Box-Office USA: Star Wars: Episode VII erreicht gigantische $540 Mio in 10 Tagen!

Doch Star Wars war nicht die einzige Erfolgsgeschichte am Weihnachts-Wochenende. Mit Daddy’s Home konnten Will Ferrell und Mark Wahlberg an den Erfolg ihrer Komödie Die etwas anderen Cops anknüpfen. Der Film startete mit beeindruckenden $38,7 Mio von 3271 Kinos und schrieb einen tollen Schnitt von $11844 pro Kino. Bei einem Budget von nur $50 Mio erwartet Paramount damit ein ordentlicher Hit, der auch den Status seiner beiden Stars als Kassenmagnete bestätigt. Für Ferrell war es sogar der zweitbeste Start eines Realfilms in seiner gesamten Karriere (nach Ricky Bobby – König der Rennfahrer) und für Wahlberg der fünftbeste. Der Film startete zudem um 9% besser als Die etwas anderen Cops, der vor fünf Jahren mit $35,5 Mio anlief und insgesamt etwa $119 Mio in Nordamerika verbuchte. Angesichts bevorstehender Feiertage und einer durchaus positiven Mundpropaganda sollte Daddy’s Home diese Summe problemlos übertreffen und etwa $135-150 Mio in den USA und Kanada erreichen. Der Erfolg von Daddy’s Home zeigt, dass es sich auf jeden Fall lohnt, eine Komödie mit großem Massen-Appeal an Weihnachten in die Kinos zu bringen.

Doch auch 20th Century Fox kann sich über den Start der Tragikomödie Joy – Alles außer gewöhnlich nicht beklagen, die von Freitag bis Sonntag $17 Mio von 2896 Kinos einbrachte und pro Kino im Schnitt $6875 einspielte. Joy profitierte zweifellos von der Starpower von Jennifer Lawrence aber auch von der Beliebtheit ihrer letzten beiden Filmen mit Joys Regisseur David O. Russell, Silver Linings und American Hustle. Zusammengerechnet spielten die beiden mehr als $280 Mio in Nordamerika ein und ernteten insgesamt 18 Oscarnominierungen. Mit diesen Erfolgen wird der deutlich schwächer rezensierte Joy kaum mithalten können, doch die Mundpropaganda ist auf seiner Seiten, denn die Zuschauer bewerteten den Film mit einem "B+"-CinemaScore (äquivalent einer "2+"). Die meisten Kinogänger waren weiblich (66%) und 25 oder älter (77%). Gerade ein solches Zielpublikum sorgt in der Regel für Langlebigkeit der Filme an den Kinokassen, weil es nicht direkt am ersten Wochenende in die Kinos hinausströmt. Deshalb sollte Joy in der Lage sein, etwa $70-80 Mio in den USA einzuspielen.

Die Komödie Sisters mit Tina Fey und Amy Poehler fiel um einen Platz auf #4 der Charts, legte dabei aber sogar um 1,9% gegenüber seinem Startwochenende auf $14,2 Mio zu. Nach zehn Tagen steht das Alternativprogramm zum Krieg der Sterne bei $37,5 Mio, was angesichts des $30-Mio-Budgets bereits vielversprechend ist. Der Film hätte sich vermutlich noch besser gehalten bzw. gegenüber dem letzten Wochenende zugelegt, hätte Joy es nicht auf das identische Zielpublikum (ältere Frauen) abgesehen. Nichtsdestotrotz sollte der Film über die nächsten Wochen noch ordentlich laufen und mindestens $75-90 Mio in Nordamerika einspielen. Das Fey/Poehler-Duo ist auf jeden Fall auch ein Kassenmagnet, wenn auch kein so großer wie Ferrell/Wahlberg.

