Home Blog Page 156

Box-Office Deutschland – Muskelprotze vor Feuchtgebieten

0
Box-Office Deutschland - 22.-25.08.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Das Rennen um die Chartspitze erwies sich letztes Wochenende in Deutschland als extrem kanpp. Keine 13,000 Zuschauer trennten den erstplatzierten Film von Rang 3. Die beiden breit gestarteten Filme liefen gut bzw. etwas oberhalb der Erwartungen an. Eine Rolle spielte dabei das sich langsam in einigen Teilen Deutschlands ausbreitende Kinowetter (nach fast zwei Monaten Sonnenschein und Wärme!). Daher konnten sich auch die meisten älteren Filme gut halten. Insbesondere die Familienfilme gaben kaum nach, während einige Arthouseerfolge sich gegenüber der Vorwoche gar steigern konnten. Insgesamt wurden die Top-10-Filme von Donnerstag bis Sonntag von 1,225 Mio Zuschauern gesehen – eine Steigerung von etwsa 4% gegenüber der vorletzten Woche. Verglichen zum selben Wochenende von 2012 waren die Besucherzahlen aber nahezu identisch.

Pain & Gain gewann am Wochenende mit 210,000 Besuchern von 430 Kinos knapp die Oberhand (im Schnitt 488 Kinogänger pro Location). Einschließlich seiner sehr erfolgreichen Previews war sein Sieg aber noch deutlicher. Bis Sonntag hat er nämlich insgesamt schon knapp 270,000 Zuschauer in die Kinos gelockt. Für den Regisseur Michael Bay ist dieses Startwochenende nichtig. In der Tat war es der schwächste deutsche Start von all seinen Regiearbeiten und höchstwahrscheinlich wird Pain & Gain auch zu seinem ersten Film, der hierzulande keine Million Zuschauer erreichen wird. Andererseits hat das auch niemand erwartet. Im Gegensatz zu seinen anderen Filmen fällt Pain & Gain nicht in die explosionsreiche Blockbuster-Kategorie. Der Film ist außerdem ein weiterer Vertreter der erfolgreichen FSK16-Filme in Deutschland dieses Jahr. Eine große Rolle beim Erfolg haben (neben Bays Namen) wohl auch Dwayne "The Rock" Johnson und Mark Wahlberg gespielt. Für Wahlberg war es sogar der fünftbeste Start seiner Karriere in Deutschland. Ich gehe allerdings davon aus, dass der Film relativ frontlastig sein wird (das merkt man bereits an einem hohen Anteil der Previews an der Besucherzahl). Ich erwarte jedoch nichts unter 600,000 Zuschauer, was über dem liegt, das viele für den Film erwartet haben.

Die Schlümpfe 2 setzte sich ganz knapp gegen Feuchtgebiete auf Rang 2 durch und baute nur 12% gegenüber der letzten Woche ab. Weitere 201,000 Besucher sahen das Familiensequel am Wochenende und brachte seine vorläufiger Gesamtbesucherzahl auf 1,674,000 nach 25 Tagen. Wie schon in der Vorwoche legte Die Schlümpfe 2 ein besseres Wochenendergebnis hin als sein Vorgänger und holte den Rückstand noch weiter auf. Nach seinem schwachen Start hat sich Die Schlümpfe 2 gut rehabilitiert. Im gleichen Zeitraum hat Teil 1 etwa 170,000 Besucher mehr gehabt, doch das Sequel verkleinert weiterhin die Lücke. Natürlich hilft dabei enorm, dass noch einige große Bundesländer in den Sommerferien sind. Damit ist nach dem kommenden Wochenende vorbei und sollte zu herben Rückgängen führen. Ferner wird Die Schlümofe 2 dieses Wochenende heftige Konkurrenz durch Planes erfahren. Nichtsdestotrotz sind dem Film mindestens 2 Mio Besucher as Gesamtergebnis sicher und er könnte sich irgendwo im Bereich von 2,1-2,2 Mio einpendeln. Bedenkt man, wie viel schlechter Die Schlümpfe 2 als sein Vorgänger in diversen Märkten abgeschnitten hat, ist das noch ein sehr positiver Ausgang.

Die Verfilmung des Skandalromans Feuchtgebiete platzierte sich mit 197,000 Zuschauern von 268 Kinos auf Platz 3 der Wochenendcharts und eroberte prompt den Spitzenplatz der Arthouse-Charts. Dem Film gelang ein fantastischer Schnitt von 737 Besuchern pro Kino, sodass man in den kommenden Wochen fest damit rechnen kann, dass Feuchtgebiete noch viele zusätzliche Leinwände spendiert bekommt. Einschließlich erfolgreicher Previews steht Feuchtgebiete bislang bei 239,000 Besuchern. Neben Pain & Gain ist auch Feuchtgebiete ein Beweis dafür, dass auch ab 16 Jahren freigegebene Filme bei richtiger Vermarktung und interessantem Thema Erfolg haben können. Obwohl sich Feuchtgebiete letztes Wochenende von Pain & Gain geschlagen geben musste, habe ich keine Zweifel daran, dass der deutsche Film auf lange Sicht den Michael-Bay-Steifen weit hinter sich lassen wird. Ich denke sogar, dass er dank den unvermeidlichen zusätzlichen Kinos noch eine lange Laufzeit genießen wird und bis in den Oktober hinein gut laufen sollte. Daher gehe ich von einem Gesamtergebnis von mindestens 1 Mio Besucher aus. Es wäre die vierte deutschsprachige Produktion mit mehr als 1 Mio Zuschauern dieses Jahr. Angesichts von über 2,2 Mio verkauften Exemplaren der Vorlage, sollte aber ein solcher Erfolg des Films niemanden wundern. Es ist auch ein tolles Zeichen für die nächste Charlotte-Roche-Adaption, Schoßgebete.

Nachdem Elysium vorletztes Wochenende auf Platz 1 einsteigen konnte, folgte nun letztes Wochehende für den Film der zweitstärkste Rückgang der gesamten Top 10. In diesem Fall bedeutete das aber "nur" 35%, sodass er auf Rang 4 immer noch 174,000 Zuschauer zusammenbekommen hat und damit schon locker die Gesamtbesucherzahl von District 9 hinter sich gelassen hat. Bemerkenswerter ist, dass drei Filme in der Top 5 am Wochenende eine FSK16-Freigabe trugen. Insgesamt hat Elysium nach 11 Tagen schon knapp über 600,000 Besucher vorzuweisen. Oblivion hat beispielsweise im gleichen Zeitraum etwa 110,000 Menschen weniger in die Kinos gelockt. Mit R.I.P.D. und White House Down droht Elysium bald kräftige Actionkonkurrenz. Dennoch hat er noch eine kleine Chance auf 1 Mio Besucher, auch wenn ich 950,000 für wahrscheinlicher halte.

Lone Ranger erholte sich etwas nach dem harten Fall vorletztes Wochenende und ging diesmal um 30% zurück, sodass er mit 114,000 Zuschauern seine Gesamtbesucherzahl auf 820,000 hievte. Er liegt damit knapp 180,000 Besucher vor Dark Shadows im selben Zeitraum und hat sich die Besuchermillion so gut wie gesichert. Hier haben die Sommerferien eindeutig sehr geholfen. Lone Ranger wird sich mit ca. 1,1 Mio Besuchern wiederfinden.

Als einziger weitetrer Film kam Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen auf sechststellige Besucherzahlen am Wochenende. Er gab um 38% nach (der schwächste Rückgang in der Top 10) und lockte zusätzliche 101,000 Besucher in die deutschen Kinos. Insgesamt sind es nun 345,000 Besucher, die Percy Jackson 2 vorweisen kann. Damit liegt er etwa 210,000 Besucher hinter Teil 1. Mit Chroniken der Unterweltv – City of Bones und Planes erwartet ihn dieses Wochenende sehr starke Konkurrenz, sodass ich von einer Gesamtbesucherzahl nicht höher als 600,000 ausgehe.

Ich – Einfach unverbesserlich 2 hielt sich auch in der 8. Woche formidabel und fiel um lediglich 13% auf 95,000 Zuschauer und Rang 7 der Kinocharts zurück. Der Film überquerte die 3-Mio-Zuschauermarke und erhielt als dritter Film von 2013 (nach Django Unchained und Hangover 3) die Goldene Leinwand. Mit insgesamt 3,14 Mio Besuchern ist Ich – Einfach unverbesserlich 2 der zweitbesucherstärkste Film von 2013 und wird noch früher doer später etwa 3,5 Mio erreichen. Am Ende des Jahres sollte der Streifen immer noch in der Jahres-Top-5 sein.

