Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins: Gewohnt irrsinnige Action im ersten Teaser

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Quelle: Paramount Pictures

Jahrzehntelang waren es hauptsächlich die Namen der Stars in einem Filmprojekt, die die Zuschauermassen in die Kinos gezogen haben. Diese Zeiten sind größtenteils vorüber. Heutzutage sind es vor allem Markennamen und Franchises wie Marvel, DC, Star Wars oder Harry Potter, die zu Blockbustern an den Kinokassen werden. Allein auf den Bekanntheitsgrad ihrer Schauspieler können nur noch die wenigsten Filme bauen. Es gibt natürlich immer noch sehr viele berühmte und erfolgreiche Schauspieler, doch es gibt nicht mehr viele wahrhaftige Stars und Kassenmagnete. Leonardo DiCaprio ist sicherlich einer davon, nachdem er sich durch seine Rollenwahl als ein Schauspieler mit einem guten Händchen für interessante, anspruchsvolle und dennoch zugängliche Filmstoffe etabliert hat. Sechs seiner letzten acht Filme waren bei den Oscars als "Bester Film" im Rennen.

Ein unumstrittener Star der ganz anderen, inzwischen vom Aussterben bedrohten Art ist Tom Cruise. Der Mann, der diesen Sommer seinen 60. Geburtstag feiern wird, steht seit Jahren für hochwertige, visuell spektakuläre Popcorn-Unterhaltung, die zwingend auf einer größtmöglichen Leinwand mit bestmöglichem Ton erlebt werden muss. Das beweist er diesen Monat im überraschend großartigen Spät-Sequel Top Gun: Maverick, das Kampfflieger-Sequenzen zeigt, wie man sie noch nie so im Kino gesehen hat. Doch sein Markenzeichen der irrsinnigen und nahezu ausnahmslos von ihm durchgeführten Stunts ist natürlich vor allem Teil der Mission: Impossible-Reihe geworden. Ob an der Außenfassade des höchsten Wolkenkratzers der Welt, sechs Minuten Lift anhaltend unter Wasser, an der Außenhülle eines startenden Frachtflugzeugs oder am Steuer eines Helikopters in einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd: Tom Cruise hat es geschafft, mit jedem neuen Abenteuer als Ethan Hunt sich selbst zu toppen.

Deshalb ist es auch keine Überraschung, dass der erste Teaser-Trailer zum siebten Film, der unter dem Titel Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins nächstes Jahr in unsere Kinos kommen wird, vor irrsinniger, atemloser Action nur so strotzt und mit einem weiteren verrückten Stunt der Marke Tom Cruise endet. Dialog gibt es in der Vorschau kaum, stattdessen lässt sie die Bilder für sich sprechen und, mein Gott, das tun sie!

Deutscher Teaser

Originalteaser

Ungewöhnlich ist, dass ein recht ausführlicher Trailer wie dieser mehr als ein Jahr vor dem Kinostart des Films schon veröffentlicht wurde, doch natürlich will sich Paramount nicht die Gelegenheit entgehen lassen, den Film direkt vor Top Gun: Maverick zu vermarkten.

Dabei wird Dead Reckoning Teil Eins mehr als drei Jahre nach Drehbeginn in die Kinos kommen. Der siebte Mission: Impossible-Film war eine der ersten Produktionen, die bereits im Februar 2020 vom Corona-Shutdown betroffen wurden, nur wenige Tage nach Drehstart in Italien, wo eine Schlüsselsequenz des Films in Venedig entstehen sollte. Seitdem wurde der Film, mit mehreren weiteren Unterbrechungen, bis September 2021 gedreht, u. a. in Norwegen, Großbritannien, der Schweiz und im Mittleren Osten.

Die massiven Action-Sequenzen und die häufigen Corona-bedingten Drehstopps ließen das Budget des Films auf unglaubliche $290 Mio anschwellen. Der teuerste der Mission: Impossible-Filme war bisher Fallout mit einem Produktionsbudget von $178 Mio. Die enorme Investition ist ein Risiko, doch nachdem der sechste Film mit Abstand die besten Kritiken und das beste Einspielergebnis der Reihe ($791 Mio) eingefahren hat, ist Paramounts Vertrauen in Hauptdarsteller/Produzent Cruise und Regisseur/Drehbuchautor Christopher McQuarrie berechtigt. McQuarrie übernahm das Franchise mit dem fünften Film, Rogue Nation, und brach mit Fallout die Tradition, dass jeder M:I-Film einen neuen Regisseur hat. Was er in Zusammenarbeit mit Cruise aus dem Franchise gemacht haben, war einfach zu gut, als dass irgendjemand an diesem Erfolgsrezept herumpfuschen wollen würde. Deshalb inszeniert McQuarrie auch den zweiteiligen Abschied von Cruise als Ethan Hunt.

