DVD- und Blu-ray-Verkäufe in den USA sind implodiert

0
DVD Verkaufszahlen

Quelle: CNBC

Kauft Ihr noch DVDs, Blu-rays oder gar 4K-Discs? Wenn Ihr Euch auf diese Seite und zu diesem Artikel verirrt habt, dann laute die Antwort vermutlich "ja". Eingefleischte Filmfans pflegen immer noch ihre Sammlungen und ziehen greifbare und jederzeit verfügbare Medien den digitalen Alternativen vor.

Doch man sollte sich nichts vormachen: Als fleißiger DVD- oder Blu-ray-Käufer gehört man zur aussterbenden Art. Um das zu wissen, braucht man nicht zwingend eine Statistik, sondern es reicht, sich im Bekannten- und Freundeskreis herumzufragen, wie viele Discs noch gekauft werden, seit die meisten Haushalte Netflix und/oder Amazon Prime haben.

Um die harten Zahlen zumindest in Bezug auf die USA vorzuführen, hat der Wirtschaftskanal CNBC jetzt eine erschreckende Statistik über die Entwicklung der Disc-Verkäufe in den USA zusammengestellt. So wurde der Höhepunkt der Umsätze durch DVD-Verkäufe 2005 mit gigantischen $16,3 Milliarden erreicht. Im Jahr darauf sanken die Umsätze zwar um 3%, gingen aber 2007 wieder um einen halben Prozentpunkt nach oben. Doch dann kam das Jahr 2008 mi der Finanzkrise und DVDs wurden schnell zu einem leicht verzichtbaren Luxusgut – die Verkäufe brachen um 26% ein und sanken seitdem kontinuierlich jedes Jahr. Vergangenes Jahr wurden lediglich $2,2 Milliarden mit DVD-Verkäufen in den USA umgesetzt, weniger als 10% des gesamten Heimkinomarkts. Alleine im Zeitraum von 2011 bis 2018 sind die Verkäufe um 67% gesunken. Gegenüber dem Höhepunkt von 2005 ist das ein Einbruch um 86%.

Wer jetzt aber einwendet, dass die Blu-rays die DVDs verdrängten, so muss man auch dem widersprechen. Am erfolgreichsten waren die Blu-rays 2013 mit $2,37 Milliarden Umsatz. Fünf Jahre später betrug der Wert jedoch nur noch $1,8 Milliarden, also immer noch weniger als bei den DVDs. Daten zu 4K-Umsätzen liegen leider nicht vor.

Doch das bedeutet nicht, dass die Konsumenten deutlich weniger Geld im Heimkinomarkt ausgeben. Darin betrug der Umsatz letztes Jahr $23,2 Milliarden, nah am Rekord von 2005 ($25,2 Milliarden). Den Boden, den die Discs verloren haben, besetzten nun Abos verschiedener Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime oder Hulu. Von 2011 bis 2018 sind die Umsätze der Streaming-Anbieter um schwindelerregende 1231% auf $12,9 Milliarden gestiegen. Kein Wunder, dass weniger Discs gekauft werden, denn Zeit- und Geldressourcen eines regulären Konsumenten sind begrenzt und Streaming-Dienste bieten einfach ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bei gleichzeitiger Raumeinsparung. Dieser Trend wird sich mit der baldigen Ankunft von Disney+ und weiteren Streaming-Plattformen sicherlich nicht bald ändern.

Ich mag meine über 2000 Discs große Sammlung und ergänze sie weiterhin hier und da mit Filmen, die mir ganz besonders am Herzen liegen oder wirklich schicken Editionen, doch die Wahrheit ist, dass auch mein Kaufverhalten seit dem Riesenangebot von Netflix und Prime deutlich zurückgegangen ist. Wie sieht es bei Euch aus?