Kindsköpfe 2 verlor 27% seiner Zuschauer von der Vorwoche und belegte mit 52,000 neuen Besuchern Rang 8. Damit steht das Sequel bei 1,315,000 gelösten Kinotickets in Deutschland. Nur sechs Adam-Sandler-Streifen waren in Vergangenheit noch erfolgreicher. Einen davon, 50 erste Dates, wird Kindsköpfe 2 spätestens kommendes Wochenende überholen. Ich denke der Film wird bei insgesamt etwa 1,5 Mio Besuchern landen. Nach seinem schwachen Start ist es ein toller Erfolg.

Nach einer Woche Auszeit stieg Dampfnudelblues nach einem fantastischen 31%-Anstieg wieder in die Top 10 ein – auf Platz 9. Nach weiteren 47,000 Besuchern kann sich der bayerische Mundart-Film seiner Gesamtbesucherzahl von 266,000 erfreuen. Weniger als eine halbe Million erwarte ich insgesamt nicht.

Abgerundet wurde die Top 10 von Conjuring – Die Heimsuchung, der um 30% nachgab und von 35,000 neuen Zuschauern am Wochenende gesehen wurde. Insgesamt hat der Horror-Hit schon 343,000 deutsche Kinogänger für sich begeistert und sollte früher oder später auch die 400,000-Marke knacken. Für einen Horrrofilm hierzulande ist das ganz solide,kommt aber an die starken Zahlen von Mama und Evil Dead nicht heran.

Nach fünf Wochen an der Spitze der Arthiouse-Charts musste Paulette das Zepter an Feuchtgebiete abtreten. Dennoch ging es für den Film um 12% am Wochenende hinauf, sodass er die 300,000-Besuchermarke überschritten hat. Auf lange Sicht sollte Paulette mehr als eine halbe Million Besucher erreichen.

Mr. Morgan’s Last Love, die Literaturverfilmung mit Michael Caine, lief mit 28,000 Zuschauern (inkl. Sneas und Previews) von 66 Kinos an. Es ist ein solider, wenn auch nicht weiter herausragender Start, der zu einem Gesamtergebnis oberhalb von 100,000 Besuchern führen sollte.

Schließlich hat Wolverine – Weg des Kriegers seine Besucherzahl auf 866,000 nach fünf Wochen gebracht. Damit hat er bereits Oblivion hinter sich gelassen und wird am Ende mit etwa 900,000 Zuschauern dastehen – nur knapp 100,000 weniger als X-Men Origins: Wolverine.

Box-Office Welt – Jurassic Park gewinnt und wird zum Milliardär

0
Jurassic World

Quellen: Screendaily, Rentrak

Ein 20 Jahre alter Film hat am Wochenende weltweit mehr eingespielt als jeder andere – Jurassic Park 3D erreichte China. Nachdem er in fast allen Ländern außerhalb von Nordamerika mittelmäßig bis schlecht lief, gelang dem Film in China am Wochenende ein nahezu phänomenaler Einstand für eine 3D-Wiederaufführung eines älteren Films. Knapp $28 Mio spielte Jurassic Park 3D in den chinesischen Kinos am Wochenende ein – ein besserer Start als die von Fast & Furious 6 und Man of Steel! Insgesamt waren es am Wochenende $28,9 Mio für Jurassic Park 3D, sodass er sein internationales Einspiel auf $44,5 Mio brachte. Während diese Zahl an und für sich nicht bemerkenswert ist, bedeutet sie für Jurassic Park dennoch einen riesigen Meilenstein. Einschließlich des Einspiels der Wiederaufführung in den USA sowie des weltweiten Einspiels von 1993 hat Jurassic Park als 17. Film in der Box-Office-Geschichte weltweit $1 Mrd überschritten. Der Start in China am Wochenende war zwar beeindruckend, jedoch nicht völlig überraschend. So hat letztes Jahr Titanic 3D alleine in China fast $150 Mio eingespielt. Die Erklärung für diese Erfolge ist simpel. Es handelt sich um sehr beliebte Filme, die allerdings zur Zeit ihrer Erstaufführungen keinen Riesenerfolg in China hatten, da der dortige Kinomarkt damals nicht annähernd so groß war wie heutzutage. Zudem ist 3D in China weiterhin sehr beliebt. Da Jurassic Park 3D noch Italien, Deutschland und Argentinien vor sich hat, sollte er weltweit auf mindestens $1,05 Mrd kommen und damit unter die 12 erfolgreichsten Filme aller Zeiten gelangen.

Dank Starts in China und Italien kam Die Monster Uni mit $19,6 Mio auf Platz 2 der internationalen Charts am Wochenende und erhöhte das vorläufige Einspielergebnis des Films außerhalb von Nordamerika auf $424,8 Mio – nur Oben, Toy Story 3 und Findet Nemo haben unter Pixar-Filmen noch mehr eingespielt. Aus China stammten am Wochenende $13 Mio, während Italien knapp $4,4 Mio beisteuerte. Weitere Länder hat Die Monster Uni jedoch nicht mehr vor sich, das Ende der Strecke ist erreicht. Den bei weitem größten Erfolg hat das Sequel in Japan genossen. Dort hat Die Monster Uni nach acht Wochen unglaubliche $83,9 Mio eibngespielt. Was Pixar angeht, haben nur Findet Nemo und Toy Story 3 in Japan mehr eingebracht. Es sieht nach einem Gesamteinspiel von mindestens $460 Mio außerhalb von USA/Kanada und mehr als $720 Mio weltweit aus. Das reicht zwar lange nicht an die monumentalen Zahlen von Toy Story 3 heran, doch es ist trotzdem ein sehr ansehnliches Ergebnis.

Sonys Elysium generierte weitere $19,1 Mio am Wochenende, wovon $3,4 Mio aus Großbritannien flossen, wo er auf Platz 1 der Charts angelaufen ist. Samt Previews hat Elysium in UK fast $4,9 Mio eingenommen. Das Startwochennde liegt in etwas gleichauf mit dem Start von District 9. In Frankreich stieg er mit $2,6 Mio am zweiten Wochenende auf Rang 2 ab und brachte sein Egebnis auf $8 Mio – mehr als 85% des Gesamteinspiels von District 9 vor vier Jahren. In Russland hat Elysium bis dato $14,6 Mio eingespielt – mehr als $5 Mio über dem Endergebnis von District 9. In Australien konnte sich der Sci-Fi-Film mit $1,9 Mio auf Platz 1 halten und steht bei $6,3 Mio nach zwei Wochen – nur knapp mehr als $1 Mio entfernt vom Gesamteinspiel von District 9. Insgesamt hat Elysium schon $69,4 Mio außerhalb von Nordamerika für sich verbucht. Dabei hat er noch viele große Märkte vor sich, insbesondere Japan, Italien, Brasilien, Indien und Südkorea. Mit weniger als $200 Mio außerhalb von Nordamerika ist nicht zu rechnen.

Ganz knapp dahinter platzierte sich Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen. Das Fantasy-Sequel spielte von 44 Märkten $18,9 Mio ein und brachte sein internationales Einspiel auf $62,9 Mio. Das ist in etwa die Hälfte des internationalen Gesamteinspiels von seinem Vorgänger. Am besten schnitt der Film bei seinem Start in Russland ab, wo er mit $5,1 Mio auf Platz 2 landete und damit mit knapp 50% mehr anlief als Teil 1. In Brasilien hielt Percy Jackson die Pole Position in der zweiten Woche und steht bei $6,7 Mio. In Frankreich stieg der Film gar von #2 auf #1 auf und brachte dabei sein Gesamteinspiel auf $7,8 Mio – knapp 13% mehr als sein Vorgänger im gleichen Zeitraum. Mit Italien, Spanien, Südkorea, Japan und Australien in petto, hat Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen noch großartige Aussichten vor sich. Der erste Film hat alleine in diesen Märkten mehr als $40 Mio eingenommen – und das ohne 3D auf seiner Seite. Daher erwarte ich etwa $150-170 Mio international für den Film, was womöglich genug Erfolg für die Produktion von Teil 3 ist.

Ganz grandios lief es am Wochenende für den Horror-Hit Conjuring – Die Heimsuchung. Insgesamt $18,1 Mio gab es für den Streifen aus 37 Ländern, womit er ein Gesamtergebnis von $88,6 Mio erreichte. Eine große Rolle beim Erfolg am Wochenende spielte der starke Start in Mexiko. Mit $4,7 Mio war es das beste Startwochenende aller Zeiten für einen Horrorfilm dort. Dem Film stehen neben Japan und Brasilien noch diverse kleine Märkte bevor, sodass er international mindestens $140 Mio einnehmen wird, bevor alles vorbei ist – wahrscheinlich also mehr als in Nodamerika, was für einen US-Horrorfilm heutzutage einfach unglaublich ist. Ebenso unglaublich ist die Tatsache, dass Conjuring als Horrorfilm tatsächlich noch eine kleine Chance auf ein weltweites Einspiel oberhalb von $300 Mio hat!

