – Bislang hat der Favorit in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" viele Preise abgeräumt, sowohl eben in jener Kategorie als auch für seine Hauptdarstellerin Emmanuelle Riva. Das Drehbuch blieb dabei außen vor. Dennoch denke ich, dass diese österreichische Produktion eine solide Chance hat auf eine Überraschungsnominierung in dieser Kategorie. Schaut man sich die Geschichte der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch" über die Jahre an, so sieht man, dass hier seit 1940 mehr als 50 fremdsprachige Filme mit einer Nominierung versehen wurden, während nur 19 fremdsprachige Filme für das beste adaptierte Drehbuch in der Oscar-Geschichte nominiert wurden. Erst letztes Jahr wurde Nader und Simin – Eine Trennung hier nominiert. Davor haben Filme wie Y Tu Mamá También, Sprich mit Ihr und Die fabelhafte Welt der Amélie ebenfalls eine Nominierung für das Originaldrehbuch erhalten. Almodóvars Film hat den Preis sogar gewonnen. Und so könnte auch Hanekes Goldene-Palme-Gewinner nicht nur eine Nominierung als Bester fremdsprachiger Film, sondern auch eine für sein Drehbuch verbuchen.

Vorhersage:

Django Unchained
Liebe
Looper
Moonrise Kingdom
Zero Dark Thirty

 Bestes adaptiertes Drehbuch

Wie bereits angesprochen, wird diese Kategorie mit ziemlicher Sicherheit von Bester-Film-Anwärtern dominiert werden. Natürlich sind Überrschungen immer möglich, doch hier wird es wohl eher bei der Frage bleiben, welcher Bester-Film-Kandidat keine Nom für sein adaptiertes Drehbuch ergattern wird.

Sichere Kandidaten

David O. Russell (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir) – Es wird ein knappes Rennen für den Sieg in dieser Kategorie zwischen Silver Linings, der den üblichen Spot einer umjubelten Drama/Komödie einnimmt und Lincoln. David O. Russell hat bereits vor zwei Jahren für The Fighter seine erste Oscar-Nominierung als Regisseur erhalten. Hier wird er für das Drehbuch mit Sicherheit nicht übergangen werden. Sein Drehbuch gewann bereits Preise der Filmkritiker aus Washington DC, St. Louis und Detroit sowie den Preis für das beste adaptierte Drehbuch von der National Board of Review.

Tony Kushner (Lincoln) – Das Drehbuch zu einem der absoluten Oscarfavoriten des Jahres hat eine Nominierung bei den Oscars sicher. Kushner, der bereits für Spielbergs München nominiert war, gewann für seine Arbeit an Lincoln bereits die Preise der Filmkritikerverbände von Boston, New York und Chicago. Ferner wurde das Drehbuch bei den Golden Globes nominiert, ebenso wie von der Broadcast Film Critics Association. Es ist also nicht die Frage, ob Kushners Drehbuch bei den Oscars nominiert werden wird, sondern ob irgendein anderer Film überhaupt die Chance hat, ihm die Trophäe wegzuschnappen.

Chris Terrio (Argo) – Ben Afflecks Film hat zwar nur einige kleinere Preise für sein Drehbuch bei einigen regionalen Preisverleihungen gewonnen, doch der Publikums- und Kritikerliebling wird sicherlich eine prominente Rolle in diesem Rennen spielen. Schließlich ist der Film einer der fünf stärksten Kandidaten.

Wahrscheinliche Kandidaten

Dave Magee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger) – Auch das Drehbuch zu Ang Lees neustem Film wäre unter den sicheren Kandidaten, hätte der Film nicht an Fahrt verloren in den letzten Wochen. Obwohl er immer noch als ein sicherer Kandidat für die Nominierung als Bester Flm gilt, kann er es nicht mit Silver Linings, Argo oder Lincoln aufnehmen. Im Gegensatz zu diesen drei hat Life of Pi keine Nomnierung für sein Drehbuch bei den Golden Globes erhalten und auch von den Kritikerverbänden wurde das Drehbuch nur mit Nominierungen, aber nicht mit Siegen versehen. Dennoch sollte es in die Endauswahl schaffen, allein aufgrund der sonstigen Stärke des Films.

Weitere Anwärter

Benh Zeitlin, Lucy Alibar (Beasts of the Southern Wild) – Ein weiterer Bester-Film-Kandidat und ein ungewöhnliches Drehbuch. Jedoch wurde es bislang bei den Kritikerverbänden größtenteils ignoriert. Bei den Golden Globes, und von der Broadcast Film Critics Association gab es für den Sundance-Sieger keine Nominierung für das Drehbuch. Dennoch ist es einfach sehr vom Vorteil im Gegensatz zu anderen Konkurrenten auch im Rennen um den Besten Film zu sein.

