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Breaking Bad: Theorien und Prognosen zu Staffel 5.2

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Breaking Bad Season 5

Achtung, SPOILER zur Episode 5×09, "Blood Money" und Theorien mit Belegen und Hinweisen über den Fort- und Ausgang von Breaking Bad. Lesen auf eigene Gefahr!

FILMFUTTER im Breaking-Bad-Fieber! Zwei enthusiastische Redakteure diskutieren den Auftakt in Season 5.2 und stellen Prognosen an über die kommenden Episoden der zur Zeit beliebtesten Serie auf dem Erdball. Falls ihr Interesse habt, beim nächsten mal als Gast an der (Online-)Diskussion teilzuhaben, schreibt uns eine Mail an kontakt@filmfutter.com.

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Welche Erkenntnisse können wir aus Episode 9, "Blood Money", für den weiteren Verlauf der Handlung ziehen?

Daniel: Die wichtigsten Erkenntnisse ziehen wir aus dem Flash-Forward: mittlerweile ist klar, dass Walts zweite Identität öffentlich bekannt wird, das erfahren wir anhand der Reaktion seiner Nachbarin Carol und dem Heisenberg-Graffiti in der Wohnung. Eine andere Möglichkeit wäre, dass er für tot gehalten wird, sein Doppelleben aber verborgen bleibt. Das halte ich aber für unwahrscheinlich.

Arthur: Interessant ist dabei auch die Betrachtung des Zeitverlaufs. In der vierten Folge der 4. Staffel, "Fifty One", feiert Walt seinen 51. Geburtstag, im Flash-Forward zu Beginn der fünften Staffel ist es sein 52. im Diner. Die letzte Folge der ersten Staffelhälfte endet etwa 3-4 Monate nach Walts 51. Geburtstag. "Blood Money" schließt sich direkt an jene Folge an und legt die Karten für die Beteiligten ziemlich schnell auf den Tisch. Das heißt, dass es maximal 8-9 Monate dauert, bis die Welt weiß, wer Heisenberg ist. Außerdem sollte Hank jetzt klar sein, dass auch Skyler Bescheid wusste. Das würde nämlich ziemlich leicht ihre Probleme mit Walt erklären und warum Hank und Marie die Kinder bei sich aufnehmen mussten. Zu guter Letzt gibt es natürlich auch die Enthüllung, dass Walts Krebs wieder da ist. Gegenüber Hank gibt Walt sich sechs Monate, doch schaut man sich das Flash-Forward an, hat Walt wieder Haare auf dem Kopf und scheint sonst in ganz guter körperlicher Verfassung zu sein.

Daniel: Gelogen hat er wohl nicht, entweder wurde er geheilt oder er hat die Chemo abgebrochen.

Arthur: Das ist Walt, der einem sehr gut ins Gesicht lügen kann. Über die Krankheit hat er nicht gelogen, womöglich aber über seine Heilungschancen. Mehr als sechs Monate hat er auf jeden Fall offensichtlich überlebt. Ob er geheilt ist, wissen wir natürlich nicht. Er könnte tatsächlich die Chemo abgebrochen haben. Ich erinnere mich aber jetzt, dass er in dem Flash-Forward zu Beginn der Season 5 noch eine Pille einwirft. Jedenfalls wirkt er relativ fit.

Was war das Hightlight der letzten Episode?

Arthur: Zweifelsohne die Konfrontation zwischen Hank und Walter. Wenn Dean Norris allein für seine darstellerische Leistung in dieser Folge keine Emmy-Nominierung nächstes Jahr bekommt, dann geht es wirklich nicht mir rechten Dingen zu! Aber auch Crantson ist erneut zu loben. Wie sein Charakter versucht Walter White zu sein, Heisenberg aber immer durchscheinen lässt, ist phänomenal.

Daniel: Ganz klar das sich schließende Garagentor und die anschließende Vorfreude auf das Face-off zwischen Walt und Hank.

Vince Gilligan, der Showrunner, hat bereits angekündigt, dass demnächst ein Hauptcharakter das Zeitliche segnet. Wer wird es sein?

Daniel: Schwer zu sagen, es hängt wohl davon ab, ob Walt in den verbleibenden Episoden noch einmal im Crystal Meth-Milieu landet und sich dort Feinde macht,  z.B. Onkel Jack oder Lydias Handlanger. Damit macht er sich erpressbar und gefährdet seine Familie, gut möglich dass Skyler und/oder Walther Jr. ins Gras beißen. Die meisten setzen wohl auf Hank, weil es im Moment naheliegend ist. Hank ist Walt im Weg, "The Danger" wird wohl nicht tatenlos dabei zusehen, wie sein Schwager ihn Schicht für Schicht entblößt.

Arthur: Das Gute an "Breaking Bad" ist, dass die Serie einen wirklich gerne überrascht. Es könnte also (fast) jeden treffen, außer Walt natürlich (zumindest nicht vo der letzten Folge). Ich bin sicher, dass es vor dem Ende der Serie noch Tote geben wird, doch ich frage mich, was Gilligan mit "demnächst" meint. Ich denke nicht, dass sich Jesse oder Hank vor dem Ende der Season verabschieden werden. Alles läuft auf weitere Konfrontation zwischen Walt und ihnen hinaus. Doch die Nervensäge Lydia könnte für Walt bald zu gefährlich werden. Und was ist eigentlich mit Walts Helfer Todd? Ich hoffe aber, dass Saul Goodman die Serie überleben wird.

Was können wir aus der Preview für Folge 5×10 mitnehmen? (s.u.)

Arthur: Der Konflikt zwischen Walt und Hank spitzt sich zu und Hank lässt sich nicht von Walts "Tread lightly" einschüchtern. Scheinbar wird Skyler mit ihter Beteiligung an Hanks Machenschaften konfrontiert und auch Jesse wird von der Vergangenheit heimgesucht. Spannend!

Daniel: Die Synopsis für die Folge lautet:  While Skyler’s past catches up with her, Walt covers his tracks. Jesse continues to struggle with his guilt. Ich denke die Folge fokussiert sich auf Skyler. Vielleicht wird sie mit ihrem ehemaligen Chef Ted konfrontiert? Das "I’m sorry" in der Preview könnte für ihn bestimmt sein. Vielleicht öffnet sie sich aber auch einfach nur Hank. Der Episodentitel "Buried" dürfte mit diesem Season 5-Promobild zusammenhängen:

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Okay, abschließend bitte eine Theorie über den Fort- und Ausgang der letzten "Breaking Bad"-Episoden. Was wird passieren?

Arthur: Ich gehe von einem offenem Ende mit angedeutetem Ausgang aus. Vielleicht, dass Walt mit dem Maschinengewehr auf die anrückende Polizei wartet. Wäre auch eine nette Hommage an die allererste Folge, in der Walt in Unterhose und mit einer Pistole die Polizei erwartet. Ich denke Jesse bekommt mehr oder weniger ein Happy End. Das hat er sich wirklich verdient.