Die Unfassbaren – Now You See Me verbesserte sein internationales Gesamteinspiel am Wochenende um $14,2 Mio, wobei der $6,8-Mio-Start in Südkorea dabei eine große Rolle gespielt hat. Insgesamt hat Die Unfassbaren international schon grandiose $176,8 Mio erreicht und steht weltweit weniger als $10 Mio von der $300-Mio-Barriere entfernt. Da der Film noch Japan vor sich hat, sieht es ganz danach aus, als würde er sogar außerhalb von USA/Kanada mehr als $200 Mio einnehmen. Unglaublich erfolgreich hat sich der Film in Frankreich erwiesen, wo er nach vier Wochen schon $20 Mio erreicht hat und mit etwas Glück in die Top 5 des Jahres aufsteigen könnte (momentan Rang 10).

Die Schlümpfe 2 blieb weiterhin unbeeindruckend und erzielte am Wochenende $12,9 Mio. Damit heivte er sein internationales Einspiel auf $173,1 Mio. Mit vuiel Glück werden hier $250 Mio zusammenkommen (da ich große Zahlen aus China erwarte).

Ich – Einfach unverbesserlich 2 blieb in der 2. Woche auf Platz 1 in Russland und brachte dort sein Einspiel auf $22,9 Mio. Damit ist das Sequel jetzt schon auf Platz 8 der erfolgreichsten Filme von 2013 und wird mit mindestens $30 Mio seine Laufzeit beenden. Kein Animationsfilm von 2013 hat dies bis jetzt erreicht. Insgesamt hat der Film am Wochenende international $10,9 Mio eingenommen und sein Zwischenergebnis auf $455,1 Mio gebracht. Wwltweit überschritt er damit die $800-Mio-Marke. Die Starts in Japan, Südkorea und Italien werden dem Erfolgsfilm demnächst noch Rückenwind geben, sodass er außerhalb von USA/Kanada mehr als eine halbe Milliarde erreichen sollte.

Kick-Ass 2 spielte am Wochenende $7,1 Mio ein und steht nun bei $15,9 Mio. Insgesamt sahen die Zahlen aber nicht sonderlich gut aus. Am besten schnitt er in Frankreich ab. Mit $2,5 Mio lag sein Start dort etwa 18% über dem von Teil 1. Mehr als $60-70 Mio wird Kick-Ass 2 international aber nicht einspielen, was angesichts des stark angewachsenen internationalen Filmmarkts seit 2010 nicht toll ist.

Lone Ranger spielte am Wochenende zusätzliche $5,9 Mio ein und steht jetzt bei $142,2 Mio. Da er aber bereits alle seine großen Märkte erreicht hat, ist es ein sehr enttäuschendes Ergebnis, denn mehr als $160-170 Mio ist insgesamt nicht drin. Das liegt im gleichen Rahmen wie Dark Shadows ($165,8 Mio) letztes Jahr, doch bei Lone Ranger hat man allein schon aufgrund des $215-Mio-Produktionsbudgets auf mehr gehofft.

Pacific Rim nähert sich international schnell der $300-Mio-Marke. Am Wochenende spielte der Film weitere $5,6 Mio ein und kann mittlerweile $298 Mio außerhalb von Nordamerika vorweisen. Kommendes Wochenende wird er schon international $300 Mio und weltweit $400 Mio knacken. Beachtlich sind die Zahlen aus China. Dort hat der Film bislang $110 Mio eingespielt – nur vier Hollywood-Filme waren jemals erfolgreicher (Avatar, Iron Man 3, Transformers 3 und Titanic 3D).

Wolverine – Weg des Kriegers nahm am Wochenende weitere $4,9 Mio ein und wurde mit $226,8 Mio zum erfolgreichsten X-Men-Film außerhalb von Nordamerika. Japan und China folgen noch, sodass ich $300 Mio international weiterhin nicht ausschließe.

Zu guter Letzt landete Star Trek into Darkness am Ende seiner internationalen Kampagne in Japan. Einschließlich Prevews spielte der Film dort am Wochenende $4,2 Mio ein. Das alleine ist schon mehr als 70% des Gesamteinspiels von Teil 1 in Japan,. Insgesamt hat Star Trek into Darkness international bis dato $231,3 Mio für sich verbucht und sollte zumindest $245 Mio erreichen sowie weltweit $470 Mio. Das ist ordentlich, jedoch insgesamt leicht unter den Erwartungen.

Interstellar holt sich Matt Damon an Bord!

0
Matt Damon Interstellar

Quelle: The Playlist

Wie jedes Jahr mittlerweile, werden auch 2014 große Sequels die Filmlandschaft dominieren. Unter anderem werden The Amazing Spider-Man 2, Drachenzähmen leicht gemacht 2, Fast & Furious 7, X-Men: Days of Future Past und Captain America: The Winter Solider geboten. Doch es wird einen Film geben, der bei Filmfans und Geeks weltweit für mindestens genau so viel Begeisterung und Aufregung sorgen wird, wie all die großen Blockbusterfortsetzungen – Interstellar. Die erste Klappe für den neuen Film von Christopher Nolan ist bereits am 6. Augzust gefallen. Mit Anne Hathaway, Matthew McConaughey, Michael Caine, Ellen Burstyn, Jessica Chastain, Casey Affleck, Wes Bentley, Topher Grace und John Lithgow ist der Science-Fiction-Film hervorragend besetzt – doch anders ist man es ja bei Nolan nicht gewohnt (alleine in The Dark Knight Rises spielen fünf Oscargewinner mit!). Interessant ist dafür aber, dass Nolan diesmal größtenteils darauf verzichtet hat, seine "üblichen" Leute an Bord zu holen – mit der Ausnahme von "Catwoman" Anne Hathaway und seines Glücksbringers Michael Caine.

Doch obwohl der Film bereits seit drei Wochen gedreht wird, war die Besetzung scheinbar immer noch nicht komplett. Denn wie gestern bekannt wurde, kam ein weiterer Darsteller großen Kalibers an Bord. Matt Damon soll eine kleine, nicht näher umschriebene Rolle in Interstellar übernehmen. Wie bei den Nolan-Filmen üblich, ist nicht nur Damons Rolle, sondern auch die Details über den ganzen Film vage bis unbekannt. Man weiß nur, dass der Film von einer Gruppe Wissenschaftler handelt und deren Abenteuer, wenn sie ein neu entdecktes Wurmloch nutzen, um die natürlichen Begrenzungen der menschlichen Weltraumreisen zu überwinden.

Bevor das Projekt an Christopher Nolan ging, war es lange Zeit ein Film, den Steven Spielberg inszenieren sollte. Was besonders an Interstellar ist, ist, dass der Film sehr stark in der aktuellen Weltraumforschung begründet sein soll.

In Deutschland startet Interstellar am 6.11.2014 und ich kann meinerseits behaupten, dass es keinen Film nächtes Jahr gibt, auf den ich mehr gespannt bin.

Wrong (2012)

0

Wrong, USA/F 2012 • 94 Min • Regie: Quentin Dupieux • Mit: William Fichtner, Alexis Dziena, Eric Judor, Jack Plotnik • FSK: ab 12 Jahren • DVD-Start: 7.11.2013 • Facebook

Wecker sind Barometer der kosmischen Ordnung. Ist sie während man friedlich schlummerte aus den Fugen geraten, verrät das am Morgen ein Blick zum Radiowecker. Spielt er wie am Vortag „I got You, Babe“ von Sonny und Cher, ist man wahrscheinlich in einer Zeitschleife gefangen, wie Phil Connors in „Und täglich grüsst das Murmeltier“. Dolph steckt ebenfalls in einer logischen Inversion, die den unscheinbaren Hauptcharakter von Quentin Dupieuxs Kopfkino vor ein universelles Rätsel stellt. Warum passiert das alles mir? Die Antwort ist die gleiche wie in Dupieuxs Autoreifen-Horror „Rubber“: ohne Grund.