William Nicholson (Les Misérables) – Obwohl Les Misérables nun doch etwas schlechter ankam als erwartet, bleibt der Film dennoch stark im Oscar-Rennen. Lediglich die Chance auf den großen Preis hat er kaum noch. Erschwerend kommt hier hinzu, dass Musicals es in letzter Zeit sehr schwer haben, eine Drehbuchnominierung zu erhalten. Seit 1979 wurde nur ein einziges Musical fr sein Drehbuch nominiert, und zwar Chicago, der in seinem Jahr der absolute Favorit für den Sieg bei den Oscars war (und letztlich auch Bester Film wurde). Andere große Oscar-Musicals wie Moulin Rouge! und Dreamgirls erhielten keine Drehbuch-Nominierung. Daher erscheint dies auch für Les Misérables als nicht sehr wahrscheinlich.

Ben Lewin (The Sessions) – In Lewins Film stehen vor allem die Schauspieler im Fokus und weniger das Drehbuch. Sollte die Academy aber viel Gefallen an der Verfilmung der wahren Geschichte finden, so könnte auch das Drehbuch unter die Nominierten reinrutschen.

Außenseitertipp

PerksoscarsStephen Chbosky (Vielleicht lieber morgen) – Auch wenn es unwahrscheinlich erscheint, dass die Verfilmung des erfolgreichen Briefromans, gegen die großen Oscar-Kandidaten in dieser Kategorie antreten kann, so hat sich der Film überraschenderweise bei den bisherigen Preisverleihungen der Filmkritikerverbände erfolgreich gegen diverse Konkurrenten durchgesetzt. So wurde der Film u. a. von der Broadcast Film Critics Association für das beste adaptierte Drehbuch nominiert. Auch die Filmkritiker von Chicago, St. Louis, Detroit, San Diego, Washington DC und Phoenix haben es nominiert. Bei einigen kleineren Kritikerverbänden hat das Drehbuch gar gewonnen (Indiana, Utah). Das sagt natürlich aufgrund mangelnder Übwrschneidung mit den Oscar-Wählern herzlich wenig, deutet aber darauf hin, dass das Drehbuch allgemein gut ankommt und sicherlich überraschen könnte wie An ihrer Seite oder Before Sunset in den letzten Jahren.

Vorhersage:

Argo
Beasts of the Southern Wild
Life of Pi – Schiffbruch mir Tiger
Lincoln
Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir

_______________________________________________________________

In Teil 2 erwartet Euch demnächst ein Ausblick auf die vier Schauspielkategorien. Bis bald!

Bastians Jahresrückblick und Top 10 von 2012

0

Liebe FILMFUTTER-Leser,

ein frohes 2013 wünsche ich euch allen!

 

Kurz und streng persönlich kommen hier zum Auftakt des neuen Jahres die zehn besten Filme, die ich 2012 auf der großen Leinwand erleben durfte.

Als kleine Einstimmung aber vorher noch einmal schnell meine Top 5 von 2011:

5. Dame, König, As, Spion (Regie: Tomas Alfredson)

4. Shame (Regie: Steve McQueen)

3. Hugo Cabret (Regie: Martin Scorsese)

2. The Guard – Ein Ire sieht schwarz (Regie: John Michael McDonagh)

1. Drive (Regie: Nicolas Winding Refn)

 

Und jetzt geht’s los – wieder von unten nach oben:


10. Django Unchained (Regie: Quentin Tarantino)

Die Kunst des Zitierens hat Q&T noch immer nicht verloren – doch das ist nicht alles, was seinen Frontalangriff auf den Italowestern so unwiderstehlich macht: Im Mittelpunkt stehen natürlich wieder die Schauspieler, die der Kultregisseur mit seinen knackigen Dialogen erneut zum Äußersten treibt. Christoph Waltz ist herausragend wie eh und je, Foxx findet zu alter Stärke zurück und Leonardo diCaprio glänzt in seiner ungewöhnlichen Rolle als fieser Sklaventreiber. Für Anhänger der früheren Genrewerke gibt es einen markanten Gastauftritt von Original-"Django" Franco Nero und Klänge von u.a. Riz Ortolani und Ennio Morricone. Was aber noch viel wichtiger ist: Im Gegensatz zum streckenweise arg zähen Inglourious Basterds macht dieser "Tarantino" einfach wieder verdammt viel Spaß!

