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Fantasy Filmfest White Nights 2015 – Unsere Vorschau

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Fantasy Filmfest White Nights 2015 Vorschau

Das Fantasy Filmfest ist wieder um die Ecke. Moment, was? Im Dezember? Allerdings! Das Team hinter dem sommerlichen Fantasy Filmfest und dem Frühjahr-Ableger, den Fantasy Filmfest Nights hat das deutschlandweit größte Genrefilmfestival um eine weitere Veranstaltung ausgeweitet, die Fantasy Filmfest White Nights. Diese finden dieses und nächstes Wochenende erstmals statt und wie bei den Nights im Frühjahr werden auch wieder zehn Filme aus der Horror- und Thrillerecke gezeigt, wobei das Fantasy Filmfest sich nie auf bestimmte Genres festgelegt hat, sondern es meist darauf abzielt, den Zuschauer die neusten interessanten Werke abseits des Mainstreams zu präsentieren.

Die zeitliche Platzierung im Dezember passt aus meiner Sicht perfekt. Als langjähriger FFF-Besucher und -Fan, bin ich in der Regel gesättigt und froh, wenn das Festival im Sommer vorüber ist (knapp 40 Filme im Kino innerhalb von 11 Tagen sind auch nicht ohne), doch spätestens nach 1-2 Monaten sehne ich mich wieder nach dieser einzigartigen Atmosphäre. Die Fantasy Filmfest Nights im Frühjahr machten zwar die Wartezeit auf der große Sommerfestival viel erträglicher und doch es vergeht schon viel Zeit zwischen dem Sommerfestival und den Fantasy Filmfest Nights. Für Ausgleich sollen jetzt die White Nights sorgen, im Rahmen derer dann u. a. Filme gezeigt werden können, die zuvor in der Rubrik Midnight Madness beim Toronto International Film Festival liefen und das noch bevor sie hierzulande anderweitig erscheinen. Angesichts der großen Popularität der beiden anderen FFF-Veranstaltungen und der Loyalität der Festivalbesucher, sollten auch sich die White Nights großer Beliebtheit erfreuen und werden sich hoffentlich als feste Größe etablieren. Denn was passt besser in den Weihnachtsstress als ein bisschen Horror, Gemetzel und Flucht in phantastische Welten?

Die erste Ausgabe der Fantasy Filmfest White Nights findet in sechs Städten statt. Alle üblichen Fantasy-Filmfest-Städte sind dabei, mit der traurigen Ausnahme von Hamburg, da das Wahlkino des FFF, das Savoy, aufgrund des aktuellen Blockbusterandrangs die einzige Leinwand des Hauses nicht freigeben konnte. Die FFF-Fans aus Köln, Frankfurt, Berlin, Stuttgart, München und Nürnberg können sich hingegen auf zwei Tage mit zehn Filmen, produziert von insgesamt zehn unterschiedlichen Ländern freuen. Ganz genau, diese Nights werden sehr international. Nur drei der zehn Filme sind reine US-Produktionen, ansonsten erwarten die Zuschauer Werke aus Spanien, Frankreich, Polen und aus der Türkei – letzteres meines Wissens nach eine Premiere für das Fantasy Filmfest!

Was Euch bei den White Nights erwartet, erfahrt Ihr unten bei der kurzen Vorstellung der jeweiligen Filme. Natürlich werden wir später auch von den Fantasy Filmfest White Nights selbst berichten und Euch erzählen, welche der gezeigten Filme besonders sehenswert sind und welche getrost ausgelassen werden können.

Baskin

Fantasy Filmfest White Nights 2015 Vorschau BaskinWenn es um türkische Filme geht, gibt es in Deutschland hauptsächlich zwei Kategorien. Einerseits sind es die türkischsprachigen Dramen und Komödien, die in den deutschen Kinos laufen und sich fast ausschließlich an das hierzulande lebende türkischstämmige Publikum richten oder es gibt wiederum die wenigen türkischen Prestigefilme, wie den Cannes-Gewinner Winterschlaf, die es in unsere Programmkinos schaffen. So oder so bleibt dem Großteil der deutschen Kinogänger das türkische Kino meist verschlossen. Erst recht gilt das für Horrorfans. Umso mehr ragt also Baskin heraus, eine abgefuckte Splattergranate, die bereits das Toronto Filmfestival gerockt hat und dem Rest der Welt zeigen soll, dass man auch in der Türkei weiß, was Horrorfans sehen wollen. In dem Film werden fünf Polizisten zu einer abgelegenen Fabrikhalle gerufen. Wenn sie dort eintreffen erwartet sie wahrhaftig die Hölle auf Erden. Wer noch nicht ganz überzeugt ist – und das war ich ursprünglich ehrlich gesagt auch nicht – dem sei der verstörende Trailer unten ans Herz gelegt. Dieser ist nichts für Zartbesaitete und der Film sicherlich auch nicht. Hoffentlich läutet Baskin eine neue Ära des türkischen Genrekinos mit einem Paukenschlag ein. Regisseur Can Evrenol wird übrigens in Berlin und Köln vor Ort sein und seinen Film vorstellen.

Bone Tomahawk

Fantasy Filmfest White Nights 2015 Vorschau Bone TomahawkBone Tomahawk ist vielleicht einer der konventionellsten Filme im White-Nights-Programm – wenn sich das über einen Western mit Kannibalen sagen lässt – aber für mich auch einer der vielversprechendsten. Die Gründe dafür sind eigentlich schon im Satz zuvor genannt – es ist ein Western mit Kannibalen! In den USA erntete der Film bereits blendende Rezensionen und wurde kürzlich sogar für zwei begehrte Indpeendent Spirit Awards nominiert. Es gibt auch einen weiteren Grund, sich mächtig auf Bone Tomahawk zu freuen – Kurt Russell (und seinen mächtiger Schnauzer), der vermutlich von diesem Set einfach zu Quentin Tarantinos The Hateful Eight rüberspaziert ist. Russell spielt in dem Film Sheriff Franklin Hunt, der sich  gemeinsam mit einem Trupp Freiwilliger auf die Suche nach einer entführten jungen Krankenschwester begibt, ohne zu ahnen, dass sie es mit extrem unangenehmen Zeitgenossen zu tun haben. Wer von den Kannibalen in Eli Roths The Green Inferno enttäuscht war, soll hier auf seine Kosten kommen. Horrorwestern ist ein interessantes Subgenre, in dem allerdings nur zu selten gute Filme produziert werden. Das macht Bone Tomahawk umso erfrischender. Als Bonus gibt es neben Kurt Russell diverse andere namhafte Darsteller wie Matthew Fox, Richard Jenkins, Patrick Wilson und Horrorikone Sid "Captain Spaulding" Haig.

Demon

Fantasy Filmfest White Nights 2015 Vorschau DemonDer Dibbuk dürfte mittlerweile vielen Horrorfans ein Begriff sein. Der böse Totengeist aus dem jüdischen Volkglauben wurde in den letzten Jahren von Hollywood als beliebtes Horrorfilm-Monster instrumentalisiert und machte bereits den Protagonisten in erfolgreichen Horrorstreifen wie Possession, The Unborn und Drag Me to Hell das Leben schwer. Nachdem die Horrorindustrie die westliche Mythologie bereits zu Genüge abgegrast hat, musste ein frisches Wesen mit einem exotischen und beängstigend klingenden Namen herhalten. Die Ergebnisse waren allerdings nicht immer positiv und entsprachen auch meist nicht wirklich der Dibbuk-Mythologie. In Demon, einer polnisch-israelischen Co-Produktion, die teilweise in jiddischer Sprache (!) gedreht wurde, wird der Dibbuk endlich von jemandem aus dem Kulturkreis inszeniert, in dem das Wesen tief verwurzelt ist. Die Geschehnisse nehmen hier ihren Anfang, nachdem ein junges Paar, das kurz vor der Hochzeit steht, auf dem Grundstück des geerbten Hauses des Großvaters der Braut menschliche Überreste findet, dies jedoch für sich behält, damit die Traumhochzeit glatt über die Bühne gehen kann. Diese Entscheidung entfesselt daraufhin den besagten Dibbuk. Die Ausgangsgeschichte könnte jedem x-beliebigen Horrorfilm entstammen (Paar findet Leiche/Knochen, trifft falsche Entscheidung, üble Konsequenzen folgen), doch was Regisseur Marcin Wrona (der sich im September tragischerweise das Leben nahm) hier zum Leben erweckt, soll weit abseits der oben genannten Hollywood-Horrors liegen und einige durchaus schwierige Fragen aufwerfen, ohne jedoch auf den Grusel-Faktor zu verzichten. Beim Fantastic Fest in Austin gab es dafür die Auszeichnung als "Bester Film".

Auf Seite 2 stellen wir Euch sieben weitere Filme der FFF-White-Nights vor.