Wrong (2012) Filmbild 1„Rubber“ beginnt einen kleinen Vortrag über die Irrationalität des Kinos: „Alle großartigen Filme, ohne Ausnahme, enthalten ein wichtiges Element dieses „ohne Grund“. Und wissen Sie warum?“ Dolph Spring (Jack Plotnick) tut das nicht, obwohl er am Ende des grotesken Dreiakters aus der Welt weißer Lattenzäune und Fertighäuser der Lösung ein Stück näher gekommen scheint. „Weil das Leben selbst ohne Grund ist.“ Wem die Einführung in die absurde Alternativrealität des französischen Filme- und Musikmachers fehlt, den warnt die apologetische Eröffnungsszene, so wie kurz darauf Dolph die Anzeige seines Weckers. 7:60. Das Ziffernblatt ist an diesem Morgen Dolphs geringste Sorge. Die große Sorge ist Paul. Der ist weder im akkuraten Vorgarten, noch in seinem Hundebett. Darin liegt bloß sein Lieblingsspielzeug, das Privatdetektiv Ronnie (Steve Little) später zu Ermittlungszwecken fotografiert. Pauls Quietschtier ist Flat Eric, das Maskottchen des „Flat Beat“ der 90er (Hey, das Video mit dem nickenden gelben Stoffcharakter?). Den kreierte Mr. Oizo, der den Soundtrack zu „Wrong“ schuf, und im realen Leben – wenn es das gibt – Quentin Dupieux heißt. Kritische Anhaltspunkt verbirgt sein Plot in Marginalien. Was einen Scheißdreck interessiert oder buchstäblich ein Scheißdreck ist, widmen Dupieux und seine Figuren ihr Hauptaugenmerk.

Wrong (2012) Filmbild 2Warum zeigt das Logo des Pizzaservice-Flyers, den Dolph nach Pauls Verschwinden im Briefkasten hat, einen Hasen auf einem Moped? Der Hase steht für Schnelligkeit, aber was spielt die für eine Rolle, wenn er doch Moped fährt? Warum fragt Dolph die Telefonistin (Alexis Dziena) des Lieferservice all das, obwohl er nie was bestellen wollte? Genau wie der Polizist (Mark Burnham), der Dolph an einem Unfallschauplatz klar macht, dass er nur so tat, als würde er einen Kollegen befragen und nie vor hatte, Dolph Auskunft zu geben? Ohne Grund. Aber womöglich bedeutet diese Schlussfolgerung schon, ein entscheidendes Detail zu übersehen: den Filmtitel. „Wrong“ prangt zu Beginn über der Unfallstelle, an der Dolph dem Cop begegnet. Etwas ist falsch in der beschaulichen Szenerie, wo das reaktionäre Ideal aller Vorstadt-Spießer verwirklicht scheint. Dolphs Gärtner Victor (Eric Judor) ist als Hispanic in der satirischen Werbeästhetik selbstredend ein Angestellter und die Anwohner nennen einander beim Vornamen. Gegenüber wohnt Mike (Regan Burns), der am selben Morgen wie Paul verschwindet. Während den Hund ein Wagen geholt hat, steigt Mike freiwillig ins Auto. Denn „Das hier“, weiß er, „ist viel zu deprimierend.“

„Der Mensch gewöhnt sich schnell an alles.“, philosophiert Master Chang (William Fichtner), der es sich zur Aufgabe gesetzt hat, Dolphs Bewusstsein zu erweitern. Das Austauschbare wird zum Abstrusen, die Grenze zwischen Banalität und Bizarrerie verwischt bis beide verschmelzen. Wie bei David Lynch und Bunuel scheint gerade die Monotonie das Irreguläre als Ausgleich zu erzwingen. Die Palme in Dolphs Garten ist plötzlich ein Tannenbaum. In der Reiseagentur, in der Dolph arbeitet, regnet es. Unbekannte streichen unaufgefordert fremde Fahrzeug. Alles ohne Grund.

Fazit:

Die irrationalen Episoden provozieren statt des kafkaesken Horrors der Vorbilder jedoch höchstens leicht unbehagliche Komik. Trotz seiner bissigen Pointen ist „Wrong“ letztlich nur eine selbstgenügsame Hommage an jenes „ohne Grund“, das „Rubber“ das „mächtigstes aller Stilmittel“ nennt. Die Untiefen des Surrealismus ergründet dafür vielleicht Dupieuxs anstehendes Werk: „Wrong Cops“.

Trailer

Mission "Urzeitkrebse" – Unser Special zu The Bay

0
The Bay Special

Artemia salina, besser bekannt als Salinenkrebse gehören zu den widerstandsfähigsten Lebewesen der Welt und bevölkern seit mehr als 100 Millionen Jahren die Erde. In dieser Zeit haben sie sich gar nicht verändert. Daher rührt auch deren weit verbreiteter Name "Urzeitkrebse". Die trockenen Eier der Urzeitkrebse können sogar bei hohen Temperaturen jahrzehntelang überleben und schlüpfen, sobald sie im Wasser sind. Irgendwann sehen sie dann so aus:

The Bay Special - Salinenkrebse

Doch das alles wusste ich nicht, als mir und einer Gruppe anderer Blogger vorgeschlagen wurde, zum Heimkino-Start vom tollen Found-Footage-Horrorstreifen The Bay (26.07.), in dem krebsartige, parasitäre Riesenasseln über eine Kleinstadt herfallen, Urzeitkrebse zu züchten. Die aus den legendären Yps-Heften. Urzeit-was? Was für Hefte? Meine Kindheit habe ich nicht in Deutschland verbracht, weshalb mir all diese Begriffe fremd waren. Doch wozu haben wir denn Internet? Eine schnelle Suche ließ mich zu den Erkenntnissen gelangen, die ich Euch eingangs vorgestellt habe. Dennoch, sogar mit mehr Wissen, erschien mir die Vorstellung seltsam, dass ich irgendein Pulver in Wasser kippen könnte und daraus dann Krebse schlüpfen würden. Die Neugier war groß (und außerdem wäre es wohl ein Schlupfloch gegen die "keine-Haustiere"-Regelung der Vermieters) und so machte ich mich daran, parallel zu anderen Bloggern, die für mich noch mysteriösen Krebse zu züchten. Was daraus wurde und ob die Krebse wie die TieRchen in The Bay irgendwann bedrohlich aussahen, das könnt Ihr in meinem unterstehenden Tagebuch zur Mission "Urzeitkrebse" nachlesen.

Tag 1

The Bay Special - Krebse 1
Hmmm

Es ist Sonntag. Vor dem Wochenende ist das Päckchen mit den Urzeitkrebsen eingetroffen. Und wenn ich sage das Päckchen mit den Urzeitkrebsen, meine ich ein kleines Plastiktütchen, gefüllt mit einer braunen, sandartigen Substanz und kleinen Steinchen. Daraus sollen Lebewesen rauskommen? Die dann auch noch (laut Wikipedia) 1-2 cm groß werden?! Ich bin skeptisch. Die Anleitung ist simpel: 2 Liter Wasser in einem durchsichtigen Gefäß mit 4 Teelöffeln Salz vermischen und auf Zimmertemperatir bringen lassen. Krebspulver rein, umrühren, an eine helle Stelle positionieren (jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung) – und dann warten. Da fangen die Probleme aber schon an. Nach langer Suche stelle ich fest, dass ich gar kein transparentes Gefäß habe, das 2 Liter umfasst. Ein Messbecher mit 1,2 l Fassungsvermögen muss herhalten. Die Salzmenge wird entsprechend angepasst und das Krebspulver ist drin. Schnell setzt es sich wie Sand am Boden des Gefäßes ab. Ich bleibe weiterhin unsicher. Laut Anleitung schlüpfen die ersten Krebse nach 24-36 Stunden. Mal sehen…

The Bay Special - Kebse 2
Es beginnt

Tag 2

Nichts los im Topf.

Tag 3

Immer noch keine Bewegung im Wasser, abgesehen von einigen herumschwirrenden Sandkörnern. Die 36 Stunden sind vorbei, langsam mache ich mir Sorgen um meine noch-nicht-Haustiere. War das doch zu wenig Wasser? Habe ich das mit dem Salz falsch gemacht? Bekommen sie nicht genug Sonne?? Schlüpfen sie nachts und greifen mich an???

Tag 4

The Bay Special - Krebse 3
Sie sind da!

Wie jeden Morgen seit dem Ansetzen der Krebse, schau ich nach dem Aufwachen in deren "Aufzuchtbecken" rein. Enttäuscht sehe ich immer noch kein Leben im Wasser. Schade, dabei habe ich die Krebse schon irgendwie lieb gewonnen, noch bevor sie geschlüpft sind. Später am Tag bekomme ich den Tipp, nicht von oben, sondern seitlich ins Wasser reinzuschauen (Vorteil eines transparenten Behälters!). Und siehe da, es bewegen sich ca. 20-30 winzige weiße Pünktchen im Wasser. Es könnten Sandkörner sein, wären da nicht einige ganz gezielte Bewegungen zu erkennen. Die Urzeitkrebse sind DA! Sofort wird der Freundin eine SMS geschrieben, die mittlerweile von der Idee der Krebseaufzucht ebenso begeistert ist wie ich. Sieht man von oben in das Glas hinein, erkennt man aber immer noch nichts. Laut Anleitung muss man regelmäßig das Wasser vorsichtig umrühren, damit es immer frischen Sauerstoff gibt. Doch ich traue mich fast nicht…schließlich sind die Kleinen noch so winzig und fragil! Eine Sekunde lang lasse ich den Löffel im Wasser kreisen – für heute genug.

