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Fifty Shades of Grey – Drehbeginn in Vancouver

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Entertainment Weekly Fifty Shades of Grey

Quelle: Variety, E.L. James

Man kann nicht behaupten, dass der Entstehungsprozess der Verfilmung von E. L. James' weltweitem Bestseller "Fifty Shades of Grey" problemlos verlaufen ist. Zunächst hat es eine ganze Weile gedauert, bis die Produktion endlich die beiden Hauptrollen – die jungfräuliche Unschuld in Person Anastasia Steele und den coolen Milliardär mit dunklen Vorlieben Cristian Grey – besetzen konnte. Letztlich waren es keine großen A-Promis, die für die Parts angeheuert wurden – Charlie Hunnam war zumindest dank "Sons of Anarchy" durchaus bekannt, Dakota Johnsons größter Ruhm war es, die Tochter von Melanie Griffith und Don Johnson zu sein. Berühmtere Stars wurden von der Freizügigkeit des Romans womöglich abgeschreckt – oder auch davon, dass er abseits seiner Fans nicht gerade viel Lob erntet. Das Projekt stand kurz davor, unter der Regie von Sam Taylor-Johnson vor die Kameras zu gehen, als Charlie Hunnam plötzlich abgesprungen ist. Den Gerüchten zufolge war die niedrige Gage der Grund, auch wenn offiziell Hunnams knapper Zeitplan angegeben wurde (und das wusste man nicht als er angeheuert wurde?!).

Der Ersatz fand sich mit dem noch deutlich unbekannteren Jamie Dornan ("Once Upon a Time") ziemlich schnell, doch die Verzögerung sorgte dafür, dass das ursprünglich geplante Startdatum am 1.08.2014 nicht mehr machbar wäre. Also wurde der Film in den USA auf den 13.02.2015 verschoben – was ist denn passender zum Valentinstag als ein bisschen Sadomaso-Liebe im Kino?

Nach dieser turbulenten Vorlaufsphase scheint aber erst einmal alles in geregelten Bahnen zu verlaufen. Entertainment Weekly hat kürzlich sogar die ersten Bilder der beiden Hauptdarsteller als ihre Charaktere veröffentlicht (siehe Titelbild des Artikels). Die Nebenrollen wurden ebenfalls besetzt. Unter anderem kamen Jennifer Ehle als Anastasias Mutter und Max Martini (Pacific Rim) als Christian Greys Bodyguard an Bord. Zuletzt wurde die Rolle von Christians Adoptivschwester Mia Grey durch die Sängerin Rita Ora besetzt (die dieses Jahr bereits einen kurzen Auftritt in Fast & Furious 6 hatte). Laut einem Bild (unten) vom Instagram-Account der Buchautorin E. L. James, gingen die Dreharbeiten am Sonntag in Vancouver los. Jetzt kann nicht mehr viel schiefgehen…oder?

http://instagram.com/p/hYyblMykWm/

Fifty Shades of Grey Drehbeginn

John Waters' zehn Lieblingsfilme 2013

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Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und eh sich alle Hals über Kopf in 2014 und seine verheißungsvollen Filmen, ist es Zeit Rückschau zu halten. Nicht nur TV-Shows, Kritiker und Zeitschriften, auch Filmschaffende machen dies gern in Listen. So auch John Waters, Kultregisseur der 70er und 80er Jahre. Für die Internetseite Indiewire hat er seine Top 10 der 2013 veröffentlichten Filme zusammen gestellt.

Auf Platz 1 setzt der Mann mit dem spitzbübischen Lächen und markantem Oberlippenbart "Spring Breakers" von Harmony Korine. Wenige andere Filme haben im vergangenen Jahr für so viel Kontroversen gesorgt wie Korines Dekonstruktion einer zeitgenössischen, hedonistischen Jugendkultur mit den ehemaligen Kinderstars Vanessa Hudgens ("High School Musical"), Selena Gomez ("Die Zauberer vom Waverly Place") Ashley Benson ("Zeit der Sehnsucht") und Rachel Korine ("Trash Humpers"). Für die einen ein selbstverliebtes Nichts, für die anderen ein perfekt inszenierter Neontrip. Bei den Oscars wird "Spring Breakers" kaum Beachtung finden, aber schon die Cahiers du Cinéma setzte den Film vor wenigen Tagen auf Platz zwei ihrer Liste.

Mit dem Biopic "Hannah Arendt" über die titelgebende Journalistin hat sich auf Platz 6 außerdem ein deutscher Film auf die Liste gesetzt. Der Film von Margarethe von Trotta feierte auch ansonsten bei der Kritik große Erfolge. Auf den Plätzen 8 und 10 finden sich mit Woody Allen und Pedro Almodóvar zwei bekannte Namen wieder. Beide sind mit Komödien vertreten, Almodóvar mit "Fliegende Liebende" und Allen mit "Blue Jasmine". Zwei Dokumentationen finden mit "Blackfish" auf Platz 9 und "After Tiller" auf der 5 ebenfalls den Weg auf die Liste. Ansonsten sind die Dramen "Beyond The Hills" aus Rumänien sowie "Abuse Of Weakness" aus Frankreich zu finden.

Mit gleich zwei Filmen ("Camile Claudel 1915" und "Hors Satan") ist der französische Filmemacher Bruno Dumont vertreten. Er darf sich also, mutmaßlich, die Krone als John Waters Lieblingsregisseur 2013 abholen.

Einen vollständigen Überblick seht Ihr hier:

1. Spring Breakers
2. Camile Claudel 1915
3. Abuse Of Weakness
4. Hors Satan
5. After Tiller
6. Hannah Arendt
7. Beyond The Hills
8. Blue Jasmine
9. Blackfish
10. Fliegende Liebende

Was sagt Ihr zu John Waters Favoriten? Stimmt Ihr zu? Kennt Ihr die aufgezählten Filme überhaupt?

