Simu Liu in Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings © 2021 Walt Disney Studios/Marvel Studios
Quelle: Collider
Nach einer Serie von Höhepunkten 2018 und 2019 mit den monumentalen Kassenerfolgen von Black Panther, Avengers: Infinity War, Captain Marvel und Avengers: Endgame sowie der historischen Oscarnominierung für Black Panther als erster Comicverfilmung in der Kategorie "Bester Film" folgte für das Marvel Cinematic Universe eine leichte Ernüchterung in Phase Vier. Erst sorgte die Pandemie für eine fast zweijährige MCU-Zwangspause in den Kinos, dann wurden die ersten Filme und Serien, die eine neue Saga des MCU einläuteten, mit gemischten Gefühlen aufgenommen und erzielten auch wechselhafte Ergebnisse an den Kinokassen. Auch die Einführung neuer Helden klappte nicht so glatt, wie Kevin Feige es sich vielleicht erhofft hat. Trotz der Verpflichtung der frischgebackenen Oscargewinnerin Chloé Zhao (Nomadland) für die Regie von Eternals wurde der Ensemblefilm zum ersten Kritikerflop des MCU.
Erst die Rückkehr etablierter Helden wie Spider-Man, Doctor Strange, Thor und Black Panther sorgte wieder für volle Kassen, aber zum Teil auch für gespaltene Reaktionen der Fans.
Ein MCU-Held, der die Kritik von Phase Vier recht unbeschadet überstanden hat und einer vielversprechenden Zukunft im Marvel-Universum entgegenblickt, ist Shang-Chi. Sein Film Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings erfüllte das Versprechen an Marvel-Fans, endlich den wahren Mandarin (Tony Leung) ins MCU einzuführen, nachdem sie sich vom Täuschungsmanöver in Iron Man 3 verarscht fühlten und als kleiner Gag war sogar Ben Kingsley als ehemaliger Mandarin-Hochstapler wieder dabei. Vor allem wurde der Film aber für seine toll choreografierte Martial-Arts-Action, seine Hommage an die bildgewaltige Wuxia-Tradition und die lange überfällige Repräsentation asiatischstämmiger Schauspieler im Blockbusterkino gelobt. Auch wenn es diesmal keine Oscarnominierung gab, war Shang-Chi ein ähnlicher Meilenstein für asiatische Schauspieler wie Black Panther für schwarze Darsteller. Es war der Erfolg von Filmen wie Crazy Rich und Shang-Chi, der letztlich den Weg für den Triunmph des diesjährigen Oscargewinners Everything Everywhere All at Once ebnete.
Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings kam im September 2021 in die Kinos, als die Pandemie noch wütete, es Kapazitätsbegrenzungen in vielen Kinos gab und viele Menschen noch Angst vor Versammlungen in geschlossenen Räumen hatten. Nichtsdestotrotz schickte Disney Shang-Chi im Gegensatz zu Black Widow nicht zeitgleich gegen einen Aufpreis zu Disney+, sondern exklusiv in die Kinos als einen der ersten großen Blockbuster des Jahres. Trotz dieser erschwerten Bedingungen wurde der Film dank positiver Mundpropaganda zum soliden Erfolg mit rund $430 Mio Einspiel.
Disney war mit der Performance des Films in Anbetracht der Umstände sehr zufrieden und noch im selben Jahr wurde ein Sequel angekündigt. Außerdem wurden Shang-Chi-Regisseur Destin Daniel Cretton sowohl die MCU-Serie "Wonder Man" mit Yahya Abdul-Mateen II als auch die große Verantwortung für den nächsten Avengers-Film The Kang Dynasty übertragen, der 2025 in die Kinos kommen soll. Doch werden wir Shang-Chi vorher noch in einem eigenen Film wiedersehen? Als letzten Sommer ausführliche Pläne für Phasen Fünf und Sechs des MCU bekanntgegeben wurden, war Shang-Chi 2 nicht Teil davon. Es gibt aber noch einige wenige Lücken im aktuellen Plan bis einschließlich 2026, die vom Sequel gefüllt werden könnten und Hauptdarsteller Simu Liu hat kürzlich in einem Interview erneut bestätigt, dass das Sequel kommen wird, und seine Aufregung über die Möglichkeiten der Fortsetzung zum Ausdruck gebracht: (aus dem Englischen)
Ein Sequel zu machen fühlt sich aufregend an. Es gibt nicht mehr zwingend den Druck, etwas abzuliefern oder den Druck, Erwartungen zu übertreffen. Wir haben bereits eine Welt etabliert und es ist irgendwie wirklich nostalgisch und aufregend, in diese Welt zurückzukehren, über die wir so lange nachgedacht und die wir geplant haben.
Und dann haben wir die Gelegenheit, manche Dinge noch mal zu machen, aber auch den Zuschauern neue Dinge zu zeigen. Wir werden die gleiche großartige Action haben, für die wir beim ersten Film gefeiert wurden, aber hoffentlich auch neue Seiten von Shaun und den Charakteren um ihn herum zeigen können. Natürlich wenn wir uns Michelle Yeoh noch leisten können. Sie ist gerade irrsinnig erfolgreich und die Königin von allem.
Die Abspannszenen des Films deuteten künftigen Geschichten sowohl für Shang-Chi (Liu) selbst als auch für seine Schwester Xialing (Meng’er Zhang) an, die die Verbrecherorganisation ihres Vaters heimlich übernommen hat. Es ist außerdem nahezu garantiert, dass Shang-Chi eine wichtige Rolle in Crettons Avengers: The Kang Dynasty spielen wird. Im Februar hat Liu jedoch auch verraten, dass der Charakter möglicherweise früher wieder zu sehen sein wird als manche erwarten, was einen Gastauftritt in einem der kommenden Marvel-Projekte bedeuten könnte. Crettons "Wonder Man"-Serie, in der auch Ben Kingsley als Trevor Slattery zurückehren wird, würde sich dafür anbieten. Die Dreharbeiten zur Serie laufen seit April und sie soll nächstes Jahr bei Disney+ erscheinen.
Wie fandet Ihr Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings und freut Ihr Euch auf die Fortsetzung?
