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Empires of the Deep oder "Wie man $100 Mio verschleudert"

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Was könnte man wohl mit $100 Mio Sinnvolles anfangen? Man könnte natürlich das Geld an eine wohltätige Organisation spenden. Doch nicht jeder ist ein geborener Wohltäter. Man könnte sich ein paar eigene Inseln kaufen. Man könnte auch mit dem Geld einen eigenen Passagierjet erwerben. Okay für einen A380 reicht es vielleicht noch nicht, aber eine ausgemusterte Boeing wäre definitiv noch drin. Man könnte sich aber auch einen Palast bauen. Wer vorausschauender ist, könnte das Geld auch klug investieren. Naja, man kann natürlich auch damit einen Avatar-Abklatsch produzieren mit Effekten, die bereits Mitte der Neunziger schlecht ausgesehen hätten.

Für die letzte Alternative entschied sich Jon Jiang, ein chinesischer Immobilien-Mogul und investierte angeblich fast 20% seines Privatvermögens in Empires of the Deep, den bis dato teuersten chinesischen Film aller Zeiten. Für die Besetzung holte man sich allerdings vor allem englischsprachige Schauspieler, wenn auch vornehmlich unbekannte Gesichter. Die Hauptrolle übernahm das Bond-Girl Olga Kurylenko, nachdem zuerst Monica Bellucci und anschließend auch Sharon Stone abgelehnt haben. In Empires of the Deep kämpfen die Meeresbewohner auf riesigen Fischen gegen das Böse, das Ihre Welt bedroht. Der Film sollte an die ganz großen Filme Hollywoods erinnern (lies: Avatar) und wurde natürlich auch in 3D gedreht. Bereits im April 2010 wurde der internationalen Presse der erste Trailer zum Film präsentiert, in 3D selbstverständlich. Kurz darauf wurden mehr als 100 Behind-the-Scenes Fotos veröffentlicht.

Danach folgten mehr als zwei Jahre Funkstille. Was ist passiert? Das kann ich auch nicht beantworten. Bekannt ist nur, dass das Budget von ursprünglich $50 Mio auf mehr als $100 Mio angeschwollen ist (manche Quellen reden gar von $200 Mio!). Nun wurde unvermittelt der erste Trailer zum Film veröffentlicht und lässt die Frage aufkommen, ob bei den Budget-Angaben doch nicht Yuan statt Dollar gemeint sind. Denn wo das ganze Geld hingegangen ist, bleibt ein Mysterium. An prominente Schauspieler sicherlich nicht und scheinbar auch nicht an die Effekte, die an Trash unterster Schublade erinnern. Vor zehn Jahren hätte man sich schon dafür geschämt, heutzutage wirken die computerspielreifen Animation einfach nur lächerlich. Mittlerweile kriegt man bessere Visuals mit einem Fünftel von diesem Budget hin. Böse Zungen könnten gar behaipten, dass hier ein Fall von Geldwäsche vorliegt. Aber überzeugt Euch selbst. Wann das deutsche Publikum sich auf Empires of the Deep freuen kann, kann ich Euch leider (?) noch nicht verraten, aber wir halten Euch wie immer auf dem Laufenden.

https://youtu.be/k0p6iUke_2M

Das erste Teaser-Bild aus dem nächsten Planet der Affen

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Quelle: Facebook

Affen an die Waffen! Das scheint das Motto des nächsten Planet der Affen-Films zu sein. Zumindest wenn man dem ersten Bild zum Sequel glaubt, welches auf der Facebok-Seite des Films publiziert wurde mit dem Tagline "Evolution becomes revolution"

Wie wir kürzlich berichtet haben, nimmt Matt Reeves (Cloverfield) beim Sequel anstelle von Rupert Wyatt Platz auf dem Regisestuhl. Obwohl wir schon erstes Material zum Film bekamen, liegt der Streifen dennoch in Ferne. Erst am 22.05.2014 soll Dawn of the Planet of the Apes die hiesigen Leinwände erreichen. Ob der Hauptdarsteller des Originals, James Franco, wieder mit von der Partie sein wird, ist bislang unbekannt. Der wahre Star des Films war aber sowieso der durch das Motion-Capture Verfahren von Andy Serkis dargestellte Anführer der Affen, Caesar.

Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht: Teil 2 (2012)

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Box-Office Welt - 16.-18.11.2012 Zusammenfassung und Analyse

The Twilight Saga: Breaking Dawn – Part 2, USA 2012 • 115 Min • Regie: Bill Condon • Drehbuch: Melissa Rosenberg • Mit: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner, Peter Facinelli, Elizabeth Reaser • Kamera: Guillermo Navarro • Musik: Carter Burwell FSK: ab 12 Jahren • Verleih: Concorde Filmverleih Kinostart: 22.11.2012 Website

 

Es ist geschafft: Nach den vier Romanen von Stephenie Meyer und dem nunmehr fünften Spielfilm ist jetzt (vorläufig?) Schluss mit Edward Cullen, Bella Swan und Co. Im Zwielicht zwischen Filmprojektor und Notausgangsleuchte heißt es also, sich ein letztes Bild von der populären Blutsaugerromanze zu machen: Was hier des einen Freud ist, ist unbestritten des anderen Leid. Der zweite Teil des Finales „Breaking Dawn“ erzählt von der nun zum Vampir verwandelten Bella (Kristen Stewart), deren Halbbluttochter Renesmee in mysteriöser Verbindung zu ihrem besten Freund, dem Werwolf Jacob Black (Taylor Lautner), steht. Bellas fahler Vampirehemann Edward Cullen (Robert Pattinson) verfolgt mit Begeisterung die körperlichen Fortschritte seiner Frau, doch die Harmonie in der Großfamilie wird jäh unterbrochen, als die verärgerten Volturi einen längeren Fußmarsch in Richtung Washington unternehmen, um die Verantwortlichen des verbotenen Mischkindes zur Rede zu stellen. Das könnte Ärger geben, und ein Kampf scheint unvermeidlich …