Box-Office Deutschland: Mockingjay Teil 2 und Spectre bleiben stark

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Box Office Deutschland Mockingjay Teil 2 Spectre

Quelle: Insidekino

Die Ruhe kehrt langsam in die deutschen Kinocharts ein, doch es ist die Ruhe vor dem Sturm, bevor Star Wars: Ds Erwachen der Macht möglicherweise den 14 Jahre bestehenden Startrekord des ersten Harry-Potter-Films brechen wird. Ohne sonderlich starke Neuzugänge gab die Top 10 um 33% gegenüber der Vorwoche nach und erreichte diesmal insgesamt knapp 1,54 Mio Kinogänger. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das aber immer noch einen Anstieg um 4%. Die Überlegenheit von 2015 gegenüber 2014 geht also weiter. Die Top 2 blieb unverändert und sorgte wieder einmal für den Großteil der Kinobesuche am Wochenende.

Die Tribute von Panem – Mockingay Teil 2 verteidigte den Spitzenplatz mit einem überraschend guten Rückgang von nur 42% und lockte 668,000 Zuschauer in die Kinos. Damit schrieb der Film das beste zweite Wochenende in der Franchise-Geschichte der Panem-Filme. Das ist besonders bemerkenswert, da es dem Film zuvor nicht gelungen war, das Startwochenende seines Vorgängers zu schlagen. Das zweite Wochenende von Mockingjay Teil 2 lag jedoch 1% vor Teil 1 und 6% vor Catching Fire. Mit etwa 2,237,000 Besuchern nach 11 Tagen ist Mockingjay 2 bereits in die Jahres-Top-10 in Deutschland aufgestiegen und hat noch viel Benzin im Tank. Noch liegt der Film ganz knapp hinter seinem Vorgänger im selben Zeitraum, aber immerhin 7% vor Catching Fire. Höchstwahrscheinlich wird sich der weitere Verlauf ähnlich wie bei den beiden Vorgängerfilmen gestalten. Die größte Hürde wird natürlich der neue Star-Wars-Film sein, doch es gibt genug Abstand dazu, sodass Mockingjay 2 seinen Freiraum in den Kinos haben und wahrscheinlich zwei weitere Wochen an der Spitze der deutschen Kinocharts verbringen wird. Es wäre der erste Panem-Film, der vier Wochen auf Platz 1 der deutschen Charts verbringen würde. Insgesamt sollte Mockingjay Teil 2 irgendwo bei 3,8-4 Mio Zuschauern landen, was für sehr große Konsistenz der Reihe in Deutschland spricht. Schließlich erreichten auch die letzten beiden Filme jeweils mehr als 3,75 Mio Besucher in Deutschland.

Das James-Bond-Abenteuer Spectre verbrachte seine vierte Woche auf Rang 2 mit 423,000 Besuchern (-45%) und erreichte eine vorläufige Gesamtbesucherzahl von knapp oberhalb 5,5 Mio. Damit hat Spectre nicht nur Casino Royale geschlagen, sondern auch jeden Bond-Film mit Pierce Brosnan. Gegenüber Skyfall verliert er allerdings immer weiter an Boden und liegt bereits 9% zurück im selben Zeitraum. Allerdings kann sich Sony über das Ergebnis wirklich nicht beschweren, denn Spectre wird bald mühelos die 6-Mio-Besuchergrenze erreichen und die zweite Goldene Leinwand kassieren. Außerdem ist der Film mit €52,7 Mio bereits auf Platz 25 der umsatzstärksten Filme aller Zeiten in Deutschland aufgestiegen. Mit viel Glück könnte er sogar 7 Mio Zuschauer schaffen (als zweiter Bond-Film seit den Sechzigern nach Skyfall), auch wenn ich momentan etwa 6,8 Mio für wahrscheinlicher halte.

Noch mehr als in den USA, hat Pixars Arlo & Spot in Deutschland enttäuscht. Nachdem Alles steht Kopf erst vergangenen Monat mit Blockbusterzahlen gestartet ist, erreichte der neuste Streich der Animationsschmiede lediglich 156,000 Zuschauer von 523 Kinos in den ersten vier Tagen und damit einen Schnitt von 299 Zuschauern pro Kino von Donnerstag bis Sonntag. Es ist der mit Abstand schwächste Start in Deutschland für Pixar und liegt 47% unter dem bisherigen Tiefpunkt Merida, der im Sommer 2012 mit 295,000 Zuschauern anlief. Angesichts sehr intensiver Familienkonkurrenz im Dezember (Heidi, Der kleine Prinz, Star Wars, Die Peanuts) wird Arlo & Spot vermutlich auch nicht die Gelegenheit haben, sich sonderlich lange in den Charts zu halten. Die Weihnachtsferien werden ihm zwar etwas helfen, dennoch liegt die 1-Mio-Besuchermarke in weiter Ferne. Als erster Pixar-Film wird er diese höchstwahrscheinlich verfehlen. Ich rechne mit nicht mehr als 800,000 Besuchern in Deutschland. Pixars Alles steht Kopf hat in der ersten Startwoche mehr Besucher gehabt.

Enttäuschend war auch der Start von Bridge of Spies – Der Unterhändler – sowohl für den Regisseur Steven Spielberg als auch für seinen Star Tom Hanks. In 446 Kinos erreichte er lediglich 87,000 Besucher und einen Schnitt von 195 Zuschauern pro Kino. Zwar startete Spielbergs Lincoln mit 66,000 Zuschauern noch schwächer lief aber lediglich in 160 Kinos an. Bridge of Spies wird sich vermutlich aufgrund des sicheren Oscar-Hypes gut halten, doch mehr als 400,000 Zuschauer wird er auch im Idealszenario nicht packen.

Box-Office USA: Pixars Arlo & Spot enttäuscht, "Creed" schlägt ein

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Box Office USA Creed Arlo & Spot

Quelle: Boxofficemojo

Drei breite Neustarts machten sich auf, am Thanksgiving-Wochenende 2015 ihren Abduck an den US-amerikanischen Kinocharts zu hinterlassen. Der erfolgreichste der drei war dennoch eine Enttäuschung, ein anderer übertraf hingegen die meisten Erwartungen und der dritte floppte so übel, dass er es nicht einmal in die Top 10 geschafft hat. An der Spitze gab es jedoch keine Veränderung und Jennifer Lawrence beherrschte erneut die Kinokassen mit dem finalen Panem-Film. Dank zwei relativ umsatzstarken Neustarts, kombiniert mit den milden Rückgängen angesichts des Thanksgiving-Feiertags, konnte sich das Gesamteinspiel der Top 12 um 4% gegenüber dem vorherigen Wochenende steigern und erreichte $173,3 Mio (der höchste Wert seit Mitte Juli). Gegenüber dem Thanksgiving-Wochenende im Vorjahr, als Mockingjay Teil 1 Die Pinguine aus Madagascar und Kill the Boss 2 abwehrte, ging es um 12% rauf.

Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 legte nach einem soliden, aber enttäuschenden Startwochenende einen überraschend guten Rückgang in Woche 2 hin. Das Sequel gab um lediglich 49,3% nach, spielte weitere $52 Mio ein und hielt sich damit besser als jeder andere Panem-Film am zweiten Wochenende. So fiel Mockingjay Teil 1 letztes Jahr am Thanksgiving-Wochenende um 53,3%, Catching Fire gab im Jahr davor um 53,1% nach und der erste Film baute 61,6% ab (allerdings ohne Thanksgiving-Unterstützung). Es scheint sich also wieder der ungewöhnliche Trend fortzusetzen, dass jeder Panem-Film besseres Durchhaltevermögen an den Kinokassen zeigt als seine Vorgänger, auch wenn die Startwochenenden der Filme schrumpfen. In dieser Hinsicht verhält sich die Reihe gänzlich anders, als man es von Franchises mit vielen Sequels gewohnt sind (deren Start-Gesamtergebnis-Multiplikatoren werden in der Regel mit jeder neuen Fortsetzung schlechter).

Natürlich lag das zweite Wochenendergebnis von Mockingjay 2 trotzdem deutlich unter jedem seiner Vorgänger, weil der Film auch einen deutlich schlechteren Start hatte. Ein etwas besserer Drop kann diese Differenz nicht wiedergutmachen. Nach zehn Tagen hat der Streifen bislang $198,5 Mio in den USA eingespielt, 12% weniger als sein Vorgänger im selben Zeitraum, 20% weniger als The Hunger Games und sogar 33% weniger als Catching Fire. Nichtsdestotrotz reichte es bereits aus, um am neuen James Bond vorbeizuziehen und Platz 8 der Jahres-Charts 2015 in den USA zu belegen. Mockingjay Teil 1 spielte in seinen ersten zehn Tagen 67% seiner finalen US-Einnahmen ein. Folgt Teil 2 diesem Muster, so wird der Film in den USA mit $297 Mio enden. Im Falle von Catching Fire waren es allerdings 70% des Gesamteinspiels in zehn Tagen, was für Mockingjay Teil 2 $285 Mio bedeuten würde. Da Mockingjay Teil 1 es aber nicht mit einem Megablockbuster wie Star Wars zu tun hatte, wird Mockingjay Teil 2 vermutlich eher im Bereich von $280-290 Mio landen. Doch auch das wäre an sich ein sehr ordentliches Ergebnis, wenn auch enttäuschend verglichen mit den anderen Filmen der Reihe.