Daniel: Es kommt sowieso anders wie man denkt. Aber nun gut: ich denke Walt wird unter Druck gesetzt und das Syndikat verwüstet sein Haus, evtl wird dabei Skyler oder Walter Jr. getötet. Hank wird sich an die Fersen von Jesse heften, vielleicht arbeiten die beiden zusammen, um Walt zu überführen. Walt taucht darufhin unter falschem Namen in New Hampshire unter, vermutlich in der vorletzten Episode, die "Granite State" heißt – ein Spitzname für den Bundesstaat New Hampshire. Im Flash-Forward aus Episode 5×01 "Live Free or Die", erzählt Walt einer Kellnerin, dass er aus New Hampshire zurück nach Albuquerque fährt. Was im Anschluß an den letzten Flash-Forward passiert? Wer weiß, vielleicht will er sich rächen für den Tod eines Familienmitglieds. Wir dürfen gespannt sein.

 

25 Regisseure für The ABCs of Death 2 stehen fest

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Quelle: Magnet Releasing

Horror-Anthologien (also Filme, die aus mehreren losen oder miteinander verbundenen Kurzfilmen bestehen) sind immer eine schwierige Sache. Es ist nicht einfach, eine spannende Story und ein interessantes Konzept in 20 Minuten oder weniger zu erzählen. Die besten und bekanntesten Vertreter des Subgenres sind Creepshow und Trick 'r Treat, wähend der letztjährige V/H/S von den Horrorfans eher gespalten aufgenommen wurde. Ein noch ambitionierter Vertreter des Kategorie ist aber The ABCs of Death. Darin haben 26 verschiedene Filmemacher bzw. Regie-Paare für jeweilis maximal $5000 einen Beitrag zum Thema "Tod" inszeniert und dabei jeweils einen Buchstaben aus dem Alphabet abgedeckt. Auf 123 Minuten Laufzeit gerechnet, dauert keiner der Kurzfilme länger als ein paar Minuten, einige sogar nur etwa 30 Sekunden. Unter anderem haben sich Genre-Namen wie Angela Bettis, Adam Wingard, Ti West und Xavier Gens daran beteiligt.

Bei den Zuschauernm und den Kritikern waren die Reaktionen sehr gemischt. Unserem Autor hat der Film nicht sonderlich gefallen, doch es gab auch andere Stimmen. Deshalb geht das Experiment jetzt in die zweite Runde und 25 Regisseure stehen für The ABCs of Death 2 fest:

  • Julian Barratt
  • Todd Rohal
  • Steven Kostanski
  • Alejandro Brugués
  • Jim Hosking
  • Hajime Ohata
  • Chris Nash
  • Álex de la Iglesia
  • Rodney Ascher
  • Bill Plympton
  • Erik Matti
  • Kristina Buozyte & Bruno Samper
  • Sion Sono
  • Vincenzo Natali
  • Larry Fessenden
  • Marcus Dunstan
  • Julien Maury & Alexandre Bustillo
  • E.L. Katz
  • Jen and Sylvia Soska
  • Aharon Keshales & Navot Papushado
  • Julian Gilbey
  • Dennison Ramalho
  • Lancelot Imasue
  • Jerome Sable
  • Robert Morgan

Einige der Namen sind relative Newcomer, während andere den Horrorfans schnell auffalen werden, beispielsweise Marcus Dunstan (The Collector), Julien Maury & Alexandre Bustillo (Inside), Vincenzo Natali (Cube) und Julian Gilbey (A Lonely Place to Die).

Ein Regisseur fehlt jedoch noch und soll in einem offenen Wettbewerb ermittelt werden. Das war auch beim ersten Film der Fall. Damals musste für den Buchstaben "T" ein ein- bis dreiminütiger Kurzfilm vorgelegt werden. Der beste wurde dann in den fertigen Film platziert (damals "Toilet" von Lee Hardcastle). Diesmal ist es der Buchstabe "M". Mehr Infos gibt es im folgenden Video.

ABCs OF DEATH 2: 26th Director Filmmaking Competition from Alamo Drafthouse on Vimeo.

Die umsatzstärksten "Originalfilme" von 2013

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Häufig hört man heutzutage den Vorwurf gen Hollywood, dass es nur noch Remakes, Reboots, Sequels, Prequels und dergleichen gibt und dass die Originalität absolute Mangelware ist. Diesen Vorwurf würde ich so nicht zwingend unterschreiben. Auch früher gab es schon viele Fortsetzungen und endlose Filmreihen. Was aber ohne jegliche Zweifel stimmt, ist, dass Sequels heutzutage erfolgreicher und dadurch präsenter sind denn je. War es in den Siebzigern und Achtzigern noch so, dass Sequels sogar zu beliebten Filmen häufig schlechter liefen als ihre Vorgänger, ist heutzutage meist die umgekehrte Situation der Fall. So spielten Der Pate II, Gremlins 2, Ghostbusters II, Zurück in die Zukunft II und Beverly Hills Cop 2 ihrerzeit allesamt deutlich weniger als die jeweiligen Vorläufer ein und das, obwohl es Sequels zu sehr beliebten Filmen waren. Heute geht man automatisch von einer Steigerung aus, insbesondere auf dem weltweiten Filmmakt – und hat damit meistens Recht. Man schau sich doch nur Iron Man 3 dieses Jahr an. Kam Iron Man 2 nur auf $624 Mio weltweit, so wurden dem dritten Film mehr als 1,2 Mrd beschert. Von Transformers über Pirates of the Caribbean bis hin zu Ich – Einfahc unverbesserlich – in all diesen Franchises steigerte sich der zweite Film gegenüber dem ersten. Mehr erfolgreiche Sequels führen zu noch mehr Sequels und so kam es auch dazu, daSs beispielsweise in der Jahres-Top-10 von 2012 sieben Sequels/Prequels zu finden wareN (und dabei zähle ich The Avengers nicht mal als eins). 2011 waren es sogar neun Fortsetzungen unter den zehn erfolgreichsten Filmen des Jahres. Seit 1999 wurde das weltweite Jahres-Box-Office nur in drei von 15 Jahren von einem nicht-Sequel/Prequel getoppt. Dabei ist der Begriff "Originalfilm" natürlich auch so eine Sache und bezeichnet im Box-Office-Kontext einfach Filme, die kein direktes Sequel oder Prequel zu einem anderen Film sind. So ist an Avatar (so sehr ich ihn auch mag) oder an Pacific Rim an sich wenig wirklich "originell", doch es sind technisch gesehen Originalfilme.

Auch dieses Jahr ist nicht anders. Die größten Box-Office-Erfolge feiern weltweit Sequels wie Iron Man 3, Fast & Furious 6 und Ich – Einfach unverbesserlich 2. Also dachte ich, werfeen wir doch einen kurzen Blick darauf, welche Filme dieses Jahr am stärksten weltweit liefen, ohne Fortsezungen oder Vorgeschichten zu anderen Filmen zu sein. Mit dem Begriff "Originalfilm" wird auf der folgenden Liste natürlich ebenfalls liberal umgegangen. Man of Steel wird vielen wohl kaum als ein Originalfilm erscheinen (angesichts fünf existierender Superman-Filme), doch de facto ist Man of Steel ein Reboot und nicht an die vergangenen Filme gebunden. Auch Die fantastische Welt von Oz könnte viele als ein Prequel zu Der Zauberer von Oz betrachten, doch der Film sieht sich nicht wirklich so.