Tag 5

Oh. Das waren gestern doch noch deutlich weniger… Im Messbecher tummeln sich nun mindestens 100 winzig kleine, immer noch nur von der Seite erkennbare Urzeitkrebslein. Ein gutes Zeichen. Im Internet lese ich, dass es anfangs immer viele sind, dass jedoch später die meisten später sterben – meist durch Kannibalismus. Kannibalenkrebse?! Spannend!

Tag 6

Wow. Das Wasser LEBT. Zwar sind die Krebse immer noch nur von der Seite zu sehen, doch während von oben das Wasser totenstill ausschaut, kann man seitlich sehen, dass mittlerweile mindestens 500 Krebse ein reges Leben im Wasser führen. Steht die Invasion nahe? Schließlichmuss es für sie im Gefäß ziemlich eng sein, sollten es doch eigentlich 2 Liter sein statt1,2. Mittlerweile habe ich auch weniger Hemmungen, das Wasser erumzurühren. Wenn ein paar Dutzend draufgehen, habe ich ja immer noch Hunderte.

Tag 8

Wenn man genau hinguckt, kann man die kleinen Tierchen nun sogar von oben im Glas sehen. Die Anzahl hat sich bei mehreren Hundert vorerst eingependelt. Langsam muss ich mir Gedanken um die Zukunft machen. Laut Tütchenanleitung reicht die Nahrung der Krebse für etwa eine Woche aus. Danach soll man sie mit minimalen Menge Trockenhefe füttern. Doch wie häufig? Und was sind denn genau "minimale" Mengen. Zudem macht mir Sorgen, dass die Krebse sich fast alle nah an der Wasseroberfläche tummeln. Haben sie etwa nicht genug Sauerstoff?! Ich rühre das Wasser fleißig weiter.

Tag 10

Trockenhefe ist besorgt und es ist die erste Fütterung. Wie einst mit dem Umrühren, mache ich mir wieder Sorgen um die Krebse. Ich habe schon gehört, dass manche Fische von zu großen Hefemengen gestorben sind. Also versuche ich "minimal" wirklich minimal sein zu lassen. Mittlerweile ist die Anzahl der Krebse deutlich zurückgegangen. Mehr als 150-200 sind es nicht, doch das war ja auch zu erwarten.

The Bay Special - Krebse 4
Essen!
The Bay Special - Krebse 5
Minimalmenge?
The Bay Special - Krebse 6
Fütterungszeit

Tag 12

The Bay Special - Krebse 7
Neues Habitat

Die Fütterung scheint zu klappen, die Krebse leben noch, auch wenn die Anzahl scheinbar auf ca. 50 zurückgegangen ist. Was mir jedoch jetzt Sorgen macht, ist nich das Essen, sondern der Zustand des Wassers, welches nun doch etwas schmutzig und nicht gerade lebensfördernd aussieht. Zwar sind die Krebse mittlerweile etwas gewachsen und sind sogar von oben mit bloßem Auge erkennbar, doch von denen auf Wikipedia versprochenen 1-2 Zentimetern ist nicht zu träumen. Problematisch für die Fotos! Liegt es velleicht an dem schmutzigen, überbevölkterten Gefäß, bei dem der Boden jetzt auch noch mit Urzeitkrebsleichen übersät ist?! Ich wage ein Experiment: ich fülle ein zweites Glasgefäß mit Wasser auf und lasse es auf Zimmertemperatur kommen. Danach schöpfe ich mit einer Kelle vorsichtig etwas Wasser, samt Krebse, aus dem ersten Gefäß ab und siedele sie in das neue Gefäß mit frischem Wasser um. In das erste Gefäß schütte ich dafür etwas frisches Wasser nach. Aber verdammt! Gerade nachdem ich es getan habe, fragt meine Freundin mich, ob ich denn das zweite Gefäß schon mit Saz versehen habe. Natürlich habe ich das nicht. Verdammt verdammt verdammt! Ist die Umsiedlung schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt? Hastig füge ich noch Salz in den zweiten Behälter hinzu und versuche das Wasser noch vorsichtig umzurühren. Sobald das Salz sich gesetzt hat, schau ich mir mein Werk an. Etwa 15 Krebse wurden umgesiedelt… Im anderen Behälter tummeln sich die Krebse mittlerweile nicht mehr an der Wasseroberfläche rum, sondern stattdessen nahe am Boden. Eine Internetsuche klärt mich auf – während die Jungtiere (die zunächst nur ein Auge haben) in Richtung des Lichts schwimmen, schwimmen die erwachsenen Urzeitkrebse vom Licht weg (und haben dann schon drei Augen!)…

Tag 16

Der Erfolg der Umsiedlung war mäßig. Im neuen Behälter leben nur noch 4-5 Krebse, denen scheint es aber gut zu gehen. Im alten Behälter hingegen, haben sich die Krebse offensichtlich vermehrt oder es sind Nachzügler geschlüpft, denn mittlerweile sind es wieder mindestens 50. Zwar sind sie immer noch alle ziemlich klein (das mit 1 cm glaube ich  mittlerweile gar nicht – hat Wikipedia diese Krebse in Tschernobyl beobachtet?!), doch mittlerweile kann man deren Körperbewegungen beim Schwimmen ganz gut erkennen und über tägliche Dosis an Trockenhefe scheinen sie sich zu freuen. Manche werden leicht bräunlich, doch die meisten bleiben weiß. Hier zwei der aktuellen Bilde (durch Anklicken vergrößern)

The Bay Special - Krebse 8The Bay Special - Krebse 9

Tag 18

Die Krebse im ersten Behälter sind munter und wohlauf, im zweiten finde ich leider nur noch zwei tapfere Krebslein. Doch ich werde demnächst einen  weiteren Umsiedlungsversuch wagen – nur diesmal richtg, mit Salz im Vorfeld. Gemeinsam mit meinen kleinen Urzeitkrebsfreunden schaue ich mir The Bay – Nach Angst kommt Panik, dessen Wasserbewohner bei weitem nicht so harmlos und klein daherkommen. Der Film ist dafür, wie ich ihn in Erinnerung hatte (da bereits bei den Fantasy Filmfest Nights gesehen), immer noch gut und jagt einem zuweilen wirklich einen Schauer über den Rücken.

The Bay Special - Krebse 10
Da haben sogar die Urzeitkrebse Angst!

___________________________________________________________

Mein Tagebuch zur Mission "Urzeitkrebs" ist vorerst vorbei, denn heute ist Tag 19, doch ich bin gespannt, was die Zukunft bringen wird und sollten die Krebse irgednwann tatsächlich eine fotogene Größe erreichen, so werde ich noch ein weiteres Bild nachreichen. Bis dahin, viel Spaß mit The Bay, zu dem ich unten noch eine Inhaltsangabe und den deutsche Trailer angefügt habe.

Ich war jedoch nicht alleine. Auch meine Blogger-Kollegen haben sich der Urzeitkrebse angenommen. Wie erfolgreich sie waren, könnt Ihr hier nachlesen:

Myofb
Wewantmedia
Kino7
Cinekie

Filminhalt:

"Die malerische Hafenstadt Claridge lebt vom Tourismus und der Nähe zum Meer. Doch irgendetwas scheint mit dem Wasser nicht zu stimmen. Zwei Millionen Fische werden an die Küste gespült, die Menschen, die mit dem kühlen Nass in Berührung kommen, verhalten sich merkwürdig und sogar die Vögel beginnen zu tausenden vom Himmel zu stürzen. Was geschah wirklich am 4. Juli 2009 in der beschaulichen Küstenstadt? Und warum setzt die Regierung alles daran, die erschreckenden Vorkommnisse zu vertuschen? Nur einige wenige Videoaufnahmen zeigen was tatsächlich an jenem Unabhängigkeitstag geschah. Und die Regierung will unter keinen Umständen, dass man sie zu sehen bekommt!
 
Mit seinem zutiefst beklemmenden „Found Footage“-Film gelingt es Regisseur und Oscar-Preisträger Barry Levinson ("Wag The Dog", "Rain Man") die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, Horrorschocker und Ökothriller, Dokumentation und Monsterfilm erfolgreich zu verwischen. Brachial und furchteinflößend glaubwürdig sorgt dieser Film für Gänsehaut – und zwar genau deshalb, weil er der möglichen Realität so erschreckend nahe kommt."

Der Film ist seit dem 26.07.2013 im Vertrieb von Koch Media auf DVD und BluRay erhältich.

Kino7

NBC plant Outbreak als Serie…

0

Quelle: Deadline

Es nimmt kein Ende. Der gefühlt 20. Film in den letzten drei Monaten soll ein Serien-Treatment bekommen.

