Box-Office Welt – Ein koreanisches Historienepos macht das Rennen

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Quelle: Screendaily, Rentrak

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

In den Zeiten der sehr stark angewachsenen internationalen Kinomarktes, kommt es insbesondere außerhalb der Hauptsaison hin und wieder vor, dass eine lokale Produktion so erfolgreich ist, dass diese es tatsächlich schafft, die internationale Nummer 1 am Wochenende zu werden. Genau das passierte letztes Wochenende, als der südkoreanische Streifen The Face Reader – ein historisches Drama über einen Mann, der die Motivationen und Emotionen anderer Menschen vo deren Gesichtern ablesen kann und so einen Revolutionsplan aufdeckt – in seiner Heimat so gut lief, dass er auch international keine Konkurrenz kannte. Mit $22,3 Mio war es mit großem Abstand der erfolgreichste Film an den internationalen Kinokassen, vor allen Hollywood-Blockbustern. Am regulären Wochenende spielte der Film in Südkorea $15,3 Mio ein, wobei er sich um 20% gegenüber seinem Startwochenende verbesserte. In der Tat wäre sein zweites Wochenende alleine schon das fünftbeste Startwochenende aller Zeiten. Mit $46,4 Mio nach zwei Wochen ist The Face Reader bereits der fünfterfolgreichste Film des Jahres in Südkorea und könnte mit etwas Glück zum erfolgreichsten Streifen des Jahres werden und zum größten Erfolg in Südkorea seit Avatar 2009.

Platz 2 belegte an den internationalen Charts Die Schlümpfe 2, der dank vier neuen Starts auf $13,1 Mio insgesamt kam und international nun $237,4 Mio vorweisen kann. Weltweit hat Die Schlümpfe 2 am Wochenende die $300-Mio-Marke überschritten. Dabei muss man aber bedenken, dass der erste Film alleine außerhalb von USA/Kanada mehr als $420 Mio für sich verbuchen konnte. In Italien lief der Film auf Platz 1 mit knapp $2,8 Mio etwa 21% schwächer als sein Vorgänger an. Dr erfolgreichste Markt war am Wochenende wieder China, das $4,4 Mio beisteuerte und das Gesamteinspiel des Films auf $18,2 Mio nach zwei Wochen brachte. Mit $39,4 Mio war China der ertragreichste Markt für den ersten Film. Ob Teil 2 diese Zahlen erreichen wird, bleibt abzuwarten. Bislang hat Die Schlümpfe 2 am besten in Deutschland abgeschnitten, mit etwa $21 Mio. Das wird China sehr bald übertreffen.

Platz 3 belegte international kurioserweise auch keine Mainstream-Produktion. Der mexikanische Film Instructions not Included, der schon seit vier Wochen grandiosen Erfolg an den US-Kinokassen genießt, startete nun auch in Mexiko und erwirtschaftete am ersten Wochenende unglaubliche $11,6 Mio. Es ist das viertbeste Startwochenende des Jahres in Mexiko, das zehntbeste aller Zeiten und das beste aller Zeiten für einen mexikanischen Film. Dabei hat die Komödie den bisherigen Rekord für mexikanische Filme, der vor 11 Jahren von Das Verbrechen des Padre Amaro aufgestellt wurde, mehr als verdoppelt.

Die Box-Office-Enttäuschung aus den USA, Turbo, spielte am Wochenende $11,4 Mio international ein. Bislang hat der DreamWorks-Streifen außerhalb von Nordamerika $91 Mio eingespielt. Dabei hat der Film aber unter anderem noch Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Polen und Schweden vor sich. In China lief der Film mit $8,5 Mio auf Platz 3 ziemlich erfolgreich an. In Australien belegte er mit $1,6 Mio den Spitzenplatz, die Zahlen waren aber kaum beeindruckend. Der Film könnte jedoch, im Gegensatz zu seinem US-Release, von dem Mangel an familientauglicher Konkurrenz im Oktober profitieren und international $200 Mio schaffen – wie schon der letzte DreamWorks-US-Flop, Die Hüter des Lichts.

Ich – Einfach unverbesserlich 2 hat mit Japan die vorletzte große Station seiner internationalen Kampagne erreicht und startete dort, einschließlich breit angelegter Previews, mit $6,5 Mio. Der erste Film spielte in Japan insgesamt $14,2 Mio ein, sodass das Sequel keine Probleme haben sollte, dies zu übertreffen. Für einen Animationsfilm aus Hollywood, der nicht von Disney oder Pixar stammt, ist es ein sehr beeindruckendes Ergebnis. Insgesamt erwirtschaftete Ich – Einfach unverbesserlich 2 am Wochenende $10,8 Mio an den internationalen Kinokassen und hievte sein vorläufiges Gesamtergebnis auf $494 Mio. Weltweit passierte der Film bereits die $850-Mio-Marke. Er hat damit Platz 33 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten weltweit erreicht. International (d. h. US-Einspiel ausgenommen) befindet er sich auf Platz 41. Italien und einige kleinere Märkte stehen dem Streifen noch bevor. Der erste Film spielte in Italien etwa $17 Mio ein. Da sich das Sequel nahezu überall verbessern konnte, erwarte ich für Teil 2 dort mindestens $20 Mio. International sollte der Film also auf mindestens $530 Mio kommen und weltweit vielleicht sogar $900 Mio toppen. Weltweit wird er damit zum vierterfolgreichsten computeranimierten Film aller Zeiten werden – nach Toy Story 3, Findet Nemo und Shrek 2. Großbritannien hat dazu das meiste beigetragen – dort hat der Film bereits mehr als $70 Mio eingespielt. Sehr beeindruckend sind auch $47,7 Mio aus Mexiko, wo er Platz 1 der Jahrescharts nur um weniger als $1 Mio verfehlte.

