Hellboy: Neues Reboot kommt vom Crank-Regisseur, Drehstart schon sehr bald

David Harbour in Hellboy – Call of Darkness © 2019 Lionsgate

Quelle: Discussing Film

Es läuft gerade richtig gut für David Harbour. Die vierte Staffel der Netflix-Serie "Stranger Things", in der er Sheriff Hopper spielt, wurde zur meistgesehenen Serienstaffel des letzten Jahres in den USA. Harbours Auftritt als Action-Santa im durchgeknallten und extrem unterhaltsamen Weihnachts-Actioner Violent Night kam so gut an, dass ein zweiter Teil bereits entwickelt wird, und seine Rolle als Red Guardians als Black Widow wird Harbour nächstes Jahr in Thunderbolts, Marvels Antwort auf DCs Suicide Squad, wieder verkörpern.

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Doch Harbour musste vor vier Jahren auch einen heftigen Flop wegstecken. Er übernahm die wenig beneidenswerte Aufgabe, in die Fußstapfen von Ron Perlman in Neil Marshalls Reboot Hellboy – Call of Darkness zu treten. Weil sich Guillermo del Toros Pläne für den Abschlussteil seiner Hellboy-Trilogie mit Perlman als zu kostspielig erwiesen haben und offenbar niemand sie finanzieren wollte, entschied man sich stattdessen für eine Neuauflage, die sich von del Toros Filmen durch eine härtere Gangart mit einem R-Rating und den Verzicht auf die meisten bekannten Nebenfiguren unterscheiden sollte. Selten wurde ein Reboot von den Fans jedoch so eindeutig zurückgewiesen wie der neue Hellboy, der in der Kritik gnadenlos verrissen wurde und an den Kinokassen seine Kosten nicht einmal annähernd wieder eingespielt hat. Das angeteaserte Sequel wurde verworfen.

Man kann darüber spekulieren, weshalb das Reboot scheiterte. Laut The-Descent-Regisseur Marshall, der sich von dem Film selbst distanzierte, lag es an der Einmischung des Studios, laut Harbour an voreingenommenen Fans von del Toros Filmen. Harbour selbst trug jedenfalls nicht die Schuld an dem Flop, er setzte ihm jedoch ziemlich zu, sodass erst die Besetzung in Black Widow den bitteren Nachgeschmack von Hellboy etwas wiedergutgemacht hat.

Die Reaktion auf Hellboy – Call of Darkness hat gezeigt, dass der gehörnte Held aus der Hölle nur ein Nischenpublikum interessiert und dieses will vor allem Perlman zurück in der Rolle sehen. Produktionsfirma Millennium Media das aber scheinbar egal, denn sie arbeitet schon fleißig am nächsten Hellboy-Reboot, das bereits diesen April in Bulgarien gedreht werden soll, auch wenn bislang keine Information zum Cast vorliegen. Und das ist der perfekte Moment für mich, wieder einmal dieses Video anzubringen:

Das Reboot soll von Brian Taylor inszeniert werden, einer Hälfte des Regie-Duos von Crank und Gamer. Mit Comicverfilmungen hat Taylor auch Erfahrungen gesammelt, wenn auch keine sonderlich guten. Er schrieb das Drehbuch zu Jonah Hex und inszenierte zusammen mit Mark Neveldine Ghost Rider: Spirit of Vengeance. Autsch.

Hellboy-Schöpfer Mike Mignola und Fantasyautor Christopher Golden zeichneten sich für die Story des Reboots verantwortlich, es ist jedoch unklar, ob sie auch das eigentliche Drehbuch schrieben. Der Arbeitstitel des Reboots lautet Hellboy: The Crooked Man und legt nahe, dass es sich bei dem Film um die Adaption der 2008 zum Kinostart des zweiten Hellboy-Films veröffentlichten gleichnamigen dreiteiligen Comic-Miniserie handelt. Diese spielt im Jahr 1958 und handelt, davon, dass Hellboy in den Bergen von West Virginia einen Mann namens Tom trifft, der in seiner Jugend seine Seele einem Hinterwälder-Dämon namens Crooked Man verkauft hat. Gemeinsam reisen sie ins Herz der Appalachen um sich dem Dämon zu stellen und zu versuchen, Toms Seele zu retten. Ob der Film dieselbe Handlung haben wird, ist unbekannt.

Natürlich hätte ich mir, wie eigentlich alle Hellboy-Fans, einen dritten Film von del Toro mit Perlman gewünscht. Trotz seiner zahlreichen Makel fand ich das Reboot aber dennoch nicht ganz so schlecht wie sein Ruf und recht kurzweilig. Den neuen Film werde ich mir auch anschauen, habe aber große Zweifel, dass er bei den Fans mit offenen Armen empfangen werden wird.

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