Quelle: Boxofficemojo
Mit nahezu keinen nennenswerten Neustarts und dafür einem tiefen Fall des Riesenstarts aus der Vorwoche, gingen die Einnahmen an den nordamerikanischen Kinokassen am vergangenen Wochenende natürlich deutlich zurück. Mit etwa $125,6 Mio setzte die Top 12 etwa 49% weniger um als am vorherigen Wochenende. Außerdem lagen die Einnahmen 42% unter dem gleichen Wochenende im Vorjahr, allerdings war das auch das Osterwochenende letztes Jahr, an dem Fast & Furious 7 gigantisch eröffnete, was den direkten Vergleich natürlich etwas unfair macht. Dadurch, dass kein Studio sich getraut hat, irgendwelche massentaugliche Filme am zweiten Wochenende von Batman v Superman in die Kinos zu bringen, hatten fast alle älteren Filme hervorragende Rückgänge. Lediglich der Spitzenreiter selbst, Batman v Superman, konnte vom konkurrenzfreien Markt kaum profitieren und schmolz schneller als Eis in der Sahara.
Mit $52,4 Mio verteidigte Batman v Superman: Dawn of Justice den ersten Platz der US-Kinocharts und brachte damit sein vorläufiges Einspiel auf $261,5 Mio nach zehn Tagen. Man kann natürlich keineswegs behaupten, dies sei eine besonders schwache Summe. Batman v Superman ist jetzt schon der dritterfolgreichste Film des Jahres (nach Deadpool und Zoomania) und wird nach dem kommenden Wochenende erst einmal den zweiten Platz der Jahres-Charts belegen. Betrachtet man die Umstände, kann man das Einspiel des Films an seinem zweiten Wochenende nach dem Riesenstart in der Vorwoche auch nicht guten Gewissens als sonderlich gut bezeichnen. Der Film gab um furchtbare 68,4% gegenüber dem ersten Wochenende nach. Natürlich ist ein solcher Drop zum Teil auch das Ergebnis der natürlichen Frontlastigkeit von Franchises mit einer großen Fangemeinde (in diesem Fall Fans von Batman, Superman oder Superhelden generell), ist jedoch sicherlich nicht alleine dadurch zu erklären. Unter den großen Comicverfilmungen ist nur Ang Lees Hulk an seinem zweiten Wochenende mit 69,7% noch drastischer gefallen. Im Vergleich gab Deadpool im Februar um 57,4% nach, Avengers: Age of Ultron verlor am zweiten Wochenende 59,4% der Zuschauer vom Start und sogar die negativ aufgenommene Green-Lantern-Adaption mit Ryan Reynolds fiel "nur" um 66,1% in der zweiten Woche. Der Rückgang von Batman v Superman ist auf dem gleichen Niveau mit dem des Fantastic-Four-Reboots letzten Sommer und das ist sicherlich nicht der Vergleich, denn Warner Bros. gezogen haben möchte. Batman v Supermans Vorgänger Man of Steel gab am zweiten Wochenende um 64,4% nach, doch der Film musste sich dabei gegen die riesigen Neustarts von Die Monster Uni und World War Z behaupten, während Dawn of Justice keine neue Konkurrenz hatte. Die Erklärung läuft darauf hinaus, dass viele Zuschauer keinen Gefallen an dem Film fanden und seine Mundpropaganda sehr zu wünschen übrig lässt.
Es ist bezeichnend, dass obwohl Batman v Superman das siebtbeste Startwochenende aller Zeiten hatte, sein zweites Wochenende nicht einmal unter den 25 umsatzstärksten ist. So startete Fast & Furious 7 letztes Jahr $19 Mio unter Batman v Superman, spielte aber an seinem zweiten Wochenende $7 Mio mehr ein. Deadpool lief etwa $34 Mio unter der DC-Verfilmung an, nahm aber am zweiten Wochenende $4 Mio mehr ein. Ein weiterer interessanter Vergleich lässt sich mit The Dark Knight Rises, dem letzten Batman-Film vor Batman v Superman, anstellen. Obwohl Zack Snyders Sequel besser angelaufen ist als Christopher Nolans Film, liegt er nach zehn Tagen bereits 9% hinter The Dark Knight Rises im selben Zeitraum und wird noch deutlich weiter zurückfallen.