Brautalarm (2011)

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Brautalarm (2011) Filmkritik

Bridesmaids, USA 2011 • 125 Min • Regie: Paul Feig • Drehbuch: Kristen Wiig, Annie Mumolo Mit: Kristen Wiig, Rose Byrne, Maya Rudolph, Melissa McCarthy, Ellie Kemper, Jon Hamm, Chris O’Dowd, Rebel Wilson • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 21.07.2011 Deutsche Website

Handlung

Annie und Lillian sind, seit sie denken können, die besten Freundinnen, doch während Annies Leben drunter und drüber geht, hat Lillian sich bereits mit ihrem Freund Doug verlobt und ist überglücklich. Vor kurzem musste Annie erst ihre eigene Bäckerei aufgeben und einen Job als Verkäuferin bei einem Juwelier annehmen, in dem sie die Kunden reihenweise vertreibt. Auch ihr Liebesleben könnte besser laufen. Ted ist gutaussehend und reich, jedoch ist er ein unverbesserlicher Macho und hält Annie für seinen „Fuck-Buddy“. Trotz allem steht fest, Annie wird Lillians Trauzeugin. Jedenfalls dachte Annie das, bis sie die anderen Brautjungfern kennenlernt. Unter ihnen ist auch Helen, die Frau von Dougs Boss. Sie ist hübsch, organisiert, gebildet und freundlich und scheint Annie von ihrem Platz als Trauzeugin sowie auch als Lillians beste Freundin verdrängen zu wollen. So entsteht ein erbitterter Kampf der beiden Rivalen um Lillians Gunst…

Kritik

Zugegeben, der Titel ist weder auf deutsch (Brautalarm) noch im Original (Bridesmaids) besonders einfallsreich. Doch wie bei den meisten Dingen, sollte man ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen. Denn hier lohnt sich ein zweiter Blick auf jeden Fall. Hinter dem lahmen Titel verbirgt sich nämlich eine der erfolgreichsten Komödien seit Langem.

Die Geschichte von der chaotischen besten Freundin Annie (Kristen Wiig), die um die Stellung als Trauzeugin für Lillian gegen die nahezu perfekten Rivalin Helen (Rose Byrne) kämpft und dabei in wirklich jedes Fettnäpfchen stapft, hört sich nicht wirklich nach einer lohnenswerten oder originellen Komödie an. Doch bevor man urteilt, sollte man sich den Film ansehen, denn sein Erfolg spricht für sich.

Brautalarm (2011) Filmbild 1Sieht man sich nun den Cast an, lässt sich dieser Erfolg sogar erklären. Die Hauptrollen sowie ein Großteil der Nebenrollen, die fest in weiblicher Hand sind, strotzen nur so vor Witz und Charme, also perfekt für eine Komödie. Das Zusammenspiel der Schauspieler und die auf den Leib zugeschnittenen Rollen kommen nicht von ungefähr. Kristen Wiig (Annie), Maya Rudolph (Lillian) sowie Mellissa McCarthy (Megan) waren schon zusammen im Ensemble bei „Saturday Night Live“ und sind eingefleischte Komödiantinnen. Außerdem schrieb Wiig selbst gemeinsam mit Annie Mumolo, die mit ihr in der Improvisationstheatergruppe „The Groundlings“ tätig war, das Drehbuch zum Film. Dieses wurde 2012 sogar für einen Oscar nominiert. Wiigs erste Hauptrolle als Annie könnte nicht passender für sie sein – dauernd gestresst und unorganisiert, durch und durch chaotisch und trotzdem einfach liebenswert. Nachdem Annies berufliches Glück sich verabschiedet hat und zusätzlich ihr Liebesleben in eine andere Richtung verläuft, als sie es sich vorstellt, ist die Freundschaft zu ihrer Freundin aus Kindertagen, Lillian, das Einzige, was in ihrem Leben noch rund läuft. Es bestehen keine Zweifel, dass Annie zur Trauzeugin wird, als Lillians Freund Doug um ihre Hand anhält. Zumindest so lange, bis Annie die anderen Brautjungfern kennenlernt. Neben so einigen verrückten Gestalten, ist dort auch Helen (Rose Byrne). Sie ist reich, sympathisch, aufgeräumt und extravagant. Also kurz gesagt: genau das Gegenteil von Annie. Die zwei sind sich von Anfang an ein Dorn im Auge und jede von ihnen kämpft nicht nur um die begehrte Trauzeugenposition, sondern auch um die Freundschaft von Lillian. Immer wieder geraten sie aneinander und versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen. Trotz ihrer Versuche, mit der langjährigen Freundschaft zu punkten, versagt Annie auf brutalste Weise. Für sie der absolute Untergang, für den Zuschauer witzige Unterhaltung. Man versetzt sich in Annie hinein, was es auf weite Sicht tatsächlich anstrengend macht, da man mit ihr mitfühlt. Allerdings fehlt es einem für wirkliche Besorgnis schlicht an Zeit, denn das Zusehen bei ihrem Versagen ist einfach zu komisch.

Brautalarm (2011) Filmbild 2Für das passende Surrounding sorgen nicht nur die Brautjungfern, sondern auch Annies Mutter (Jill Clayburgh) sowie ihr Mitbewohner (Matt Lucas) und dessen Schwester (Rebel Wilson). Jeder von ihnen ist seine/ihre Weise durchgeknallt. Allen voran Megan, eine der Brautjungfern, die von Melissa McCarthy verkörpert wird. Sie ist selbstbewusst, aufbrausend und kann hart durchgreifen. Sie ist zudem das, was eher untypisch für eine reine Frauen-Komödie ist, weil sie nicht gerade ihre feminine Seite raushängen lässt und zeigt, dass nicht alle Frauen kleine Püppchen sein müssen. Für diese Rolle in „Brautalarm“ wurde sie 2012 sogar als „Beste Nebendarstellerin“ für den Oscar nominiert. Sie ist so, wie wir Melissa McCarthy lieben. Witzig, durchgeknallt und absolut authentisch, wie schon in „Voll abgezockt“ oder „Taffe Mädels“ (im letzteren wieder unter Paul Feigs Regie). Auch Maya Rudolph macht als Braut und Freundin durchaus eine gute Figur. Bis in die Spitzen, sozusagen, wurde auf Comedy gesetzt. Wer Rebel Wilson („Pitch Perfect“) und Matt Lucas („Little Britain“) kennt, weiß was ihn erwartet. Schade, dass die beiden nicht öfter zum Zug kommen, obwohl natürlich die bevorstehende Hochzeit und somit die Hochzeitsgesellschaft im Vordergrund stehen muss. Annies männliches Gegenstück ist Officer Roads (Chris O’Dowd), einer der wenigen, der „nur“ Schauspieler („Imme Ärger mit 40“) ist, aber trotzdem schön anzusehen ist, als trotteliger Streifenpolizist mit großem Herz. Auch Rose Byrne ist ebenfalls eine dieser wenigen. Man kennt sie eher aus Horrorfilmen, wie „28 Weeks Later“ und „Insidious“ (der zweite Teil läuft gerade im Kino) und doch fügt sie sich in den Cast gut ein.