Noch um einiges enttäuschender ist allerdings der Start von Pixars neustem Werk Arlo & Spot gewesen. Der Animationsfilm, der aufgrund von Produktionsschwierigkeiten um eineinhalb Jahre nach hinten verschoben wurde, sodass wir dieses Jahr erstmals zwei Pixar-Filme zu sehen bekamen, startete bereits am Mittwoch vor Thanksgiving und spielte in seinen ersten fünf Tagen $55,5 Mio ein. Am regulären Wochenende (Freitag-Sonntag) spülte Arlo & Spot $39,2 Mio in die US-Kinokassen. In 3749 Kinos erreichte er dabei einen Schnitt von $10444 pro Kino. Während diese Zahlen für viele Animationsfilme als ganz gut, wenn auch nicht überragend, gelten würden, sind sie angesichts von Pixars bisheriger Erfolgsgeschichte und eines immens hohen Budgets von $175-200 Mio eine reine Enttäuschung. Es reicht sich Pixars Alles steht Kopf als Vergleich anzuschauen. Der Film startete im Sommer mit $90,4 Mio und spielte in drei Tagen 63% mehr ein als Arlo & Spot in seinen ersten fünf (trotz Feiertag!). Genau genommen war es das drittschwächste Startwochenende in Pixar-Geschichte. Lediglich der erste Toy Story und Das große Krabbeln liefen noch schwächer an, aber das war in den Neunzigern! Das 3-Tage-Wochenendergebnis von Arlo & Spot liegt 41% unter dem Start von Merida, 38% unter WALL-E und 35% unter Cars.

Es war trotzdem der viertbeste Thanksgiving-Start aller Zeiten, aber Pixar und Disney müssen sich deutlich mehr erhofft haben. So spielte 1999 Toy Story 2 über Thanksgiving zum Start $80,1 Mio in fünf Tagen ein und Rapunzel erreichte vor fünf Jahren $68,7 Mio von Mittwoch bis Sonntag (davon $48,8 Mio am regulären Wochenende). Sehr überraschend ist auch, dass sogar DreamWorks' Home ($52,1 Mio), Sonys Hotel Transsilvanien 2 ($48,5 Mio) und Fox' Die Peanuts ($44,2 Mio) besser gestartet sind als Pixars 15. Film. Disney muss die Enttäuschung bereits gerochen haben, denn Arlo & Spot wurde in weniger Kinos gestartet als jeder andere Pixar-Film nach Findet Nemo vor 12 Jahren. Es waren allerdings mehr als genug Kinos, um deutlich bessere Zahlen zu schreiben.

Das enttäuschende Ergebnis von Arlo & Spot lässt sich durch mehrere Faktoren erklären. Einer davon ist, dass das visuelle Design der Dinosaurier im Film als Kontrast zur photorealistischen Umgebung die potenziellen Zuschauer abgeschreckt hat. Zudem sind Pixar-Filme immer eine Art Event für sich, da wir aber dieses Jahr bereits einen (sehr guten) Pixar-Film hatten, hat Arlo & Spot, der auch noch deutlich schwächere Kritiken erhielt als Alles steht Kopf, seinen Event-Status eingebüßt. Es ist nun gut möglich, dass Arlo & Spot sogar zum umsatzschwächsten Film aller Zeiten für Pixar in den USA werden wird. Dieser Titel gehört bislang Das große Krabbeln mit $162,8 Mio. Wenn der Film sich nach seinem Start so hält wie Disneys Rapunzel vor fünf Jahren, wird er knapp $162,4 Mio erreichen. Die Resonanz der Zuschauer ist trotz gemischter Kritiken durchweg positiv und sie bewerteten den Film im Schnitt mit einem "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1"). Etwa 56% der Zuschauer des Films waren weiblich und 51% waren unter 25, wie man bei einem Familienfilm erwarten würde. Als Familienfilm wird sich Arlo & Spot über Weihnachten gut halten, doch die Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen und besteht aus Alvin und die Chipmunks: Road Chip sowie natürlich dem neuen Star-Wars-Film, der alle Altersgruppen anspricht. Arlo & Spot wird also vermutlich etwa $155-170 Mio in den USA erreichen und wenn das bestmögliche Szenario wahr wird, bleibt es trotzdem ein sehr enttäuschendes Ergebnis, wenn Arlo & Spot sogar von Home oder möglicherweise Hotel Transsilvanien 2 geschlagen wird.

Obwohl er sich mit Platz 3 der Charts begnügen musste, war der Start von Creed – Rocky’s Legacy umso bemerkenswerter. Am regulären Wochenende spielte das Spin-Off der beliebten Rocky-Reihe $29,6 Mio von 3404 Kinos ein und schrieb einen tollen Schnitt von $8705 pro Kino. Es ist nicht nur der beste Start eines Rocky-Films, sondern sogar der beste im Genre der Boxfilme überhaupt. Zudem war es das drittbeste Startwochenende in der gesamten langen Karriere von Sylvester Stallone. Lediglich The Expendables und Mission 3D kamen noch besser aus den Startlöchern. Doch es wird noch beeindruckender. Wie Arlo & Spot startete auch Creed bereits am Mittwoch und spielte seitdem bereits $42,1 Mio ein. Nicht nur ist das super für einen Film mit einem Produktionsbudget von nur $37 Mio, Creed hat auch schon die Gesamteinspielergebnisse von neuen Stallone-Streifen wie Shootout – Keine Gnade, Escape Plan und sogar The Expendables 3 in den USA überholt – nach nur fünf Tagen!

Es ist wirklich ein großartiges Comeback für Stallone in der Rolle, die für seine Karriere bezeichnender war als jede andere. Bereits der vorläufige Abschied vom Charakter, Rocky Balboa, lief in den USA recht gut an den Kinokassen und spielte vor neun Jahren $70,3 Mio ein. Rocky IV, Rocky III und Rocky sind bis heute mit jeweils $127,8 Mio, $125 Mio und $117,2 Mio die drei erfolgreichsten Boxfilme aller Zeiten in Nordamerika, doch nun wird auch Creed in dieser Gruppe mitmischen. Nach nur fünf Tagen hat er bereits mehr als 65% des Gesamteinspiels von Rocky Balboa in den USA umgesetzt und sogar schon Rocky V hinter sich gelassen.

Bei Creed kam alles perfekt zusammen. Das Marketing des Films setzte sowohl auf Nostalgie gegenüber der Originalreihe, versprach aber auch ein frisches Kapitel, das sich nicht lediglich auf den Lorbeeren der Vorgänger ausruht. Die äußerst positiven Kritiken bestätigten diesen Eindruck und machten aus Creed einen der Must-See-Filme des Winters. Sylvester Stallone mag zwar schon länger kein Kassenmagnet in jeder Rolle sein, doch als Rocky Balboa lieben ihn immer noch Millionen Kinogänger. Etwa 63% der Zuschauer des Films am Wochenende waren Männer und 66% waren älter als 25 – beide Werte sind angesichts der Fans von Rocky, Stallone und des Boxsports nicht gerade überraschend. Die Mundpropaganda von Creed ist großartig. Der Film erhielt einen "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1") und es bildet sich jetzt schon Oscar-Hype für Stallones Performance. Wie schon Rocky Balboa sollte sich auch Creed über die Weihnachtszeit gut halten und vermutlich zu Warners erstem Film seit Mai mit mehr als $100 Mio in Nordamerika werden. Momentan sieht es nach einem Gesamteinspiel von $115-130 Mio aus, sodass Creed mit etwas Glück sogar der umsatzstärkste Boxfilm aller Zeiten (vor Rocky IV) in den USA werden könnte.

Box-Office Welt: Mockingjay Teil 2 startet schwächer als Teil 1

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Box Office Welt Mockingjay Teil 2

Quelle: Screendaily

Wie schon in den USA blieb auch international Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 trotz eines guten Starts eindeutig hinter den Erwartungen zurück. Obwohl der finale Teil der Panem-Reihe in vielen Ländern in 3D veröffentlicht wurde (was zu höheren Eintrittspreisen und damit einhergehend höheren Einnahmen führt) und diesmal auch zeitgleich zum US-Start auch in China angelaufen ist, nahm das Sequel außerhalb von USA und Kanada trotzdem weniger zum Start ein als sein Vorgänger. Vergangenes Wochenende spielte der Streifen international $144,5 Mio von 87 Ländern ein. In 81 davon eroberte der Film zum Start die Chartspitze. Der Vorgänger startete mit $152 Mio (von weniger Ländern) allerdings noch besser.

Das beste Ergebnis erzielte der Film in Großbritannien, wo er mit $17,1 Mio Spectre nach drei Wochen vom ersten Platz der Kinochats verstoßen hat. Allerdings lag der Start 14% unter Mockingjay Teil 1 und Catching Fire. In China spielte der Film $15,9 Mio zum Start ein und triumphierte ebenfalls auf Platz 1 der Charts. In Deutschland spielte der Streifen $13,4 Mio am ersten Wochenende ein, 7% mehr als sein direkter Vorgänger. In Frankreich startete Mockingjay 2 mit nur $8,4 Mio – 19% unter Mockingjay Teil 1 und 31% unter Catching Fire. In Australien war es, wie in den USA, der bislang schwächste Start der Panem-Reihe. Am ersten Wochenende spielte der Film dort $7,1 Mio ein, 25% weniger als The Hunger Games, 31% weniger als Mockingjay Teil 1 und 39% weniger als Catching Fire.