Djangohitlist


9. Lincoln (Regie: Steven Spielberg)

In Steven Spielbergs Historiendrama wird der größte Kampf nicht mit Gewehren auf dem Schlachtfeld ausgetragen, sondern findet in den Hinterzimmern des Weißen Hauses statt, in welchen der 16. Präsident der Vereinigten Staaten mit vollem Einsatz gegen die Sklaverei antritt. Der zweifache Oscar-Preisträger Daniel Day-Lewis geht in der Titelrolle völlig auf, während das insgesamt starke Ensemble aus u.a. Sally Field, David Strathairn, Joseph Gordon-Levitt und Tommy Lee Jones dem Werk den letzten Schliff verpasst. Nein, hier zählt nicht das Spektakel, sondern das Thema – ein packend erzählter und wichtiger Blick zurück in die Geschichte.

Lincolnhitlist


8. Looper (Regie: Rian Johnson)

Zeitreisen sind in der Realität nicht möglich. Das gibt Autor/Regisseur Rian Johnson die Möglichkeit, seiner Fantasie bei diesem cleveren Science Fiction-Thriller völlig hemmungslos freien Lauf zu lassen. Versatzstücke aus Klassikern wie "Terminator" oder "Scanners" werden verwendet, aber hier auf äußerst spannende Weise wieder zusammengesetzt. Interessant ist vor allem Johnsons Vision einer postmodernen Zukunft, in der die technischen Errungenschaften oft nicht so wie ihre Besitzer wollen und in der Auftragskiller ihre Opfer bereits fertig verpackt vor die Mündung gesetzt bekommen. Außerdem erwähnenswert: Joseph Gordon-Levitt verkörpert gekonnt eine junge Ausgabe von Superstar Bruce Willis.

Looperhitlist


7. Frankenweenie (Regie: Tim Burton)

Ein Herz für Zombiehunde: Tim Burtons Stop Motion-Kinoadaption seines eigenen Kurzfilms von 1984 entpuppt sich als teils spaßiges, teils rührendes Abenteuer, das sich aber nicht unbedingt für die gesamte Familie eignet. Denn tatsächlich gibt es hier neben mannigfaltigen Genreanspielungen kleine – aber echte! – Horroreinlagen zu entdecken, die für die wirklich jungen Zuschauer bereits zu viel des Guten sein könnten. Das morbide Trickfest hat sich zumindest bei mir gegen harte Animationskonkurrenten wie Merida – Legende der Highlands und Ralph reicht’s durchgesetzt.

Frankenweeniehitlist


6. Liebe (Regie: Michael Haneke)

Das Alter wird die meisten von uns irgendwann einholen – diese Tatsache hält uns Michael Haneke in seinem neuen Werk schonungslos vor Augen. Als Ehepaar am Lebensabend liefern Jean-Louis Trintignant (82) und Emmanuelle Riva (85) phänomenale Leistungen ab. Es ist wahrlich keine leichte Kost, die uns hier serviert wird und Liebe ist vermutlich alles andere als der perfekte Datefilm für Teenager. Er erinnert uns daran, wie kostbar doch die vergängliche Jugend ist, und tröstet uns mit einem Porträt von zwei alten Menschen, die ihren Weg bedingungslos gemeinsam bis zum bitteren Ende gehen.

Amourhitlist


5. The Master (Regie: Paul Thomas Anderson)

Kunst liegt immer auch im Auge des Betrachters: Hat ein Künstler sein Werk vollendet, liegt es weiterhin an uns, ob er mit diesem einen Effekt erzielt hat. Berührt es uns, verstört oder erfreut es vielleicht? Hinterlässt es überhaupt einen bleibenden Eindruck? An Paul Thomas Andersons aktueller Arbeit nach dessen Meisterwerk There Will Be Blood scheiden sich die Geister – ein weiterer Geniestreich oder ein Haufen von "prätentiösem Mist"? Wie immer gibt es auf diese Frage keine objektive Antwort. Es geht um zwei Menschen auf der Suche nach Wahrheit – ein Motiv, das einem aus dem eigenen Leben möglicherweise bekannt vorkommt. The Master bietet uns letztlich nur einen dunklen Pfad an, an dessen Ende kein funkelnder Goldschatz wartet. Ich zumindest bin diesem mit Faszination und Interesse gefolgt. In den Hauptrollen brillieren Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman.