Der Humor dieses Films setzt neue Maßstäbe im Bereich der Frauen-Komödien – er ist direkt, ehrlich und schreckt vor nichts zurück. Typisch oder gar klischeehaft ist hier rein gar nichts. Mit dem sonst so einseitigen und vorurteilsbehafteten Genre der Komödie mit Frauen wird ordentlich aufgeräumt. Wiig und Mumolo, die sehr lange an diesem Drehbuch feilten, haben Filmen wie „Sex and the City“ mit ihrer offenherzigen Art regelrecht ins Gesicht geschlagen. Langeweile wird da nicht aufkommen. Über eine Fortsetzung wurde gesprochen, bis jetzt wurde aber noch nichts konkret geplant.

Fazit

Mit seiner leicht zu verdauenden Handlung und seinem ungewöhnlichen Humor ist „Brautalarm“ der perfekte Film für einen Mädels-Abend, aber auch die Männer dürften Gefallen daran finden.

Trailer

Fast & Furious 7 – Dreharbeiten vorübergehend angehalten

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Paul Walker Fast and Furious 7

Quelle: The Hollywood Reporter

Auch wenn die Frage nach der Zukunft der Fast-and-Furious-Filme angesichts des plötzlichen Todes des Franchise-Stars Paul Walker bei einem Autounfall nahezu trivial erscheint, bleibt es eine Tatsache, dass Millionen Fans weltweit sich nun fragen, wie es mit Fast & Furious 7 weitergehen soll. Das Sequel befindet sich noch mitten im Dreh. Natürlich beschäftigt diese Frage auch Universal, denn es handelt sich schließlich um eine milliardenschwere Filmreihe und der Tod von einem der zwei wichtigsten Darsteller bringt alle in eine sehr schwierige Lage.

Wie The Hollywood Reporter berichtet, wurde bereits gestern früh ein Notfall-Meeting zwischen dem Regisseur James Wan (der von Justin Lin die Zügel übernahm) und den Studioköpfen von Universal abgehalten. Zum Zeitpunkt von Paul Walkers Tod herrschte gerade eine Drehpause (über Thanksgiving). Große Teile des Films sind bereits abgedreht. Jedoch sollten Walker und der Rest des Teams im Januar noch nach Abu Dhabi reisen, um dort einige Actionsequenzen zu filmen. Der Drehplan war schon knapp genug, denn Universal hat bereits im Sommer als Starttermin den Juli 2014 festgelegt (weshalb Justin Lin aus der Serie ausgestiegen ist – ihm war der Zeitplan zu stressig). Ob der Starttermin nun eingehalten werden kann (10.07.2014 in Deutschland), ist noch unklar. Ich wage es allerdings zu bezweifeln, dann an das direkte Weitermachen ist aus vielerlei Gründen aktuell nicht zu denken.

Abgesehen von der niederschmetternden emotionalen Wirkung, die Walkers plötzlicher Tod auf das eng zusammengeschweißte Fast-and-Furious-Team hat, steht Universal vor zwei großen Problemen:

Zunächst ist da schlicht die Tatsache, dass Walker (im Gegensatz zu, beispielweise, Heath Legder in The Dark Knight) zwar viele, jedoch nicht alle seine Szenen abgedreht hat. Laut Walkers Interview-Kommentaren war auch klar, dass eine Rückkehr seines Charakter Brian O’Conner zumindest für Teil 8 geplant war.

Ein weiteres Problem stellt auch die Thematik des Films da. Es erscheint geradezu makaber nach Walkers Tod bei einem Autounfall (auch noch in einem schnellen Porsche!) ihn in einem Film zu sehen, in dem mit Sicherheit ordentlich aufs Gas gedrückt wird. Die naheliegendste Möglichkeit mit seinem Charakter im Sequel umzugehen, wäre ihn sterben zu lassen. In der Welt von Fast and Furious liegt es aber auch nahe, dass dies in der Regel bei einem Autorennen oder einer Verfolgungsjagd passiert – doch wäre das nicht zu schmerzhaft nah an der Wahrheit?

Mit diesen Problemen müssen sich die Drehbuchautoren, der Regisseur und das Studio jetzt herumschlagen. Die Dreharbeiten werden daher vorübergehend angehalten. An das Hinschmeißen des Projekts ist aber nicht zu denken.

Vor einem ähnlichen Problem stand in Vergangenheit Terry Gilliam, als Heath Ledger mitten während der Dreharbeiten zu Das Kabinett des Dr. Parnassus verstarb. Daraufhin übernahmen Colin Farrell, Jude Law und Johnny Depp verschiedene Versionen seines Charakters. Angesichts der fantastischen Thematik des Films, bot sich diese Lösung jedoch ganz gut an. Bei Fast & Furious 7 wird man etwas anderes finden müssen.