In den meisten Ländern kann man also einen deutlichen Abwärtstrend feststellen. Mockingjay Teil 2 hat nun noch Spanien, Griechenland und Indien vor sich. Es ist unwahrscheinlich, dass der Film die $418 Mio, die sein Vorgänger international eingenommen hat, einholen kann, geschweige denn $440 Mio von Catching Fire. Mit etwas Glück wird er bei etwa $400 Mio international landen und $700 Mio weltweit nur knapp verfehlen. Es ist tatsächlich gut möglich, dass der Streifen weltweit zum umsatzschwächsten Film der Panem-Reihe werden wird, auch wenn die Zahlen natürlich trotzdem sehr gut sind.

Deutlich abgeschlagen landete Spectre auch Platz 2 der internationalen Kinocharts mit $59,8 Mio von 92 Ländern. Insgesamt hat das 24. James-Bond-Abenteuer außerhalb von Nordamerika $523,2 Mio eingenommen und befindet sich jetzt schon auf Platz 5 der international erfolgreichsten Filme des Jahres. Weltweit (also einschließlich USA und Kanada) hat Spectre bereits $677 Mio eingenommen. Das beste Ergebnis lieferte am Wochenende China, wo der Film mit $12,2 Mio sein vorläufiges Einspiel auf $77,5 Mio brachte. An der $100-Mio-Marke wird Spectre in China vermutlich trotzdem scheitern. In Indien startete Spectre mit $4,8 Mio und erreichte so den besten Start in der Geschichte der James-Bond-Reihe. Aus Großbritannien kamen weitere $5,8 Mio. Insgesamt hat das neue 007-Abenteuer $128,1 Mio in seiner Heimat eingespielt, ist aber nun um 3% hinter Skyfall (im selben Zeitraum) zurückgefallen. Nichtsdestotrotz ist Spectre nicht nur der mit Abstand erfolgreichste Film des Jahres in Großbritannien und der erfolgreichste seit Skyfall, sondern belegt bereits den vierten Platz der umsatzstärksten Filme aller Zeiten in dem Land. Lediglich Skyfall, Avatar und Mamma Mia! haben dort noch mehr eingespielt und das Musical wird Spectre bald auch übertreffen. In Deutschland spielte Spectre $8 Mio an seinem dritten Wochenende ein und erreichte $50,7 Mio nach 18 Tagen. An seinem zweiten Wochenende in Frankreich nahm Spectre $6,4 Mio ein und steht jetzt bei $23,1 Mio – 25% hinter Skyfall im selben Zeitraum. Einen ganz großen Erfolg genießt Spectre weiterhin in den Niederlanden, wo der Film Mockingjay Teil 2 abwehrte und sich auf Platz 1 der Charts hielt. Nach drei Wochen spielte Spectre bereits $14 Mio ein. Das reicht zwar bereits zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres in den Niederlanden, liegt aber dennoch 11% hinter Skyfall.

Wie auch bei Mockingjay Teil 2 lassen sich in den meisten Ländern Rückgänge der Einnahmen gegenüber dem Vorgänger beobachten, auch wenn diese meist recht klein sind. Demnächst steht nur noch Japan an, wo Skyfall $32,5 Mio einspielte. Es sieht nach einem internationalen Einspiel von $700-750 Mio aus. Skyfall konnte 2012 $804 Mio außerhalb von USA/Kanada erreichen. Offenbar wird Spectre weltweit eine Milliarde doch knapp verfehlen.

Das Action-Reboot The Transporter Refueled tauchte aus der Versenkung wieder auf und spielte in China $11 Mio zum Start ein. Sein bislang erfolgreichster Markt war Frankreich mit $4,2 Mio, doch es sieht ganz danach aus, als würde letztendlich knapp die Hälfte des internationalen Einspiels des Films aus China kommen. Bislang nahm der Streifen $42 Mio international und etwa $58 Mio weltweit ein.

Hotel Transsilvanien 2 beeindruckt weiterhin und spielte letztes Wochenende $6,1 Mio in 74 Ländern ein. Damit erhöhte der Streifen sein internationales Einspiel auf $263,9 Mio, von denen $29,2 Mio aus Großbritannien, $23,9 Mio aus Mexiko und $20,9 Mio aus Venezuela stammen. In fast allen Ländern hat das Sequel den ersten Film, der international $210 Mio eingenommen hatte, deutlich übertroffen. Noch stehen Hotel Transsilvanien 2 Australien, Japan, Portugal, Neuseeland und Südkorea bevor. Der erste Film konnte von diesen fünf Ländern etwa $22 Mio einspielen, doch der Fortsetzung wird vermutlich mehr vergönnt sein. Ich gehe von einem international Gesamteinspiel oberhalb von $300 Mio aus und weltweit wird Hotel Transsilvanien 2 nur knapp die $500-Mio-Marke verfehlen.

Ridley Scotts Der Marsianer nahm weitere $2,5 Mio ein und erreichte international $274,4 Mio, noch bevor der Film in China, Japan und Venezuela angekommen ist. Hier winken höchstwahrscheinlich mehr als $400 Mio international. Die bisherigen Highlights seiner Performance außerhalb der USA sind Großbritannien mit $35,4 Mio und Südkorea mit $34,2 Mio, doch China wird beide sicherlich in den Schatten stellen.

Die Nancy-Meyers-Komödie Man lernt nie aus hat ihr internationales Einspiel auf $115,2 Mio erhöht, wobei $24,5 Mio davon aus Südkorea und $12,7 Mio aus Japan stammen. Damit hat er Meyers' letzten Film, Wenn Liebe so einfach wäre, hinter sich gelassen.

Box-Office Deutschland: Mockingjay 2 und Spectre dominieren die Charts

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Box Office Deutschland Mockingjay Teil 2

Quelle: Insidekino

Wer vergangenes Wochenende in Deutschland ins Kino ging, hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen von zwei Filmen gesehen – entweder das große Panem-Finale oder den vierten James-Bond-Film mit Daniel Craig. Mockingjay Teil 2 und Spectre haben die deutschen Kinocharts haushoch dominiert, während alle anderen Filme kaum nennenswerte Zahlen schrieben. Das Power-Duo war für fast 84% aller Kinogänger der Top-10-Filme verantwortlich. Dank dem starken Start von Mockingjay und einem dafür soliden Rückgang von Spectre hat sich die Gesamtbesucherzahl der Top 10 um 18% auf 2,28 Mio Besucher verbessert. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr, als der erste Mockingjay-Teil angelaufen war, ging es um 22% rauf, weil der zweitplatzierte Film letztes Jahr (Interstellar) nicht annähernd so stark lief wie Spectre.

Während die Panem-Reihe in den USA eindeutig in der Gunst der Zuschauer zurückgegangen ist, wie man an den rückläufigen Einspielzahlen vom US-Startwochenende sehen kann, zeigt die Reihe hierzulande nahezu keine Ermüdungserscheinungen. Bereits Mockingjay Teil 1 wurde bei uns zum besucherstärksten Teil der Reihe, während er in Nordamerika deutlich schwächer als die ersten beiden Filme abgeschnitten hat. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 verfehlte bei uns nur haarscharf den besten Franchise-Start nach Besuchern. Einschließlich Previews und Double Features lockte Mockingjay Teil 2 1,278,000 Besucher bis Sonntag in unsere Kinos. Der Wert lag 2% unter dem Startergebnis von Mockingjay Teil 1, der auf 1,306,000 Zuschauer zum Start kam. Jedoch war es auch eine Verbesserung um 8% gegenüber dem Startwochenende (einschließlich Previews) von Catching Fire. Am regulären Wochenende erreichte Mockingjay Teil 2 1,143,000 Besucher von 661 Kinos, was ihm einen Besucherschnitt von 1730 pro Kino bescherte. Wie in den USA war es bei uns auch der fünftbeste Start des Jahres. Nur Fack Ju Göhte 2, Spectre, Fifty Shades of Grey und Fast & Furious 7 liefen hier besser an. Fast & Furious 7 war auch der einzige Film, der Mockingjay Teil 2 sowohl in Deutschland als auch in den USA zum Start schlagen konnte. Nach Umsatz war es mit €12,6 Mio dank 3D-Zuschlag sogar der drittbeste Start des Jahres und der beste der Panem-Reihe.