Letztlich geht es hier nicht darum, dass Batman v Superman: Dawn of Justice ein Misserfolg ist. Das ist er sicherlich nicht. Doch es gibt jede Menge vertanes kommerzielles Potenzial, denn nach einem Start von $166 Mio sollte das Studio zumindest mit $350 Mio insgesamt rechnen dürfen und das scheint für den Film nicht mehr drin zu sein. Zwar wird er schon kommendes Wochenende $300 Mio in Nordamerika knacken und Man of Steel überholen, seine Laufzeit wird aber sehr kurz sein. Bereits Anfang Mai wird der Film vermutlich kaum nennenswerte Summen mehr in den USA und in Kanada einbringen. Es sieht für ihn nach einem Gesamteinspiel von etwa $335-345 Mio aus, womit er auf jeden Fall schon mal nicht die erfolgreichste Comicadaption des Jahres in Nordamerika sein wird. Weltweit sieht es mit $683 Mio nach zwei Wochen immerhin etwas besser aus, doch auch international bricht der Film schnell ein und wird $1 Milliarde weltweit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr erreichen. Auch das ist angesichts des gigantischen weltweiten Starts eine Enttäuschung.
Im direkten Kontrast zur Implosion von Batman v Superman hielt sich Zoomania erneut fantastisch und verlor lediglich mickrige 16,7% an seinem fünften Wochenende. Mit $20 Mio belegte Disneys Animationshit Platz 2 der Kinocharts und schaffte damit das siebtbeste fünfte Wochenendeinspiel aller Zeiten, noch vor Jurassic World, Guardians of the Galaxy und The Dark Knight. Der einzige Animationsfilm mit einem besseren fünften Wochenende war Die Eiskönigin, der es allerdings den Feiertagen im Dezember zu verdanken hatte. Zoomania profitierte noch mehr als alle anderen Filme vom leeren Markt. Da Batman v Superman alles andere als familienfreundlich ist, bleibt Zoomania weiterhin die einzige Option für die Kinder. Nach fünf Wochen kann er stolze $275,9 Mio vorweisen und belegt jetzt schon Platz 11 unter den erfolgreichsten CG-Animationsfilmen aller Zeiten in den USA und in Kanada. Kommendes Wochenende wird er an Die Monster AG und Oben vorbeiziehen und auf Platz 9 aufsteigen. Es wird außerdem nicht lange dauern, bis erst als neunter computeranimierter Film überhaupt $300 Mio in Nordamerika erreicht.
Da kommendes Wochenende nur zwei Filme mit einem R-Rating in die Kinos kommen, wird Zoomania wieder einmal komplett ohne Konkurrenz über den Familienmarkt herrschen. Das wird sich am Wochenende darauf zwar mit der Ankunft von The Jungle Book ändern, da jedoch von Disney sind, wird Zoomania diese Konkurrenz vermutlich eher unbeschadet überstehen. Aktuell liegt der Film 10% hinter Alles steht Kopf und 9% hinter Minions im selben Zeitraum und wird den Abstand noch deutlich verringern. Es ist davon auszugehen, dass er etwa $345-355 Mio erreichen wird, bevor er die Kinos verlässt und damit sogar Batman v Superman an den Kinokassen in Nordamerika übertreffen wird, obwohl er nicht einmal halb so viel am Startwochenende einnahm, wie der Superheldenfilm. Hier zeigt sich einfach, wie wichtig sehr gute Mundpropaganda ist. Auch weltweit läuft es für Zoomania super mit $788 Mio und der Aussicht auf mehr als $950 Mio insgesamt.
Der drittplatzierte Film am Wochenende blieb auch unverändert. My Big Fat Greek Wedding 2 gab um 37,7% nach und spielte von Freitag bis Sonntag solide $11,1 Mio ein. Bislang hat der Film $36,5 Mio in Nordamerika eingenommen. Die späte Fortsetzung profitiert auf jeden Fall auch vom leeren Markt, aber auch von ziemlich positiver Mundpropaganda unter dem Zielpublikum, die im Kontrast zu den überwiegend negativen Kritiken des Films steht. Ohne neue jugendfreie Starts kommendes Wochenende wird die Komödie sich vorerst weiterhin gut halten und über April hinweg vermutlich einen unauffälligen aber ordentlichen Lauf hinlegen, an dessen Ende dem Film etwa $60-65 Mio winken. Das wären zwar nur 25-27% des Gesamteinspiels des Vorgängers (sogar ohne dessen Einspiel um Inflation zu bereinigen), doch niemand hat erwartet, dass er auch nur in die Nähe von dessen Umsatz kommt. Bei einem Budget von nur $18 Mio hat Universal einen ordentlichen Hit in der Hand.