Wer gern erneut braungebrannte Muskelpakete im Wolfspelz, Schmusereien auf der lila Blumenwiese, vornehme Blässe und High Speed-Waldspaziergänge auf einmal sieht und/oder sich generell als Fan der verkitschten Buch- wie Filmreihe bezeichnet, kommt an „Breaking Dawn Teil 2“ wohl leider nicht vorbei. Wer dagegen einen Film mit tiefgründiger Story und guter Charakterzeichnung erleben möchte, sollte vielleicht abermals einen größeren Bogen um diese naive Kleinmädchenfantasie machen. Wenn man erst einmal den rosaroten Fantasylack vom aalglatten Gerüst gekratzt hat, bleibt nur noch eine am Reißbrett konstruierte Realitätsflucht und nichts weiter übrig. Der Traum vom sensiblen, perfekten Partner, der sich zugleich mit dem hitzköpfigen besten Freund arrangieren kann – da können der Weihnachtsmann und der Osterhase auch gleich im Duo die Geschenke am Erntedankfest austragen! Dramatisch wird das alles freilich erst, wenn sich die überwiegend minderjährige Zielgruppe in dieser zarten Seifenblase einkapselt und nur dann erwacht, wenn sie gegen die harten, kalten Felsen der Wirklichkeit schellt. Vornehme Vampire, die die Gattin im bequemen Nissan durch die Landschaft kutschieren gibt es nicht, und die Alpha-Männchen, die irgendwo in der Dunkelheit der Diskotheken auf den abendlichen Beutefang gehen, sind in der Regel nicht halb so edelherzig wie die zahmen Wölfchen im Film. Mit diesem Problem sollen sich aber lieber Pädagogen und die Erziehungsberechtigten befassen. Möglicherweise unterschätze ich hier ja auch schlicht die Weitsicht des betreffenden Publikums sträflich und die Zuschauerhirne lenken diese cineastische Beleidung für Aug und Ohr in durchaus geordnete Bahnen. Zusammen mit Til Schweiger-Klamotten und TV-Schund der Marke GZSZ.

Was bleibt uns denn an inszenatorischer Qualität in diesem Werk, in dem Figuren sogar „halb sterblich und halb unsterblich“ sein können? Ehrlich gesagt: Nicht viel. Oscar-Preisträger Bill Condon (Drehbuch von „Gods and Monsters“) nimmt nach dem Vorgänger zum zweiten Mal Platz auf dem Regiestuhl im „Twilight“-Universum und liefert etwas ab, das sich nach Soap und nicht nach Kino anfühlt. Auf Timing und Erzählstruktur wurde offensichtlich kein sonderlicher Wert gelegt, die Geschichte dümpelt lahm vor sich hin, während die Protagonisten leere Worthülsen absondern oder gänzlich talentfrei im Hintergrund posieren und vergeblich so tun, als würden sie im Ansatz verstehen, was um sie herum geschieht. Die Spezialeffekte sind unglaubwürdig und schlecht, aber das passt eben durchaus zum Gesamtpaket. Gelungen ist allerdings die Gestaltung des Vorspanns. Warum sich renommierte Leute wie der DP Guillermo Navarro („Pans Labyrinth“) oder Coen-Hauskomponist Carter Burwell für so etwas hergeben, lässt sich nur vermuten: Vielleicht wurde nach weniger lukrativen Aufträgen das College-Geld für die Kids langsam knapp …

Machen wir es doch am Ende kurz und schmerzlos: Fans werden sich „Breaking Dawn Teil 2“ ansehen, Kritiker müssen dies tun und alle anderen sollten es besser vermeiden. In den einschlägigen Foren wurden nach Sichtung des Trailers bereits eindeutige Kommentare wie „schööööööööööööön!“ veräußerlicht. Das hier wird erneut ein Kassenhit – egal ob man sich nun mit Gegenargumenten die Finger blutig tippt oder nicht. So wie abgestandene Limonade mit künstlichen Aromen hat die „Twilight“-Reihe willige Abnehmer gefunden. Echte Filmkunst oder clevere Unterhaltung schmecken allerdings anders.


Trailer

Werden Colin Firth und Chris Tucker ziemlich beste Freunde?

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Ziemlich beste Freunde

Quelle: Comingsoon

Noch bevor Ziemlich beste Freunde zum Riesenhit avancierte und mit mehr als $400 Mio weltweitem Einspiel zum erfolgreichsten nicht-englischsprachigen Film aller Zeiten (mit der Ausnahme von Die Passion Christi) wurde hat The Weinstein Company nicht nur Rechte für den US-Vertrieb des Films gesichert, sondern auch Remake-Rechte. Man ahnte wohl schon, einen sicheren Gewinner zu haben. Wie erfolgreich jedoch der Originalfilm sein würde, hat man sich nicht einmal in den kühnsten Träumen vorstellen können. In der Heimat wurde der Film zum dritterfolgreichsten Streifen aller Zeiten und auch hierzulande war der Erfolg monumental. Kein französischer Film war in Deutschland jemals so erfolgreich.  In vielen anderen Ländern wie Spanien, Italien und sogar Japan war der Film ebenfalls ein großer Erfolg. Auch in den USA lief er für einen fremdsprachigen Film (die dort immer untertitelt gezeigt werden und deshalb selten große Erfolge verbuchen) ganz solide. Da ist es natürlich kein Wunder, dass sich die Weinstein-Brüder bestimmt die Hände reiben bei der Vorstellung, ein ähnlich erfolgreiches Remake zu produzieren und damit sicheres Geld zu scheffeln.

Wir erinnern uns: In Ziemlich beste Freunde geht es um den gerade aus dem Knast entlassenen Driss (Omar Sy), der für seine Arbeitslosenunterstützung bei Bewerbungsgesprächen Stempel sammelt, ohne große Motivation eine Tätigkeit tatsächlich aufzunehmen. So auch beim Vorstellungsgespräch bei Philippe (François Cluzet). Philippe ist reich und gebildet, aber leider nach einem Unfall vom Hals abwärts gelähmt und benötigt einen Pfleger. Driss' unkonventionelle Art beeindruckt ihn und bevor Driss sich versieht, ist er angestellt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft.

Für die Rolle von Cluzet ist seit geraumer Zeit der Brite Colin Firth vorgesehen. Paul Feig (Brautalarm) soll das Drehbuch schreiben und Regie führen. Nur die Rolle von Driss, für die Sy einen Cesar für die männliche Hauptrolle (das französische Pendant zum Oscar) gewonnen hat und sich damit sogar gegen den Oscargewinner Jesan Dujardin (The Artist) durchgesetzt hat, blieb lange unbesetzt. Es ist diese Rolle, die darüber entscheiden wird, wie gut der Film funktioniert. Nun wurde man vielleicht fündig. In einem Interview zu seinem neuen Film Silver Linings gab Chris Tucker zu, dass er den Originalfilm sehr mag und mit den Weinsteins tatsächlich schon über den Part geredet hat. Für Tucker wäre es seine erste große Rolle außerhalb der Rush Hour-Serie seit 1997! Seitdem hat er mit der Ausnahme von Silver Linings nur in den drei Rush Hour-Filmen mitgewirkt. Für den dritten bekam er 2006 sogar $25 Mio Gage – damaliger Rekord!