Erinnert Ihr euch noch an Outbreak – Lautlose Killer? Noch bevor Wolfgang Petersen sich effektreichen Hollywood-Blockbustern widmete, inszenierte er diesen Virusepidemie-Thriller mit Dustin Hoffman, Kevin Spacey, Morgan Freeman und Rene Russo. Allein  dank den zahlreichen Fernsehwiederholungen dürfte ein großer Teil der deutschen Bevölkerung Outbreak kennen.

Es ist jedoch gut möglich, dass Outbreak demnächst noch häufiger über die Fernsehschirme flimmern wird. Nicht der eigentliche Film, nein, sondern als TV-Serie… Genau, NBC gab grünes Licht für einen Pilotfilm, basierend auf dem Erfolgsstreifen. Die "ER"-Produzenten John Wells und Jack Orman schreiben das Drehbuch zum Piloten und hoffen, dass dieser zu einer Serie führen wird. Darin geht es um ein Ensemble von Charakteren und deren Wettlauf gegen die Zeit, um eine globale Pandemie aufzuhalten.

Der Film ist ein unterhaltsames Stück Neunziger-Kino, aber ob man wirklich eine Serie dazu braucht?

Assault on Wall Street (2013)

Assault on Wall Street (2013) Filmkritik

Assault on Wall Street, CA 2013 • 97 Min • Regie: Uwe Boll • Drehbuch: Uwe Boll • Mit: Dominic Purcell, Edward Furlong, Eric Roberts, Keith David, Erin Karpluk, Michael Pare • Kamera: Mathias Neumann • Musik: Jessica De Rooij • FSK: ab 16 Jahren • DVD/BluRay-Start: 27.09.2013 • Verleiher: Splendid Film

Kaum ist die Finanzkrise aus der Massen- und Medienwelt verschwunden, ist es der berühmt-berüchtigte Kultregisseur Uwe Boll („Schwerter des Königs“, „Far Cry“), der sie den Zuschauern wieder vor Augen führt. Boll hat in zahlreichen Audiokommentaren bereits länger den Wunsch geäußert, eine radikalere, ehrlichere Aufarbeitung der Finanzkrise zu verwirklichen, als es Hollywood mit Filmen wie „Wall Street 2“ getan hat. Aus diesem Wunsch entstand nun „Assault On Wall Street“, der seinem Namen mehr als gerecht wird.

Jim Baxford ist ein durchschnittlicher Amerikaner, der mit seiner Frau Rosie in New York lebt. Beide belasten finanzielle Schwierigkeiten die aufgrund der Krankheit von Jims Frau immer größer werden. Als dann urplötzlich Jims Erspartes im Zuge von Entwicklungen während der vorherrschenden Finanzkrise verloren geht und seine Frau darauf folgend aus erdrückenden Schuldgefühlen Selbstmord begeht, steht er vor dem endgültigen Nichts. Jim beschließt, sich an den Verursachern seiner persönlichen Hölle zu rächen… und diese findet er in der Wall Street.

Assault on Wall Street (2013) Bild 1Uwe Boll hat sich verändert. Begann er seine Karriere mit zahlreichen Videospieleverfilmungen, so zieht es ihn nun eher zu den politischen Filmen mit persönlicher Aussage. Dies führte ihn bereits mit seinen Filmen wie dem Drama „Darfur“ und dem Actionfilm „Rampage“ zu viel positiver Resonanz bei den Kritikern. Auch „Assault On Wall Street“ ist persönlich. Hier versucht Uwe Boll allen Betroffenen der Finanzkrise der letzten Jahre eine Stimme zu geben – und zwar radikal und unverblümt. Dabei beginnt der Film gar nicht so reißerisch wie es auf den ersten Blick scheinen könnte. Boll nimmt sich viel Zeit, um seine beiden Hauptcharaktere einzuführen. Hier liegt die besondere Stärke des Films: Durch den ruhigen Anfang kann sich der Zuschauer besonders gut mit den Charakteren identifizieren, was essentiell für die späteren Entwicklungen in der Handlung ist.

Ist der Wendepunkt erst mal erreicht, bei dem Jim, gespielt von Hollywood-Star Dominik Purcell („Prison Break“, „Killer Elite“), zur Waffe greift, gibt es kein Entkommen mehr. Uwe Boll gibt dem Zuschauer die Chance, die ganze während der Einführungsphase angestaute Wut gegenüber dem Finanzsystem in einer ca. 30-minütigen Actionorgie zu entladen. Ja, die Rache an den Finanzchefs ist blutig, aber konsequent.

Technisch ist der Film auf sehr hohem Niveau realisiert, vor allem die Actionsequenzen sind gut gemacht. Uwe Boll setzt nicht nur auf plattes Dauerfeuer, sondern lässt auch mal Granaten durch die Büroräume fliegen. Effekttechnisch gibt es ebenfalls nichts zu beanstanden. Während auf Computereffekte größtenteils verzichtet wurde, regieren handgemachte Explosionen das Actiongeschehen.

Schauspielerisch bietet der Film einige bekannte Namen aus Hollywood. Neben Keith David („Cloud Atlas“), haben auch Edward Furlong („Terminator 2“, „The Green Hornet“) sowie Eric Roberts („The Expendables“, „Das Kind“) Nebenrollen ergattern können. Besonders überzeugend ist aber Dominik Purcell in seiner Hauptrolle als der „Wall-Street-Killer“, welcher hier alle Facetten einer Charakterdarstellung durchlaufen darf.

Trotz einiger Härten, konnte „Assault On Wall Street“ die berüchtigte deutsche FSK-Hürde nehmen und wird unzensiert mit einer FSK 16 Freigabe im September in den Ladenregalen stehen. Ob die radikale Herangehensweise für jedermann verdaulich sein wird, ist eine andere Frage. Feststeht aber, dass Uwe Boll mit „Assault On Wall Street“ ein actiongeladenes Drama geschaffen hat, dass niemanden kalt lassen wird. Emotional, dramatisch und ehrlich.


 

Assault on Wall Street DVD-CoverInformation zur Veröffentlichung

Die deutsche DVD und Blu-Ray-Disc sind ab dem 27. September 2013 im Handel erhältlich.

Der Film kommt ungekürzt in die Läden und sowohl die DVD als auch die BluRay haben ein Wendecover ohne FSK-Logo. Leider findet sich bei den Veröffentlichung kein Bonusmaterial.

(© Splendid Film)


Trailer

Jessica Alba wird böse!

0
Jessica Alba Barely Lethal

Quelle: ScreenDaily

Im April haben wir berichtet, dass die oscarnominierte Hailee Steinfeld (True Grit) nach ihrem Auftritt als Julia in der kommenden Shakespeare-Adaption Romeo und Julia, demnächst als junge Profikillerin zu sehen sein wird. In Barely Lethal spielt sie ein ein 16-jähriges "Hit-Girl", welches sich nach nichts mehr sehnt als nach einem normalen Teenager-Leben. So täuscht sie ihren Tod vor und taucht in einer Kleinstadt unter. Kompliziert wird ihr High-School-Leben jedoch, als ihr ehemaliger Auftraggeber sie aufspürt und für sie Arbeit hat.

Nach Steinfeld, die für mich nach True Grit zu den größten schauspielerischen Neuentdeckungen der letzten Jahre gilt, kamen zwei weitere Scjauspieler an Bord. Ihren Auftraggeber wird Samuel L. Jackson spielen (autoritäre Figuren hat er drauf!). Mit Jessica Alba hat Steinfeld nun auch eine formidable Gegnerin. Sie wird Victoria Knox spielen, den Bösewicht des Films. Das ist eine nette Abwechslung für Alba, die sonst meistens nur nette Mädels spielt.

Produziert von Brett Ratner, führt Kyle Newman (Fanboys) bei Barely Lethal Regie. Einen Starttermin hat der Film noch nicht.

Cressida, Messalla & Annie für Die Tribute von Panem – Mockingjay gefunden!

0

Quelle: Lionsgate

Die Tribute von Panem – Catching Fire ist noch nicht in den Kinos gelandet, doch Lionsgate arbeitet schon fleißig an den letzten beiden Filmen – schließlich kommt der erste der beiden bereits am 27.11.2014 in die Kinos. Treu dem von Harry Potter popularisierten und von Twilight fortgesetzten Trend, wird auch das letzte Buch der "Panem"-Reihe als zwei Filme in die Kinos gebracht. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 folgt dann am 26.11.2015. Da die meisten Charaktere der letzten beiden Filme bereits früher in der Serie auftauchen, gilt es nicht besonders viele neue Rollen zu besetzen. Der größte Casting-Coup wurde bereits vor einiger Zeit bekanntgegeben, als Julianne Moore für die Rolle der Rebellenanführerin Präsidentin Alma Coin an Bord gebracht wurde. Jetzt legt Lionsgate mit der Besetzung von drei Nebenrollen nach.