Bei der folgenden Liste handelt es sich also um die zehn erfolgreichsten "Originalfilme" von 2013, samt ihres aktuellen weltweiten Einspiel

  1. Man of Steel – $648,3 Mio
  2. Die Croods – $583,1 Mio
  3. World War Z – $502,8 Mio
  4. Die fantastische Welt von Oz – $491,9 Mio
  5. Pacific Rim – $344,4 Mio
  6. Der große Gatsby – $330,9 Mio
  7. Oblivion – $286,2 Mio
  8. Die Unfassbaren – Now You See Me – $255,8 Mio
  9. Epic – Verborgenes Königreich -$249,2 Mio
  10. After Earth – $244,6 Mio

Nur die ersten vier Filme auf der Liste befinden sich momentan auch auf der Gesamt-Jahres-Top-10 weltweit. Was fällt bei der Betrachtung noch auf?

Nur fünf der Filme basieren auf keiner Roman- oder Comic-Vorlage (After Earth, Die Croods, Oblivion, Pacific Rim und Die Unfassbaren), was natürlich für einen etwas größeren Originalitätsfaktor spricht und den Erfolg schwieriger macht, da vorher keine Fanbase existiert. Interessant ist aber auch, dass vier Filme von der obigen Top 10 als Flops oder zumindest als eindeutige Box-Office-Enttäuschungen gelten: After Earth, Pacific Rim, Epic und Oblivion. Die zusammengerechneten Produktionskosten liegen bei etwa $540 Mio, das bisherige weltweite Einspiel bei $1,12 Mrd. Zwar klingt das ganz solide, doch das Verhältnis ist nicht super. So liegt bei den restlichen sechs Filme das zusammengerechnete Budget bei $945 Mio, das weltweite Einspiel aber bei mehr als $2,8 Mrd.

Alles in allem ist die Liste ein Beweis, dass es zwar immer noch erfolgreiche Originalfilme gibt, dass sie aber immter seltener werden. Mal sehen, wie die Liste Ende des Jahres aussehen wird.

Der Vorleser (2008)

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Der Vorleser (2008) Filmkritik

The Reader, USA/DE 2008 • 124 Min • Regie: Stephen Daldry • Mit: Kate Winslet, David Kross, Ralph Fiennes, Bruno Ganz, Jeanette Hain, Hannah Herzsprung, Karoline Herfurth • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 26.02.2009

Handlung

Der Vorleser - Filmszene (6)1958, Neustadt, Deutschland: Der fünfzehnjährige Michael Berg strauchelt fiebernd durch den strömenden Regen, flüchtet sich vor dem Unwetter in einen Hauseingang, erbricht sich und sinkt zitternd zusammen. Die 36-jährige Straßenbahnschaffnerin Hanna Schmitz findet den Jungen, nimmt sich seiner an und bringt den Kranken zurück nach Hause. Der Scharlach fesselt Michael drei Monate ans Bett, und nachdem er sich wieder erholt hat, sucht er Hanna erneut auf, um sich zu bedanken. Schon bei diesem ersten Besuch entwickelt sich eine ungleiche Liebesbeziehung. Der junge Michael wird von der älteren Frau in die Praxis der körperlichen Liebe eingeführt, emotional hält sie das „Jungchen“ aber weitestgehend auf Distanz. Bald entwickelt es sich außerdem zum Ritual zwischen den beiden, dass Michael Hanna nach oder vor dem Geschlechtsakt vorliest. Die Affäre hält einen Sommer lang, bis Hanna eines Tages ohne eine Spur verschwindet. 1966 trifft Michael, der mittlerweile Jura studiert, Hanna wieder: Als eine Angeklagte in einem Prozess gegen ehemalige KZ-Aufseherinnen, denen vorgeworfen wird, für den Tod von 300 jüdischen Häftlingen verantwortlich zu sein.

Hintergrund

The ReaderDas gleichnamige Buch des Juristen Bernhard Schlinks gehört seit seinem Erscheinen 1995 zum Literaturkanon an den meisten deutschen Schulen und feiert auch weltweit enorme Erfolg. „Der Vorleser“ war schließlich auch das erste deutsche Buch, welches, auch befeuert durch Talkshow-Größe Oprah Winfrey, den Spitzenplatz der Bestseller-Liste der New York Times erklimmen konnte. Dass eine Verfilmung so gut wie beschlossene Sache war, versteht sich von selbst. Dennoch hat es ganze 13 Jahre gedauert, bis sich der Verlag dazu durchringen konnte, eine geeignete Drehbuchfassung und einen entsprechenden Regisseur für das prestigeträchtige Projekt zu finden. Am Ende lag es bei dem Briten David Hare (Buch) und seinem Landsmann Stephen Daldry (Regie), das Projekt in Angriff zu nehmen. Bis zu seinem überraschenden Tod war Sydney Pollack als Produzent mit an Bord. Hare und Daldry arbeiteten bereits bei „The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ in der selben Konstellation zusammen. Als Hauptdarstellerin konnte, nachdem Nicole Kidman auf Grund ihrer Schwangerschaft absagen musste, Kate Winslet gewonnen werden. In der Rahmenhandlung in der Gegenwart, die so nicht im Buch vorkommt und eine dramaturgische Klammer für den Film bietet, spielt Ralph Fiennes den erwachsenen Michael. Weitere Rollen sind hauptsächlich mit deutschen Schauspielern besetzt, wie beispielsweise Hannah Herzsprung, Karoline Herfurth oder Bruno Ganz. Die Rolle des jungen Michael übernahm David Kross (Knallhart, Krabat).

Kritik

Ein wenig ironDer Vorleser - Filmszene (7)isch mutet die Wahl von Kate Winselt für die KZ-Aufseherin Hanna schon an. Schließlich spielte diese, bis dahin für großartige Darstellungen in Filmen wie „Little Children“ oder „Vergiss mein nicht!“ bei Preisverleihungen Übergangene, 2005 in der Comedyserie „Extras“ sich selbst, wie sie verzweifelt versucht, durch die Darstellung einer Nonne im Zweiten Weltkrieg endlich den langersehnten Oscar zu erheischen. „I noticed, if you do a film about the Holocaust, you guaranted to get an Oscar.“

Als sie dann 2008 in „Der Vorleser“ tatsächlich in einem Film über den Holocaust (im weiteren Sinne) mitspielte, musste man die Folge von „Extras“ als vielleicht prophetisch, zumindest aber als unglaublich treffende Satire begreifen. Denn, die Fachpresse überschlug sich geradezu bei ihren Lobeshymnen auf Winslets Spiel. Und ja, Winslet spielt sehr gut. Allerdings auch lange nicht so gut, wie sie es in vorangegangenen Rollen schon gezeigt hatte. Ein wenig hat man, nicht nur wegen ihrer Serienrolle, das Gefühl, mit einem Auge würde die Schauspielgröße bereits in Richtung Preisverleihung schielen. Vor allem aber ist die Fokussierung der Rezensenten auch Merkmal eines der größten Probleme des Filmes.

