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Geht Jack Nicholson in den Ruhestand? Scheinbar nicht!

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Jack Nicholson Ruhestand

Quellen: Moviefone, Radaronline, E! Online

Berühmte und erfolgreiche Schauspieler gibt es viele. Echte Legenden nicht. Bei Jack Nichsolson weiß jeder, in welche Kategorie er gehört. Es gibt nur wenige Schauspieler in der Hollywood-Geschichte die es mit dem dreifachen Oscarpreisträger aufnehmen können, was den Status einer Schauspiel-Ikone angeht und noch weniger davon sind noch am Leben. Nicholson ist ganz oben, gemeinsam mit Al Pacino, Robert De Niro, Clint Eastwood und vielleicht Morgan Freeman. Mit 12 Oscarnominierungen hat er mehr Academy-Awards-Noms vorzuweisen als irgendein anderer männlicher Schauspieler. Gewonnen hat er, wie gesagt, dreimal. Für Einer flog über das Kuckucksnest und Besser geht’s nicht wurde er als "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet, für Zeit der Zärlichkeit als "Bester Nebendarsteller". Seine letzte Oscar-Nominierung erhielt er für About Schmidt. Nur zwei weitere Männer haben ebenfalls drei Oscars während ihrer Karrieren gewonnen (Walter Brennan und Daniel Day-Lewis). Auf alle berühmten und umjubelten Filme einzugehen, in denen Nicholson mitgespielt hat, würde den Rahmen eines jeden Artikels sprengen, also zähle ich einfach einige auf: Chinatown, Einer flog über das Kuckucksnest, Departed – Unter Feinden, Die Ehre der Prizzis, Easy Rider, The Shining, Reds, Batman, Eine Frage der Ehre und Was das Herz begehrt. Das stellt nur einen kleinen Ausschnitt seiner Filmografie dar und sogar das muss man erst einmal verdauen.

Seit 2010 war Nicholson aber nicht mehr im Kino zu sehen. Seine letzte Rolle war in James L. Brooks' Flop Woher weißt du, dass es Liebe ist. Zuvor hatte er jedoch mit Das Beste kommt zum Schluss und Departed – Unter Feinden zwei große Hits. Für den letzteren hätte er seine 13. Oscar-Mominierung verdient (und er hätte sie bekommen, wenn Warner Bros. ihn nicht fälschlicherweise als Hauptdarsteller gepusht hätte).

Von RadarOnline kam heute die exklusive Meldung, Nicholson wäre laut einer Hollywood-Insiderquelle in den Ruhestand gegangen und der Grund dafür sei sein immer schlechter werdendes Gedächtnis, was ihn daran hindere, seine Drehbuchzeilen zu behalten. So traurig die Meldung auch war, irgendwie überraschte sie mich nicht. Seit 2010 war es furchtbar still um die Hollywood-Ikone.

Doch dann die Wende! NBC hat nachgeforscht und es scheint so, als wäre das Gerücht nicht mehr als das – nur ein Gerücht. Nicholson leide nicht unter Gedächtnisverlust und habe auch keine Pläne, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen. Eine Quelle von E! Online fügt hinzu, dass der Oscargewinner aktuell Drehbücher liest, auf der Suche nach einer neuen Rolle.

Ich bin geneigt, die Dementi zu glauben. Vielleicht ist es aber auch Wunschdenken von mir – es wäre nämlich viel zu schade, wenn wir nichts mehr von Nicholson auf der Leinwand zu sehen bekommen und erst Recht wäre es schade, wenn die Nebenrolle in Woher weißt du, dass es Liebe ist tatsächlich sein letzter Auftritt wäre. Zwar nicht so schlimm wie Sean Connerys Abschiedsvorstellung in Die Liga der außergewöähnlichen Gentlemen, aber auch nicht der Schwanengesang eines großartigen Schauspielers wie Nicholson. Im Gegensatz zu Al Pacino und Robert De Niro hat sich Nicholson nänlich die Phase von peinlch-schlechten Filmauftritten erspart (Rocky & Bullwinkle, Godsend für De Niro; Jack and Jill, 88 Minuten für Pacino; Kurzer Prozess für beide!).

"True Blood" – Ende der Serie nach der 7. Staffel

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True Blood Season 6

Quelle: HBO

Sieben ist eigentlich eine gute Anzahl von Staffeln für eine TV-Serie (Dauerbrenner wie "Die Simpsons", "South Park" etc. mal ausgenommen). Man kann auch mit weniger Staffeln gute Serien sehr erfolgreich zu Ende bringen, bei mehr als sieben kommt es jedoch selten vor, dass der Zuschauer sich nicht irgendwann denkt, das Ganze sei nun unnötig in die Länge gezogen worden. Ich denke da beispielsweise an "Dr. House" und "Akte X", denen es gut getan hätte, früher zum Abschluss zu kommen. Während Comedy-Serien es besser hinbekommen, die Qualität auch über längere Laufzeiten aufrecht zu erhalten, fällt dies bei ernsthafteren Stoffen schwerer. Denkt man an einige großartige Serien wie "The Shield", "Mad Men", "The West Wing", "Die Sopranos", "The Wire" und "Breaking Bad", so haben sie alle nach sieben Staffeln oder weniger ihr Enden gefunden bzw. werden sie noch finden). Das dachten sich wohl auch die Macher von "True Blood", die gestern bekannt gaben, dass die für 2014 ankegündigte siebte Staffel, auch die letzte sein wird. Diese wird aus zehn Folgen bestehen.

Zugegeben, "True Blood" passt nicht gerade zu den brillanten Serien, die ich oben aufgelistet habe, denn Ermüdungserscheinungen schlichen sich bereits ab der 4. Staffel ein. Ich selbst habe die 5. Staffel nie zu Ende gebracht. Die Ankündigung, dass das Ganze bald ein Ende haben wird, gibt mir aber womöglich die Motivation, noch aufzuholen (wobei ich gelesen habe, dass die sechste Staffel nicht wirklich eine Verbesserung bringen soll).

Die Sookie-Stackhouse-Buchreihe von Charlaine Harris, auf der die Serie basiert, umfasst 13 Romane. Dass nicht alle davon umgesetzt werden, habe ich mir schon immer gedacht. Dennoch überrascht es mich ein bisschen, dass die Macher schon bald aufhören möchten, denn quotenmäßig läuft es für die Serie weiterhin ganz gut (auch wenn nicht so gut wie am Höhepunkt der Popularität). Ich schätze die Darsteller der Serie, insbesondere die Oscar- und Golden-Globe-Preisträgerin Anna Paquin, möchten sich anderen Stoffen widmen.

Der HBO-Programmchef Michael Lombardo äußerte sich folegdnermaßen:

True Blood' has been nothing short of a defining show for HBO. Alan Ball took the books by Charlaine Harris, assembled a brilliant cast led by the magnificent Anna Paquin in the role of Sookie Stackhouse, and crafted a show that has taken its many devoted fans on an unforgettable journey. Alan passed the baton to Brian Buckner, who led our fantastic writers and crew in crafting a spectacular sixth season, and he will lead us through the seventh and final season of this amazing show. Together with its legions of fans, it will be hard to say goodbye to the residents of Bon Temps, but I look forward to what promises to be a fantastic final chapter of this incredible show.