Mockingjay Casting - Natalie DormerMockinjay Casting - Stef DawsonMockingjay Casting - Evan Ross

Der bekannteste Name unter den Neuzugängen ist sicherlich Natalie Dormer (links). Die am besten durch ihre Rollen als Anne Boleyn aus der Serie "Die Tudors" und als Margaery Tyrell in "Game of Thrones" Britin wird in den letzten beiden Filmen Cressida spielen, eine Filmregisseurin aus dem Capitol, die sich gemeinsam mit ihrem Assistenten Messalla und zwei Kameramännern, Castor und Pollux, dem Aufstand anschließt. Sie ist verantwortlich für das Drehen von Propagandavideos mit Katniss. Als Messalla wurede der Schauspieler/Musiker Evan Ross (rechts) besetzt. Schließlich wurde auch eine wichtige Rolle gecastet – Annie Cresta, die Freundin von Finnick Odair (Sam Clafin), der als Tribut (und einstiger Sieger) von Distrikt 4 in Catching Fire wieder in die Arena muss. Die Newcomerin Stef Dawson (Mitte) übernimmt den Part. Eigentlich hat Annie schon einen kurzen Auftritt im zweiten Roman, doch die Filmemacher entschieden sich dafür, sie erst in den letzten beiden Filme einzuführen. Da der dritte Roman nun auf zwei Teile ausgedehnt wird, gibt es ja dazu genug Zeit.

Noch bevor wir allerdings all diese Schauspieler in ihren Rollen sehen können, gibt es zunächst ab dem 21.11.2013 erst den zweiten Film in den Kinos.

Breaking Bad: Theorien & Prognosen nach Folge 5×11

22

Achtung, SPOILER zur Episode 5×11, "Confessions" und Theorien mit Belegen und Hinweisen über den Fort- und Ausgang von Breaking Bad.

FILMFUTTER im Breaking-Bad-Fieber! Zwei enthusiastische Redakteure diskutieren die vergangene Episode "Confessions" und stellen Prognosen an über die kommenden Folgen der zur Zeit beliebtesten Serie auf dem Erdball. Falls ihr Interesse habt, beim nächsten mal als Gast an der (Online-)Diskussion teilzuhaben, schreibt uns eine Mail an kontakt@filmfutter.com.

__________________________________________________________________________________________________________

Welche Erkenntnisse können wir aus Episode 11, "Confessions", für den weiteren Verlauf der Handlung ziehen?

Daniel: Mit Todds Nazi-Onkel ist definitiv nicht zu spaßen. Der Plot läuft ja nicht umsonst parallel zu der Räuber-und-Gendarm-Story zwischen Hank, Jesse und Walt. Irgendwann werden sich die Wege kreuzen, und dann könnte es ungemütlich werden. Skyler schlägt sich immer mehr auf die Seite von Walt und steckt jetzt auch ganz tief drin im Sumpf. Hank hat nur noch eine Chance, Walt zu überführen und dessen falsche Anschuldigungen in dem Video zu widerlegen: er muss Jesse, der nun endgültig jedes Vertrauen in Walt verloren hat, auf seine Seite bringen.

Arthur: Jesse weiß Bescheid! Ganz ehrlich, seit der letzten Einstellung des Finales von Staffel 4, hat jeder auf diesen Moment gewartet. Man wusste, dass er kommen würde. Das hat Jesse sich einfach verdient. Aber man wusste nicht genau wie. Schließlich wussten nur zwei von Walts hinterhältigem Lily-of-the-Valley-Plan – Saul und Walt. Ich habe damit gerechnet, dass Walt vor lauter Arroganz irgendwann Jesse einfach erzählt, wie sehr er ihn die ganze Zeit beschissen hat. Doch letztlich entpuppte sich Saul als der Schlüssel zur Wahrheit. Jesse wird zugleich mit großer Wahrscheinlichkeit zum Schlüssel für Heisenbergs Untergang. Sehr vielsagend waren natürlich wieder die zahlreichen Manipulationen von Walt – die seines eigenen Sohnes, die von Jesse und natürlich das Video. Was aber noch bemerkenswerter an dem Video ist: Skyler hat sich endgültig für Walts Seite entschieden. Eine Rückkehr in das heile Beisammensein mit Schwester Marie wird es nicht mehr geben. Was die Meth-Neo-Nazi-Truppe um Todd angeht…ich bin gespannt.

Was war das Hightlight der letzten Episode?

Daniel: Das "Geständnis" von Walt. Ich musste schelmisch grinsen wie ein Honigkuchenpferd, wie dreist, eiskalt und abgezockt der kahle Baron von Münchhausen das verletzliche Rehlein mimt und ein weltklasse Märchen konstruiert, dass den Gebrüdern Grimm die Spucke wegbliebe. Es gab natürlich noch andere erstklassige Momente in dieser Episode, besonders die Szene im Restaurant zwischen Walt, Skyler, Hank und Marie war sehr kraftvoll und wird uns lange im Gedächtnis bleiben.

Arthur: Walts Umarmung von weinendem Jesse, Walts Manipulation seines eigenen Sohnes und das Vierer-Treffen von Walt, Hank, Marie und Skyler beim Mexikaner waren alles spitzenmäßige Momente, aber Walts "Geständnis" ist einfach nicht zu übertreffen. Es ist nicht nur ein genialer Einfall der Autoren, der clever mit dem Titel der Folge spielt, sondern schlicht und ergreifend eine der besten Wendungen der gesamten Serie. Was besonders beeindruckend ist, ist nicht nur Cranstons über jeden Zweifel erhabene schauspielerische Leistung in der Szene, sondern auch die fassungslosen Reaktionen von Marie und Hank. Hut ab!

War Jesses Geistesblitz am Ende der Folge nachvollziehbar?

Arthur: Das war das Einzige, das mich an der letzten Folge doch etwas gestört hat. Jesse hat in zu kurzer Zeit zu viele Schlussfolgerungen gezogen. Dass Huell ihm sein Gras abgezogen hat. Dass es auch bedeuten muss, dass Huell damals seine Gift-Zigarette abgezogen hat. Dass er das im Auftrag von Walt tat, damit Walt den Jungen vergiften und alles auf Gus schieben konnte. Ja…das ist schon ein bisschen weit hergeholt. Jesse musste die Wahrheit erfahren. Seit Walter am Tod von Jesses drogensüchtiger Freundin mitschuldig war, war es klar, dass es irgendwann eine Konfrontation zwischen Jesse und Walt geben wird. Lily of the Valley hat es nur verdeutlicht. Man hätte es aber vielleicht irgendwie geschickter lösen können, doch das ist dann einem auch egal vor lauter Jubel über Jesses Erkenntnis. Genug mit den Manipulationen, Mr. White!

Daniel: Natürlich hat Gennifer Hutchison, die Autorin dieser Episode, ein bisschen getrickst. Das blitzartige Erkennen aller Zusammenhänge, als Jesse bemerkte, dass Huell sein Pot gegen eine Schachtel Zigaretten ausgetauscht hat, war vielleicht eine Spur zu schnell. Alleine die Fingerfertigkeit von Huell mit seinen klobigen Fingern ist reif für den Zirkus. Immerhin haben sich die Autoren aber an Huells Geschick aus Season 4 zurückerinnert und ein Ereignis aus der Vergangenheit intelligent in den aktuellen Plot eingebaut, es wirkt zwar etwas konstruiert, aber nicht komplett unsinnig wie in einigen Dexter-Folgen, in denen die Autoren Zusammenhänge mit völlig charakterfremdem Verhalten und dummen Zufällen herstellen.

Hätte Walt Jesse in der Wüste wirklich abgemurkst, wenn er nicht zur Räson gekommen wäre?  Wer reist als nächstes nach Belize?

Daniel: Ich glaube Walt war noch nicht so weit,  bis zum Äußersten zu gehen. Jesse ist auf jeden Fall das größere Übel für Walt, es würde ihm leichter fallen, ihn auszuschalten, als Hank. Vielleicht nicht emotional, aber bei einem Anschlag auf Hank müsste er sich vor Skyler, Marie und der DEA rechtfertigen. Das ist sogar für König Heisenberg eine Nummer zu groß. Jesse wiederum ist der Fan-Liebling, ich glaube Gilligan wird ihn nicht opfern. Mit Onkel Jack und seiner Nazi-Bande erhält die Gleichung eine weitere Unbekannte, was es praktisch unmöglich macht, die zweite Frage zu beantworten. Es gibt unendlich viele Wege.

