Box-Office USA: Star Wars erreicht $800 Mio und wehrt The Revenant ab

0

Platz 3 ging an die Komödie Daddy’s Home mit $15 Mio (-48,6%). Verglichen mit diversen anderen Filmen hielt sich Daddy’s Home ganz ordentlich und erreichte nach 17 Tagen überragende $116,3 Mio, die sich bei einem Budget von $50 Mio wirklich sehen lassen können. Der Film hat bereits fast das Gesamteinspiel von Die etwas anderen Cops (ebenfalls mit Mark Wahlberg und Will Ferrell) erreicht und wird kommendes Wochenende vermutlich an $130 Mio vorbeiziehen. Damit wäre er bereits der dritterfolgreichste Realfilm mit Will Ferrell in der Hauptrolle. Direkte Comedy-Konkurrez von Ride Alone 2: Next Level Miami und Dirty Grandpa wird verhindern, dass Daddy’s Home viel mehr als $150 Mio in Nordamerika einnehmen kann, doch ein finales Ergebnis von $150-155 Mio sollte drin sein, was den Film zu einem der größten Überraschungserfolge von 2015 macht.

Januar war schon immer der perfekte Monat, um günstige Horrorfilme erfolgreich in den Kinos zu starten. Davon profitierten in Vergangenheit bereits Hits wie White Noise, Mama, Devil Inside und The Unborn. Vom Release-Termin profitierte auch der neue, von der Kritikverrissene und von den Kinogängern mit einem "C"-CinemaScore (äquivalent einer "3") eher schlecht bewertete PG-13-Horrorfilm The Forest, der $13,1 Mio von 2451 Kinos in seinen ersten drei Tagen verbuchte (im Schnitt solide $5340 pro Kino). Da The Forest lediglich $10 Mio (ohne Marketingausgaben) kostete, wird der Film für das Studio Gramercy vermutlich schnell Profit abwerfen, auch wenn die Laufzeit des Streifens mit dem "Game of Thrones"-Star Natalie Dormer eher kurz sein wird. Der Film wird keine $30 Mio in den USA erreichen und die Kinos mit maximal $27-28 Mio verlassen.

Sisters hatte an seinem vierten Wochenende einen ziemlich guten Rückgang und baute nur 43,8% ab. Das $7,2-Mio-Einspiel reichte für Platz 5 der Charts und brachte das vorläufige Gesamtergebnis des Films auf $74,9 Mio nach 24 Tagen. Die $30-Mio-Produktion ist ein sehr ordentlicher Hit für Universal und hat weiterhin eine kleine, aber immerhin existente Chance auf $100 Mio, vorausgesetzt die Konkurrenz seitens Ride Along 2 und Dirty Grandpa trifft ihn nicht zu hart. Der Film sollte irgendwo bei $95-100 Mio landen.

ANZEIGE

Rang 6 ging an Quentin Tarantinos Western The Hateful 8, der um drei Plätze stürzte und einen Großteil seiner Zuschauer an den Newcomer The Revenant verloren hat. Die Einnahmen des Films gingen um bittere 59,6% gegenüber dem letzten Wochenende auf $6,4 Mio zurück und insgesamt kann The Hateful 8 bislang $41,5 Mio vorweisen. Da die Oscarchancen des Films nicht gerade gut stehen, wird The Hateful 8 keine zusätzliche Hilfe erhaltne und wie es aussieht, wird der Streifen schnell aus den Kinos verschwinden. Zwar wird das Studio angesichts des $44-Mio-Budgets keine großen Verluste erleiden, doch vergleichen mit Tarantinos letzten Erfolgen Inglourious Basterds und Django Unchained ist das Abschneiden von The Hateful 8 an den Kinokassen eine klare Enttäuschung. Es sieht nicht danach aus, als würde der Film mehr als $55 Mio in Nordamerika einnehmen. Das wäre etwa ein Drittel des Gesamteinspiels von Django Unchained. Daran sieht man auch, welch große Rolle Leonardo DiCaprio an dem Erfolg jenes Films gespielt haben muss.

The Big Short, einer der großen Oscarfavoriten der Saison, hielt sich wacker auf Platz 7 mit $6,3 Mio und verlor nur 30,5% seiner Zuschauer gegenüber der Vorwoche. Geholfen hat natürlich auch, dass Paramount dem Film 941 neue Kinos spendiert hat und seine Kinozahl auf insgesamt 2529 brachte. Bislang hat The Big Short $42,8 Mio in den USA eingenommen, doch da der Höhepunkt der Oscar-Saison noch bevorsteht und der Film mittlerweile gute Chancen auf den Hauptpreis hat, kann man von einem Endergebnis von mindestens $70 Mio ausgehen. Doch auch ein Einspiel oberhalb von $90 Mio – ähnlich The Imitation Game – würde mich wenig überraschen. Viel wird davon abhängen, wie viele Oscars der Film letztlich gewinnen wird.

Alvin und die Chipmunks – Road Chip brach nach den Feiertagen um 54,4% an seinem vierten Wochenende ein und sammelte lediglich weitere $5,5 Mio ein. Damit brachte der vierte Teil der Reihe sein Einspiel auf $75,6 Mio. Mit Kung Fu Panda 3 in Sicht, wird sich Alvin nicht mehr lange in den Charts halten und hat wohl seine Chance auf $100 Mio verspielt. Doch auch das $90-Mio-Einspiel, auf welches der Streifen zusteuert, ist sehr ordentlich für einen Familienfilm, der in direkter Konkurrenz zum neuen Star Wars startete.