In Schlinks nüchtern-distanziertem Roman ging es um den jungen Michael und seine, im doppelten Sinne, verlorene Unschuld an das Naziregime. Damit war er zugleich auch Metapher für die Generation derer, denen zwar die „Gnade der späten Geburt“ zuteil wurde, die aber dennoch mit dem moralischen Konflikt zu kämpfen hatten, dass sich eine – ihre – ganze Elterngeneration schuldig gemacht hatte. Im Film wird dieser Schwerpunkt sehr unglücklich verschoben. Es geht viel stärker um Hanna, die durch Umstände und Scham bezüglich ihres Zustandes zum Opfer des nationalsozialistischen Systems umgedeutet wird. Winslets Darstellung in der zweiten Hälfte des Filmes, als gebrochene, hilflose und missverstandene Frau, befeuert diesen Eindruck nur noch. Hier geht es nicht mehr darum, mit vergangener Schuld umzugehen und sich ihrer zu stellen, sondern mehr, um Verständnis und Mitleid für eine arme Täterin zu erzeugen.

Man möchte Daldry natürlich nur die besten Absichten unterstellen, schließlich hat der Filmemacher in der Vergangenheit mit „Billy Eliott – I Will Dance“ und „The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ ausgezeichnete Filme vorgelegt und konnte sich nach diesem Ausrutscher mit seinem darauffolgenden Film „Extrem laut und unglaublich nah“ auch wieder fangen. Doch bei diesem Projekt muss man ihm einfach einige, schlicht extrem unglückliche Entscheidungen vorhalten. Michaels Reise in die Vergangenheit und die Konfrontation mit den Schrecken des Holocaust wird als gemütlicher Spaziergang durch ein stillgelegtes Vernichtungslager im Morgengrauen und Postkartenästhetik inszeniert. Als Hanna gegen Ende des Filmes den Freitod wählt, zeigt die Kamera besonders deutlich, wie sie sich die Schuhe auszieht und barfuß auf ihr selbsterichtetes Schafott steigt,während es vorher im Film eine lange Kamerafahrt vorbei an den zurückgelassenen Schuhen der im KZ Ermordeten gab. Eine (ungewollte?) Gleichstellung, die einem schlicht den Atem verschlägt. Michael trifft am Ende des Filmes eine Holocaust-Überlebende. Im Gegensatz zur vereinsamten Hanna, die ihren Lebensabend in einer kargen Zelle verbringen musste, lebt diese in einem prächtigen Apartment. Auch hier wieder Implikationen, die absolut unglücklich sind, bestenfalls.

Der Vorleser - Filmszene (4)Im Laufe des folgenden Gespräches folgt einer der stärksten Sätze des ganzen Filmes: „What are you asking for? Forgiveness for her? Or do you just want to feel better yourself? My advice, go to the theatre, if you want catharsis. Please. Go to literature. Don’t go to the camps. Nothing comes out of the camps. Nothing.“ Und dennoch gesteht Daldry Hanna diese Vergebung in der folgenden Szene zu, wenn ein Erbstück Hannas von der Überlebenden neben ein Photo ihrer ermordeten Familie gestellt wird. In einem Interview auf den Extras der DVD sagt Daldry, „sie geht darauf stolz hinaus und zeigt, dass sie das hinter sich lassen kann“. Auch hier wieder, noble Absichten, die an der Umsetzung scheitern.

Neben diesen inhaltlichen Makeln plagen „Der Vorleser“ noch einige andere, formelle Schwächen. David Kross war zum Zeitpunkt des Dreh ungefähr 17 bis 18 Jahre alt. Auch wenn er vorher bereits in einigen größeren Produktionen erste Schauspielerfahrungen sammeln konnte, merkt man ihm doch an, dass er neben gestandenen Schauspielgrößen wie eben Kate Winslet oft verblasst und manchmal auch schlicht überfordert ist mit der komplexen Rolle, die er zu schultern hat. Dass er die Aufgabe nicht in seiner Muttersprache, sondern auf Englisch bewältigen muss, dürfte ein zusätzliches Problem sein. Überhaupt ist das Sprachgewirr, welches im Film vorherrscht, irritierend. Während alle Hauptfiguren entweder von deutschem Akzent durchsetztes (Kross, Ganz) oder um einen deutschen Akzent bemühtes Englisch (Winslet, Fiennes) sprechen, sind Hintergrundgespräche weiterhin auf deutsch. Und natürlich spielt der Film auch im Nachkriegsdeutschland, und alle Figuren sollen gebürtige, deutsche Muttersprachler sein. Ob man das als „babylonisches Sprachgewirr“, wie es einige Rezensionen taten, oder schlicht als vollkommen inkonsequenten Entscheidung bezeichnet, störend wirkt es dennoch.

The ReaderDavon ab erreicht der Film mit stilistischen Mitteln sein im Stillen erklärtes Ziel vollkommen. Leise und dennoch ebenso pathetische wie betont traurige Musik, ruhige und kühle Bilder und ein Ensemble an Nebenfiguren, die sich gegenseitig dabei zu überbieten versuchen, möglichst nachdenklich und bedrückt drein zu schauen. Alles an der Inszenierung von „Der Vorleser“ ist darauf ausgelegt, wieder und wieder zu betonen, dass der Zuschauer hier etwas Wichtiges und Bedeutungsschwangeres sieht. „Was geschehen ist, war furchtbar, und wir fühlen uns deswegen schlecht“ scheint jede einzelne Szene zu schreien. Was geschehen ist, war schlimm, keine Frage. Ob diese Art der Vergangenheits- und im weiteren Sinne auch Schuldbewältigung aber der richtige ist, sei dahin gestellt. Das Erstarren und zugleich zur schaustellen von Bedauern wird auf Dauer sicher niemanden weiterbringen. Und vor einer Auseinandersetzung mit dem „Warum?“ oder gar einem ersten Gedanken darüber, wie es weitergehen könnte, schreckt die Verfilmung von „Der Vorleser“ zu jeder Zeit zurück.

Fazit

Am Ende bleibt doch lediglich kompetent gemachtes Kitsch-Kino. In seinen Ambitionen vielleicht sogar einst löblich, in seiner Umsetzung hingegen durch und durch kritikwürdig. Die filmische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, nicht nur während des Naziregimes, sondern auch in der Zeit danach, hätte weit mehr Sorgfalt und Differenzierung erfordert, als es die Verfilmung von „Der Vorleser“ bietet. Zu sehr ist Daldrys Film darauf ausgelegt, leicht verdaulich zu sein. Zu einfache „Lösungen“ bietet er an. Zu missglückt ist der verschobene Fokus der Geschichte.

Da ist es dann auch eher bittere Ironie, wenn nicht gar blanker Zynismus, dass „Extras“-Produzent Ricky Gervais bei den Golden Globes 2009 bemerkt: „Well done, Winslet. I told ya, do a holocaust-movie, the awards come, didn’t I?“ Denn schließlich kam es, wie es kommen musste. Nach sechs erfolglosen Anläufen ergatterte Winslet ihren ersten Oscar für ihre Rolle in „Der Vorleser“.