Natürlich ist noch nichts in trockenen Tüchern, doch sollte es dazu kommen – werden Tucker und Firth eine ähnlich gute Chemie haben wie Sy und Cluzet? Und wird überhaupt ein Remake zu einem Film, der in den europäischen Ländern so erfolgreich war, dort auf viel Begeisterung stoßen? Mir reicht jedenfalls das tolle Original.

Tom Hardy sichert sich die Hauptrolle in Splinter Cell

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Splinter Cell

Quelle: Variety

Obwohl Tom Hardy seine erste große Rolle bereits 2002 in Star Trek: Nemesis absolviert hat, dauerte es weitere sechs Jahre bis ihn jemand wirklich als einen großartigen Schauspieler bemerkt hat. Sein Durchbruch gelang ihm 2008 mit Bronson. Ab da folgten Hits Schlag auf Schlag. Christopher Nolan besetzte ihn in seinem Riesenhit Inception, wodurch auch Holylwood auf den Jungschauspieler aufmerksam wurde. Rollen in Warrior, Dame, König, As, Spion, Das gibt Ärger, The Dark Knight Rises und zuletzt Lawless folgten. Hardy wurde zu einem der begehrtesten jungen Stars in der Traumfabrik. Und wie Hollywood es so will, braucht jeder neue Star eine eigene Filmreihe oder, noch besser, zwei! Christian Bale hatte Batman und erhielt sogar einen kurzen Ausflug in das Terminator-Franchise, Hardys Co-Star aus Das gibt Ärger, Chris Pine, hat Star Trek und Jack Ryan, Shia LaBeouf hatte die Transformers-Filme, Jennifer Lawrence hat The Hunger Games und Michael Fassbender, der ungefähr zur gleichen Zeit wie Hardy groß herauskam (ironischerweise sind beide im gleichen Jahr geboren und begannen beide ihre Karrieren in dem TV-Mehrteiler Band of Brothers), hat Prometheus und wahrscheinlich auch die kommende Videospiel-Verfilmung Assassin’s Creed.

Nicht anders steht es um Hardy. Er dreht derzeit in Australien Mad Max: Fury Road, in dem er in die Rolle schlüpft, die Mel Gibson berühmt gemacht hat. Zugleich gab Variety nun bekannt, dass wie sein Kollege Fassbender auch Hardy die Hauptrole in der Verfilmung eines Computerspiels ergattert hat. Es handelt sich dabei um Tom Clancy’s Splinter Cell, eine bislang sechstteilige Computerspielreihe um Sam Fisher, einen Geheimagenten im Auftrag der Operationsstruktur Third Echelon innerhalb der NSA. Sicher hofft man hier auf ein langes und erfolgreiches Kino-Franchise. Die Hoffnungen sollte man allerdings etwas zügeln. Immerhin brachte es in den letzten Jahren kaum eine Videospielverfilmung auf eine Fortsetzung. Von Prince of Persia über Max Payne bis hin zu Hitman enttäuschten diese Filme an den Kinokassen. Hoffentlich läuft es für Hardy besser. Immerhin dürfte es eine bessere Rolle für ihn sein als in Das gibt Ärger. Das Drehbuch für Spliner Cell stammt aus der Feder von Eric Warren Singer (The International).

Box-Office Welt – Skyfall bleibt stark

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Box-Office Welt - 9.-11.11.2013 Zusammenfassung und Analyse.

Quelle: The Hollywood Reporter

Wir haben bereits berichtet, dass Skyfall sowohl in Nordamerika als auch hierzulande hervorragend läuft. Aber auch der Rest der Welt hält gut mit. Außerhalb von USA/Kanada spielte der 23. James Bond-Film am letzten Wochenende weitere $86,5 Mio ein und erreichte international mittlerweile unglaubliche $429,6 Mio. Einschließlich des US-Einspiels durchbrach der Film weltweit nach lediglich drei Wochen eine halbe Milliarde! International ist Skyfall bereits der zweiterfolgreichste Bond aller Zeiten, nur knapp $2 Mio hinter Casino Royale. Bedenkt man, dass der Film noch gar nicht in Japan, China, Südafrika oder Australien in die Kinos kam, so ist das Ergebnis einfach unvorstellbar gut. Nur drei Wochen hat es gedauert, bis der Film zum siebterfolgreichsten Film des Jahres außerhalb von USA wurde. Erneut war der dominante Markt für den Film die Heimat, Großbritannien. Dort ließ der Film nur um 35% nach und spielte am Wochenende $16,8 Mio ein – das beste dritte Wochenende aller Zeiten! Insgesamt hat der Film dort bereits $116,2 Mio eingenommen und ist damit der vierterfolgreichste Film aller Zeiten in Großbritannien. Nur Titanic (samt 3D-Wiederaufführung), Toy Story 3 und Avatar liegen noch vor ihm). Avatar belegt dort derzeit mit $150 Mio den ersten Platz der größten Erfolge und es erscheint momentan mehr als wahrscheinlich, dass Skyfall diese Zahl toppen wird. Das ist schier phänomenal. Doch auch andere Länder trugen ihren Anteil bei. In Frankreich hat der Film nach drei Wochen bereits $42,9 Mio eingenommen und ist damit schon der dritterfolgreichste Film des Jahres. In Holland verlor der Film nur knappe 4% und ist mit $9,2 Mio ebenfalls der drittgrößte Kinoerfolg des Jahres, wobei er bereits nach zwei Wochen das Gesamteinspiel von Ein Quantum Trost übertroffen hat. In Finnland ist Skyfall mit fast $5,3 Mio kurz davor, der erfolgreichste Film seit Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs vor neun Jahren zu werden. Auch in Belgien, Norwegen und Schweden nähert sich der Film der Jahresspitze. Mit solch hervorragenden Holds bislang und noch diversen wichtigen Ländern, in denen Skyfall noch nicht herauskam, sind ein Gesamteinspiel von mehr als $700 Mio außerhalb von Nordamerika und mehr als $1 Milliarde weltweit durchaus vorstellbar!

Nach soliden Starts in Großbritannien und Frankreich konnte Ben Afflecks Argo $12 Mio am Wochenende einspielen und somit insgesamt etwa $27,2 Mio vorweisen. Währenddessen lief Hotel Transsilvanien außerhalb von USA ebenfalls sehr gut weiter und steht mittlerweile bei $130,5 Mio. Damit hat er bereits fast das Gesamtergebnis von Der Lorax außerhalb von Nordamerika getoppt.

Ice Age 4 – Voll verschoben brachte sein internationales Gesamteinspiel auf $716,7 Mio und nähert sich (das US-Ergebnis eingeschlossen) stetig der weltweiten $900 Mio-Marke. International gesehen ist Ice Age 4 bereits der achterfolgreichste Flm aller Zeiten. Die Diskeepanz in dr Beliebtheit zwischen den USA und dem Rest der Welt sieht man daran, dass n den USA der Film noch nicht einmal unter den 200 erfolgreichsten aller Zeiten ist. Mehr als 81% seines weltweiten Gesamteinspiels kommen nicht aus den USA.