Der Schöpfer der Serie und Showrunner der ersten fünf Seasons Alan Ball ergänzte:

From the moment I read Charlaine’s books, I thought there was potential for something really special. Then our amazing writers, cast and crew brought her world to life in a way that exceeded my wildest expectations. I’m deeply grateful to HBO for being true partners and collaborators, and, of course, to the viewers who chose to spend Sunday nights in Bon Temps with us.

Schließlich gab auch Brian Bruckner, der die Serie von Ball ab der 6. Season übernommen hat, seinen Senf dazu:

I feel enormously proud to have been a part of the 'True Blood' family since the very beginning. I guarantee that there’s not a more talented or harder-working cast and crew out there, and I’d like to extend a personal heartfelt thanks to them for their dedication and tenacity over the years, especially this past year, as I stepped into a larger role. Thank you also to HBO for their unwavering support and of course to Alan Ball, whose genius enabled all of us to share in this incredible journey. Finally, a huge thank you to the most passionate fans in television. As we take a final walk through Bon Temps together, we will do our very best to bring Sookie’s story to a close with heart, imagination and, of course, fun.

Neue Bilder und ein neuer TV-Spot zu Machete Kills!

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Quelle: Playlist

Robert Rodriguez ist schon ein fleißiges Kerlchen. Zwei abgedrehte Filme hat er bereits in der Pipeline. Ursprünglich sollten beide sogar im gleichen Monat starten – mit nur einer Woche Abstand. Doch Sin City: A Dame to Kill For wurde vom 4.10.2013 auf den 22.08.2014 verschoben, sodass die Rodriguez-Fans dieses Jahr sich mit Machete Kills begüngen müssen. Schaut man sich die ersten Trailer und die Flmbilder an, dann weiß man, dass damit eine volle Ladung dessen geboten wird, wofür die Fans den Regisseur lieben – Grindhouse-Charme, Blood ’n' Gore, viele schöne Frauen und Danny Trejo als einer der obercoolsten Superagenten aller Zeiten. Die deutschen Fans müssen sich leider noch zwei Monate länger gedulden, denn hierzulande startet Machete Kills erst am 19.12.2013.

Zum Film wurden jetzt drei neue Bilder veröffentlicht, die Michelle Rodriguez (gemeinsam mit dem Regisseur am Set), Amber Heard und Charlie Sheen alias Carlos Estevez als einen schlagkräftigen US-Präsidenten zeigen.

Machete Kills V-Spot und neue Bilder 1
Michelle Rodriguez am Set mit Robert Rodriguez
Machete Kills TV-Spot und Bilder 2
Amber Heard als Miss San Antonio
Machete Kills TV-Spot und Bilder 3
Carlos Estevez

Außerdem gibt es zu dem Film einen brandneuen TV-Spot, der noch einmal verdeutlicht, welcher Wahnsinn uns mit Teil 2 erwartet:

https://youtu.be/Zs5yXM9g2iU

Hoffentlich kann die FSK das verkraften…

Transformers 4 hat ein sandiges Teaser-Poster und einen Filmtitel!

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Transformers 4 Poster

Quelle: Comingsoon

Von den vielen großen Blockbuster-Sequels, die nächstes Jahr in die Kinos kommen, gibt es einen, der mich wirklich kaum interessiert – Transformers 4. Bevor mich hier einer direkt als Michael-Bay-Hasser abstempelt – daran ist nichts Wahres. The Rock ist mein Lieblings-Actionfilm aller Zeiten und ich hatte sehr viel Spaß bei Armageddon, Bad Boys und sogar dem ersten Transformers. Doch die darauffolgenden Sequels hatten nicht annähernd den Spaßfaktor des Originals und waren überlange, größtenteils öde Effektorgien, die mein Trommelfell über gefühlte 4 Stunden (pro Film) angegriffen haben.

Dass es jedoch nicht allen so geht, sieht man daran, dass Transformers 3 weltweit mehr als $1,1 Mrd eingespielt hat (sechsterfolgreichster Film aller Zeiten!) und alleine in Deutschland mehr als 2 Mio Besucher in die Kinos gelockt hat. Die Filme haben ihre Fans. Diese wird auch wahrscheinlich freuen, dass Transformers 4 nun knapp zehn Monate von seinem Start entfernt ist. Passend dazu, hat Michael Bay (für den es angeblich der letzte Transformers sein soll – aber das hat er auch nach Teil 3 gesagt!) das allererste Teaser-Poster zum Film veröffentlicht (unten) sowie den offiziellen Filmtitel. In den letzten Tagen wurden drei mögliche Titel aufgrund neu registrierter Domains seitens Paramount vermutet: The Last Stand (X-Men lässt grüßen!), Apocalypse (Resident Evil lässt grüßen!) und Age of Extinction (irgendwie auch wieder Resident Evil…). Stellt sich raus, es ist der letzte. Transformers: Age of Extinction kommt am 17.07.2014 in die deutschen Kinos (selbstverständlich in 3D). Extinction (dt: "Aussterben" oder "Auslöschung") passt zu der Tatsache, dass vor einigen Tagen bestätigt wurde, dass in dem Film die Dinobots eine wichtige Rolle spiele werde. Auf Dinobots haben die Transformers-Fans schon lange gewartet. Dabei handelt es sich um Vertreter der (guten) Autobots, die statt der Autos die Form von verschiedenen Dinosauriern annehmen können. Daher auch der neue Titel…

Die Thematik der Dinosauerier und des Aussterbens betont auch das Teaser-Poster, welches den abgekürzten Filmtitel im Sand wie ein Fossil aussehen  lässt.

Transformers 4 Poster

In Transformers: Age of Extintion spielen Mark Wahlberg, Jack Reynor, Nicola Peltz, Stanley Tucci, Kelsey Grammer und Sophia Myles mit. Shia LaBeoufs Charakter soll in der Serie (vorerst?) nicht mehr auftauchen.