Auf Seite 2 geht es weiter mit den Box-Office-Updates zu Die Bestimmung – Allegiant, Deadpool, 10 Cloverfield Lane und Star Wars: Das Erwachen der Macht.


Gerade noch kochte sich John Favreau (Iron Man) aus dem Hollywood-Rampenlicht heraus und verarbeitete seine Erfahrungen als Blockbuster-Regisseur im charmanten Feel-Good-Food-Porn
Um sich eine gewisse Daseinsberechtigung einzuräumen, versucht Drehbuchautor Justin Marks der Kipling-Vorlage neue Facetten abzugewinnen, setzt handlungstechnisch dabei aber nur falsche Schwerpunkte und verweichlicht den Ausgang der Geschichte auf ein beschwichtigendes Happy End. Der emotionale Fokus richtet sich auf Moglis Beziehung zu seiner Wolfsfamilie, während der emotionale Knackpunkt zum Ende hin auf der Freundschaft zwischen Mogli und Balu fußt, diese jedoch lediglich in einer musikuntermalten Montage-Szene aufgebaut wird. Im Ton vergreift sich The Jungle Book wenig, dafür in wichtigen Szenen. Der neue, düsterere Ansatz wird vielversprechend in die trotzdem nie humorlose Geschichte integriert.
Shir Khan strahlt nicht zuletzt durch Idris Elbas Performance eine knisternde Bedrohlichkeit aus und King Louie nimmt mit seiner unglaublichen physischen Präsenz buchstäblich ganze Räume ein. Gerade die Einführung von letzterem wird bedauerlicherweise durch unpassende Rückbesinnungen zum Original zerstört. Statt wie Balu in einer Szene subtile Verweise zu zeichnen („That’s a song about the good life.“), haut man mit dem Holzhammer auf die Nostalgie-Glocke. Befremdlich wirkt außerdem das Vorgehen gegen Shir Khan. Gerade noch tut Balu den Sekten-Schwur des Wolfsrudels mit einem Augenzwinkern als Propaganda ab, da wird das Gesetz zur Tat und Shir Khan für sein Vergehen quasi mit der Todesstrafe angeklagt: Die Zeiten, in denen dem bösen Tiger zur Strafe ein brennender Ast an den Schwanz gebunden wird, sind scheinbar vorbei. Dafür beweist auch das Finale, was durchgehend passt: die Action. Denn die kann der Iron Man-Regisseur aufpeitschend und reißerisch inszenieren.
Spätestens seit John Carpenters Halloween bilden Babysitter die Basiszutat vieler Horrorfilme und Psychothriller. Meist sind sie Opfer von Serienkillern oder finsteren, übernatürlichen Mächten, doch gelegentlich wird der Spieß auch umgedreht und die eigentliche Gefahr geht von den Babysittern aus. Die starke Wirkung auf die Zuschauer liegt dabei darin, dass es (in der Regel) Frauen sind, die auf das Wertvollste in dem Leben einer Familie aufpassen – ihre Kinder. In Filmen wie Die Hand an der Wiege und William Friedkins Das Kindermädchen terrorisierten Babysitterinnen aus der Hölle die Familien. In dieser Gesellschaft würde sich auch die Titelheldin von Emelie wohl fühlen. Gespielt von Sarah Bolger, die wir letztes Jahr bei den Nights noch als Protagonistin in The Lazarus Effect sahen, ist Emelie auf den ersten Blick die coolste Babysitterin überhaupt. Sie springt kurzfristig ein und rettet den Thompsons ihren Pärchenabend, nachdem das eigentliche Kindermädchen abgesagt hat. Die drei Kinder finden sie auf Anhieb cool, denn sie ist fröhlich, liebenswürdig und lässt sie gegen die strengen Regeln der Eltern verstoßen. Doch wenn ihr Benehmen zunehmend seltsamer und unheimlicher wird, geht dem ältesten Sohn Jacob auf, dass Emelie etwas Finsteres im Schilde führt und nun muss er seine beiden Geschwister beschützen.
