Der Xenomorph aus Alien und der Yautja aus Predator gehören zu den ikonischsten Kreaturen des Sci-Fi-Kinos. Doch nach den Enttäuschungen durch Alien: Covenant und Predator: Upgrade schienen beide Franchises in einer kreativen Sackgasse angelangt zu sein. Was sie brauchten, waren frische Ideen und neue Filmemacher – und mit Dan Trachtenberg sowie Fede Álvarez traten tatsächlich zwei kreative Retter auf den Plan.
Trachtenberg belebte das Predator-Franchise mit Prey neu – einem Film, der auf jeglichen Schnickschnack verzichtete und die Reihe zu ihren schlichten Survival-Wurzeln zurückführte. Darin stellt sich die junge Comanche-Kriegerin Naru einem Predator, um ihren Stamm zu beschützen. Der Film wurde sowohl von Kritikern als auch Fans begeistert aufgenommen und gilt gemeinhin als der beste Teil der Reihe seit dem Original. Leider erhielt Prey keine Kinoauswertung durch den neuen Rechteinhaber Disney, sondern wurde direkt auf Disney+ bzw. Hulu veröffentlicht – was auf große Enttäuschung vieler Fans stieß. Umso erfreulicher war es, dass Álvarez’ Alien: Romulus, der sich ebenfalls auf die Stärken der ersten beiden Filme besann und zeitlich dazwischen angesiedelt ist, vergangenes Jahr eine Chance im Kino bekam – und prompt zum großen Kassenerfolg wurde.
Nach den Erfolgen von Prey und Alien: Romulus übertrug Disney die Verantwortung für die Zukunft beider Reihen an Trachtenberg und Álvarez. Ihre Herangehensweisen unterscheiden sich jedoch deutlich: Während Álvarez derzeit an einer direkten Fortsetzung zu Romulus arbeitet, in der die Überlebenden des Vorgängers im Fokus stehen, entschied sich Trachtenberg dazu, die Mythologie der Predator-Reihe zu vertiefen und neue Aspekte der außerirdischen Jäger zu beleuchten. Dafür drehte er gleich zwei neue Filme parallel. Bereits auf Disney+ erschienen ist der Animationsfilm Predator: Killer of Killers, der den Predator in verschiedenen Zeitepochen zeigt und offenbart, was mit jenen Menschen geschieht, die einen Yautja im Kampf besiegen. Im November folgt der Realfilm Predator: Badlands (siehe Teaser), der auf einem fremden Planeten in der Zukunft spielt und erstmals einen jungen Yautja als Protagonisten präsentiert und nicht als Schurken.
Trachtenberg betont gerne, dass Fortsetzungen nicht aus reinen Profitgründen entstehen sollten. Er möchte sich nicht wiederholen, was aber nicht zwingend bedeutet, dass Prey keinen Nachfolger bekommen wird. Tatsächlich deuten die letzten Szenen von Killer of Killers an, wie Preys Heldin Naru in einem völlig neuen Szenario zurückkehren könnte: Der Film zeigt, dass Naru – wie andere Krieger:innen – nach ihrem Sieg über einen Yautja entführt und im Kryoschlaf konserviert wurde, um für künftige Kämpfe zur Verfügung zu stehen. Auf diese Weise könnte Amber Midthunder als Naru zurückkehren, ohne dass der nächste Film erneut im Nordamerika des 18. Jahrhunderts spielen müsste. Und genau das scheint Trachtenbergs Plan zu sein!
In einem Interview mit dem Horrormagazin Fangoria verriet Trachtenberg, dass er nach Prey Ideen für drei weitere Predator-Filme hatte – zwei davon hat er mit Killer of Killers und Badlands bereits umgesetzt. Zur dritten Geschichte sagte er (aus dem Englischen):
Ich hatte viele große Ideen, als ich mit Prey fertig war. Ich würde sie gerne alle umsetzen. Ich habe definitiv einen Plan – aber dafür muss der neue Film erst einmal erfolgreich werden. Wir werden sehen. Die dritte Geschichte, über die ich noch nicht viel verraten möchte, handelt davon, was mit Naru passiert ist.
In einem weiteren Interview mit dem SFX Magazine bekräftigte Trachtenberg sein Interesse an dieser dritten Idee:
Der Grund, weshalb ich so versessen darauf war, diese Filme zu machen und warum ich mich so beeilte, zwei parallel zu drehen – was möglich war, weil ich mit Animation multitasken konnte – war, dass ich es kaum erwarten kann, zur dritten Idee zu kommen.
Es ist also davon auszugehen, dass Prey kein konventionelles Sequel bekommen wird – doch Amber Midthunders Rückkehr als Naru steht definitiv im Raum. Die Schauspielerin selbst hat bereits bestätigt, dass sie mit Begeisterung wieder in die Rolle schlüpfen würde, sofern Trachtenberg erneut Regie führt.
Würdet ihr gerne einen weiteren Predator-Film mit Naru als Protagonistin sehen?
Quellen: Fangoria, Gamesradar