White House Down (2013)

White House Down (2013) Filmkritik

White House Down, USA 2013 • 131 Min • Regie: Roland Emmerich • Mit: Channing Tatum, Jamie Foxx, Maggie Gyllenhaal, James Woods, Jason Clarke, Richard Jenkins, Joey King • FSK: ab 12 Jahren • Kinostart: 5.09.2013Deutsche Website

Handlung

Ex-Soldat John Cale (Channing Tatum) arbeitet als Bundespolizist in Washington, D.C. und ist für den Schutz des Sprechers des Repräsentantenhauses Eli Raphelson (Richard Jenkins) verantwortlich. Sein Traumjob ist aber ein anderer. Er möchte als Mitglied des Secret Service für den Schutz des Präsidenten zuständig sein. Mit etwas Hilfe einer guten Freundin bekommt er sogar ein Bewerbungsgespräch, zu dem er seine aus gescheiterter Ehe stammende Tochter Emily (Joey King) mitnimmt. Zu Johns Pech wird das Job-Interview von seiner ehemaligen College-Kommilitonin Carol Finnerty (Maggie Gyllenhaal) durchgeführt. Zwar erscheint er in vielerlei Hinsicht für die Stelle geeignet, Carol hält ihn aber für unzuverlässig und respektlos gegenüber der Autorität. Entrüstet, aber noch nicht bereit seiner Tochter die Wahrheit zu sagen, unternimmt er mit der für die US-Politik extrem begeisterten Emily eine Führung durch das Weiße Haus. Leider haben sich die beiden den falschen Tag ausgesucht, um das wichtigste Gebäude der Vereinigten Staaten zu besichtigen. Während der Tour wird auf das US-Capitol ein Bombenanschlag verübt. Gleichzeitig bringt eine mit der Politik des Präsidenten Sawyer (Jamie Foxx) unzufriedene Gruppe heimischer Terroristen, angeführt von dem kurz vor seiner Pensionierung stehenden Leiter (James Woods) des Personenschutzes des Präsidenten, das Weiße Haus in ihre Gewalt. Johns Tochter wird von ihm getrennt und gerät unter die Geiseln. Jetzt muss er beweisen, was in ihm steckt, denn nicht nur die Leben von Emily und dem Präsidenten stehen auf dem Spiel. Nach bester John-McClane-Manier, beginnt ein Ein-Mann-Kampf gegen die Terroristen.

Kritik

White House Down (2013) Filmbild 1„Dumm, laut, redundant“ – das sind Attribute, die heutzutage der Mehrheit von Actionblockbustern zugeschrieben werden, die nicht gerade von Christopher Nolan oder J.J. Abrams stammen. In den meisten Fällen trifft es auch zu. Doch während manche Filme vorgeben tatsächlich hochqualitative Unterhaltung zu bieten, stehen andere stolz zu eben diesen „Qualitäten“. So auch Roland Emmerichs White House Down. Nach Emmerichs mehr schlechtem denn rechten Ausflug in die Welt von Shakespeare-Verschwörungen mit Anonymus, kehrt der deutschstämmige Filmemacher zu dem zurück, womit ihm sein größter Erfolg gelang – der Zerstörung des Weißen Hauses. Es wird in White House Down sogar direkt auf Independence Day angespielt. Der Unterschied ist jedoch: während das von den Aliens in die Luft gejagte Weiße Haus 1996 bei den Kinogängern noch für Staunen und offene Münder sorgte, beeindrucken zahlreiche Explosionen in Washington heutzutage niemanden mehr. Nach einem Sommer, der sich durch Massenzerstörung besonders hervorgetan hat (Star Trek into Darkness, Man of Steel, World War Z, und Pacific Rim bestellen ihre Grüße), ist der Zuschauer an einem Punkt angelangt, an dem es schon etwas mehr benötigt als in Schutt und Asche gelegten Gebäude und Monumente, um die Aufmerksamkeit über 130 Minuten zu fesseln.

White House Down (2013) Filmbild 2Der Plot von White House Down würde auch letztes Jahr einem bekannt vorkommen, denn er folgt in die Fußstapfen von jedem der unzähligen Stirb-langsam-Möchtegerne der letzten 25 Jahre. Doch gerade dieses Jahr beschleicht einen ein Déjà-Vu. Terroristen im Weißen Haus, Präsident in Gefahr und ein einsamer Wolf gegen die bösen Jungs? Das gab’s schon in Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr, mit Gerard Butler als John McClane-Klon und Aaron Eckart als den mächtigsten Mann der Welt. Klüger und origineller als White House Down war der Film von Antoine Fuqua auch nicht und hatte durch die Wahl der Nordkoreaner als Bösewichte mit einigen Rassismus-Vorwürfen zu kämpfen (White House Down ist dafür schon so politisch korrekt, dass es beinahe schmerzt). Olympus Has Fallen konnte dafür mit einer deutlich kürzeren Laufzeit und einer höheren Altersfreigabe punkten, die größeren Actionfilmen heutzutage leider verwehrt bleibt. Daraus entstand ein rasanter, brutaler und spaßiger Actionstreifen, der dem Zuschauer wenig Zeit zum Durchatmen und (zum Glück) zum Nachdenken übrig lässt. White House Down lässt hingegen die mittlerweile häufig gestellte Frage aufkommen, warum die Blockbuster heutzutage einem Zwang unterworfen scheinen, eine Mindestlänge von  über zwei Stunden aufzuweisen.

Eine weitere Gemeinsamkeit haben Olympus Has Fallen und White House Down – teilweise unausgereifte, arg unrealistisch aussehende Computereffekte. Doch während man diese Olympus Has Fallen aufgrund des nach Hollywood-Maßstäben niedrigen Budgets verzeiht, wundert man sich bei den $150 Mio Produktionskosten von White House Down, wohin das Geld geflossen ist. So teuer konnte der Fitnesstrainer von Channing Tatum nicht sein, oder?

White House Down (2013) Filmbild 3Tatum erweist sich derweil als einer der Retter des Films. Sein John Cale ähnelt dem großen, von Bruce Willis gespielten Actionheld-Vorbild noch mehr als Gerard Butler. Er teilt mit John McClane nicht nur den Vornamen, den Beruf und die Vorliebe für schmutzige, schweißdurchtränkte Feinrippunterhemden, sondern verfügt auch über einen ähnlich sympathischen Jedermann-Charme. Mit 21 Jump Street und Magic Mike hat Tatum letztes Jahr den Zweiflern (zu denen ich ebenfalls dazugehörte) bewiesen, dass er seinen Platz in Hollywood verdient hat. Seine Rolle in White House Down bringt sein Schauspiel zwar nicht gerade auf ein neues Level, doch sie schadet immerhin dem im letzten Jahr etablierten positiven Eindruck keineswegs. Mit Jamie Foxx, der mehr als nur eine Hommage an Obama darbietet, hat er den richtigen Partner an seine Seite gestellt bekommen, sodass der Film sich zuweilen mehr wie ein Buddy-Cop-Streifen anfühlt (wenn Danny Glover der Präsident wäre), denn wir ein Einer-gegen-alle-Szenario. In diesen Momenten kommt die alberne Seite des Films zum Vorschein, die spätestens in dem Moment alle daran erinnert, nichts von dem Gesehenen ernst zu nehmen, wenn der Präsident mit einer Bazooka herumfuchtelt. In dieser Hinsicht grenzt sich White House Down vom bitterernsten Olympus Has Fallen ab und entlockt dem Zuschauer dann doch den einen oder anderen Lacher, auch wenn viele Humorversuche einfach viel zu bemüht wirken.