Auf der Horrorfront ließ Paranormal Activity 4 erneut von sich zu hören. Das Sequel hat außerhalb von USA und Kanada schon $78 Mio eingenommen und zeigt in den internationalen Märkten im Gegensatz zu den USA keine Zeichen von Schwäche.

Box-Office USA – Platz 1 gehört Bond, James Bond

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Box-Office USA - 9.-11.11.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Boxofficemojo

Dank dem grandiosen Start des 23. James Bond-Streifens Skyfall ging es für die Top 12 Einspielsumme in den USA um 30,8% nach oben auf insgesamt $163 Mio am letzten Wochenende. Die Zahlen waren auch ganze 29,2% höher als am gleichen Wochenende im Vorjahr, als Tarsems Immortals die Charts angeführt hat. So konnte 2012 seinen Vorsprung gegenüber den Einspielergebnissen von 2011 auf 5,2% ausbauen. Gegenüber 2010, dem umsatzstärksten Jahr aller Zeiten in Nordamerika, liegt dieses Jahr immer noch 1,2% weiter vorne. Mit sicheren Hits wie Der Hobbit: Eine unerwartete Reise, Django Unchained, Die Hüter des Lichts und The Twilight Saga: Breaking Dawn Teil 2 noch vor uns, erscheint es sehr wahrscheinlich, dass 2012 als stärkstes Box-Office Jahr aller Zeiten enden wird.

Nachdem Skyfall bereits im Rest der Welt für großartige Zahlen und neue Franchise-Rekorde gesorgt hat, enttäuschte er auch beim US-Start nicht. Knapp $90,6 Mio konnte der Film einschließlich ganztägiger IMAX-Vorstellungen am Donnerstag einspielen. Am eigentlichen dreitägigen Wochenende waren es $88,4 Mio von 3505 Kinos  und ein starker $25211 Schnitt pro Kino. Auch wenn die Erwartungen dank dem tollen Lauf in den anderen Ländern erhöht waren, so übertraf Skyfall auch diese. Dieser Start ist nicht nur bei weitem der beste Start eines James Bond-Films aller Zeiten in den USA, sondern auch der viertbeste Start des Jahres (hinter Marvel’s The Avengers, The Dark Knight Rises und Die Tribute von Panem – The Hunger Games). Gegenüber seinem Vorgänger und dem bisherigen Rekordhalter, Ein Quantum Trost, steigerte sich Skyfall um fast 31%, gegenüber dem ersten Bond mit Daniel Craig, Casino Royale, gar um etwa 116%. Nach nur drei Tagen ist Skyfall bereits der siebterfolgreichste James Bond-Film aller Zeiten (nicht bereinigt für Inflation natürlich) und sogar trotz steigender Ticketpreise erreichte Skyfall mehr Besucher zum Start als jeder andere Bond-Film zuvor. Nach 50 Jahren Seriengeschichte wurde der britische Geheimagent endlich auch in den USA zum absoluten Blockbuster-Garant.

Nach den großen Erfolgen der Bond-Filme mit Sean Connery in den Sechszigern dauerte es lange, bis wieder große Erfolge auf Bonds Konto gingen. Erst mit Pierce Brosnans Einsätzen als Bond kehrte das Franchise in den USA zu großen Mainstream-Erfolgen zurück. Goldeneye wurde 1995 zum ersten James Bond-Film, der mehr als $100 Mio in den USA einspielen konnte. Der nächste große Sprung kam dann 2002, mit dem letzten James Bond-Film, in dem Brosnan den Superagenten gespielt hat – Stirb an einem anderen Tag. Dieser steigerte sich gegenüber seinem Vorgänger, Die Welt ist nicht genug, um 26,8% auf $160,9 Mio und wurde so nach Besuchern zum fünfterfolgreichsten Bond-Film aller Zeiten. Nach vier Jahren Pause übernahm Daniel Craig die Rolle und unter der Regie von Martin Campbell, der auch schon Goldeneye gedreht hat, wurde die Serie neuerfunden. Auch wenn die Zuschauer anfangs verhalten reagierten und der Film schwächer startete als Stirb an einem anderen Tag, erholte er sich schnell und wurde dank Mundpropaganda zum bis dato erfolgreichsten Bond-Film mit $167,4 Mio. Leider konnte Ein Quantum Trost qualitativ mit seinem Vorgänger nicht mithalten und übertraf ihn trotz eines viel stärkeren Starts insgesamt nur um $1 Mio. So kamen Bedenken auf, ob die negative Resonanz gegenüber Ein Quantum Trost und die lange Wartezeit zwischen dem Film und Skyfall sich negativ auf Skyfalls Performance auswirken würde. Nun haben wir den eindeutigen Beweis vom Gegenteil.

Die Serie ist erfolgtreicher denn je und glaubt man den ersten Zeichen, so steht Skyfall noch eine sehr lange Laufzeit bevor. Die Zuschauer und die Krtiiker lieben den Film gleichermaßen. Die CinemaScore-Umfrage ergab eine Durchschnittswertung von "A" (äquivalent einer 1) seitens der Zuschauer. Etwa 75% der Zuschauer am Startwochenende waren älter als 25, knapp 60% waren männlich. Die Tatsache, dass der Film eher ältere Kinogänger anspricht, ist auch ein positivies Zeichen hinsichtlich der Langlebigkeit, da diese Zuschauer normalerweise nicht direkt am Startwochenende in die Kinos strömen. Auch von Frontlastigkeit ist bislang nicht zu sprechen. Nach dem bereits grandiosen $30,5 Mio-Freitag steigerte sich Skyfall um ganze 11% am Samstag. Verglichen dazu fiel Ein Quantum Trost am Samstag um 4,4%, während Casino Royale lediglich eine Steigerung von 4,6% verbuchen konnte. Das alles spricht dafür, dass Skyfall noch lange in den Charts verbleiben wird und mit absoluter Sicherheit zum ersten James Bond-Film aller Zeiten werden wird, der in den USA die magische $200 Mio-Grenze überschreiten wird. Allein mit dem (schlechten) Multiplikator von Ein Quantum Trost würde er bei mehr als $220 Mio landen. Allerdings ist davon auszugehen, dass sich Skyfall deutlich besser halten wird, wenn auch vielleicht nicht so gut wie Casino Royale. Momentan wäre alles unter $250 Mio eine Überraschung und der Film hat tatsächlich die unglaubliche Chance als erster Bond-Streifen $300 Mio zu erreichen. Momentan sehe ich den irgendwo im Bereich von $275-300 Mio und somit mehr als $100 Mio über dem bisher erfolgreichsten Film der Serie. Lang lebe Bond!