Masterhitlist

https://youtu.be/ssue5_BfI2E


4. Argo (Regie: Ben Affleck)

Als Schauspieler einst mild belächelt, hat sich Ben Affleck spätestens mit seinen gefeierten Regiearbeiten Gone Baby Gone und The Town – Stadt ohne Gnade hohes Ansehen auch bei engstirnigen Kritikern verdient. Sein neuer Film präsentiert den Oscar-Preisträger erneut vor und hinter der Kamera. Es ist die wahre Geschichte einer unglaublichen Rettungsaktion: Sechs Menschen gelingt mit Hilfe des CIA, der kanadischen Regierung sowie Hollywoods Einfallsreichtum die Flucht aus dem chaotischen Teheran während der Iranischen Revolution. Affleck jongliert mit Spannung und Humor und bringt beides meisterhaft in Einklang – Argo ist ein erfrischend klassischer Politthriller und sein Schöpfer darf sich nun mit Nachdruck zu den wirklich Großen im Geschäft zählen.

Argohitlist


3. Life Of Pi – Schiffbruch mit Tiger (Regie: Ang Lee)

Es soll eine Geschichte sein, die einen an die Existenz Gottes glauben lässt: In Ang Lees Romanadaption erzählt der Inder Pi diese einem erstaunten Zuhörer. Nur soll sie sich am Ende wirklich als wahr herausstellen? Im Kern geht es vielleicht um das, was wir Menschen selbst aus unseren Erfahrungen machen – wie wir Geschichten erschaffen, durch die wir unsere Seele retten. Es ist auch ein fantastisches Abenteuer, ja, aber selbst in der atemberaubenden 3D-Gestaltung steckt mehr als bloße Trickserei um ihrer selbst willen. Wir bekommen ein Gefühl für den Raum, in dem sich das mitreißende wie wundersame Drama zuträgt – auf einer Ebene zwischen einer schwarzen, undurchdringlichen Tiefe und der Unfassbarkeit des Himmels.

Lifeofpihitlist


2. Zero Dark Thirty (Regie: Kathryn Bigelow)

Am 2. Mai 2011 hat die erbitterte Jagd auf den al-Qaida-Führer Osama bin Laden ein spektakuläres Ende gefunden. Die Tötung des Terroristen ist ein Thema in Kathryn Bigelows brisantem Thriller – noch mehr allerdings, wie es letztlich dazu kam: Eine Dekade der qualvollen Suche umspannt Zero Dark Thirty, der vor unseren Augen langsam ein Puzzle an Informationen zusammensetzt. Keine leichtsinnigen Abschusskommandos, sondern brutale Verhöre und strategisches Vorgehen führten zum Erfolg. Das hier ist ein kühler und weitgehend nüchterner Film, der uns als einzige Identifikationsfigur eine Ermittlerin vorstellt, die wir selten außerhalb ihrer Arbeit erleben. Er funktioniert dennoch hervorragend, eben weil er uns Facetten offenbart, die man so wohl noch nicht gesehen hat. Einen Blick in die Maschine. Man verliert sich wie die junge Maya in dieser erbarmungslosen und nervenzerfetzenden Menschenjagd.

zerodarkthirtyhitlist


1. Beasts Of The Southern Wild (Regie: Benh Zeitlin)

Mit einem bescheidenen Budget von etwa 1,8 Millionen US-Dollar, einer 16mm-Kamera und Laiendarstellern gelingt dem Newcomer Benh Zeitlin ein kleines Wunderwerk: Sein Beasts Of The Southern Wild strotzt vor Energie und Einfallsreichtum, entführt einen in seine eigentümliche Welt und nimmt einen mit auf eine abenteuerliche Reise. Im Zentrum steht die Sechsjährige Hushpuppy, die nach der Erkrankung ihres Vaters und der Überflutung ihrer Heimat furchterregenden Monstern in die Augen blicken muss. Wer nun ein Fantasyepos oder einen Horrorschocker erwartet, liegt damit falsch: Dieser Film handelt davon, seinen Ängsten zu widerstehen und Verantwortung zu übernehmen. Wie Zeitlin hier seine Botschaft vermittelt, ist schlicht wunderschön und inspirierend. Auf seine Folgearbeit darf man bereits gespannt sein. Eine absolute Entdeckung ist übrigens die junge Hauptdarstellerin Quvenzhané Wallis.

beastsofthesouthernwildhitlist


Das ist sie also – die Spitze meines Kinojahres 2012. Obwohl auch Actionkost der Marke The Dark Knight Rises oder Skyfall durchaus ihren Reiz besaß, habe ich mich nun abschließend für diese zehn Titel entschieden. Warum? Ganz einfach: Weil mich diese Filme aus völlig unterschiedlichen Gründen am nachhaltigsten begeistert haben. Da es mir terminlich leider nicht möglich gewesen ist, ein Screening zu Jacques Audiards Der Geschmack von Rost und Knochen zu besuchen, muss dieser aus der Bestandsaufnahme herausfallen. Knapp an der Top 10 vorbeigeschrammt sind übrigens Pixars wunderbares Animationsmärchen Merida – Legende der Highlands und Ken Loachs eigenwillige Mischung aus Sozialdrama und Komödie, Angels' Share – Ein Schluck für die Engel.

