Thor – The Dark Kingdom: Patty Jenkins erklärt ihren Ausstieg als Regisseurin

Chris Hemsworth in Thor – The Dark Kingdom (2013) © Walt Disney Pictures

Quelle: Vanity Fair

Im Kino-Wettstreit zwischen Disney/Marvel und Warner/DC hat Marvel in vielen Aspekten, insbesondere kommerziell, die Nase vorne. Jedoch nicht in allen, denn gelegentlich kam DC zuerst über die Ziellinie. So war Wonder Woman 2017 der erste große Comic-Blockbuster mit einer Superheldin als Hauptfigur und seine Regisseurin Patty Jenkins auch die erste Frau, die eine große Comicverfilmung inszenieren durfte. Marvel zog erst zwei Jahre später mit Captain Marvel nach, der von dem Regie-Duo Anna Boden und Ryan Fleck inszeniert wurde.

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Jedoch wäre es in einem dieser Punkte fast anders gekommen, denn Patty Jenkins wurde einige Jahre zuvor als Regisseurin des Thor-Sequels The Dark Kingdom verpflichtet. Nach einigen Monaten Vorarbeit verließ sie jedoch aufgrund altbekannter "kreativer Differenzen" den Film und Alan Taylor übernahm. Diese Entwicklung frustrierte insbesondere Hauptdarstellerin Natalie Portman, die sich vehement für eine weibliche Regisseurin eingesetzt hatte. Ihre Enttäuschung war so groß, dass sie in den darauffolgenden Jahren im MCU nicht mehr zu sehen war und erst von Taika Waititi überredet wurde, demnächst in Thor: Love and Thunder zurückzukehren.

Thor – The Dark Kingdom genießt bekanntlich keinen besonders guten Ruf unter vielen MCU-Fans und Regisseur Alan Taylor hat selbst offen über die qualvolle, einengende Erfahrung der Zusammenarbeit mit Marvel gesprochen. Derweil lief es für Patty Jenkins bei ihrem nächsten Versuch mit Wonder Woman wunderbar und das Sequel Wonder Woman 1984, das kürzlich von Juni bis August verschoben worden ist, machte sie zur bestbezahlten Regisseurin der Filmgeschichte.

In einem neuen Interview mit Vanity Fair enthüllte sie, weshalb sie sich letzten Endes gegen den Thor-Film entschieden hat: (aus dem Englischen)

Ich habe nicht daran geglaubt, dass ich einen guten Film aus dem Drehbuch machen konnte, das sie vorgegeben haben. Ich denke, es wäre eine große Sache gewesen – es hätte ausgesehen, als sei es meine Schuld. Es wäre nach dem Motto: "Oh mein Gott, diese Frau hat den Film inszeniert und sie hat all diese Sachen vermasselt."

Das war das eine Mal in meiner Karriere, bei dem ich dachte: "Macht es lieber mit einem anderen Regisseur und es wird keine große Sache sein, und vielleicht versteht er und liebt es mehr als ich." Man kann keine Filme drehen, an die man nicht glaubt. Der einzige Grund, ihn  zu machen, wäre gewesen, um zu beweisen, dann ich es konnte. Aber ich hätte nichts bewiesen, wenn ich keinen Erfolg gehabt hätte. Ich denke nicht, dass ich eine zweite Chance bekommen hätte. Daher bin ich sehr dankbar.

Ich denke, viele werden ihr beipflichten, dass das Skript zu The Dark Kingdom nicht gerade erste Sahne war. Ich muss mich jedoch an dieser Stelle als jemand outen, der wirklich viel Spaß bei dem Film hatte, auch wenn er nicht zu Marvels besten gehört. Dennoch kann ich ihre Begründung sehr gut nachvollziehen, denn als erste Frau am Ruder einer Comicverfilmung wären alle Augen auf sie gerichtet gewesen und da sollte man nicht mit einem Film loslegen, an dessen Drehbuch-Qualität man nicht glaubt.

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