Tina Turner in Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel (1985) © Warner Bros. Pictures
Quelle: Variety
Eine der größten Musik-Ikonen des 20. Jahrhunderts ist leider von uns gegangen. Die Queen of Rock ’n' Roll Tina Turner ist heute in Küsnacht in ihrer Wahlheimat Schweiz nach einer langen Krankheitsperiode gestorben. Sie war 83 Jahre alt.
Geboren als Anne Mae Bullock, Tina Turners Karriere begann mit ihrem späteren Ehemann Ike. Als Ike & Tina Turner wurden sie zu einem der erfolgreichsten R&B-Duos der Sechziger und Siebziger. Über rund 15 Jahre produzierten sie zahlreiche R&B-Hits, gekrönt von ihrem Cover von Creedence Clearwater Revivals "Proud Mary" im Jahr 1971.
Tina Turner trennte sich 1976 von ihrem schwer kokainsüchtigen, missbräuchlichen Ehemann und reichte die Scheidung ein. Erst in ihren Memoiren zehn Jahre später enthüllte sie das Ausmaß, in dem Ike Turner sie im Laufe ihrer Ehe betrogen und körperlich misshandelt hat. Das Buch "I, Tina: My Life Story" wurde zum weltweiten Bestseller und zur Grundlage der Filmbiografie Tina – What’s Love Got to Do with It? aus dem Jahr 1993, in der Angela Bassett und Laurence Fishburne Tina und Ike Turner verkörpert haben. Beide wurden für ihre Performances jeweils für einen Oscar nominiert. Ike Turner starb 2007 an einer Überdosis und stritt zu Lebzeiten die Vorwürfe ab.
Nach der Trennung von Ike startete Turners Solo-Karriere kometenhaft durch. Ihr Erfolg gipfelte mit dem Album "Private Dancer", der sich zwei Jahre lang in den US-amerikanischen Albumcharts hielt und sich mehr als fünf Millionen Mal erkauft hat. Drei Single-Auskopplungen aus dem Album wurden zu Top-10-Hits in den USA, darunter der Nummer-1-Hit "What’s Love Got to Do With It", der mit drei Grammys ausgezeichnet wurde. Insgesamt acht Grammys gewann Turner im Laufe ihrer langen Karriere und wurde 1991 in den Rock ’n' Roll Hall of Fame aufgenommen. Ihr letztes Album "Twenty Four Seven" veröffentlichte sie 1999. Im darauffolgenden Jahr ging sie auf Tour – die erfolgreichste des Jahres 2000 – und kündigte danach ihren Ruhestand an. Acht Jahre später kehrte sie mit ihrer finalen Tour "Tina!: 50th Anniversary Tour" ein letztes Mal auf die Bühnen zurück und sang weltweit vor ausverkauften Stadien und Konzertsälen.
Im Kino absolvierte Turner einige wenige, markante Auftritte. In Ken Russells Tommy, basierend auf dem gleichnamigen Album von The Who, spielte sie neben Eric Clapton, Elton John und Jack Nicholson mit. In George Millers Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel (OT: Mad Max: Beyond the Thunderdome) spielte sie Aunty Entity, die amazonenhafte Herrscherin von Bartertown. In Last Action Hero verkörperte sie in einer Gastrolle die Bürgermeisterin. Ihr vermutlich größter Beitrag zum Kino war jedoch der Titelsong von Pierce Brosnans James-Bond-Einstand Goldeneye – für mich einer der besten Bond-Songs überhaupt.