In Green Room spielt Patrick Stewart einen gefährlichen Neonazi. Mehr muss man eigentlich nicht sagen, um den Film schmackhaft zu machen, oder? Wer doch mehr wissen will, dem sei gesagt, dass Green Room der neue Film von Jeremy Saulnier ist, dessen
Meine ausführliche Kritik zum hyperenergischen First-Person-Actioner
Der vermutlich schrägste Film des diesjährigen Programms handelt von einer Zukunft, in der Single-Dasein inakzeptabel ist. Wer plötzlich ohne Lebenspartner dasteht, zieht in ein Luxushotel, in dem er oder sie 45 Tage Zeit hat, einen Seelenverwandten zu finden. Schafft man es nicht in dieser Zeit, wird man in ein Tier der eigenen Wahl verwandelt. Ja, Ihr hab es richtig gelesen. Findet man keinen Partner, wird man zu einem Hund, einer Kuh oder eben einem Hummer, den Colin Farrels Figur beim Einzug ins Hotel als Wunschtier angibt. Man kann seinen Aufenthalt und die Zeit für die Suche nach dem perfekten Partner auch verlängern, indem man in den Wäldern mit Betäubungsgewehren wild lebende Singles jagt, die gefangen genommen und sofort in Tiere verwandelt werden. Liest man diesen Plot zum ersten Mal, gibt es dafür ein fettes 




Fünfzehn ist Minnie (Bel Powley) erst und freut sich gleich in der Eröffnungssequenz, in der der Film provokant erst einmal ihren Hintern zeigt, darüber, dass sie gerade zum ersten Mal Sex hatte. Wie und mit wem zeigt sich kurz danach, ein durchgehend sexuell vibrierende Stimmung ist durch die vielen expliziten Zeichnungen, ob nun bildlich oder durch Minnies Beschreibung, von Anfang an präsent. Locker-leicht stellt sich The Diary of a Teenage Girl als verschrobene Indie-Komödie vor. Das Setting im San Francisco der Siebziger, der Zeit der Hippies, zeichnt sich rundherum durch sexuelle Offenheit und Entfaltung aus, stellvertretend für Minnie, die anfängt ihre Sexualität zu entdecken. Die unbequeme Vorahnung bahnt sich jedoch langsam an, als die sexuelle Spannung zwischen Minnie und dem festen Freund (Alexander Skarsgard) ihrer Mutter (Kristen Wiig) spürbar wird. Und richtig unangenehm wird es wenn wir dem Geschlechtsakt der Minderjährigen mit dem 20 Jahre älteren Mann beiwohnen. Nach dieser sexuellen Aufblühung verschlägt es sie in einen wahren Rausch aus sexuellen Erfahrungen, die langsam krankhafte Züge annehmen.
Minnies Auffassung von Sexualität, Liebe und Erwachsenwerden ist ziemlich verkehrt und nimmt immer dramatischere Züge an. Angefangen mit unschuldigem Teenie-Sex-Gequatsche über nymphomanisches Verhalten, bis hin zu Prostitution spannt sich nach und nach der Bogen. Bis zu letzterem Punkt verpasst es der Film jedoch, sich genug davon loszulösen, irgendwie doch ein drolliger kleiner Indie-Flick zu sein. Ergo: The Diary of a Teenage Girl nimmt sein Thema zu wenig ernst. Unbequeme Themen müssen den Zuschauer nicht komplett ins kalte Wasser des Ernstes klatschen, ja, ernste Themen können und müssen auch mal mit Humor angegangen werden, aber grenzwertige sexuelle Liebesbeziehungen mit pädophilem Touch können nicht mit fluffiger Musik und ein paar Witzchen unterlegt werden. So fühlt es sich gruseligerweise fast schon an, als wäre es doch ganz ulkig, wenn sich die krankhaft nach Sex lechzende Minnie mit ihrer Freundin in einer Bar besäuft und die beiden ein paar Jungs danach auf dem Klo einen blasen. Minnie strapaziert mit ihrer schrägen, überdrehten Art und dem zunehmend (pseudo-)emanzipatorischen Auftreten schmerzhaft die Nerven der Zuschauer, auch wenn sie sich zugegeben trotz des glänzenden Casts deutlich hervorspielt.
Die Kurve bekommen tut The Diary of a Teenage Girl in wenigen Momenten und im (fast) gesamten Schlussteil dann aber glücklicherweise doch noch – positioniert sich trotzdem nicht deutlich oder abschließend zu seinen Charakteren. Die dramatische Zuspitzung hingegen ist auf den Punkt inszeniert und mit starken Einzelszenen plus auf Hochtouren laufenden darstellerischen Leistungen heraustretend. Technisch ist Marielle Hellers Drehbuch- und Regiedebüt wenig vorzuwerfen. Das 70er-Feeling hat der Film in Look, Set- und Produktionsdesign vollkommen verinnerlicht und Kamermann Brandon Trost (The Interview) kreiert die ein oder andere schicke Bildkomposition.