Insgesamt haben die Panem-Sequels bislang sehr viel Konsistenz bewiesen (nur der erste Film lief noch bedeutend schwächer, weil die Bücher damals noch nicht den hohen Bekanntheitsgrad bei uns hatten). Zum Start des finalen Films stiegen auch die erste drei Teile dank Mockingjay-Double-Features und Panem-Marathons am Wochenende in die Top 20 der deutschen Charts wieder ein. Selbstverständlich lief Mockingjay Teil 1 davon am besten und platzierte sich sogar auf Rang 10 mit 22,000 Zuschauern. Mit dieser Besucherspritze hat Mockingjay Teil 1 als dritter Film von 2014 (verspätet) die 4-Millionen-Besuchermarke überschritten und steht bei 4,020,000 verkauften Tickets in Deutschland. Damit löste er Deutschland – Ein Sommermärchen als erfolgreichsten Studiocanal-Film aller Zeiten in Deutschland ab. Bemerkenswert ist im Vergleich auch, dass kein Twilight-Film 4 Millionen Besucher in Deutschland erreichen konnte. Catching Fire verbuchte knapp 10,000 neue Zuschauer und steht jetzt bei etwas über 3,75 Mio und The Hunger Games begnügte sich auf Rang 18 mit 6,000 Besuchern und einer Gesamtzuschauerzahl von 2,136,000 seit 2012.

Angesichts der ähnlichen Starts der letzten drei Panem-Filme gibt es keinen Grund zu glauben, dass Mockingjay Teil 2 einen anderen Verlauf einschlagen wird als die beiden Vorgänger. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass das Sequel irgendwo bei 3,8-4 Mio Zuschauern in Deutschland landen wird. Dieses Jahr wird das allerdings bestenfalls für Platz 8 der Jahres-Charts ausreichen. Angesichts der teilweise deutlichen Rückgänge in manchen anderen Ländern ist die Performance des Films bei uns auf jeden Fall lobenswert.

Spectre musste sich an seinem dritten Wochenende natürlich geschlagen geben und fiel auch steiler als Skyfall an dessen drittem Wochenende. Nichtsdestotrotz hätte es auch schlimmer kommen können und ein Rückgang von 42% ist angesichts der übermächtigen Konkurrenz durchaus angemessen. Weitere 765,000 Zuschauer sahen den 24. Bond-Film in den deutschen Kinos und brachte seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf fast 4,9 Mio nach nur 18 Tagen. Damit hat Spectre jetzt schon das Endergebnis (!) von Ein Quantum Trost geschlagen und es fehlen weniger als 600,000 bis zur Gesamtbesucherzahl von Casino Royale. Dafür fiel der Film noch weiter hinter Skyfall zurück und hinkt jetzt um 6% hinterher. Nach seinem um 11% schwächeren Start hätte das aber noch deutlich schlechter aussehen können. Insofern ist auch die Box-Office-Performance von Spectre in Deutschland – im Gegensatz zu den USA – hervorragend. Ein finales Ergebnis von mindestens 6 Mio Besuchern ist ihm bereits garantiert und das wäre schon mehr als jeder Bond-Film der letzten 37 Jahre in Deutschland, mit der Ausnahme von Skyfall. Realistisch betrachtet wird Spectre bis zum Start von Star Wars: Das Erwachen der Macht Mitte Dezember keine nennenswerte Konkurrenz mehr bekommen. Daher werden die Chancen die Films auf 7 Mio Besucher in Deutschland immer größer. Es wäre schon wirklich beeindruckend, wenn wir zwei Bond-Filme in Folge mit mehr als 7 Mio Zuschauern hätten. Auch wenn Spectre es jedoch nicht ganz bis dahin schafft, wird er die Marke nur knapp verfehlen. Nach Einspiel ist Spectre übrigens bereits mit €46,9 Mio auf Platz 31 der umsatzstärksten Filme aller Zeiten in Deutschland aufgestiegen. Dank seiner Überlänge ist es sogar gut möglich, dass Spectre nach Umsatz Fack Ju Göhte 2 (aktuell bei €61,7 Mio) überholen und Platz 2 von 2015 belegen wird (da ich fest davon ausgehe, dass Star Wars den ersten Platz innehaben wird).

Arlo & Spot (2015)

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Arlo & Spot (2015) Filmkritik

The Good Dinosaur, USA 2015 • 100 Min • Regie: Peter Sohn • Drehbuch: Meg LeFauve • Mit den Originalstimmen von: Raymond Ochoa, Jack Bright, Frances McDormand, Jeffrey Wright, Anna Paquin, A.J. Buckley, Steve Zahn • Musik: Mychael Danna, Jeff Danna • FSK: ab 0 Jahren • Verleih: Disney • Kinostart: 26.11.2015 • Deutsche Website

Arlo & Spot (2015) Filmbild 1Es ist eine holprige Produktionsgeschichte, die der gute Dinosaurier hinter sich hat. Vor knapp fünf Jahren arbeitete man schon an dem Projekt, vor zwei Jahren gab es bereits erstes Videomaterial und eine Zeit lang sah es so aus, als ob Arlo & Spot – damals noch unter dem Arbeitstitel Der gute Dinosaurier bekannt – im Sommer statt Alles steht Kopf als fünfzehnter Pixar-Film in den Kinos starten könnte. Offensichtlich trat das nicht ein und Produktionsverzögerungen sorgten dafür, dass der Start um ein ganzes Jahr verschoben werden musste. Dafür liefert Pixar uns dieses Jahr gleich zwei Filme. In Deutschland startete Alles steht Kopf im Endeffekt sogar erst im Monat vorher, wurde fast durchweg positiv aufgenommen und gilt jetzt schon für viele als das neue Animations-Meisterwerk.

Arlo & Spot (2015) Filmbild 2Unter anderem wegen der neuen Maßstäben in Sachen Kreativität und der darin eingebundenen Herangehensweise an bestimmte Themen, die Pixar mit der Gefühls-Allegorie setzte, wird es der wieder etwas kindlichere und ja, im Vergleich zu seinem Vorgänger eben auch plumpere Film wahrscheinlich schwierig bei der Kritik haben. Thematisch mag er Alles steht Kopf aber sogar ergänzen, denn wo es dort die vordergründig die Trauer war, die als Gefühl auch ausgelebt werden muss, ist es in Arlo & Spot die Angst. Das lernt der ängstliche Apatosaurusjunge, der nach einem tief sitzenden Schicksalsschlag von seiner Familie getrennt wird und sich zusammen mit dem animalischen Menschenjungen Spot auf einer gefährlichen Reise nach Hause wiederfindet.

Die normal animierten Figuren fügen sich nicht übergangslos, dafür aber passend in die nahezu photorealistischen Kulissen ein, ein gewisses Uncanny-Valley-Effekt bleibt insbesondere bei den Wasserszenen aber nicht ganz aus. So macht Arlo & Spot animationstechnisch jedoch genau den richtigen technischen Fortschritt, ohne sich zu stark von seinen Animationswurzeln zu entfernen. Spätestens wenn die Helden im warmen Licht der Sonne eine Herde Langhörner durch die Landschaft treiben, entfaltet die Animationskunst in den malerischen Bildern ihre komplette Wirkung. Und auch das 3D ist dabei zwar nicht unbedingt nötig, dient aber sauber und angenehm der Unterstützung der weiträumigen Atmosphäre.

Arlo & Spot (2015) Filmbild 3Nicht nur die weiten Steppen erinnern dabei das ein oder andere Mal an Disneys Zeichentrickklassiker Der König der Löwen, auch der Handlungsverlauf ist in einigen Szenen klar und deutlich davon inspiriert. Eine Gruppe Flugsaurier bildet beispielsweise das Pendant zu den unberechenbaren Hyänen und auch wirklich essenziellere Handlungsaspekte werden auch in ihrer Inszenierung fast kopiert. Wenigstens imitiert man hier Meisterliches. Auf der Reise entwickelt sich schnell eine tolle Chemie zwischen den zuckersüßen Charakteren, deren Annäherung neben komischen Situationen auch herzzerreißende Momente bietet. Zu lachen gibt es trotzdem genug, auch wenn der Gewaltgrad, der einigen Gags unterliegt, etwas seltsam im kindlichen Pixar-Universum daherkommt. Es spritzt natürlich kein Blut und niemandem wird der Kopf abgerissen… wobei… doch, genau das passiert. Das Highlight dabei ist aber mit Abstand der etwas durchgeknallte Triceratops Will.

Fazit

Arlo & Spot erzählt nach Alles steht Kopf wieder etwas kindlicher von der herzerwärmenden Reise süßer Figuren in überragend animierten Bildern.

Trailer

Box-Office USA: Mockingjay Teil 2 knackt knapp $100 Mio zum Start

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Box Office USA Mockingjay Teil 2 Startwochenende

Quelle: Boxofficemojo

Seit 2009 startet jedes Jahr am Wochenende vor Thanksgiving ein Box-Office-Schwergewicht in den US-Kinos und dieses Jahr war nicht anders. Der $100-Mio-Start des finalen Panem-Films war jedoch das schwächste Startwochenende in diesem Release-Fenster seit 2008 und so lag das Gesamteinspiel der Top 12 am Wochenende mit $166,3  Mio 11% hinter dem Top-12-Einspiel am gleichen Wochenende von 2014. Gegenüber dem vorherigen Wochenende war es trotzdem eine gewaltige Steigung um knapp 73%. Das Box-Office-Wochenende bleib insgesamt unter den Erwartungen, was nicht nur am milden Start von Mockingjay Teil 2 lag, sondern auch daran, dass unter der Last des Films und der beiden anderen Newcomer, fast alle älteren Filme zusammengebrochen sind, weil die meisten von ihnen sehr viele Leinwände verloren haben. Daher gab es am Wochenende eigentlich nur wenige Highlights und es bot sich vor allem in den unteren Rängen der Charts ein trauriger Anblick.