White House Down (2013) Filmbild 4Die Gegenspieler von Tatum und Foxx kommen dafür leider ziemlich blass über die Bühne. James Woods, dessen Charakter Anleihen bei Ed Harris in The Rock nimmt, ist, nun ja, ein typischer James-Woods-Bösewicht. Wer überrascht ist, als Woods sich während des Angriffs auf das Weiße Haus als einer der Drahtzieher entpuppt, hat wohl nie einen Film mit ihm gesehen. Jason Clarke könnte hier genau so gut die Fortführung seiner Rolle des Folterknechts aus Zero Dark Thirty spielen. Die restliche Besetzung, allen voran Richard Jenkins und Maggie Gyllenhaal, bekommt erschreckend wenig Material, sodass man sich fragt, warum sich die Filmemacher überhaupt die Mühe gegeben haben, solche Hochkaräter an Bord zu holen.

Bei all den Längen und der mangelnden Originalität, bietet White House Down den nötigen Krawumm und einen Schuss Selbstironie, um anspruchslose Actionfans zu Genüge zu unterhalten. Dabei bleibt die Action dank der PG-13-Altersfreigabe blutleer und comichaft genug, um auch die Freundin ins Kino mitzunehmen. Diese erfreut sich sicherlich der häufigen Zurschaustellung von Tatums durchtrainiertem Körper und ist ohne Zweifel dafür dankbar, dass viel Geld an Tatums Fitnesstrainer geflossen ist. Wer braucht schon realistisch aussehende Effekte?

Fazit

White House Down ist nicht der beste Actionfilm des Jahres. Es ist nicht einmal der beste „Stirb-langsam-in-Weißen-Haus“-Film von 2013. Roland Emmerichs Gespür für großangelegte Actionszenen und das dynamische Duo von Channing Tatum und Jamie Foxx sorgen aber dafür, dass trotz unnötiger Überlänge, einiger fragwürdiger Spezialeffekte und asteroidengroßer Logiklöcher, der Film immer noch meilenweit besser ist als das letzte Stirb-langsam-Sequel. Eine höhere Altersfreigabe hätte dem Film allerdings gut getan.

Trailer

Exit Marrakech (2013)

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Exit Marrakech Filmbild 4

Exit Marrekech, FR/DE 2013 • 122 Minuten • Regie: Caroline Link • Mit: Ulrich Tukur, Samuel Schneider, Hafsia Herzi, Marie-Lou Sellem, Josef Bierbichler • FSK: ab 6 Jahren • Kinostart: 24.10.2013 Deutsche Website

Die Wüste blendet derart, als stünde die Sonne direkt neben einem, der Sand dehnt sich endlos aus, die Leere und zugleich Fülle dieses Ortes ist spürbar, greifbar, sichtbar. Mitten drin: Ben (Samuel Schneider), 17 Jahre alt. Er schlittert die Dünen hinunter und freut sich seines Lebens. Doch an diesem Punkt nimmt die Reise durch Marokko ein jähes Ende, denn Bens Vater funkt dazwischen, beraubt ihn seiner Freiheit – wie immer.

Exit Marrakech (2013) Filmbild 1Eigentlich will Ben nur Urlaub machen in seinen Ferien, sich befreien von der Last aus dem Internat und seine Seele baumeln lassen. Da passt es ihm gar nicht, ausgerechnet zu seinem Vater Heinrich (Ulrich Tukur) nach Marrakech in Marokko zu müssen, der dort als Theater-Regisseur arbeitet. Schließlich hat er als Scheidungskind kaum Kontakt zu ihm und – das merkt man schnell – ändern möchte er daran wenig. Er beugt sich dem Wunsch seines Vaters und reist in ein Land, das ihm fremd sein sollte, er mit seiner eigenwilligen Art jedoch schnell eine Reise erlebt, die sich von einem üblichen Urlaub löst.

Oscar-Preisträgerin Caroline Link schafft es einfach immer wieder, auch nach ihrem Oscar-gekrönten Werk Nirgendwo in Afrika, die Sehnsucht auf ein Land in der Ferne zu wecken. Sie konzentriert sich in Exit Marrakech immer wieder auf das wunderschöne, doch eigenwillige Szenario in Marokko. Wenn Ben durch die engen Gassen einer Stadt schlendert, Touristen weit, weit weg in Marrakech toben und Prostituierte ihn umgarnen im Dunkel der Nacht, ja, dann, gerade dann entfaltet der Film einen Sog, der breitschultrig zupackt und erst wieder loslässt, wenn der Wunsch nach Marroko gestillt ist – vermutlich endend im heimischen Reisebüro und zwei Flugtickets. Ich jedenfalls war kurz davor.

Exit Marrakech (2013) Filmbild 2Aus einer gewöhnlichen Vater-Sohn-Geschichte mit einhergehenden Problemen aus der Scheidung der Eltern, entwachst eine Liebeserklärung an Kulturen und Menschen, die verwundern, begeistern, faszinieren. Und so wirkt Exit Marrakech am stärksten, wenn Ben die Prostituierte Karima (Hafsia Herzi) kennen lernt und mit ihr dem Leben in der Touristen-Stadt den Rücken kehrt. Jetzt liegt Marrakech längst im Vergangenen, der Trubel dort und all die Menschen – egal, vergessen! Denn wenn Kamerafrau Bella Halben durch die Pfade von Karimas zerrüttetem Anwesen stolziert und frei von Eile zeigt, wie altmodisch und doch begehrenswert dieser Ort wirkt, trifft die Beziehung zwischen den beiden direkt ins Herz.

Doch so wirklich weiß man nicht, wo Regisseurin Link überhaupt hin will. Früh wird klar, dass Ben seinen Platz in seiner zerrütteten Familie sucht, doch auf dem Weg dahin stolpert die Inszenierung oftmals. Charaktere kommen, gehen und verschwinden im Nirgendwo; bei Karima und ihrer merkwürdig rührenden Geschichte gefällt das noch, weil die Liebe in einem fremden Land und einer fremden Kultur von einem Jugendlichen ausgeht, der vermutlich nicht weiß, was Liebe ist. Doch auch Ulrichs Anhängsel aus seinem Theaterstück verkommt zu einer allzu nervigen und leider auch überflüssigen Nebenrolle, die keinen Einklang findet in die sich aufbrausende Beziehung zwischen Vater und Sohn.

Exit Marrakech (2013) Filmbild 3Wenn man Exit Marrakech so anschaut, erkennt man schnell die drei Teile der Geschichte: Am Anfang begreift man die Rebellenrolle von Ben und sein gutes Verhältnis zu seiner Mutter; im Mittelteil lodert der Konflikt zwischen Vater und Sohn, ohne wirklich in Streit zu verfallen; im letzten Abschnitt entdecken Vater und Sohn neue Seiten an sich, die gnadenlos aufeinander eindreschen – oft aggressiv, selten auch liebevoll. Weil gerade im letzten Akt die Emotionen intensiver werden, stößt Samuel Schneider als Ben an seine Grenzen. Der Streit zwischen ihm und seinem Vater kommt lauthals in die Gänge – und die Überforderung steht ihm ins Gesicht geschrieben.