Der zweitplatzierte Ralph reicht’s zeigte sich von Skyfalls großem Start aber nicht sonderlich beeindruckt und verlor nur 32,7% seiner Zuschauer von der Vorwoche, sodass am zweiten Wochenende für den Animationsfilm von Disney $33 Mio zusammenkamen. Nach 10 Tagen steht der Film bereits bei $93,6 Mio und somit deutlich vor allen anderen computeranimierten Filmen von Disney, die nicht von Pixar stammen (wie Rapunzel – Neu verföhnt oder Himmel und Huhn). Der Film hat noch einen langen Weg vor sich, um das $165 Mio-Budget wieder einzuspielen, doch dies sollte, insbesondere mit internationalen Märkten, keine allzu große Schwierigkeit darstellen. Das Ziel ist hier natürlich, das Endergebnis von Rapunzel ($200,8 Mio) zu erreichen. Thanksgiving und Weihnachten werden ihren Anteil dazu beitragen, dass Ralph reicht’s noch ein langes Leben in den Kinos genießen wird, doch ob er nun die $200 Mio als vierter Animationsfilm dieses Jahr (nach Der Lorax, Merida – Legende der Highlands und Madagascar 3) schaffen wird, steht noch in den Sternen. Viel wird wohl auch davon abhängen, wie stark die Konkurrenz von Die Hüter des Lichts den Film am Thanksgiving-Wochenende treffen wird. Normalerweise ist der Markt zu dieser Jahreszeit aber groß genug, sodass auch zwei große Animationsfilme problemlos nebeneinander existieren können. Das beste Beispiel dafür sind wohl Der Polarexpress und Die Unglaublichen, die beide im November 2004 extrem erfolgreich waren. Der letztere brachte es auf über $260 Mio, während Der Polarexpress immerhin mehr als $160 Mio einnehmen konnte. Insofern sehe ich immer noch etwa $190-200 Mio für Ralph reicht’s, was ihn zum erfolgreichsten Animationsfilm seit Die Unglaublichen machen wird, der am ersten Novemberwochenende gestartet wurde.

Die Denzel Washington/Robert Zemeckis-Zusammenarbeit Flight litt am Wochenende mehr unter der Ankunft von Skyfall, da dieser sich direkt an sein älteres Publikum richtete. Obwohl der Film zusätzliche 163 Kinos bekam, ging es für ihn um 40,6% runter auf Platz 3 und ein Wochenendergebnis von $14,8 Mio. Das 10-Tage-Ergebnis des Films beläuft sich auf etwa $47,5 Mio, womit der drittplatzierte Streifen etwa $5,5 Mio vor dem anderen November-Film mit Denzel Washington liegt, Unstoppable, und etwa $4 Mio vor Training Day. Beide spielten letztendlich mehr als $75 Mio ein und in die gleiche Richtung geht es auch für Flight. Allerdings wird Flight noch von zwei Dingen profitieren. Erstens wird er laut Paramount kommendes Wochenende noch mehr Kinos spendiert bekommen (momentan läuft er in lediglich 2047 Kinos, was für einen Film mit Washington unüblich ist). Zweitens wird in den kommenden Wochen Washington für seine Performance im Gespräch für den Oscar sein und eine Nominierung erscheint ebenfalls sehr wahrscheinlich, was dem Film später helfen wird. Auf diese Weise sollte Flight zum 10. Film vom Robert Zemeckis werden, der in den USA die $100 Mio-Marke überschreiten wird. Insgesamt sollten hier etwa $105-115 Mio zusammenkommen. Damit wäre Flight für Washington der vierterfolgreichste Film seiner Karriere nach American Gangster ($130,2 Mio), Safe House ($126,2 Mio) und Gegen jede Regel ($115,7 Mio).

Argo belegte an seinem fünften Wochenende Platz 4 mit $6,6 Mio und erlitt seinen bislang schlimmsten Rückgang mit 35,2%. Auch Ben Afflecks Film bekam die Konkurrenz von Skyfall zu spüren. Insgesamt steht der Film aber bereits bei großartigen $85,6 Mio und somit gute $5 Mio vor The Town – Stadt ohne Gnade nach dem gleichen Zeitraum. Vor dem Monatsende sollten es mehr als $100 Mio werden und der Oscar-Hype wird den Film im Januar wiederbeleben und dafür sorgen, dass er insgesamt etwa $120-130 Mio einspielen wird.

Währenddessen belegte 96 Hours – Taken 2 in seiner 6. Woche erneut den 5. Platz der Charts und das trotz harter Konkurrenz von Skyfall! Lediglich 32,2% seiner Zuschauer verlor der Film und nahm am Wochenende $4 Mio ein. Insgesamt steht das Action-Sequel bei $131,3 Mio. Ein solch guter Hold ist angesichts der Konkurrenz kaum zu erklären. Eine mögliche Erklärung wäre bloß, dass Taken 2 als einziger weiterer großer PG-13-Film in den Kinos für viele eine Alternative zu den ausverkauften Vorstellungen von Skyfall darstellte. Taken 2 liegt noch $13 Mio vor dem ersten Film im gleichen Zeitraum und ist weniger als $14 Mio von dem Gesamteinspiel des ersten Teils entfernt. Auch wenn er diesen nicht erreichen wird, wird er mit $140 Mio nur $5 Mio davon entfernt enden, was auch großartig ist und nicht viele für dieses Sequel erwartet hätten.

Auch Cloud Atlas konnte sich auf seinem 6. Platz der Charts halten. Am dritten Wochenende spielte der ambitionierte Film $2,7 Mio ein (-50,6%) und steht nach 17 Tagen bei $22,8 Mio. In den kommenden Wochen wird der Film schnell viele seiner Kinos und Leinwände verlieren und nicht einmal $30 Mio insgesamt erreichen.

Um drei Plätze herab ging es für The Man with the Iron Fists, der den schlechtesten Hold in der Top 12 erlitt. Nch einem Rückgang von 67,2% spielte das Herzensprojekt des Hip-Hoppers RZA von Freitag bis Sonntag $2,6 Mio ein. Nach zehn Tage kann sich der Film nur mit $12,8 Mio rühmen. Der Film wird seinen Lauf mit etwa $17 Mio in der Tasche beenden.