"Warum muss eigentlich so gut wie jeder Superheldenfilm mit einer ewig langen Schlacht enden?" Diese Frage stellte mir kürzlich meine Freundin, die meine Vorliebe für Comicadaptionen (sei es in Film oder in Serie ) trotz mehrerer Versuche meinerseits, sie ihr nahezubringen, nur bedingt teilt. Noch nie konnte ich ihren Kritikpunkt so sehr nachempfinden wie bei Zack Snyders Batman v Superman: Dawn of Justice. Tatsächlich scheint ein bombastischer Showdown bei den meisten modernen Comicverfilmungen eine Grundvoraussetzung zu sein, sogar bei Filmen wie Guardians of the Galaxy, die sich ansonsten durch ihre Andersartigkeit gegenüber vergleichbaren Filmen hervorgetan haben. Solche Schlachten sind auch keineswegs immer negativ zu werten. Sie sehen auf der Leinwand meist toll aus und erlauben es den Helden, ihre Fähigkeiten im vollen Umfang unter Beweis zu stellen. Letztlich kommt es auf die Inszenierung an. Die Schlacht um New York in
Auch ganz anders alle bisherigen Inkarnationen der Figur ist Jesse Eisenbergs Darstellung von Lex Luthor als exzentrischer, manischer Antagonist, bei dem es ständig unter der Oberfläche brodelt. Es ist eine Mischung aus Eisenbergs neurotischen Markenzeichen und unübersehbaren Anleihen von Heath Ledgers Joker, der offenbar für alle Ewigkeiten als Archetyp eines genialen Bösewichts stehen wird. Man stelle sich Eisenbergs Mark Zuckerberg mit einer zusätzlichen Spur an Verrücktheit als Comic-Bösewicht vor und voilà, hier ist der neue Lex Luthor. Wie keine andere Figur in dem Film wird Eisenbergs Luthor die Zuschauer spalten, denn er wandelt stets auf dem sehr schmalen Grat zwischen bedrohlich und unerträglich nervig. Der Schauspieler verdient jedoch Anerkennung dafür, die Figur in eine ganz neue Richtung zu bringen und alle Szenen mit ihm wirken belebend. Leider wird das Drehbuch seinen schauspielerischen Ambitionen kaum gerecht, denn Luthor ist hier weder ein komplett unberechenbarer Psychopath wie der Joker, bei dem sich die Frage nach seiner Motivation erübrigt, noch werden die Beweggründe für sein Handeln in jeglicher Weise erklärt. Er ist einfach nur altmodisch böse, machtgeil und schmiedet seine finsteren Pläne ohne ein erkennbares Ziel dahinter.
Hier werden schon die Schwächen des Drehbuchs deutlich, die sich über die zweieinhalbstündige Laufzeit des Films häufen. Zack Snyder und oscarprämierter Autor Chris Terrio (
Man muss dem Film zugute lassen, dass er im Gegensatz zum Vorgänger trotz seiner langen Laufzeit eigentlich nie zu lang wirkt. Im Gegenteil lässt die gefühlte Inkohärenz und Sprunghaftigkeit der Erzählung, die gerne auf einem halben Dutzend Hochzeiten tanzen möchte, darauf hoffen, dass die versprochene 30 Minuten längere Heimkinofassung einige Makel der Kinoversion ausbügeln wird. So hat Gal Gadot als Wonder Woman durchaus Potenzial, darf aber nur in wenigen beliebigen Szenen auftreten, nur um ohne jegliche Motivationsentwicklung am Ende an der Seite der großen Jungs mit Schwert und Korsett in die CGI-überflutete Schlacht zu ziehen. Immerhin macht der Auftritt Lust auf ihren eigenen Film, der nächsten Sommer in die Kinos kommt. Den anderen Damen ergeht es in dem Film leider nicht besser. Amy Adams, in
Erfreulich wird es für DC-Fans sein, dass Zack Snyder sich in vielerlei Hinsicht – von kleinen Details bis zu den großen Momenten, die hier allesamt nicht verraten werden sollen, relativ eng an Comicvorlagen gehalten hat. Viele Leser werden sich darüber freuen, wie manche Seiten aus den Comics auf der Leinwand in starken Bildern zum Leben erweckt werden, auch wenn nicht alles, was in den Comics funktioniert, es im Film auch tut. Stilistisch lässt Batman v Superman keine Zweifel, dass hier Zack Snyders Vision (was auch immer man von ihr hält) ungehindert umgesetzt wurde, samt ungesättigter Farben und sehr sehr viel Zeitlupe. Der titelgebende Kampf zwischen den beiden Helden enttäuscht nicht und gehört zu den Höhepunkten des Films. Im Gegensatz zum Finale ist die Action zwischen Batman und Superman gut inszeniert. Der Film vermittelt auch allen Zweiflern gut nachvollziehbar, wie Batman als Mensch sich im Kampf gegen den allmächtigen Superman behaupten kann (Comicfans werden wohl kaum überrascht sein). Doch obwohl der Kampf halbwegs glaubwürdig vorbereitet und eingeleitet wird, sorgt dessen Ausgang für hochgezogene Augenbrauen.