Seine herrlich unbeschwerte Entdeckung einer neuen Kultur, ja vielmehr einer neuen Emotion namens Liebe schenkt er noch die nötige Aufmerksamkeit, spielt mit Hingabe. Zu kompliziert und im Folgenden auch zu ungelöst jedoch sind die Motive seiner Rolle. Leider sammelt das Ende Klischee um Klischee, türmt sie auf, sodass selbst die Chinesische Mauer dagegen kleinkariert wirkt. Und dann noch die unendlich oft gezeigte Diabetes-Erkrankrung von Ben! Wer da nicht schon nach zwei Sekunden das Filmfinale fantasiert und am Ende sogar noch Recht behält, schaut vermutlich nur Werbespots.

So sind es am Ende Ulrich Tukur und vor allem Hafsia Herzi mit ihren brillanten Leistungen, die im Einklang der prächtigen Bilder einen kurzweiligen Film zaubern. Aber Ästhetik, nein, das allein reicht nicht.

Trailer

Breaking Bad S05E12 “Rabid Dog” Kritik

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Breaking Bad Rabid Dog Kritik

Der Artikel enthält “Breaking Bad”-SPOILER, einschließlich einiger Spoiler zur neusten Folge!

Mr. White is the devil

Diese Worte aus der neusten "Breaking Bad"-Folge fassen knapp und treffend zusammen, wie Jesse seinen Mentor/Ersatzvater/Ex-Boss mittlerweile sieht. Nachdem Walter Jesse vier einhalb Staffeln lang manipuliert, isoliert, mit seinen Gefühlen gespielt und schließlich nahezu gebrochen hat, kommt jetzt die Zeit der Emanzipation und der Einsicht. Endlich blickt Jesse durch das Lügengeflecht und die Manipulationsversuche von Walter hindurch. Lange genug hat Walt Jesse für dumm verkauft, hat das Vertrauen und die Sehnsucht des jungen Mannes nach Halt und so etwas wie einer Familie für mangelnde Intelligenz gehalten – denn Jesse ist alles andere als dumm und mit Vertrauen gegnüber Walter (oder irgendjemand anderem) ist vorbei.

Mehr denn je, stellt "Rabid Dog" klar, was eigentlich im Zentrum von "Breaking Bad" steht. Es war nie nur eine geniale Serie über den Aufstieg (und unvermeidlichen Fall) eines Vorstadt-Scarface. Es ging nie hauptsächlich darum, wie Walt sein Doppelleben in Einklang mit seiner Familie bringt und auch nicht um das unausweichliche Katz-und-Maus-Spiel zwischen Walter und seinem DEA-Schwager Hank. Die Beziehung zwischen Walt und Jesse ist der Kern der Serie und ich kann mir momentan kein anderes Ende vorsellen als eins, an dem sowohl Jesse als auch Walter auf die eine oder andere Art beteiligt sind. Wichtig ist bei dieser Einsicht, sich auf die Anfänge der Serie zu besinnen – auf die anfängliche Zusammenarbeit und die Beziehung zwischen Jesse und seinem ehemaligen Chemielehrer – letzteres eine Tatsache, die man als Zuschauer gerne vergisst, bevor Jesses "Mr. White" einen daran erinnert. Denn für Jesse blieb Walter immer sein ehemaliger Lehrer und somit eine Autoritätsperson. Es bedurfte vieles, um aus diesem Verhältnis auszubrechen.

Um sich noch einmal die Anfänge der Manipulation und der Beziehung der beiden vor die Augen zu führen, empfehle ich, diesen Ausschnitt aus der 7. Folge  der 1.Staffel anzusehen

Ja, so fröhlich war die Serie einst. "Today, is the first day of the rest of your life" verspricht Walter mit seiner Binsenweisheit. "But what kind of life will it be?". Was damals nach einer (wenn auch hohlen) Motivationsrede klang, so weiß man, dass Walt nichts ferner lag, als Jesse zu einem selbstbewussten Leben zu bewegen. Jesse wurde sein Werkzeug, bis er von ihm das größte Opfer verlangte – Gale zu töten und damit auch einen Teil seiner eigenen Seele.

Das bedeutet aber nicht, dass Walt auf seine eigene kranke Art und Weise an Jesse nichts liegt. Wie Hank Jesse klar zu machen versucht, mag Walt ihn. Jesse ist der einzige, der mit ihm den ganzen Weg gegangen ist, der einzige, mit dem er all seine Erlebnisse als Drogenbaron von Albuquerque geteilt hat. In gewisser Hinsicht, ist Jesse der Mensch, der Walt am nächsten steht. Als Saul (in einem seiner weiteren brillanten Momente) durch eine bunte tollwütiger-Hund-Metapher Walt nahelegt, Jesse nach Belize zu entsenden, nimmt Walts Stimme die drohenden, heisenberg’schen Züge an und warnt ihn, das Thema nie wieder vorzubringen. Diese Warnung klingt aber zugleich auch so, als würde Walt dabei einen inneren Kampf austragen, denn so sehr er Jesse auch mag, er weiß, dass niemand ihm jetzt so gefährlich werden könnte.

Breaking Bad Rabid Dog Kritik
Nice try, asshole

Doch gehen wir nochmal zum Anfang. Die vorherige Folge endete mit Jesse, der drauf und dran war, das Haus der Whites abzufackeln. Dass es nicht passieren würde, wissen wir aus dem Flash-Forward, in dem das Haus zwar verlassen, aber nicht abgebrannt ist. Doch was kam ihm dazwischen? Das erfahren wir nicht direkt. Zunächst wird uns eine spannungsgeladene Szene serviert, in der Walter bewaffnet und auf das Schlimmste gefasst, ein Zimmer nach dem anderen in dem Haus absucht. Die makellose Regiearbeit in dieser Szene, die die Spannung gekonnt bis zum Äußersten treibt, ist ein erneuter Beweis dafür, dass "Breaking Bad" schon längts kinotaugliches Niveau erreicht hat.

Doch Jesse ist nicht im Haus. Auch jegliche Versuche ihn zu finden, scheitern. Walter tischt seiner skeptischen Familie eine hanebüchene Geschichte von einer kaputten Benzinpumpe auf und verfrachtet Frauchen und Kinder zu ihrer eigenen Sicherheit (vor den Benzindämpfen natürlich!) in ein Hotel. Während Walter Jr. dahinter die Versuche seines Vaters sieht, seine voranschreitende Erkrankung zu verdecken, lässt sich Skyler nicht mehr in die Irre führen und stellt ihn zur Rede. Als sie die Wahrheit (bzw. eine Version ihrer) erfährt, schockiert Skyler die Zuschauer mit einer skrupellos düsteren Seite, wie man sie von ihr noch nicht gesehen hat. Ja, Walter White ist wie ein Gift, der alles um sich herum verdirbt.