Trailer

Mehr Infos zu "24: Live Another Day"

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24 Live Another Day Infos

Quelle: Craveonline

"24" ist weit davon entfernt, eine perfekte Serie zu sein. Logiklöcher, redundante Handlungsideen, politisch fragliche Einstellungen und ziemliche miese Staffeln 6 und 7 lassen sich nicht verleugnen. Aber andererseits gab uns die Serie Jack Bauer, einen der coolsten Fernsehcharaktere der letzten fünfzehn Jahre. Ohne Jack Bauer gäbe es Jason Bourne und Daniel Craigs James Bond nicht in der Form, in der sie existieren. Außerdem hat "24" für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen, denn es war eine der allerersten Serien, die ich tatsächlich vom Anfang an, ohne eine Folge zu verpassen, gesehen habe. Zu guter Letzt ist es aber auch so, dass wenn "24" gut ist, dann ist die Serie richtig gut (siehe Season 5). Deshalb freue ich mich schon wie ein kleines Kind auf das kommende Revival "24: Live Another Day". Davon, dass es jetzt nur noch 12, statt 24, Folgen pro Staffel geben wird, wird die Serie (meiner Meinung nach) nur profitieren. Es gab früher sowieso selten mehr als 12 sehr gute Folgen pro Staffel.

Nachdem zuletzt bekannt wurde, dass Mary Lynn Rajskub als die einfallsreiche Computerexpertin und Jacks Retterin in Not Chloe O’Brian ebenfalls bei der Neuauflage zurückkehren wird, verriet der Chef von Fox Entertainment, Kevin Reilly, noch einige weitere Details zu "24: Live Another Day".

So soll die Serie in einem internationalen Setting spielen. Das neue Format (24 Stunden in 12 Stunden erzählt) wird es Jack Bauer ermöglichen, das Land zu verlassen. Außerdem zerstörte Reilly die Hoffnungen der Fans, weitere altbekannte "24"-Charaktere bald wiederzusehen. Seiner Auskunft nach, soll Rajskub vorerst das einzige Besetzungsmitglied (neben Sutherland) sein, das aus der Originalserie zurückkehren wird.

Was natürlich nicht heißt, dass es in den späteren Staffeln, sollte die erste Erfolg haben, so bleiben wird…

Bryan Cranston: Von Walter White zu Lex Luthor?

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Bryan Cranston Lex Luthor Kandidat

Quelle: Latino Review

Seit es verkündet wurde, dass Batman im nächsten Superman-Film an der Seite von bzw. gegen den Mann aus Stahl kämpfen wird, beschäftigt viele die Frage, wer denn nun als dunkler Ritter die Rüstung tragen wird. Wir haben Euch bereits sechs potenzielle Kandidaten vorgestellt. Etwas in den Hintergrund gerückt ist die Frage, wer denn in die Rolle von Supermans Erzfeind Lex Luthor, der in Man of Steel zwar keinjen Auftritt hatte, doch durch das "LexCorp"-Symbol angekündigt wurde. Wir haben berichtet, dass Mark Strong (Kick-Ass) der erste mögliche Kandidat sei und laut neusten Andeutungen des Briten befindet er sich wahrscheinlich momentan tatsächlich in Verhandlungen. Doch noch ist die Sache nicht sicher und es gibt scheinbar einen weiteren Kandidaten…

BRYAN CRANSTON

Wäre das nicht eine Traumvorstellung für viele? Heisenberg, der beliebteste kahlköpfige Serienbösewicht der letzten Jahre. wird zum nicht minder berühmten kahlköpfigen Comic-Bösewicht, der Superman das Leben schwer macht? Ich bin bestimmt nicht der einzige, den diese Vorstellung in Freude versetzt!

Es scheint etwas dran zu sein. Einer der Autoren von Latino Review ließ Folgenedes über Twitter verlauten:

Auf Bryan Cranston alias Heisenberg alias Walter White trifft alles zu. "Breaking Bad" geht gerade zu Ende und für Warner hat er kürzlich in Argo mitgespielt und wird demnächst im Godzilla-Remake zu sehen sein.

Walter White als Lex Luthor…

Das muss man erst einmal verdauen.

Wenn das stimmt, haben wir vielleicht ja doch noch eine Chance auf einen großartigen Superman-Film. Okay, zugegeben, auch Cranston als Bösewicht konnte beim Total-Recall-Remake nicht viel ausrichten, doch der Luthor-Part ist viel interessanter und gibt viel mehr her. Genau richtig für einen Schauspieler von Cranstons Kaliber…

Bekommt Hugh Jackman $100 Mio, um Wolverine noch viermal zu spielen?

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Wolverine 3 Autor

Quelle: National Enquirer

Eins vorweg: die Quelle dieses Artikels, The National Enquirer, ist nicht gerade etwas, was ich als eine bekannte Quelle für Film-News bezeichnen würde. Das US-amerikanische Boulevardmagazin ist in etwa gleich mit der BILD-Zeitung einzustufen. Das ändert jedoch nichts daran, dass beide hin und wieder tatsächlich Treffer landen und als erste an bestimmte Storys kommen. Doch Vertrauenswürdigkeit hin oder her, diese Geschichte ist zu interessant, um sie Euch vorzuenthalten.

Laut dem National Enquirer wurden Hugh Jackman sage und schreibe $100 Mio angeboten, um Wolverine, seinen legendären X-Men-Charakter, noch viermal zu spielen. Einschließlich des Kurzauftritts in X-Men – Erste Entscheidung hat Jackman Wolverine bereits sechsmal auf der Leinwand verkörpert (zweimal davon in eigenen Wolverine-Filmen). Sollte die Story zutreffen, wäre das einer der größten Deals, der einem Schauspieler in Hollywood je angeboten wurde. So unglaublich die Geschichte auch klingt, so wenig unwahrscheinlich ist sie eigentlch. Es gibt wenig bekannte Filmcharaktere, die es schwierig wäre zu ersetzen. Viele Schauspieler haben sich bereits der Batman-Rolle angenommen und auch James Bond durchlief mehrere (mal mehr, mal weniger gute) Inkarnationen. Doch es gibt einige wenige Charaktere, die unrennbar mit den Schauspielern verbunden sind, die sie darstellen. Dazu gehören Indiana Jones (Harrison Ford), John McClane (Bruce Willis) und, um ins Superhelden-Genre zu wechseln, Tony Stark (Robert Downey Jr.). Auch Wolverine ist ein solcher Charakter. Oder kann sich jemand einen anderen Schauspieler als Hugh Jackman in der Rolle vorstellen? Egal wie viele Hits er noch haben wird und für wie viele Oscars er nominiert werden wird – er ist und bleibt Wolverine. Wolverine ist aber auch der tragende Charakter des X-Men-Universums von Fox, welches demnächst à la The Avengers ausgeweitet werden soll. Der aktuelle Film, Wolverine – Weg des Kriegers, bricht momentan international alle bisherigen Franchise-Rekorde und zeugt von der Popularität des Charakters. Es sollte also nicht wundern, dass es dem Studio sehr daran liegt, Jackman an den Charakter möglichst lange zu binden.