Conjuring  Die Heimsuchung bleibt weiterhin ein Horrorphänomen. Der Steifen nahm weitere $10,5 Mio ein und erhöhte sein Gesamteinspiel auf $150 Mio außerhalb von Nordamerika. Es kommt nicht häufig vor, dass ein Horrorfilm außerhalb von USA/Kanada besser läuft als innerhalb, doch Conjuring entwickelt sich zu einer riesigen Überraschung. Aus Südkorea kamen am Wochenende $5,4 Mio, nachdem er dort Platz 3 der Charts zum Start belegen konnte. Aus Brasilien kamen $1,3 Mio und $3,9 Mio nach zwei Wochen. Am beeindruckendsten bleiben aber die Zahlen aus Mexiko. Nach fünf Wochen spielte Conjuring dort $18,1 Mio ein und belegt bereits Rang 9 der erfolgreichsten Filme des Jahres – noch vor Pacific Rim und Wolverine! In Russland erreichte der Film ebenfalls sehr starke $10 Mio. Nur noch Japan und Venezuela stehen dem Streifen noch bevor Ich glaube nicht, dass er in diesen beiden Ländern viel reißen wird, doch für ein internationales Einspiel von $170 Mio und für weltweit mehr als $300 Mio sollte es reichen. Nicht schlecht für eine $20-Mo-Produktion!

Wir sind die Millers läuft für eine US-Komödie im Übersee sehr gut und nahm letztes Wochenende weitere $10,1 Mio ein, sodass der Film insgesamt schon $85,1 Mio vorzuweisen hat und nur noch knapp $7 Mio von dem Gesamteinspiel von Kill the Boss außerhalb von Nordamerika steht. In Russland entwickelte sich der Film zu einem richtigen Phänomen und spielte bislang $17,4 Mio ein. Das ist mehr als Ted oder jeder Hangover-Film dort eingenommen hat. Auch die $12 Mio aus Großbritannien bedeuten ein tolles Ergebnis.

Elysium nahm weitere $9,8 Mio ein, wovon $2,4 Mio von seinem Nummer-1-Start in Brasilien stammten. In Japan lief er äußerst unspektakulär mit $2 Mio an. In China nahm der Film bislang $24,5 Mio ein, in Russland $15,8 Mio. Insgesamt hat der Streifen international bis dato $57,5 Mio eingespielt und hat noch Mexiko, Argentinien und Venezuela vor sich. Mit etwas Glück wird er $200 Mio erreichen, doch momentan sieht es eher nach $190 Mio aus.

Riddick -Überleben ist seine Rache spielte am Wochenende weitere $8,7 Mio außerhalb von Nordamerika ein und brachte sein vorläufiges internationales Einspiel auf $36,1 Mio. In Russland hat der Film nach zwei Wochen bereits $8,7 Mio eingespielt. In Frankreich startete er mit $1,9 Mio auf Platz 2. Was große Märkte betrifft, hat Riddick nur noch Japan, China, Argentinien und Brasilien übrig. Es sollte genug sein, um Riddick – Chroniken eines Kriegers ($58 Mio) zu übertreffen, doch er wird nicht viel weiter vor ihm landen. Angesichts von neun Jahren Inflation, ist das nicht sonderlich zufriedenstellend.

White House Down erhöhte sein internationales Einspiel um $8,6 Mo von 39 Ländern, sodass er jetzt bei $111,5 Mio außerhalb von USA und Kanada steht. Italien ist der einzige große Markt, der ihm noch bevorsteht, sodass er vor $150 Mio noch sein Ende finden wird. Nicht gerade toll für die $150 Mio teure Produktion, die auch in den USA floppte.

Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen erreichte am Wochenende Australien, wo er mit $1,3 Mio startete – knapp unter Teil 1. Insgesamt erwirtschaftete er am Wochenende $6,1 Mio und steht nun bei $110 Mio. Weniger als $30 Mio fehlen dem Sequel, um den ersten Film an den internationalen Kassen abzuhängen. Da noch Starts in Japan und wahrscheinlich in China bevorstehen, sollte dies machbar sein.

Die Monster Uni nahm am Wochennde zusätzliche $2,8 Mio ein und steht jetzt international bei $470,4 Mio. Davon stammen unglaubliche $90,1 Mio aus Japan!

Kick-Ass 2 brachte sein internationales Einspiel mittlerweile auf $30,5 Mio. Auch mit Brasilien, Japan und Südkorea in petto, wird er das Einspiel von Teil 1 ($48,1 Mio) nicht erreichen. Eine bittere Enttäuschung! Fast & Furious 6 knacke derweil international $550 Mio und befindet sich jetzt auf Platz 30 der international erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Sehr beeindruckend ist, dass er dies ohne 3D geschafft hat!