Moshari: Jordan Peele fungiert als Produzent bei Horror-Kurzfilm über den Klimawandel

Jordan Peele in The Twilight Zone © 2019 CBS Television

Quellen: Variety, Left Handed Films, Monkeypaw Productions

Wenn es jemanden gibt, der es versteht, die Schrecken und Konflikte unserer Zeit in spannendes und kommerziell erfolgreiches Genre-Kino zu verwandeln, dann ist es Jordan Peele!

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Seit seinem phänomenal cleveren Debüt Get Out und dem folgenden Oscargewinn für das beste Originaldrehbuch, gehört der Regisseur und Komiker zu den wichtigsten Figuren des zeitgenössischen Horrors. Ob Alltagsrassismus (Get Out), Klassenkampf (Wir), Sensationsgier (Nope) oder Polizeigewalt (Candyman) – Peele reicht es nicht, sein Publikum mit einfachen Monstergeschichten zu unterhalten, sondern legt stets Wert auf einen zeitaktuellen Kontext.

Als Ausführender Produzent hat er nun – zusammen mit Schauspieler Riz Ahmed (Nightcrawler) – das buchstäblich brennendste Eisen der Gegenwart und Zukunft angepackt: Den Klimawandel und die damit verbundenen, verheerenden Folgen für Lebewesen und Umwelt. Nun gibt es ja bekanntlich immer noch Menschen, die das Ereignis trotz aller wissenschaftlicher Kenntnisse leugnen, doch dürften diese Leute eines Besseren belehrt werden, wenn es irgendwann nicht mehr bei einem F2-Tornado wie in Paderborn bleibt.

Doch zurück zu Peele und seinem Projekt: Dieses hört auf den Namen Moshari und ist ein aus Bangladesh stammender Horror-Kurzfilm. Das Werk, welches vom Regisseur Nuhash Humayun bereits fertiggestellt wurde und Preise auf diversen Festivals wie dem SXSW einheimsen konnte, soll laut Variety nun von Peele und Ahmed durch die Produktionsstätten Monkeypaw Productions und Left Handed Films weiter an ein größeres Publikum vermarktet werden. Die postapokalyptische Geschichte über das Überleben, Liebe und die Familie wird von Monkeypaws Win Rosenfeld und Dana Gills als "visuell und emotional atemberaubend von der ersten Einstellung an" beschrieben und als "erschreckender und neuartiger Ansatz, was ein Monsterfilm sein kann".

Im Original:

Moshari’ is a unique horror short in that it’s profoundly visual and emotionally striking from the first frame […] Nuhash drew us into his dynamic post-apocalyptic world and never let go. It’s a film about survival, love and family, but it’s also a terrifying and novel take on what a monster movie can be. Monkeypaw is so grateful to be part of the team.

Auch Ahmed und Allie Moore von Left Handed Films äußerten sich laut Variety zu Moshari und sagen dass die darin geschilderte Konfrontation zweier Schwestern mit dem Kolonialismus und Klimawandel in ihnen "unterbewusste Ängste, vom Monster unter dem Bett bis zu einer apokalyptischen Zukunft" geweckt hätten.

Im Original:

We were floored by Nuhash’s riveting film that evokes our subconscious fears, from the childhood monster under the bed to an apocalyptic future. He weaves together jump scares and an emotional survival story of two young sisters, confronting colonialism and climate change in the process. We’re thrilled to join Nuhash’s team and help share this story.

Die lauten Lobpreisungen und das große Interesse an dem 22 minütigen Shorty, der als erster bengalischer Film jemals ins Oscarrennen gehen könnte, erwecken bei mir den Eindruck als ob Peele und Co. nicht nur das Werk selbst pushen, sondern das Material zu einem Spielfilm weiterentwickeln möchten. Das bleibt jetzt natürlich meine Spekulation, allerdings ist dies schon bei vielen Kurzfilmen so abgelaufen.
Wie, wann und wo die Beteiligten Moshari ans Publikum führen wollen, ist noch nicht bekannt.

Konnte ich vorerst Euer Interesse an der tiefgründigen Schaudergeschichte wecken?

Wenn ja, gibt´s hier den Trailer und das Festivalposter:

Moshari Poster

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