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Alvin und die Chipmunks – Road Chip nahm an seinem zweiten Wochenende $13,1 Mio ein und verlor dabei 8% seiner Zuschauer gegenüber seinem Startwochenende. Es ist zwar ein guter Drop an sich, doch es ist eigentlich ungewöhnlich, dass Familienfilme am Weihnachts-Wochenende überhaupt nachgeben, sodass das Einspiel eher enttäuschend ist. Der Film fiel dabei um drei Ränge auf Platz 5 der Charts und steht jetzt bei $39,8 Mio nach zehn Tagen – 20% hinter dem dritten Teil der Reihe, 53% hinter dem ersten und 70% (!) hinter dem zweiten im gleichen Zeitraum. Zwar stehen dem Film nch einige sehr erfolgreiche Tage bevor, doch spätestens mit der Ankunft von Kung Fu Panda 3 Ende Januar wird der Familienfilm vom Radar verschwinden. Insgesamt sollte er in den USA etwa $80-90 Mio einspielen und als erster Film des Franchises $100 Mio verfehlen.

Die Finanz-Tragikomödie The Big Short expandierte erfolgreich nach einem großartigen limitierten Lauf in acht Kinos in 1577 neue Spielstätten und belegte mit $10,5 Mio den sechsten Platz der Charts. Der Kinoschnitt von $6644 war der drittbeste unter den breit laufenden Releases am Wochenende und samt des Vorstarts hat der Streifen bislang gute $16 Mio bei einem Budget von $28 Mio eingenommen. Das starkräftige Ensemble aus Ryan Gosling, Steve Carell, Brad Pitt und Christian Bale treibt den Erfolg des Films sicherlich an, aber auch sehr positive Kritiken und vier Golden-Globe-Nominierungen helfen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Film bei den Oscarnominierungen nächsten Monats ebenfalls mehrfach vertreten sein, was ihm zusätzlichen Schub an den Kinokassen geben wird. Je nachdem, wie The Big Short bei den Oscars letztlich abschneidet, kann ich mir ein Gesamteinspiel von $60-75 Mio für den Film vorstellen.

Platz 7 ging an das Drama Erschütternde Wahrheit mit Will Smith, das ebenfalls $10,5 Mio von 2841 Kinos einnahm (im Schnitt $3696 pro Kino). Es war der schwächste breite Start der gesamten Karriere von Will Smith, doch man kann das ganze auch von der positiven Seite betrachten, denn mit $35 Mio war es auch der kostengünstigste Film mit Smith seit sehr langer Zeit. Sehr positive Mundpropaganda, zusammen mit einer Golden-Globe-Nominierung für Smith sollten dem Film eine lange Laufzeit ermöglichen. Die Kinogänger vergaben dem Streifen am Wochenende im Schnitt einen "A"-CinemaScore (äquivalent einer glatten "1"). Kein anderer Neustart wurde so gut bewertet. Daher könnte der Film bis zu $50-55 Mio in den USA einnehmen und vor allem Will Smith dabei helfen, sich wieder als interessanter und vielseitiger Filmstar zu etablieren.

Das 3D-Action-Remake Point Break startete mit $9,8 Mio von 2910 Kinos sehr schwach auf Rang 8 und spielte im Schnitt nur $3369 pro Kino ein. Bei einem Budget von mehr als $100 Mio und angesichts sehr schwacher Kritiken und durchwachsener Zuschauerreaktionen kann man dieses Startwochenende nicht wirklich schönreden. Point Break wird nicht mehr als $35 Mio in den USA einnehmen, also noch weniger als der Originalfilm von 1991 (Gefährliche Brandung) trotz 14 Jahren an Inflation und 3D. Das passiert wenn man ein unnötiges Remake produziert und dabei auch noch auf jegliche Starpower verzichtet.

Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 fiel zwar gleich um fünf Ränge auf Platz 9 der Wochenendcharts, verlor aber lediglich 10,4% seiner Zuschauer von der Vorwoche und nahm weitere $5,3 Mio ein. Mit $264,5 Mio nach sechs Wochen liegt das Panem-Finale bereits 14% hinter seinem direkten Vorgänger und hat längst keine Chance mehr, ihn einzuholen. Auch $300 Mio wird das Sequel nicht erreichen. Hier sollte bei etwa $283 Mio Schluss sein.

Quentin Tarantinos The Hateful 8 rundete mit einem grandiosen Start von $4,6 Mio in nur 100 Kinos die Top 10 ab und schrieb einen ausgezeichneten Schnitt von $46107 pro Kino. Geholfen haben natürlich auch die erhöhten Ticketpreise für die 70mm-Aufführungen des Films, doch der Start spricht auch Bände darüber, wie loyal und groß die Fangemeinde von Tarantino ist.

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