Nachdem Pitch Perfect zwei Wochen lang auf #11 ausgeharrt hatte, steig die Musikkomödie am letzten Wochenende wieder in die Top 10 ein, und zwar auf Platz 8. Der Rückgang betrug unglaubliche 16%, sodass der Film am Wochenende weitere $2,6 Mio einbrachte und nun mit insgesamt $59,1 Mio prahlen kann. Der Grund für einen so guten Hold ist hier wiederum schnell erklärt. Mit stark männerorientierten Filmen wie Flght, Argo, Skyfall und Taken 2 in den oberen Rängen der Charts, bietet der Markt momentan wenig für Frauen, was den wenigen frauenorientierten Filmen natürlich sehr hilft. Das wird sich mit dem neuen Twilight-Streifen kommendes Wochenende ändern. Pitch Perfect wird sich mit einem Gesamteinspiel von etwa $64 Mio begnügen müssen. Nicht schlecht bei einem Produktionsbudget von $17 Mio.

Derweil verließ Paranormal Activity 4 in der vierten Woche die Top 10 und steig auf Platz 11 ab. Über das Wochenende nahm der Film $2 Mio ein (-53,6%) und hat mit $52,6 Mio Gesamteinspiel immerhin das Startwochenende von Paranormal Activity 3 bereits überholt. Jetzt fehlen dem Film keine $2 Mio, um der erfolgreichste Horrorfilm des Jahres zu werden – ein eher trauriges Statement für das Box-Office der Horrorfilme von 2012!

Platz 12 ging an Sinister, der nach einem Rückgang von 44,3% am Wochenende $1,5 Mio erwirtschaften konnte und insgesamt $46,6 Mio vorweisen kann. Hier werden an die $49 Mio zusammenkommen, bevor der Film die Kinos verlässt.

Die größte Story außerhalb der Top 12 am Wochenende war Steven Spielbergs Lincoln. Das Historiendrama wurde von Disney in nur 11 Kinos gestartet und spielte dafür hervorragende $944,000 ein. Damit erreichte der Film mit Daniel Day-Lewis einen Schnitt von $85846 pro Kino. Das ist der zweitetbeste Schnitt aller Zeiten für einen Film, der in mehr als zehn Kinos herausgebracht wurde. Nur Precious – Das Leben ist kostbar erreichte noch höhere Zahlen. Lincolns Schnitt zum Start lag demnach über denen von Oscarkandidaten wie Black Swan, Up in the Air und Die Geischa, die vergleichbar limitiert gestartet wurden. Nächstes Wochenende erhält der Film etwa 1500 Kinos mehr. Angesichts der starken Oscarchancen ist hier eine sehr lange Laufzeit und ein Gesamteinspiel von mindestens $80 Mio zu erwarten.

Hier die vollständige Top 10

Box-Office Deutschland – Die Top 3 gehört Sony

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Box-Office Skyfall

Quelle: Insidekino

Es war ein grandioses Wochenende für Sony in Deutschland. Nicht nur wurde die Top 3 ausschließlich von den Filmen des Verleihers belegt, sondern es waren auch die einzigen drei Filme, die am Wochenende jeweils mehr als 100,000 Zuschauer erreichen konnte.

Der Siegeszug von 007 ging in Deutschland ununterbrochen weiter. Nachdem Skyfall vorletztes Wochenende bereits den besten Start des Jahres hingelegt hatte, folgte letztes Wochenende mit dem besten Hold in der Top 10 (-32%) nun das beste zweite Wochenendergebnis des Jahres. Aber nicht nur das! Mit etwa 1,291,000 Besuchern am zweiten Wochenende verpaste Skyfall nur ganz knapp die Top 10 der besten zweiten Wochenenden aller Zeiten. Seit Ice Age 3 vor drei Jahren war kein Film mehr so stark am zweiten Wochenende. Beeindruckend ist ebenfalls, dass Skyfall am zweiten Wochenende mehr Zuschauer in die Kinos locken konnte als Die Welt ist nicht genug und Der Morgen stirbt nie zum Start und lag mehr oder weniger gleichauf mit dem Startwochenende von Stirb an einem anderen Tag. Nur neun (!) Tage benötigte Skyfall, um als sechster Film von 2012 3 Mio Zuschauer und somit eine Goldene Leinwand zu erreichen. Eine zweite erscheint momentan als absolut sicher. Nach lediglich 11 Tagen steht Skyfall bei mehr als 3,9 Mio Zuschauern in Deutschland und damit nur eine knappe halbe Million hinter dem Endergebnis von Ein Quantum Trost. In den Jahrescharts kletterte James Bond bereits auf Rang 3! Die Resonanz seitens der Zuschauer ist über alle Maßen positiv und der Film entwickelt sich zu einem Must-See-Ereignis von dem Ausmaß, das wir seit Avatar nicht erlebt haben. Viele Kinogänger, die seit Jahren keinen James Bond-Film mehr im Kino gesehen haben, strömen jetzt in die Kinosäle um Skyfall zu sehen. Die starken Zuschauerzahlen helfen dem Hype durch das Medienecho noch mehr. Es steht für mich momentan außer Zweifel, dass Skyfall insgesamt mehr als 7 Mio Zuschauer erreichen wird und womöglich zum erfolgreichsten James Bond-Streifen in Deutschland seit Man lebt nur zweimal vor 45 Jahren werden wird. Dafür muss er mehr als 7,2 Mio Kinogänger in die Kinos locken. Momentan erscheint dies durchaus möglich. Nichts zwischen 7 und 9 Mio Besuchern würde mich momentan überraschen.

Auf Kevin James ist in Deutschland (fast) immer Verlass! Nachdem Das Schwergewicht in den Staaten doch etwas enttäuschend lief, startete hier die Komödie mit 245,000 Zuschauern (einschließlich Previews) solide auf Platz 2. Nach einem ähnlichen Start brachte es letztes Jahr Der Zoowärter auf fast 2 Mio Zuschauer in Deutschland. Eine solche Langlebigkeit erwarte ich von Das Schwergewicht nicht, doch 1 Mio würde ich momentan sicherlich nicht ausschließen. Die deutschen Zuschauer mögen Kevin James und seinen Humor und in den nächsten Wochen steht so gut wie keine Komödien-Konkurrenz an.

Hotel Transsilvanien fiel um einen Rang auf Platz 3. Der Film verlor 53% seiner Zuschauer von der Vorwoche und lockte am dritten Wochenende weitere 135,000 Zuschauer in die Kinos. Mittlerweile haben mehr als 800,0o0 Kinogänger Dracula und Co gesehen. Innerhalb der nächsten zwei Wochen wird es eine Million sein.

Einen herben Schlag erlitt Madagascar 3, der 61% einbüßen musste und mit 97,000 Besuchern die 100,000-Marke für das Wochenende knapp verfehlte. Mittlerweile steht der Film in Deutschland bei etwa 3,7 Mio Zuschauern und dürfte dank Weihnachten es zumindest auf 4,2 Mio bringen, aber wohl auch nicht weiter.