An diesen Film momentan zu denken erscheint mir persönlich angesichts der Umstände irgendwie surreal…

Battle of the Year (2013)

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Battle of the Year (2013) Filmkritik

Battle of the Year, USA 2013 • 110 Min • Regie: Benson Lee • Mit: Josh Holloway, Chris Brown, Josh Peck, Caity Lotz, Laz Alonso • FSK: ohne Altersbeschränkung • Kinostart: 28.11.2013Deutsche Website

Handlung

Der Battle of the Year steht wie jedes Jahr wieder vor der Tür und verlangt nach den besten Breakdance-Crews der Welt. Zu eben diesen besten Crews zählt das Team der USA schon lange nicht mehr – Seit nun schon 15 Jahren ist der Titel nicht mehr auf amerikanischem Boden heimisch gewesen. Medienmogul und Sponsor des Nationalteams Dante Graham möchte das ändern und klopft bei seinem Jugendfreund Jason Blake an die Tür. Dieser war einst ein grandioser Basketballcoach und hat nach Dantes Meinung das Zeug, jedes Team in jeder Sportart bis zum Sieg zu führen. Doch diese ruhmreichen Zeiten sind lange vorbei und Jason ist zu einem Schatten seiner selbst geworden. Nach einigem Rangen mit sich selbst nimmt er sich der Herausforderung jedoch an und begibt sich an die schwierige Aufgabe, eine komplett neue Crew aufzubauen, die beim Battle of the Year nicht nur bestehen, sondern auch gewinnen kann.

Kritik

Im Jahre 2007 hat Regisseur Benson Lee einen Dokumentationsfilm gedreht, der in Fan-Kreisen sehr beliebt ist. „Planet B-Boy“ beschäftigt sich, wie der Name schon vermuten lässt, mit dem Breakdancen und seiner Geschichte. Wer diesen Film gesehen hat, weiß, welchen Stellenwert B-Boying und Tanzen im Allgemeinen im Leben vieler Tänzer hat.

Sechs Jahre später versucht sich Lee nun an einer weiteren Aufarbeitung des Themas, diesmal jedoch in Form eines Spielfilms. Die Idee ist sicherlich nicht verkehrt, da es nicht viele Filme gibt, die sich ganz speziell mit Breakdance befassen. Auch das Ziel des Films ist gut gewählt, denn immerhin ist der Battle of the Year eine real existierende Veranstaltung, die sowas wie die Weltmeisterschaft im Breakdancen darstellt. Und doch, trotz eigentlich guten Voraussetzungen, schafft es der Film nicht, einen Funken überspringen zu lassen, geschweige denn ein Feuer der Begeisterung zu entfachen.

Battle of the Year 1Das liegt zum einen an den Charakteren des Films. Dante Graham (Laz Alonso) war früher selbst einmal B-Boy und hat es sich als Sponsor des heutigen Nationalteams, den LA’s Finest, zur Aufgabe gemacht, Amerika wieder zu altem Ruhm zu verhelfen. Das ist an sich ja eine nette Einstellung, doch seine Motivation geht noch weiter. Denn seiner Meinung ist Breakdance in Amerika schlicht und ergreifend nicht mehr in Mode. Und wenn breakdancen schon nicht mehr hip ist, dann ist es um den Hip Hop nicht gerade besser bestellt. Immerhin ist die Charakterzeichnung des Protagonisten Jason Blake (Josh Holloway) ein wenig, wenn auch nicht viel, glücklicher gelungen. Nach einem Unfall hat er Frau und Kind verloren und hat sich dem Alkohol hingegeben. Als Dante dann vor seiner Tür steht und ihn als Coach für seine Dance-Crew gewinnen will, muss dieser erst mit sich ringen, bevor er in dem Job einen möglichen Ausweg aus seinem Trott zu sehen scheint. Im schauspielerischen Sektor trägt Holloway den Film, wenn auch nicht sonderlich gut. Er spielt Blake eher unmotiviert und wirkt daher auch nicht besonders motivierend. Immerhin kauft man ihm ab, dass er so rein gar nichts mit Breakdancen zu tun hat.

Battle of the Year (2013) Filmbild 2So macht sich Blake also daran, mit seinem Assistenten Franklyn (Josh Peck), der immerhin etwas Ahnung von der Materie hat, ein neues Team auf die Beine zu stellen, da die Tänzer von LA’s Finest schlicht und ergreifend nicht mehr steigerungsfähig sind. Bei einer Freestyle-Session werden neue Mitglieder zusammengecastet, die sich dann – ganz originell – in einer Besserungsanstalt zum trainieren einfindet. Während des Trainings sieht sich Blake anscheinend immer wieder den zu Beginn erwähnten „Planet B-Boy“ auf DVD an, um sich selbst in das Thema einzuarbeiten. Anscheinend wird man durch diese Doku also zum Experten auf dem Gebiet des Breakdancens. Nach und nach trennen also Blake und Franklyn (mit Ypsilon, wie mehrfach betont wird) die Spreu vom Weizen und haben, auch mit Hilfe der gutaussehenden Choreografin Stacy (Caity Lotz), tatsächlich eine brauchbare Truppe vor sich.

Die Tänzer sind Segen und Fluch zugleich. Man sieht sofort, dass es sich bei der Auswahl um echte Tänzer handelt, die das Breakdancen wahrlich beherrschen und teilweise auch eigene Stile entwickelt haben. Bei den Tanzszenen kann also die Kamera lange auf den einzelnen Personen bleiben, ohne mit hektischen Schnitten oder seltsamen Einstellungen Bodydoubles zu kaschieren. Allerdings ist der Großteil der Truppe einfach nicht besonders gut im darstellerischen Bereich, so dass Szenen, in denen die Jungs mehr sprechen als tanzen, eher steif wirken. Zu einer der Ausnahmen zählt erstaunlicherweise Chris Brown, der seinen „Rooster“ ziemlich natürlich spielt. Da seine Rolle jedoch überheblich und arrogant ist, ist das auch nicht weiter verwunderlich.