Wie jedes Jahr waren in dem bunten Kinoobstsalat auch faule Äpfel ausfindig zu machen, von denen ich mir ebenfalls eine kleine Auswahl herausgepickt habe:

Julian Pölslers Adaption von Marlen Haushofers Die Wand: Es beginnt fast wie ein dümmlicher Teenieslasher aus den Achtzigern mit einer Gruppe deutlich älterer Figuren, die zu schlechter Popmusik hinaus zu einer abgelegenen Berghütte fährt. Der möglicherweise anwesende, Hockeymasken-tragende Unhold mit der Machete entgeht jedoch noch gerade dem Unheil einer unsichtbaren Wand, die die letztlich – abgesehen von diversen Tieren – vereinsamte Protagonistin in der malerischen Landschaft einschließt. Es sollte wohl ein packendes Charakterdrama werden, herausgekommen ist allerdings ein kruder Mysterythriller, der in etwa so wirkt, als habe sich Lars von Trier an "Heidi" versucht. Zum Teil Hörbuch mit Bildern, zum Teil Waldspaziergang mit Hund – jedoch gänzlich spannungsarm und ohne Sympathie für die von Martina Gedeck engagiert gespielte Hauptfigur. Besser direkt vergessen!

Krieg ist geil! – zumindest in Dan Bradleys peinlichem Remake des ’84er Actioners Red Dawn spricht nichts gegen einen zünftigen Kampf gegen die bösen Nordkoreaner, die mal eben am hellichten Tag die USA besetzt haben. Das Militär und die Erwachsenen sind offensichtlich machtlos und/oder blöd, also müssen Chris Hemsworth und der Nachwuchs ein wenig mit dicken Wummen herumspielen – und die Kids beweisen durchaus Talent für’s blutleere Töten. Wäre die Botschaft des Werkes nicht so überaus grenzwertig, könnte man fast schon laut über diesen ranzigen Filmkäse lachen. Wie gesagt: Fast.

Meta am laufenden Meter präsentiert uns Drew Goddards bereits kultisch verehrter The Cabin in the Woods. An dieser Stelle werde ich mir wohl einige Feinde machen – aber was soll’s. Wer sich über jedes noch so beliebige Genrezitat und ein Spektakelfinale aus CGI- und Kunstblut erfreuen kann, muss hier allerdings noch so einige Strecken an flachem Humor ertragen, um schließlich zu seinem "Glück" zu gelangen. Wenn der Autor und der Regisseur übrigens so vermeintlich clever die Horrorklischees zu enttarnen vermögen, warum legen sie uns nicht gleich einen wirklich neuartigen Schocker vor, der nicht bloß den Kollegen die lange Nase zeigt und sonst nicht viel zu sagen hat? Wes Craven konnte das beim ersten Scream deutlich besser – und der war obendrein noch spannend!

Eine Videospieldemo kann ganz schön langweilig sein – oder war das vielleicht gar keine?! Pete Travis' Dredd 3D wirkt wie ein brutales Playstationgame, zu dem vergessen wurde, den Anwesenden ein Joypad bereitzustellen. In den Zwischenszenen knurrt Karl Urban in der Rolle des Titelhelden, es gibt einige gekonnte 3D-Einlagen und der Soundtrack bringt die Boxen zum Beben. Ansonsten wird geballert, geballert und … geballert. Und das ist nicht cool, sondern auf die Dauer schlichtweg ermüdend.

2012 hat mit unterdurchschnittlichen bis schlechten Werken wahrlich nicht gegeizt, dennoch soll der Blick nun abschließend wieder hoffnungsvoll nach vorn gelenkt werden, mit einigen zukünftigen Titeln, auf die ich mich in diesem Jahr bereits freue: Wie zum Beispiel J.J. Abrams' Enterprise-Sequel Star Trek Into Darkness, Sam Raimis 3D-Abenteuer Die fantastische Welt von Oz, die beiden Ryan Gosling-Vehikel The Place Beyond The Pines und Only God Forgives, sowie Guillermo del Toros Regiecomeback Pacific Rim. Da könnte bereits guter Stoff darunter sein – aber warten wir es lieber erstmal ab.

Auf ein gutes Kinojahr 2013!

 

Und was sind nun eure persönlichen Favoriten und Gurken von 2012 gewesen? Teilt sie uns einfach per Kommentar mit!

Film- und Serien-News