Sam Mendes wollte M in Spectre zum Bösewicht machen, doch Ralph Fiennes protestierte

Ralph Fiennes in Spectre © 2015 Eon Productions

Quelle: Happy Sad Confused

Was haben Benedict Cumberbatch und Christoph Waltz gemeinsam? Beide spielten neue Versionen von ikonischen Bösewichten in etablierten Franchises und mussten bis zur Veröffentlichung des Films über die wahre Identität ihrer Figuren lügen, auch wenn sie für viele Fans längst ein offenes Geheimnis war. John Harrison (Cumberbatch) entpuppte sich in Star Trek into Darkness als Khan Noonien Singh und Bonds Widersacher Franz Oberhauser (Waltz) aus Spectre war in Wahrheit Ernst Stavro Blofeld. Unter vielen eingefleischten Fans sorgten beide Darstellungen eher für gemischte bis ablehnende Reaktionen.

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Doch Waltz als Hauptschurke war scheinbar nicht immer der Plan des Spectre-Regisseurs Sam Mendes, der als erster Filmemacher seit John Glen zwei Bond-Filme hintereinander inszeniert hat. Wie M-Darsteller Ralph Fiennes in einem Interview nach der Veröffentlichung von Daniel Craigs finalem Bond-Einsatz Keine Zeit zu sterben enthüllt hat, wollte Mendes ursprünglich, dass Bonds Vorgesetzter selbst am Ende als Bösewicht entlarvt wird – möglicherweise als Blofeld selbst! Doch Fiennes wehrte sich vehement gegen diese Wendung und beharrte darauf, dass M ein Guter bleiben soll. Fiennes erzählte: (aus dem Englischen)

Ich denke, ich kann jetzt sagen, dass ich einen Versuch von Sam (Mendes) abwehren musste, aus M… ich habe gesagt: "Ich will nicht M spielen und dann drehst du es um und machst ihn zum Bösewicht. M ist niemals der Bösewicht." Also musste ich einige intensive Diskussionen mit Sam führen und sagen: "Damit bin ich nicht einverstanden"

[…]

Er war Blofeld oder so etwas, das war für mich die Grenze.

Es ist auch denkbar, dass M nicht Blofeld selbst sein sollte, sondern die Rolle des MI6-Maulwurfs erfüllen sollte, die im Film letztlich von Andrew Scott verkörpert wurde.

Fiennes' Charakter Gareth Mallory übernahm am Ende von Mendes' Skyfall als Nachfolger von Judi Dench den Posten von Bonds Vorgesetztem M. Nach anfänglichen Reibungen zwischen dem ungehorsamen Bond und dem skeptischen Mallory entwickelten die beiden Respekt füreinander. Die Enthüllung von M als Bösewicht wäre sicherlich eine große Überraschung für die Zuschauer gewesen, hätte aber viele Fans der Reihe vermutlich ähnlich auf die Palme gebracht wie einige Entwicklungen im neusten Bond-Film. So sehr ich Skyfall liebe, denke ich rückblickend, dass Spectre davon profitiert hätte, wenn er einem neuen Regisseur anvertraut worden wäre.

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