Battle of the Year (2013) Filmbild 3Das gleiche Problem mit Segen und Fluch hat auch das Finale des Films. Der Battle of the Year wird ausgiebig gezeigt und immer wieder mit kurzen Einblendungen verschiedenster Reportern unterlegt, um die Authentizität der Veranstaltung zu untermauern (Für deutsche Zuschauer sorgt dies garantiert für ein Schmunzeln mit ein paar kurzen Gastauftritten von Joko und Klaas). Die Inszenierung des Events ist wirklich gelungen und man spürt die Energie, die vom Publikum und den Tänzern ausgeht. Es macht Spaß, den Crews zuzusehen, besonders dem amerikanischem Dream Team. Die Choreografie ist originell, spiegelt den Werdegang des Breakens dar und endet in einer grandiosen Choreografie, die die Tänzer mit verbundenen Augen ausführen. Als es danach jedoch zu den Battles geht, sieht die Sache schon wieder anders aus, denn auch wenn die einzelnen Parts nett anzusehen sind, so will man doch nicht ganz warm damit werden. Das Problem daran ist das Breakdancen selbst, denn die Battle-Kultur ist etwas, das man nur sehr schwer zum Zuschauer transportieren kann.

Fazit

Am Schluss bleibt Battle of the Year ein Tanzfilm, der gute Tänzer und tolle Choreografien bietet, jedoch an eindimensionalen Charakteren und rückblickend relativ wenigen „langen“ Tanzszenen erkrankt. Der Motivationsgedanke des Machwerks von Benson Lee bleibt leider stark hinter den Erwartungen zurück. Fans des B-Boying werden aber bestimmt ihre Freude an dem Film haben.

Trailer

So sieht Smaug im neuen Hobbit-Film aus!

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Quelle: Air New Zealand

Da hat sich Warner Bros. große Mühe gegeben, das Aussehen des Drachen Smaug aus Der Hobbit – Smaugs Einöde möglichst geheim zu halten und zeigte nur einige Details (sein Auge, seinen Kopf, seinen Schatten) – und dann wird plötzlich ausgerechnet von einer Fluggesellschaft das Design des wahrscheinlich berühmtesten Drachen der Literatur aus den letzten 100 Jahren in einem Video enthüllt. Wer sich den ersten Eindruck von Smaug bis zum Kinostart des Films (ab 12.12.) aufsparen möchte, sollte jetzt diesen Artikel verlassen.

Alle anderen könnten sich das unten angefügte Zeitraffer-Video anschauen, in dem eine Boeing 777 von Air New Zealand (klar, welche Fluglinie sonst?) mit einem Smaug-Muster angemalt wird. Zwar ist es natürlich auch was anderes, den Drachen wirklich in Action zu sehen (im Original wird er übrigens von Benedict "Sherlock" Cumberbatch gesprochen), doch die Bilder ermöglichen eine recht gute Vorstellung vom Aussehen. Seid also gewarnt…

Smaug

Inhalt:

“Der Hobbit: Smaugs Einöde” ist der zweite Film der dreiteiligen Kinofassung des nach wie vor sehr populären Meisterwerks “Der Hobbit” von J.R.R. Tolkien. Titelheld Bilbo Beutlin (Martin Freeman) setzt das Abenteuer seiner epischen Mission fort: Zusammen mit Zauberer Gandalf (Ian McKellen) und 13 Zwergen unter der Führung von Thorin Eichenschild (Richard Armitage) versucht er das verlorene Zwergenreich Erebor zu befreien.”

Inside Llewyn Davis (2013)

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Inside Llewyn Davis (2013 Filmkritik

Inside Llewyn Davis, USA 2013 105 Min Regie: Joel Coen & Ethan Coen Mit: Oscar Isaac, Carey Mulligan, John Goodman, Justin Timberlake, Garrett Hedlund, Adam Driver, F. Murray Abraham Regie: Joel Coen & Ethan Coen FSK: 12 Jahren Kinostart: 05.12.2013 Deutsche Website

If I had wings like Noah’s dove – diese Zeilen eines wunderschönen Folksongs entstammen dem neuen, filmischen Geniestreich der Gebrüder Coen („True Grit“) mit dem Titel “Inside Llewyn Davis”.  Gleichsam bilden die Zeilen auch eine gute Beschreibung des Filmthemas. Es geht um den aufstrebenden aber erfolglosen New Yorker Folkmusiker Llewyn Davis im Jahre 1961, dessen Verkörperung Dauer-Nebendarsteller Oscar Isaac („Drive“) hoch begabt und endlich einmal Hauptrollen-mustergültig übernimmt. Obwohl es ein Markenzeichen von Joel und Ethan Coen ist, leidet das gewohnt klasse Drehbuch bedauerlicherweise an der einen oder anderen Stelle an belanglosen Absurditäten. Nichtsdestotrotz basteln die Coens ein bewegendes Portrait der Figur Llewyn Davis (lose basierend auf der Biografie des Folk-Sängers Dave Van Ronk); stellvertretend für jeden emsig-ambitionierten und doch strauchelnden Menschen.

Inside Llewyn Davis (2013) Filmbild 3Der Erfolg mag einfach nicht Llewyn Davis‘ Weg kreuzen. In den Clubs von Greenwich Village – das Mekka der Folkmusik in NY 1961- spielt er sich Abend für Abend die Finger auf der Gitarre wund. Zwischendurch pennt Llewyn hier und da auf der Couch von Bekannten, hat Sex mit der Frau eines Freundes, tingelt zu Songaufnahmen ins Studio und sperrt schließlich gänzlich talentfrei und fahrig die Katze eines karikaturenhaften Akademiker Ehepaars (auch eine Schlafplatzgelegenheit) aus, Leute, die ihn wie ein Fundstück intellektuellen Freunden vorführen. Ihn verbindet zwar mehr als eine flüchtige Freundschaft mit Musikerfreund Jim Berkey (fabelhafte Nebenrolle: Justin Timberlake) und der resoluten und zynischen Jean (top: Carey Mulligan; auch Isaacs Filmfrau in „Drive“), doch schafft er es nur auf der Bühne im matten Scheinwerferlicht seine Gefühle zu veräußern. Obendrein versucht er die flüchtige Katze wiederzufinden. Er nimmt schließlich seine Ambitionen zuzüglich Muts zusammen und per Mitfahrgelegenheit im Auto von einem entfernten Bekannten namens Roland Turner (bizarr: John Goodman) geht’s nach Chicago. Er setzt nochmal alles auf eine Karte, um bei Musikproduzent Bud Grossman vorstellig zu werden (F. Murray Abraham).

