"Riverdale"-Darstellerin Vanessa Morgan prangert Ungleichheit an

Vanessa Morgan in "Riverdale" © 2017 The CW Network, LLC. All rights reserved

Quelle: Vanessa Morgan Twitter

Es sind schwierige Zeiten. Jeder, der nicht hinter dem Mond lebt und die Nachrichten in den letzten Tagen mitverfolgt hat, weiß, was in den USA gerade los ist. 2020 war bislang kein Zuckerschlecken, doch es wäre falsch, zu behaupten, die aktuelle Situation in den USA als ein weiteres Beispiel dafür zu nehmen, wie beschissen dieses Jahr ist. Der Mord an George Floyd war lediglich der Katalysator dafür, dass sich angestaute Rassenspannungen in Proteste und Ausschreitungen entladen haben. Die systematische Ungleichbehandlung und Diskriminierung von Afroamerikanern bzw. Persons of Color (POC) ist ein Problem, das sich seit Jahrzehnten, gar Jahrhunderten durch die US-amerikanische Geschichte wie ein Schandfleck hindurchzieht. Wir sind zwar nicht mehr in einer Zeit der gesetzlich befürworteten Rassentrennung, doch Ungleichheit und Benachteiligung, mal in mehr, mal in weniger offensichtlicher Form, findet man in nahezu allen Lebensbereichen, privat wie beruflich. Dinge sind vielleicht besser geworden, aber sie sind noch weit, weit entfernt von gut.

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Und so nehmen sich auch einige Prominente die aktuelle Situation zum Anlass, um auf die missliche Lage hinzuweisen, in der Hoffnung, dass die Leute jetzt endlich zuhören. Eine von ihnen ist "Riverdale"-Darstellerin Vanessa Morgan, die seit der zweiten Staffel als bisexuelle Bikerin Toni Topaz, ein Mitglied der Southside Serpents und Love Interest von Cheryl Blossom (Madelaine Peitch), mitspielt. Über Twitter schrieb sie, sie würde nicht mehr still sein und sei müde über die Darstellung von schwarzen Menschen als Kriminelle, gefährliche oder wütende furchteinflößende Menschen. Auch schwarze Schauspieler, die lediglich eindimensionale Sidekicks für weiße Hauptfiguren darstellen, habe sie satt.

Nach wiederkehrenden Rollen in der zweiten Staffel wurden Reggie-Darsteller Charlie Melton und Morgan in Staffel 3 zur Hauptbesetzung befördert. Seit Co-Star Ashleigh Murray während der vierten Staffel zur Spin-Off-Serie "Katy Keene" gewechselt hat, ist Morgan die einzige schwarze Darstellerin im Haupt-Cast von "Riverdale". Auf einen Kommentar hin, sie sollte eigentlich doppelt bezahlt werden, weil sie für die Serie in doppelter Hinsicht die "Quote" erfüllt – als schwarze und bisexuelle Figur – schrieb sie: (aus dem Englischen)

Zu schade, dass ich die einzige schwarze Hauptdarstellerin bin, aber auch am wenigsten bezahlt werde. Mädchen, ich könnte noch tagelang darüber reden.

Morgan ergänzte mit einem Tweet, indem sie klarstellte, dass es kein negatives Licht auf ihre Schauspielkollegen und Freunde aus der Serie werfen sollte, die die Serie nicht schreiben und stets auf ihrer Seite stehen. Betty-Darstellerin Lili Reinhart hat daraufhin ihre "10.000-prozentige" Unterstützung gegenüber Morgan geäußert.

Außerdem eilte Morgan ihrem Co-Star Ashleigh Murray zur Unterstützung, der in einem Kommentar grundlos vorgeworfen wurde, sich als Diva verhalten zu haben, weshalb die Band ihrer Figur, die Pusssycats, in der Serie aufgelöst wurde. Murray wies die Anschuldigung mit ganz klaren Worten zurück, und meinte, wenn es nach ihr ginge, würden die Pussycats eine eigene Serie haben. Ihre ehemalige Pussycats-Bandkollegin Asha Bromfield stimmte ein mit einem Tweet über die schlechte Behandlung der Pussycats bei "Riverdale", die mehr verdient haben als nur im Hintergrund zu stehen und frech zu sein.

Es ist tatsächlich leider so, dass die "Riverdale"-Autoren auch nach Morgans Beförderung zum Haupt-Cast kaum interessante Geschichten für ihre Figur finden konnten, deren größter Beitrag darin besteht, Cheryls Freundin zu sein. Es ist vielleicht nachvollziehbar, dass ihr Gehalt nicht auf der gleichen Stufe ist wie bei den vier Kerndarstellern K.J. Apa (Archie), Cole Sprouse (Jughead), Camila Mendes (Veronica) und Lili Reinhart (Betty), aber nicht, weshalb sie weniger verdienen sollte als beispielsweise Charles Melton oder Casey Cott (Kevin).

Unten findet Ihr eine Zusammenstellung der relevantesten im Artikel erwähnten Tweets.

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