Auch Hank, für den sich ein gewisses Maß an Sympathie in den letzten drei Folgen aufgebaut hat, verspielt diese schnell. Die Folge wird nämlich nach etwa 20 Minuten aufgepeppt, indem die Ereignisse "zurückgespult" werden und der Zuschauer die alles noch einmal aus Jesses Sicht erleben kann. Hank, der ihn seit geraumer Zeit beschattet, erwischt ihn in Walt Haus und überzeugt den verzweifelten und am Rande des kompleten Zusammenbruchs stehenden Jesse, das Haus nicht anzuzünden, sondern sich stattdessen mit ihm gegen Walt zu verbünden. Lässt Hank anfangs noch die beschützende, sich um Jesse sorgende Seite zum Vorschein kommen, merkt man, dass ihm Jesses Schicksal herzlich egal ist. In der Tat wäre er durchaus froh, wenn Walt diesen "Mörder-Junkie" umlegen würde, solange dies zu Walts Verhaftung führt. Letztlich kümmert Jesses Schicksal Hank noch weniger als Walt. Durch diese fantastisch platzierten Charaktermomente, macht "Rabid Dog" deutlich, wie weit die Ereignisse der letzten viereinhalb Seasons die Charaktere getrieben haben. Jesse bleibt als einziger eindeutiger Sympathieträger bestehen und er lässt sich von Hank nicht länger wie eine Bauernfigur in seinem Schachspiel gegen Walt ausnutzen. Stattdessen schmiedet er eigene Pläne. Dass er durchaus dazu in der Lage ist, weiß man spätestens seit:

Ganz ehrlich, wer würde Jesse nicht noch einmal einen solchen Triumph gönnen? Doch die letzten zehn Sekunden der Folge lassen seine Zukunft erst einmal düster aussehen…

"Rabid Dog" ist vielleicht vom Tempo her, nicht die Art Folge, die man nach den sich überschlagenden Ereignissen der letzten drei Episoden erwartet, insbesondere angesichts der Tatsache, dass nur noch vier Folgen übrig sind, doch es war eine notwendige Folge, um all die Figuren in die richtige Stellung zu bringen und noch einmal zu verdeutlichen, dass Walts Handlungen nicht nur ihn, sondern auch alle um ihn herum zerstört haben. Das Spiel kann losgehen.

Box-Office Welt – Elysium gewinnt ein schwaches Wochenende

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Elysium Box-Office

Quellen: ScreenDaily, Rentrak

Das weltweite Sommer-Box-Office verabschiedete sich deses Jahr nicht mit einem Knall, sondern mit einem sehr verstreuten Feld von mehr oder minder erfolgreichen Filmen, von denen letztes Wochrenende keiner besonders herausragte. Nach einer Woche Pause arbeitete sich Elysium wieder an die Spitze der internationalen Kinocharts, wobei sein "Comeback" alles andere als besonders beeindruckend verlief. Von 55 Märkten spielte der Film $17,9 Mio ein und brachte sei vorläufiges internationales Einspiel auf $97,7 Mio. Er überholte damit schon das internationale Gesamt-Box-Office von District 9 ($95,2 Mio). Die besten Zahlen kamen von den Starts in Südkorea und Italien, wo er mit jeweils knap $5 Mio und $2 Mio anlief. In beiden Fällen war das Startwochenende fast genau so groß wie das Gesamteinspiel von District 9 in diesen Ländern. Mit ca. $15,3 Mio ist Russland weiterhin der stärkste Markt des Films, doch dieser hat noch Brasilien, Jaapan, Mexiko, Indien, Argentinien und vielleicht China vor sich. Ein Gesamteinspiel von mehr als $200 Mio außerhalb von USA/Kanada sollte mit all diesen Märkten möglich sein. Insbsondere in Japan sollte der Film guten Erfolg haben. District 9 hat dort etwa $8 Mio eingespielt, Elysium sollte sich deutlich verbessern.

Der Konzertfilm One Direction: This Is Us 3D war nicht nur in den USA erfolgreich, sondern belegte auch international am Wochenende Platz 2. Von 53 Märkten generierte der Film $14,5 Mio zum Start. Das klingt zunächst nicht sonderlich gut, angesichts der großen Anzahl an Ländern, in denen er gestartet ist, doch vergleicht man den Film mit ähnlichen 3D-Konzertstreifen, so bekommt man einen besseren Eindruck von dem Erfolg. So hat Katy Perry: Part of Me außerhalb von Nordamerika nur erbärmliche $7,1 Mio eingespielt, der Hannah Montana-Konzertfilm nur $5,4 Mio und sogar Justin Bieber: Never Say Never nur $25,4 Mio. An diesen Filmen gemessen, genießt One Direction: This Is Us durchaus großen Erfolg. Lediglich Michael Jackson’s This Is It lief mit $189,1 Mio immens erfolgreicher, doch das ist eben Michael Jackson. Die besten Zahlen kamen erwartungsgemäß aus Großbritannien, wo der Film mit $5,7 Mio Platz 1 belegte. One Direction startet im September noch in Deutschland, Brasilien, Australien und Italien und kommt im November auch nach Japan. Deshalb sollte er zumindest $30-35 Mio international einspielen.

Conjuring – Die Heimsuchung läuft außerhalb von USA und Kanada weiterhin einfach phänomenal für einen Horrorfilm. Nach einem $12,1 Mio-Wochenende brachte der Film sein vorläufiges internationales Einspiel auf $109,5 Mio und überquerte damit als erster reinrassiger Horrorfilm seit Paranormal Activity 3 die $100-Mio-Marke. Herausragend war wieder die Performance in Mexiko. Nachdem der Film dort vorletztes Wochenende mit $4,3 Mio das beste Startwochenende aller Zeiten für einen Horrorfilm hingelegt hat, gab er in der zweiten Woche winzige 3% nach und verteidigte mit $4,2 Mio die Spitze. Insgesamt hat Conjuring in Mexiko bereits etwa $11,2 Mio eingespielt und befindet sich auf bestem Wege, in die Jahres-Top-10 zu kommen. Hits wie Lone Ranger und Oblivion hat Conjuring in Mexiko bereits hinter sich gelassen. Mit Venezuela, Japan, Südkorea, Brasilien und einer Handvoll kleiner Märkte noch im Rücken, wird Conjuring international auf mindestens $150 Mio kommen. Lässt man die Inflation außer Acht, dann war kein Horrorfilm international so erfolgreich wie dieser seit Der Exorzist!

Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen nahm weitere $11,4 Mio an seinem vierten Wochenende ein und steht mittlerweile bei $82,6 Mio. In Brasilien blieb der Film mit $1,2 Mio zum dritten Mal in Folge auf Platz 1 und steht bei $8,9 Mio. Weniger als $0,5 Mio trennen ihn dort noch vom Gesamteinspiel seines Vorgängers. Japan, Argentinien, Spanien, Südkorea, Australien und Italien stehen Percy Jackson 2 noch bevor, sodass er keine Probleme haben sollte, das $137,7-Mio-Einspiel seines Vorgängers international zu toppen. Momentan sieht es nach knapp $150-160 Mio aus und weltweit mindestens $210 Mio. Sein Vorgänger hat weltweit $226,5 Mio eingespielt. Angesichts der langen Wartezeit und eines deutlich weniger spekakulär beworbenen Films (bei Teil 2), ist es sehr respektabel und sollte für Teil 3 reichen.