Inside Llewyn Davis (2013) Filmbild 1Was auf den ersten Blick in die Inhaltssynopsis sogar lustig und verschmitzt anmutet, wirkt dann im Endprodukt viel eher tragikomisch. Zu Gute halten kann man dem Regie-Zweier, ebenso nonchalant wie konsequent ihr Ding durchzuziehen und zu machen, wonach ihnen ist. Anders als in einem Film wie „True Grit“ gibt es hier keine Geschichte, die klar zu Ende gedacht wird. Ein Vergleich mit Joel und Ethan Coens „A Serious Man“ liegt da deutlicher auf der Hand, schließlich geht es in „Inside Llewyn Davis“ lediglich um eine Woche aus dem Leben des gleichnamigen, imaginären, mit Problemen hadernden Folkmusikers im New York der 60er. Dem Gespann der zwei virtuosen Filmemacher war nach Fertigstellung des Drehbuchs sofort bewusst, dass ihr Film mit der Besetzung der Titelfigur stehen oder fallen wird. Die Wahl fiel auf Oscar Isaac, der ein klassisch ausgebildeter Schauspieler ist und als Mitgift noch die Fertigkeiten des Gitarrenspiels und Gesang mitbrachte. Oscar Isaac stellt sich als Idealbesetzung heraus. Musikalisches Talent bringt auch Justin Timberlake als nerdig aussehender Folkmusiker „Jim Berkey“ in einer ansehnlichen Nebenrolle mit. Als emporragend ist das Zusammenspiel oder treffender der „Kriegsschauplatz“ von Carey Muligans „Jean“ und Isaacs Figur zu bezeichnen. Jean ist schrecklich nachtragend und lässt ein beispielloses Maschinengewehr-Stakkato an geringschätzigen Paragraphen auf Llewyn niederprasseln, um ihrem Herzen –da sie von Llewyn schwanger und zugleich Jim Berkeys Frau ist- Luft zu machen. Was nuanciert mit Muligan und Isaac in „Drive“ bereits super funktionierte, zelebrieren die beiden Schauspieler hier vollends auf sehr hohem Niveau.  Coen Liebling John Goodman („Flight“) darf als Roland Turner während des Road Trips nach Chicago einen zu gedröhnten und abgehalfterten Jazzmusiker mimen. Hier offenbart sich der kritikwürdige Moment des Films, sich und die Zuschauer anhand von belanglosen Aberwitzigkeiten ein wenig zu verlieren. Für unzählige groteske Figuren sind die Brüder Coen bekannt; da ist es dann ausgerechnet eines ihrer Markenzeichen, das den beiden ein Beinchen stellt. Die Figur von John Goodman wird zwar wie von ihm gewohnt spitzenmäßig und bizarr anzusehen auf die Kinoleinwand gespielt, aber irgendwie ist es in diesem Fall zu viel. Obwohl Llewyn ausreichend genug als Loser stilisiert wurde, hat der Road Trip mit seinen Zwischenstopps bloß die Funktion abermalig Pleiten, Pech und Pannen des scheinbar scheiternden Musikers zu unterstreichen. Das kostet dem Film Spiellänge und Fahrtwind.

Inside Llewyn Dais (2013) Filmbild 2Kamera, Szenenbild und Kostüm sind enorm stimmig und geben dem Musik- lastigem Film einen repräsentativen Resonanzkörper. Kleinere und kurze Szenen, wenn beispielsweise der Schnee in Llewyns Schuhen in einem Diner wegschmilzt, bauen immer wieder eine atmosphärische Abdichtung auf.  Der Style des Films ist beachtlich attraktiv geraten und bildet den Punkt auf dem „i“ der gezeigten Folk-Ära.  Die Clubs haben Charakter mit Ecken und Kanten, das Licht zieht sich durch die schmuddelige Luft, viel Olivgrün und Kord Stoff. Großartig zu beobachten sind die Szenen, in denen die Schauspieler die Songs spielen. Erstens geschah dies beim Dreh live und zweitens werden die Songs in voller Länger ausgespielt. Keine überhasteten Schnitte zersägen die Performance, um die ohnehin magere Handlung gekünstelt schneller voranzutreiben. Das rockt und gibt dem Film zuweilen einen dokumentarischen Touch. Genießen! Ein perfekter Zirkelschluss, der übrigens sehr geschmeidig mit einer Kamerafahrt hinter der flüchtigen Katze übergeblendet wird, sorgt für eine runde Zusammenführung von Anfang und Ende des Films. Zuletzt sei auch die Katze mit lobpreisenden Worten beschenkt, denn der kleine Tiger ist der heimliche zweite Hauptdarsteller neben Oscar Isaac. Wie genau der Katze dies gelingt, sollte jeder Zuschauer sehen und nicht hier lesen.

Anspieltipp: Fare Thee Well (Dink’s Song) – Marcus Mumford & Oscar Isaac

Trailer

 

Redemption – Stunde der Vergeltung (2013)

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Hummingbird, GB/USA 2013 • 100 Min • Regie: Steven Knight • Mit: Jason Statham, Benedict Wong, Agata Buzek, Vicky McClure • FSK: ab 16 Jahren • Verleih: Universum Film • Heimkino-Start: 29.11.2013 • Website

Handlung

Der einstige Soldat Joey führt mittlerweile ein erbärmliches Leben in den drogenverseuchten Ghettos Londons. Als er während der Flucht vor geldeintreibenden Drogenhändlern in einem für mehrere Monate leerstehenden Loft landet, wittert er die Chance, sein Leben wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen. Als er bei seinem neuen Job als Tellerwäscher in einem China-Restaurant von seinem Chef beobachtet wird, wie er ein paar Störenfriede eindrucksvoll in die Schranken weist, heuert dieser ihn als Fahrer an, der sich auch mal die Hände schmutzig macht. Diese neue Anstellung bringt ihm viel Geld ein, das er unter anderem der Nonne Christina zukommen lässt, die ihn noch als Obdachlosen kennt. Zwischen den beiden entsteht eine seltsame Chemie, die jedoch auf eine harte Probe gestellt wird, als Joey vom Tod seiner Freundin Isabel aus obdachlosen Zeiten erfährt und nun die Verantwortlichen finden möchte, um sie zu rächen.