Was sich schon am Starttag abgezeichnet hat, bestätigte sich für das gesamte Wochenende: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 lief mit $102,7 Mio von 4175 Kinos an und erreichte einen Schnitt von $24591 pro Kino. Das Panem-Finale wurde damit zum 33. Film, der mit mehr als $100 Mio an den US-Kinokassen startete und verzeichnete den fünftbesten Start des Jahres. Obwohl es niemandem in den Sinn kommen würde, den Film als finanziellen Flop zu bezeichnen (schließlich wird er weltweit mehr als $600 Mio einspielen), lässt sich nicht leugnen, dass das Studio vermutlich auf mehr zum Start gehofft hat, und das nicht zu Unrecht. Mockingjay Teil 2 startete 16% unter seinem direkten Vorgänger, 33% unter The Hunger Games und 35% unter Catching Fire. Nicht viele haben vor dem Start erwartet, dass der Film die Debüts der ersten beiden Franchise-Einträge schlagen würde, doch es schien nicht unvernünftig zu hoffen, dass das Finale zumindest auf dem gleichen Niveau wie Mockingjay Teil 1 eröffnen würde. Vergleicht man den Start mit den finalen Harry-Potter– und Twilight-Filmen, so verblasst der Start von Mockingjay Teil 2 noch mehr. Der letzte Harry Potter legte mit $169,2 Mio den besten Start aller Zeiten hin, während Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 2 mit $141,1 Mio immerhin etwas besser als der erste Teil des Finales angelaufen ist. Dabei hat kein Twilight– oder Harry-Potter-Film je die Höhen der ersten beiden Panem-Teile erreicht, die in den USA jeweils mehr als $400 Mio einspielten.

Doch wie kam es zu diesem tiefen Sturz? Höchstwahrscheinlich hat Mockingjay nicht einen beträchtlichen Teil seiner Fangemeinde verloren, sondern war diesmal nicht mehr in der Lage, reguläre Kinogänger außerhalb der Fanbase anzulocken. Diesen fehlte vermutlich der Aspekt der Hungerspiele oder der ruhige und grimmige Vorgängerfilm hat einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Wie dem auch sei, ist Mockingjay Teil 2 lediglich auf Platz 31 der besten Startwochenenden aller Zeiten in den USA/Kanada gelandet, während die ersten beiden Filme der Reihe weiterhin in der Top 10 dieser Liste verweilen.

Im Gegensatz zu Harry Potter und Twilight zeichneten sich die Panem-Filme jedoch durch geringere Frontlastigkeit aus. Das bedeutet, dass deren Fans nicht alle direkt am ersten Wochenende die Kinos stürmen und die Filme daraufhin schnell abstürzen. Angesichts der großen Fangemeinde ist es eigentlich bemerkenswert, dass jeder Panem-Film sich nach dem Start besser halten konnte als der Vorgänger. Folgt Mockingjay Teil 2 dem Muster der ersten drei Filme, erwartet ihn ein Gesamteinspiel von etwa $270-280 Mio in den USA. Die Mundpropaganda des Films ist gut, die Zuschauer vergaben dem Sequel einen "A-"-CinemaScore (äquivalent einer "1-"). Einen beträchtlichen Teil des Einspiels hat Mockingjay Teil 2 der Altersgruppe 18-24 zu verdanken, die für etwa 37% der Ticketkäufe verantwortlich war. Diese Altersgruppe wird auch vom Release des neuen Star-Wars-Film im Dezember getroffen werden, doch bis dahin sollte Mockingjay Teil 2 eine gute Zeit in den Charts haben. Weniger als $260 Mio erwarte ich nicht, jedoch sind auch nicht mehr als $290 Mio drin. Innerhalb von nur zwei Jahren hat das Franchise also mindestens ein Drittel seiner Zuschauer eingebüßt. Um die Enttäuschung in Perspektive zu rücken: Catching Fire spielte nach zehn Tagen bereits $296 Mio ein.

Der Start des 2. Mockingjay-Teils mag nicht so stark wie erhofft gewesen sein, doch das änderte nichts daran, dass der Film mächtige Konkurrenz darstellte und unter dieser hatten die meisten anderen Filme zu leiden. Der zweitplatzierte Spectre fiel um 55,3% auf $15 Mio an seinem dritten Wochenende und hielt sich schlechter als Skyfall im Angesicht des $141-Mio-Starts von Breaking Dawn Teil 2. Nach 17 Tagen hat der 24. James-Bond-Film $154,1 Mio in Nordamerika eingespielt und ist noch weiter hinter Skyfall zurückgefallen. Mittlerweile hinkt er dem letzten Bond-Einsatz von Daniel Craig um 30% hinterher. Verglichen mit Ein Quantum Trost ist sein Vorsprung auf lediglich 9% geschrumpft. Erschienen $200 Mio vergangenes Wochenende noch so wahrscheinlich, wird Spectre nun einen wirklich guten Drop über Thanksgiving brauchen, um die Barriere zu überqueren. Ein guter Vergleich ist Mission: Impossible – Rogue Nation, der dieses Jahr $195 Mio in den USA einspielte. Spectre liegt aktuell noch 11% vor dem Film im selben Zeitraum, doch Rogue Nation hatte sehr viel Durchhaltevermögen in seinen späteren Wochen, das Spectre vermutlich fehlen wird. Ich glaube allerdings, dass der Film nah genug an $200 Mio kommen wird, dass Sony sicherstellen kann, dass er die Marke auch passiert. Allerdings könnte es noch bis 2016 dauern und mehr als $205 Mio ist auf keinen Fall drin. Auch Bond wird also ein Drittel seiner Zuschauer gegenüber dem Franchise-Höhepunkt verloren haben.

Die Peanuts – Der Film hielt sich wieder einmal schlechter als erwartet. Der nostalgische Animationsfilm fiel um 45% auf $13,2 Mio und belegte Platz 3 der US-Charts. Nach 17 Tagen steht der Streifen bei $99,3 Mio. Über Thanksgiving sollte der Film eine gute Performance hinlegen, wird jedoch mit dem Pixar-Neustart Arlo & Spot konkurrieren. Dank der ergiebigen Weihnachtszeit gehe ich weiterhin von mehr als $150 Mio aus, doch angesichts der augenscheinlich sehr positiven Mundpropaganda hätte man auch mehr erwarten können. Bei einem Budget von $99 Mio kann sich Fox jedoch nicht beklagen.

Box-Office Welt: Spectre erreicht eine halbe Milliarde US-Dollar

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Box Office Welt Spectre

Quelle: Screendaily

Auch an seinem dritten internationalen Wochenende setzte Spectre seine Dominanz der weltweiten Kinocharts fort. Der James-Bond-Film startete in 20 neuen Ländern und generierte vergangenes Wochenende insgesamt $153,3 Mio außerhalb von Nordamerika. Nach drei Wochen hat der Film international bereits fantastische $413,8 Mio umgesetzt, was sein weltweites Gesamteinspiel (also einschließlich USA und Kanada) auf $543 Mio brachte. International steht Spectre ganz kurz davor, Casino Royale ($432 Mio) und Ein Quantum Trost ($418 Mio) zu überholen. Bis zum Einspiel von Skyfall, der international $804 Mio und mehr als 1,1 Mrd weltweit einnahm, ist es aber noch ein sehr weiter Weg.

Von Spectres bisherigem internationalen Einspiel stammen mehr als 28% alleine aus Großbritannien. In der Heimat von 007 behauptete sich der Film mit $11,9 Mio am dritten Wochenende wieder konkurrenzlos auf Platz 1 und hat bereits $118,3 Mio dort eingenommen. Das bedeutet, dass nach lediglich 21 Tagen Spectre der fünfterfolgreichste Film aller Zeiten in Großbritannien ist. Nur noch Skyfall, Avatar, Mamma Mia! und Titanic liegen vor ihm. Der Film liegt immer noch 3% vor Skyfall nach dessen drittem Wochenende, wird aber bald hinter den letzten Bond zurückfallen, weil die Mundpropaganda nicht ganz so stark ist. Nichtsdestotrotz hat Spectre noch genug Benzin im Tank, um in Großbritannien die $150-Marke zu knacken und zum zweiterfolgreichsten Film aller Zeiten hinter Skyfall aufzusteigen. Der MI6-Agent ist populärer denn je in seinem Heimatland.