Die Monster Uni brachte weitere $11 Mio ein und passierte international $450 Mio. Weltweit erreichte der Film als vierter Pixar-Streifen $700 Mio. Mit $87,4 Mio bleibt Japan das unumstrittene Highlight seiner internationalen Performance. Dahinter liegt Großbritannien mit $43,6 Mio (Platz 5 von 2013). China hat nach zwei Wochen $27,8 Mio beigesteuert. Das weltweite Einspiel von Pixars Oben ($731,3 Mio) wird Die Monster Uni auch noch überholen. Bis dorthin fehlen dem Film nur noch $16 Mio. Ob er es aber auf $750 Mio weltweit bringen wird, ist noch fraglich. So oder so war der Film ein großer Erfolg, wenn auch nicht genau in derselben Liga wie Toy Story 3 ($1,063 Mrd weltweit).

Still und leise entwickelt sich Kindsköpfe 2 mit einem langsamen Rollout zu einem internationalen Hit. Nach weiteren $10,3 Mio am Wochenende steht das erste Sequel mit Adam Sandler bei $71,7 Mio außerhalb von Nordamerika. In Russland startete der Film mit $3,9 Mio auf Platz 2 und spielte zum Start etwa 50% mehr ein als sein Vorgänger. Auch in Mexiko läuft der Film weiterhin sehr gut und hat mit $9,5 Mio seinen Vorgänger längst hinter sich gelassen. Australien, Belgien und Argentinien hat der Film noch vor sich. Ob er die $109,4 Mio von seinem Vorgänger erreichen wird, ist noch unklar, doch er sollte auf jeden Fall zum vierten $100-Mio-Realfilm-Hit für Sandler außerhalb von Nordamerika werden.

Die Unfassbaren – Now You See Me erhöhte sein internationales Einspiel um $8,7 Mio und steht bei $191,3 Mio. In Frankreich bleibt der Film ein herausragender Hit mit $21,8 Mio nach vier Wochen und belegt bereits Platz 7 der Jahres-Charts – noch vor Man of Steel, Die Croods und Wolverine. Weltweit überschritt der Film $300 Mio. Mit Japan in petto erscheint ein weltweites Einspiel von mehr als $350 Mio immer wahrscheinlicher.

Die Schlümpfe 2 spielte zusätzliche $8,5 Mio ein und steht bei $188,6 Mio – immer noch weniger als die Hälfte von dem internationelen Enspiel von Teil 1!

Jurassic Park 3D, der Gewinner der Vorwoche, fiel stark ab und spülte letztes Wochenende nur noch weitere $7,1 Mio in die internationalen Kinokassen, Etwa $6,6 Mio davon stammten aus China, wo er nun bei $47,2 Mio steht. Weltweit bedeutet das fast $1,024 Mrd (inkl. der Erstaufführung) und damit Paltz 15 der All-Tme Charts.

Ich – Einfach unverbesserlich 2 spielte am Wochennde $6,1 Mio ein und steht international bei $467,5 Mio. Mit weltweit knapp mehr als $823 Mio belegt das Animationssequel bereits Rang 37 der weltweit erfolgreichsten Filme aller Zeiten und hat dabei noch Italien und Japan vor sich. Mit weniger als $510-520 Mio international und dementsprechend $870-880 Mio weltweit ist hier nicht zu rechnen. Mit $28,8 Mio nach drei Wochen ist der Film bereits der dritterfolgreichste Streifen des Jahres in Russland. In Großbritannien ist das Sequel mit $68,2 Mio der dritterfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten, nach Toy Story 3 und Shrek 2.

RED 2 spielte $5,9 Mio letztes Wochenende ein. Mit $1,3 Mio startete das Sequel auf Platz 1 in Australien – etwa 24% unter Teil 1. Insgesamt hat RED 2 im Übersee schon $62 Mio eingespielt. Japan und Deutschland sind die verbleibenden großen Märkte für den Film und sollten eine solide Summe beitragen. Mit etwas Glück könnte er also international immer noch $100 Mio erreichen. Allerdings hat er, wie schon in den USA, etwas unter den Erwartungen abgeschnitten.

Man of Steel startete mit $35 Mo (inkl. Previews) in Japan auf Rang 2 und brachte sein internationales Einspiel auf $367 Mio. Bei etwa $380 Mio sollte dann Schluss sein.

Nach einem $2,6-Mio-Wochenende erreichte Lone Ranger endlich $150 Mio international. Pacific Rim legte um $2,2 Mio zu und erreichte international $304,4 Mio. Weltweit liegt der Film bei mehr als $400 Mio. Das absolute Highlight ist natürlich China mit $108,6 Mio (mehr als sein US-Einspiel).

Fifty Shades of Grey: Dakota Johnson und Charlie Hunnam sind dabei

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Nach monatelangen Spekulationen ist die weibliche Hauptrolle für die Bestseller-Adaption "Fifty Shades of Grey" endlich gefunden: Die Jungdarstellerin Dakota Johnson (23), bekannt aus "21 Jump Street" und "The Social Network", schlüpft in die Rolle von Anastasia Steel. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von E.L. James soll nach dem Willen des produzierenden Studios Focus Features bereits am 1. August 2014 in den US-Kinos starten. Die Regie führt Sam Taylor-Johnson.

UPDATE: Nun wurde auch die Verpflichtung für die männliche Hauptrolle bekannt gegeben: Charlie Hunnam, der Serienstar aus "Sons of Anarchy", übernimmt die Rolle von Christian Grey.

Fifty Shades of Grey ist eine erotische Roman-Trilogie, die mit insgesamt mehr als 70 Mio. verkauften Exemplaren zu den erfolgreichsten Romanreihen aller Zeiten gehört. Ähnlich wie die Twilight-Romane, wurden die Bücher von Kritikern aber eher negativ rezensiert.

Fifty Shades of Grey behandelt die Beziehung zwischen Anastasia, einer 21-jährigen Studentin, und dem Jungmilliardär Christian Grey, der ganz spezielle sexuelle Vorlieben pflegt und die noch jungfräuliche Anastasia in die Welt des BDSM ("Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism") entführt.