Kritik

Wenn man die Begriffe „Jason Statham“ und „Fahrer“ in einem Satz hört, dann denkt man natürlich sofort an die Filme der Transporter-Reihe. Auf dem Papier hat Redemption auch erst einmal alles, was einen solchen Film ausmacht: Den gut gekleideten Ex-Soldaten, eine Berufswahl, die das Fahren von Autos beinhaltet und ein Rache-Plot. Und doch ist Redemption alles andere als ein Action-Spektakel. Vielmehr ist der Film ein Drama mit einigen Actionszenen, die aber relativ schnell abgehandelt werden, um sich wieder den Hauptthemen wie Selbstfindung und Rache zu widmen. Diese beiden Motive würde man von einem Statham-Film vermutlich nicht in solch einer großen Form vermuten. Das führt dazu, dass der britische Schauspieler hier eine seiner bislang ernstesten Rollen abliefert – und das sehr überzeugend.

Redemption - Stunde der Vergeltung (2013) Filmbild 1Als einstiger Soldat plagt sich seine Figur Nacht für Nacht mit den Nachwirkungen seines letzten Einsatzes rum. Bei einem Mission im nahen Osten wurden fünf seiner Kameraden getötet, woraufhin er sich wahllos fünf Einheimische zur Brust nimmt und ebenfalls umbringt. Um nicht vor dem Kriegsgericht zu landen, hat er sich für ein Leben als Obdachloser entschieden. Das führte zwangsläufig jedoch auch zum Abbruch des Kontakts zur eigenen Familie. Erst der verstärkte Kontakt zu Christina (Agata Buzek), einer Nonne des Ordens "Sisters of Redemption", bringt ihn wieder einigermaßen auf den richtigen Weg. Doch diese fremdartig wirkende Freundschaft hat auch Auswirkungen auf das Leben der Nonne selbst. Joey zeigt ihr ein Leben außerhalb der Regeln und lässt sie an sich selbst zweifeln. Auch sie hat in ihrer Vergangenheit etwas Traumatisches erlebt und ist seitdem auf der Flucht vor jenen Erinnerungen. Die Beziehung der beiden überschreitet zaghaft hier und da die Grenzen einer reinen Freundschaft, sodass die Gefühle der beiden im Konflikt mit ihren privaten Zielen stehen.

Die Geschichte des Films lässt schon relativ zu Beginn durchblicken, dass alles im Film auf einen bestimmten Tag hinauslaufen wird, an dem sich die zwei Schicksale der Hauptfiguren entscheiden werden. Am 1. Oktober des laufenden Jahres hat Joey die Chance auf ein Treffen mit dem Mörder von Isabel während einer privaten Feier. Zur gleichen Zeit findet jedoch auch eine Ballett-Aufführung statt, von der Christina schon lange Zeit geträumt hat. Da sie über Joeys Pläne Bescheid weiß, lädt sie ihn ebenfalls zu dieser Veranstaltung ein, um ihn eventuell von seinem Vorhaben abzubringen. Abgesehen davon kommt der Besitzer des Lofts, das Joey den Sommer über „bezogen“ hat, an diesem Datum wieder. Christina selbst spricht in einem Gespräch an, dass es sich bei diesen Zufällen ganz klar um Schicksal handeln muss.

Redemption ist also alles in allem ein Film, der auf keinen Fall ein Actionkracher sein möchte. Die Szenen, in denen Joeys dreckige Arbeit gezeigt wird, sind meist so schnell vorbei, dass man sie im Nachhinein auch fast wieder vergessen hat. Leider trifft dies auch auf die Szenen zu, die sich mit Joeys eigener Familie befassen, die er damals im Stich gelassen hat. Die wenigen Momente, in denen seine Familie zu sehen ist, sind ebenfalls kaum nennenswert und versuchen nur vergebens, dem Charakter eine weitere „Last“ aufzudrücken. Das wäre gar nicht nötig gewesen, da schon die Nachwirkungen des Militäreinsatzes und der Tod von Isabel gut als motivierender Antrieb für Joey wirken.

Fazit

Wer Jason Statham am liebsten in testosterongeladenen Abenteuern erlebt, in denen es Dinge wie Charakterzeichnung und Tiefgang nur im entferntesten Sinne gibt, wird bei Redemption schwer enttäuscht. Alle anderen erwartet jedoch ein netter Film über zwei Personen, die auf ihre eigene Art und Weise mit ihrer Vergangenheit abschließen wollen. Stellenweise sind einige Dialoge etwas langatmig und zu bedeutungsschwanger geraten, aber insgesamt wirkt der Film in sich stimmig.

DVD-Extras

Geboten werden hier ein relativ nichtssagendes B-Roll und 10 kurzweilige Interviews, die allerdings aufgrund ihrer Kürze (zuweilen unter einer Minute lang) lediglich nur die Oberfläche des Flms streifen. Ich hätte gerne mehr dazu gehört, wie Statham zu einer Rolle kam, die nicht seinen üblichen Leinwandauftritten entspricht.


Information zur Veröffentlichung

Die deutsche DVD, und BluRay von Universum Film sind ab dem 29.1.2013 im Handel erhältich. Zudem ist der Film als Video-on-Demand verfügbar.

