Robert Englund ist endgültig fertig mit Freddy Krueger

Robert Englund in Freddy vs. Jason (2003) © New Line Cinema

Quelle: Variety

Ich fühle mich mal wieder alt. Diesen August feiert Freddy vs. Jason sein 20. Jubiläum und ich erinnere mich noch lebhaft, wie sehr ich ihm entgegengefiebert und mich als 16-Jähriger damals in den ab 18 freigegebenen Film ins Kino eingeschlichen habe. Freddy vs. Jason war für Horrorfans das, was The Expendables sieben Jahre später für Actionfans war. Das bereits in den Neunzigern angekündigte Battle Royale von zwei der größten Horrorikonen überhaupt verbrachte viele Jahre in der Entwicklungshölle, bis Chucky-und-seine-Braut-Regisseur Ronny Yu den Film endlich in die Kinos brachte. Das Ergebnis mag kein hochwertiges Meisterwerk des Horrorkinos gewesen sein, doch er war all das, was ich mir von dem Film erhofft habe, und ist bis heute einer der kurzweiligsten Genrefilme, die ich kenne.

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Trotz seines großen Erfolgs an den Kinokassen und des eindeutigen Appetits der Kinogänger nach mehr, wurde eine Fortsetzung nie produziert. Geplant war, Ash Williams aus dem Evil-Dead-Franchise inmitten eines neuen Gefechts zwischen Freddy Krueger und Jason Voorhees zu schicken, doch eine verzwickte Rechtesituation machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Damit blieb Freddy vs. Jason der letzte Film, in dem Robert Englund den Traumschlitzer aus der Elm Street verkörpert hat. Zuvor spielte er ihn zwischen 1984 und 1994 in sieben Nightmare-on-Elm-Street-Teilen. Nach Freddy vs. Jason kehrte Englund lediglich 2018 für eine Folge der Sitcom "Die Goldbergs" als Pizzagesicht zurück.

Dass Englund als Freddy im Gegensatz zu seinen anderen, meist maskierten Horror-Kollegen nicht leicht zu ersetzen ist, zeigte 2010 das Nightmare-Remake. In den 13 Jahren seit dieser furchtbaren Neuauflage gab es keinen neuen Nightmare-on-Elm-Street-Film mehr, was für ein erfolgreiches Horror-Franchise eine halbe Ewigkeit ist. Das lag sicherlich nicht am Desinteresse der Studios, sondern an der offenbar komplizierten Rechtslage der Reihe. Erfolgsproduzent Jason Blum, der 2018 bereits das Halloween-Franchise extrem erfolgreich (zumindest kommerziell) wiederbelebt hat, hat mehrfach seinen großen Wunsch geäußert, einen neuen Nightmare-Film zu produzieren, wenn er irgendwie die Rechte daran bekommen kann. Wie bei Halloween, würde er das Franchise nicht rebooten, sondern am liebsten Englund in seiner ikonischen Rolle zurückbringen. Obwohl Englund in den letzten Jahren wiederholt beteuert hat, den Messerhandschuh endgültig an den Nagel gehängt zu haben, ist Blum zuversichtlich, ihn mit der richtigen Idee umstimmen zu können.

Man sollte bekanntlich niemals nie sagen, doch in der neuen Doku über seine lange Karriere hat der 75-jährige Englund erneut beteuert, dass er als Freddy fertig sei: (aus dem Englischen)

Ich weiß, wer Ikonen sind. Ich bin keine Ikone. Vielleicht ist Freddy Krueger eine, aber ich bin es nicht. Ich bin einfach ein Charakterdarsteller, der sehr großes Glück hatte.

Ich bin zu alt und zu dick, um Freddy jetzt zu spielen. Ich kann einfach keine Kampfszenen mehr länger als einen Take lang drehen. Ich habe Probleme mit dem Nacken, einen kaputten Rücken und Arthritis in meinem rechten Handgelenk. Ich muss also damit aufhören, aber ich würde gerne einen Gastauftritt absolvieren.

So sehr ich mir einen letzten großen Nightmare-Film mit Englund als Freddy und vielleicht Heather Langenkamp als Nancy wünsche, gerne auch aus der Blumhouse-Schmiede, muss man sich den Tatsachen stellen und Englund ist leider über das Alter hinaus, um eine körperlich fordernde Rolle wie diese zu spielen. Man hat einfach zu viele Jahre verstreichen lassen und jetzt ist es zu spät.

Doch Ikonen sterben nie und ob mit oder ohne Englund, Freddy wird früher oder später zurückkehren. Wer soll ihn spielen? Englund hat einen Vorschlag, der bereits im Internet die Runde machte: Kevin Bacon. Bacon hatte tatschlich eine Rolle im ersten Freitag der 13. und Englund sieht ihn als guten Kandidaten für seinen Nachfolger:

Ich weiß, dass er das Genre respektiert und er ist so ein herausragender körperlich betonter Schauspieler. Die Art, wie Kevin schweigt und wie er sich bewegt – das wäre interessant.

Englund hat sogar eine Idee für das unvermeidliche Reboot:

Man muss sich mit der modernen Technologie und Kultur auseinandersetzen. Wenn zum Beispiel eins der Mädchen eine Influencerin wäre, wäre es interessant, wenn Freddy ihr Unterbewusstsein heimsuchen und sich als jemand manifestieren würde, der alle ihre Follower gegen sie einsetzt.

Das klingt tatsächlich nach einer durchaus realistischen Idee, insbesondere da Influencer in den letzten Jahren in Horrorfilmen regelmäßig ihr Fett abbekommen haben.

Würdet Ihr einem neuen Nightmare-on-Elm-Street-Film ohne Englund eine Chance geben?

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