Es gibt kaum ein größeres Hollywood-Franchise als Terminator, das trotz seines hohen Bekanntheitsgrades seit Jahrzehnten keinen Fuß mehr im Kino fassen kann. Mit dem ersten Terminator machte sich James Cameron erstmals einen Namen in Hollywood, mit Terminator 2 schrieb er Kinogeschichte und inszenierte das Musterbeispiel einer Blockbuster-Fortsetzung, die das Original in jeder Hinsicht übertrifft. Die Effekte des Films wirken auch mehr als 30 Jahre nach seiner Veröffentlichung bahnbrechend, wie ich bei mehrfacher Sichtung des in 4K restaurierten Films im Kino in den letzten Jahren mit Erstaunen feststellen musste.
Der Status von Terminator 2 als ein Meilenstein des Actionkinos und einer von Camerons und Arnold Schwarzeneggers besten Filmen ist unumstritten. Die Antwort auf die Frage nach dem besten Terminator-Film fällt den meisten Filmfans leicht. Die Frage nach dem schlechtesten Teil der Reihe sorgt jedoch häufig für hitzige Diskussionen. Einig sind sich die meisten Fans jedoch darin, dass keiner der vier Nachfolger die Messlatte von Terminator 2 auch nur annähernd erreichen konnte.
Am vielversprechendsten wirkte während seiner Entwicklung noch der sechste Film, an dem Cameron nach der Wiedererlangung der nordamerikanischen Rechte am Franchise erstmals seit Teil 2 hinter den Kulissen aktiv beteiligt war, wenn auch nur als Story-Autor und Produzent. Die Regie überließ er Tim Miller (Deadpool). Terminator: Dark Fate sollte die erste richtige Fortsetzung zu Terminator 2 werden, die die anderen drei Sequels ignorierte und zum R-Rating der Reihe zurückkehrte. Eins der größten Highlights des Films sollte jedoch Linda Hamiltons Rückkehr in ihrer Paraderolle als Sarah Connor werden. Während Arnie an jedem Terminator-Film bis auf Terminator: Die Erlösung beteiligt war, war Hamilton im Franchise nicht mehr zu sehen.
Alle Beteiligten hatten große Hoffnungen für den Film, doch diese wurden nicht erfüllt, als der Film in die Kinos kam. Trotz überwiegend positiver Kritiken, die Dark Fate als besten Teil der Reihe seit dem zweiten bezeichneten, floppte der Film gnadenlos an den Kinokassen. Noch nie war das Desinteresse des regulären Kinogänger:innen an der Cyborgs aus der Zukunft so spürbar, während die Fangemeinde durch die kontroverse Entscheidung, John Connor gleich zu Filmbeginn sterben zu lassen, nur um stattdessen eine neue Auserwählte einzuführen, vor den Kopf gestoßen wurde.
Was letztlich zum gigantischen kommerziellen Misserfolg des Films führte, wurde seitdem sowohl von Cameron selbst als auch von Regisseur Tim Miller diskutiert, die die Schuld jeweils auf die eigene Kappe nahmen.
Obwohl Dark Fate als Auftakt zu einer neuen Trilogie angelegt war, erstickte der Flop des Films diese Pläne natürlich im Keim. Linda Hamilton selbst erklärte kurz darauf, dass sie mit Sarah Connor endgültig durch sei. Sehr zufrieden war sie mit der Rückkehr zu ihrer ikonischen Rolle auch nicht. Kürzlich erklärte sie, dass sie sich mehr für Sarah Connor in Dark Fate erhoffte: (aus dem Englischen)
Es gab einige wirklich bedeutsame, vielleicht… emotionale Momente im letzten Film, von denen ich mir wünschte, dass wir sie ein wenig länger hätten ausklingen lassen. Es war ein bisschen dünn geschrieben, und ich glaube, Tim (Miller) hatte das Gefühl, dass Einiges davon nicht richtig strukturiert war… Ich wünschte nur, der Film wäre ein bisschen langsamer gewesen und hätte unseren Fans ein paar mehr Momente der Menschlichkeit geboten.
Außerdem sprach Hamilton darüber, dass sie überrascht sei, wie häufig junge Frauen ihren Charakter als Vorbild sehen:
Nun, ich bin immer wieder überrascht, wie viele Menschen so sein wollen wie Sarah Connor. Ich bin mir sicher, dass die Körperlichkeit, die ich im zweiten Teil dargestellt habe, viel damit zu tun hat – sowohl der Körperbau als auch die Körperlichkeit – aber sie ist eine sehr, sehr unglückliche Frau, oder? Ich meine, sie hat mit so vielen Unbekannten zu kämpfen, und es ist einfach so: "Nein, du willst nicht wie Sarah Connor sein. Sie ist eine Frau in der Hölle." Das hat mich schon immer fasziniert, wie die Leute ihr nacheifern wollen. Aber sie ist nur eine Frau, die in der Hölle lebt.
Wie fandet Ihr Terminator: Dark Fate und Hamiltons finalen Auftritt als Sarah Connor? Unsere (durchaus positive) Kritik zu dem Film könnt Ihr hier nachlesen.
Quelle: Comicbook