Das beste Ergebnis unter den Neustarts kam zweifellos aus China. In den ersten drei Tagen nahm Spectre dort $48,6 Mio ein. Das war nicht nur der beste Start eines Sony-Films überhaupt in dem Land, sondern auch das beste Startwochenende eines 2D-US-Films. Skyfall spielte vor drei Jahren insgesamt $59,2 Mio in China ein. Spectre könnte diese Zahl verdoppeln. Ei sehr guter Start gelang Spectre auch in Frankreich, und das obwohl aufgrund der Terroranschläge vergangenen Freitag die meisten Kinos im Land am Samstag und Sonntag geschlossen blieben. Nichtsdestotrotz legte Spectre in Frankreich mit $13,5 Mio den besten Start des Jahres hin und schnitt um 24% besser als Skyfall ab zum Start. Man kann sich nur ausmalen, wie viel besser Spectre unter normalen Umständen angelaufen wäre. Der Starttag am Mittwoch war noch der beste aller Zeiten. Skyfall brachte es auf $60 Mio und den ersten Platz der Jahres-Charts 2012 in Frankreich und auch Spectre sollten mindestens $50 Mio vergönnt sein.

In Australien nahm Spectre $8,6 Mio zum Start ein, was allerding unter dem Startwochenende von Skyfall lag. In Südkorea lief Spectre mit $8,1 Mio (samt Previews) an, dennoch gehörte das Land zu den wenigen, in denen der Bond-Film nicht auf Platz 1 gestartet ist. Dieser gehörte der einheimischen Produktion The Priests an deren zweitem Wochenende. In den Niederlanden, wo Skyfall mit $25,1 Mio zum erfolgreichsten Film, aller Zeiten wurde und bis heute diese Position innehat, hat Spectre $11,8 Mio nach drei Wochen eingenommen, 7% unter Skyfall im selben Zeitraum. Es ist aber genug, um bereits auf Platz 2 der Jahres-Charts in den Niederlanden aufzusteigen. In Deutschland hat Spectre bis dato $39,4 Mio eingenommen, was allerdings 9% unter Skyfall im selben Zeitraum liegt.

Zusammenfassend lässt sich in den meisten Ländern der Trend beobachten, nach dem Spectre ein seinem Vorgänger ein wenig hinterherhinkt. Dennoch sollten die sehr starken Zahlen aus China einen Großteil dieser Differenz wettmachen. Mit Japan und Indien in petto wird Spectre international mindestens $750 Mio einnehmen und sich weltweit der $1-Milliarde-Barriere nähern. Ob er sie aber auch überqueren wird, wird eine knappe Sache sein. Das weltweite Gesamteinspiel von Skyfall wird jedoch außerhalb der Reichweite des Films bleiben.

Die zweitbeste internationale Box-Office-Performance stammte am Wochenende vom Bollywood-Megahit Prem Ratan Dhan Payo, der $30,1 Mio einspielte. Davon kamen $26,5 Mio aus Indien, wo ihm der beste Start aller Zeiten gelang.

Box-Office USA: Spectre und Die Peanuts wehren die Newcomer ab

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Box Office USA Spectre Wochenende 2

Quelle: Boxofficemojo

Obwohl drei Filme vergangenes Wochenende in nordamerikanischen Kinos breit gestartet sind, spülten sie zusammengerechnet kaum mehr als $15 Mio in die Kinokassen und damit also nicht einmal die Hälfte des erstplatzierten Films. Die erfolgreichsten beiden Filme am US-Box-Office blieben daher Vorwoche unverändert, doch beide gaben gegenüber ihrem Startwochenende deutlich nach. Das Ergebnis war, dass das Gesamteinspiel der Top 12 insgesamt um 36% gegenüber dem letzten Wochenende sank und um 26% gegenüber dem entsprechenden Wochenende von 2014 als der starke Nummer-1-Start von Dumm und Dümmehr den Umsatz-Rückgang nach dem erfolgreichen vorherigen Wochenende abmilderte. Wie schon in der Vorwoche kamen nur zwei Filme über $10 Mio von Freitag bis Sonntag.

Das 24. James-Bond-Abenteuer Spectre verlor erwartungsgemäß etwas mehr als die Hälfte seiner Zuschauer vom Startwochenende. Mit $33,7 Mio verteidigte der vierte Bond-Einsatz von Daniel Craig die Chartspitze und gab um 52,2% gegenüber dem letzten Wochenende nach. Positiv zu vermelden ist, dass Spectre sich am zweiten Wochenende tatsächlich etwas besser hielt als Skyfall, der 53,5% abgebaut hatte. Allerdings verbuchte Skyfall diesen Rückgang im Angesicht des $141-Mio-Starts des finalen Twilight-Films, während Spectre wirklich keine nennenswerte Konkurrenz in der zweiten Woche zu befürchten hatte. Noch besser sieht es allerdings im Vergleich mit Ein Quantum Trost aus, der am zweiten Wochenende 60,4% seiner Zuschauer vom Start verlor. Aber auch der Film musste gegen fast $100 Mio an neu gestarteter Konkurrenz antreten. Eine solche Konfrontation erwartet Spectre kommendes Wochenende, wenn Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 mit mehr als $100 Mio starten wird. Dann wird sich zeigen, wie es um das Durchhaltevermögen von Spectre wirklich steht.

Nach zehn Tagen hat der Film in den USA bereits $129 Mio erreicht und liegt damit in den USA schon vor jedem Bond-Film außer Skyfall, Ein Quantum Trost, Casino Royale und Stirb an einem anderen Tag. Vergleicht man das 10-Tage-Ergebnis dieser Filme mit Spectre, so liegt Spectre 37% vor Casino Royale, 27% vor Stirb an einem anderen Tag, 19% vor Ein Quantum Trost, aber 20% hinter Skyfall im selben Zeitraum. Kommendes Wochenende wird Spectre mit Sicherheit wieder deutlich abbauen, aber in der Thanksgiving-Woche sollte er sich etwas erholen. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollte Spectre zum zweiterfolgreichsten Bond-Film aller Zeiten in den USA und in Kanada werden. Tatsächlich sind nach dem ordentlichen Drop am vergangenen Wochenende seine Chancen auf $200 Mio erheblich gestiegen. Wenn er von jetzt an so läuft wie Ein Quantum Trost nach dessen zweitem Wochenende, wird er bei insgesamt $202 Mio landen. Da aber Spectre noch etwas bessere Mundpropaganda hat (er erhielt immerhin einen "A-"-CinemaScore) und es bis zum Jahresende keine neuen Actionfilme im Kino geben wird, traue ich ihm besseres Stehvermögen und ein Gesamteinspiel im Bereich von $205-215 Mio zu.

Eine kleine Enttäuschung war letztes Wochenende Die Peanuts – Der Film, der trotz seines absoluten Monopols auf dem Familienfilm-Markt und sehr positiver Bewertungen der Zuschauer trotzdem um 45,7% auf $24 Mio fiel. Nach zehn Tagen erreichte er knapp $82,3 Mio. Die letzten beiden Animationsfilme, die ebenfalls gemeinsam mit einem neuen Bond-Film angelaufen sind – Ralph reicht’s und Madagascar 2 – haben sich an ihrem zweiten Wochenende mit Drops von jeweils 32,7% und 44,5% etwas besser gehalten. Der stärkere Rückgang ist vermutlich dadurch zu erklären, dass der Film dank nostalgischer Fans, die schon seit Ewigkeiten keinen neuen Peanuts-Film gesehen haben, zum Start etwas frontlastiger war als man es von einem Animationsfilm zu dieser Jahreszeit erwarten würde. Nichtsdestotrotz glaube ich noch daran, dass Die Peanuts sich im weiteren Verlauf schnell stabilisieren wird und über Thanksgiving und Weihnachten auch trotz Konkurrenz von Arlo & Spot, Star Wars und Alvin und die Chipmunks 4 noch punkten wird. Gerade als Weihnachtsfilm wird Die Peanuts vermutlich für sehr viele Familien die erste Wahl sein, sodass ich davon ausgehe, ihn noch bis Januar in den US-Kinocharts zu sehen. Ein finales Einspiel von $160-170 Mio ist daher weiterhin möglich.

Der alljährliche Ensemble-Weihnachtsfilm mit dem passend-generischen deutschen Titel Alle Jahre wieder (OT: Love the Coopers) landete zum Start auf Platz 3 mit $8,3 Mio von 2603 Kinos und einem Schnitt von $3195 pro Location. Es scheint als sei die Attraktivität solcher Feiertags-.Ensemblefilme in den letzten Jahren deutlich gesunken. Trotz einer sehr namhaften Besetzung, zu der u.a. Oscargewinner Marisa Tomei, Alan Arkin und Diana Keaton sowie Stars wie John Goodman, Ed Helms, Olivia Wilde und Amanda Seyfried gehören, konnte der Streifen nicht einmal $10 Mio knacken. Vor zehn Jahren startete der vergleichbare Ensemble-Weihnachtsfilm Die Familie Stone (ebenfalls mit Diane Keaton) immerhin noch mit $12,5 Mio und endete mit knapp über $60 Mio. Alle Jahre wieder wird mit viel Glück etwa die Hälfte davon einnehmen. Durch die prominente Besetzung von Diane Keaton weckte der Film vor allem Interesse bei einem älteren weiblichen Publikum. Etwa 70% der Zuschauer des Films waren weiblich und 82% über 25. Die gute Nachricht ist, dass es nicht sehr viele Filme in den nächsten Wochen gibt, die dieses Zielpublikum ansprechen und der Streifen wird von der Nähe zu Thanksgiving und Weihnachten sicherlich profitieren, auch wenn die Rezeption der Kinogänger nur mäßig zu sein scheint. Sie bewerteten Alle Jahre wieder im Schnitt mit einem "B-"-CinemaScore (äquivalent einer "2-"). Mehr als $25-30 Mio sind hier also nicht drin. Zum Glück für das Studio, kostete der Film trotz seiner Besetzung lediglich $17-18 Mio.