Ja, Ihr habt richtig gelesen: der 8. Mission: Impossible-Film soll der finale Auftritt von Cruise in der Rolle werden. Eigentlich plante Paramount schon vor über zehn Jahren, das Franchise an einen anderen Star zu übergeben. Aus diesem Grund wurde Jeremy Renners Figur in Mission: Impossible – Phantom Protokoll überhaupt erst eingeführt, um ggf. später zu übernehmen. Doch dann merkte man, dass Cruise einfach unersetzlich ist und die Kinogänger ihn als Hunt immer noch lieben. Allerdings ist auch er sich seines Alters bewusst und möchte vermutlich nicht auch noch mit 70 in Schluchten hinunterstürzen. Irgendwann wird er seine Adrenalinsucht wohl nur noch privat ausleben. Man soll ja auch aufhören, wenn es am schönsten ist, und wenn die nächsten beiden Filme so gut sind wie die beiden davor, dann können wir uns auf ein wahres Feuerwerk freuen.

Wie der Titel schon nahelegt, erzählen die beiden Dead-Reckoning-Teile eine durchgehende Geschichte. Das ist übrigens der Grund, weshalb Dead Reckoning Teil Eins erst am 13.07.2023 in unsere Kinos kommen wird, obwohl die Post-Production auch schon deutlich früher fertig gewesen wäre. Cruise wollte unbedingt, dass die Wartezeit zwischen dem siebten und dem achten Film nicht allzu lang wird, weil der siebte Teil mit eine Ciffhanger enden soll. Ursprünglich gab es sogar einen Plan, beide Filme unmittelbar hintereinander zu drehen, das wurde jedoch wegen logistischer Herausforderungen im Zuge der Pandemie verworfen. Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Zwei wird seit März gedreht und soll voraussichtlich Ende Juni 2024 in die Kinos kommen. Dann endet Cruises Dienst als Ethan Hunt nach 28 Jahren!

Eine Rückbesinnung auf die Anfänge gibt es im Teaser direkt zu Beginn zu sehen, als wir Henry Czerny als Hunts Boss Eugene Kittridge aus dem allerersten Film wiedertreffen. Erneut scheinen Hunt und er nicht auf einer Linie zu sein. Auch der Kampf zwischen Hunt und dem von Esai Morales ("Titans") gespieltem geheimnisvollem Bösewicht auf dem Dach eines Hochgeschwindigkeitszugs erinnert an den Showdown aus dem ersten Mission: Impossible.

Weitere im Trailer zu sehende Neuzugänge m Franchise sind Hayley Atwell ("Captain Carter"), deren Figur Grace eine tragende Rolle in den nächsten beiden Filmen spielen wird, Atwells "Agent Carter"-Co-Star Shea Whigham, Pom Klementieff (Guardians of the Galaxy Vol. 2) als eine knallharte Kämpferin sowie Cary Elwes (Saw), Rob Delaney (Deadpool 2), Charles Parnell (Top Gun: Maverick), Mark Gatiss ("Sherlock") und Indira Varma ("Game of Thrones"). Leider scheint Renner wieder nicht dabei zu sein. Dafür kehren neben Cruise auch Rebecca Ferguson als Ilsa Faust (für mich ein Highlight der letzten Filme), Simon Pegg als Benji, Vanessa Kirby als Waffenhändlerin Alanna, Frederick Schmidt als ihr Bruder Zola und natürlich Ving Rhames als Luther zurück. Die Rückkehr von Angela Bassett als CIA-Chefin Erika Sloane war geplant, konnte jedoch wegen Covid-bedingter Reisebeschränkungen nicht umgesetzt werden. Es gibt aber natürlich noch die Option ihrer (und vielleicht auch Jeremy Renners) Rückkehr in Dead Reckoning Teil Zwei.

Mehr gibt es zu dem Film, dessen exakter Plot noch unter Verschluss ist, nicht zu sagen. Für mich gehört Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins auf jeden Fall zu den meisterwarteten Filmen 2023. Auf Tom Cruise ist einfach Verlass!