Keine Staffel 3 für Netflix' "Sex/Life" nach Sarah Shahis heftiger Kritik an Staffel 2

Sarah Shahi in "Sex/Life" © 2023 Netflix

Quellen: Deadline, Not Skinny But Not Fat Podcast

Wenn es ein Genre gab, das in den letzten Jahren gegen extrem negative Kritiken vollkommen immun war, dann Mainstream-Softcore. Damit meine ich u. a. Fifty Shades of Grey (Bücher und Filme). Netflix' polnische und höchst fragwürdige 365-Tage-Trilogie und die freizügige Serie "Sex/Life", die ebenfalls vom Streamer produziert wurde. Gerne schimpfen und lachen Leute in der Öffentlichkeit über diese Filme und Serien, dennoch sind alle diese Projekte zu großen Hits geworden. Sicherlich haben einige aus morbider Neugier mal reingeschaut, für andere ist es ein Guilty Pleasure, doch auch der beträchtliche Anteil sexuell frustrierter Mitmenschen in der Bevölkerung hat zum Erfolg des Schunds beigetragen. Dabei sollte erwähnt werden, dass Darsteller wie Dakota Johnson, Jamie Dornan und Sarah Shahi definitiv nicht untalentiert sind und bessere Projekte verdienen, doch es ist letztlich auch ein Beruf und Geld stinkt nicht.

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Im Sommer 2021 hat Netflix' "Sex/Life" mit Shahi als biedere Hausfrau und Mutter Billie, die, um ihrem langweiligen Vorstadtleben zu entfliehen, in ihrem Tagebuch von früheren wilden Zeiten mit ihrem Ex Brad (Adam Demos) in New York fantasiert, trotz vernichtender Rezensionen die Zuschauermassen in ihren Bann gezogen. Mit rund 67 Millionen Haushalten in den ersten vier Wochen nach Veröffentlichung wurde "Sex/Life" damals zur dritterfolgreichsten neuen Netflix-Serie nach "Bridgerton" und "The Witcher". Natürlich bestellte der Streamer flott eine zweite Staffel, deren sechs Folgen letzten Monat nach langer Wartezeit Premiere bei Netflix feierten. Die zweite Season ist auch die letzte, denn wie Netflix nun bekanntgegeben hat, wird die Serie nicht weitergehen.

Einer beteiligten Person dürfte das ganz recht sein. Ausgerechnet Hauptdarstellerin Sarah Shahi zog kürzlich bei einem Podcast offen über die zweite Staffel her und äußerte ihre Unzufriedenheit mit den Machern der Serie: (aus dem Englischen)

Ich hatte definitiv nicht die Unterstützung der Serienmacher, die ich während der ersten Staffel hatte. Es wurde zu einer ganz anderen Sache für mich und ich habe keine Angst, es auch zu sagen.

Das ist Teil meiner Arbeit. Ich werde nicht immer mit den Filmemachern einverstanden sein oder mich gut mit ihnen verstehen. Ich werde nicht immer mögen, was ich machen oder sagen muss. Aber das ist meine Arbeit, es dennoch glaubhaft zu spielen.

Shahi klagte darüber, dass sie Probleme mit der Materie der zweiten Staffel hatte und das Gefühl hatte, dass viele Szenen ihrer männlichen Co-Stars "effekthascherisch" gewesen seien. Sie war froh, dass es zumindest sie nicht betraf. Auch mit der Ausrichtung der Serie selbst konnte sie nicht mehr mitgehen.

Sie beschwerte sich auch darüber, dass ihre gemeinsame Screentime mit Co-Star Adam Demos, mit dem sie seit der ersten Staffel auch privat liiert ist, sehr kurz kam:

Ich mochte unsere Geschichten sehr und ich arbeite gerne mit ihm zusammen. Er war ein brillanter Szenenpartner. In Staffel 2 habe ich so viel gearbeitet und er so wenig. Er ist in 60 Sekunden vom ganzen Ding oder so. Ich habe ihn nie gesehen.

Shahi fügte hinzu:

Ich werde nie wieder für Netflix arbeiten, nachdem ich das jetzt gesagt habe. Aber ich kann nicht lügen.

Nach dieser offenherzigen Kritik von der Hauptdarstellerin wäre eine Verlängerung der Serie sowieso sehr unwahrscheinlich gewesen. Man könnte annehmen, dass das der Grund für Netflix' Entscheidung war. Doch so naheliegend das auch wäre, Fakt ist auch, dass die zweite "Sex/Life"-Staffel nicht annähernd so erfolgreich war wie die erste. Verbrachte die erste noch acht Wochen in den Netflix-Top-10 der englischsprachigen Serien, davon drei auf Platz 1, stieg Staffel 2 in der ersten Woche auf Platz 2 ein und war nach vier Wochen schon raus aus den Top 10. In den ersten vier Wochen seit Veröffentlichung wurde die Staffel nicht einmal halb so viel gestreamt wie die erste (wobei sie mit zwei Folgen weniger natürlich auch einen Nachteil hatte).

Fans der Serie müssen jedoch kein Cliffhanger-Ende befürchten. (Achtung Spoiler!) Nach der emotionalen (und sexuellen) Achterbahnfahrt, die Billie in den beiden Staffeln durchgemacht hat, nachdem ihr Ehemann ihr Tagebuch entdeckt hatte, wurde sie mit einem erstaunlichen Happy End belohnt – vielleicht in weiser Voraussicht der Macher.

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