Die Vermessung der Welt von Detlev Buck konnte sich in der dritten Woche wieder in der Top 5 halten und baute nur um 36% ab, sodass der Film am Wochenende weitere 67,000 Zuschauer erreichte und nach 18 Tagen auf insgesamt fast 400,000 Zuschauer kam. Hier erwarte ich ein Gesamtergebnis von mindestens 800,000.

Ben Afflecks Oscarkandidat Argo stieg in der ersten Woche mit lediglich 47,000 Zuschauern (inkl. Sneaks) von 151 Kinos auf Platz 7 ein und konnte somit nicht einmal einen besonders guten Schnitt pro Kino vorweisen. Damit dürfte sich die Laufzeit (leider) als nicht sonderlich lang gestalten. Mit etwas Glück wird der Film auf etwa 300,000 Zuschauer kommen.

96 Hours – Taken 2 belegte in der 5. Woche mit 38,000 Zuschauern (-57%) Platz 9 und steht mit insgesamt mehr als 1,050,000 Besuchern auf Platz 18 der Jahrescharts. Keine 25,000 Zuschauer trennen den Actionfilm vom Gesamtergebnis von Prometheus.

Paranormal Activity 4 verbrachte mit 36,000 Zuschauern ein weiteres Wochenende in der Top 10, fiel aber mit 65% härter als jeder andere Film unter den ersten 20. Das lag wohl unter anderem auch an der Konkurrenz von Posession – Das Dunkle in Dir, der einschließlich Sneaks und Halloween-Previews 49,000 Zuschauer (am eigentlichen Wochenende 34,000) zählen konnte und Platz 11 am Wochenende belegte. Paranormal Activity 4 steht derweil mit mehr als 750,000 Zuschauern immer noch vor dem dritten (und dem bislang erfolgreichsten) Teil der Reihe im gleichen Zeitraum.

In der Arthouse-Schiene ging es weiterhin erfolgreich für die deutschen Oh Boy und Die Wand. Der Berlin-Film bekam 14 neue Kinos spendiert und fiel nur um 5% auf 22,000 Zuschauer am Wochenende. Insgesamt hat Oh Boy nach zwei Wochen knapp mehr als 60,000 Besucher erreicht. Die Bestsellerverfilmung Die Wand hingegen überschritt nach fünf Wochen die 200,000-Zuschauermarke und sollte noch eine lange Zeit in den Arthouse-Häusern verweilen. Hier werden noch mehr als 400,000 Zuschauer zusammenkommen.

Eine neue Meldung gibt es wieder von Ziemlich beste Freunde. Der Überraschungshit des jungen Jahrzehnts knackte endlich die 8,8 Mio-Zuschauermarke und befindet sich nun auf Platz 20 der erfolgreichsten Filme in Deutschland seit 1968. Über kurz oder lang glaube ich hier immer noch an 9 Mio als Endergebnis. Ob Der Hobbit oder Skyfall das schlagen können?

Schließlich packte Til Schweigers Box-Office-Enttäuschung Schutzengel die 700,000-Marke, liegt aber noch gute 30,000 Zuschauer unter dem Ergebnis seines schwächsten Films als Regisseur – Der Eisbär. Auch Herr Schweiger ist nicht unfehlbar an den Kinokassen.

End Of Watch (2012)

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End Of Watch, USA 2012 • 109 Min • Regie & Drehbuch: David Ayer • Mit: Jake Gyllenhaal, Michael Peña, Anna Kendrick, America Ferrera, Frank Grillo • Kamera: Roman Vasyanov • Musik: David Sardy • FSK: ab 16 Jahren • Verleih: TOBIS Film • Kinostart: 20.12.2012 • Website

 

„Life in the streets ain’t easy / All I see is pain and misery“ – das beklagte Prince Ital Joe schon 1994 in seinem Duett „Life in the streets“ mit Ex-Rapper Marky Mark Wahlberg. Jetzt, achtzehn Jahre später, ist das Leben auf der Straße mit Sicherheit keinen Deut leichter geworden. Davon können auch die beiden Streifen-Cops Brian Taylor (Jake Gyllenhaal) und Mike Zavala (Michael Peña) in dem Thriller „End Of Watch“ ein Liedchen singen, denn ihr Einsatzgebiet ist das harte Pflaster von South Central Los Angeles. Und auch der Drehbuchautor des Werkes, David Ayer, kennt dieses raue Umfeld seit dem Teenageralter – persönliche Alltagserfahrungen sind deshalb stets mit in seine Vorlagen zu Filmen wie „The Fast and the Furious“ oder „Training Day“ (beide 2001) eingeflossen. Toughe Burschen, schnelle Autos, dicke Knarren und korrupte Gesetzeshüter dominieren diese Geschichten, in denen aber außerdem eine gewisse Romantik für den dunklen Teil der Stadt der Engel nicht zu leugnen ist. Mit „Harsh Times“ (2005) und „Street Kings“ (2008) durfte Ayer schließlich selbst auf dem Regiestuhl Platz nehmen, aber legte mit diesen Großstadtballaden zwei bestenfalls mediokre Arbeiten vor. Sein aktueller Film vermag zumindest den Kritikern aus Übersee überwiegend positive Stimmen zu entlocken. Roger Ebert von der Chicago Sun-Times etwa zückte die Höchstnote und bezeichnete „End Of Watch“ als „one of the best police movies in recent years“. Aber nicht nur die Presse ist dort offensichtlich begeistert gewesen, sondern ebenso Regiekollegen wie William Friedkin, der auf seiner Twitter-Seite mit seinem Urteil noch einen Schritt weiterging: „End of Watch is a great film…may be the best cop film ever“ Und das von dem Mann, dem wir den Genremeilenstein „French Connection“ (1971) verdanken – man durfte mehr als gespannt sein …

Umso ernüchternder ist nun leider das Resultat ausgefallen, denn was uns David Ayer hier präsentiert, ist lediglich formell ein authentischer Reißer. Unter all den unpolierten, wackeligen Handkameraaufnahmen wartet auf die Zuschauer nichts anderes als eine Buddystory vom Fließband: Freundschaft, Familie und kollegiale Brüder- wie Schwesterlichkeit werden eifrig heraufbeschworen, aber wenn wir doch mal ganz ehrlich sind, gehen uns die Charaktere am Ende ähnlich nahe wie irgendwelche programmierte Videospielhelden von der Playstation. Taylor und Zavala lieben ihren riskanten Job, der Titel lautet „End Of Watch“ und bezieht sich nicht nur auf den erholsamen Feierabend, sondern beschreibt auch zynisch den worst case, wenn nämlich der Dienstschluss im Todesfall für die Ewigkeit andauert. Wer genügend solcher Filme gesehen hat, formuliert bereits drei mögliche Endszenarios: 1) Taylor stirbt, 2) Zavala stirbt oder 3) beide sterben. Da Taylor infolge eines Projektes die Einsätze mit Kameras mitfilmt, können wir die Gefahren unmittelbar miterleben. Nicht nur die Cops scheinen jedoch die lückenlose Dokumentation ernstzunehmen, sondern auch die Gangster – an Bildmaterial aus allen Perspektiven mangelt es hier also keinesfalls. Ein Stich ins Hornissennest lässt die Situation für die Protagonisten völlig aus dem Ruder laufen, denn eine Sicherstellung diverser schwerer Handfeuerwaffen befördert sie ins Fadenkreuz eines kompromisslosen Verbrecherkartells, das nicht lange mit seinen Aktionen fackelt …