Neben dem ungekürzten Film in der deutschen und englischen Sprachfassung liegen bei den Veröffentlichungen folgende Extras vor:

Redemption - Stunde der Vergeltung (2013)

B-Roll (14 Min)
• Interviews mit Cast & Crew (44 Min)
• Originalrailer
(2 Min)
Trailershow

 

(© Universum Film)

 



Trailer

https://youtu.be/01OUhr8OUik

Paul Walker ist tot

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Paul Walker tot

Paul Walker in Fast & Furious 6 (2013) © Universal Pictures

Quellen: TMZ, Twitter

Welch bittere Ironie das Leben doch manchmal serviert…

Paul Walker (40), der Star von fünf Fast-and-Furious-Filmen, ist gestern Nachmittag Ortszeit in Santa Clarita, nördlich von Los Angeles, bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen. Die Medienvertreter von Walker haben seinen Tod mittlerweile über die sozialen Medien bestätigt. Der Fast-and-Furious-Star war auf dem Weg zu einem Wohltätigkeitsevent zugunsten der philippinischen Taifun-Opfer. Er befand sich auf dem Beifahrersitz eines Porsche Carrera GT, dessen Fahrer, ein Freund von Walker, die Kontrolle verlor und zunächst mit einem Laternenmast und schließlich mit einem Baum kollidierte. Das Auto ist daraufhin in Flammen aufgegangen. Als die Polizei eintraf, waren beide Insassen bereits tot. Laut Polizeiangaben könnte eine erhöhte Geschwindigkeit zu dem Unglück geführt haben.

Der Tod hinter dem Steuer eines Autos erscheint angesichts der erfolgreichsten Rolle des Schauspielers regelrecht makaber. In den Fast-and-Furious-Filmen spielt er einen Ex-Cop, der ein Faible für illegale Straßenrennen entwickelt. Im Mai dieses Jahres startete weltweit Fast & Furious 6 und avancierte mit mehr als $780 Mio Einspiel zu einem Riesenhit. Seit dem Sommer laufen bereits die Dreharbeiten zu Fast & Furious 7 (geplanter dt. Kinostart: 10.07.2014), mindestens zwei weitere Teile waren geplant. Ob und wie der Tod von Walker den nächsten Flm betreffen wird, ist selbstverständlich noch unbekannt.

Die ersten größeren Filmrollen hatte Walker in Pleasantville, Varsity Blues und Eine wie Keine, doch erst The Fast and the Furious verschaffte ihm den großen internationalen Durchbruch und machte aus ihm einen Actionstar. Auch wenn die meisten sich an ihn wegen der Fast-Filme erinnern werden, so hat er seine beste Performance, meiner Meinung nach, in dem märchenhaft-düsteren Thriller Running Scared abgeliefert. Zu seinen weiteren filmischen Erfolgen gehören Takers, Flags of our Fathers und Joyride – Spritztour. Bereits abgedreht ist auch Brick Mansions, das Remake des französischen Actioners Ghettogangz.

Walker hätte wahrscheinlich keinen Oscar für seine Arbeit gewonnen, doch er war eine filmische Präsenz, an die man sich zumindest dank seiner erfolgreichen Filme erinnern wird. Er hinterlässt eine 15-jähirge Tochter.

Unten ist der Text, der auf Walkers offizieller Facebook-Seite gepostet wurde:

It is with a truly heavy heart that we must confirm that Paul Walker passed away today in a tragic car accident while attending a charity event for his organization Reach Out Worldwide. He was a passenger in a friend’s car, in which both lost their lives. We appreciate your patience as we too are stunned and saddened beyond belief by this news. Thank you for keeping his family and friends in your prayers during this very difficult time. We will do our best to keep you apprised on where to send condolences. – #TeamPW

Einige Reaktionen seiner Weggefährten (u.a. aus den Fast & Furious-Filmen)  via Twitter:

 

 

 

 

 

 

Kommt bald eine "Sin City"-Serie?

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Sin Ciy Serie

Quelle: New York Times

In einem Interview mit der New York Times haben Harvey und Bob Weinstein von diversen Serienprojekten erzählt, die die beiden momentan entwickeln (einschließlich der Tolstoi-Adaption "Krieg und Frieden" in 14 Folgen und "Marco Polo", einer Martial-Arts-Abenteuerserie). Die interessantesten Kommentare kamen aber von Bob Weinstein, dem etwas weniger umstrittenen und kontroversen der beiden Brüder. Er erzählte, dass er momentan an der Entwicklung diverser Horror- und Actionserien beteiligt ist, die zum Portfolio der Produktionsfirma Dimension Films (1992 als Miramax-Ableger von Bob Weinstein gegründet und seit 2005 Teil von The Weinstein Company) passen. Dabei bestätigte er auch, dass momentan die Pilotfolge zu MTVs "Scream"-Serie vorbereitet wird, was allerdings schon länger bekannt ist.

Dabei ließ Bob Weinstein aber auch zwei große Enthüllungsbomben fallen. Zum einen verkündete er, dass er gemeinsam mit Frank Darabont eine 10-teilige TV-Version von Der Nebel entwickelt. Darabont hat die Horror-Kurzgeschichte von Stephen King 2007 für das Kino adaptiert (mit Thomas Jane und Marcia Gay Harden in den Hauptrollen), wo der Erfolg allerdings eher bescheiden war. Bei den Genrefans entwickelte sich der Film, in dem ein unheimlicher Nebel über eine Kleinstadt zieht und mit sich seltsame monströse Kreaturen bringt, im Heimkino zu einem Favoriten. Scheinbar so sehr, dass Darabont und Weinstein zu dieser Welt zurückkehren möchten. Dies liegt sicherlich auch an dem Erfolg, den die erste Staffel von Stephen Kings "Under the Dome" (basierend auf "Die Arena") kürzlich im Fernsehen feierte.

Noch überraschender ist jedoch das Statement, dass eine TV-Serie aus der Welt von Sin City nach dem Release des zweiten Films, Sin City: A Dame to Kill For (US-Start: 22.08.2014) von bald folgen soll. Robert Rodriguez und Frank Miller sollen diese entwickeln. Das bezeugt erneut, dass TV-Adaptionen einfach die "neuen Sequels" in Hollywood sind. Zugegeben, sowohl Der Nebel als auch Sin City bieten sich durchaus fürs Serienformat an (aber nur, solange sie auf Kabelsendern laufen, die weniger der Zensur unterworfen sind). Jedoch glaube ich, dass hier mehr die Hoffnung auf großen kommerziellen Erfolg denn die künstlerische Integrität im Mittelpunkt steht.

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