 

Wer ist Hanna? (2011)

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Wer ist Hanna (2011) Filmkritik

Hanna, USA/DE/GB 2011 • 111 Minuten • Regie: Joe Wright • Mit: Saoirse Ronan, Eric Bana, Cate Blanchett, Jessica Barden, Tom Hollander, Olivia Williams, Jason Flemyng • FSK: ab 16 Jahren • Kinostart: 26. Mai 2011 Deutsche Website

Wer ist Hanna (2011) Filmbild 1

"Ich habe dein Herz verfehlt", sagt sie, nimmt die Pistole und erschießt den Hirsch. Sie, die 16-jährige Hanna; sie, das Mädchen, das mit Pfeil und Bogen im Wald jagt; sie, diese Hanna, tötet nicht nur Tiere – sie ist eine Killerin, eine Märchengestalt gehüllt in Brutalität, gestärkt durch eine jahrelange Ausbildung durch ihren Vater, ungehemmt in ihren Gefühlen, denn sie kennt keine Gefühle, fühlt lediglich Gefahr, mehr nicht, nicht jetzt. Hanna tötet, um erlöst zu werden von ihrem Schicksal, beginnend in der Hütte im Wald, endend im Schlund eines Wolfs. Sie heißt Hanna, sie ist Jägerin, Gejagte, Opfer und – vor allem – Kind.

Wer ist Hanna?, so heißt dieser Film, so heißt die Frage, die sich künftig öfter stellt. Ihr Vater Erik (Eric Bana) zieht sie auf, oder besser: er züchtet eine Skrupellose, inmitten von Finnland, fernab jeder Zivilisation. Er bereitet sie vor auf das, was folgt: Marissa Wiegler (Cate Blanchet) wird erst ruhen, wenn Hanna und Erik sterben. Und so ziehen sie los, verlassen ihre Märchenhütte am Ende der Welt und stellen sich Marissa und der CIA. Was folgt? Na, zumindest kein Kick-Ass, keine Bourne-Verschwörung, keine sinnlose Hatz nach dem nächsten Menschenleben – letztlich ist das die Geschichte um ein Kind, das auszieht, das Leben kennenlernt, Mädchen küsst und Menschen umbringt.

Wer ist Hanna (2011) Filmbild 4Wer in Wer ist Hanna? ein Genre entdeckt, muss sich wenig später belehren. Während Kick-Ass 2 zuletzt das Morden durch eine Jugendliche mit Spaß serviert und Gewalt-Orgien zelebriert, entflieht Hanna diesem Gewand und streift durch ein Leben, das nicht ihr gehört. Die CIA schnappt sie, sperrt sie ein in einem runden Raum voller Kameras – Hanna bemerkt dies, doch selbst eine gesehen hat sie nicht. Sie kennt keine Elektrizität, keine anderen Menschen, sie vertraut nur ihrem Vater, ihren Waffen und ihrem Können, dem selbst Soldaten wenig entgegen setzen. Sie bricht aus, zum zweiten Mal nun; erst aus ihrer Hütte, jetzt aus dem Gefängnis. Sie erwartet eine unheimliche Welt, doch nicht wegen der Gegner, die die CIA auf sie hetzt; vielmehr verwirrt sie das, was ein normales Kind Tag für Tag erlebt, durchlebt: Gefühle.

So schließt sie sich einer Familie in Marokko an und findet ihre erste Freundin. Immer wieder zoomt Wright auf Hannas Gesicht, während ihre kolossal blauen Augen einen Punkt, einen Gegenstand, eine Regung versuchen zu finden, die sie kennen. Doch bis zum Schluss findet Hanna sich nicht zurecht, flieht aus einem Hotelzimmer, als sie elektronische Geräte entdeckt und flucht, als ihre Sinne zu explodieren drohen. Bei dieser Familie findet sie ihre Emotionen, erkennt sie aber nicht, deutet sie nicht richtig. Sie kann nicht töten, nicht kämpfen, zumindest nicht jetzt, wie sie es Jahre lang mit ihrem Vater gemacht hat – sie entfloh ihrem Leben, brach aus, zog los mit einem Ziel: Marissa töten. Doch findet sie lediglich das Alltägliche einer Jugendlichen – alles hat Hanna erwartet, nur das nicht.

Und doch beweist sich Hanna ein ums andere mal in Kampfszenen, die steril und kalt eine 16-Jährige zeigen, die in Perfektion zuschlägt und mordet. Das kann sie, wird sie immer können, egal was kommt, unabhängig von ihrer Gefühlswelt. Nebenbei donnert und wummert der beste Soundtrack seit Jahren von den Chemical Brothers, der Hanna im Kampf surreal werden lässt, irgendwie fernab des Gewöhnlichen. Irrsinnige Kamerafahrten und Perspektivwechsel verdeutlichen das Märchen in diesem Film, eben das Phantastische, das hier innewohnt in den Charakteren. Da ist das junge Mädchen, das die Welt kennen lernt; da ist die grotesk überzeichnete Widersacherin; da ist der verspielte Verrückte, der hilft.

Wer ist Hanna (2011) Filmbild 2

Aber ein Märchen lebt vor allem durch das Wesen der Protagonistin, in diesem Fall Hanna. Innerhalb weniger Stunden bei dieser neuen, ungewöhnlichen Familie leuchten ihre Augen, als sie ihre erste Freundin das erste Mal als diese wahrnimmt. Es ist ein Leuchten, so wunderschön, unbeschwert und gleichzeitig zutiefst traurig, das dem Film die vielleicht eindrucksvollste, dabei auch stillste Szene beschert. Viele dieser kurzen Augenblicke der jugendlichen Naivität, etwa in einem zuckersüßen Grimm’schen Haus in Deutschland, eröffnen dem Zuschauer eine unwirkliche Welt, in der ein Mädchen erst jetzt ihre Kindheit entdeckt.

Doch auch Hannas Vater Erik stellt sich der CIA, prügelt sich in einer sensationellen Plansequenz mit einigen Verfolgern und entdeckt weitere Seiten der Handlung. Letztlich verliert die eigentliche Geschichte zunehmend an Reiz, weil sie wenig originell ist. Zeitweise wirkt Wer ist Hanna? himmelschreiend konstruiert, auch die Auftragskiller der CIA sind Abziehbilder gängiger Klischees. Aber ist das wirklich schlimm? In diesem Fall nicht, denn das wahre Erlebnis steckt hinter der so kühlen, langsam bröckelnden Fassade von Hanna.

Wer ist Hanna (2011) Filmbild 3Und da ziert es sich nicht, Lobhudelei zu vermeiden: Saoirse Ronan wandelt sich auf kurz oder lang zu einer ganz Großen in Hollywood. Man schaue sich nur Natalie Portman in Leon, Ellen Page in Hard Candy oder Jodie Foster in Taxi Driver an – alle zum Zeitpunkt des Drehs jung und so gar nicht zu den Rollen passend. Ronan wandelt auf den selben Pfaden und schenkt dem verspielten und oft kuriosen Märchen ihre eindringliche Präsenz, mal vorsichtig erotisch, mal naiv kindlich, mal bis zur Unkenntlichkeit grausam.

Regisseur Wright überlässt hier also nichts dem Zufall; er vernachlässigt die ohnehin löchrige Handlung für die Inszenierung eines modernen Märchens im 21. Jahrhundert, mit groß aufspielenden Schauspielern und furiosen Actionszenen, bis alles in einem Finale mündet, das zeigt, wie Hanna ein weiteres Herz verfehlt. Meines jedoch hat sie erobert, und zwar gehörig.

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