Barbie kehrt bald in die Kinos zurück

Ana Cruz Kayne, Sharon Rooney, Alexandra Shipp, Margot Robbie, Hari Nef und Emma Mackey in Barbie © 2023 Warner Bros. Pictures

Quelle: Warner Bros. Germany

Als 2023 begonnen hat, hat irgendjemand erwartet, dass Barbie der erfolgreichste Film des Jahres werden würde? Vermutlich nicht. Die Idee eines Barbie-Realfilms wurde von vielen im Vorfeld ungläubich belächelt, Hauptdarstellerin Margot Robbie spielte zuvor in zwei der größten Kassenflops 2022 (Amsterdam und Babylon) mit und Regisseurin Greta Gerwig hat zwar gefeierte und oscarnominierte Filme (Lady Bird und Little Women) inszeniert, jedoch keine Blockbuster. Welche Chance würde schon ein Barbie-Film wohl gegen die Rückkehr von Indiana Jones, Ethan Hunt, den Guardians of the Galaxy oder Dominic Torretto haben?

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Dann kam Barbenheimer. Vermutlich wären beide Filme auch ohne die Internet-Memes, die in die reale Welt durchgedrungen sind, erfolgreich geworden. Doch gemeinsam wurde das Power-Duo aus Gerwigs Barbie und Christopher Nolans Oppenheimer zu einem kulturellen Pflichtereignis, wie man es abseits von Avatar oder Avengers im Kino im 21. Jahrhundert kaum erlebt hat. Um mitreden zu können, musste man beide Filme sehen. Ihre großen Unterschiede machten ihren gemeinsamen Reiz aus.

Oppenheimer übertraf alle Erwartungen an ein dreistündiges, zum Teil schwarzweißes R-rated Drama über einen Physiker, doch gegen den massenkompatibleren Barbie zog er natürlich an den Kinokassen dennoch den Kürzeren. Barbie traf den Zeitgeist mitten ins Herz. Der Trailer, der verkündet hat, dass der Film für alle sei, die Barbie lieben und für alle, die sie hassen, hat es perfekt zusammengefasst. Ob Jung oder Alt, Mann oder Frau – Barbie hatte für jeden was.

Weltweit spielte Barbie knapp 1,446 Milliarden US-Dollar ein und ist lediglich $8 Mio davon entfernt, Die Eiskönigin II von Platz 13 der umsatzstärksten Filme aller Zeiten zu verdrängen und zum erfolgreichsten Film, der von einer Frau inszeniert wurde, aufzusteigen. Auch in Deutschland steht Barbie kurz vor einem Meilenstein: Ihm fehlen weniger als 20.000 verkaufte Tickets, um als dritter Film seit Beginn der Pandemie (nach Avatar: The Way of Water und Keine Zeit zu sterben) sechs Millionen Kinogänger hierzulande zu erreichen.

Inzwischen ist Barbie natürlich schon längst im Heimkino verfügbar und aus den meisten Kinos raus. Lediglich ganz große Multiplexe mit vielen Sälen können es sich noch leisten, den im Juli veröffentlichten Film zu zeigen. Doch Warner wird den Film nicht so kurz vor der Ziellinie scheitern lassen. Am 23. Januar werden in Los Angeles die Oscarnominierungen bekanntgegeben und es gilt als sicher, dass Barbie in vielen Kategorien, darunter auch als "Bester Film" nominiert werden wird. Oscarnominierungen entfachen in der Regel neues Interesse an den Filmen, auch wenn diese schon von Millionen gesehen wurden. Um von diesem Oscar-Hype maximal zu profitieren, wird Warner Barbie am 25. Januar deutschlandweit in den Kinos wiederaufführen und damit sicherlich die Goldene Leinwand mit Stern für mehr als 6 Millionen Besucher erreichen.

Viele deutsche Kinos haben die Barbie-Vorstellungen für das letzte Januar-Wochenende bereits terminiert und bieten zum Teil auch Sonderaktionen zur Wiederaufführung an wie pinke Double Features mit dem Musical Mean Girls – Der Girls Club, Ladys-Vorstellungen mit Prosecco und Canapés oder einfach vergünstigte Tickets für den sechs Monate alten Film. Auch in den USA ist eine vergleichbare Wideraufführung Ende des Monats nach der Bekanntgabe der Oscarnominierungen geplant.

Barbie zählt zu meinen Lieblingsfilmen des letzten Jahres, wie man meiner Rezension zum Film vermutlich bereits entnehmen konnte. Auf eine weitere Kinosichtung werde ich jedoch verzichten, weil ich den Film bereits dreimal im Kino (jeweils mit unterschiedlicher Begleitung) gesehen habe. Wer sich Barbie bisher vehement verweigert hat, wird sich vermutlich auch durch die Wiederaufführung nicht überzeugen lassen, dem Film eine Chance zu geben. Falls Ihr ihn jedoch bisher aus irgendeinem anderen Grund verpasst habt und grundsätzlich Interesse habt oder zumindest dem Film neutral gegenübersteht, dann kann ich ihn Euch wärmstens ans Herz legen.

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