Terminator: Dark Fate wurde ursprünglich für ein PG-13-Rating gedreht

Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton in Terminator: Dark Fate © 2019 Paramount Pictures

Quelle: BoxOfficePro

Etwa einen Monat nach seinem Kinostart hat Terminator: Dark Fate weltweit knapp $250 Mio eingespielt. Für einen $185 Mio teuren Film ist das kommerziell ein Desaster, das auch keine Streaming-Lizenzen oder Heimkino-Verkäufe wiedergutmachen werden. Der neue Trilogie-Anlauf ist wieder einmal gescheitert.

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Man kann sich darüber streiten, wem man dafür die Schuld geben sollte und was genau schiefgegangen ist. Die einfachste Antwort ist vielleicht, dass die Kinogänger einfach keine Lust mehr auf einen neuen Terminator-Film haben, egal ob er nun an die ersten zwei Filme von Cameron anschließt oder nicht.

Genau das sollte eigentlich die größte Attraktion werden: die Rückkehr zu den Wurzeln. Dazu sollte neben der Rückkehr von Linda Hamilton als Sarah Connor, dem Streichen der Sequels nach Terminator 2 aus dem Kanon und einer geradlinigen Erzählweise auch eine härtere Gangart des Films gehören. Schon recht früh hat James Cameron ein R-Rating für den Film versprochen, nachdem die letzten zwei Franchise-Beiträge mit PG-13 in die Kinos kamen.

Tatsächlich erhielt Dark Fate auch sein R-Rating. Wer den Film im Kino gesehen hat, dürfte sich jedoch vielleicht ein wenig darüber gewundert haben, denn besonders viel Gewalt war darin nicht zu sehen (nicht dass ein Terminator-Film das zwingend benötigt). Das könnte daran liegen dass entgegen Camerons Aussagen der Film nicht von vorneherein mit einem R-Rating im Hinterkopf gedreht wurde, sondern tatsächlich für PG-13, das es erst später entschieden wurde, mit welcher Freigabe er in die Kinos kommen soll. Regisseur Tim Miller erklärte: (aus dem Englischen)

Nun, es war immer PG-13, als wir ihn gedreht haben, aber es war nicht entschieden. Wir dachten, dass wir zumindest eine R-rated-Version später veröffentlichen. Aber es gab keine finale Entscheidung. Oder vielleicht machen wir später eine Schnittfassung mit R-Rating. Und dann gab es diese Idee, erstmals überhaupt eine PG-13- und eine R-rated-Fassung gleichzeitig in die Kinos zu bringen.

Das Gute daran ist, dass es uns ermöglicht hat, mit einem PG-13-Budget zu arbeiten, während die Entscheidung ausstand. Ich fühle mich auf eine gute Art zum Teil dafür verantwortlich, aber ich denke Logan war wirklich der Film, der die Entscheidung beeinflusst hat, wenn man sich anschaut, wie viel Logan im Vergleich zu den anderen Wolverine-Filmen mit PG-13 eingespielt hat. Es bedeutet etwas, wenn die DNA des Charakters R-rated ist. Terminators DNA ist R-rated. Und die Fans bestrafen einen dafür, wenn man der DNA des Franchises oder des Charakters nicht treu bleibt.

Es ist wie bei Deadpool. Wenn wir den mit PG-13 gemacht hätten, denke ich nicht, dass er ein Hit geworden wäre. Nur weil wir Ryan Reynolds entfesselt haben, wurde er erfolgreich. Sonst hätten die Fans uns dafür bestraft, dass wir Weicheier sind, wenn wir den mit PG-13 gemacht hätten. Ich bin so froh, dass wir das gemacht haben. Deadpool gab Fox die Zuversicht, auch Logan mit einem R-Rating zu drehen. Und Logan gab Paramount und Fóx die Zuversicht zu sagen: "Ja, Terminator: Dark Fate fühlt sich wie ein R-rated-Film an."

Tja, den erhofften Erfolg hat es Dark Fate trotzdem nicht gebracht. Aber ich bin sicher, dass auch eine PG-13-Freigabe nicht viel daran geändert hätte. Und Terminator mag das R-Rating in der DNA haben, aber für mich fühlte sich Dark Fate, von den gelegentlichen "Fuck"s abgesehen, nicht zwingend wie ein Film mit R-Rating an – ganz im Gegensatz zu Deadpool und Logan, die ihre Freigabe wirklich ausgelebt haben.

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