Arthur: Mike war auch ein ziemlicher Fan-Favorit und Vince Gilligan hatte keine Probleme damit, ihn nach Belize zu schicken. Die Serie hat sich, zu Recht, den Ruf aufgebaut, das Erwartete komplett umzudrehen und den Zuschauer ständig gegen die Wand laufen zu lassen. Jesse zu töten (erst Recht noch vor der letzten Folge) wäre vielleicht das Gewagteste, das Vince Gilligan je durchzezogen hätte – doch komplett ausschließen kann ich es nicht. Es wäre auf jeden Fall ein herber Schlag, einen der wenigen durchweg sympathischen Charaktere der Serie zu verlieren. Jesse ist dei Seele von "Breaking Bad" geworden. Die Schüler-Mentor-/Vater-Sohn-Beziehung zwischen Jesse und Walt gehört zu den interessantesten Aspekten der Serie. Ich glaube Jesse ist Walt ganz und gar nicht gleichgültig und ich denke nicht, dass Walt in der Wüste bereit wäre, ihn zu töten. Jetzt ist Jesse aber eine viel direktere Gefahr für Walt als bisher und es geht unmittelbar um Walts eigene Haut. Um diese zu retten, ist er sicher bereit, auch über Jesses Leiche zu gehen. Als nächster wird er jedoch nicht sterben. Ganz ehrlich? Ich glaube trotz Gilligans Aussage werden vor Ende nicht viele sterben. Hank, Skyler, Walt, Jesse und Marie werden nicht vor der letzten Folge ins Gras beißen. Saul wahrscheinlich auch nicht. Bei Todd und Lydia…da wäre ich mir nicht so sicher.

Daniel: Ich muss widersprechen, Walt geht es nicht um seine eigene Haut, ihm geht es um Kontrolle und um seine Famile, notfalls auch über den Tod hinaus. Wenn seine-Haut-retten bedeutet, dass er damit das Drogengeld und die Existenz seiner Famile beschützt, dann wird er das auch tun.

Mittlerweile erwartet man auch das Unerwartete – im Umkehrschluß wäre es also gar nicht mehr so sensationell, wenn Jesse früher abtritt. Ich hoffe, dass Gilligan sich in den letzten Folgen mit den Twists nicht übernimmt und von der Realität zu weit wegtreibt. Nicht dass es bisher ein großes Problem gewesen wäre, aber die Gefahr ist akut, wenn man ständig versucht den Zuschauer zu foppen, besonders am Serienende – irgendwann könnte der Twist dann zum Selbstzweck werden. Deshalb bin ich jetzt auch kein großer Anhänger der These "Es wird ohnehin jemanden treffen, auf den wir alle nicht gewappnet waren". Es muss Sinn ergeben, das ist das Wichtigste.

Arthur: Die Familie ist Walt wichtig (zumindest die Kinder), aber ich glaube schon, dass er ein ziemlicher Egoist ist. Würde er sich für seine Familie opfern? Wenn es sein muss, wahrscheinich, ja. Aber wenn er sich retten kann, indem er zuvor viele andere Menschen (außerhalb seiner unmittelbaren Familie) opfert – dann wird er das auch tun. Der letzte Rest von Walts Gewissen ging am Ende der 4. Staffel direkt aus dem Fenster. Dann wude aus Walter White endgültig Heisenberg.

Bei "Breaking Bad" geschieht selten etwas zum Selbstzweck – und deshalb glaube ich auch nicht ein ein großes Blutbad. Das würde zwar vielleicht den Blutdurst einiger Zuschauer stillen, doch es passt auch irgendwie nicht rein. Manche Personen werden vernichtet werden, doch vielleicht eher psychisch denn physisch.

Daniel: Jesse ist für ihn Familie. Den Krebstod vor Augen, würde er Jesse nicht ermorden, um noch ein paar Monate in Freiheit zu leben. Aber das werden wir wohl ohnehin nie erfahren.

Arthur: Zunächst bin ich mir nicht ganz sicher bezüglich dieser Aussage. Er mag Jesse, doch er mag sich selbst viel lieber. Außerdem – ja, wir wissen, dass Walts Krebs zurück ist, aber wir wissen nicht wie ernst es ist. Sind es wirklich noch ein paar Monate? Ich bin da nicht so sicher. Alles, was wir haben, ist nur Walts Angabe Hank gegenüber und dieser schenke ich nicht zwingend viel Glauben.

Daniel: Wir haben noch die Szene, in der Walt am Tropf hing. Kann natürlich viel bedeuten, aber mal abwarten. Aber die eigene Haut war ihm nie so wichtig. Er hat oft sein Leben riskiert, um noch mächtiger zu werden. Macht, Kontrolle sind seine Motive, für die er sein Leben einsetzt. Und natürlich seine Famile. Selbst wenn er über das Rezidiv gelogen hat, ist der Tod fest in seinem Kopf verankert, er rechnet nicht damit, in ein paar Jahren noch unter den Lebenden zu weilen. Damit legitimiert er alles, was er seit dem Ausbruch der Krankheit getan hat.

Was können wir aus der Preview für Folge 5×12 mitnehmen? (s.u.)

Arthur: "Mr White is the devil". Walt wird sich nicht mehr rauswinden können. Mit Jesse hat er einen neuen Erzfeind. Mit wem redet er da? Hank ist wahrscheinlich, doch wäre das nicht zu offensichtlich? Was den Titel der Folge betrifft: ich schätze Walt muss Jesse jetzt wie einen tollwütigen Hund erledigen. Ich denke die Geschichte von Todd wird wieder nur einen kleinen Teil der Folge einnehmen. Nicht vor den letzten zwei Folgen erwarte ich einen großen Zusammenprall zwischen Walts akteller Situation und der Nebenhandlung von Todd und Lydia.

Daniel: So wie es aussieht, wird Walt in seinem Haus eintreffen, bevor Jesse ein Feuer legen kann. Walt wird versuchen, ihn zu beschwichtigen – vermutlich mit Erfolg. Er wird Jesse wohl nicht von seiner Unschuld an Brocks Vergiftung überzeugen können, aber er wird ihn von seinem Vorhaben abbringen. Das Haus der Whites sah im letzten Flash Forward ziemlich verfallen aus, aber nicht abgebrannt- ergo war wohl nicht Jesse der Übeltäter. Skyler verlangt von Walt, dass er die Situation mit Jesse in den Griff bekommt und wir hören Jesse in dem Promo-Video sagen, dass er Walt für den Teufel hält. Zu wem er das wohl sagt? Ich tippe auf Hank.

Auf die Synopsis von 5×12, Rabid Dog, kann ich mir aber keinen Reim bilden: "An unusual strategy starts to bear fruit, while plans are set in motion that could change everything." Ich rate einfach mal ins Blaue: Mit Rabid Dog (zu dt.: tollwütiger Hund) ist Jesse gemeint. Todd beginnt Crystal Meth zu kochen und geht dabei ungewöhnliche Wege. Jesse schließt sich mit Hank kurz und plant, Walt eine Falle zu stellen.

Abschließend bitte eine Update eurer Theorien über den Fort- und Ausgang der letzten "Breaking Bad"-Episoden. Was wird passieren?

Arthur: Gegen meine Theorie des offenen Ausgangs spricht immer noch nichts, doch mit der Polizei wird das Ende nicht viel zu tun haben. Hank wird die Ermittlungen auf die eigene Faust bzw. gemeinsam mit Jesse betreiben. Wen will Walt mit dem Maschinengewehr am Ende konfrontieren? Ist es Hank? Oder ist es Todds Neo-Nazi-Onkel und seine Leute? Das ist "Breaking Bad", also wahrscheinlich keiner von den beiden. Dass Jesse aber ein Happy End spendiert bekommt, davon bin ich immer mehr überzeugt. Die Zeit der Lügen ist vorbei. Jesse wird sich nicht mehr von Walt einwickeln lassen. Ein letztes Mal konnte Walt ihn in der Wüste mit großer Not überzeugen, doch damit ist vorbei. Jesse wird als Sieger herviorgehen und sein Leben in Ordnung bringen. Hoffentlich ist das nicht nur Wunschdenken meinerseits…

Daniel: Meine alte Theorie, dernach Lydia, Todd und die Nazi-Bande Walts Haus auseinandernehmen und Walt daraufhin nach New Hampshire flüchtet, hat noch Bestand. Allerdings denke ich mittlerweile, dass die Theorie fast zu konservativ ist. Vince Gilligan hat einen Heidenspaß dabei, den Zuschauer immer wieder in die Irre zu führen. Wer hätte vermutet, was sich tatsächlich hinter dem Geständnis verbirgt? Ich dachte, Jesse würde auspacken. Vielleicht passiert etwas ganz Verrücktes, Jesse findet den Lottoschein in Walts Haus und kombiniert wie Sherlock, fährt zu dem Versteck und vernichtet Walts Geld. Ich halte fast alles für möglich. Vielleicht wird Walt aber auch von Lydia bedroht und tischt der DEA ein weiteres Märchen auf, schwärzt Lydia an und geht in den Zeugenschutz nach New Hampshire.

Film- und Serien-News