Der Artikel spezifiziert nicht, ob es sich hierbei um vier Solo-Filme von Wolverine (unwahrscheinlich!) oder einfach um vier Performances als Wolverine handelt (schon eher!) und ob X-Men: Days of Future Past bereits unter diese vier Auftritte zählt. Betrachtet die Newsmeldung also mit Neugier, aber auch mit gesunder Skepsis.

Die interessante Frage ist aber: würde Jackman auf so einen Deal eingehen? Mit dem Erfolg von Les Misérables, ist ihm klar, dass er auch mit anderen Rollen großen Erfolg haben kann und vielleicht möchte er incht die nächsten 5-10 Jahre an Wolverine gebunden sein. Finanziell steht es um ihn sowieso gut. Auf der Forbes-Liste landete er mit $55 Mio auf Platz 3 der bestbezahlten Schauspieler vom letzten Jahr.

Box-Office Deutschland – Johnny Depp vs. Die Schlümpfe

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Lone Ranger Trailer

Quelle: Insidekino

Nach fünf warmen Sommerwochen in Folge, hatten die Kinobetreiber in Deutschland vergangenes Wochenende endlich etwas mehr Glück. Obwohl es deutschlandweit immer noch eher warm blieb, gingen die Temperaturen etwas runter und es war teilweise auch verregnet. Zudem kommt noch, dass nach mehr als einem Monat an Sommer, der Reiz der warmen Temperaturen mittlerweile etwas vergangen ist und es die Menschen doch langsam wieder in die dunklen Kinosäle zieht. Das abwechslungsreiche Programm trägt natürlich ebenfalls zur Attraktivität bei. Deshalb steigerte sich die Top 10 letztes Wochenende um happige 30% auf 1,345,000 Zuschauer – die höchste Zahl seit dem letzten Juni-Wochenende (bevor der Sommer richtig einsetzte). Insbesondere die Familien- und Arthousefilme profitierte von dem leichten Wetterumschwung und konnten sich größtenteils gegenüber der Vorwoche steigern. Ganze fünf Filme kamen auf mehr als 100,000 Zuschauer am regulären Wochenende. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr musste die Top 10 aber trotzdem 14% einbüßen.

Platz 1 wurde am Wochenende, wie es schon vor zwei Wochen der Fall war, von zwei Filmen geteilt. Während Lone Ranger sich mit €2,73 Mio Einspiel dank Überlängenzuschlag und geringerer Familienquote durchsetzen konnte, gewann Die Schlümpfe 2 am zweiten Wochenende nach Besuchern. Gegenüber seinem enttäuschenden Startwochenende steigerte sich das Familiensequel um tolle 2% und lockte weitere 324,000 Zuchauer in die Kinos, sodass er nach 11 Tagen bereits bei 905,000 gelösten Tickets steht. Der erste Film gab in seiner zweiten Woche um knapp 33% nach, erreichte aber dank einer deutlich besseren Ausgangslage immer noch ein besucherstärkeres zweites Wochenende. Momentan liegt Die Schlümpfe 2 etwa 360,000 Besucher hinter seinem Vorgänger im selben Zeitraum. Der tolle Hold ist aber ein gutes Zeichen für die kommenden Wochen. Bis zum Start von Disneys Planes am letzten August-.Wochenende hat Die Schlümpfe 2 mit keiner familienorientierter Konkurrenz zu rechnen und wird deshalb voll und ganz von den Schulferien profitieren können. Es bestehen keine Zweifel mehr darüber, dass der Film mindestens 1,5 Mio Zuschauer erreichen wird. Das sollte ihm noch vor Monatsende gelingen. Vielmehr ist Die Schlümpfe 2 nach dem tollen Rückgang nun doch ein Kandidat für 2 Mio Besucher, denn nach Planes erwartet ihn im September kaum Konkurrenz. Ich bleibe vorsichtig und tippe momentan auf insgesamt 1,8 Mio Besucher, doch es könnten noch deutlich mehr werden. An die 2,72 Mio von Teil 1 wird er aber definitiv nicht herankommen.

Wie gesagt, führte Lone Ranger nach Kasse, blieb aber nach Zuschauern ganz knapp hinter den blauen Männchen. Der Western mit Johnny Depp, der in USA zu eine der größten Flops des Jahres wurde, lief mit 316,000 Besuchern von 657 Kinos an und legte einen Schnitt von 481 Besuchern pro Kino hin. Damit bewies Johnny Depp erneut, dass er in Deutschland noch deutliche Zugkraft besitzt. Der Start ist zwar weit davon entfernt, spektakulär zu sein, doch es ist auch keine Blamage für den Pirates-Star. Immerhin hatte Lone Ranger etwa 50% mehr Besucher zum Start angelockt als Tim Burtons Dark Shadows letztes Jahr. Dark Shadows verfehlte die 1-Mio-Besuchermarke um weniger als 6,000 Zuschauer. Das sollte Lone Ranger nicht passieren und der Film wird sich bei zungefähr 1,1 Mio Besuchern einpendeln. Die Mundpropaganda sollte gut genug sein und vor Ende August ist auch nicht mit großer, jugendfreier Konkurrenz zu rechnen. Lone Ranger wird also höchstwahrscheinlich zu Depps 12. Millionhit in Deutschland werden, auch wenn diese Zahlen angesichts der schwachen Performance im Rest der Welt niemanden vom Hocker reißen werden.

Platz 3 ging an Ich – Einfach unverbesserlich 2, der nach einem Plus von 4% auf 174,000 neue Besucher am regulären Wochenende kam. Bis dato wurde der Film bereits von 2,769,000 Zuschauern in den deutschen Kinos gesehen. Damit hat Ich – Einfach unverbesserlich 2 nicht nur Teil 1 (2,51 Mio Besucher) deutlich hinter sich gelassen, sondern ist auch auf Platz 23 der erfolgreichsten computeranimierten Filme aller Zeiten in Deutschland aufgestiegen. Zudem belegt er bereits Platz 4 der der Jahrescharts. Spätestens in zwei Wochen wird er auf Rang 2 aufsteigen. Ebenso wie Die Schlümpfe 2 hat Ich – Einfach unverbesserlich 2, mit der Ausnahme von Planes, keine direkte Konkurrenz vor sich. Das sollte in seinem Fall ausreichen, um etwa 3,5 Mio Zuschauer zu erreichen, was ihn wiederum unter die 15 besucherstärksten CG-animierten Filme in Deutschland bringen könnte. Dabei behaupte ich weiterhin, dass das schöne Wetter dem Streifen mindestens eine halbe Million Besucher gekostet hat. Dennoch ist auch eine Steigerung von beinahe 40% egegenüber dem Vorgänger nicht zu unterschätzen.