Trotz seiner Chartplatzierung auf Rang 4 war Ridley Scotts Der Marsianer wieder einmal der große Gewinner am vergangenen Wochenende. Der Sci-Fi-Film mit Matt Damon hielt sich besser als jeder andere Top-10-Film und ging lediglich um 26% auf $6,7 Mio zurück. Das Weltraum-Abenteuer hat mittlerweile als siebter Film von 2015 die $200-Mio-Marke in den USA überschritten und steht jetzt bei $207,4 Mio. Bemerkenswert ist, dass der Film mittlerweile mehr Wochen (sieben) in der Top 5 verbracht hat als Jurassic World oder Alles steht Kopf. Nur Mission: Impossible – Rogue Nation und Fast & Furious 7 konnten sich dieses Jahr ebenso lange in der Top 5 halten. Trotz eines deutlich schwächeren Starts hat Der Marsianer jetzt schon die Gesamtergebnisse von Fifty Shades of Grey, Cinderella und Pitch Perfect 2 in den USA überholt und auch Spectre wird ihn nicht mehr einholen. Momentan liegt Der Marsianer 14% hinter Gravity im gleichen Zeitraum. Da es jedoch immer wahrscheinlicher wird, dass Der Marsianer dieses Jahr zu den Oscarkandidaten gehören wird, könnte dieser Abstand sogar noch etwas schrumpfen. Ich gehe aktuell von mindestens $235 Mio aus, aber auch $250 Mio sind nicht ganz unmöglich.

69 Tage Hoffnung über das Minenunglück und die wundersame Rettung der chilenischen Minenarbeiter startete etwas enttäuschend mit $5,8 Mio auf Rang 5 der Charts und erreichte von 2452 nur einen Schnitt von $2360. Das hat sich Warner Bros. für den von Antonio Banderas angeführten Film vermutlich besser vorgestellt. Die enttäuschende Performance lag mit Sicherheit zum Teil an den schwachen Rezensionen, denn gerade Dramen wie dieses brauchen gute Kritiken, um weites Interesse zu wecken. Bei den Zuschauern kam der Film jedoch mit einem "A-"-CinemaScore (äquivalent einer "1-") gut an. Solange der Film seine Leinwände lange genug behalten kann, kann er mit einem Endergebnis von $16-20 Mio rechnen.

Box-Office Deutschland: Spectre auch am 2. Wochenende ein Riesenhit

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Box Office Deutschland Spectre 2. Wochenende

Quelle: Insidekino

Wie in den USA wollte auch in Deutschland kein Verleih Filme mit Erfolgspotenzial zwischen den Starts von Spectre und Mockingjay Teil 2 dazwischenquetschen und deshalb gab es vergangenes Wochenende auch hierzulande keine nennenswerten Neuzugänge in den Charts. Drei Filme liefen breit an, doch die Top 5 blieb gegenüber der Vorwoche unverändert und auch der höchstplatzierte unter den Newcomern erreichte keine 60,000 Zuschauer am Wochenende. Das Ergebnis war zweierlei. Die älteren Filme konnten sich angesichts dieser schwachen Konkurrenz und weniger sonnigen Wetters hervorragend halten, doch die Gesamtbesucherzahl der Top 10 gab mit 1,94 Millionen gegenüber der Vorwoche um 20% nach. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr ging es trotzdem um kräftige 58% hinauf.

Der erstaunlichste Erfolg war vergangenes Wochenende tatsächlich der James-Bond-Film Spectre. Natürlich hat er erwartungsgemäß die Spitze der Kinocharts verteidigt, doch dass er dabei lediglich 23% seiner Zuschauer gegenüber dem Startwochenende verlieren würde, erwarteten vermutlich nur die wenigsten. Und damit gelang Spectre auch der wahre Coup. Mit etwa 1,315,000 Besuchern von Donnerstag bis Sonntag legte Spectre tatsächlich ein besseres zweites Wochenende in Deutschland hin als Skyfall vor drei Jahren. Skyfall fiel seinerzeit um 32% auf etwa 1,29 Mio Zuschauer in Woche zwei. Allerdings war das erste Wochenende von Skyfall auch durch Allerheiligen "gepolstert", womit die Fallhöhe etwas größer war. Nichtsdestotrotz kann man die bemerkenswerte Leistung Spectre nicht abstreiten, denn es war zugleich auch das beste zweite Wochenende der Franchise-Geschichte und das zweitbeste zweite Wochenende des Jahres nach Besuchern (hinter Fack Ju Göhte 2) sowie das beste nach Einspiel (mit €12,9 Mio).

Nach 11 Tagen hat Spectre bereits 3,774,000 Zuschauer in Deutschland in die Kinos gelockt, ist auf Platz 6 der besucherstärksten Filme von 2015 vorgerückt und hat als siebter Film dieser Jahr eine Goldene Leinwand für mehr als 3 Millionen Besucher erhalten. Nächstes Wochenende wird er die Top 3 knacken, wobei er vermutlich nicht dauerhaft darin bleiben wird. Die Differenz zu Skyfall nach Gesamtzuschauern ist mittlerweile auf 160,000 im gleichen Zeitraum geschrumpft, allerdings konnte sich Skyfall an seinem dritten Wochenende mit einem Drop von 30% grandios halten und es bleibt abzuwarten, ob Spectre da mithalten kann. Verglichen mit Ein Quantum Trost liegt Spectre bereits um 750,000 verkaufte Kinotickets vorne (letzten Sonntag waren es nur 220,000) und sogar 1,2 Mio Zuschauer vor Casino Royale. Nach diesem bemerkenswerten Rückgang sind 6 Millionen Besucher und damit zwei Goldene Leinwände sehr sicher. Wenn er im Angesicht von Mockingjay und später Star Wars nicht völlig zusammenbricht, sollten mindestens 6,5 Millionen Besucher herausspringen. Die Frage ist allerdings, ob er langfristig auch Minions nach Besuchern toppen kann (der auf 7 Millionen zusteuert) und sich damit einen Platz in der Top 3 des Jahres (hinter Fack Ju Göhte 2 und Star Wars) sichern wird.

Er ist wieder da hält sich weiterhin fabelhaft. Der Film verlor an seinem sechsten Wochenende nur 23% seiner Besucher von der Vorwoche. Mit 124,000 Besuchern verteidigte er diesmal nur knapp den zweiten Platz der deutschen Kinocharts. Die Satire segelte an der 2-Millionen-Besuchermarke vorbei und steht bereits bei 2,15 Mio gelösten Tickets. Ich erwarte, dass der Film sich von nun nach und nach mit ähnlich milden Rückgängen verabschiedet, aber nächsten Sommer dank massiven Open-Air-Einsätzen einen zweiten Frühling im kleinen Rahmen erleben wird. Noch dieses Jahr sollte Er ist wieder da 2,5 Millionen Besucher erreichen, langfristig sind auch 2,6 Millionen möglich.

Pixars Alles steht Kopf baute lediglich 16% ab und kam auf tolle 120,000 Zuschauer an seinem 7. Wochenende. Der Animationsoscar-Favorit von 2015 erreichte als achter Pixar-Film mehr als 3 Millionen Besucher in Deutschland und steht jetzt bei knapp 3,11 Mio Zuschauern. Damit hat Alles steht Kopf bereits den Pixar-Hit Oben überholt und wird in den nächsten Wochen auch WALL-E (3,24 Mio Besucher) und Die Monster AG (3,32 Mio) toppen. Bis zu den Endergebnissen von Die Unglaublichen (3,5 Mio) und Das große Krabbeln (3,59 Mio) wird es ein längerer Weg, doch angesichts der grandiosen Mundpropaganda und mit Weihnachten im Rücken wird Alles steht Kopf auch das vermutlich schaffen und mindestens 3,6 Millionen Zuschauer in Deutschland erreicht haben, bevor der Film die Kinos verlässt.

Noch besser hielt sich Hotel Transsilvanien 2 auf Rang 4 und ging um mickrige 10% gegenüber der Vorwoche auf 116,000 Besucher zurück. Der Film hat mit einer vorläufigen Gesamtbesucherzahl von 1,386,000 nach fünf Wochen bereits die meisten Erwartungen übertroffen und hat natürlich ebenfalls noch Weihnachten und damit noch eine sehr erfolgreiche Zeit vor sich. Das Sequel steuert auf mindestens 1,7 Mio Besucher insgesamt zu und wenn die Konkurrenz von Arlo & Spot ihm nicht zu viele Familien streitig macht, ist auch mehr drin.

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