Charlize Theron wusste, dass Æon Flux floppen würde

Charlize Theron in Æon Flux (2005) © Paramount Pictures

Quelle: The Hollywood Reporter

Die südafrikanische Schauspielerin und Model Charlize Theron hat ihre Karriere mit überwiegend ernsten Dramarollen begonnen, gilt aber seit ihrem fantastischen Auftritt in Mad Max: Fury Road als einer der besten weiblichen Actionstars Hollywoods. Dieses Image konnte sie mit Atomic Blonde und The Old Guard, dessen zweiten Teil sie kürzlich abgedreht hat, endgültig zementieren.

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Doch Fury Road war nicht Therons erste Actionrolle. Bereits zehn Jahre zuvor zeigte sie sich auf den Kinoleinwänden von ihrer kämpferischen Badass-Seite als Hauptfigur des Science-Fiction-Actioners Æon Flux. Der Film basierte auf der gleichnamigen MTV-Zeichentrickserie aus den Neunzigern und spielte in einer dystopischen Zukunft, in der der Charakter zu einer Untergrund-Widerstandsbewegung gehört, die den autoritären Überwachungsstaat stürzen will.

Der Grund, weshalb Theron nicht direkt nach Æon Flux mehr Actionrollen gespielt hat, war, dass der Film 2005 gnadenlos gefloppt ist und in der Kritik regelrecht vernichtet wurde. Auch Peter Chung, der Schöpfer der Zeichentrickserie, die dem Film zugrunde lag, bezeichnete die Verfilmung als eine Farce, die nichts mit seiner Vorlage zu tun hatte.

Theron drehte Æon Flux kurz nach ihrem Oscarsieg für das düstere Drama Monster. Es war ihr ein Anliegen, ihr "deprimierendes" Image abzulegen und zu zeigen, dass sie wandlungsfähig ist. Jedoch ist ihr bereits beim Dreh von Æon Flux klargeworden, dass der Film keine guten Aussichten hätte. Aus diesem Grund hat sie im selben Jahr eine wiederkehrende Gastrolle in der gefeierten Comedyserie "Arrested Development" übernommen, wie sie nun gegenüber The Hollywood Reporter erklärt hat: (aus dem Englischen)

Es war eine der furchteinflößendsten Erfahrungen, am Set einer so brillanten und toll entwickelten Serie (wie "Arrested Development") anzukommen. Aber ich denke, ich hatte das nötig, um mich anders zu präsentieren, weil die Menschen mich als eine verdammt deprimierende Person sahen, da meine Mutter meinen Vater erschossen hat. Und ich habe die Serie einfach geliebt und ich weiß, dass das jetzt nach "och, ich Arme" klingen wird, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass wir als Frauen nur einen Versuch bekommen und ich wusste, dass Æon Flux fucking floppen würde, deswegen habe ich bei "Arrested Development" mitgespielt.

Als Theron 15 war, kam ihr Vater, ein Alkoholiker, betrunken und bewaffnet nach Hause und eröffnete Feuer auf sie und ihre Mutter. Ihre Mutter musste den Vater in Notwehr erschießen, vor den Augen ihrer Tochter. Auf diesen tragischen Zwischenfall spielt die Schauspielerin oben an.

Theron führt weiter aus, dass sie sich hilflos und machtlos beim Dreh zu Æon Flux gefühlt hat und keinen Einfluss auf die Produktion hatte, obwohl sie wusste, dass der Film nichts werden würde:

Man kämpft bis zum bitteren Ende. Bei dem Film weiß ich nicht, ob ich die Antworten darauf hatte, wie man es besser machen konnte, aber ich wusste definitiv, dass wir Probleme hatten. Ich habe den Film nicht mitproduziert und ich hatte nicht wirklich die Erfahrung, um zu sagen, was Tom Cruise in den letzten 20 Jahren vermutlich gesagt hätte, und zwar: "Wir machen jetzt Schluss, holen uns vier neue Autoren und schauen, wie es läuft." Stattdessen dachte ich: "Oh mein Gott, ich muss durch den Tag kommen, ich habe Bronchitis, aber lasst uns weiterdrehen." Jetzt stelle ich mir all die männlichen Schauspieler vor, die sagen würden: "Wir pausieren die Produktion jetzt sechs Monate lang!" Und, fuck, niemand hat mir gesagt, dass das eine Option war.

Zum Glück hat Therons Karriere den Flop gut überstanden und auch Regisseurin Karyn Kusama drehte danach deutlich interessantere Filme wie The Invitation und Destroyer. Æon Flux soll derweil als Realserie von Paramount+ rebootet werden. Entsprechende Pläne wurden letztes Jahr angekündigt. Wenn ich ehrlich bin, fand ich den Film von 2005 gar nicht so unfassbar schlecht, wie die Kritiken, die er seinerzeit erhielt. Er war keineswegs toll und das Drehbuch hatte sehr viele Löcher, doch die Action war solide, die Inszenierung stylisch und Theron überzeugend in der Rolle.

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