Kindsköpfe 2 zeigte sich an seinem vierten Wochenende von direkter Comedy-Konkurrenz unbeeindruckt und verteidigte Platz 4 der Charts mit einem Rückgang von lediglich 7%. Geholfen hat hier sicherlich auch die Tatsache, dass der größte Konkurrent (Das ist das Ende) eine FSK16-Freigabe trug. Nach zusätzlichen 132,000 Zuschauern wurde das erste Sequel mit Adam Sandler zum 18. Film von 2013, der die Besuchermillion erreicht hat. Außerdem ist Kindsköpfe 2 damit zum 11. Realfilm mit Adam Sandler geworden, der in Deutschland 1 Mio Zuschauer geknackt hat. Insgesamt kann der Film bislang etwa 1,09 Mio gekaufte Kinotickets vorweisen. Was den Vergleich mit anderen Sandler-Hits betrifft, so holt Kindsköpfe 2 nach einem schwachen Anlauf dank tollen Holds nach und nach auf. Der erste Kindsköpfe hat im selben Zeitraum etwa 700,000 mehr Besucher gehabt, doch das Sequel liegt immerhin ungefähr auf dem gleichen Level nach 25 Tagen wie 50 erste Dates und Mr. Deeds, die beide auf 1,3-1,4 Mio Besucher in Deutschland kamen. Kindsköpfe 2 traue ich aber ein noch besseres Ergebnis zu, denn in Sachen Comedy ist in nächster Zeit mit nichts Großem zu rechnen. Ich erwarte deshalb knapp 1,5 Mio Zuschauer bevor er die Kinos endgültig verlässt. Nur drei Sandler-Filme haben in Deutschland noch besser abgeschnitten (Big Daddy, Kindsköpfe und Leg dich nicht mit Zohan an).

Zu den größeren Verlierern gehörte am Wochenende Wolverine – Weg des Kriegers, der nach einem 30%-Rückgang auf Platz 5  landete und etwa 108,000 neue Zuschauer für sich beanspruchen konnte. Insgesamt lief es aber für den Film bis dato deutlich besser als nach dem schwachen Start erwartet und Wolverine hat es auf 736,000 Zuschauer gebracht. Damit hat er bereits die Gesamtbesucherzahl von X-Men – Erste Entscheidung überholt. Verglichen mit seinem direkten Vorgänger, X-Men Origins: Wolverine, liegt der Streifen knapp 100,000 Besucher hinten, verringert aber nach und nach den Abstand. Mit Elysium, R.I.P.D., Kick Ass 2 und Chroniken der Unterwelt kommt auf Wolverine viel Konkurrenz zu. Aber auch wenn der Film ab jetzt schnell abstürzen sollte, wird er am Ende bei mindestens 900,000 Besuchern landen und damit lediglich etwa 10% hinter X-Men Origins: Wolverine. Angesichts der Umstände ist das besser als das, was man hätte erwarten können.

Der zweite Neueinstieg in die Charts, Das ist das Ende, machte sich mit 97,000 Zuschauern von 295 Locations auf Platz 6 breit. Einschließlich zahlreicher Sneaks und Previews hat er bis Sonntag schon 135,000 Zuschauer eingesammelt. Das ist ein solider, wenn auch nicht weiter bemerkenswerter Start. Ich gehe von nicht mehr als 400,000 Besuchern insgesamt aus.

Conjuring – Die Heimsuchung hielt sich für einen Horrorfilm hervorragend an seinem zweiten Wochenende und baute nur 13% ab. Das reichte für 73,000 Besucher von Donnerstag bis Sonntag und Platz 7 der Charts. Nach 11 Tagen steht Conjuring bereits bei etwas mehr als 200,000 Zuschauern und reiht sich damit in die immer länger werdende Liste der diesjährigen Horrorerfolge ein. Am Ende sollte der Film mindestens 350,000 Zuschauer erreichen. Für einen Horrorfilm in Deutschland ist es eine sehr ansehnliche Zahl.

Der größte Gewinner der Top 10 war am Wochenende Dampfnudelblues. Der bayerische Film fiel zwar um einen Platz von #7 auf #8, legte dabei aber um großartige 56% gegenüber seinem Startwochenende zu und lockte 55,000 Zuschauer in die Kinos. Insgesamt hat die Krimi-Komödie bislang 123,000 Besucher für sich verbucht. Die Mundpropaganda scheint toll zu sein und, wie so häufig bei diesen Mundartfilmen, sollte noch eine serh lange Laufzeit bevorstehen. Sogar ein Endergebnis von einer halben Million würde mich nicht wundern.

Platz 9 ging an Paulette. Die französische Komödie hielt sich zum vierten Mal in Folge auf Platz 1 der deutschen Artousecharts und erreichte am Gesamtwochenende 34,000 Zuschauer – 21% mehr als in der Vorwoche und immer noch mehr als am Startwochenende! Mittlerweile fehlen dem Film gerade mal 223 Besucher bis 200,000. Der Film wird noch bis in den Herbst hinein gut spielen und könnte mit einer halben Million Zuschauer zum erfoltreichsten französischsprachigen Film in Deutschland seit Ziemlich beste Freunde werden.

Abgerundet wurde die Top 10 durch Pacific Rim, der dabei auch den schlechtesten Rückgang der gesamten Top 10 hatte (-42%). Er erreichte nur noch 31,000 Besucher und steht weniger als 30,000 Zuschauer von einer halben Million entfernt. Da er jedoch sehr bald viele seiner Leinwände verlieren wird, werden ihm wahrscheinlich sogar 600,000 verwehrt bleiben.

Die Unfassbaren – Now You See Me verließ zwar die Top 10, passierte an seinem 5. Wochenende die 400,000-Zuschauermarke. Auch eine halbe Million ist weiterhin in Sicht.

Danny Boyles Trance – Gefährliche Erinnerung startete schwach. Lediglich 29,000 Zuschauer (inkl. Sneaks) lockte er in 158 Kinos bis Sonntag. Am regulären Wochenende waren es knapp 17,000, was nur für Platz 14 der Charts reichte.

Auch der Sandra-Bullock-Film Taffe Mädels fiel aus der Top 10, überquerte am Wochennde aber die 500,000-Marke. Insgesamt ist der Film in Deutschland aber eher enttäuschend gelaufen.

Einen kleinen Meilenstein erreichte am Wochenedne Before Midnight, der endlich die 100,000-Besuchermarke überschritten hat.

Breaking Bad S05E09 "Blood Money" Kritik

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Der Artikel enthält "Breaking Bad"-SPOILER, einschließlich leichter Spoiler zur neusten Folge!

