Borderlands-Darstellerin schwärmt von großer Vorlagentreue

© 2009 2K Games/Gearbox Software

Quelle: Collider

Gute Videospielverfilmungen kann man wohl an einer Hand abzählen. Es gibt viele mögliche Gründe, weshalb es gerade bei Games häufig so schwer ist, die Geschichte in ein anderes Medium zu überführen, wo es doch bei Comics und Büchern deutlich besser klappt. Meine Theorie dazu ist, dass Videospiele von der Interaktion mit den Spielern leben, ein essenzielles Element, das bei Verfilmungen unweigerlich verloren geht. Aber sicherlich gibt es auch andere Gründe. Häufig bemängeln Gamer auch, dass Verfilmungen zu sehr von den Plots und den Charakteren der Spiele abweichen. Andererseits scheint genau das manchmal das Erfolgsrezept zu sein. Kommerziell war die Resident-Evil-Reihe mit Milla Jovovich nämlich sehr ertragreich, mit den Spielen hatten die Filme aber kaum noch etwas gemeinsam.

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Fans der brutalen, vierteiligen Videospielreihe "Borderlands", deren Verfilmung von Eli Roth dieses Jahr inszeniert wurde, dürfen sich jedoch auf eine weitgehend vorlagengetreue Adaption freuen, wenn man der Darstellerin Janina Gavankar ("Sleepy Hollow") Glauben schenkt. Gavankar ist selbst eine leidenschaftliche Gamerin, die auch schon einigen Videospielen ihre Stimme lieh und mittels Motion-Capture auch darin mitgewirkt hat. In Borderlands spielt sie Commander Knoxx, eine Figur, die in den Spielen zwar nicht vorkommt, dennoch aber direkt mit ihnen verbunden ist. Knoxx ist die Tochter des General Knoxx aus dem DLC zum ersten Spiel. Ihre Figur tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und schließt sich Atlas' (Édgar Ramírez) Privatarmee, der Crimson Lance, an.

Obwohl ihr Charakter eine Neuschöpfung für den Film ist, beteuerte Gavankar kürzlich in einem Interview, dass der Borderlands-Film den Spielen sehr treu bleibt: (aus dem Englischen)

Ich bin eine Hardcore-Gamerin seit 2007. Ich bin erst super spät ins Zocken eingestiegen. Inzwischen berate und inszeniere ich auch im Bereich der Videospiele, also ist es ein wirklich großer Teil meines Lebens.

[…]

Das Produktionsdesign und das Szenenbild alleine sind so nah am Spiel dran. Man kann es kaum glauben, wie viel Liebe ins Detail gesteckt wurde. Ich bin mit verschränkten Armen gekommen nach dem Motto: "Ihr macht es besser richtig, sonst bin ich hier, um zu sagen, wenn etwas Quatsch ist." Und sie haben es wirklich intensiv angepackt. Sie meinten es ernst. Bis hin zu unseren Kostümen und den richtigen Farben. Sehr viel Liebe steckt in der Produktion.

Und viele Leute von Gearbox waren da, was also wirklich wundervoll ist, wenn man Entwickler am Set rumlaufen sieht und sie dann etwas bemerken, was sie digital erschaffen hatten. Das ist wirklich etwas Besonderes und ich liebe es, bei der Verwirklichung zuzusehen.

Es bleibt zu hoffen, dass Borderlands nicht nur vorlagengetreu, sondern auch wirklich gut ist. Eli Roths Bilanz als Regisseur ist gemischt. Einen Namen hat er sich als Exploitation-Horrormacher von Filmen wie Hostel, Cabin Fever und The Green Inferno gemacht, versuchte aber in den letzten Jahren mit dem mittelprächtigen Death-Wish-Remake und dem überraschend guten Fantasyfilm Das Haus der geheimnisvollen Uhren aus der Horror-Schublade herauszukommen. Borderlands ist sein bislang größter und teuerster Film. Für die Verfilmung spricht sicherlich der Drehbuchautor Craig Mazin, der HBOs "Chernobyl" geschrieben hat und aktuell der Showrunner der "The Last of Us"-Serie ist.

Auch die Besetzung des Films ist interessant. Die zweifache Oscargewinnerin Cate Blanchett spielt die Hauptrolle als Lilith, eine berüchtigte Schatzjägerin mit geheimnisvoller Vergangenheit, die widerwillig zu ihrem Heimatplaneten Pandora (nein, nicht der aus Avatar!) zurückkehrt, um die vermisste Tochter von Atlas, dem mächtigsten Arsch des Universums zu finden. Dafür muss sie mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe von Außenseitern zusammenarbeiten: Roland, gespielt von Kevin Hart (Jumanji: Willkommen im Dschungel) als ein einst angesehener Soldat, der nach Erlösung sucht; Ariana Greenblatt (Love and Monsters) als Tiny Tina, eine junge, wilde Sprengstoffexpertin; Krieg (Florian Munteanu aus Creed II) als Tinas muskulöser aber sprachlich eingeschränkter Beschützer; die mit allen Wassern gewaschene Wissenschaftlerin Tannis, verkörpert von Jamie Lee Curtis (Halloween); und Claptrap, ein im Original von Jack Black (School of Rock) gesprochener, klugscheißerischer Roboter, der die Klappe nicht halten kann. Gemeinsam bekämpfen sie außerirdische Monster und gefährliche Banditen, um das vermisste Mädchen zu finden und zu beschützen, welches möglicherweise den Schlüssel zu unvorstellbarer Macht besitzt. Das Schicksal des Universums ist in ihren Händen. Was kann schon schiefgehen?

Kevin Hart als knallharter Soldat ist nicht gerade die naheliegendste Besetzung, die ich mir vorgestellt hätte, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Ich hätte mir auch Cate Blanchett nicht in einer brutalen, actionreichen Videospielverfilmung vorgestellt und gerade das, macht ihre Besetzung so interessant.

Gina Gershon ("Riverdale"), Haley Bennett (Die glorreichen Sieben) und Cheyenne Jackson ("American Horror Story") spielen weitere Rollen in dem Film, der zwischen April und August 2021 in Ungarn gedreht wurde. Die Post-Production läuft bereits länger auf Hochtouren, sodass der Film recht wahrscheinlich noch dieses Jahr erscheinen wird. Einen Kinostart hat er aber noch nicht.

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