Der Volksmund pocht bekanntlich gern darauf, dass es keine dummen Fragen, sondern lediglich dumme Antworten gebe. „End Of Watch“ biegt diese vermeintliche Weisheit allerdings so weit, dass sie fast bricht. Ein besonders grimmiger Bösewicht in dem Film trägt den klangvollen Namen Big Evil. Man hätte es sich ja eigentlich schon denken können, aber Officer Taylor stellt ihm die Frage dennoch: „Warum nennt man dich Big Evil?“ Die offensichtliche Antwort: „Weil ich sehr böse bin.“ Mit solch stupiden Dialogen gewinnt man jenseits der Achtziger und frühen Neunziger freilich keinen Blumentopf mehr und „cool“ ist auch etwas ganz anderes. So richtig warm wird man mit den Figuren ohnehin bis zum Schluss nicht. Für Tiefe und Dramatik sollen wohl die Beziehungen der beiden Hauptcharaktere mit ihren Angebeteten sorgen, die von Natalie Martinez und Anna Kendrick („Up In The Air“) verkörpert werden. Während der langen Patrouillenfahrten wird zum Beispiel darüber gesprochen, wie toll doch eine eigene Familie sei – allerdings kann man sich in Anbetracht dieser zwei Thrill-seeker kaum vorstellen, dass die Papas die Volljährigkeit der Nachkommen je erleben werden. South Central gleicht einem Kriegsgebiet und Unheil scheint an jeder Ecke zu lauern. Vielleicht nicht der beste Platz für große Zukunftspläne. Taylor und Zavala sind zwar Profis, benehmen sich aber oftmals wie pubertäre Kids, die es scheinbar lieben, dick vor der Kamera aufzutragen. Und um es gleich auf den Punkt zu bringen: Das kann über die Laufzeit gehörig auf die Nerven gehen.

„End Of Watch“ ist kein schlechter Film, aber eben auch kein sonderlich guter oder gar außergewöhnlicher. Wie bei den meisten Produktionen aus dem sogenannten Found footage-Bereich verweisen auch hier die Verantwortlichen stolz darauf, dass sie den Stil nicht als bloßes Gimmick ausgewählt haben, sondern mit diesem der Geschichte mehr Authentizität verleihen wollten. Allerdings fragt man sich an verschiedenen Stellen, wie nun die jeweilige Einstellung in dieser Form überhaupt aufgezeichnet werden konnte – auch wenn im Fernsehen Polizeishows den Beamten dicht auf die Pelle rücken, ist das dort etwas anderes, als in diesem brutalen Chaos, in dem jede kurze Unaufmerksamkeit den Tod bedeuten könnte. Eine oder gleich mehrere Handkameras wirken hier schlicht fehl am Platz. Jake Gyllenhaal („Brokeback Mountain“) und Michael Peña („L.A. Crash“) geben sich zwar Mühe, ihre Figuren mit Leben zu füllen, aber wahre Sympathie will für diese einfach nicht aufkommen. Das liegt nun nicht unbedingt an den Leistungen der Schauspieler, sondern eher an dem schwachen Drehbuch, das sich überwiegend in ausgelutschten Cop- und Gangsterklischees wälzt.

In seinen stärksten Momenten wirft „End Of Watch“ seine Zuschauer tatsächlich mit einer beachtlichen Intensität in einen Strudel der Gewalt. Blöd ist eben nur, dass man sich in diesem nur marginal um die darin befindlichen Charaktere sorgt …

(Bildmaterial: © TOBIS Film)


Trailer

Alles ist verbunden – Blogger-Special zum Kinostart von CLOUD ATLAS am 15. November 2012

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Tom Tykwer (links, mit Lana und Andy Wachowski) steht uns und sechs weiteren Filmblogs Frage und Antwort

Pünktlich zum Start des epischen Leinwandabenteuers Cloud Atlas von den Wachowski-Geschwistern ("Matrix") und "Lola rennt"-Schöpfer Tom Tykwer am 15. November 2012 möchten wir euch an einem kleinen Special teilhaben lassen:

FILMFUTTER und sechs Filmblogs hatten die Gelegenheit, jeweils eine Frage rund um die ambitionierte und mit internationalen Stars hochkarätig besetzte Arbeit direkt an Tom Tykwer zu stellen. Jede der teilnehmenden Seiten präsentiert euch nun ihre erhaltene Antwort und führt euch per Link dann anschließend weiter zur nächsten. In Cloud Atlas verbinden sich sechs Leben in sechs unterschiedlichen Epochen zu einem einzigen Schicksal, hinweg über alle erdenklichen Grenzen. Bücher, Filme, Musik – all das lässt diese Figuren miteinander in Verbindung treten. Uns hat deshalb besonders interessiert, was der Regisseur über die folgende Frage denkt:

Überdauert die Kunst uns alle? Konkret: Die Figuren erreichen sich durch Überlieferungen wie Briefe, Bücher, Filme und Musik. Ist das der Kontakt, der über unser Leben hinausgeht?

 

Tom Tykwer: Ja, es ist ein tröstlicher Gedanke, dass Kunst als Bindeglied die Menschen über ihren Tod hinaus verbindet, und in gewisser Weise lebendig hält. Der Film betont dies und verweist damit auch auf eine vom Chronologischen, vom Kausalen befreiterere Geschichtlichkeit der Kunst, die immer wieder neu entdeckt werden kann.

 

Spanien, Mallorca, Schottland und Deutschland – das waren die Drehorte von Cloud Atlas. Wer nun gern erfahren möchte, welche Location Tom Tykwer besonders in Erinnerung geblieben ist, kann dies jetzt unter www.filminsider.blog.de nachlesen.

Wir möchten uns recht herzlich bei dem Regisseur für die Beantwortung unserer Frage bedanken und wünschen unseren Lesern gute Unterhaltung beim Kinobesuch!

 

 

 

 

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