The Purge 6 wird Frank Grillos letzter Auftritt in der Reihe werden

Frank Grillo in The Purge: Anarchy (2014) © Universal Pictures

Quelle: Screenrant

The Purge, die dystopische, aber leider zunehmend realistischere Filmreihe, in der in den USA einmal im Jahr zwölf Stunden lang alle Verbrechen, einschließlich Mord, legal sind, um als Ventil die angestaute Wut und den Frust der Bevölkerung rauszulassen (in Wahrheit aber weniger privilegierte Gesellschaftsschichten dezimieren soll), gehört zu den erfolgreichsten Franchises der Genreschmiede Blumhouse. Insgesamt fünf Filme haben seit 2013 mehr als $450 Mio weltweit eingespielt bei einem Gesamtbudget, was etwa ein Zehntel davon beträgt. Es ist vor allem bemerkenswert, dass jeder der ersten vier Filme mehr eingespielt hat als sein Vorgänger.

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Eine Erklärung für den anhaltenden Erfolg der Reihe, die inzwischen auch einen Serienableger mit zwei Staffeln hervorgebracht hat, ist, dass trotz des festen Konzepts der Purge-Nacht, der Ton der Filme von Teil zu Teil wechselte. Der erste und in meinen Augen tatsächlich schwächste The-Purge-Film war eine klassische Variation des Home-Invasion-Horrorgenres, doch mit dem ersten Sequel The Purge: Anarchy bewegte sich die Reihe weg von Horror und hin zu einem dystopischen Actionthriller, der an frühere Werke von John Carpenter erinnerte. Ab dem dritten Film The Purge: Election Year spiegelte die Reihe immer mehr die realen, besorgniserregenden Zustände in den USA wider, einhergehend mit Donald Trumps Kandidatur und Wahl als US-Präsident.

Diese Themen der Unterdrückung und Kontrolle unterer Gesellschaftsschichten wurden mit dem Prequel The First Purge weiter erforscht, während The Forever Purge die filmische Aufarbeitung von Trumps Anhängern, Kapitol-Angreifern und andere rechtsextremen Bewegungen in den USA war. Auf diese Weise hat die Purge-Reihe es geschafft, relevant zu bleiben.

Die Purge-Filme erzählen keine zusammenhängende Geschichte, sondern einzelne Episoden aus der dystopischen Vision der USA. Nichtsdestotrotz gab es einige Darsteller, die in mehr als einem Film aufgetreten sind, wie Edwin Hodge, der als Widerstandskämpfer Dante Bishop in den ersten drei Teilen dabei war. Der Favorit vieler Purge-Fans ist jedoch Frank Grillo als ehemaliger LAPD-Polizist Leo Barnes, der erstmals in The Purge: Anarchy auftrat und Rache an dem Mann nehmen wollte, der den Unfalltod seines Sohnes verursacht hatte. Barnes besann sich am Ende jedoch eines Besseren und verschonte den Mann.

In The Purge: Election Year, der 17 Jahre nach dem zweiten Teil spielt, kehrte Grillo optisch unverändert zurück. Barnes ist in der Zwischenzeit zum Sicherheitschef der progressiven Präsidentschaftskandidatin Charlie Roan (Elizabeth Mitchell) aufgestiegen, die die Purge abschaffen will. Im Laufe des Films kann Barnes Anschlagsversuche auf sie abwenden. Roan gewinnt die Wahl und beendet die blutige Tradition. Das hält jedoch nicht lange an, denn in The Forever Purge kommen die Neuen Gründungsväter acht Jahre später zurück an die Macht und führen die Purge wieder ein. Diesmal können sie die Gewalt nach zwölf Stunden jedoch nicht beenden und die Purge schwappt unkontrolliert über das gesamte Land.

Grillo war in The Forever Purge nicht mehr dabei, doch falls Ihr Euch gefragt habt, was aus Leo Barnes geworden ist, werdet Ihr es vermutlich bald erfahren. Obwohl The Forever Purge ursprünglich als finaler Film der Reihe vermarktet wurde, kristallisierte sich nach seinem Start heraus, dass Franchise-Schöpfer James DeMonaco mindestens für einen weiteren Film eine Idee hat und in diesem Grillo zurückbringen möchte. Grillo selbst hat nun in einem Interview mit der britischen Filmzeitschrift Empire bestätigt, dass The Purge 6 sein letzter Auftritt in der Rolle werden wird und dass DeMonaco, der die Regie der letzten zwei Filme anderen Filmemachern überließ und lediglich das Drehbuch selbst schrieb, den sechsten Teil wieder inszenieren würde: (aus dem Englischen)

Ich hatte eine Idee in meinem Kopf, wie ich aussehen sollte und wie ich meine Waffen halten würde. All das Zeug habe ich bereits geplant. Das hat mich als jemanden zementiert, der einen mittelgroßen Actionfilm tragen konnte. Und der Regisseur, James DeMonaco, hat mein Leben verändert. Ich habe noch einen mehr vor mir. James hat das Drehbuch fertiggestellt. Es handelt von Leo Barnes als Charakter und er möchte den Film selbst inszenieren. Wir arbeiten mit Unversal daran und wollen schauen, ob wir es hinbekommen, bevor ich im Altenheim bin.

Grillo hat auf jeden Fall Recht damit, dass The Purge: Anarchy ihn endgültig als Actiondarsteller etabliert hat. Für mich ist der zweite Film immer noch der beste Teil der Reihe, nicht zuletzt dank Grillos Charisma. Wirklich schlecht fand ich jedoch keinen Purge-Film und würde mich über seinen sechsten Tel mit Grillo auch freuen. Offiziell angekündigt ist er noch nicht, doch es würde mich sehr wundern, wenn sich Universal und Blumhouse gegen das Sequel entscheiden sollten.

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