Was all die Bilder und zum Teil gute Action aber nicht ersetzen können ist ein emotionaler Kern. Gerade wenn man wie Snyder auf triste Ernsthaftigkeit setzt, die sich mit jedem Holocaust-Drama messen könnte, und auf leichtfüßige Momente gänzlich verzichtet, ist es wichtig, dass der Film einem nicht nur Exposition, Action und Effekte um die Ohren schlägt, sondern auch die Figuren menschlich nahe bringt. Was 
„Die Platte hatte ich auch mal“, ist Urs Blanks (Moritz Bleibtreu) Ausrede, nachdem er Lucille (Nora von Waldstätten) eindeutig zu lange angestarrt hat. Die Platte: The Dark Side of the Moon. Wenigstens bei diesem schönen Easter Egg bleibt man subtil. Denn auch wenn die restliche Symbolik des Films durchaus für ein paar atmosphärische Momente sorgt und der schwarze Wolf im Wald dem Film immer wieder einen mystischen Touch verleiht, ist und bleibt die verwendete Symbolik aufdringlich und aufgebauscht.
Die dunkle Seite des Mondes entdeckt Urs nach einem belastenden Ereignis. Nachdem ein geschlagener Prozessgegner vor den Augen des erfolgreichen Wirtschaftsanwalts Selbstmord begeht, fühlt Urs eine innere Leere in sich heranwachsen. Diese versucht er mit der hübschen Lucille zu füllen. Einer Klischee-Hippie-Drogentante, die ihn mit zu einer Rausch-Sitzung mit ihren Drogenfreunden nimmt. Dort ziehen sich alle berauschende Pilze rein, doch nur Urs hat einen schlechten Trip. Fortan kommt in hitzigen Situationen immer eine böse, animalische Seite an ihm zum Vorschein. Moritz Bleibtreu spielt weitläufig solide, aber das Herauskehren der dunklen Seite seiner Figur bringt er kein einziges Mal wirklich authentisch rüber. Den Wandel deutlich machen tut nur die grobe Mimik und das oftmalige Herumschreien von „Halt die Fresse!“ Als er einen nervigen Autofahrer in einen schlimmen Verkehrsunfall lenkt, wird sein Geschäftspartner Pius Ott ungeahnt Zeuge der Tat und benutzt dies später als Druckmittel. Denn Urs ist gegen eine Veröffentlichung eines risikoreichen Alzheimermittels, die geldgierigen Geschäftsleute hingegen sind nur auf den Profit aus. Hinter der sich also anbahnenden Schwarz-Weiß-Malerei im sich ausweitenden Interessenkonflikt, steckt also auch etwas Gesellschaftskritik.
Bevor Pius Ott jedoch richtig zum Antagonisten ausgearbeitet wird, ist Urs eine ganze Zeit lang erst mal im Wald, den Pilz suchen, durch dessen Trip er so oft die Beherrschung verliert. Dazu mischt sich noch, dass seine Taten nicht mehr lange unentdeckt bleiben können und seine Frau sich mehr und mehr Sorgen macht. Größtenteils sorgt das für Langeweile, ein bis zwei atmosphärische Momente dürfen sich aber doch wieder einschleichen. Die machen vor allem Stefan Ciupeks (Rush) Kamerarbeit und Gast Waltzings Score aus, der in einigen Moment extrem von Rob Simonsens Olympic Losses (







