Bond-Girl und "Game of Thrones"-Star Diana Rigg ist tot

Links: Diana Rigg in "Mit Schirm, Charme und Melone" © ITV
Mitte: Diana Rigg in James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät © Eon Productions
Rechts: Diana Rigg in "Game of Thrones" © HBO/Warner Bros. Television

Quelle: Variety

Dame Diana Rigg, deren Theater-, Film- und TV-Karriere sechs Jahrzehnte umspannte, ist gestern im Alter von 82 in London an einem Krebsleiden gestorben. Das gab ihre Tochter bekannt. Die Erkrankung wurde bei ihr erst im März diagnostiziert.

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Die größten Erfolge feierte Rigg im Fernsehen, und hatte das Privileg, gleich zwei sehr erinnerungswürdige, eindrucksvolle, starke und zugleich grundverschiedene weibliche Seriencharaktere zu spielen. Die jüngere Generation kennt sie natürlich als intelligente und hinterlistige Strategin Olenna Tyrell aus der Fantasyserie "Game of Thrones". Die Rolle spielte sie von der zweiten bis zur siebten Staffel der Serie und ergatterte dafür drei Emmy-Nominierungen als "Beste Gastdarstellerin".

Doch ihre noch bekanntere Rolle, die sie ihr Leben lang begleiten sollte, spielte sie rund 50 Jahre zuvor. Als Emma Peel wurde sie 1965 in der vierten Staffel der britischen Kultserie "Mit Schirm, Charme und Melone" (OT: "The Avengers") besetzt. Ihr Catsuit machte die Figur und ihre Darstellerin zur Stilikone und einem Sexsymbol. Obwohl John Steed (Patrick Macnee) mehrere Partnerinnen vor ihr hatte, ist keine so berühmt und beliebt gewesen wie Emma Peel. Nicht ohne Grund war Emma Peel die weibliche Hauptfigur des Film-Reboots von 1998, gespielt von Uma Thurman. An das Original kamen weder der Film noch Thurman heran.

Anfangs erhielt Rigg nur einen Bruchteil von Macnees Gehalt bei der Serie. Als sie mit dem Ausstieg drohte und die große Beliebtheit ihrer Figur als Druckmittel hatte, wurde ihre Gage verdreifacht. Nichtsdestotrotz verließ sie die Serie nach ihrer zweiten Staffel, um stattdessen zur Frau an der Seite eines anderen berühmten britischen Geheimagenten zu werden. Wie ihre Vorgängerin bei "Mit Schirm, Charme und Melone", Honor Blackman, wurde Rigg als Bond-Girl besetzt. In George Lazenbys einzigem Bond-Auftritt in Im Geheimdienst Ihrer Majestät (OT: On Her Majestoy’s Secret Service) aus dem Jahr 1969 verkörperte sie Contessa Teresa "Tracy" di Vincenzo, die einzige Frau, die Bond ehelichte. Das Eheglück währte jedoch nicht lange, denn Tracy stirbt am Ende des Films durch Blofelds Anschlag.

Vielleicht lag es daran, dass der Film lange Zeit als schwarzes Schaf der Bond-Reihe galt und Lazenby 007 nie wieder spielte, doch zur erhofften erfolgreichen Filmkarriere ist es bei Rigg nie gekommen. Im Fernsehen war sie jedoch stets sehr gefragt und gewann schließlich für die Miniserienadaption von Daphne du Mauriers "Rebecca" einen Emmy. Auch der Theaterbühne blieb sie bis kurz vor ihrem Tod treu. Zuletzt spielte sie in New York im Musical "My Fair Lady" mit.

Bevor sie in "Game of Thrones" als Olenna besetzt wurde, war Rigg sieben Jahre lang im Kino oder Fernsehen nicht mehr zu sehen. Die Fantasyserie wurde zu einem großartigen Comeback für die Schauspielerin, die plötzlich von einer ganz neuen Generation entdeckt wurde. Rigg selbst hat "Game of Thrones" weder vor ihrer Besetzung noch nach dem Tod ihrer Serienfigur geschaut, hat den Charakter aber geliebt, weil sie lieber Schurkinnen als Heldinnen dargestellt hat.

Zwei bereits abgedrehte Projekte mit Rigg werden demnächst noch erscheinen. In Edgar Wrights Last Night in Soho, der wegen Corona ins nächste Jahr verschoben wurde, spielt sie neben Anya Taylor-Joy und Thomasin McKenzie mit. Außerdem wird sie in der BBC-Miniserie "Black Narcissus" zu sehen sein, der Adaption von Rumer Goddens Roman "Schwarzer Narziß".

Riggs Bond-Co-Star George Lazenby, ihre zahlreichen "Game of Thrones"-Kollegen und andere Wegbegleiter aus der Industrie haben ihre Trauer zum Tod der Schauspielerin bekundet:

https://www.instagram.com/p/CE9aHMfDT5B/

https://twitter.com/PedroPascal1/status/1304063090640719872

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