Was Serien betrifft, geht es heutzutage kaum spannender, skrupelloser und konsequenter zu als bei AMCs Hit-Serie "Breaking Bad". Was mit einer zunächst nach schwarzer Komödie anmutender Prämisse angefangen hat (krebskranker Chemielehrer produziert dank seinem Wissen Crystal Meth und vertickt diesen mithilfe seines leicht unbedarften, ehemaligen Schülers), entwickelte sich über die Jahre zu einem der größten Dramen der Fernsehgeschichte und gab den Zuschauern mit Walter White alias Heisenberg einen legendären TV-Charakter, der im gleichen Atemzug mit Tony Soprano, Vic Mackey und J.R. Ewing genannt werden kann. Doch auch das Versprechen des schwarzen Humors hat die Serie eingehalten. Wir haben gelernt, dass Flussäure und eine Badewanne sich nicht vertragen und natürlich diese Szene:

Es ist aber vor allen Dingen die Hartnäckigkeit, mit der die Autoren der Serie sich weigern, den Erwartungen und Wünschen der Zuschauer zu folgen und gerade dadurch die Fans immer wieder überraschen. Schließlich ist es unglaublich mutig, einen Charakter zu nehmen, der als Sympathieträger beginnt und ihn dann konsequent über fünf Staffeln hinweg zu einem verachtungswürdigen, rücksichtlosen, größenwahnsinnigen Arschloch zu entwickeln. Der Lob gebührt hier sowohl Vince Gilligan, dem Schöpfer der Serie, als auch Bryan Cranston, der mit seiner Darbietung als Walter White, sich selbst ein Denkmal gesetzt hat.

Doch alles hat ein Ende. "Breaking Bad" nähert sich seinem mit dem Beginn der letzten acht Folgen der fünften Staffel (die erste Hälfte wurde letztes Jahr ausgestrahlt). Wie wir uns erinnern, endete die letzte Folge 2012 mit Hanks (Dean Norris) Entdeckung von Walts kriminellem Doppelleben als Heisenberg – ausgerechnet während er auf einer Kloschüssel bei Walt zu Hause sitzt. Die Folge endete mit der Nahaufnahme auf Hanks erstauntes Gesicht.

HankWW

Darauf haben die "Breaking Bad"-Fans seit dem Bgeinn der Serie gewartet. Die Karten liegen auf dem Tisch, Walts Schwager, der als DEA-Agent sich die Zähne an dem "Heisenberg"-Fall ausgebissen hat, kam endlich hinter das dunkle Geheimnis. Grausamer könnte ein Cliffhanger kaum sein und ebenso wenig könnten die Erwartungen höher.

Die Folge beginnt mit der Fortsetzung des Flash Forwards, welches die fünfte Staffel letztes Jahr eingeleitet hat. Walter (mit Haaren auf dem Kopf!) fährt in dem Auto, das er zuvor empfangen hat (samt Maschinengewehr im Kofferraum) vor sein altes Haus. Offensichtlich ist die Wahrheit über ihn als Heisenberg längst raus, denn das Haus ist verlassen, die Wände mit der Schrift "HEISENBERG" beschmiert. Walt bricht ein und holt sich aus dem Haus einen vor langer Zeit versteckten Gegenstand, der, wie ich vermute, noch eine große Rolle spielen wird. Auf dem Rückweg sieht Walt seine alte Nachbarin und grüßt sie mit "Hello, Carol", woraufhin sie schockiert ihre Einkaufstüten fallen lässt.

Der Rest der Folge handelt alle noch lebenden Charaktere ab. Jesse ist gebrochen und im höchsten Maße von den Ereignissen des vergangenen Jahres geprägt. Seine Szene mit Walter betont erneut den verkommenen und hinterhältigen Charakter vor Walter White. Niemand kann noch ehrlicher lügen! Jedermanns Lieblingsrechtsverdreher Saul Goodman sitzt zwischen den Fronten und sogar die neurotische Lydia hat einen kurzen Auftritt. Schauspielerisch gehört die Folge jedoch Dean Norris als Hank, der die Erkenntnis um Heisenbergs Identität zunächst kaum verkraften kann.

Eigentlich werden ja hohe Erwartungen häufig zum Verhängnis. "Breaking Bad" bleibt aber gerne die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Nichts an dieser ersten Folge ist enttäuschend, vielmehr erfüllt sie die Erwartungen auf eine Weise, wie sie sich kaum hätte jemand vorstellen können. Wirkliche Überraschungen gibt es nicht viele, die größte werden viele der Fans bereits vorher erraten haben. Es ist jedoch beeindruckend, in welchem Tempo sich die Ereignisse bewegen und wie sehr die Spannungsschraube in den letzten zehn Minuten der Folge angezogen wird. Es gibt auch einige langsame Momente, insbesondere in der ersten Hälfte der Folge und vielleicht wird sich der eine oder andere wundern, dass den Charakteren manche Einsichten und Schlussfolgerungen im späteren Verlauf sehr spontan kommen. Wenn es aber dann so weit ist und die Zuschauer in den Bann der "Breaking Bad"-Charaktere gezogen wurden, werden diese Fragen einfach nicht mehr gestellt, denn die Folge wedelt nicht nur mit dem Knochen vor den Zuschauernasen, sondern wirft einen ganzen Steak hin. So viel sei gesagt: noch nie hat ein sich langsam schließendes Garagentor für so viel Begeisterung und Vorfreude gesorgt.

Robert Rodriguez bringt "From Dusk till Dawn" ins Fernsehen

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From Dusk till Dawn Serie

Quelle: Production Weekly

Okay, mittlerweile kommt es mir vor, als würde ich mich wie eine kaputte Schallplatte anhören, aber ein weiterer Kultfilm wird bald fürs Fernsehen adaptiert. In "From Dusk till Dawn" metzeln die Vampire (oder werden abgemetzelt) im kleinen Bildformat. Scheinbar ist die Serie schon längere Zeit in Planung, diese Entwicklung ging aber an mir vorbei. Umso größer dann die Überraschung als Production Weekly Folgendes twitterte:

https://twitter.com/prodweek/status/366269697940922370

Im Oktober geht die "From Dusk till Dawn"-Serie also bereits vor die Kameras. Der Hintergrund der Serie ist, dass Robert Rodriguez, der Regisseur des Originals (das bis dato zu den besten Vampirfilmen aller Zeiten gehört!), im Mai einen englischsprachigen Kabelsender gegründet hat, El Rey, der sich an junge Erwachsene richten soll. Das Highlight des neuen Senders soll die von Rodriguez selbst geschriebene und produzierte "From Dusk till Dawn"-Serie sein, die die Mythologie hinter dem Orignalfilm erweitern und mehr auf die aztekische Geschichte (die im ersten Film angedeutet wurde) eingehen wird. Zumindest beim Pilotfilm soll Rodriguez auch selbst Regie führen.

Da haben wir’s also, Robert Rodriguez bringt seinen beliebtesten Film ins Fernsehen. Ist das wirklich notwendig? Ich glaube es kaum. Es beruhigt mich immerhin, dass Rodriguez die treibende Kraft hinter der Serie sein wird. Dass der Mann ein Allround-Talent ist, hat er bei seinen Filmen schon mehrfach bewiesen. Neben der Regie, kümmert er sich in der Regel auch um den Schnitt, das Drehbuch, die Musik und sogar die Effekte. Der Originalfilm hat aber auch sehr von Quentin Tarantinos Drehbuch und seinen Schauspielern (Clooney war selten cooler und Salma Hayek selten sexier) gelebt. Ob da die Serie irgendwie mithalten kann? Vielleicht kann ja Rodriguez seinen Kumpel Tarantino darum bitten, ihm unter die Arme zu greifen.

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